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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 26.08.1915
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1915-08-26
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19150826022
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1915082602
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1915082602
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1915
- Monat1915-08
- Tag1915-08-26
- Monat1915-08
- Jahr1915
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IresSner Rachnchtrn-?;,"7-."'wl- Nr.rSK Nowv- August, zum Gc- Mrv Lsss^ am Mittwoch abend. General v. Beseler. der Eroberer von Oleorgiewsk, telegr«rpl)iertc dem König Friedrich dah iächsüche Truppen mit voller Auszeichnung lingen beigetragen hätte». Kaiser Wilhelm verlieh des deutschen Kronprinzen, dem Kronprinzen von Bauern und dem Herzog Albrrcht von Württemberg den l'our le incritc. Der deutsche Kronprinz erließ am SS. August, dem IaHredtage der Schlacht von Longivy, einen bemerkens werten Armeebefehl. Der Angriff der Zeppeline auf London hat nach der Meldung eines Neutralen großen Schaden angcrichtrt, namentlich im Biertel der Docks. Tie neue amerikanische Note an England wird wahrscheinlich abgcändcrt werden. Sa in der Bnumwoll- srage Protest erhoben werden soll. An den Dardanellen erlitten die Feinde wieder sehr schwere Verluste. Ter britische Brigadcgencral B a l d w i n ist in de» Dardanellen kämpfe» gefallen. Auf Mn li lene treffen die Engländer Vorbercitnn gen, sich dauernd dort sestzusetzcn. Die Stadtverordneten in O neue Gcmeindestcuervrdiniiig, die stcucr Vorsicht. schätz genehmigten die u. a. eine Iunggesellen- er über eine gewisse Episode nicht Bericht erstattet hatte. Der Kapitän hatte nicht gemeldet, daß er in der Nordsee einen Zeppelin gesehen hatte. (W. T. B l Neue Krisis im englischen Kohlcnbezirk. Nach dem „Rotterd. Cour." hat die Entscheidung des Handelsmniisters Runciman bei den Bergarbeitern im Kohlenrevier keine allgemein gute Aufnahme gefunden. In Arvcitcrkreisen spricht man von einer neuen Krisis. (W. T. B.» Englische Methoden. Dr. Joseph Bisscle. der in England war, um die Nadiumbehandlung der Wunden zu demonstrieren, sagte nach seiner Rückkehr nach Ncwnork, die britische Ne gierung habe angevrdnct, bei Soldaten, die tödliche Bajonettwunden haben, das Ende mir Morphium zu be- 'chleunigen und schmerzlos zu machen. Tr. Bisscle erfuhr dies von einen! englischen Stabsarzt im Range eines Obersten, der eins der größten Spitäler leitete. Weiter erzählte Dr. Bisscle, der Eindruck, den die Amerikaner, die England besuchten, bekämen, sei der, daß die Engländer das Kämpfen io viel wie möglich den Kanadiern über ließen. >W. D. B.t Kanadische Berlnstc. Kn Amsterdam eingclrossene amerikanische Blätter ntthallen folgende 'Nachrichten: Tic „Associated Preß" meldet aus Ottawa, daß bis zum 9. August die kanadi schen K r i c g s v c r l u st e 19«>80 Mann betrugen, von denen 1877 tot, 9738 verwundet sind und 2967 vermißt werden. tW. T. B.t Was Herr Wilson anqcbUch vor Hot. „Tailp Telegraph" meldet aus Newpork: Meldungen aus Washington besagen, daß dem deutschen Botschafter Grasen B e r n st o r s f die P ässc z n g e st c l l l, der Bot schafter Gdrard aus Berlin zurückgcrnfcn und der Kongreß zur Erwägung der Mobilisierung von Heer und Flotte eiii- bcrusen werden wird, falls die deutsche Negierung nicht Veranlassung nimmt, die Torpedierung der „Arabic" als zu Unrecht erfolgt zu erklären. iW. T.B l Br»an gegen den Krieg. Die Londoner „Times" melden aus Washington vom 23. d. M.: B r n a ii erklärte, Amerika dürfe nicht in einen Krieg verwickelt werden, weil einige leichtsinnige Bürger Schisse kriegführender 'Nationen benutzten. Senator Levis aus Illinois, in denen Wahlkreise viele Deutsche und zahlreiche Tieischervvrteiire ansässig sind, beschuldigt Eng land, daß es versucht habe, die Bereinigten Staaten in den Italien und dte Dardanellen. d. „Gäzzetta del Popolo" erführt aus sicherer Quelle, daß Italien nicht sogleich eine militärische Expedition nach dem Orient unternehmen werde. Zuvor müsse cs die Erfordernisse -er Kriegführung gegen Oesterreich cinzuschätzen wissen und das Ziel des deutschen Vormarsches gegen Rußland, sowie die davon abhängige anderweitige Dislokation deutscher und österreichisch- ungarischer Truppen deutlich erkennen. Bor allen Dinge» sei es fraglich, ob eine Bezwingung der Dardanellen die Wiederaufnahme der russischen Offensive ermöglichen könnte. Warum Italie« der Türkei de« Krieg erklärte. „National-Tidcnde" schreibt in einem Leitartikel über den Krieg: Daß Italien der Türkei den Krieg erklärte, be ruht auf der Tatsache arvßcr französisch-englischer B c r st ü r t n » g c n auf Gallipoli. Dadurch haben die englische und französische Regierung gezeigt, welches Ge wicht sic ans die Fvrcicrung der Dardanellen und die Er oberung Konstantinopcls legen. Lalandra wieder an der Front. Die Agcnzia Ltcsani meldet: Ministerpräsident Ta- landra ist zu einer Besprechung mit dem König und zur Besichtigung der Truppen nach der Front abgercist. tWTB.» Bon den seindlichen Fronten. Nach dem „Nicuwe Eourant" ist der britische B r i g a d c g c ii e r a l Baldwin in den Dardancllcn- kämpsen gefalle». iW. T. B.i Tie „National-Zig." meldet aus Petersburg: Prinz Arsen K a r a g e o r g e w i t sch, ein Bruder des Königs von Serbien, ist bei den Kavallcrickämpscn zwischen Narew und Bug schwer verwundet worden. Er wurde nach Kiew gebracht. (W. T. B.» Holländisches Urteil über die Kanzlerrede. „Nicuwe Evur." schreibt in einem Leitartikel: Sofern aus der Rede des deutschen Reichskanzlers die Pläne der deutschen Regierung für de» Fall, daß das Kriegsglück Deulschlanü gewogen bleibt, hcrauszulcsen sind, brauche man darin keine neue Ursache zur Be unruhigung zu sehen. Natürlich bleibt die Gefahr be stehen, daß wir uns während des Krieges oder bei Frte- densschlnß möglicherweise vor Schwierigkeiten sehen, die uns nvch in den Streit hineinziehen können. Wie sehr auch für die kleinen Staaten besonders ein Zustand uner wünscht ist, durch den einer Partei die Entscheidung zufüllt, so sehr also eine pnx ^ormanioa ebenso wie eine pax hritanuo-skcklioa eine für unö besonders unerwünschte Form des Ausganges des Krieges wäre, so ist doch die Rede des Reichskanzlers eher dazu angetan, die Drohung, die aus einem deutschen Frieden erwachsen kann, weniger ernst haft aussehen zu lassen. Dieser Eindruck .wird durch die Kommentare der Presse der Alliierten verstärkt. Was in den Betrachtungen dieser frappiert, ist die Leichtigkeit, wo mit sie über die Erklärung des Reichskanzlers über den in den letzten Tagen vor Kriegsausbruch in Wien ausgeübten Druck hinwegliest. Diese Er klärung brachte Licht in ein Rätsel. Es ist erklärlich, daß die deutsche Regierung in der ersten Sammlung amtlicher Schriftstücke, die auch für den inländischen Gebrauch in Deutschland und Oesterreich-Ungarn dienen mußte, über das, was sich zwischen den Bundesgenossen abspieltc. nicht viel sagte. lW. T. B.j Weiterer deutsch-englischer Invaliden-Austausch. Das Vorstandsmitglied des Niederländischen Roten Kreuzes, Iohannitcrrittcr Ban-Loon, fuhr, wie das „B. T." meldet, nach England ab, um einen abermaligen Aus tausch s ch w c r v c r iv u n d c t e r deutscher und eng lischer Kriegsgefangener zu leiten. iW. T. V.j Befriedigung über die deutsche Loyalität in Dänemark. Mit großer Befriedigung vermerkt die „Ber- lingskc Tidcndc" die loyale Antwort der deutschen Regie rung in den Fällen von 13" und der Bersenkung der „Betty". tW. T.B.i Eine Farmcrkolonic Hindenburg in Nen-Meriko. Aus Seattle wird gemeldet: Ungefähr 1999 Farmer dcntt'chcr Abstammung, die bei Ausbruch des Krieges ans .Klärung in der BalkankristS herbeigesührt; es mutz als > ausgeschlossen gelten, dah dte Angebote des Vierverbandes in Sofia irgendwelchen Erfolg haben werden, gleichviel, od Serbien zu der von ihm verlangten Abtretung mazedo- Nischen Gebietes bereit ist oder nicht. Käme ei» Anschlus, Bulgariens an de» Bierverband auf Grund der Anerbie tungen des letztere» überhaupt noch in Frage, so hätte man in Sofia den Abschluß des Uebcreinkommcns mit der Türkei noch hinausgcschobeu. Dte Möglichkeit hierzu lag vhne weiteres vor. Die griechische Politik kan» also mit einer einsttveiligen Ausrechterhaltung der Neutralität Bul gariens rechnen. Die Ereignisse auf dem östlichen Schau platz des Weltkrieges lassen aber mit Sicherheit erwarte», daß in absehbarer, vielleicht sogar nicht ferner Zeit die gegenwärtige Waffenruhe zwischen Serbien und Lester- relch-Ungarn ein Ende erreichen und daß sich dann aus serbischem Boden das endgültige Schicksal des Landes ent scheiden wird. Man nimmt nun in griechischen politischen Kreisen a», daß Bulgarien in diesem Augenblick seine Zeit für gekommen erachten wird, um das serbische Maze donien zu besetze». Damit wäre dann Griechenland vor die Frage gestellt, ob cs aus seinem Vertrage mit dem Bundesgenosse» des zweiten Balkankrieges die Kon segucnzen ziehen und Serbien zu Hilfe eilen soll. Tau hierzu i» dem Augenblick besondere Neigung bestehen wird, wo Serb.en einen jedensallS aussichtslosen Kamps gegen eine Uebermacht von Feinden zu bestehen hat, läßt sich nicht annchmcn. zumal in weite» griechischen Kreisen Serbiens Vorgehen in Albanien als ein Bruch des Bündnisvertrages angesehen wird. Daß Bulgarien die Absicht haben sollte, auch griechisches Gebiet in Mazedonien zu besetzen, hält man für ausgeschlossen. Griechenland wird alle voraussichtlich in der Lage sein, seine Neutralität zu wahren, auch wenn Bulgariens Eingreifen eine neue Situation aus dem Balkan schafft. Von Einfluß aus die Haltung der griechischen Politik kann Italiens Eingreifen in die Känipsc des Viervcrbandcs gegen die Türkei sein. So lange sich dieses auf eine Beteiligung an den Kämpfen auf Gallipoli beschrankt, würde cs Griechen lands Interesse» um sv weniger berühren, als aus einen Erfolg dieser Hilfsaktion kaum zu rechnen ist. Aber es gäbe auch andere Möglichkeiten für ein Eingreifen Jta- licns. Und diese Möglichkeiten dürften schon heute an den maßgebenden Stellen in Athen reiflich erwogen werden,' sic zu erörtern, erscheint heute nicht zeitgemäß. Das verlorene Spiel der Entente in Griechenland Der Korrespondent der „Neuen Zürcher Zeitung" in Patras schreibt: Leit dem letzten Schritt des Bicrvcrbandes ist in der Stimmung der griechischen Bevölkerung ein un geheurer Umschwung cingetreten. Besonders hat die rück fichtslvse Handhabung der Kvntrolle über griechische Handelsschiffe seitens Englands und Frankreichs die Be völkerung auf das ärgste erbittert. Biele der griechischen Handelsschiffe wurden nicht nur nach Malta und Mudrvs, svndcrii sogar nach Gibraltar geschleppt und dort scß- gchalten. Sv sind den» auch weiteste Kreise überzeugt, dah die Entente sich gründlich verrechnet habe, wenn ihre Absichi etwa dahin ginge, sich König und Regierung gefügig zu machen, und daß sic sich auch die letzten Sympathien immer mehr verscherze. Das Interesse für Deutschland und Oesterreich-Ungarn ist fortgesetzt im Steigen. Ter Korre spondent hörte aus seinem Bekanntenkreise, daß Leute, die bis dahin stets treue Anhänger Englands und Frankreichs waren, durch die maßlvsen Wühlereien venizolislischcr Blätter so verstimmt seien, daß sic sich jetzt ganz der Sache Deutschlands und Oesterreich-Ungarns zuwendcn, zumal sie von der Grundlosigkeit der Anschuldigungen gegen die Zentralmächte überzeugt seien. Einen Beweis für diesen Wandel in der Stimmung der griechischen Bevölkerung dürfte auch dtzr Spielplan eines bekannten Operettentheaters in Athen liefern. Tort trat in den letzten Wochen wiederholt am Schluffe der Vor stellung eine hervorragende Künstlerin in der Nolle der Germania mit einer deutschen Fahncin der Hand vor die Rampe und stimmte die deutsche National st n »r n c „Heil Dir im Siegerkranz" an. wobei das Publi kum jedesmal enthusiastisch mitsnng. Krieg hine,nzuuehcn. indem es die „Arabic" in ein sthwi»!-^,,„„ada ausgewieien wurde». treffen Anstalten, bei Santa inendes Arsenal verwandelte. 'Auch Hermann Nidder und seine Anhänger verdächtigen die britischen Methoden und Beweggründe. Der Korrespondent der „Times" siigte hinzu: in Ncu-Mexiko namens Hindenburg eine deutsche zu gründen. iW F a r m c r k v l o n t c T. B.» Dies stelle ebenivivenig die öjscntlichc Meinung dar, wie lWDB.j englische 'Bann Dänemark 'ehr! Nvoscvelts Besürivvt'tting einer sosvrtigeu Aktion. Die Baumwollirage. 'Ans Kopenhagen wird berichtet: Dig g»i Erilärnng der Baumwolle hat in verstimmt. «W. T. B.l i Meldung des Neuierichcii Bureaus.> Tic neue a m c r i t a n ! s ch e Note über die Behandlung des neu tralen Handels durch England, die im wesentlichen fertig war, wird wghrichcinlich abgeändcn werden, da unter dessen Baumwolle ans die Banngullistc gesetzt morden G. Wie verlautet, wird in der neuen Note gegen dicie Maßregel formell prowaiert werden. Man erwartet, daß ein langer diplomatischer Briefwechsel folgen »na die An gelegenheit aus schiedsgerichtlichem Wege erledigt werden wird. (W. T. B j Die kimftige Richtung der griechischen Politik. Von unterrichteter griechischer Seile wird der „Deut schen Orient-Korrespondenz" die nachfolgende Darstellung über die voraussichtliche Haltung Griechenlands gegenüber den sich ans dem Balkan vorbereitenden Ereignissen zur § Verfügung gestellt: Daß Bcnizclos' Rückkehr an die Spitze s der Negierung keinerlei Aenderung in der gegenwärtigen Haltung Griechenlands bedeutet, darüber besteht allgemeine > Uebereinstimmung: denn nur unter dieser Boraussetzung > konnte seine Berusung durch den König in Frage kommen. Da aber die Lage ans dem Balkan einer Entscheidung cnt- j gcaendrängt, wird sich auch Griechenland in absehbarer , .Zeit vor neue Entscheidungen gestellt leben. Diese werden i naturgemäß i» erster Linie von der Haltung B». l gariens beeinflußt werden. Die endgültige Verstau zwischen der Türkei und Bulgarien Hai eine erste i digung Die neuesten Meldungen lauten: Ter kour I« uiörltir für fürstliche Heerführer. Berlin. Ter K aiscr hat an den deutschen K r on > Prinzen folgendes Telegramm gesandt: „Lr. K. u. K. Hoheit dem Kronprinzen. In diesen Tagen jährt sich die Erinnerung an die Schlacht von Lvngwy, in der sich die Armee unter Deiner Führung in mächtigem Ansturmc den Weg in Feindesland bahnte. Von Erfolg zu Erfolg schritt sie dann, bis sie zur Erfüllung ihrer Ausgabe, die Verbindung des Wejtheercs mit der Heimatgrenzc zu sicher», in die Gegend nördlich vvn Verdun gewiesen wurde. Lcinc Armee hat diese ihr gewordene Aufgabe in voll kommenster Wcisc erfüllt »ud dadurch mit die Grund lage für u :> serc Sicge i m Ostcn geschaffen. Nie mals ist in ihr während der lange» schweren Zeit der An grisssgedanke erloschen. Nirgends haben sich zähe Tapfer keit, unbeugsamer Wille, den Feind niederzuringen, Sorge für den Untergebenen in glänzenderer Weise betätig!, als mährend der mühseligen, an stillem Heldentum überreichen Argvnnciittimpsc. Für solche Leistungen Tir und Deiner Armee meinen Dank und meine Anerkennung zu sagen, ist mir rin Bedürfnis. Als äußeres Zeichen der- Kunst und Wissenschaft. ! ' Mitteilungen der Königlichen Hosthcatcr. König liches S ch a u , v i e l h a ii s. Die bisherigen Abo n n c n t c n des Konigl, Schauspielhauses werden daraus ausmcrtsam gemach!, daß die Frist zur Einlösung der neuen Abonncinentskarten am 29. d. M. nbläusl. Bis zu diesem Datum nicht abgchvite Karten werden vvm 28. ds. ab wäh rend der üblichen Vormittags Kaffcnsittndcn weiter vergeben. Wie schon im Vorjahre, gelten im Hinblick ans die durch den Krieg entstandene wirtschaftliche Lage auch für die neue Spielzeit oie ermäßigten Aboniiemcnlsprciic. K ö n i g l i ch c s Dpc r n h a u S. Sonnabend, den 28. August, wird zum erstenmal in dieser Spielzeit „Die N e g i in c n l s i o ch t e r" mit Liefet v. Schuch in der Titel rolle gegeben. 'Ansang ^8 Uhr. Im städtischen Alten Theater zu Leipzig ging am 2k. August das ziveinllige Drama „B e n i g n e » s E r - l e b » i s" von dem Grase» E d n a r d K e y s c r l i n g , einem Batten, das schon am 8. Marz 1997, im Münchener Schauspielhaus die Ilraussührnng überstanden hat, bei Ichwachbesilchtem Hanse und mit schwachem Erfolge, wie schon kurz telegraphisch gemeldet, zum erstenmal in Szene. Was die Leitung der städtiiche» Buhne» Leipzigs bewögen hat, dies Drama auszugraben, ist mir dunkel. Das aber wage ich zu behaupte» und unter Beweis zu stellen, daß dies durchaus novellistisch gehaltene Stück ebenso wie der studentische Ncvolutjvnsjüngljng Alois Fischer, in den sich, ohne auch nur Gegenliebe zu sinde», auf Knall und Fall die adelige Landgcrichtsratstochter Benigna, »och dazu die Braut eines anderen, eines Offiziers, verliebt, den Tvdcs- ieim schon in sich trägt, als die Gardine zum erstenmal sich teilte, und daß die Schicksale Fischers wie Benignas aus itnscrc menschliche Teilnahme i» jetziger Zeit und gerade in unserer jetzigen grüßen, ercigniöschwercn Zeit kein Anrecht mehr haben und reichlich den überwiegend großen Teil der Zuschauer ziemlich kühl ließe», so geschmackvoll und anheimelnd auch Oberregisseuc Advlf Winds das Ganze inszeniert hatte und io sehr sich auch Martha Arens als Benigna und Lothar Körner als Fischer bemühten, den Puppe», die sic darzustcllcn hatten, doch einiges Scheinleben cinznattiicii. um wenigstens cin^Art Tar- stellungserfolg zu erzielen. Prof Tr. Karl siegen. !"- Der Ausschuß des Deutschen Sängerbundes teilt mit, daß die Verlegung des für INI7 geplanten !>. Deut schen Sängerbundesscskes eingeleitet wurde. Tic Bestim mung des neuen Zeitpunktes für das Fest bleibt der Be schlußfassung des Gesaintansschusses Vorbehalten. e* Der Darmstädter Hilfsfonds für notleidende Künst ler, dem schwedische Kunstfreunde kürzlich 17, iM» Mk. über wiesen haben, ist jetzt durch einige größere Spende» aus dem Reiche aus >7,966 Ml. angewachscn. s* Ein Geschenk Gcllcrts gestohlen. Im Besitz eines Ehemnitzcr Sammlers befand sich ein Andenken an den Dichter Fürchtegotl (Keller», das dieser einst seiner Familie geschenkt hatte. Es besteht aus einem silberne», mit acht Brillanten gezierten Kreuz und hat einen Wert von über 3(»(« Marl. Das Aid Jahre alte Wertstück wurde bei einem Einbruch, bei dem cs auf Gold- und Lilbcrmarcn abgesehen war, mit gestohlen. s* Ein verdienter Schulmann. Gehcimrat Tr. F. E i s c- l c n in Bcrlin-Lichtcrsclde, feiert am 27. August seinen 96. Geburtstag. Ter Jubilar »ahm an der Schulrcsurm. die utiler dem Namen „Frankfurter Lehrplan" in F-rnntsurt a. M. durch den damaligen Direktor des Städti schen Gymnasiums, den jetzigen Vortragenden Rat im Kultusministerium Oberregicrungsrat Gehcimrat Dr. Reinhardt, eingelcitet wurde, lebhaften Anteil und führte den Frankfurter Lehrplan an seiner Anstalt, dem Realgymnasium „M u st c r s ch u l c", Ostern 1892 ein. Eiselcu ist der Sohn eines alten Lützowcrs, des Univer- sitätsprosessors I. F. G. Eisclcn, und der Nesse des durch gemeinsame Arbeit mit Turnvater Jahn berühmt gewordenen Schriftstellers »nd Förderers des Turnivci'cns E. W. B. E i s c l c ». 's« „Hiiidcubnrg der Brsreier" ßeißt ein soeben im Berlage Harmonie-Berlin erschienener Männcrchor vo» Adolf Brü nier s, Dichtung von F. A. Geißle r. Der Komponist war bei 'Ausbruch des Krieges Musikdirektor in Tilsit, mußte aus Anord nung der Negierung mit allen wehrpflichtigen Männern die Stadt räumen und ist gegenwärtig i» Dresden tätig. Fra» v. Hindcn- burg dankte dem Tonseycr für die Ueberscnduiig mit höchst an erkennenden Worten. 1» Ein Berkehrsmuseum kür Nürnberg. Die Pläne für den Nenbau eines großen Berkchrsmuscums sind ge nehmigt worden. Die Stadtgemcinde hat hierzu einen Bau platz im Werte von WttllO Mk. unentgeltlich überlassen und ferner eine» erheblichen Bauzuschnß zur Verfügung gestellt. ... . .. Am Todestage Nikolaus Lenaus ließ der Iourini- lisle»- und Lchriftstellerpercin „Evncordia" in Wie», der für die ständige Pflege der Grabstätte Nikolaus Lenaus Sorge trägt, einen Kranz auf das Grab niederlcgen. Lenau starb am 22. August 187,(1 und ruht ans dein Weidlingen Friedhöfe. g Die Kricgsuot des englischen Buchhandels. Während der „B v o k f e l l c r ", eins der bedeutendsten Fachblättcr des englischen Buchhandels, die Verhältnisse im englischen Buchhandel bisher immer als glänzend und niimi'gctaslek geschildert hat, sieht sich gerade diese Vuchhändlcrzciischrist jetzt dazu gezwungen, sich für die Dauer des Krieges aus einem wöchentlichen in ein Monatsblatt zu verwandeln. Tic Mitteilung, die den Lesern über diese Umwandluna gemacht und die in unserem „Buchhüudlcr-Börscnblatic" wicdergcgcben wird, klingt recht elegisch — ans der Fan fare ist eine Schamade geworden. Es heißt da: „Ebenso wie die meiste» Leute Huben auch wir, als im vergangenen Jahre der Krieg sv unerwartet ansbrach, geglaubt und ge hofft, daß seine Dauer nur eine beschränkte und die da durch veranlaßtc Geschästsstockung nur eine vorübergehende sein werde. Nun aber, wo die Feindseligkeiten nahezu zwölf Monate gedauert haben und zurzeit keine Aussicht auf eine schnelle Beendigung besteht, wird cs »ns klar, das, wir alle übertrieben zuversichtlich und optimistisch gewesen sind. Es ist deshalb notwendig, die veränderte Lage rich tiger cinzuschätzen. Die Geschäftstätigkeit ini Buch- und V c r l g g s h a n d e l ist wclcntlich eiII> g c s ch r ä n k t w o r d e n : die Menge der Neuerscheinungen und damit auch die Notwendigkeit zur Bekanntgabe von Anzeigen und Nachrichten aus dem Buchhandel hat sich incrklich vermindert, und wir glauben, daß die Brauchbarkeit des „Bvokscller" in seiner Eigenschaft als Buchhändlcrblatt nicht gerade sehr leiben wird, wenn er i» weniger häufigen Zwischenräumen als bisher heraus- kommt. Es ist daher beschlossen worden, daß der „Book- sellcr" von Ende Juli ab nicht mehr wöchentlich, wie jetzt, sondern nur noch einmal im Monat- erscheint. Sobald ein dauernder Friede in Sicht ist lalle werden hoffen, daß es nicht nvch ein Jahr dauert!, und sobald die normalen Ver hältnisse wicderhergestellt sein werden, wird das gewohnte wöchentliche Erscheinen unter günstigeren Aussichten w!e-cc nufgenommen werden."
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