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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 24.09.1872
- Erscheinungsdatum
- 1872-09-24
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187209242
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18720924
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18720924
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1872
- Monat1872-09
- Tag1872-09-24
- Monat1872-09
- Jahr1872
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 24.09.1872
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... Zweite Miliar zum Leipziger Tageviaii uni> Anzeiger. «is r«8. Dienstag den 24. September. »872. weilen läng- der L.ni« dem Uatnuehmeu zur Beifügung stellen, um di« (Kolonisation de- dl- jetzt von Wtißrn gar nicht btwohnlrn Landstriches zur versügurg zu stellen. Dt« Schw erigkeilev, d«n«u dir Bau begegnen müßt«, find kein« I giößrrrn alS di«, welch« Ixt dir Verbindungsbahn San Krancikco-New.Aork schon glücklich gelöst word«u sind, und würde d«r Bau aa und sür sich «irr Tauer von zehn Jahre» io Anspruch nehmen. AuS Colorado dringen die neuest«» ameri kanisch,u Posten Mitrheilung von «tuer dlutigeu Episode au- de» Srenzkäwpfeu mit dev In»! dtaner». >m 20. August »urd« ein« Prootaat- cslor n, von 30 Manuhierg,spannen, bestimmt I sür da- Fort Lyon vvd unter dem Lowmand« I ein,- gewiffen Stiphaa Brya», von 200 Aiape- boe«.Indianern im Dry-Creek Thal«, zwtschen Cv so» City vvd dem Kort, überfallen. Dt« Wagen wurden geplündert und verbrannt, dt« Wanlthter« soUgetrieben und 15 Lent« von der Mannschaft der Colonne todt oder verwundet auf dem Schauplatz, der That gelaffu. Vryr» «urd« von den R-thhänteu bet lebendigem Lerb« geschunden. Der Rest der Mannschaft in der Zahl von 15 »köpfen wird vermißt. Wie «-heißt, stand di« Colonne unter dem Geleite eines Ltente- vartts M'Farlaud mü einer Lblheiluvg von etwa 200 Mann Cavalieri», dir übrigen- zur Zeit b,s Urb,-fall- urgefahr 9 M.iiru hinter dem Wagenztg» zurückgeblieben war. T«gr»sesch>chlliche Urbrrficht. De« „Wefipr. Me:k." zufolge ist in Preußen ein« Minifterralevtschrtdung dahin ergangen, daß katholische Geistlich«, auch wenn sie das vorgeschriebe»« Staatsexamen für das Lehramt abgelegt haben, keine Anstellung im Staals- lehrsach »rhaUeu könueu. Der Provinzaischul- rath in Münster srll diesev Entscheid Lehramt-' candtdaten, welche zugleich katholische Geistliche find, mügetheilt haben. Di« Mission des Herrn von Gasser sch'int wirklich beendet. Di« beretls mttgethetltev tele- graph scheu Nachrichten werden von der „Corr. Hofimauv" in der Form bestätigt, daß die Gostrr'sch« Mtvistrrlist« am 18. ds. Mts. de» König, vor-, von Sr. Mejepät aber bei Seil« gelegt worden sei. Damit scheint di« sieben- wöchentlich« Periode »um Abschluß gelaugt zu sein, eia sehr ernsthaft^, wen» auch in etwas komisch,» Wendnugnl sich bewegendes Stück der bayerisch«» Geschichte. Der vielleicht etwas vor eilig als kü.friger auswärtiarr Minister genannt, letzt,, Fiuauimtust-r v. Pfretzschuer ist «in Herr von vielem Geiste, angenehmen Forme» und großer varlamentarischer Gewandtheit. Er dürfte, soweit s^n, auswärtig«, d. h. deutsche Politik von ib» selbst bestimmt würde, voraussichtlich dem Reich« gegenüber «in« loyale» wrna auch vor« sichtige Haltung «tunrhmen, ohne besonder, Hi», gtbuvg wie ohne Schwoll«» urd Hintergedanken, vorläufig ist er alkrtingS nech nicht ernannt und bi- zu seiner wirklich«» Ernennung wird vtelleicht »och einiges Wasser d«n B.rg hinab- lausen. Di« Elsaß-Lothringer, welch« für Frank reich optirt hab«n, müff,» rach dem ..PcogreS d, l'Eft" spätestens am 5. Oktober da- Land v«r- lasse»; da dies für dt»je»ig«u, welch, noch Ge schäft« abzuwickeln hab«n, eine sehr kurz« Frist ist, Io wird ebenso zu ihr>n Gunst«» unterhrudelt, »» ihnen dt, Erlaubniß zu vnschafieu, als Fremde noch länger in Elsaß Lothringen weilen zu dürfen Herr von Saint-Vallier ist mit den Uiterhan). lungeu beauftragt. Dt« Reibereien Frankreich- mit Italien nehmen ket» Ende. Kaum hat sich die Aufregung über di« französischen Uatermiutrungtplä», de- Mont- Cents-Tunnels in Italien gelegt, und schon haben dt« Römer neu, Ursache, sich über Frank, reich zu ärger». Das Muuicipium der ttalieni sche» Hauptstadt hatte b,schlossen, an der Villa Medici ein« Tafel zum Gedäch:uiß Galiln's au beugen zu lasftu. Aber steh, da. Herr Fournier protefltrt dageae», »eil es te» heiligen vaur un angenehm berübren könne, „au diese traurige Seite der Jrqrifit'oa erinnert zu werden", uad der Staotrarh mutz uachzebe». da di« betreffende Villa frauzöfisehes Eigenthum ist. Fo m.ll »st der G« sandte Frankreichs diesmal im Recht: di« eigen- thümlich« M-tivirung seiner Einmischung aber hat viel böses Blut in Rom gemacht und natür ltch nur di« Folg, gehabt, daß mau di« Gedenk tafel, wenn auch nicht an der Villa Medici selbst, so doch tu ihrer nächsten Nähe aubracht». Angesichts der in Rom geg«n die religiösen Körperschaften tu Aussicht stehenden Maßiraelu I Au «ianu H«( und der t» übrigen Italien erfolgten Auf-1 sorgfältige »u«bilduug des lyrischen Au-druckS zu Hebung der religiös,n Körperschaften urd Ab- bewundern und sehen deshalb mit um so größerer schaffang des Jesuitenorden- lr-ff-a die I«sut te» ' ^ " " - bei Zeiten Vorkehrung««, um ihr« künftige Existenz und Wi,ksamk«tt zu sicher». Namentlich ist ihr Bemühen darauf hin gerichtet, in den italienischen Univerfitätsstästeu festen Fuß zu fasse» und ihren Einfluß auf di« Jugend zu Üben, und das Mittel hierzu ist wirklich originell. Die selbe» erricht«» nämlich, wie dies bereits in Pisa gescheh«» ist, eigen« größer« Hotels mit Pension für dt» fremdn», an den Universität«, studieren de, jungen Leut«. Za äußerst mäßigen Preis'» erhalle» di« Stndirrnde» tu diesen Häusern nicht n»r «in« sehr gut, üutrrk»,ft und Verpflegung, so«der» — und Des ist di« Hauptsache — es stehe» ihnen Corr »Petitore» für di« auf der Uni versität vora,tragen,» Gegenstände zur Verfügung sowie Professoren für Ergänzuugs-Courf Philosophie, Literatur, öffeutliches und 1 recht, Religion-lehr« u. s. «. Natürlich gehören sowohl dt« Lorrepetitore» als auch die Professoren d«u Orte» Jef» an. Das erwähnt« I,suite»- Hotel in Pis», ru welchem auch Ficht-, Reit- und Turn'Unterricht,«heilt wird, ist sehr besucht, und per rasch« Aufschwung, de» es geuowme». bewetft, daß ähnlich« Institutionen in Italien sich gewiß renttreu werde». — So berichtet di« „Pr." Nach einer Mitteilung der „K. Z " ist dagegen der Plan in Bezug auf Pisa gescheitert. Der Pater Gründer wird dies« Tag« »tu« Erklärung ver öffentliche», daß er der Gewalt »eiche und von der Gründung der Universität- Pension absteh«. — Der New-V-rk« Lommercial Advertifer berichtet von ri»«r zweiteu Pacificbahu. d. h. einer Verbindung des atlantischen und des stille» Ocraus mtlt«ls Eisenbahn, welch« man durch die «»-lisch« Eolout« Tauada zu ziehe» be denk, u« a»f solch« Weise Japan dev Englän- der» »äh« z» brt»ae» «»d um de» Lraufiizoll durch Amerika, d« bet d« jetzigen Lage d« Ding, »och «utricht« w«de» muß, künftighin zu er- e». Die Koste» dies« Bah» würden z»m U »o» d« Regierung durch «in« Staats- s»bv«»tto» vo» 20 Millionen Dollars getrage», all« MvfikoerstäudigtN für sich «lvgenommin. Die Lolemägd« des Marktes zu R.chmond im- pontrien uns weniger, und wir »isssn nicht, ob tm Chor« sttmmbegabtere oder routinirtere SLrgertnnen an ihr« Stell« auszuwähleu resp vorhanden waren. Auch dir Herren PLch rr hält.n di« «rvtgen Worte etwas geglätteter vorlrcuen können, lleberhaupt muß einmal ein Wort über den Rückschritt, der sich tm Chor« bemerktich ge macht hat. an-gesprvchin «erden. SS wäre hauptsächlich im Interesse der geplagte» Choristin sebst nöthig, Ergänzungen vorzuuehmeo, damit di« übermäßtg angespannten Säna« des Chores stch nicht so abschrete» müsieu. Etwas mißtöuig fi:l der Chor der Jägerin»»» aus und einigemal «schien di« zu laut« Begleitung des Orchrsters fast als Dickung-Versuch. Junge frisch« Sopran- stimmen dürften doch nicht allzu schwer zu er langen sein, sodrß der Wunsch, brldig« An werbungen «intreteu zu lasse«, leicht rrsülldar sein wird. L. 8. Neurs Theater. Leipzig. 22. Septimber. Wenn H.rr Adams gestern alS .Lyouel" tu Flotow'S m lodisch reich haltiger, aber abgtsurgruer Op«: „Martha" nicht ganz d«n gesteigerte» Erfolg, drr ihm sicher schien, erreichte, so war da- relative Deficit keineswegs durch Vernachlässigung de- Säugers, der sogar noch mehr als bisher seinen Reich.hum an specistscher SesangSknnst glänzen ließ, sondern nur durch zeitwetlige Indisposition, mit welcher au- dem Süden kommend« Teröre bet unfern klimatischen Verhältnissen leicht behaftet werdru, verursacht. Ein« bisher noch nicht «iugrtreteue Neü »um vetontreu macht, sich in der Stelle: „Schon in ftüh« Kindheit Tagen", also gleich zu Anfang bemerkbar, und auch spät« beeinträchtigt« die Reserve, di« sich der Künstler anferlegen mußte, ab« doch nur ganz vorübergehend, den Effect des virtuosen Vortrags. Einzelne hohe Töa, kamen gcqielscht hervor und tu den EostinblesStzeu blieb zuweilen der gewohnt, kr ästig« Einsatz zu ver- misse». Desto reizvoller und wirksamer erschienen dann die Ptanostellru und weiche» Anskläng«, z. V. im Quartett des zwetien Actes, das über haupt et» Slanzpunct der Aufführung war. In den beiden Bravourflelleu: „Martha, Martha, Du entschwandest" und „Mag d« Himmel Dir vergeben" «acht« sich die metall- und schwung- reich, Stimm, in prächtiger Weis« geltend und war tu Verbindung mit der uuvergl'ichltcheu Verve des vortrage« von hinreißender W.rkuug Au einem Heldeutenor hatten wir sUteu «ine so s euch« dteftr Untersuchung in Baare» würde di« Mglisch« Regier«, Parzelle, von z« 20 Quadrat- j wie immer Spannung dem Lohengrtn, Tannhäus« rc, tu welchen Heldenpartieu tm Gegensatz zu den bi- h«tg«u mehr lyrischen di« volle Wucht de« dra malischen Ausdrucks auzuweuden ist und feine Kleinmalerei nicht au-retcbt, entgegen. Gerechte und lebhafte Anerkennung fanden die gesangliche» Vorzüge de- Fräulein Kemp »er. Da es jedoch nicht möglich ist, ganz von den Mängeln der Erscheinung zu abstrahtreu und der aestörten Illusion allein durch dt« Macht de- Ge fange- aufzuhelfeu, so halt« dt« strebsam, Sänge rin einen schwierigen Staub. So eifrig sie auch bemüht war, durch munteres, gut inteutirt»- Sptel und sehr gefällige», stellenweise brillanten Gesaugsorrrrag, in den Zuhörern das vorurrhetl der Zuschauer zu überw,uden, so konnten dennoch viele nicht umhin, den fehlenden Chic zu ver- misse». Bezüglich d« Lorrectheit muß der Dam« dringend empfohlen »erden, häufiger den Tact- stock des Dirigenten ins Auge zu fassen, damit da- leidig« Retardtren und Trmpovrrschleppen gründlich beseitigt wird. Am meisten tmponirt die Künstlerin durch ihr vorzügliches Piano. Im Vortrag« des irischen Volksliedes: „Letzte Rose", hat fl« jogar Fräulein Mur-ka vbertroffen, und der rauschend« Beifall, de» sie damit «rang, war durchaus verdient. Im klebrigen war die reine Intonation, Sauberkeit der Coloratur, der inten fio« Wohlklang in der Höh« und di« Gefchickttch kett des Vortrags lobeu-werth. Zu wünschen bleibt, daß dir fast durchgängige Schärf« de- Loues mehr gemildert und di« Behandlung der merr» vo« «och vollkommener und wohlgefälliger wird. Da während des Sommers sich einig« und« rufeue Anfängerinnen an der S aacy versündigt hatten, mußt, Fräul. Bore« als dt« berufenst, Vertreterin dieser Roll, um so M'br gefalle«, und es wäre Urberflaß, die vortrefflichkeit und Gediegenheit der ganze» Leistung »och im Et» zelneu zu bestätige» Ebenso ist Hnr Reß. der besonders durch »,u zündend«, vortra» des Trink liedes «xcelltrt«, als Plnmkett jeder Bekrittelung üb«,Hobe», «ed Herr Ehr k, hat als Lord Tristan, >r, nicht »,r dt« Lacher, sonder» auch von den Männern ist vcr Allem Herr Robert « nennen, er sptelee mit edlem Anstand, mit euer und v rständniß. Herr Lob« gab den „Schui-kt" trefflich. Den Patriarchen gab «in grw.ftner Schüler der Theaterakademt«, Herr Me-rner, mit seltener Reife, auch Hnr Vamtari, ebenfalls von der TkaterakaSemte, den Fischer recht brav Den Czar Boris spielt« Hnr Orter (wenn wir nicht irren, gastirt« er schon einmal tm Barg- theütn) mit großen M tteln und nicht ohne C araktniskk, Herr Salomvn den Fürsten Sa» preha mit edlem Anstande. Dtrecior Laub« verzeih« uns eia, Bemerkung, n läßt de» König Slg,-«und sich mit Scevter und Krön, auf dem Tyrovstuhl sitze», ein« lächer» Vch« Geschichte, di, geradezu nhetternd wirkt. dl« Sache historisch richtig sein, fi, macht ' ' beson» P.rso« Die Eröffnung des Stadttheakrs in Wien. * Leipzig, 23. September. Uebn die Eröffnung de- Wreun Sladt'.heat.-rs, welches bekanntlich di« neuest« Schöpfunq von Heinrich Laub« ist, wir) aus Wtcu Folgendes geschrieben: Ich weiß zwar nicht, ob unser gefeierter Dichter Friedrich Halm (Baron Mücch - Vellinghausen) auf den Medaillon- im Stadttheater auch ein Plätzchen gefunden, aber wahrlich ihm gebührt ein Hanpiplatz, denn er ist so eigentlich der in- dtrecle Gründer des Stadttheater-. Ais er da mals jene kostbar« Alternative als Geueralinteo- dank der Hofthrater dem Dramaturae» Laube stellt«, uämltch sich seinem souveraturu Willen auch in literarischen und dramalurgischeu Dingen zu fügen — oder abzrrdankeu — da schwebt, schon der Plan des Stadttbeaters rmbryonenhasr in der Last. Als später Laub« dt« Direktion nteder- legte und jnrev Vernichtung! kawpf in der „Neuen freien Preffr" begann, sagt, er zu sich selbst: Wohlan, ich will den Leuten zeigen, was ich ver mag, gebt wir nur «in Theater l Damal» war es sür sein« Pläne »och zu früb, er ging nach Leipzig, um dort mit jungen Rekruten und we nigen ausgedienten Streiteru das Gefecht zu er- öffnen. — Streitigkeiten verschiedener Art ver- let-etrn ihm di« Stadt der vüLer und der großen Mess«, er sehnt« sich »ach Wien, nach jenem Publicum, das, wie er schrieb, da- empfänglichste, schnell ausfaffeudst« der Welt ist Mit einem Reingewinn von 60-80,000 Thlr. vnließ er Leipzig «ud kam nach Wien, wo er sogleich mit seinen Plänen hervortrat und au vr. Max Friedläuder «tuen eifrigen Verfechter seiner Sach« erhielt. Neben Friedläuder muß man auch Herrn Bohrmann, den jetzige» Secrrlär des Theater», nennen, ein früherer Beamter der Südbahu, der in urmster Zeit einig« Stücke schrieb und mit Energie im Verein mit Laub« aus den Gründerfaug au-ging. Es vergingen kaum einige Monate, und daS Capitrl zu« Bau des Theaters, »eiche- diu Titel „Wiener Stadttheater" bekam- men sollt«, war beisammen. Bedeutende Finanz- größeu, wie Baron Schey der verstorben« Direktor drr Ekcomptebauk Bauer, Friedläuder, Mautner »c. stellten sich au di« Spitze des Unternehmens, eine Acliergrslllschaft wurde gegründet und bis heut« 1,200,000 Gziden für den Bau des Theaters verausgabt. Laube kann stolz auf sein Unleruehmrn sein, wenn ,» auch am Anfang etwas sch'es gehe» wird, denn die guten Schauspieler und Schauspielerinnen find meistens in feste» Händen und dt« Rekruten müssen vo» Strakosch erst gehörig gedrillt »«den. Dt, Journale hat Laube, selbst ,t» alter Jour nalist, ganz für sich, ,t» großer, unberechenbarer vortheti! Er wöge aber sich dies« Gunst durch Maßregeln, wie di« bei der ersten Vorstellung ge troffene» nicht in Bälde verscherzen Auch di» Preise des Stadttheater», di« exorbitant find, kehr» tm Widerspruch« mit dem Programm« Laube's, dem Volk« um billigen Preis ein» edlere Kost zu reiche». Oder versteht er unter Volk nur da- Amphitheater, wo sich di« Leut, di« Hälse brechen können, um auf ihr» Lisenplatten zu gelangen ? Das neu« Haus macht «inen »ohlthueade» Eindruck, iü reit und geschmackvoll decorirt »nd ähnelt TdöLtro krem^ais tu Parts. Uad nun »ollen »er über dt« ESffauaqsvor' stellnng berichten. Gegeben wurde Schiller'» dra malisches Fragment „Demetrius" mit der Fori setzuug von Laub«. lieber di« effectvoll« Fortsetzung, di« Laub« zu dem Schilln'süeu Fragment, geschrieben, können wir aus kurz faßen, indem wir selb« bei allem Respect vor Laub« «ine urerqaickiiche neunen. Laub» ist bei seinem kalten nordischen Tempera ment», bet seine« Mangel au idealem Schwung nicht der Nundermauu. um Schiller annähernd zu erreichen. Das wäre für Grillparzer, sür Halm ein, Aufgabe gewesen, Hebbel dagegen trotz seiner Größe ist ,be»falls darau gescheitert. Dt« Mitwirken!»«» thateu ihr Bestes, Fräulei» Frasenthal ist zwar sür «ine Heroine zu schwach Fräulein Charles für ein« Heldenmut!n z» klein und ohne plastisch schön« Bewegung — doch fi« gaben sich redlich, Müh«. Am Harmonischesten gab Frä»lrt» Frank die Axiuia. rag aber geradezu »tuen läppischen Eiudruc! der» wenn ein Statist ohne Würde »nd sich als König spreizt und d»hnt. Luch das Lofinme des Demetrins, der «ehr einem Husaren al» sonst irgend einem Held«» ähnlich sah, ist verwerflich, wie Überhaupt das ganz« Costumewesea in schlechten Händen ist. Gräßlich sah dt, Crarrwna in de» grünen Leib und dem Möbelstoff-Schlafrrck ans. Ruch di« Dekorationen find schmal, di, vrleuchtungseffrct, fthleu gäuziich. Di« „Berl. Börseuze tung" bemerkt in ihrer letzten Sonntagsbeilage über da- vorstehend« Er igniß unter ander« Fo'geudeS: ES ist eine schöne Heimstätte, die vr. Laub« der echten dramatischen Kaust in s-tucm Stadt» theater rrösf cet hat. Darüber herrscht nur «in« Stimme, und ebenso darüber, daß da- Ensemble der vocgesührtru Keäfie in jeder Richtung zu löch igen Leistungen au-reicht. Mehr läßt sich vernünftiger Weis« roch nicht sagei »ach d,n zwei Aufführungen, dt« bl- jetzt stattgefrur«» haben und deren jede erst einmal metccholt worden ist. Dazu kommt, Laß die Stück« ftiber sehr brst.tttevev WertheS sind. Ueber den „De- metriuS" wenigsten- find in dieser Beziehung all, Stimmen der hteflgeu Kritik einig, und wer- den anderen Abend aubelaugt, so fällt da- Pubitcum selber über dt« „Stiefmutter" »nd da- „Stiftung-fest" da- schneidendst« ver» diri, indem «S zum Theil — wahrlich eia seltenster Fall! — da- Han- vor dem Schluff« der Vorstellung verließ. Nau freilich, dt« Dürftigkeit der dramatrsche» Production ist am End« nicht Laube's Schuld; nur «acht« sich tm Zusammenhang« damit das faustdick auf« getragen« Lob daun um so komischer, womit der Herr Direktor in seiner Eröffnungsansprache an da- Publicum den guten Wienern wieder «»nmal gewohnter Manier Compltment« spendet«: „Wien f« präd,stinkt für die Schauspielkunst, da «beusowohl in der Burg die aurrkaont erste deutsch« Bühn« befitze, wie es di, regst« dramansch« Schaffaugskraft entwickele." Was Laub« sem« an« «Loren« Bescheidenheit zu sagen hindert«, ia» jeder zwtschen den Zellen: „wir haben ouh in ihm den ersten Porten und Dramaturgen in einer Person." Ueteorvloxkekv veobrlvktiillM »nk der vmIvwiMl-A-wwlwwmHVMwt« NN Dwlpnlg; vom 15. bi« 21. Leptewder 1872. t- — 0».8 8. 740lli11Iw.—2? r. 4.04 k-r.l.. b . 4.» - 7b0 - — 27 - 8.47 - t0 - — 8.0 - , 7S0 - — 28 - 0.»t - 1 lilillim. — 0.443 k»r. 1.1°.. 1v w. — 4.433 p. l,. ver wittler« 8»rol0llter»t»iKl k-r v«ip»tz i»« 78 > N. i 5 ! 1^ 1 - »«< e« Nlauo-t» lb tk. 17. 18. k 2 tV k 2 lv « 2 tV « 2 tb 1» 2». ,10 « 2l. 2 >lv 780.83 74S.S3 748.04 748.01 748.7b 749.2: 748.24 748.2" 748.3b -f-t l.v 0. -t-14.v>2. -s-12.4 -s-IK.K -t-13.« -t-i2.8! t.3 -t-IS.V b.b ^tt.O 0.7 74» b4 8.« O.b 741.91 -j-20.0«.' 143.40 -j-lb.' 2.8 S V t-2^»,l trü8. 3 8W 1-2 trüb« Ü «V I trübe') 1,9 ktW 2 Uüde Z," i V? 2 s»»t trübe -j-13.4jl.3W8W 1 trüb.') 8W l t»»t trübe 8W 1—2 MvIIeig 8 l de«rölkt>) 742.1b 742.4» 744.20 748.! 744 743.! 743 744 74k -4-20 0 -i-12.4 8 2K -s- «.« 4.1b -s-13 8 3.2k -j-IO.b 27 -s- 6.8 0.« .32-j-ir.4,3.b .77-j- 7,Oj>,2 !8 !8W 2 8 8W k. 7 ».4 08 l. 9 1.3 1 Molkig I —2 beMoliet 1—2 deiler 2 beMÜllet 1—21»»t «rübe 2 Molkig V I beMÜlkt 1 t»»t trübe 8W W8W 8 8 W8W l-2 s»»t «rüde») 8W l-2d-MSlkt W8W 2 t»,t trübe 8W 1-2 beMÜlkt») krük regoeriieki kieekmiti »roptea. ») Vormiting, gegen 8 tropfen >) »ormitteg, v, 9 vdr «»M»» llegnn. *) ki»ebwill»g, von 4-7 vbr rngnnrleek *) kiend- inittng, »Mliekev 1—2 ttkr «tM»» Kögen. */,4 vdr «lM»> Kegen. 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