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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 27.04.1916
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1916-04-27
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19160427013
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1916042701
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1916042701
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1916
- Monat1916-04
- Tag1916-04-27
- Monat1916-04
- Jahr1916
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 27.04.1916
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Für? oUigs am DvuuerStag morse». Das englisch« Unterseeboot „L 22" ist tn der Sssordsr-e versenkt worden, ferner wurde ans einen englischen ßdven-er ein Torpedotrefser erzielt. Im Sugana-Abschnttte räumten die Italiener a>e ihre Stellungen -wischen Botto und Roneegno und -oge» sich »ach Roneegno zurück. Am Siidwestrande der Hochsläch« von Doberd » kam e» wieder zu deftigen Kämpfen; östlich Gel» wurde« dir Italiener in ihre alten Stellungen zurückgetrirben, wobei sie ISO Gefangene verloren. Am Lol dt La na fetzten die österreichisch-ungarischen schweren Mörser ihr Feuer svrt. Amerikanische Senatoren und Deputierte er Hielten bisher 2SOOO Telegramme, in denen gegen ÄilsvnS Krtegspolitik Verwahrung eingelegt wird. Der englische und der französische Botschafter in Washington überreichten die Antwort auf Wilsons Skate vom 5. November vorigen Jahres. Die englischen Gewerkschaften beschlossen in Glasgow mit Zweidrittel - Mehrheit, gegen eine weiter« Ausdehnung der Wehrpflicht Stellung zu nehmen. Die Meuterei in Dublin hat nach einem zuver- lLffigen Bericht auf einen Teil der Garnison übergegrissen Die Mehrheit des amerikanischen Senats ist für die unbedingte Ablehnung des japanischen Einspruches gegen das amerikanische Einwandcrungsgesetz. Wetteransage der aurtl. sächs. Landeswetter war he: Meist heiter und wärmer,' trocken. or o» r-Z 'S« s Tw ». »» »» r» »» L nicht doch noch mit uns gehen?" Damals In jenen dunklen Märztagen hat Bülows Staatsmannskunst die höchsten Triumphe gefeiert, indem er Italiens Kriegsuhr um zwei volle Monate zurückzustellen verstand. Mit dieser Tat, die mit unvergänglichen Lettern in der Geschichte des Welt krieges eingegraben bleiben wird, ist die Lage der Mittel mächte zum zweiten Male gerettet worden. Gerettet, weil wir gar keine Elemente besitzen, aus denen wir unsere Vor stellung ausbauen könnten, wie es geworden wäre, wenn Italien im März statt im Mai gegen Oesterreich ein gegriffen hätte. Zeit gewonnen, alles gewonnen! kann es auch in diesem Falle Heiden. Ein N ü ck w ü r i s kann es nun auch durch ein Eing reifen von Amerika nicht mehr geben. Es hat, wenn es so und nicht anders will, den Anschluß genau so >'e"p.isg wie das heimtückische Italien. Wer das Volk in diesen Feiertagen beobachtet hat, kann wirklich nicht behaupt«!, dast Wilson mit seinem KriegSrus bei uns großen Eindruck gemacht hat. Außer Narren nach Lieb knecht» Art weiß bei uns jedes Kind, daß die deutsche Re gierung bis an die Grenze des Zulässigen gegangen ist, um alle» zu vermeide!!, was als eine Herausforderung zum Kriege auch mit der neuen Welt gedeutet werden könnte. ES ist gekommen, wie es kommen mußte, Wilson ist daS Produkt seiner kriegstreiberischen Umgebung und der Handlanger der amerikanischen Geschoßlieferanten. In dieser seiner Eigenschaft hat der grüßte Heuchler de» Jahr hunderts seht nur noch svlgerichrig den zweiten Schritt ge- lan. Sollen wir uns darob wundern oder gar ereifern? Es sind rauhe, bittere Notwendigkeiten, die mit der gleichen Ruhe und Entschlossenheit durchgesochkcn werden müssen, die uns bisher auf dem Wege zum Siege unablässig begleitet haben. Und sie werden dnrchgefvchteu unter ungleich günstigeren Verhältnissen, als wir sic vor einem Jahre, ja noch vor einem Vierteljahre hatten. Un recht handeln nur diejenigen unter nnS selber, die vor dem großmäuligen Wilion kleinherzig zu werden drohen. Wir brauchen und wollen uns nicht überhebe!!. In der Tugend der Demut war der Deutsche noch immer seinen Feinden weit voraus. Aber wir kennen auch unsere Stärke, und das Krnstbewutztsein verleiht uns die Ueberzeugung. daß wir es jetzt auch mit diesem zehnten Feinde, wenn er es nicht anders will, ausnchmen können. Unter seiner neu tralen Flagge durfte er bisher ungrstras! Munitionen zu Milliarden an unsere Feinde liefern. Dieses Handwerk dürfte ihm gründlichst gelegt werden. Wir kömicn in aller Gelassenheit abwarten, wer bei einem Konflikt den größeren Schaden erleidet: wir oder die . . . anderen, und wer mehr zu riskieren hat. In der Tiefe der Wasser des „großen Teichs" ist Platz für Geld und Gut. und unsere Untersee boote warten schon lange daraus, ganze Arbeit zu machen. Am Volke begehen Blätter — man braucht sie nicht erst zu nennen — ein Unrecht, die gerade jetzt, wo wir gewissermaßen aus dem Gröbsten heraus sind, das ttze- fühl der Bangigkeit erzeugen, weil sie sich eingestehcu müssen, daß die von ihnen vertretene frühere Nachgiebigkeit von unserer Seite nutzlos vertan war. Gegen 'Wilsons Kricgspolitik. Das Reutersche Bureau verbreitet folgende Meldung aus Washington: In dem ungestümen Wunsche, den Kon greß zu beeinflussen, überschwemmen deutsche Agitatoren den Senat mit Telegrammen, die gegen ein Vorgehen Einspruch erheben, das zum Kriege führen könnte. 25 OM Telegramme sind bereits eingetroffen, meistens aus den Staaten des mittleren Westens, wo der deutsch-amerikanische Einfluß vorherrscht. (W. T. B.) Die militärischen Maßnahmen Amerikas und die Maßregeln, die getrossen worden sein sollen, um die in amerikanischen Häfen untergebrachten deutschen Schiffe in Beschlag zu nehmen, bespricht Graf Reventlow in der „Deutschen Tageszeitung" und bemerkt dazu: „Auch dies: amerikanischen Trohungen haben keinen beachtens werten Kern, und was den Wert der deutschen Handels tonnage in amerikanischen Häfen anlangt, so steht er in keinem Verhältnisse — man berechne ihn einmal im Ver gleiche zu den Kosten des Kriegstagcs —, welches deutsche Entschließungen in einer so großen Frage und Entscheidung auch nnr beeinflussen könnte. Der Sieg bringt auch alle diese Dinge mit sich, und sein Nichteintreten würde letzten Eudes auch die Schisse verloren gehen lassen, wie sorg fältig und sorgenvoll man auch bemüht wäre, sie in ver söhnlicher Atmosphäre ausbewahren zu lassen. Wir können aus allen diesen hier und während der letzten Tage er wähnten Druck- und Trohungbcmühungen der amerika nischen Presse in erster Linie nur eins ersehen: den dringenden Wunsch, daß Deutschland nach - gebcn möge, daß Deutschland nicht das letzte Wort der Vereinigten Staaten tatsächlich zum letzten machte und seinerseits Konsequenzen zöge, welche die Vereinigten Staaten ebenso wie Großbritannien mehr als alles andere fürchten. Um so stärker und um so drohender trumpft man nach guter alter Sitte amerikanischcrseits auf und droht mit unmittelbaren Völkerrcchtsverletzungen. AlS Be gleitung für die Berliner Verhandlungen ist diese trans atlantische Tonart ebenfalls lehrreich." Das Urteil eines amerikanischen Admirals. Zur deutsch-amerikanischen Spannung zitiert die „Köln. Ztg." Aeußerungen des Präsidenten der amerika nischen Militärakademie, Konteradmiral Austen Knight, der im Flottcnausschuß deS Repräsentantenhauses erklärte, daß die amerikanische Marine heute nicht imstande sei, mehr als 50 v. H. ihrer Schiffe und Kanonen zum Einsatz zu bringen, da es für mehr an Mannschaften mangle. Selon wenn man die Schisse und deren Bemannung qualitativ denjenigen jeder anderen Flotte als ebenbürtig betrachte, was wir bei der «kl,l. Leistung und Bemannung der Unterseeboote nicht als zutreffend anschen. brauche die ganz« atlantische Stift« vor i würde der Muuuschast»«« laube». alle ihre Schi,»« Nach der Auffassung gutunterrtchteter englischer Politiker ist die englische Ministerkrise noch keineswegs beigelegt. Lloyd George hat sich einigen Parlaments mitgliedern gegenüber geäußert, daß er nur in der Ein führung der allgemeinen Wehrpflicht die Möglichkeit eines Sieges für England erblicke. Bei dem jetzigen Zustande fehlten dem Heere die dringend erforder lichen Reserven und den Geschoßsabriken die geschulten Arbeitskräfte. Schuld daran sei die Willkür des jetzigen Systems. lReuter.) „Reynolds Newspaper" meldet noch, baß Lloyd George, ohne sich lange zu bedenken, zurück treten werde, wenn die fortwährenden Angriffe der Liberalen fortdauern würden, vor allem, weil sein Ver such, seinen Willen bezüglich -er Wehrpflichtfrage durchzu setzen. große Erbitterung unter manchen seiner Kollegen hervorgernfen hat. Lloyd George selbst hat auf eine Frage des Chefredakteurs deS „Reynolds Newspaper" geant wortet: Ich werde tun. was ich als meine Pflicht gegen über der Nation in der Stunde einer schweren Heim suchung betrachte, unbekümmert um alle persönlichen An griffe oder um die etwaigen Folgen. Das rücksichtslose Nlockadesystem Englands. (Durch Funkspruch vom Vertreter des W. T. B.) Das Zentralkomitee des amerikanischen Roten Kreuzes meldet, daß cs infolge der Unmöglichkeit, von den Alliierten die Erlaubnis zur Verschiffung von Vorratsmitteln für die Mittelmächte zu erlangen, notwendig geworden sei, alle Hilfsorganisationen aufzuforder», bis aus weitere Mit» tcilung von der Versendung solcher Vorrats mittel an das Lagerhaus des Roten Kreuzes in Brook lyn abzusehen, da sich große Mengen von Gütern für Deutschland und Oesterreich monatelang dort angesammelt haben und der Lagerraum überfüllt sei. Z« de« Unrnhe« in Irland. d. Die Polizei in Dublin besuchte die Zeitungsver- käuscr und Buchhändler, um sie vor dem AuSlegcn und Verkaufen aufrührerischer Schriften gegen die Werbung zu warnen, wenn sie sich nicht gericht lichen Verfolgungen aussetzen wollten. — WaS diese Mel. düngen zu bedeuten haben, darüber besteht nach den Mit- tetlungen BtrrellS in der Unterhaussitzung kein Zweifel. Die Zeitung „Star" meldet aus Dublin, daß Sonntag nacht ein Attentat gegen eine« Etsenbahnzug mit VergnügungSretsenoen bei Maryborough versucht wor. den ist. Als der Zug tm Begriff war. abzufahren, entdeckte man. daß eine Telegraphenleitung nicht in Ordnung war. Sin Beamter fand beim Nachprttsen eine umgeworsene Telr- graphenstange quer Über den Schienen liegen. AlS er sie entfernte, wurde er beschossen. Einige Bahnarbeiter mit Polizisten, die man sofort über die Strecke schickte, fanden, daß einige Schienen qufgerissen waren und der Bahnkörper die Marine eine sofortige Steigerung des MannschaftS-j zerstört worden war. Niemand wurde verletzt. — Der standeS um 25000 Köpfe. Sollte, so führte der Admiral Primas von Irland Kardinal Loggt« traf tn Droahebe in aus die atlantische Flotte plötzlich den Austrag erhalten,'der Grafschaft South zur Konferenz mit de« irländischen ««griff«« zu fchktzr«, so «u««l ihr nicht «r. ^ e zu verwenden. D«r Mangel an Aufklärern tmd groben Schlachtkreuzern würde sie zwingen, dem Feind« mtt verbundenen Augen «ntgegenzuseheu. Der »eft« Tru«»l. d. Unter -er Ueberschrtft „Der Seöeusuer» England»" bemerkt di« „Köln. BolkSzta. mit Bezug auf den Aus- spruch eine» französischen Sachverständigen tn der „Vuerre Sociale", wonach zu einer wirklichen Blockade England» 2ÜV Unterseeboote erforderlich sein würden: England wetb. daß Deutschland nach der Niederwerfung seiner Festlandsaegner den Einsatz von «0 bi» <oo Unterseebooten mit 0000 bis 12 000 Mann Besatzung jahrelang ausrechterhalten und damit England» Handel Jahre hindurch vom Weltmärkte sernhcklte« kann, während Deutschland durch Landwege in Verbindung mit dem Welt märkte bleibt. Daher die hysterische Wut der Engländer gegen die Unterseeboot« und da» kramvshast«, Bemühen Englands, ans dem Umwege über Amerika Deutschland zu veranlassen, seinen besten Trumps freiwillig aus der Hand zu geben, daher auch die Verträge England» mit seinen Verbündeten über einen einheitlichen Friedensschluss und späteren Handelskrieg, womit aus kurzsichtig« Kinanzkreise Deutschlands Eindruck gemacht werden soll. „Eine Gelegenheit sür Dentschlaud." Durch Funkkvruch meldet der Vertreter des W.T. B. aus Network: In einem „Eine Gelegenheit für Deutsch land" überschrtebenen Leitartikel sagt „Evening Wort- .' Wieder und wieder hat Deutschland unserer Regierung be teuert. daß seine rechtswidrige Unterseebootspolittk <l> in dem den britischen Inseln benachbarten .Kriegsgebiete nur eine Folge der ungesetzlichen Bemühungen Englands sei. den deutschen Handel zu erdrosseln und daS deutsche Volk auszn hungern. Im gegenwärtigen Augenblicke, wo unser Land zum letztenmal die Forderung stellt, daß diese Unterseebootspolittk beendet werde, sollte eS scheinen, daß der Verstand der Deutschen ihnen den Weg diktieren sollte, -er. abgesehen davon, daß er die Freundschaft mit den Ber einigten Staaten aufrechterhielte. das deutsche Ansehen in den Augen der ganzen zivilisierten Welt außerordentlich tärken würde. Wenn Deutschland jetzt erklären würde, daß eö sich aus Rücksicht auf die Rechte derAmerikanrr zur See und um die früher geltenden Grundsätze des Völkerrechts unver letzt ausrechtzuerhalten, entschlossen hätte, den Unterseeboots» krieg, so wie er jetzt geführt wird, auszugebcn und es der Ehre der Vereinigten Staaten überlasse, das Völker recht und die Rechte des Handels unparteiisch und mit Ge rechtigkeit gegen alle Kriegführenden aufrechtzuerhalten, wenn Deutschland bereit wäre, dies schnell und ohne Ein schränkung zu tun, so könnte es damit etwas vollbringen, was ihm jetzt und in Zukunft mehr wert wäre, als die Zer störung von tausend feindlichen Schissen. iW.T. B.) Der Vorschlag deS amerikanischen Blattes. Deutschland olle sein Schicksal vertrauensvoll in die Hände Wilsons legen, wird in England sicher mit Begeisterung ausgenom men werden. Wir sind überzeugt, daß man auch in der englischen Presse die Entdeckung machen würde, daß Deutschlands Anschen dadurch „außerordentlich gestärkt" würde. Wenn dann England sein Ziel erreicht und die AuShungernngspolitik mit amerikanischer Hilfe Erfolg ge habt hat, dann würde Herr Wilson vermutlich nicht ver- ehlen, uns sein aufrichtiges Bedauern auSzusprechcn. Die Antwort ans WilsouS Note an England nnd Frankreich Der englische und der französische Botschafter in Washington überreichten am Montag die Antwort ihrer Regierungen auf die Vorstellungen der Vereinigten Staaten über die gegen Deutschland verhängte Blockade. Die amerikanische Note war am 6. November v. I. überreicht worden, ist also fast sechs Monate alt. Die Ant wort wiederholt die Behauptung der früheren Note vom 10. Februar l015, daß es unmöglich sei, die großen modernen Schiffe auf hoher See zn untersuchen, daher müßten alle zur Untersuchung in einen Hafen gebracht werde». Die Note verteidigt ferner die Methoden zur Feststellung der Bestimmung von Ladungen für den Feind, welche die Bereinigten Staaten als unrechtmäßig er klärten. Diese Methoden werden mit der Behauptung be gründet, die Durchfuhr über neutrale Staaten nötige Eng- lcnid zu neuen Methoden bei Ausübung seines Rechtes. Man sieht, Herr Grey hat es sich leicht gemacht. Er konnte es . . . - Der Ttreil um die Wehrpflicht in England. Die Lstertagung der englischen Gewerkschaften in Glasgow beschloß mit Zweidrittelmehrheit, gegeneine weitere Ausdehnung der allgemeinen Wehrpflicht Stellung zu nehmen. Lloyd George und die englische Regierungskrise. d. Geistlichen ein. .Daily Mail" znsolge wurde» sehr wich- tige Angelegenheiten t« Sul»«mrnba«äe »tt d„ »»Mischt» und parlamentarische« Lage verhandelt. «enteret »er Garnison in DussN». d. Während offiziell die Unruhen in Dublin auf die Tätigtest dir StnnseinS zurückgrsührt werde«, wird an» anberer Quelle berichte», baß die Meuteret au» «tuen «eil der Garnison Übergriff, wo dt« Berater aus dem Lager von Surroga» »urückgekommen waren. Im Zusammenhang mit bor Stnnseind-Tättgkeft ist der Eines. Wechsel von Wichtigkeit, der zwischen dem vizekünig von Ir land und dem Präsidenten der Handelskammer von Belfast geführt wurde. Der Btzrkvnig batte die Absicht, «ine Kon. ferenz über wirtschaftliche Fragen mit de« irländischen Ge. schäftSleuten abzuhalten. Die Handelskammer lehnt« diele jedoch als zwecklos ab, solange man nicht wüsste, ob die Re- gieruna nicht trotz des Widerstandes tn Belfast zugebe, daß die Homerule-Vorlage für ganz Jrlaub Geltung habe. Wenn die Regierung den Bezirk von Ulster und Belfast von dem übrigen Irland abschnetde und vom Homerulegrsetz aus- nehme, würden irgendwelche wirtschaftlichen Massnahme« in Belfast vergeblich sein, da der Druck der anderen Teile Ir lands ebenso auf Belfast lasten würde, wie irgendwelche wirtschaftliche Wohltat für Ulster dadurch ausgeschlossen sei. Englische Berichte über de« Vorstoß dentscher Luft» «ud Seestreitkräfte. DaS englische KrtegSamt teilt unter dem 24. Avril mit: Heute abend kamen drei Zeppeline von der See über die östlichen Grafschaften. Zwei flogen kurz vor 10 Uhr 30 Min. abends über die Küste von Norfolk, der andere folgte ungefähr 11 Ubr. Nach den bisher vorliegenden Be- richten sind einige Brandbomben ahgeworfen worben. Di« englische Admiralität macht bekannt: Gegen 4 Uhr 30 Min. früh erschien ein deutsches Geschwader, begleitet von leichten Kreuzer» und Zerstörern, in der Nähe von LoweStoft. Die lokalen Seestrettkräfte griffen es an und nach etwa 20 Minuten kehrte eS nach Deutschland zurück, verfolgt von unseren leichten Kreuzern und Zer störern. Am Ufer wurden zwei Männer, «ine Frau und ein Kind getötet. Der materielle Schaden scheint un bedeutend. Soviel man tm Augenblick weiß, sind zwei leichte britische Kreuzer und ein Zerstörer getrossen. aber keiner zum Sinken gebracht worden. — Wir wissen „im Augenblick" mehr, nämlich, baß ein «na- lischer Zerstörer und zwei Borpostenschisfe versenkt und ein Kreuzer schwer beschädigt morden sind. (Meldung deS Reuterschen BureauS.) Das englische KrtegSamt meldet, daß der Luftangriff in der letzten Nacht auf die Küste von Norfolk und Sussolk anscheinend durch vier oder fünf Zeppeline auSgeftihrt wurde, von denen nur zwei einen ernstlichen Versuch machten, weiter ins Land zu kommen. Etwa 70 Bomben wurden abgemorfcn. Ein Mann wurde schwer verwundet. Weitere Einzelheiten über Verluste an Menschenleben fehlen noch. (W. T. B.) FriedenSftimmnnge« in England? Der Baseler „Anzeiger" erfährt aus besten Quellen über die Stimmung tn England, daß England an einen möglichen Frieden zu denken beginnt. Der ursprüngliche Kttchenersche Plan eines fünfjährige« Krieges sei in England von Volk und Negierung endgültig abgetan. Englands Arbeit in Spante«. b. Die „Times" weist darauf hin, daß dt« englische Negierung im Süden von Spanien die Bahn von dem wichtigen Industriezentrum Ltnares zum Hafen von Alberta, wie auch eine Zweigbahn nach Granada in ihren Besitz brachte. Diese Strecke ist etwa 200 Meilen lang und stellt die Verbindung z« den wichtigsten Grubengebieten von Spanten her, in benen sich Blei, Kupfer, Eisen und Quecksilber befindet und die gleich, zeitig landwirtschaftlichen Zwecken dienen können. Die „Times" sagt, damit habe die englische Regierung mehr als einen diplomatischen Erfolg erzielt. Die Lage in Ostasrtka. DaS Reutersche Bureau meldet aus Moscht (Ost- afrika): Die Deutschen sind im Zentrum ihrer Stellung in einer sehr schwierigen Lage. Da sie nicht beritten sind» können sie den General van Dewender nicht daran hindern, ihre Linien östlich und westlich dieser Stellung abzuschuei. den. Sie müssen sich entweder in zwei Abteilungen tre«. nen oder in der Richtung auf daS Meer zurückztehen. So» zetchen machen es wahrscheinlich, daß der Feind sich nach dem Meere sammeln und seine Stellungen bet Tabora aufgeben wird. Der britische Erfolg bei Jrangt wurde durch Anwendung von typisch burischen Angrifssmethoden errungen. Das Zentrum wurde festgehalteu, während die Flanken langsam und vorsichtig mit Unterstützung von tätlich sichergezieltem Gewehr- und Feldgeschützseuer ent- wickelt wurden. Kein Burgher wurde blotzgestellt, wäh- rend das Netz enger und enger gezogen wurde, bi» der Feind nach zweitägigem Kampfe den Nest seiner Vorräte verbrannte und eiligst abrückte, bevor die Etnschließungs» bcwegung völlig beendet werden konnte. Die Burghers verfolgen den Feind, so schnell wie der Zustand ihrer Pferde es erlaubt. Ersatzpferbe werden rasch nachgebracht. Mtlttärtelegraphisten. Flugzeuge und Zufuhren sind be müht, nachzukommen. Die Kräfte, die sich aeaenüberstehe«, sind ungefähr gleich an Zahl. (?) (W. T. B.) Japans Protest gegen -aS amerikanische EiuwauderuugS, Gesetz. AuS London wird gemeldet: Kabeltelegrammen der Blätter ans Neuyork zufolge verlautet mit Bestimmtheit, daß die Mehrheit deS Senates, die sich am 8. Mai mit dem japanischen Protest gegen bas amerikanische Einwand«, rungsgesetz befassen soll, für die unbedingte Ablehnung des japanischen Protestes ist, der allgemein als eine unbefugte Einmischung tn die inneren An gelegenheiten der Union bezeichnet wird. WilsonS mexikanische Politik. d. AuS Washington vom 24. d. M. meldet die Londoner „Times": Die mexikanische Politik deS Präsidenten Wilson scheint in eine neue Phase eingetretrn zu sein, nämlich in die eines bewaffneten wachsamen Abwartens. Rach dem Besuch des Generalstabschefs an der mexikanischen Grenze wurde offenbar beschlossen, die Truppe« aus Mexiko noch nicht zurückzuziehen, sondern umzuarup. vteren, um sie mit der polizeilichen Ucberwachuna deS be. setzten Gebietes zu betrauen. Erst dann soll mit Carranza über die Zurückziehung verhandelt werden. Diese würbe sofort geschehen, wenn Villa getötet werben würbe oder tn Gefangenschaft geriete. — Die französischen Mißerfolge an der Maas. dc. Der hohe Wert der zuletzt von uns auf beiden Maasufern gewonnenen neuen Stellungen wird durch die ungewöhnlich heftige« und sich immer wieder erneuern, den Gegenangrtffe der Franzosen am deutlichsten bewiesen. ES sind immer dieselben Punkte, gegen die sich die ver- zweifelten Anstrengungen der Franzosen während der letzten Tage richten. Auf dem westlichen MaaSufer ist eS zunächst der deutsche Frontabschnitt nordöstlich Avocourt, der für die Franzosen eine dauernde Bedrohung deS Lebensnervs von Verdun, der Eisenbahn Verdun — S ha Ions —Paris bildet, ist er doch nur noch etwa 7 Kilometer von dieser Bahnlinie entfernt, die also schon, im Feuerberrich unserer schweren Artillerie liegend, ständig von dieser gestört werbe» kann. Zwar liegt als starke» natürliches Hindernis der dicht«, urwaldarttge Hessewald zwischen der Bahn und den deutschen Stellungen bet Avo- courtr aber nur zu häufig haben unsere braven Truppen bewiesen, daß eS für sie kein Hindernis gibt. GS ist daher
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