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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 07.09.1916
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1916-09-07
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19160907016
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1916090701
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1916090701
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1916
- Monat1916-09
- Tag1916-09-07
- Monat1916-09
- Jahr1916
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 07.09.1916
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so. Jahrgang. AK L48. >r Donnerstag» 7. September 1916. 18SH Drahtanschrift: Nachrichten »re»ste«. Fernsprecher-Sammelnumm«; lUiNLI. Nur für Rachtgesprilch«: stvVU. Drsi/r^MZ - Asnöant- 8eftokolaÄe Dre^st^- Ackokolaöe OrLim-Ntz-Ziffer-8ckokolaöe Vr«Ers- 5Lkao. Denuei-f. Schristleitung und Haupigeschüslsstellc, Marienstrafte 38^40. Druck u. Verlag von Liepsch L Sieichardt in Dresden. »UN«IIl»rUch tn Dreed«, bei «wetm-vger Zukagung <LN Senn- und Montagen nur etnma» »,r» M.. l siknaviciort.Kkroiso Die «tnlpalllge Zelle <etwa 8 Silben) öS Pf.. Vorzugsplötze und Anzeigen in Nummern nach Sonn ,, Vororten S.L0 M. »ei einmaliger Zuftellun, durch dt« Post SM M. <o»ne Bestellgeld). I greise. «nd Sak— - rertagen laut Tarif. — Auswöriige Auftröge nur gegen Borausdezahlung. — Velcgblatt io Pf. Flachdruck nur mit deutlicher Quellenangabe (.Dresdner klachr.') gullllfig. — Unoerlangte Schriftstücke «erden nicht aufbewahrt. AlmklUe Verrlkikliiig m NWemMelii M NeereNwecke. Mnleren m MIMM. vergslileii. venlldem vi-ssäns»- Vsi-niekslunLsanstall OHO und'?°u«?"-!-u. Oi-ssclsn-^., ^alksns^slZS 1—3. . f-smspi-sefisi- 27359. Erfolgreiche Luftangriffe ms Venedig und Grads. Surückvelsuug heftiger ruiftscher Asgrisse a« der Rarvatheusront.— Eia russischer Teilers»!- Sslllch von Hallcr.— Sie allgemeine llriegrlage. — Skr Mervertaudrherrschaft in Sriecheulaud. — Russisches Missbehage« aber de« rumänischen Seneralftab. Lefterrelchisch-ungarischer Kriegsbericht. «t. Amtlich «trd verlautbart de« ». Sep ie«, teuerer 1dl«: OeMcher ZMegsschauplatz. Rumänische Front. Außer SLmpfe« vorgeschobener Nachrichtenabteilungen keine besonderen Ereignisse. Heereafront de» General« der Kavallerie Erzherzog Karl »a »userer Sarpatheu-Frvnt erneuerte -er Feind gestern seine heftige» Angriffe. Abgesehen von schwer errungene« kleine» Borteilen scheiterte« alle Versuche des Feindes, Ranm zu gewinnen. Auch i« Nanme östlich von Halte» wurde mit größter Erbitterung gekämpft. Rach mehrere« vergebliche» Stürmen gelang es schließlich de» Gegner, dieses Krontstück zurtick- A«-rS«ke,. „ ., Hearesfront da» Generalseldmarschalls Prinzen Leopold von Bayern. Oestltch von Zl 0 e, » « brache« seindliche Angrifse, die nach heftigster Artillerievorbereitung »nr Durchführung käme«, teils an de« eigene« Hindernisfe«, teils schon i» «usere» Sperrfeuer znsammeu. An der übrige» Front außer mäßigem Artillerie» und Mincuwersersener keine besondere« Ereignifle. Italienischer und südöstlicher Kriegsschauplatz. Nichts von Belang. Der Stellvertreter des Chefs des Generalftades: ». HSfer, Feldmarfchall-Lenstnant. Ereignisse zur See. . Am 4. September abends hat eins unserer Geeflug- zeuggefchwader militärische Anlag«« »v« Venedig «nd Grads wirknngsvoll mit Bombe« belegt. Ein Sccflug- zeug ist nicht znrückgekehrt. lW. L. v.j Fl 0 tte «k 0 mma » d 0. Richtlinien ameriianischer Polltil. Das amerikanische Repräsentantenhaus hat einige Ansätze »um GchiffahrtSgesetz angeirvmmen, wonach künftighin die amerikanischen Zollbeamten Schiffen, die nicht voll befrachtet sind oder die Beförderung von Waren «ach irgendeinem Staate ablehnen, die Ausklarierung ver weigert werben soll. Außerdem hat de'' Senator James, der als führender Parteigänger Wilsen?, bezeichnet wird, dem Senat einen AbändernngSantrag zur Schatzam-tsbill vorgelegt, nach dem solchen Staaten, dte aus irgendeinem Grunde dt« Einfuhr amerikanischer Waren verbieten, dte Einfuhr ihrer Erzeugnisse nach Amerika versagt werde» soll. Der Vertreter des Wolffschcn Bureaus in Nerryork glaubt diese Nachrichten in dem Sinne deuten »u dürfen, daß die Vereinigten Staaten damit sich gegen die eng lische Handelssperre und bas System der Schwarzen Liste zur Wehr setzten. In der Tat. wenn man'S so hört, möchte es glaublich scheinen. Auf der andern Seite hat freilich gerade der Vertreter des Wolffschcn Bureaus in Neuyork aus allerhand amerikanischen Zeitungsnachrichten schon sehr oft eine Wendung der amerikanischen Politik folgern zu können geglaubt, ohne daß seine Folgerungen «nd Hoff nungen durch tatsächliche Ereignifle bestätigt worden wären. Man tut also febenfalls gut daran, die Nachrichten von einem Vorgehen der amerikanischen Regierung gegen den englischen Handelskrieg so lange mit Vorsicht anfzunehmen. bis praktische Ergebnisse vorltegen. Darauf haben wir bisher fretttch immer vergeblich gewartet, der kreißende amerikanische Berg hat, soweit England in Frage kommt, noch jedeSmal ein lächerliche- Mäuschen geboren. Darüber kann sich schließlich auch nur der wundern, der sich Wer die enge wirtschaftliche Interessengemeinschaft »wischen Amerika und England nicht klar ist. Daß sich bi« ameri- konische Regierung tn ihrer Politik gegenüber England, abgesehen von Gefühlsmomenten, dt« natürlich auch eine Rolle spielen, von gewichtigen wirtschaftlichen Rücksichten leiten ließ, ja wenn man will, leiten lassen mußte, bas hat tn de« an dieser Stelle schon envähnten, vom Verlag G. Htrzel t» Leipzig gesammelten „Neutralen Stimmen" her deutsch feindliche amerikanische Nattonalökonom Clapp ganz offen I dargelegt. Clapp macht darauf aufmerksam. Latz bcispiels- ^ weise dte amerikanische Stahlindustrie vor dem Kriege voll ständig darniederlag, daß die Kupferpreise so tief gesunken waren, daß sich vielfach die Förderung nicht mehr lohnte, und daß die Baummollpretfe einen niedrigeren Stand als jemals zuvor erreicht hatten. Das alles änderte sich durch die Bestellungen des Vierverbanöes mit einem Schlage. Die Aktien des Stahltrufts erreichten plötzlich eine schwin delnde Höhe, Kupfer wurde teurer bezahlt als je, und auch die Baumwollpreise erholten sich, trotzdem die Aus fuhr nach Deutschland vollständig unterbunden war. Die amerikanische Handelsbilanz wurde, je länger der Krieg Lauerte, immer besser und weift heute eine Aktivität von mehr als zwei Milliarden Dollars tm Jahre auf, gegen über 500 bis 600 Millionen Dollars in normalen Zeiten. Da nun aber in Amerika mehr als irgendwo anders tn der Welt das Gel- eine Rolle in der Politik spielt, be sonders in den Zeiten brr Wahlen, ist es ganz klar, daß kein amerikanischer Präsident irgendeine Politik machen kann, die den Interessen der amerikanischen Großindustrie zuwiderläuft. ES kommt hinzu, daß man in London die Mittel in der Hand hat. von vornherein Maßnahmen, die unangenehm erscheinen, zu verhindern und Ser amerikanischen Neutralität eine Nase zu drehen, die in England keinen Anstoß erregt. Auch dafür gibt Clapp ein Beispiel. Lansing hatte in einer Note an die Viervcr- bandsmächtc erklärt, die amerikanische Regierung sei von der Logik der Begründung überzeugt, wonach ein irgend welche Bestückung führendes Handelsschiff als Hilfskreuzer angesehen und behandelt werben müsse. England erhob sofort Einwendungen und drphte, für den Fall, daß die amerikanische Regierung auf diesem Standpunkt beharre, seine Handelsflotte aus dem amerikanischen Dienst im außereuropäischen Verkehr zurückzuzichen. Lansing lieh sich dadurch „überzeugen" und gestand die Bewaffnung von Handelsschiffen zu „Verteidigungszwecken" zu. Es ist gut und heilsam, sich diese Tatsachen vor Augen zu halten, weil sie uns vor dem Irrtum bewahren, als sei von Amerika irgend etwas zum Heile Deutschlands zu erwarten. Daß es verkehrt wäre, auf Wilson zu hoffen, das dürfte nachgerade in Deutschland jedermann cingcschen haben, dazu waren nicht erst noch die Angriffe nötig, die er neuerdings wieder gegen die „Leute, die unter einer fremden Flagge geboren sind", gerichtet hat. Es geht auch nicht an, diese Ausfälle in einem anderen als eben deutsch feindlichen Sinne »u deuten, wie es der neue amerikanische Botschafter in Konstantinopel gern tun wollte. Präsident Wilson hat nichts gesagt und nichts getan, wodurch die Ansicht des Herrn ElknS, mit den Bindestrich-Amerikanern habe Wilson auch die Anglo-Amerikaner usw. gemeint, ge stützt werden könnte. Die Sache liegt vielmehr so, daß Wilson glaubt, die Deutsch-Amerikaner vor den Kops stoßen zu können, ohne seine Wahlaussichten zu gefährden. Das ist auch in der Tat wahrscheinlich, besonders jetzt, wo cs ihm geglückt ist, den Ausstand der Eisenbahner abzmvenöen und sich damit daS Wohlwollen der amerikanischen Groß industrie, die natürlich durch eine Verkehrsstockung aufS schwerste geschädigt worden wäre, zu erhalten. Ob tm übrigen die Wahlausstchten Wilsons wirklich so gut sind, wie Herr Elkus behauptet, vermögen wir nicht zu be urteilen. Diese Frage hat für uns auch keine große Be deutung, denn von seinem Gegenkandidaten Hughes ist alles andere zu erwarten, als etwa eine Aenderung -er bisherigen „Neutralitäts"-Politik. Hughes hat sich in seinen Wahlreden bisher mindestens ebenso scharf über die „Bindestrich-Amerikaner" ausgesprochen wie Wilson selbst, und hat damit dieselben Leute, nämlich die Amerikaner deutscher Abstammung, gemeint, wie der gegenwärtige Präsident. Hughes macht WUson auch keineswegs seine unneutrale Haltung Deutschland gegenüber zum Borwurf, wie eS etwa der im übrigen deutschfeindliche Professor Clapp tut: er wagt, nach allem, was man bisher von ihm gehört hat. kaüm noch Wilsons schwächliche Nachgiebigkeit gegen England zu tadeln, weil er die Gründe, von denen sie diktiert war. offenbar als zureichend anerkennt: er be schränkt sich vielmehr auf eine Kritik der Haltung WtlsonS tn der mexikanischen Angelegenheit. Daß Hughes England nicht zu nahe zu treten beabsichtigt, geht tm übrigen schon daraus deutlich hervor, bah Roosrvelt. der sich bekanntlich »um wildeste« Deutschenfreffer entwickelt bat und es Herrn Wilson nicht verzeihen kann, daß er nicht an der Seite der Vcrbandsmächtc in den Krieg eingcgriffen hat. ihn mit der Gewalt seiner Rede zu unterstützen gedenkt. Ob also Hughes im nächsten Jahre im Washingtoner Weihen Hause einzichen oder Wilson dort verbleiben wird, ist für die deutsche Politik vollständig unwesentlich. A» der amerikanischen „Neutralität" wird sich nichts ändern. Ob sich nach dem Kriege die Richtlinien der amerikanischen Politik verschieben werden, hängt einzig und allein davon ab, wie weit cs England gelingt, seine Ziele zu erreichen. Werden aber, worauf wir fest hoffen, Englands handels politische Vernichtungspläne vereitelt, werden für Deutsch land die Meeresstraßen geöffnet und dem deutschen Handel die Tore der Welt wieder erschlossen, dann wird sich auch der Mann, der in Washington das amerikanische Staats schiff lenkt, zu einer Kursänderung gezwungen sehen. Je sicherer Deutschlands Stellung ans dem Weltmärkte in Zu kunft begründet sein wird, je mehr dte Amerikaner die Ueberzeugung haben. Laß Deutschland aus dem Kreis der Weltmächte nicht ausgcschaltet werden kann, desto ent schiedener wird dte Wendung in der Politik -er Vereinigst:« Staaten sein, desto größer die Aussicht auf et« Verhältnis, das für beide Staaten segensreich sein wird. Diese Wen dung wird aus denselben Gründen erfolgen, ans denen sich Amerika bei Krtcgsbeginn in das Fahrwasser des Mer- verbandes begeben hat. Die amerikanische Industrie wird sich das Geschäft mit Deutschland ebensowenig entgehen lassen wollen, wie sie sich das lohnende Geschäft mit Eng land während des Krieges stören ließ. Im andere« Falle freilich werden sich die amerikanischen Industriekapi täne keinen Augenblick besinnen, im trauten Verein mit England dem deutschen Handel vollends den Garaus zu machen. Wir haben schon darauf hingcmicien. daß cs in Amerika Leute gibt, die mit dieser Möglichkeit rechnen. Ein deutscher Sieg wird und muß ihnen zeigen, daß diese Rech nung falsch ist. und das wird nicht nur der deutschen, son- dcrn am letzten Ende auch der amerikanischen Zukunft zum Heile sein. Die Kriegslage in Südwest-Asien und Aegypten. Berlin, den 4. September t01<>. Die Nachrichten, die über die Kricgscreiginssc in Ar menien, Mesopotaürien, Persien, Arabien und Aegypten zu uns gelangen, sind andauernd so lückenhaft, oft so untlar und widerspruchsvoll, daß cs schwer ist, eine einigermaßen zuverlässige Vorstellung von der Kriegslage in jenen fernen Gegenden zu gewinnen. Anderseits sind Sic dortigen Vor gänge an sich und durch die Rückwirkung, dic sic aus die Kriegführung in Europa ausüben, auch sür uns von so er heblicher Bedeutung, daß wir sie im Auge behalten müssen. Diesem Zwecke möge die nachfolgende, mit dem aus dem Vordersätze sich ergebenden Vorbehalt entworfene Ncbcr- sicht dienen. Die russische Offensive in Armenien ist am dem äußersten nördlichen Flügel, am Schwarzen Meer, nach der Einnahme von Trapezunt (17. April d. J.j, in der Milte nach der Einnahme von Ersingjan <28. Iulij angesichts eben bürtiger türkischer Streitkräfte nahe westlich der genannten beiden Orte zum Stehen gekommen. Auch im Tale des Tschorosch, der das zwischen der Küste des Schwarzen Meeres und der Linie Erzcrnm—Ersingjan liegende, schwer gangbare Hochgeb!rgsland in westöstlicher Richtung durch stießt, sind die Russen unter heftigen Kämpfen über Baihuri so weit vorgcdrungen. daß sic jetzt die wichtige ziarawaner»- straße Trapezunt—Erzerum beherrschen. Dem russischen linken Flügel ist es gelungen, bis in das Gebiet westlich des Wan-Sees vorzudringcn und sich dort der wichtigen Sperrpunkte Musch und Bitlis zu bemächtigen. Anfangs des vorigen Monats sind jedoch hier die Türken nrit starken Kräften zur Gegenoffensive geschritten, haben Musch und Bitlis zurückcrobcrt und befinden sich den von ihnen ko», mcnöen Nachrichten zufolge noch jetzt in erfolgreichem Vor- rücken gegen Erzerum, auf diese Weise die Mitte der russi schen Hceresmacht ernst im Rücken bedrohend. Vor einigen Tagen sind die Türken nun auch gegen die Mitte der Russen, namentlich gegen Ersingjan, zum Angriff geschritten. Nach richten aus russischer Quelle behaupten allerdings, daß die Offensive des türkischen rechten Flügels bereits durch er folgreichen Gegenangriff zurückgewiescn sei. Doch erscheinst dies nicht glaubwürdig. In Mesopotamien verbringt das zum Entsatz von Kut-el-Amara entsandte englische Truppcnkvrps, seitdem es von dieser Aufgabe durch die Kapitulation des genannten Platzes (37. April d. J.j entbunden ist. seine Tage noch immer in stiller Zurückgezogenheit an den Ufern des Tigris. Die dort in den Sommermonaten herrschende Sonnenglrrt soll jede kriegerische Tätigkeit ausichlicßcn, was anscheinend dadurch bestätigt wird, daß die Engländer auch von den Türken unbehelligt gelassen werden. Nur Arabcrstämme erschweren jenen das Dasein durch Neins Unternehmungen
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