01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 22.09.1916
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1916-09-22
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19160922018
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1916092201
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1916092201
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1916
- Monat1916-09
- Tag1916-09-22
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- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 22.09.1916
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so. Jahrgang. AL rss. Freitag, 22. September ISIS. Drahtanschrift: Nachricht»« Dresden. Fernsprecher-Sammeinummer: rLL41. Rur für NachtgesprSch«: LS 011. Lq»g»»»»dadr »terteljlidritch t» Dresden »et p»«t«»N,er Zutiaaung <an Sonn- und Mont»-«» nur «<»- mal> »,rr M., in den Vororte» »,»0 M. Bet einmaliger Zustellung Lurch die Post S,L0 M. <»hne Bestellgeld), «»zeigen»Preise. Die einspaltig« Zeile (etwa S Silben) db Vf., vorzugepllltz« und«nzel,en ln Nummern nach S»»»> und Feiertage« laut Tarif.—tluewllrtlge Auftrllge nur gegen Borauabezahlung. — Belegblatt lOPs. Schristleitung und Hauptgeschäftsstelle: Marittistrahe 38/40. Druck u. Verlag von Liepfch 4 Reichardt in Dresden. Nachdruck nur mit deutlicher Quellenangabe (.Dreadner Nachr.'-^ulLIstg. — Unverlangt« Schriftstück» werden nicht ausbewahrl. xios s «eine Klo, 8l. Z K <urprinr )'/, ludlliium 4 bürsten 5 ^elt-Möckl 6 Dresdner ^eld8cli1ö88clieri - bleibt unübertrotten! Slutrsinisungs -Iss »ItbevLkrte» Kittel rur Lukkrftcliune cke» Mute» nnck steimxunz cker 8äfte. Paket 1,50 dl. tickt mit 8ckutrm. »diutter /Vnna". vener»! vertrieb: llsmillvds Ilolmtilell,. veoinililiu'. KileMMI leiNiilMI ^ckolk Güter Fortschritte an der siebenbürgischen Front Besetzung des Bullaupasies an der fiebenbürgischen Grenze. - Französische und englische Mannschastsnöle. — Wechsel im Seueralftad des französischen Heeres. — Wechsel im rumänischen Oberkommando. - Amerikanische Preffeftimmen gegen England. Erfolgreicher Angriss deutscher Seesiugzeuge aus russische Seeftreitträfte. Berli«, LI. September. (Amtlich.) Deutsche See- fk » gze « ge haben am 2ü. September früh zwei russi sche Flugzeugmutterschiffe» die unter Geleit eines Kreuzers und mehrerer Zerstörer Flugzeuge zum Angriff auf die bulgarische Küste beiWarna heranbriugeu wollte«» erfolgreich mit Bomben augcgrisfcn. Die feiudliche« Seestrcitkräste wurden zum schleunige» Rückzuge gezwungen» verfolgt von unseren See flugzeuge«. Diese griffe« später feindliche Transport- bampfer i« C»»ft««za erfolgreich a« nud belegte« Eisenbahnlinie« der Nord»Dobr«dscha y»it Bombe«. Alle Flugzeuge sind trotz stärkster Beschießung «ubeschädigt zurückgekehrt. sW. T. B f Srsterrelchisch -«marischer Kriegrbericht. Wie». Amtlich wird verlautbart de« 21. Septbr.: vestticher Kriegsschauplatz. Front gegen Rumllnlen: Südlich von Petroseuq haben wir auch die Höhen beiderseits des Vulkan - Passes wieder besetzt. Bei Nagq Szebe« sHermauustadts uud a« der siebenbürgischen Ost front «ur Borpostengepläukcl. -eorisfront de» General» der Kavallerie Erzherzog Karl I« de« Waldkarpathen setzte der Feind seine An griffe gegen die Armee des Generals Karl Freiherrn o. Kirchbach mit größter Zähigkeit fort. Bei Brcsza u»d östlich des Pautyr-Sattels drückte er vorspringeudc Froutstücke etwas zurück. Sonst scheiterte« alle Anstürme a« der tapfere« Verteidigung. Unter de» in den Karpathen sechtendeu Truppe» der k. «. k. Wehrmacht verdienen die brave« ungarischen Land- stsrmbatailloue des Obersten Papp besondere Erwähnung. Auch au der Rarajowka blieben alle Anstrengungen -eS Feindes vergeblich. Heeresgruppe de» Deneralfeldmarschall» Prinzen Leopold von Bayern. Bei der Armee des Generalobersten v. Tersztqanskq standen zwischen Pnstomytq und Zatuscy die verbündete« Streitkräfte des Generals v. d. Marwitz abermals unter de« Anprall starker russischer Massen. Die Kampsesweisc des Gegners gipfelte, wie immer, in skrupellosem Hin- schlachte« der in tiescn Kolonnen vorgetriebenen An- grissstruppen» i« deren Mitte sich auch di« Garde befindet. Rur östlich von Swiniuchy ist der Kampf noch nicht ent schiede«. So«st wurde der Feind überall unter den schwersten Verluste« geworse«. Italienischer Kriegsschauplatz. Seine größere« Kämpfe. Südöstlicher Kriegsschauplatz. Bei ««sere« Truppen ««verändert. Der Stellvertreter des Chefs des GeneralstabeS: sW. T. B.) v. Höfer, Feldmarschall-Le«tna»t. Mach«schafte« der Merverbander i« Sdallie«. Die durchaus korrekte und loyale Haltung, die Spanien in strenger Wahrung seiner Neutralität bisher im Welt» kriege beobachtet hat, ist natürlich den Drahtziehern in London und Paris je länger desto mehr auf die Nerven ge fallen und es war zu erwarten» daß früher oder später der Zeitpunkt eintreten würbe, wo die Spanier den Druck der britischen Faust mit verstärkter Wucht zu fühlen bekämen. Ein Schritt nach dieser Richtung war der Ankauf einer An- zahl spanischer Blätter durch den berüchtigten britischen Prcssemagnatcn Lord Nvrthcliffe, der durch die jahrelang von seinem Presscklüngel betriebene Hetze gegen Deutsch land als einer der Hauptschuldigen an dem Weltkricgsvcr- brechen betrachtet werden must. Lord Nvrthcliffe soll dabei, nm seine eigene Person im Hintergründe zu halten, ein Pariser Syndikat als Käufer vorgeschoben haben. Gleich zeitig wurde daS Land mit englischen und französischen Agenten überschwemmt, die in allen Kreisen der Bevölke rung für den Viervcrband Stimmung zu machen suchen und denen es glücklich gelungen ist, unter dem Namen „Ne- sormistenvercin" eine Gesellschaft zu gründen, die unter dem Deckmantel der Herbeiführung einer „wohlwollenden" Neu tralität für den Vicrvcrbanü die Kriegshetze gegen die Mittelmächte betreibt. Für dasselbe Ziel arbeitet ein in Paris lebender spanischer Publizist namens Gomcz Eavillo, Reihe von gleichgesinnten Genossen in Madrid in Beziehungen steht und hüben und drüben für den alte« französischen und spanisch-republikanischen Lieblingsgedanken eines engeren Zusammenschlusses der „lateinischen Schwester- natioucn" Propaganda macht. Ferner wird der portu giesische Vasall Englands herangczogcn, um Spanien durch die Vorspiegelung eines einheitlichen iberischen Wirtschafts gebietes und durch die auf solchem Wege zu erzielenden materiellen Vorteile für den Viervcrband zu gewinnen. Auch haben französische Akademiker Vortragsreiscn in Spanien unternommen, um namentlich die konservativen Kreise, die dem Vierverband kühl bis ans Herz hinan gegen- ükcrstchen, in ihrer Abneigung gegen England wankend zu machen. Zu Ehren der ritterlichen spanischen Nation muß gesagt werden, daß die englischen und französischen Werber trotz des reichen Goldstromes, der ihnen zur Verfügung steht, bis zum heutigen Tage nur herzlich geringe Erfolge aufzuwcisen haben. Der käufliche Teil der spanischen Presse stellt nur eine verschwindend geringe Minderheit dar, die spanischen Politiker, die im Fahrwasser des Viervcrbands segeln, haben zumeist wenig Einfluß und Bedeutung, und von den intellektuellen Kreisen sind nur die offenen und versteckten Republikaner für eine Verbrüderung mit Frank reich. Ihnen gegenüber befindet sich die überwiegende Mehrheit der Aristokratie, der Geistlichkeit -und der Gesell schaft, die aus ihren Sympathien für Deutschland kein Heb! macht, während der Kern der übrigen Bevölkerung, ins besondere die Mittelschicht, auf keinen Fall von einer Preis gabe der Neutralität etwas wissen will, auch wenn seine Neigungen ihn zum Teil mehr nach Frankreich htnüber- zichen. Auf diesem Standpunkte steht insbesondere ge- schloffen Sie konservative Partei unter der Führung Datos. und auch die von Maura geleitete kleinere Gruppe hat niemals einen Anlaß zu der Vermutung gegeben, daß sie anderer Meinung fein könnte. Um so mehr mußte eS überraschen, als die französische Presse plötzlich zu melden wußte, daß Maura. der ehe malige konservative Ministerpräsident, bei verschiedenen Gelegenheiten öffentlich eine Annäherung Spaniens an England und Frankreich befürwortet und erklärt habe. Spanien müsse noch während des Krieges oder jedenfalls nach Fricdensschlutz sich für den Anschluß an eine der beiden Mächtegruppen entscheiden. Auch Nomanones, der jetzige liberale Ministerpräsident, der bislang trotz seiner persönlichen Hinneigung zu England und Frankreich, von -er Linse der strengen Neutralität nicht abgcwichcn ist, soll sich dahin geäußert haben, daß er im wesentlichen mit den Kundgebungen Mauras zugunsten einer dem Vterverbanb wohlwollenden Neutralität übcreinstimme. Die vierver bandsfreundlichen Folgerungen wurden auf französischer Sette insbesondere aus der letzten, von Maura gehaltenen Rede gezogen, und im Anschluß daran erging sich die Pariser Presse in überschwenglichen Schilderungen, wonach in Spanien eine „allgemeine Begeisterung" für den Vter- verband herrschen sollte; dieselben Töne klangen natürlich auch in der englischen Presse wider. Inzwischen ist nun aber der wahre Inhalt der Mauraschen Rede durch den deutschen offiziösen Draht bekannt geworden, und da zeigt sich einmal wieder die englisch-französische Berichterstattung In ihrer ganzen Unzuverlässigkeit. Es ist nämlich bas gerade Gegenteil, was Maura ausgeführt hat. Der konservative Gruppenführer, der sich in Spanien und darüber hinaus großen Ansehens erfreut und allgemein als der wahrschein liche Nachfolger von NomanoncS in der Negierung gilt, sagte unter anderem über das Verhältnis Spaniens zu den Westmächten: „Selbst wenn man uns Tanger gebe, seM V»nn rmul «Le Beleidigungen, -te wir wegen Gibraltar haben erdulden müssen, zu unserer Befriedigung beseitigte, so würden wir sicher sein können, in kurzer Zeit wieder mit den alten Schwierigkeiten kämpfen zu müssen, falls nicht der Geist und die Absicht der Jahrhunderte alten britischen und französischen Politik geändert werden. Nicht die formelle Regelung der Streitfragen allein, sondern ihr ganzer Geist ist von Wichtigkeit. Wenn es Spanien nicht gelingt, eine grundsätzliche Aenderung der Richtlinien zu erreichen, die England und Frankreich hinsichtlich Spaniens leiten, so kann Spanien weder bei England noch bei Frankreich stehen." Man sollte meinen, das wäre deutlich genug. Die von Maura verlangte „grundsätzliche Aenderung der politischen Richt linien des Viervcrbandcs" würde bedeuten, daß England und Frankreich sich herbeiliehcn, Spanien ehrlich und ohne Hinterhältigkeit als vollkommen gleichberechtigte Nation zu behandeln. Ehe das aber geschieht, wird noch viel Wasser von der Seine und der Themse ins Meer fließen müssen. Solange England und Frankreich das bleiben, waS sie bis her gewesen sind, ist auch nicht daran zu denken, daß sie jemals die Gesinnung verleugnen könnten, die sie in Spanien ebenso wie in Portugal einzig und allein eine minderwertige, kleine und schwache Nation erblicken läßt, die man „schützt", indem man sic vergewaltigt. TaS wissen auch alle selbstbewußten und wahrhaft national gesinnten Spanier gut genug» um, gewitzigt durch die Erfahrungen der Geschichte, sich von allen Täuschungen über die demüti gende Rolle fern zu halten, die ihr Vaterland bei einem Anschluß an die Weltmächte spielen würde. Gerade die Er eignisse in Griechenland haben dieses Bewußtsein auss neue wachgerüttelt, und als Ausdruck der wahren spanischen Volksstimmung ist ein Aufruf des Marquis de Pola- vieja bemerkenswert» worin es heißt, daß die jüngsten Vorgänge, die den Vierverband ohne die Maske der Groß mut und der Freiheitsliede zeigten, es mehr als je not wendig machten, daß „die ganze Nation in klarster Form ihren unverbrüchlichen Willen kundgebe, die Neutralität nicht, wie bisher, in Passivität, sondern in tätigster Form zu bewahren". Der Verfasser des Aufrufes fordert zu einer allgemeinen Vvlkskundgcbung in diesem Sinne ans und wünscht, daß die Negierung eine solche Offenbarung des spanischen Nationalgeistcs durch eine erneute feierliche Neutralitätserklärung bekräftige und kröne. In der maß gebenden spanischen Presse hat das Vorgehen des Marani-- de Polavieja begeisterten Widerhall gesunde», der wohl nicht verfehlen wird, abdämpfcnd auf den Eifer der führen den Politiker in London und Paris zu wirken und ihnen das Verständnis dafür beizubringcn, -aß sic Spanien nicht nach portugiesischem Maße behandeln können. Für die Engländer ist das besonders fatal: denn es gelüstet sic nach den in spanischen Häsen liegenden deutschen Schiffen. Diesmal haben sie aber die Rechnung ohne den Wirt gemacht, und daß sie das selbst empfinden, beweist die Londoner Meldung, wonach die Rede Mauras jetzt in ihrer wahren Bedeutung erkannt wird und innerhalb des VierverbandcS „Bestürzung" hervorruft. „Siebenbürgen oder Dobrudscha?" Unter diesem Titel bespricht der Kriegsberichterstatter K. Schumsky (Oberst Solomonow) in der „Birschcwija Wjcdomosti" vom 81. 8. die Frage, welcher Teil der rumä nischen Front der wichtigere ist. Es ist sehr wahrscheinlich, daß sowohl an der österreichi schen wie an -er bulgarischen Grenze Kämpfe entbrenne» werden. Was die Frage andetrifft, welcher von diesen Ab schnitten der wichtigere ist, so muß man vor allem von dem unwiderlegbaren Standpunkt auögehen, daß die Haupt front bei jeder beliebigen politischen und strategischen Kombination stets die deutsch-russische Front war, ist und bleiben wird. Daher muß bei allem ungeheuren Interesse, das die neue rumänisch-österreichische und rumänisch-bulgarische Front erregen, ihnen doch im strategischen Sinne eine verhältnismäßig geringere, neben sächliche Bedeutung bcigcmcffen werden. Unter diesen Umständen ist es für die Strategie nicht besonders wesent lich, welche von diesen Fronten, die in Siebenbürgen oder die in -er Dobrudscha, die wichtigere ist. Man kann von dem Gesichtspunkt ausgehen, daß die stebcnbürgisck>c Front als die dem deutsch-russischen Hauptkrieasschauplatz am nächsten gelegene etwas wichtiger bst. Man darf jedoch nicht die ganze ungeheure politische und wichtige strategische Bedeutung der Dobrudscha und die bedeutsame Opcrativns- richtung außer acht lassen, die über das bulgarische Gebiet führt. Daher müssen wir anerkennen, daß überhaupt beide Fronten im Vergleich zur deutsch-russischen Hauvtfront ihren nebensächlichen Charakter bewahren, aber die Do- brudscha-Front eröffnet so ungeheure politische, strategische und wirtschaftliche Aussichten, daß ein entscheidender Er ALÜL <n sehr Mkevtüikk Brise de« Hans
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