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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 10.05.1916
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1916-05-10
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19160510021
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1916051002
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1916051002
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1916
- Monat1916-05
- Tag1916-05-10
- Monat1916-05
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Lrttdim Nachrichten."LN- NrlLd Aüv oikigs Lsfsi? Im Ans mehrere südlich cs Termitenhügels tsüdlich von Hau courtt gelegene feindliche Graden erstürmt. Ein Versuch des Gegners, das auf Höhe »V4 ver lorene Gelände unter Einsah starker Kräfte zuriickzuerobern, scheiterte unter für ihn schweren Verlusten. Zwei unserer Torpedoboote hatten nördlich Ost ende ein kurzes Gefecht mit fünf englischen Zerstörern, wobei ein Zerstörer schwer beschädigt wurde. ,»ete EtnkommenSgreuze biuau- SamtltenunterftÜtzuna im , Bedürfnisfalle gewährt weröen soll«. Ein solcher Kall set a« Dienstaa abend lal» gegeben anzusehrn: bet grosser Minderzahl, bei vor- „n die au, der LNtiie KU wurden bandrnen GeschäftSschul-en und dergleichen. Zuschüsse der an dt, Erfolge auf der Höhe.KU wurden A^itgeber dürften auf di« gesetzlichen Mindestsätze nicht angerechurt «erden. Ander» se^I» bet den durch die Ge meinden gewährten wetteren Zuschlägen. Um nicht die Unzufriedenheit dertenigen UrUerstützungsberechttgten zu erregen, die keine privaten Beihilfen erhielten, und um grobe Ungleichheiten zu vermeiden, seien da Teile der Ar- beitgeberzuschüsfe aus die gemeindlichen Beihilfen angrrech net worden. Steuerrückstände von -er Kamtltenbeihilfe ab zuzichen. set unzulässig. Während im November litt» der Ausivand für die gesetzlichen M lusivand für die gesetzlichen Mindestleistungen 11V Mtllto nen Mark betragen hält«, seien jetzt 130 Millionen Mark monatlich aufzuwenden. Außerdem wiirden an die Bundes- staaten monatlich SV Millionen Mark gegeben, wovon vier Künste! ebenfalls für KamtllennnterstÜtzung verwendet würden. Gegen die Resolution der Sozialdemokraten, den LicferungSverbänden die Festsetzung von Bedarfssätzen auf »uerlegen, äußerte Redner Bedenken. Ein Mitglied der sozialdemokratischen Arbeitsgemein säurst begründet« hierauf folgenden Antrag, dem 8 1300 der ReilhSversicherungSordnmc« folgenden Zusatz zu geben: „Diese Vorschrift findet auf den Anspruch der Witwen von Kriegsteilnehmern keine Anwendung. Kür Len Anspruch von Kriegerwitwen auk das Witwengeld beginnt die Ver jährungsfrist mit der Aufhebung des Kriegszustandes." Von einem Abgeordneten der sozialdemokratischen Frak tion wurde dieser Antrag als unzulänglich bezeichnet. Die ,, m -in- vom Ministerialdirektor gegebene Darstellung über Mtnde- L... n II ^rung der gemeindlichen Kamtlienumterftützuns bet Gewäh. ?./-n".k.si.n.'Nnn> 7.?', rung privater Beihilfe sei zu beanstanden. Die Arbeit«- /!ik vMi Grrrkviä> virö füri7 ffensc, as ^ der Jugendlichen müsse, wie auch flir die Frauen, be- nn" In schränkt werden. Deren Gesundheit zu erhalte», liege auch ,m nationalen Interesse. Der AngesteUtenversicherung soll« ein« dem 8 1274 der R. B. v. Ähnliche Bestimmung über das Heilverfahren etngefügt werden. Der Arbeitsnachweis für die Privriangestellten müsse ebenfalls eine.bessere Regelung erfahren. Dt« kaufmännisch-gemeinnützige Gtellenvermitt- lnng sei ungenügend. Redner begründete sodann folgenden Antrag, dem 8 S« LeS BerstcherunaSgesetzeS für Angestellte folgenden Zusatz zu geben: „Di« Reichsversicherungsanstalt kann auch Mittel answenben. um Mgemeine Maßnahmen zur Verhütung de» Eintritt» vorzeittger Berussnnfähigkeit An der Krönt von Aden erlitte» die Engländer durch Sic Türken eine Niederlage, durch die sie zum Rückzüge ge zwungen wurden. Die Beute von Kut-el-Amara beläuft sich aus 4» Kanonen. SO Maschinengewehre und 5000 Gewehre. In Irland sind weitere Aufrührer erschollen, andere zu langen Kerkerstrasen verurteilt worden. Das englische Unterhaus nahm einen Antrag auf Einführung -er Sommerzeit an: die Negierung ordnete den Beginn der Sommerzeit für den 21. Mai an. Ein glänzender Empfang der bulgarischen Ab geordneten fand im ReichStagsgebäude statt. Die R e i chs z u ck e r st e l l e hat in Vlussicht genommen, für Einmachzwecke in den Haushaltungen besondere Zucker-- mengen zur Verfügung zu stellen. Lion und einige andere Zwecke in Geltung bleiben. lWTB) lieber die KriegSbesteneruug der arbeitenden Klaffe» in England schreibt Professor Julius Wolf im „Tag": England lasse es auch in Verbrauchssteuern an kräftigem Zugriss nicht fehlen. Die englische Kriegssteuerpolitik sei großzügiger als die unsrige, weil das englische Unterhaus seine Aufgabe grundsätzlicher an- und auffaßt als die AuSschüffe des Reichstags. Aber was wollten letzten Endes die Steuern, um deren Bewilligung es sich jetzt handelt, den Sum men gegenüber sagen, für deren Aufbringung nach beendetem Kriege zu sorgen sein wird? Der Unterseeboots-Krieg. Wie der „Temps" meldet, hat im Hafen von Billa Garcia ein spanischer Dampfer 18 Offiziere und Matrosen des französischen Seglers „Marie Molinos" an Land ge setzt, die erklärten, dag ihr Schiss am 3. Mai von einem deutschen Unterseeboot versenkt worden sei. unter den Versicherten oder zur Hebung der gesundheitlichen Verhältnisse der versicherung-pflichtig«» Bevölkerung zu sürdern oder durchzuführen." Ministerialdirektor Dr. Caspar gab zu. daß LaS Direktorium der Reichsversicherungsanstalt mit Zustim mung des BerwaltungSrate» anfänglich mit Aufwendungen für allgemein« Zwecke zunächst zurückhaltend gewesen sei. Inzwischen seien aber grobe Gummen. 10 Millionen Mark, " 1 Mtllii - - für Heilverfahren, Non Mark für «arme Unter- Ein deutsches Unterseeboot zerstörte den englischen Ve^ä^/'w^K^kenbetten'''Kranken- wurden ^nerettet ^ ^Tas Schicksal ^vo,,'"il Mann^lst^ un" wagen äufgewendet worden. Das Direktorium Hab« baS wurden gebettet. Das -cbickml von 11 Mann ist un-! alle Aufwendungen zu gestatten, die 8 1374 -er weiter« Aufwendungen im bekannt. lW. T. B.j Ein sinkender englischer Dampfer. Nach einer Llonds-Meldung soll sich der White Star- Dampfer „Cymric" <13 000 Tonnen) in sinkendem Zustand befinden. Der „Eymric" hatte keine Kahrgäste an Bord, er befand sich mit gemischter Ladung auf der Heim reise nach England. Wie das Rcutersche Bureau meldet, soll der „Cymric" von einem deutschen Unterseeboote im Atlantischen Ozean torpediert worden sein. <W. T. B.j Hauptkmsschlch des Reichstags. »i weiteren Verlaufe der Beratung zum Etat des Binnen- und überseeischen R. B.O. znlaffe. JHt u . , Sinne de» sozialdemokratische« Antrages zu nrachen. würbe die Anstalt zu stark belasten. UnterstaatSsekretär Dr. Richter wandte sich gegen die sozialdemokratische Resolution über die Krauen« und Kinderarbeit. Einer so weitgehenden Beschränkung könne nicht stattgegebcn werden. Für die kaufmännischen Verbände sei eine zentrale Stellenvermittlung unter Mit wirkung de» ReichSamtS deö Innern Lurchgcfübrt. Dem Zentrumsantrag, für die Entwicklung unsere» Wirtschafts lebens nach dem Kriege unverzüglich alle Maßnahmen zur Erhaltung und Vermehrung unserer Handelsschiffe für den V ' ^ ... - - ,erkehr zu ergreifen. inSbeson- Reichsanus des Innern am Montag sprachen zunächst de re ausreichende Geldmittel zur Förderung des SchiffS- mehrere Mitglieder des Ausschusses. ! baues bereitziÄtellcn, werde entsprochen. Der weitere An- Eiu sozialdemokratischer Abgeordneter brachte! trag des Zentrums, der die Beseitimrng der Frauenarbeit, ähnliche Klagen wie sein Vorredner zur Sprache. Eine! wo sie in staatlichen und privaten Betrieben während des übermässige Anspannung der Arbeitskraft errege Besorgnis Krieges eingesührt sei. nach dem Kriege verlange, berühre über die gesundheitliche Entwicklung. Der Redner, wie auch-eine Frage, die nach dem Kriege mit dem Problem. Ueber- ein Zentlumsabgeordneter. wünschten weitherzige Durch führung der Industrie vom Kriegs- in den Kric führung der Verordnung vom 21. Januar über die Kami- - . - , lienunterstützung. Die Unterstützung- solle im Bedürfnis- falle auch über die dort festgesetzte Einkommensgrenze hin aus gegeben werden. Das sei die Meinung des ganzen Reichstages. Ein Mitglied der Fortschrittspartei wünschte auch, daß die Frauenarbeit nicht in dieser Ausdehnung nötig wäre: während des Krieges befinde man sich aber in einer Zwangslage, da andere Arbeitskräfte nicht zu beschaffen seien. Zur Schonung der Arbeitskraft und zur Verhinde rung des Rückganges der Arbeitsleistung müßte aber Sonn tagsruhe gewährt werden. Infolge wirtschaftlichen Auf schwunges nach dem Kriege werde wegen Arbeitermangels auch dann die Frauenarbeit nicht entbehrt werden können. Deshalb habe er Bedenken gegen den Antrag des Zen- Aums, der Beseitigung der Frauenarbeit, ivo sie in staat lichen und privaten Betrieben während des Krieges ein- leführt sei, nach dem Kriege verlange. Zur schnellen Er ledigung von Ausfuhraufträgen sei die Ausfuhrgenehmi gung zu beschleunigen. Die Verordnung zur Verhinderung wn Hypothekenküildigung bzw. Verlängerung soll endlich :rlassen werden. Dem Gvrlitzer Kreisansschuß solle nahe- lelegt werden, die KamilienunterstUhung an Bedürftige ncht zu verweigern. Ein Abzug daran, bei Zuschüssen der Werke, solle nicht gestattet sein. Ministerialdirektor Dr. Leivald erwiderte auf die Anfragen der Vorredner: In dem Rundschreiben an die Bundesregierungen zur Verordnung vom 2l. Januar sei ausdrücklich ausgesprochen, daß auch über die dort bezeich- führung der Industrie vom Kriegs- in den FriedenSzustand. zuscnnmenhüng«. Dabei könne dann diese Frag« ebenfalls ihre Lösung finden. Gegen den Wunsch. Patente Uber die gesetzlich« Dauer von 15 Jahren hinaus bestehen zu lassen, sprächen Mgemeine und besondere Interessen. Mit Rücksicht a«f die Sitzungen der Fraktionen wurde die nächst« Sitzung auf Mittwoch, den 10. Mai. vor mittags. vertagt. König Ludwig von Bayer« gegen de« Lehensmittelwucher. d. Eine sehr bemerkenswerte Aeußerung König Lud wigs gegen den Lebensmittelwucher erfährt die „Münchn Post" von einer Sette, die sie „stets sehr gut unterrichtet" nennt. Danach äußerte sich der König in -er Audienz, die er jüngst dem Minister -eS Innern. Freiherrn v. Goden, und dem Freiherrn v. Lotto, dem Vorsitzenden des bay rischen LandwtrtschaftSrats. gewährte, mit dem größten Un willen über die vielfältigen Erschwerungen der Nahrungs mittelversorgung. Er gab der Ansicht Ausdruck, daß bei einer guten und wohlwollenden, nicht von Rücksichten auf den Großgrundbesitz und das Groß- händlertum getragenen Organisation Me in der Ocfsentlichkeit beklagten Mißstände z« vermeiden ge wesen wären. Insonderheit machte der König aas seiner Verwunderung darüber kein Hehl, daß eS bisher nicht ge lungen sei, den abscheulichen Wucher und Len uu- erhörten Eigennutz der bekannte» Inter essentenkreise auLzuschalten. Sr bezeichnet« dieses Verhalten in gerechtem Unwillen als den verderb lichsten Landesverrat, und stellte dem Minister ins besondere anheim, durch nachdrückliche Vorstellungen an den zuständigen Stellen baldigste Abhilfe zu fordern. In etnrr von großer Umsicht zeugenden Besprechung einzelner Formen de» Wucher» und der Habgier, ob sie nun die Pro dukte der Landwirtschast ober sonstige Leben«, und Genuß- mlttel betreffe», drückte der König die Hoffnung au», daß e» gelingen müßte, diesen Leuten ihr Handwerk zulegen und durch geeigneten Ausbau der KrirgSgewtnn- steuer dem Wucher den Retz zu nehmen. ^ Et« glänzender Empfang der bulgarische« Ab»rb««»g fand in der Wandelhalle des Reichstage» statt. Vxä- stdent Dr. Kaempf begrüßte die Sobranjeabgeordneten herz lich und wies daraus hin, daß die tm Krlegc entstandene enge Verbindung zwischen dem Deutschen Reiche und Bul garien nicht da» Ergebnis vorübergehender Zufälligkeiten sei, fondern auf einer innerlichen Uebereinftimmuna des Grunbcharakter» de» deutschen und bulgarischen Volkes beruhe. Er gab der Bewunderung für die Leistungen des bulgarischen Heere» Ausdruck und brächte eln dreifaches Hurra auf La» bulgarische Volk und seinen ruhmreichen Herrscher au», in das die Versammlung begeistert ein stimmte. Der Vizepräsident der Gobranjr, Dr. Montschi- low, dankte in bulgarischer Sprache und gedachte der Stege der deutsche» Truppe» auf dem Balkan. 3» aufrichttgen Gebeten flehe Bulgarien, daß der Triumph Deutschlands so groß und gewaltig set wie seine Kraft. Er lud den deut schen Reichstag ein, nach Bulgarien zu kommen, um zu sehen, wie die zwischen den Soldaten entstandene Frennb» schaft sich auf dte beiden Völker übertragen hahx. Er schloß mit einem begeisterten dreifachen Hurra auf bas deutsche Volk und den Deutschen Kaiser. Angeregte Unter- Haltung verband ble Gesellschaft bis nach Mitter nacht. lW. T. B.j Der Staatssekretär des Inner» Dr. Delbrück, der an Furunkulose litt und nach dreiwöchigem Urlaub kürzlich seine Dtenstgeschäfte wieder übernommen hatte, ist noch nicht völlig wiederhcrgeftellt. Er muß deshalb dem Dienste fernbletben. lAmtltch. W. T. B.j Lertranliche Stenerberatnnge». Ueber das Steuerprogramm fanden verschiedentlich vertrauliche Beratungen unter Anwesenheit eine» Regte- rungsvertreters statt, aber sie führten zu keinem Er- ebnis, da die Mitglieder -es SteuerauSschusseS ohne ühlungnahme mit ihren Fraktionen sich nicht binden wollten. Ls ist möglich, daß die Umsatzsteuer zum Be dauern der Regierung wieder fallen gelaffen wird, zumal wenn diese Steuer von der Linken endgültig verworfen wird. In diesem Falle dürfte aber auch -er vorgeschlagene Wehrbeitrag wenig Aussicht auf Annahme haben. Die Erledigung der Steuerfragen stößt auf neue große Schwie rigkeiten. die dte Erwartung beeinträchtigen, daß schnelle Arbeit gemacht werben könne. An» der sozialdemokratischen Reichstag»fraktiou teilt der „Vorwärts" mit, Genosse LandSberg werde den Antrag auf Haftentlassung Liebknechts be gründen. — Als Redner für den Gesetzentwurf betreffend Festsetzung von KrtegSschädrn wurde Genosse Ebel be stimmt. — Zum Entwurf einer Abänderung des RrichS- vereinSgesetzes würden die Genossen Legten und Heine sprechen. - "" > " - Die neuest*« MeWmrgen lauten: Die enEfche Schreckensherrschaft in Irland. Rotterdam. Der „Rotterdamsche Courant" meldet au» London vom 8. Mai: Im Unterhause fragte heute Redmond den Premierminister ASquich, ob er wüßte, daß die fortwährenden militärischen Hinrichtungen in Ir land eine rasch zunehmende Erbitterung und Wut in dem Teile der Bevölkerung Hervorrufen, der nicht die geringste Sympathie mit dem Aufstand habe, und ob er nach dem Borbilde Bothas in Südafrika »»verweilt den gen ein Ende mache» wolle. antwortete. Rebuwnd habe von rung darauf gedrungen, und seine Vorstellungen um milde Behandlung für die Mehrheit der Teilnehmer am Auf stande seien nicht umsonst gewesen. Sir Nohn Maxwell set stets in unmittelbarer persönlicher Kühlung mit dem Kabinett gewesen. Dieses habe volles Vertrauen in seine Besonnenheit. Die allgemeinen Weisungen an Maxwell, dte sich mit seinem eigenen Urteil deckten, gingen dahin, dte Todesstrafe so sparsam wie möglich zu verhängen, und nur über verantwortliche Personen, welche die größte Schuld an dem Borgefallenen treffe. In Beantwortung von Anfragen anderer Nationalisten und Radikalen, die sich gegen die Art wendeten, in der gegen dte Aufständischen vorgegangen werde, sagte Asgutth. daß die Hinrichtungen, von den Militärbehörden angeordnet würden. Er weigerte sich, zu versichern, daß keine mehr Vorkommen würden, be- vor das Unterhaus Gelegenheit gehabt habe, die Sache zu besprechen. lW. T. B.) Der bulgarische Kinanzminifter über die deutsche Not«. Sofia. lBom Vertreter des W. T. B.j Die deutsche Antwortnote an Amerika wir- von der bulgarischen Presse als Beweis einer klugen Politik gewertet, dte kühl alle Möglichkeiten und Aussichten abwägt, -a-ei jedoch Würde und Ansehen des Deutschen Reiches zu wahren ver- steht. Darüber hinaus erblickt die Presse in ihr den Be weis, daß Deutschland auch die Interessen der Humanität am Herze« liegen, dte durch erneuerte Ausdehnung und Verschleppung de» Weltkriege» schwer beeinträchttgt werde« würden. „Balkanska Poschta" schreibt: Deutschlands Er klärungen sind ein« würdige Fortsetzung der historischen »ave, uno ov er naw oem »»verweilt den Hinrtchtun- «Hört. Hört!) «Squtth Anfang an bei -er Regie- Kunst und Wissenschaft. c* Mitteilungen der Königlichen Hoftheater. Am 11. Mai im König!. Opcrnhausc „Der Nosen kaval je r" in folgender Besetzung der Hauptrollen: Kcldmarschallin: Margarethe Siems, Baron v. Lerchenan: Ludwig Ermold, Octavian: Elisa Stünzner, Fantnal: Robert Büffel, Sophie: Beate Becrmann als Gast auf An stellung, Marianne: Gerta Barby. Valzacchi: Hans Rüdi ger, Annina: Minna Wolf <z»m ersten Male). Anfang >L8 Uhr. Die Kartcnansgabe für den N i b e l u n g c n - R i n g <2Z. bis 3l. Mai) findet ohne Vorverkaufsgebühr täglich von io bis 2 Uhr an der Opernhauskasse, in der Lesehalle und tm Invalidendank statt. Durch freundliches Entgeaenkvmmen der Direktion der Kölner Vereinigten Stadtthcater kann Kran Melitta Leithner bereits im August lOll! in den Verband der Königlichen Hofthcater cintrcten. f* Mitteilung des Alberi-Theaters. Ai» Mittwoch abend findet die Erstansftthrung der Posse „Pension Schüller" von Carl -,'auss statt. Dte Hauptrollen sind mit Hermann Brauer, Hedwig >>. Loree, Günther Hadank, Edgar Klitsch, HanS Staufen, Rose «ürawz besetzt. Die Regie führt Dr. Alberty. f* Königliches Schauspielhaus. Wegen Erkrankung der Krau Clara Salbach gab am Montag die Nolle der Königin Gertrude im .Hamlet" Fräulein Anna No- lewska vom Stadttheater in Chemnitz mit gutem Gelingen. f* Die Frankfurter Theater»Intendanten Hofrat Behrend sSchauspiel» und Volk« er sOperj treten infolge der Berufung des Geheimrats Zeiß zurück. Ihre Verträge laufen bis zum Herbst 1017, diese Vertrüge sind aber nicht erneuert morden. Der Aufsichtsrat der Frank furter Bühnen veröffentlicht nun in der Frankfurter Presse die beiden Schreiben, die er den Intendanten bereits am 20. April hat zugehen taffen und in denen mitgetcilt wird, der Aussichtsrat habe sich bemüht, den beiden Bühnen leitern ihre Stellungen weiter zu erhalten, das sei Mer am Widerstande der städtischen Tbcaterdepntatton ge scheitert, dte eben ein« gründliche Reorganisation der beiden Theater unter Leitung eines Intendanten habe durch führen wollen. Der AuffichtSrat spricht dann weiter in rühmenden Worten den beiden Intendanten Behrenü und Bolkner den Dank für ihre Tätigkeit aus. Da mitgcteilt wurde, daß Gehetmrat Zeitz vorbereikenderweise bereits im Herbst 1010 seine'Tätigttit in Frankfurt beginnt, wird Frankfurt wenigstens bi» zum Herbst 1017 sogar drei Intendanten haben. Zensnrverbot. Schönherrs „WeibSteufel" hätte bei einer Wohltätigkeitsaufführung in Theresien- stadt gegeben werben sollen. Das Leitmeritzer Militär kommando hat die Aufführung dieses Werke» -es tirolcri- schen Schriftstellers, das bekanntlich am Wiener Hofbnrg- theater zum itzsten Male gegeben worden ist und seither övrk viele Wiederholungen erlebt hat, verboten. Deutsche Musik in Sofia und Konstantinopel. Deutsche Kunstfreunde haben sich vereitzlgt, um unter För derung -er Kaiserlichen Negierung noch im Laufe des Monats Mai die Abhaltung eines Deutschen Musikfestes in Sofia und Konstantinopcl zu ermöglichen. Und zwar soll das Fest in Sofia in den Tagen vom 18. bis zum 31. Mai, in Konftanttnopel vom 38. bis zum SS. Mai statt finden. An der Künstlerfahrt werden Emmi Leisner von der Königlichen Oper in Berlin, Carl Clewing vom König lichen Schauspielhaus in Berlin und dte Fürstliche Hvf- kavelle aus Gera unter Leitung von Heinrich Lader teilnehmen. Die Abende finden statt bei freiem Eintritt für alle türkischen, bulgarischen und deutschen Gäste, die in den beiden ^Hauptstädten deutsche Kunst genießen wollen. r« deutsche Lederjtrumps. Zum 100. Geburtstage Friedrich Gerstäckers, 10. Mai. ES war Anfang der fünfziger Jahre des vorigen Jahr hundert», als in Breslau beinahe eine ganze Schulklasse abenteuerlustiger Jungen nach -er gierig verschlungenen Lektüre de» berühmten dreibändigen Rckman» „Die Regu- latoren des Arkansas" von Friedrich Gerftäcker den ver wegenen Entschluß faßte, sich in Bremerhaven nach jenem Laube einzuschtffen, das de» Berfafser diese» spannenden AvrnteUrerromans in so verlockender Weise zu schildern verstanden hatte — nach Amerika. Man kann eS ruhig sagen, daß Gerftäcker den fernen Westen für uns literarisch entdeckt hat. indem er Amerika mit der einsamen Schönheit seiner Urwälder, mit seinen schauerlichen Felsschluchten und seinen verschneiten Bergketten, mit seinen Indianern, Pfadfindern, Waldläufern, Trappern, „Regulatoren" und „Klußptraten" in ihrem abenteuerlich-phantastischen Leben und Treiben und mit ihren Tausenden von Gefahren schilderte. Vom Vater, einem beliebten Opernsänger» der auf seinen (tzastsptelfahrtca Deutschland nach den verschieden sten Himmelsrichtungen dnrchzog, hat der am 10. Mat 1818 in Hamburg geborene Friedrich Gerftäcker den Hang -um Wanderleben geerbt. Wir finden ihn erst als jungen Kaufmannslehrling in Braunschweta, bann siedelte er nach Grimma über, um dort Landwirt zu werden. Eine» Tage» las er einen der damals von aller Welt förm lich verschlungenen Romdne von Postl (CharleSSealS- fieldj und beschloß — nach Amerika auszuwandern, um dort Goldgräber zu werden. Er führte in der Tat diesen Entschluß auch aus, tndem er sich in Bremerhaven auf einem Passagterdampser «tnschiffte und „über den großen Teich" Hinübergonbelte. AIS Jäger und Pfadfinder führte er zwei Jahre lang jenes von ihm ersehnte aLenteuerliche Leben in den Urwäldern und Schluchten Nordamerikas. Die zahlreichen seltsamen Eindrücke davon verwertete er als Schriftsteller in feinem ersten großen, seinerzeit viel bewunderten dreibändigen Roman „Dte Regula, toren de» ArkansaS" (1846), welche» Buch seine» Namen sogleich in den weiteste» Kreisen bekannt machte, und dem zwei Jahre später ein ähnlicher, ebenso inter essanter Roman: „Die Flußptrate» LeS Missis sippi" folgte. Die Fülle der Eindrücke seiner großen ersten amerikanischen Reise bat Gerftäcker noch in dem fesselnd geschriebenen Werk „Amerikanische Wald- und Strombtlder" weiter verwertet, und auch dieses Buch fand bet der damaligen Lesewelt ein« begeisterte Aufnahme.
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