01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 06.08.1916
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1916-08-06
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19160806012
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1916080601
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1916080601
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1916
- Monat1916-08
- Tag1916-08-06
- Monat1916-08
- Jahr1916
-
1
-
2
-
3
-
4
-
5
-
6
-
7
-
8
-
9
-
10
-
11
-
12
-
13
-
14
-
15
-
16
-
17
-
18
-
19
-
-
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 06.08.1916
- Autor
- Links
-
Downloads
- Download single page (JPG)
-
Fulltext page (XML)
60. Jahrgang. O 216. Sonntag, 6. August ISIS. 18Tb Drahtanschrift: Rachrichte» Dretde«. Fernlprechrr-Sammelnummer: <8241. Nur für RachtgesprSche: 20011. SreiEg - Aänöant- 8ekokolaSe Ax>.s,m- Ackokvlaö» E V«4»i4r2-Äl^er-AekokalLSe l>r«ErS- Aükao, DeL-ei-k. Echriftlettung und Sauplgelchäslsjiell«: Marienstrafte NP4U. Druck u. Verlag von Lirpfch «- Reichardt in Druden. »lEfNrlich In D»,dkn bi! zweimalig» Zutr->«ung tan Sonn-und M»nl«,«nnur einmeN »,2dM-, i Anfteiaen-Prelfe. '>"Ipa»ig- 3«»« < k > wa 8 Silben» LSPI.. B°r,ug,»IStzk und An,ei«'N In Nummern nach Dezugs-tzit.vuyc ta den »»körten r.sa M. Vit etnmalizer Zustellung durch dl« Post ».so M. t<chne ».stell,ell>>. I und Fiter«-.«» laut Tarif.-Au.wLrilgeSuftrllg« nur gegen »-rauidez-HIung.-Btlegdla! Nachdruck nur mit deutlicher Quellenangabe t.Dr«»dner Nach».') pUSIst». — Uiwerlangt« Echrtstilllcke werden nicht aufdewahrt. Sonn» BelegdlatttvPs. flu3Ltel!ung des Künstler-VerbandeL Dresden E. >?.) Oemsicke Aquarelle Zeichnungen Plastik KUK87/tU887kt.l.UK6 ^Il_ kle«7kk »L. Dresdner f^eidsclilössclien -DaZer bleibt unübertrosten! L.kökme s rolkvp LsZenrciilsucd. AIvoiilKlie vmlMng,m IHlMmmnelil »k lleemMkke. Mnlmii m Meüciielilen. ffergoillen. vmilüerii -m Dresdner Vernickslunksanslait 01"rÖ u'v'pött«'?"»«! Dresden-/^., ^slksnslraös 1—3. . i-srnsprsclier 27359. Starke itMenische Angriffe blutig abgewiesen. HeMe Mmpse am Monsalcone-RÜcken.— rri Staliener «esaagrngenammea — Italienische Schlappe» In Kärnten und an der Tiroler Front. — Sie Kriegslasten Englands. — Sie Abfahrt der ..Deutschland". — Amerika nnd die schwarzen Liften. Sefterrelchisch-ungarischer Kriegsbericht. Wien. Amtlich wird vcrlautbnrt den 8. August 1918: Russischer Kriegsschauplatz. Die in den Karpathen känrpfcnüen Streitkräftc der Heeressront des Erz>>crzogs Carl haben airch gestern Raum gewonnen. Es wurden 828 Russen gefangen genommen, zwei Geschütze erbeutet. Die Kämpfe dehnten sich bis in die Gegend non Delatyn ans. Nordwestlich von ZaloS-e — am Sitdsltigel der Front des GeneralsetdmarschaUs v. Hinbenbnrg — ist es dem Feinde an einige« Stellen gelnngen, die Dereth-Niedernng z« Lberschrciteu. Er wnrde geworfen. Nur an einem Punkte ist der Gegenangriff nnsercr Truppen erst im Gange. Weiter nördlich keine Ereignisse von Belang. Italienischer Kriegsschauplatz. Im südlichen Teile der Hochslächc von Doberdo kam es gestern zu heftige« Kämpfen. Das scindlichc Artillcriesencr, das schon in den letzten Tage« an Stärke zngenommcu hatte, setzte im Abschnitte Monte Dei Sei Bnsi —Monfalcone-Niickcn um 10 Uhr vormittags mit grösttcr Heftigkeit ein. Nach ununterbrochen anhaltendem vierstündigem Massenfeuer begannen um 2 Uhr nachmittags die italienischen Insan- terieangrisse. Die ersten Bcrsuchc deö Gegners, ans seinen Deckungen vorzngehen, scheiterten an der tresslichcn Wir kung der braven Artillerie. Trotzdem gelang es dem Feinde im Laufe des Nachmittags, an mehreren Punkte« in unsere Stellungen einzudringen. Dank der tapferen Haltung unserer Infanterie wurde er jedoch im Nahkarnpse überall wieder hinansgeworfcn. so das« um 7 Uhr abends die ganze alte Stellung wieder in unserem Besitze war. Um diese Zeit liest das weschtitzseiner nach und flaute bis zu« Einbruch der Dunkelheit völlig ab. Mindestens sieben italienische Regimenter waren an diesem mistlungenen An- grifse beteiligt. 2 80 Mann wurden ««verwundet ge fangen. zwei Maschinengewehre erbeutet. Der Rordteil der Hochfläche und der Görzer Brückenkopf ftanden tags über gleichfalls unter starkem Gcschützsener. In Kärn ten wnrde auf dem Plöcken der Borstost von drei italieni sche« Kompagnie», an der Tiroler Front der Angriss einer Brigade gegen die Höhe« nördlich von Paneveggio blutig abgewiesen. Unsere Flieger belegten Bassano erfolgreich mit Bomben. Südöstlicher Kriegsschauplatz. Unverändert. Der Stellvertreter des Chefs des Generalftabes: kW. T.B.f v. Höfer, Felbmarschall-Lentnant. „Gr wollte un» «icht leite«." Im Burenlande in Südafrika gibt es ein Denkmal, das zur Schande Englands aufgerichtet ist. Es erinnert an die Tausende von burischen Frauen und Kindern, die von Kitchener in leinen berüchtigten Konzentrationslagern hin- geopsert wurden: eine Tat. die als zivilisatorische Riesen schmach den britischen Namen mit unauslöschlicher Schande behaftet hat und deren gleichwohl ihr kaltblütig grausamer, jetzt von den Wellen des Meeres verschlungener Urheber sich noch zu rühmen pflegte. Wenn einmal In Deutschland ein ähnlicher Gedenkstein errichtet werden sollte, um bei unseren Nachfahren das Gedächtnis für die britischen Untaten im Weltkriege zu schärfen, dann möge man neben „Baralong" darauf die Worte setzen, die in der Flaschenpost unseres auf hoher See verunglückten „L. 10" enthalten sind und sich aus einen englischen, von der deutschen Besatzung des Luftschiff wracks angerufenen Fischdampfcr beziehen: „Er wollte uns nicht retten!" Das ist echt englische Gesinnung, eine Verleugnung jedes menschlichen Empfindens und jeder Ritterlichkeit, wie sie in solcher unvcrhülltcn Brutalität, in solcher das Blut aufpeitschcndcn, kalt berechnenden Grau samkeit nur dem Britcntuin möglich ist. Im Russen steckt asiatische Wildheit, im Franzosen wahnsinnige Lcidciischnst, und beide handeln unter der Herrschaft solcher Empfindun gen triebhaft, sic wüten blindlings, solange der Zustand der Ekstase dauert. Der Engländer aber hat stets seine Nerven beisammen. Er hat nicht die Entschuldigung des Blut rausches. der stürmischen Aufwallung gewaltiger Instinkte für sich, sondern er mordet und vergewaltigt mit kühler Rühe, mit empörender Ueberlcgung, und hat bann auch noch die Stirn, sich als Verteidiger von Freiheit. Recht, Moral, Zivilisation und Kultur aufzuspielen. Diese Mischung von Heuchelei und Barbarei ist es, die unsere so ganz anders veranlagte germanische Statur in so hohem Grade wider das englische Wesen aufrcizt. Darum war es auch dem deutschen Nationalempfinden wahrhaft aus der Seele gesprochen, als Ser Reichskanzler Herr o. Bcthmann- Hollweg in einer seiner Neichstagsreden im Vorjahre er klärte, die den Engländern innewohnende Brutalität mache es uns unmöglich, sic als moralisch gleichwertig mit uns anzucrkennen. „Er wollte uns nicht retten!" Welch eine himmel schreiende Anklage enthalten diese kurzen Worte gegen das mächtige, meerbcherrschcnde Großbritannien! Eine Hand- voll deutscher Seeleute befindet sich in Todesnot. Schon haben alle die letzte Hoffnung auf Rettung ausgcgcbcn, als ein britischer Fischdampfcr in Sicht kommt. Er wird an- gcrufen: „Rettet uns!" Kann cs Menschen geben, die in solcher Lage imstande sind, ihre auch dem ritterlichen Feinde gegenüber selbstverständliche Pflicht zu vergessen? Nmer ganzes Gefüllt sträubt sich gegen eine solche Annahme. Und doch! Die Besatzung des englischen Fischdampsers brachte cs fertig, unsere tapferen Seeleute ihrem Schicksal zu überlassen, mit der nachträglichen feigen Entschuldigung, sic hätte von den Deutschen nach ihrer Rettung einen Ucber- fall befürchtet! Als wenn die zu Tode Erschöpften über haupt einer derartigen Kraftänherung fähig gewesen wären, ganz abgesehen davon, dast die Gesinnung, die unseren Leuten dadurch von englischer Seite untergeschvbcn ivtrd, ihnen völlig fern liegt. Engländer würden vielleicht nichts Verwerfliches darin finden, ihren Rettern den Lohn durch einen hinterlistigen Uebcrfall zu zahlen, Deutsche nie und nimmermehr. Für die Schande, die sic durch ihre Verweigerung der Rettung der deutschen Mannschaft auf den Namen Großbritanniens häuften, hatten die Leute des englischen Fischdampfers kein Verständnis. Sie fuhren davon und hinter ihnen schäumten die Wogen auf vor Empörung über die Niedertracht dieser Briten, deren Ver halten in der gleichen moralloscn Anschauungsweise wur zelt, wie sie bei den „Varalong"-Mördern in die Erschei nung getreten ist. Wie groh. wie wahrhaft erhaben ist da gegen die Handlungsweise unserer so schnöde im Stiche gelassenen Seeleute! Ruhig und würdig bereiten sic sich aus das unvermeidliche Ende in gemeinsamem Gebet vor und fertigen als letzte Lebensäuberung die Flaschenpost an, in brr einer von ihnen ohne ein Wort des Borwurfs von dem englischen Fischdampfer nur sagt: „Er wollte uns nicht retten!" Die ganze deutsche Nation wird sich diese Worte mit Flammenschrtft ins Gedächtnis schreiben: sie werden uns stets daran gemahnen, wessen wir uns von England zu versehen haben. Die ungeheuerliche, vor nichts zurückschreckende Brutalität der englischen Denk- und Anschauungsweise hat auch Sir Roger Casement, eins der edelsten Opfer britischer Grausamkeit, bis zum bitteren Ende durchkosten müssen. Ueber den ganzen Erdball heftete» sich die englischen Spürhunde an seine Fersen, und sowie er irischen Boden betrat, nahm ihn der würgende britische Leu in seine erbarmungslosen Pranken und liest ihn nicht wieder los. Wenn irgendein Feind Englands Gnade und Grvßmnt verdiente, sv war cs dieser glühende irische Patriot, der, vom Scheitel bis zur Sohle Idealist, sein geknechtetes irisches Vaterland mit der ganzen Kraft seiner reinen Seele liebte und ihm alles zum Opser brachte. Ein Schrei nach Gnade für Easrment durchhalite die ganze Welt, Amerika bat für ihn, der Papst legte sich ins Mittel: vergeblich! Das Ohr König Georgs blieb taub gegen die Forderung der gesamten gesitteten Menschheit. Gren und Asguith, die sich „entrüsten", wenn wir einen Franktireur zur Sec nach ordnnngsmäbigem Kriegsrecht behandeln, verlangten uncrbfttlich den Tod dieses bestgehassten Mannes und sie gingen so weit in ihrer masstoscil Rach sucht, daß sic ihm nicht einmal den ehrlichen Svldatenlvd durch die Kugel gönnten, sondern ihn durch den Henker erdrosseln liehen. Das war die niedrige, gemeine Rache für das freie Wort, das Easemcnt stets gegen England geführt hatte, die Rache dafür, dag er stets nicht nur für die Befreiung seines Vaterlandes vom englische» Joche, sondern auch für die Beseitigung der britischen See- tyrannci eingctretcn war. Noch kurz vor dem Ausbruch des Weltkrieges, im März l'-wr, schrieb Sir Roger Ease- ment in einem Aufsatz über das Problem des nahen Ostens*): „Der Krieg um die Meere ist unab wendbar. Er mag auf einem Fcsilanöc ausgcsochtcn werden, mag in den Lüften wüte» — er mub aus den Meeren zur Entscheidung kommen und entweder die Be freiung der Meere oder den dauernden Ansschlnb der Europäer von den Wcltaugelegcnhciien bringen. Er de- deutet für Europa die Zukunft, ja das Bestehen europäischer Zivilisation im Gegensatz zum Angelsachsen- Weltreich. In diesem Kriege wird Dc » i s ch l a n d als Vorkämpfer Europas nicht allein stehcn: cs wird kämpfen für die Freiheit der Welt." Was Easemcnt mit dem Blicke eines Sehers vvransgeschant hat, ist jetzt in Erfüllung gegangen, und die Erfolge, die wir bis jetzt erzielt haben, geben uns die begründete Zu versicht, dab Groschritannie» langsam, aber sicher ans seiner Weltherrschaft zur See verdrängt und zur An erkennung der Freiheit der Meere für alle Völker ge zwungen werden wird. «st Aus „Sir Nogcr bascmciit. Irland, Deutschland und dl« Freiheit der Meere", I. C. Hubers Verlag in Dichcn bei München» « Zur Hinrichtung Casemcnts schreibt die sozia listische „Berner Tagwacht": Das freie England erweist sich mit diesem infame» Iustizmvrdc seines zarischcn Verbündeten durchaus ebenbürtig. Der russische Despotismus und der englische Liberalis mus haben sich bald nicht mehr das geringste vorzn- halten. iW.T.B.) „Nieuwe Courant" schreibt anläblich der Hinrichtung Easements: Wir fürchten, dab Sic britische Negie rung ihre Tat noch bereue» wird. Die Gefahr ist grvb, dab man vor allem in Amerika sagen wird, das; Easc- ment nicht gehängt wurde, weil er ein Verräter war, sondern wcilcreinJrcwar. Die Abfahrt der „Deutschland". b. Laut dem „Eorrierc dclla Sera" aus London sin- übcr die Abreise der „Deutschland" noch folgende Einzel heiten zu verzeichnen: Das Unterseeboot kreuzte am Abend am Kap Virginia und nutzte die Dunkelheit aus, nin sich mit Lrober Geschwindigkeit an die Grenze der amerika nischen Territorialgcwässcr zu begeben. Die „Deutschland" war in einiger Entfernung von einem amerikanischen Kreuzer und zwei Torpcdobovten eskortiert, auherdcm von kleinen Dampfern, die von Ausflügler» überfüllt waren. Drei Meilen von der Küste entfernt hielt die „Deutschland" an, und die Mannschaft sang auf Deck vereint: „Deutsch land, Deutschland über alles!" Dann folgten lebhafte gegen seitige Hvchruse. Die „Deutschland" tauchte unter und ver schwand. Kapitän König erklärte vor der Abreise aus Baltimore, datz er noch im Laufe dieses Mvnats in Bremen einzutrcffcn rechne und dah er den Weg durch den Kanal nehmen wolle, trotz der Bewachung der Engländer. Die
- Current page (TXT)
- METS file (XML)
- IIIF manifest (JSON)
- Show double pages
- No fulltext in gridpage mode.
- Show single page
- Rotate Left Rotate Right Reset Rotation
- Zoom In Zoom Out Fullscreen Mode