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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 23.01.1916
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1916-01-23
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19160123012
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1916012301
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1916012301
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1916
- Monat1916-01
- Tag1916-01-23
- Monat1916-01
- Jahr1916
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 23.01.1916
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> Dreeden deip-elm-li^r Zuiraaun« (an S»nn- und «U»nia„n nur «Inmast »,«b M.. I gsnsoieiorr.Kivaila D>« «InIpaMa« ZeUe (eiwa 8 Silben» SO Vf.. «ar,ug»pUtz- und «n,eisen In Nummern nach «an»» --- — - - -- aster Zustellung durch dl» Past 3 M. (ahne »«ftell^Id). I „dzeier«a,«aIautTartf.— «uiwLrligr«uftrigrmirgegen«araurdei NachdruS nur mit deuUicher vuellenangad« (.Dresdner Nachr.") pilllfstg. — Unverlangte Schrlflftllile werden nicht ausdewahrt. ephtung. — Leiegdiait io Pf. Verlang-« Sie überall nur «INI»« kaäeberZer?il5nel- »u« 6er kraäedsr^sr LxportdlSrdrLusrsL. ^vrvvllLvdmvrrvll all. ^eural^le, Kops. u. 6lie6er5ei„en, ^ffeumatircke u. ^icktlicke Attacken veräen unßemem »;elinc1er1 unä meisten8 sciinell tieruffizt llurcU ,,l.«orr«rvt»K". k^ckt in t-lr»8c'nen ru 60 1,20 unO 8,- ^ark. VcrsLnO «ack ausväris. I i»V^vi»-Hip»tI»vItv, vre^ü«n, ^Itin»rlLt. Montenegros Waffenstreckung im Gange. Vormarsch der Sfterrelchisch-ungarischen Trutzven ins Sauere Monteaegros. — Neue russische Augrisse a» der beßarabische« .. Srsat. — Schwede» uud dir euMche Vlolade. — knglischc Phautasien. — Ae Stimmung in Stalie«. Lefterrrlchisch-uugarischer Kriegsbericht. Wie«. Amtlich wird verlautbart de« SS. Jannar: Südöstlicher Kriegsschauplatz. Die Wafsenftrccknng des montenegrini sche« Heeres, die di« Vorbedingung für weitere Kriedensverhanblnugen bildet, ist im Gange. Die österreichisch-ungarische« Truppen träte« zu diesem Zwecke, jede Feindseligkeit unterlassend, den Vormarsch in Las Innere des Landes an. Die mopteuegrinischep Soldaten haben, wo sie mit ««seren Abtciln»ge« zu- sawmeutrafsen, die Masse« abzugebe« und können. wetz« bi«S -SkHo^Md^rstapd. geschieht, in ihre« Hetmatöorte« unter angemessener Aufsicht ihrer BeschSftigung nachgehen. Wtze Widerstand leiste»^ Wwd gennNtsa« «uiwafsNet «H» kriitgsgefauge« abgeftthtt. Eine solche durch Militärische Grüude, sowie durch »le Eigeuart des Laudes und feiner Bevölkerung bedingte Lösung wird am rascheste« dem seit lange« Jahren von Krieg heimgesuchte« Montenegro den Friede« wieder- zugcben vermögen. Das mo«tenegri«ische Oberkommando wurde in diesem Sinne unterrichtet. Russischer Kriegsschauplatz. Gester« fanden a« der ganzen Rordostsrout Geschütz- kämpfe statt. Bei Berestiany im Wolhynien wiesen unsere Truppe» russische Streiskommandos ab. Heute in -er Krähe begann der Feind wieder mit seine« Angriffe« gegen Teil« unserer bestarabische« Front. Wir schlugen ih« zurück. Italienischer Kriegsschauplatz. Die Tätigkeit der italienische« Artillerie war gestern an mehrere« Abschnitten -er küstenländische« «nd der Dolo- «iteu-Frout lebhafter als in den letzte« Tage». Anch Riva wurde wieder aus schweren Geschütze« beschossen. Der Stellvertreter des ChesS des GeneralftabS: lW. T. B.s ». HSfer, Feldmarschall-Lentnant. " Reichs- und StaatsAruern. Es mehren sich in beachtlicher Weise die Stimmen, die in Voraussicht der kommenden innerpolitischen Kämpfe um die unausbleibliche organische Finanzreform im Reiche auf die Notwendigkeit Hinweisen, Sah alle ihrer Verant wortung bewußten Finanzpolitik» klaren Kopf und kaltes Blut behalten und sich nicht durch die mit dem Kriege ver bundenen hohen Anforderungen an die.Geldkraft des Reiches und der Einzelstaaten dazu verleiten lassen, die feste Grenzlinie zwischen -ire/ten und in direkten Steuern preiSzugeben. Wenn auch ferner gesunde finanzielle Verhältnisse aufrechterhalten werden sollen, mutz es unbedingt bei der reinlichen Scheidung sein Bewenden haben, durch die im bisherigen Verlaufe der Entwicklung die direkten Steuern den Bundesstaaten, die indirekten dem Reiche zugewiesen worden sind. Dabei mutz allerdings zugegeben werden, Latz diese Trennung nicht auf einer positiven Verfassungsvorschrift beruht. Im Artikel 70 der Reichsversassung heitzt iS vielmehr ausdrück lich, batz die Bestreitung der ReichSausgaben, soweit sie nicht aus Ueberschüssen, Zöllen, Verbrauchssteuern und Posteinnahmen gedeckt werden, durch Matrikularumlagen zu erfolgen hat, „solange Reichssteuern nicht eingesührt sind". Da hier zwischen direkten und indirekten Steuern keinerlei Unterschied gemacht wird, so kann nicht bezweifelt werden und ist auch von den überzeugteste» Vorkämpfern LeS bestehenden tatsächlichen Zustandes nieSals bezwotselt worden, datz das Reich grundsätzlich befugt ist, direkte Steuern zu erheben. Von vornherein aber hat sich der praktische Zwang herauSgestellt. im Interesse der wirtschaftlichen Lebensfähigkeit der Ein- zelstaaten diesen die anSschlietzliche Ver fügung über die direkten Haupt st euer n. die allgemeine Einkom. men- und Vermögens steuer, zu belassen. Dieser Leitsatz, zu dessen her vorragendsten Verfechtern Bismarck und Johannes von Miguel gehörten und der von der sächsischen Regie rung Hand in Hand mit der vrcuhischen J-inanzvcrwal- tung stets mit dem grüßten Zielbewußtsein verfochten worden ist^ hat allmählich die Kraft eines ungeschriebenen Gewohnheitsrechtes, einer starken und nachhaltigen Tradi tion erlangt, die dem Reiche von selbst die Pflickt der strengsten Beobachtung der so gezogenen Grenzlinie auf- crlegte. Eine Durchbrechung dieser Tradition hat bis jetzt nur zweimal stattgefunden, durch den außerordent lichen Webrbeitrag vom Jahre 1914 und durch die Reichs- vermvgchezuwachsstcurr, die anch als Besitzstcuer bezeichnet wird. Eine weitere Ausnahme von brr Regel bildet die noch in der Schwebe befindliche Kricgsgcwinnstcucr. wäh rend tlke Attchserbschatzssteuer hier nicht in betracht kömmt, weil ihr direkter oder indirekter Charakter strittig ist und die führenden Autoritäten sic zu den indirekten Steuern rechnen. Alle Anhänger des Grundsatzes, daß die direkten Steuern den Einzelstaatcn verbleiben müssen, sind darüber einig, daß keine weiteren Verschiebungen der jetzigen Grenz linie stattsinden dürfen und daß insbesondere die Einkom men- und Vermögenssteuer — der Wchrbcitrag stellt nur eine ausnahmsweise und einmalige, nicht dau ernde direkte Besteuerung durch das Reich dar, und die Besitzsteuer erfaßt nicht das Vermögen als solches, sondern nur den Zuwachs innerhalb bestimmter Zeiträume — künftig ungeschmälert den Einzelstaatcn erhalten bleiben müssen. In diesem Sinne sind in den letzten Tagen gleich zeitig zwei bedeutsame Kundgebungen von auto ritativer Stelle aus ergangen. Zunächst hat der sächsische Finanzminister v. Seydewitz in der Ersten Kammer dar auf hingewiesen, datz jetzt vielfach mit dem Gedanken einer Neichdvcrmögens- oder vielleicht auch einer Ncichsein- kommensteuer geliebäugelt werde, und im Anschluß daran die Schädlichkeit einer Ueberspannung der direkten Steuern hervorgehoben und mit dankenswertem Nachdruck erklärt, daß die sächsische Regierung nach wie vor energisch für die ungeschmälerte Belastung der direkten Steuern von Ver mögen und Einkommen bei den Einzclstaaten cintreten werde. Von starker Ucberzcugungskraft war in den Aus führungen des Ministers namentlich die Betonung der ge waltigen Kulturaufgaben, Sie den Einzclstaaten auf dem Gebiete der Heilung der Kricgsschäden erwachsen. Die Mittel dazu können die Gliedstaaten nur aus den direkten Steuerquellen entnehmen, und wenn diese versiegen, muß ein unübersehbarer Notstand cintreten, der die wirtschaft liche. finanzielle und politische Selbständigkeit der Einzcl staaten vernichtet und das ganze, für unseren nationalen und kulturellen Fortschritt unentbehrliche bundesstaatliche Prinzip nicht bloß bkS in die Grundfesten erschüttert, sondern Ser völligen Vernichtung preisgibt. Den gleichen Standpunkt hat auch der bayrische Finanz minister v. Breunigim Finanzausschüsse der Kammer der Abgeordneten vertreten, indem er sich mit allem Nachdruck dafür einsetzte, Satz das den Einzelstaatcn vorbehaltenc Gebiet der direkten Steuern durch keinerlei weitere Eingriffe -es Reichs eingeengt werden dürfe. Eine besonders an genehme Ueberraschnng bot die darauffolgende Erklärung eines sozialdemokratischen Redners, der dem Minister völlig verpflichtete. Er sagte, die sozialdemokratische Partei sei bis zum Kriege und noch während des Krieges für eine Reichseinkommen- und Reichsvermögenssteuer ge wesen. Mit Rücksicht auf die gegenwärtige und künftig noch steigende autzerordentliche Belastung der Einzelstaatcn und Gemeinden im Zusammenhang mit dem Kriege könne man aber zurzeit eine N eichsein kommen- und ReichSvermügenösteuernichtmehrvertretenr die direkten Steuern müßten den Bundes staaten verbleiben. Bon'dem preußischen Finanz- minister Lentze ist bekannt, datz er ebenfalls ein scharfer Gegner jeder weitere» Beeinträchtigung des direkten StetffrprivilegS der Einzclstaaten durch das Reich ist, und auch der Reichsschatzsekretär Tr. Hclfserich hat im Reichstage erklärt, daß auf die Bundesstaaten bei den neuen Steucrplüneu Rücksicht genommen werden muß. Nach alle dem darf man wohl der Meldung der vom preußischen Finanzministerium vielfach offiziös bedienten „Verl. Pol. Nachr." Glauben schenken, wonach in der vorjährigen Be sprechung Tr. Hclfferichs mit den Finanzministern der Einzelstaatcn diesen die Sicherheit gewährt wor den ist, daß das Reich ihnen die Einkommen- und Ver mögenssteuer unbeschränkt belassen und seinen Bedarf an Mehreinnahmen durch stärkere Inanspruchnahme der in direkten Steuern und der Verkehrsabgaben bestreiten werde. Vor allem aber müssen sich alle Fiuanzvcrwaltungcn sowohl Kes Reiches.wie der Einzelstaatcn von der Richtschnur leiten lassen, die der preußische Ftnanzminister in seiner Vudget- rcde mit den Worten ausgestellt hat, daß die erhöhten An forderungen an die Stcuerki'aft auch eine erhöhte Sparsamkeit bedingen und daß der staatliche Aufwand auf ei-ttkn bescheideneren Fuß herabgesetzt werden müsse. „Mit der Gewöhnung des letzten Jahrzehnts, den Staats haushalt behaglich und reichlich auszustattcn, müssen wir zu künftig brechen und zu der alten sprichwörtlichen preußischen Sparsamkeit zurückkehr cn, bei der jeder Pfennig dreimal umgebreht werden muß, ehe wir ih» ausgebcn " So sagte der Leiter des preußischen Finanz wesens und danach muß überall im Reiche streng und un erbittlich gehandelt werden. Montenegro und die russische Kriegspolitik. Die „Nordd. Allg. Ztg." schreibt: Tie Waffenstreckung Montenegros bringt die Rolle in Erinnerung, die dieser kleine Balkanstaat und sein Beherrscher in den Ereignissen der europäischen Politik gespielt haben, die in ihren letzten Konseguenzcn zu dem gegenwärtigen Kriege führten. Be kanntlich war cs der einzige Freund Alexanders 1!I„ der im Jahre 1912 den Balkankrieg erösfnete. Es ist noch nicht authentisch festgestcllt, ob das Vorgehen König Niko laus' damals eigener Initiative entsprang oder ob sein Bvrgchcn ein vereinbarter Schachzug der B a l k a n v e r sch w ä r e r gewesen ist. Im Frühjahr 1912 hatten Bulgarien und Serbien einen geheimen Bündnis vertrag geschlossen, der die Interessensphären der beiden Staaten in Mazedonien für den Fall eines Krieges gegen die Türkei abgrenzte. Der Vertrag wurde mit Wissen und Billigung der russischen Regierung geschlossen und in dein Vertrage dem russischen Zaren das Amt eines Schieds richters zugewlcscn. Die französische und die englische Negierung erhielten von dem Vertrage Kenntnis. Vor Deutschland und vor Oesterreich-Ungarn wurde er bezeich nenderweise sorgfältig gehcimgclialten, ohne ihnen darum verborgen zu bleiben. Spätere Vereinbarungen mit Griechenland und Montenegro vervollständigten den Balkanbund, der die schwierige Lage, in der sich die Türkei infolge ihres Krieges mit Italien befand, zur Verwirk lichung seiner Eroberungspläne benutzte. Ter Ausgang des Balkankrieges, der Serbien den Hanptantcil an de* Beute zumics, hatte die Folge, den grvßserbischen Aspira tionen neue Nahrung zuzuführen. Der Verwirklichung des großserbischen Gedankens, der die Bildung eines ein- beitlichen serbischen Staatsivcscns erstrebte, das auch die Gebietsteile der österreichisch-ungarischen Monarchie mit serbischen Bevölkerungselemcntcn umfassen sollte, standen als Hindernis die konkurrierenden Bestrebun gen der beiden Dynastien in Belgrad und Cettinje entgegen, die, obgleich durch nahe verwandt schaftliche Bande miteinander verknüpft, sich mit Miß-, ttauen und Mißgunst betrachteten. Es ist eine bisher in der Oesfentlichkeit noch nicht be kannt gewordene Tatsache, daß kurz vor Ausbruch des gegenwärtigen Krieges Scrbieü und Montenegro sich be müht haben, unter der Vermittlung und mit Unterstützung der russischen Regierung die bestehenden Gegensätze auS- zugleichcn. Geheime' Verhandlungen über einen engen Zusammenschluß der beiden Staaten auf diplomatischem, wirtschaftlichem und militärischem Gebiete waren ri»- geleitet worden, während die russische Regierung sich erbot, für die Organisation der Wehrkraft Montenegros, Sie be trächtlich erhöht werden sollte, die nötigen Mittel und In. struktcure zur Verfügung zu stellen. Muß schon der Ansbruch des BalkankriegcS auf die Ermutigungen zurückgeführt werden, die der Balkanbund von seiten Rußlands gefunden hatte, so ist es klar, daß in der geplanten Verschmelzung Serbiens und Montenegros unter dem Protektorat Rußlands mit seiner Spitze gegen die Integrität der öfter-
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