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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 30.12.1871
- Erscheinungsdatum
- 1871-12-30
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187112301
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18711230
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18711230
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Images schlecht lesbar
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1871
- Monat1871-12
- Tag1871-12-30
- Monat1871-12
- Jahr1871
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- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 30.12.1871
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lg 2-4 Erste Leilage M Leipziger Tageblatt und Anzeiger. Sonnabend den 30. December. 1871. Deutschland und Rußland, b n. stM G s Warum sollte Rußland feindlich gegen Deutsch. ^ M gestaut sein? E» bedarf wohl nickt weit- Uafiger AuSführnua, daß da- Czarenretch vom Deutschen Reiche nicht da» Geringste zu befürchte» het; wohl aber ist ihm »in starke» und geeinte» Deutschland etue herrliche Bormauer, die e» auf iH - »er «neu Seite kein,«»eg» hindert, i» die euro- päifchra Lugelegentzeit« eiuzugrnfrn, ander er» WS» N» aß« den „nsGisch« Koloß" an sei»« ver- ^ mmdbarfie» Stelle unnahbar «acht. Und dafllr tslüli ^lt«d Roland u»r Haß fühl« gegen Deutsch. Ich« verständige Politik« Rußland» »uß sich »«über klar sein, daß di» Nachbarschaft Deutschland» ad empsehll str Nußland geradezu unbezahlbar ist. Die fest ge- ' bete, in sich fertige und wohlgeordnete prru- e Monarchie an der Westgrenze Polen» ist ä»r kostbare Bürgschaft der Sicherheit für Ruß land. und w« sich den Werth derselben recht deutlich veranschaulichen will, Der denke sich nur chun Nachbar wie Frankreich an Preußen» Stelle! Welche ewige Unruhe «sgk Rußland fühlen «gesicht» tineS tief zerrüttet«, V»chau» kranken und allem Anscheine nach im Niedergänge begriffenen Staat-wrseu» an dem wichtigsten Theile sein« Westgrenze! DeShalb ist r» auch «ehr al» bloße Redensart, wenn Kaiser Alexander bei dem berühmt gewordenen Trinkspruche in die Worte ausbrach, er sehe in der Waffen- brüderschast der Armeen und in d« Freund» schaft der Herrscher Rußland» und Drutschland» die best« Bürgschaft für Luftechthaltung de» Frie» »rvS und der gesetzlichen Ordnung in Europa. Daß unter den obwaltenden Verhältnissen die angebliche „Verbrüderung" zwischen Rußland und Frankreich, von welcher die deutschfeindliche Presse so schön zu schwatzen weiß, vollständig sinnlo» sein müßte, liegt auf der Hand. Welchen Zweck könnte ine solche Berbiüderungwohlverfolgen? Narvr- h nur den ein«, Deutschland zwischen zwei un zu nehmen und e» unter die Sieger — nn selbstverständlich müßt« wir geschlagen erden — zu vntheilen. Wa» ab« dann? önnte Rußland sich «ohl je de» neu erworbenen «sitze» freuen? Schwerlich; e» würde sich im eil dadurch erst recht zerrütten, und durch na all« natürlich« Bündniffe den Welt- heil in Unruhe und Verwirrung stürzen. Und «llte e» einen ungeheuren Krieg gegen Deutsch d vom Zaune brechen, damit r» — im gün ist« Falk — einen unangenehm«« und ge. ähnlicheren Grenznachbarn «hielte statt de» etzigen, der ihm in kein« Weise schadet, sondern ur nützt? Die russischen Staatsmänner find zu hr gewöhnt, stet» nur vorsichtig und nüchtern rechnen und zu handeln, al» daß sie solche llhan» - Spekulationen auch nur einen Auarn- ck lang ernsthaft zu beachten im Stande waren. Hat nach dem Vorstehenden Rußland durchaus kü. M, Ikrin Interesse daran, bland getrübt oder gelöst seine guten Beziehung« zu der gelöst zu sehen, so sind esentlich darauf hlugewiesen, 14 I«ch frri baß «ne solche Loficht in vielen Kreisen de» vor» «schritten« Liberalismus in Deutschland al» arge Ketzerei schwer verpönt ist ; doch kann un» Da» laicht abhaltev, nach bestem Wist« und Gewissen diese Meinung zu behaupt« und zu verfechten. Wa» un» die Freundschaft Rußland» schon bi sher genützt hat, ist in dem erst« Artikel bereits kurz angedeutet worden ; sie wird «n- «Her auch in Zukunft nütz«. Schon die Thatsache, daß ei» so innige» Einvernehmen besteht, könnte unfern geschworenen Todfeind — Frankreich — von «mchem tollen Unternehmen, jedenfalls von einem »eiteren Kriege mit Deutschland abmahnen, und nenn Dir» der Fall, so dürste sich ganz Europa, i» erst« Linie ab« Deutschland, dazu Glück »Luschen. Darum hat denn auch, natürlich mit Ausnahme Frankreich», die Presse all« Länder den Tnnkspruch de» Kaiser» Alexander mit so lebhaftem veifall begrüßt al» ein stieben - und glückoer- heißende» Symbol für unseren ganzen Erbt heil. Kur von Frankreich ist überhaupt im Ernste eine Störung de» politischen Gleichgewichte» zu be fürchten, «ur die Erschöpfung Frankreich» »st eine sichere Bürgschaft der Ruhe; und daß diese un- 1 rnbrffcrltche Nation nicht so schnell wieder über- «ülhig werde, dafür wird am besten gesorgt durch die sorgsame Pflegt der deutsch-russischen'Fr Mt- Da giebt rS nun ab« Leute, welche beharrlich «s dir Lage der deutschen Bevölkerung der ruf- siftrn Ostseeprovinzea Hinweisen, um damit den !xachwet» zu führ«, daß die Freundschaft Ruß laadS gegen Deutschland nicht ehrlich gemeint sein könne. Wir vermögen diesen Standpunkt »»bedingt nicht für einen wohlberechtigten zu hake». Eine gesunde Politik w«st alle GrfühlS- Klitik von sich, und von solch« Bast» au» wüsten »ir rvr Allem betonen, daß e» nicht unsere» Amte» ^tii, der russischen Regierung vorzuschreiben, wie unsere StammeSaenoffen in den baltischen ldrrn behandeln soll, ebensowenig wie wir dn österreichisch« Regierung in Bezug auf die Deutschen i» Ungarn oder Siebenbürgen, oder dem Präsi dent» ,u Washington in Bezug auf die in den I bereinigt« Staat« letznd« Deutsch« Ver haltungsmaßregeln zu ntheiku befugt find, s«ürgera de» Deutschen Reich« im AuSlande Schutz verleihen, ist selbstverständlich Recht und Pflicht der ReichSgewalt ; um Bürg« and«« Staat«, und »enn sie noch so gute Deutsch« wäre», hat ie sich amtlich allenthalben nicht zu kMnmera. Die best« Wünsche und Sympathie» für die Deutschen in den russisch« Oftsreprvvluz« ver mag un» Niemand zu wehren, weit« geht ab« Deutschland» Macht und auch Deutschland» unbedingt nicht. Recht jöstschea Regien vrndigkeit ein« N-^schichtlich« Nrderficht. DK ainisteicttlle Berüner „Pro».-Co«." schreibt ln ihr«« Artikel „>m Schluß dB Jahre» 1871": DK Völker Europa» haben sich in der Thal immer rückhaltloser der «hebenden Zuversicht hingebeu können, daß der Austausch übereinstimmender Gesinnung«, vste « i« lüAgstrr Zeit zwischen den RegterulWM Deutschland» und der großen Nachbaneiche fiattgrfund« hat, auf dem fe Grund« ein« wirklichen Gemeinschaft despokks Streben» ruht und deshalb von »ahrhcmt «ri. Bedeutung für den dauerndttz Frieden Europa» ist. Wenn Frankreich jetzt noch eine Ansuahme in dies« Beziehung zu «ach« scheint, so wir» sich Gewiß auch dort d« unklaven «regten Gefühlen gegenüber mehr und mehr die kalte Macht der Wirklichkeit und damit ein ernste» Schon jetzt ist «wärligen fran- tet, die Noth- wrvdigkeit ein« gewissenhaft« Ausführung der FrkdenSbedingungea im Interesse von Frankreich stlbst im öffentlichen Bewußtsein immer mehr zur Anerkennung zu bring«. Je »chr die» geltzat, desto mehr wird der mildernd« und heilende Um- stütz der Zeit allmälig auch die Bitterkeit dn jetzigen Stimmung« zurücktret« lassen Unt« allen Umständen aber bietet dt« Frieden-sttmmung in ganz Europa, sowie der thalsächliche Stand dn politische» und nullt attisch« Verhält« ste so starke Bürgschaft« de» Frieden», wie sie kaum jemal» vorhanden waren. Di« „Nordd. Allg. Ztg.", in jüngster Zeit wieder mehr al» vorher da» «klärte Organ de» Reichskanzler» in der TageSprrste, bringt einen scharfen Leitartikel gegen die unwürdige Haltung, welche die französt che Presse zu der Bi»» marck'scken Depesche vom 7. December ein- nimmt. Sie sagt u. „WaS erscheint denn an dieser eindringliche» Mahnung, der« Aus sprache «ir in Denlschland fast z» «warten be rechtigt waren, so exorbitant? Laß die Regierung d« Republik mit ein« alle Schwierigkeiten ihr« Lage schonungSvoll erwägend« RücksichlSnahme behandelt und der Gesandte in dem Sinn« solch« Fürsorge noch ausdrücklich angewiesen ist? Daß au» den obwaltenden traurigen Umständen, die notorisch sind, die Folgerung gezogen wird, Deutsch land sei verhindert, rin llebnge» zu thun, und Hab« sich auf der Linie seine» vertragsmäßigen Recht» zu halten? Freilich jene ftennduche Scho nung gegenüber dem französisch« Gouvernement ihm günstigen Vertrage eine» noch so vorsi Gebrauch macht. Indem der Besiegt« un» feinen ganzen Haß fühlen läßt, begehrt « von un» Eon- cesfion« und findet r» brutal, daß wir auf unsere Sicherheit bedacht sind, die in unzweideutiger Weife fortwährend m Frage gestellt ist. Wa» aber vonugsweise de« Eindruck de» Erlaffe» vom 7. d». Mt», in Frankreich erklärt, da- ist seine Wahrheit; au» demselben Grunde ist der Ein druck dkffrit» d« Vogesen und bi» jenseits der Leitha dn eutgegengesktzte. Die Franzosen nehmen e» übel, daß ihnen die Wahr heit gesagt wird. Sie verstehen sie nicht und vertragen sie nicht. Zu sef sich „vor " „vor Europa außer sich! Statt sich mit Würde vor de» An klage» de» Gegner» auf die Verkennung ihre» Werthe» zurvckzuziehen, sammeln sie dah« schon jetzt wieder „in ganz Eurova" die Almosen ver- einzelter Stimmen von Solch«, dt« au» Abnei gung «gen Deutschland an dem Erlaß vom 7. d. M. Etliche» auSzusetzen finden. Wa» bk ergrimmte Paris« Presse al» einen Mißbrauch der Gewalt de- Siegers darzustellen sucht, daS ist freilich ganz dazu angethan, die Eitelkeit auf da- Außerste zu verletzen: in dem Erlaß vom 7.d.M.«acht sich den Franzos« eine GeisteSüberlegenhett fühlbar, die daS anmaßend, Volk moralisch in die Enge treibt und gleichsam in dm Zustand von Uneutrinubarkeit versetzt, in welchem sich Napoleon UI. milttaiii'ch bei Sedan befunden hat. Mit ihren Wm hauSbrüchen haben die Pariser Blätt« ihr« eigne geistige Capitulalion unter zeichnet. Dn Macht der Wahrheit treten sie nun mit Waffen der Lüg« entgegen." D« Artikel schließt mit den zuversichtlichen Worten: DK englische welche ganz so wie der Erlaß de» Rnchö L kanzln» schmerzlich beklagt, daß in Frankreich die mehr eine neue Bürgschaft «halten. Bor diesem „Hao, ego" »«den sich die wild« Wellen legen. Moniteur Universell" theilt mit, dk Pep es che de» Fürsten BiSmarck sei vom D?r Paris« „ ie Depesche p, einfachsten Regeln der Billigkeit und Schicklichkeit außer Acht gesetzt worden, daß Frankreich nicht d« Math gehabt hat, die elenden Gericht-sprüche zu Gunsten von Mördern zu brandmarken, und daß Fürst BiSmarck unstreitig in seinem Recht« sei, — steht den Erlaß vom 7. d. M. al» kein gute» Symptom für die Fortdauer de» Frieden au und knüpft daran Befürchtungen. Darüb« dürfen wir sie vollkommen beruhig«. D« Friede Europa» hat in dem Erlaß vom 7. d. M. vkl- hab« der deutsche Reichskanzler den ausschließlichen Gebrauch dn deutschen Sprach« für seine diplo matische Correlpondeuz antzrn»nmrn. Diese Neuerung. welche «an in Deutschland um Mit Fmutze, ß«i»km kann, findet auSwärt« nicht überall VVLm-g. S» «geht sich daS englisch« conservalllch yAatt „Standard" itz ettrer länger« Betrachtung, welche die Berechtigung d« Maß regel vollständig «inräumt (ein Zwnfel darüber könnte «O allerdings höchst gleichgültig sein), anderseits ab« vkl Äk« über dk Anbequemlich- teil« «hetzt, welche nothwenbig «ne Folge de» . hr«» sein müßten. Wir werden un» natürÜch durch ausländische Nörgeleien nicht von dem einmal eingenommenen Standpuncte ab- bring« lasten. Industrie-re. 1873 hat der dk Verheilt- ung der ^ - an ugelegevhett 2 e» sei der Reichskanzler zu «suchen ») bet der östnreichisch« Regierung unt« Mtttheiluug be vorstehenden Beschlüsse» nähere Erkundigung über die Anordnung der Ausstellung in räumlich« Be ziehung und üb« di« Verhältnisse der einzeln« an der LnSftellung sich betheUigendr« Lätzp« und Prvdnctivaebiete »m« sich, sowie gegenüber dn österreichischenAuSstellung-commissiou und General- direction dn Behandlung insbesondere der Fragen, welche Aufgaben dm Reichsorganen zUjUweis«, wie diese zu bestell« seien, wo» den einzelnen Staaten und ProductionS- gebkten und ihren Vertretern zu überlass« sei, wie e» mit dn Bestreitung de» Aufwandes ge halten werden solle, eine an» Vertretern der Re gierungen dn einzelnen Bundesstaaten bestehende Commtsfion zu berufen und die Regierungen der Bundesstaaten einzuladen, sofort sachverständige Vertreter für diese Commission zu bezeichnen; — 3) auf da» Ergebniß der rinzuziehend« Erkundi gungen und dir Bor schläze dieser Commtsfion dir wettere Beschlußfassung au-zusetzen. Die Einrichtung der Universität Straß bürg hat in den letzten Wochen erhebliche Fort schritte gemacht. Boa Straßburg her wird die Eröffnung d« neuen deutschen Hochschule zu Ostern officio!« Berliner al- feststehend, von spondent« au-wärtiger Blätter :se rüstige Kraft, welche bet der Frequenz von durchschnittlich zehn junstis« Studenten in kiel sv gut «nun. r«, so dürften doch streitige Fälle zwischen dem Vertreter de» gesammtrn Demschlaud und der einzeln« deutschen Staat« nicht auSbleibe», wodurch möglicherweise Da- erreicht würde, was Frankreich nur angenehm sein könnte: die poli tische Iatrigne. Wa» Frankreich tu sein« Rache- plänin und in sein« krkg-furk bestärkt, da» wird, mag e» an sich unscheinbar sein, Demjeni gen, der es nicht »are Last der kommt viel M«s v«Goffen werchr» matz« oder Gv«o brtgeiR dem der Bo» ol Plnweis, daß in dem BrchM für 1872 kein Lu- atz für eine Gesandtschaft m Pari» sich vorfiude. ES ist bemerkenSwerch, daß mehr«« deutsche kleinstaateu sich nicht bannt begnüg« «ollen, Thrile de» deutschen Reiche» zu sein; es cttculttrn >ort Petitionen, welch« dk vollständige Etuv«- eibung tu den preußischen Staat anstreben. So in dem Fürsteuthume Birkeufeld, welche» u Oldenburg gehört, ab« eine ganz von preu ßischem Grbkte umschlossene Enklave ist. Der Provtnzialrath diese» Ländche«» beantragte in einer lehren Sitztzvg. die großherzoglich olden- mrgsche Regierung möge au» Patriotttrnu» selbst dk Annexion de» Fürsienthum» an Preußen zu erwirken suchen, ynd zwar „so bald al» möglich." Rottvirt ist dies« Antrag damit: daß 1. kÄ den bedeutenden Ausgaben für militairrsche Zweck» und für den jetzigen großen VerwaltunaSapparat sie finanziellen Kräfte de» FürstenlhumS für die Folge nicht mehr au»reich«; 2. da» politische Streben de» deutschen Volke» auf Aufhebung der kleinstaateu und zum Anschluß an Preußen hin- dräugt; 3. namentlich die Bevölkerung der Fabrik- »istricte diesen Anschluß srhnlichst erwartet; 4. daß di« klein« Staat« factrsch nicht mehr leb«»- Lhtg sind. Der „Köln. Ztg." schreibt man au» London, daß mehrere biäh« mit der Internationale vnzweigte Grwerkvereine auf dem Punct« stehen, ich von ihr lo-zulös«, und im Schooße der Internationale selb« ein großer Riß bevorstehe. ^ ' ' - - - ^durch fläch- kräf Daß der Zuzug, den der tige Pariser Communisten «hielt, zur Kräftigung und besseren Einigung desselben "e, Asch Corre- ais „vielleicht" erfolgend bereichart. Die Liste der zu berufenden Lehr kräfte, heißt e» nach der zuletzt angedeutrtrn Quelle, fei geschloffen, und dre Berufungen sei« so wett vorbereitet, daß sie binnen 14 Tag« amtlich vollzogen sein könnten. Dkse Angaben dürften nicht ganz aenau sein und etwa» zu viel uptrn, doch Hort man ebenfall» in zuvrr- «r Weise, daß die Einigung mit mehreren zu enden Lehr«« «folgt sei und die Berufen« zum Antritt ihr« neuen Stellung von Ost«» ab sich bereit halten soll«. Von den „berühmten Namen", welche den Glanz der neuen Univerfität nach einer wett verbreiteten Vorstellung bilden sollen, verlrutet noch wenig, und Die» ist au» mehr al» eiuem Gründe ziemlich erklärlich. Ei» dauernd« Aufschwung der Universität Straß burg wird vielmehr zu «hoffen lein, wenn da» Lehrpersonal ein überwiegend frische» und in»-«« ist, sich noch nicht fertig fühlt nnd au der Staffel der Berühmtheit noch berankllmmt. Die mit Einrichtung der neu« Universität betrauten Behörden scheinen dk gleiche Ansicht zu heg«. So hört «an al» sich«, daß ein noch sehr junger Philologe, Professor Studemuad au- Greifswald, für Slraßburg bneit» gewvnnen ist. Desgleichen ist die Berufung von Pvvfrffor Hinschiu», eines eben so jungen, als durch selbstständige Gelehrsam keit ausgezeichnet« kanonist«, «sichert. E- ist gewiß erfreulich, daß diese rüstige Kraft, ! urchau» nicht »«getragen habe, ist schon früher mitgrtheilt wor den. Da« romanische Element kann sich auch in unheilig« Gemeinde mit de« germanisch« vertrag«, und gegen die Diktatur von Karl Marr sträuben sich die Genossenschaften alb Englands immer heftig«. So weit ist der Widerstreit gerathen, daß eine entschiedene Trennung der ttanzöflschen Sectio»« vor d« Thür ru sieben scheint, wodurch ein« vollständige «klüftung des Bunde» einaeleitet werden dürfte, auptklage dn Franzosen ist, daß der London« »eneralrath unt« Karl Marx seine Bestrebungen ausschließlich social« Reformen zuwend« und darüb« die politischen Fragen vernachlässtae, mit anderen Worten, daß « über die sociale Revolu tion der politisch« vergesse, die jen« «othge- drung« vorhngehrn oder doch Hand in Hand mit ihr gehen müsse. So weit soll es angeblich schon gekommen sein, daß die französischen Sektionen rund heran» die Absetzung von Karl Marr ««langten, widrigenfalls sie sich vom Generalrath loSsagen und al» getrennte Körperschaft constituiren würden. Bei der Versammlung, auf der diese al» Ultimatum ndä »k völlig brach und für da» große Berlin, wo ein so dringend« Bedürfniß nach KIrchearecht zu befriedigen war, nie gewonnen ««den konnte, jetzt in dem Reich»- lande eine entsprechende Verwendung finden wird. Ebenso werdea eine Reihe von jüngeren tüchtigen Gelehrten von verschkdeuen deutschen Universitäten genannt, deren Berufung in mehr oder wenig« sicherer Aussicht steht. Da» Gerücht, Württemberg «olle, wie von Bayern bereit» geschehen, neben dem deutschen Botschaft« in Pari» sich noch durch einen eigenen Gesandten dort vertreten lassen tritt mit immn größerer Bestimmtheit auf, man be zeichnet sogar scbon d« Kretherrn von Maucler für diesen Posten. Bei dem in Regierung», und BolkSkreisen Deutschland» klar au-aesprochenm Bestreb« »ach einem ungetrübten Frieden hat diese» diplomatische HnauStret« etwa» sehr Be denkliche». Dmn bei dem sehnlichen Wunsche Frankreich» nach Revanche bietet es Allc» aus st» Verbündete zu verschaffen, und wären dk» selbst Kroaten, Kosaken oder Jesuit«: da» kleinste Symptom wird e» beacht« und auSzunuy« be müht sein. Mögen die für die betreffend« Posten bezeichnet« Diplomaten noch so corrrct kläger ein« Juda» schalt. Die bittersten Vor würfe wurden einatzdn «geschleudert, e» wurden Fäuste geballt und böse Drohung« gewechselt, zu ein« Entscheidung ater kam e» noch nicht. Nicht mlad« liebenswürdige Auftritt« kamen bei ein« and«« Versammlung dn Internationale zwischen Marx und Bradlaugh vor. Auch bei dies« Ge- ' genheit wurde der Diktator ein Söldling Bis marck» und obendrein Napoleon» gescholten, wo- rauf n seinerseits Herrn Bradlaugh bezichtigte, al» bonavartistisch« Agent vor kurzem eine Reise nach Pari- unternommen zu haben. Doch genug von diese» Seen«. Sk beweisen zur Genüge, daß die Tugend der allgemeinen Bruderliebe von deren Aposieln selbst in ihrem eigen« Tempel nicht immn gewissenhaft geübt wird. E» ist die alte Geschichte derartiger Vereine. Die Herren wollcn die ganze Menschheit unter Einen Hut bringen und Kau« selbst nicht eine Stunde lang beim Bin sitzen, ohne einander dk Gläser an den Kopf zu werf«. Dierumäni che Eisenbahn-Angelegen heit gtwimtt e nen düster» politischen Hinter grund. Bekannt icb hatte sich unter Bleicbröder'S Führung ein Tonsortium gebildet, welcke» die von StrouSberg so schmählich im Stich gelassenen Bahn« auSbauen will, seine Vorschläge sind vor- thetlhaft für da» Land, ab« hatten viel Zeit «fordert, ehe sie — auf Grund ernsterer Unter suchung« — vorgelegt wrrden konnten. Diese Zeit hat die Opposition benutzt, um gegen da« Projekt zu wühl«, und wie e» scheint, mit Er- folg; nicht etwa, al» ob mau gegen da» Project selbst wäre, sondern weil man ven Fürsten Karl durch dessen Scheitern mißmuthtg machen und ihn dadurch zur Abdankung drängen will. DK Ru mänen, wie dk Franzosen, schein« zu Denen zu gehör«, für welch« der , König Storch" in der Fabel der beste Regent ist.
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