Dresdner Nachrichten : 07.03.1916
- Erscheinungsdatum
- 1916-03-07
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-191603070
- PURL
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- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19160307
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1916
- Monat1916-03
- Tag1916-03-07
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- Dresdner Nachrichten : 07.03.1916
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L8Tb Dienstag» 7. März ISIS. Drahtanschrift: FumMtchov-SamNü»»»««: «»41. Rur st- «achtg.IprüchL-. ««M. v«i««o-Lu-uat- Sckl»t«k I >^0LUM» srrivt««»u ^ - Srßirr- Aek«k»i»-4 Itußa», D»»«i>t. ^ Schristleitung und Hauptgeschüstbstell»: «arienstrohe S8/40. Druck u. »«logvon«epsch 4 Rtichardtia Diesd». «e,ugs.«ebühr KAALV»'SÄLLNBL > Anz-ig-n-Pr-i,-. L;«.LW°rLA^?^.^ 1 nur «U »«uüich-r OurlUu»»»«»« <.Dr«»ner N»chr/> pEt- - Un«il-n»te SchrilchUcke «r»«n nicht «fbesahrt. j«l«r Xrt »un «Ion dockontoackstoo oiUnkitttau ck« ln- unck >v»i»i>6«, «raptndloo tu r«lobb»1tlg«r Inuvoki :: «INI. M 4 KW. VG.: I!,n>nl «HI. OegMncket 1848. »s«»o»»rlLt 11. femspr. 14277. M0S inusT^Aku NIelneNio8 8!.2'/-kl. Kurprlnr « Z « füllen ,, ^ ,, V?eli-^icjit „ S » Nuto-KIub « 6 » HViii^miiALIIsI kür Kinäer uni. 6 jakren 46 ?kx., kür Kinäer üb. 6jabre 50 Pix., kür Lrvricksene 60 PA- Oexen iAsitcnvürmer ,.H»«I«a- vur«»rüpl«l»ei»", Zctiucblel 60 ?kx. m. genauer Oebrsucks- snvceisunx. Lebt m. ^ukscbr. „llsuvlcorl". Versand n. susv. I üvvi»-^potNvIt«, Vrvsävu, Erfolgreicher Luftangriff auf Hüll. Wkder ist« M Snmsts« bei Verdun geslmgr«. — SuglMe Mbersolge bei Bemelle».—1« Wert sraurWsch« vuchrichtea Kai Schreiben Semüor Sttner au Wilson. — 1er öntwurs der Luittunirftemdeilieledrr. — Seulschland und Japan. -er «ntllche deutsche Kriegsbericht. sA«t»ch.i Großes Hauptguurtier. 6. März. Weltlicher Kriegsschauplatz. Lebhafte Mi»e«kä«»fe nordöstlich »»» Bermelles. Die englffche Jnfanttrie. die Hort «ehrfach zu kleineren An- chriffen «ufetztr, «arrde durch Feuer abse«iese«. Suf de« östliche« MaaSnUfer »erlief der Tag igr a>ge«eiue» ruhiger als bisher. Immerhin «mrde« bet kleinere« Kaeuoshaudluuge« gestern uud »»«gestern an Ge» faugeue« 14 Vsfirier«. »84 Mau« eiugebracht. VeggchGk Nlltz diE>ut?Kri^gvfchchllplutz» Irsalgreicher Lustaugriss aus -uk. Berli». lAmtlich.s Ei« Teil «nserer Marineluft» schiffe hat i» der Rächt »o« 8. -um 4. Mürz de« Rariue» ststhpnnkt Hüll am Hnmbcr und die »»rtige« Darkaulage« ausgiebig mit v»«be« bewarfe»; gute Wirkung «urde beobachtet. Die Luftschiffe wurde« heftig, aber er» »4liC»S. beschuB». Sie fiud sämtlich zurück, gekehrt. s«. T. v.i Der «hef des «dmiralstabeS der Marine. Die Gtaüt Hüll liegt 82 Kilometer vom offenen Meere ent- fernt am nördlichen Ufer des Humder, der hier ungefähr 8 Kilo meter breit ist. Die Stadt, zählt über 240 Mü Einwohner und ist der Haupthafen »es nordöstlichen England, der seine Bedeutung namentlich durch de» Perkehr mit dem Norden Europas erhalten hat. Die Dockanlagen sind dem bedeutende» Hanbel entsprechend sehr ausgedehnt. Die Stadt ist auch Sitz großer Maschinenfabriken. Eisenwerke und Schiffswerften. Der englische Bericht über de» Lnftangriss. Amtlich wirb in London bekanntgegeben: In der Nacht zum Sonntag kreuzten zwei feindliche Luft schiffe über -er Nordostküfte. Einige Bomben stele« nahe dem Ufer ins Meer. Bis jetzt war keine Nach richt darüber »n erhalte«, ob am Lande Schaden angerichtct worden ist. (W. T. B.) SeßerreWfch'UGsrisch« Kriegsbericht. Wie«, «mtkich uchr» »erlautbart de» 4. Mürz: Russischer und Südöstlicher Kriegsschauplatz. Nichts Neues. Italienischer Kriegsschauplatz. Die »amPstStigkeit ist seit mehrere« Tage« bnrch ander» gewöhnlich starke Niederschläge, i« Gebirge »nch bnrch Lawinengefahr, fast v»Iig anfgehobe«. Der Stellvertreter des Chefs des GeneralftabeS: lW. T. v.s ». HSser. Felbmarschall'Lentnant. Es ist nicht ganz leicht, über die Borgünge in Amerika ein klares und den Tatsachen einigermaßen entsprechendes Bild zu hekommen. Reuter bemüht sich nach Kräften, die Dinge so dar-ustellev, -als ob es schlechterdings aus geschlossen sei, daß Wilson und der amerikanische Kongreß die in der Lentschen Penkschrift angqkünbigtcn Maßnahmen htuuehmeu könnten. Das englische Lügen- und Verleum- duugSbureau hat es t» diesen Tagen fertig gebracht, einen Brief VUsonS au einen einflußreichen amerikanischen Senator fo zu „bearbeiten", daß er haarschürf den eng lische» Wünschen entsprach. Es hat sich dann freilich herausgeftellt. daß der Präsident in so schroffer Weise sich nicht geäußert hatte, i baß sich in seinem Schreiben eine Reihe von Vorbehalten und Einschränkungen fanden, die Reuter schlankweg unterschlagen hattet Immerhin konnte England mit WilsonS Haltung -ufriehen sein. Sein Brief an Stone war -»war keine Fanfare, . aber, auch nichts weniger als eine Schamadc. Wilson fühlt sich als starker Mann uitü ist vielleicht auch im Innern davon überzeugt, ein Recht zu vertreten. Er hält sich für den berufenen Hüter des Völkerrechtes, für den Wächter amerikanischer Ehre und Freiheit, und scheint von seiner Aufgabe so erfüllt zu sein, daß er sogar vor den letzten Konsequenzen nicht zu rückschrecken will. An sich könnten wir in Deutschland, wo immer ein sehr lebendiges Gefühl für ideale Werte auch in der Politik vorhanden war. uns über einen solchen Mann freuen, und würden uns tatsächlich auch über Prä sident Wilson gefreut haben, wenn wir bei ihm nicht d i e Eigenschaften schmerzlich vermißten, die ein solcher Hüter des Rechts in allererster Linie haben mutz: Unparteilich keit und nüchterne Objektivität, kurz das, was man bei einem Staatsoberhaupt als wahrhafte Neutralität zu be zeichnen pflegt, Da pun aber Wilson hie Rechte amerika nischer Bürger und die sangrblichen) Forderungen des Völkerrechts nur Deutschland gegenüber betont und sie mit aller Macht -urchzusetzen sucht, können wir seine Eignung als Hüter des Rechts nicht anerkennen. Wir wollen nicht untersuchen, von welch inneren Beweggründen der ameri kanische Präsident bei seinem Vorgehen geleitet wird. Wenn sie wirklich rein idealer Natur sind, wenn Herr Woodrow Wilson wirklich ganz frei ist von persönlichem Ehrgeiz, von einem rein persönlichen Willen zur Macht, so ändert sich dadurch an der tatsächlichen Lage nur wenig. Wilson ist dann eben nicht der Vollblut-Engländer, für den englische Art und englisches Wesen aller Weisheit letzter Schluß ist, sondern einer von jenen sogenannten Idealisten, die mit einem im letzten Grunde ans einem Gefühl der Schwäche beruhenden Eigensinn an vorgefaßten Meinungen festhaltcn und ihre Ansicht, mag sie auch noch so unlogisch, mag sie auch durch noch so viele Tatsachen als falsch erwiesen sein, hartnäckig durchzusetzcn suchen. Wilsons bisherige Tate» lassen erkennen, daß nach seiner Meinung der Krieg für die amerikanischen Bürger nur insofern vorhanden ist, als sie dadurch Geld verdiene« können. Jeden weiteren Einfluß sucht er als „Beschrän kung der Freiheit amerikanischer Bürger und Verletzung der Ehre der Vereinigten Staaten" unter allen Umständen auszuschalten. Er hat diese Grundsätze kürzlich in all den Reden vertreten, die er auf einer Agitationsreise gehalten hat. Er hat bei der Menge Beifall gefunden und glaubte nun. das Recht und die Macht zu haben, diese Ansichten auch dem Kongreß gegenüber zu vertreten. Wie das Reprä sentantenhaus darüber denkt, wissen wir vorläufig noch nicht, im Senat aber kam eS zu unerwarteten Auseinander setzungen. die für den Präsidenten deshalb besonders un angenehm waren, weil aus der Mitte der Partei, der er seine Wahl verdankt, heftige Angriffe erhoben wurden. Der demokratische Senator Stone erklärte, wie unten berichtet wird, die Mitglieder beider Häuser seien sehr besorgt und beunruhigt über das. was sie leien und hören: es kam zu Meinungsverschiedenheiten, in deren Verlauf Wilson so gar mit dem Rücktritt drohte. Das wäre zweifellos den Demokraten im jetzigen Augenblick höchst unerwünscht ge wesen, und so wurde alles daran gesetzt, um einen Zwist mit dem Präsidenten zu vermeiden. Diese Vorgänge muß man im Auge behalten, wenn man die entscheidende Senatssitzung recht verstehen will. Wäre der Antrag Gore, der in seiner ursprünglichen Fassung eine amtliche Warnung vor Reisen auf bewaffneten Handelsschiffen forderte, angenommen worden, dann lag die Gefahr einer PrästdentschaftSkrise vor. die die Demokraten aus parteipolitischen Rücksichten unter allen Umständen vermieden wissen wollten. Deshalb brachte Gore einen Znsatzantrag ein. der ihm und seinen Freunden die Möglichkeit bot. für die Vertagung zu stim men, die denn auch mit beträchtlicher Mehrheit angenom men wurde. Reuter hat das als großen Sieg Wilsons ge feiert. In der Tat kommt an sich -te Vertagung auf un bestimmte Zeit einer Ablehnung fast gleich. Ans der anderen Seite muß aber berücksichtigt werden, daß die Sena- koren durch den Zusatzantrag GoreS zugleich vor die schwer wiegende Krage gestellt waren, in einem Augenblick, wo die deutsche Denkschrift in.ihrem vollen Umfange in Ame rika noch gar nicht bekannt war. dgrüber zu entscheiden, ob der Untergang amerikanischer Bürger auf einem be waffneten Handelsschiffe einen Krieg Amerikas rechtfertigen würde. Demgegenüber gab es gar keine andere Möglich keit. als die Vertagung auszusprechen. Unter diesen Um ständen von einem Siege Wilsons zu sprechen, ist nur Reuter möglich. Der Präsident hat keinen Sieg errungen, er hat bloß keine Niederlage erlitten, und auch das in erster Linie deshalb, weil eine Niederlage aus innerpoli tischen Rücksichten vermieden werde» mußte. Aus den ganzen Verhandlungen ersehen wir jedenfalls, wie innig in Amerika die auswärtige Politik mit der inne ren, ja direkt mit der Partcipolitik verquickt ist. Wir sehen auch, wie die früher fast ausschließlich cnglandsreuudliche Stimmung im Kongreß nicht gerade in das Gegenteil um- geschlagen ist, aber doch von dem Augenblick an. wo sich ernstere Konsequenzen aus ihr zu ergebe» schienen, einer ru-tgeren Betrachtung ^latz gemacht hat. Der Präsident freilich, der sich ein wenig in eine Sackgasse verrannt Hai. scheint kühleren Erwägungen fürs erste mich nicht zugäng lich zu sein. Ob er durch die Begründung der deutschen Denkschrift, die ja endlich auch in Washington cingetroffen ist. dazu gebracht wird, seinen bisherigen Standpunkt, der England so ziemlich alles zugesteht und Deutschland schlecht hin unerfüllbare Forderungen auferlegt, zu verlassen, bleibt abzuwarten. Nach Reuter und den englischen Blätter- melöungen müßte dies als ausgeschlossen angesehen werden. Wie dem aber auch sein mag, cs hat sich gezeigt, daß die deutsche Politik auch Amerika gegenüber dann am erfolg reichsten ist, wenn sic am entschlossensten vertreten wird. Die. englischen Blätter aller Partcirichtungcn sind sich nach gerade darüber einig, daß mit der „Londoner Deklaration und ähnlichen Fetzen" aufgeräumt werden müsse. In Amerika sagt man zu solchen Aeußcrungen nichts, schweigt man zu all den Stimmen, die ohne Rücksicht auf die Neu tralen die schärfste Blockade Deutschlands fordern. In diesem Sinne schrieb die „Fortnightln Review" in diesen Tagen gerade im Hinblick auf Amerika: „Je schwerer sich die englische Hand auf Englands Feinde legt, ganz ohne Rücksicht darauf, wie groß die Unbequemlichkeiten für „offi ziell neutrale" Länder sind, um so größer wird die Hoch achtung, Bewunderung und Befriedigung der Mehrheit des amerikanischen Volkes sein. Diese Behauptung besteht immer noch zu Recht. Gibt man erst in einem Punkte nach, so wird man gebeten, in einem zweiten nachzugeben, und so geht es weiter ohne Ende." Der Erfolg hat diese Fest stellung längst bestätigt. Wir haben nicht wie England ein Interesse an der Vergewaltigung der Neutralen, wir können uns aber auch in unserem Daseinskampf durch neu trale Proteste unsere Waffen nicht stumpf machen lassen, sondern müssen sie in voller Schärfe schwingen, wenn wie siege» und die Welt aus der Kriegsnot erretten wollen. * Das Schreibe» Senator Staues an Wilson. lDurch Funkspruch vom Vertreter des W. T. B.) Der bereits veröffentlichte Brief des Präsidenten Wilson au den Senator Stone war die Antwort auf ein Schrei ben, das Stone an Wilson gerichtet hatte und dessen In halt im Zusammenhang mit der Haltung» die der Senat inzwischen eingenommen hat, nicht ohne Interesse ist. Es heißt darin: „Meiner Auffassung nach glaube ich, Ihnen sagen zu sollen, daß die Mitglieder beider Häuser sehr besorgt! und beunruhigt sind über das, was sie lesen und hören. Ich habe einige von ihnen sich dahin anssprechen hören, daß manche Leute sagten, daß das sogenannte Programm der- Bereitschaft lgcmetnt ist das amerikanische Rüstungs- programmj schließlich doch gerade mit einer solche» Lage in gewissem Zusammenhang steht, der zu begegnen mir jetzt berufen find. Ich habe allen, die mit mir gesprochen haben, geraten, ihre kühle Uebcrlegung zu bewahren, und habe gesagt, daß diese ganze Angelegenheit noch immer Gegen stand diplomatischer Behandlung ist, -atz Sie sich auf das i äußerste bemühen, einen friedlichen Ausgleich herbeizu- > führen, und Laß der Kongreß in der Zwischenzeit es ver meiden sollte, eine diplomatische Angelegenheit durch irgend eine vorschnelle oder mangelhaft erwogene Maßnahme zu erschweren. Immerhin ist die Lage im Kongreß derartig, daß sie die sorgfältig Wägenden und Besonnenen mit tieferBesorgnis erfüllt. Ich glaubte cs Ihnen schul dig zu sein. Ihnen dies zu sagen. Ich glaube, Sie vcr-, stehen de» Standpunkt, den ich persönlich hinsichtlich dieses
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