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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 14.03.1917
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1917-03-14
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19170314025
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1917031402
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1917031402
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1917
- Monat1917-03
- Tag1917-03-14
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Dresdner Nachrichten .EM»? Nr.71 oilrgo Lsfor-- «» Di«»«1«, aben». Nördlrch der Bah« Zl oe zow —Lar » op ol führten unsere Stoßtrupps mit Umsicht und Schneit» «in Unter nehmen durch. bei dem S Offiziere. SA> Russen gefangen, IS Maschinengewehre erbeutet wurt»«n. Bei Brzczanu rnrd an der Narajvwka brachten uns Vorstöße in Sic russrs«t>en Linie» (Gewinne an Gefangenen unk» Beute. Acht amerikanische Dampfer find nach de« „Matin" bereits auf de« «ege 1» das Sperrgebiet. Holländisch« Frachtdampf«, wevden am Don nerstag von Rotterdam nach B«un»rk adfa-re», um Lebend- mittel für die Regier»«« zu -ölen. In der italienischen Kammer wmede «in« An frage «ingebracht, ob tatsächlich seit Eintritt de» Unterfee- krtege» die Sinftchr von Pdunttion fast ganz aufgehört habe. Den irischen Ad geordneten wurde auf Ver- anlaiiung des mitithrischen Vefchldhabers in Irland die iLei.se in ihr« irischen Wahlkreise vorläufig nicht gestatte». General Snruts ist Montag früh aus Südafrika in Plymouth angetommen. um der ReichSkriegskonferenz in London beizuwohnen. Im Gebäude der russischen ReichSduma nahm am Sonnabend Militär eine Durchsuchung der den Abgeord neten zur Verfügung stehenden Räume vor. Das chinesische Abgeordnetenhaus hieß die Politik der Regierung einschließlich SeS Abbruches der Be ziehungen zu Deutschland in geheimer Sitzung gut. wev-digkeit. so hatte sie. als unmittelbare Holge zunächst das Zurückgchen der türkischen VerteidigungStruvven auf dis nächste bescstigtc Stellung bei Ktesiphon ungefähr lo Kilometer südöstlich von Bagdad zur Holge. Offenbar lallen inzwischen die Engländer ihre Invasivnsarmee so sehr gestärkt und ihre» Etappendienst bis zum Persischen Golf so gut ausgebaut, daß der türkische Oberbefehlshaber auchbei Ktesiphon nichtmchrin der Lage war, trotz der dortigen Stellungen feindlichen Umsassungsvcr- 'urhen mit den ihm zur Verfügung stehenden Truppen wirksam cntgegcnzutreten. Obgleich er natürlich wissen mußte, was die Aufgabe der bisher von ihm gehaltenen Stellung, die Räumung Bagdads, bedeutete, konnte er sich doch zum Rückzuge entschließen. und zwar auö der richtigen Erwägung heraus, daß die Schonung und die Aufrccht- erbaclung der ungcschwächten Kampfkraft seiner Truppen wichtiger sei. als eine verzweifelte und letzten Endes unter reu obwaltenden Umständen doch vergebliche Verteidigung c-r.er zwar großen, aber militärisch in strategischer Huisicht minder wichtigen Stadt, Tic taktische Eroberung Bagdads vollzog sich nach den vorliegenden Meldungen in der Weise, daß die Hauptmaste der Engttrndcr südöstlich non Bagdad zunächst gegen den 20 Kilometer südlich der Stadt in den Tigris cinmündcn- -en Tjalah vorging und hier nach lebhafteren Gefechten Sie türkische Nachhut zurückdrängte, den Fluß überschritt und am folgenden Tage weiter nach Bagdad hinein- und schließlich aus dieser Stadt htnauswarf. Aus der Tatsache, daß augenscheinlich große Beute und zahlreiche Gefangene von den Engländern nicht gemacht sind, erklärt sich schon, daß es sich militärisch nicht um eine Eroberung, sondern vielmehr um die Einnahme einer aus eigenem Entschluß Ser türkischen HecreSlcitung geräumten Stadt handelt. Der türkische Staatshaushalt. Tic türkische Kammer hat die Verhandlung des Budgets beendet. Die Gesamtausgaben belaufen sich unter Hinzurechnung der neuen Kredite und nach den rorgenommeneu Abänderungen aus 33 011 331 Psund, die Gesamteinnahmen auf 23381135 Pfund. Im Lause der Verhandlungen wurde das Budget des Finanzministeriums erhöht, insbesondere durch Einsetzung eures Betrages von 1 Millionen Pfund für Zuwendungen an einüernfcnc Hamilicucrhalter. Ter Finanzmttiister Djavid'Bei erklärte bei der Besprechung der Frage der Tabakregic. welche die Kammer zn wiederholten Malen beschäftigt hat, die Lösung dieser Frage sei auch deshalb schwierig, weil die Regierung im Einvernehmen mit der Verwaltung Ser, Tettc Publique vvrgehcn wüste. Tie Kammer habe seinerzeit die Aufhebung der Regie und die Einführung des Bandervlcnsnstems beschlossen, aber die Regierung habe sich aus verschiedenen Gründen bemüßigt gesehen, die Konzession zu erneuern, wobei ein Vorschuß von l!r Million Pfund geleistet wurde. Das betreffende Abkommen sei dem Parlament unterbreitet. Er bedauere, daß die Mehrheit des Ausschusses, ohne die Regierung an zuhören, die Annullierung des Abkommens ausgesprochen habe. Ter Minister verlangte, daß der Bericht neuerlich an den Ausschuß verwiesen und das jetzige Svstcm beibehal- >cn werde, da cs vorzuzichen sei. Nur einige Bestimmun gen deö Abkommens könnten vielleicht geändert werden. Dl« Tadakregte sei kein sranzvfische» Unternehmen, denn «0 Prozent der Aktie« seien i« Besitz dentscher und öster reichisch-ungarischer Kapitalisten. Rach einer wetteren Meldung hat die Kammer das Budget angenommen. (W. T. B.) Di* rkohleufteuee i«Hauptau»schtch de» Reichstage» l>. In der am Montag fortgesetzten Ausfchußberat.ung de» Gesetzentwurfes über die R eich »k ohI e n st e u e r wandte sich der GtaatSsetretär gegen ein So-Ienmvnopol. weder sei die Krage der GaStraftmaschinen genügend g«. klärt, noch die der wirtschaftlichen Verwertung der Reden, probukt«. Hierauf legt« der ReichSschatzsekrettlr Date» über dle Rrntadilttät der Berawrrkü^Aktiensesellfchaften vor. die dt« übertriebene« Vorstellungen auf ihr gegebenes Maß zurücksühren und die Kapitalsbeteiltgung «etter Volksschichten am Bergbau bartun. — In betreff der ver- brauchSeinkommensteuer wies er darauf bin. daß deren Be trag tatsächlich den Bundesstaaten entzogen sei» würde und die Steuer überhaupt nur in eine allgemeine Reform der Einkommensteuer hincingehüre. Der Staatssekretär erklärte weiterhin nocky er sei ein Gegner de» Handel»- Monopol», jedenfalls pro tempc.ro, allerdings ein grund sätzlicher Gegner de» Reichsbergbau Mono pol» für Kohlen. Der Ausschuß beschloß, den Reichs kanzler zu ersuchen, die für die Preisbildung der Kohlen lStcin-, Braun-, Preßkohlen, Koks» im Kleinverkauf in Betracht kommende» Unterlagen dem Ausschuß vor,,»legen, insbesondere die Unterlage über die durch Lieferungen, der Werke an die Syndikate, dieser an die Untergesell, schafter, dieser an die Großhändler, dieser an die Klein- Händler, dieser an die Verbraucher entstebcndcn Preis- aufschlägc: ferner die Unterlage« über die Gewinnbeteili gung der Werke an den Syndikaten, der Syndikate oder ihrer Mitglieder an den Untergescllschaftcn und Kohlen- großhandlungeu und die dadurch entstehende PretSvcr- teuerung. Heute beginnt der Ausschuß mit der Beratung der Bcrkehrssteuern. Nus dem Ernahruugsausschuß des Reichstags. d. Im SrnährungSausschuß des Reichstags erklärte der Präsident des KricgSernührungsamt» v. Batocki auf eine Anfrage über die von Herrn Tr. Heim behauptete Zurück haltung der Gerste, daß die Ablieferung der Gerste sich be ivnderS im Osten infolge der dort herrschenden besonders schwierigen Verhältnisse r»erzögert habe. Auf eine An regung. zur Hebung der Wollerzeugung Hutter für Schafe zu überweisen, erklärte er, der Schafzucht werde die größte Aufmerksamkeit gewidmet. Es sei beabsichtigt, die Schas- sleischpreise etwas hcrabzusetzen, um die Abschlachtungen zu -verhindern und die Wollpreise zu erhöhen, um die Woll- produktion zu heben. Wenn irgend möglich, so soll den Schafzüchtern etwas Hutter belassen werden. Schiebungen mit Gerste seien in Westpreutzrn und in Pommern, noch mehr in Bayern voraekouimcn. Wegen der Unklarheit der (tzersteverordnung konnten nicht alle Schiebungen zur Be strafung gebracht werden. Jetzt ist es anders, und eS wird allen Ucbertretungen der Lebensmittelversorgung ohne An sehen der Person nachgegangcn. Tic Tr. Heimschen Be hauptungen hätten sich zumeist als nicht richtig erwiesen. Bon der Bolkspartei wurde beantragt, den Reichskanzler zur Festsetzung folgender Höchstpreise «ufzusordern: Für die Tonne Weizen 280 Mk., Roggen, Hafer und Gerste 260 Mk., für den Zentner Schwein Lebendgewicht bis zu 70 Kilogramm mit 03 Mk., bis 85 Kilogramm mit 70 Mk. bis 100 Kilogramm mit 73 Mk. und über 100 Kilogramm bis 83 Mk.. Magermilch und Buttermilch soll durch größere Zuführung an die Verbraucher oder durch Verarbeitung zu Käse für die unmittelbare Bolksernührunq nutzbar gemacht und ein Teil dieser Milch den Molkereien zn an gemessenen Höchstpreisen beschlagnahmt werden. Mit den Grundgedanken dieses Antrages erklärte sich Präsident von Batocki einverstanden, die Durchführung stoße aber wegen des Personalmangels auf Schwierigkeiten, lieber die Frage der Rcichszuschüste zu Ernährungszwccken kann durch eine Erklärung nicht dem Relcksschatzsckrctär vorgegriffen wer de». Es werde vielleicht in Aussicht zu nehmen sein, der Reichsgetrcidestelle einen Zuschuß zu den Berwaltungs- kosten zu geben, uni so den Brotprcis niedriger zu halten. In den einzelnen Orten sind die Brotprcise zu verschieden, als daß ein bestimmter Einheitspreis durchsührüar sein würde. Im Lause der Beratung wurde eine Zusammen stellung über den Verbrauch des Feldheeres der BesctzungS- truppcn usw. überreicht. Die Steife des Grafen Bcrnftorff. Das Elntrcsscil des Dampfers „F-rcdcrik vui« Kopcnhagcner Freihafen wurde von einer großen Men schenmenge erwartet. Der deutsche Gesandte Graf B r o ck d o r f f ° R a n tz a u begab sich mit den Damen und Herreu der Gesandtschaft sofort an Bord zur Begrüßung des Botschafterpaares. Gegen l Uhr begab sich dieses zum Frühstück nach dem Hotel d'Anglcterre und unternahm darauf eine Spazierfahrt durch die Stadt und Umgebung. Abend» um 7X Uhr gab Graf Brockborff»Rantzau zu Ehren de» Votschafterpaare» ein« Festtafel. Die Abreise nach Berlin mittel» Svnderzuge» ist für heute iDienStag) früh 7)l Uhr festgesetzt worden. iW. T. B.» Sine ukreinische Ahorduuna beim österreichische« Miuifter, Präsidenten. In Wien erschien am Sonntag eine Aborbnueg der ukrainischen parlamentarischen Ver, tretung beim Mtnifter-Präsibenten, um die wichttgklen Forderungen -er ukrainischen Bevölkerung GaltalenA zu unterbreiten. Die Abordnung trat für die rascheste Et», derufung de» Reichsrete» ein. Der Mintsier-Prästdent sagt« wohlwollende rasch« Erledigung der vor. gebrachten Forderung«« zu und erklärte bezüglich der von der Abordnung bekämpften Sonderstellung Galtst»«», daß sich hie Regierung in dieser Bestehung ausschließlich vom Standpunkte der Interessen des Staates werbe leiten lassen. Htnstchtlich der Einberufung des Retchsrate» stehe die Regierung unentwegt auf dem Standpunkte der neulich abgegebenen Erklärung, die eine baldige Ein- berusung de» Reichsrate» in sichere Aussicht stellt.iETBs Die Krise in der schwedlschen Regierung. lSchmcd. Tel.-Bur.) Au» Anlaß gewisser Ausführun gen in den Blättern wird seitens der schwedischen Regie, rung erklärt, daß «in Mitglied der Regierung am Sonn abend den Führern der Parteien der Linken mitteilte» daß di« R ü ckt r i t tSg« s uch k zunächst durch d«n Ausgang d«r gemeinsamen Abstimmung des Reich», tage» über di« Neutralität-kosten verursacht worbe» feien. Ferner wurde mitgetetlt. daß in der Krag« der « n g l i sch-s ch m« d i sch rn Verhandlung«» große Aussicht vorhanden sei, «ine Grundlage zu sind«», auf der sich sämtliche Regierung-Mitglieder «inig«n könnten. Räber« Angaben über diese Grundlagen wurden jedoch nicht gemacht. Die Ausführungen der Presse in dieser Frag: sind leere Vermutung««. tW. T. V.) Die neuesten Meldungen lauten: Gefaugenen'AnStausch mit England. Berlin, 12. März. (Amtlich.) Die Durchführung des uneingeschränkten UntcrsrcbovtKriege» und die dadurch hcrvorgerufcne Einstellung oder Beschränkung des Dampfcrverkehr» zwischen Holland und England wird auf den Austausch deutscher Kriegs- und Ztvilgesangener aus England leider nicht ohne Einfluß sein. Jrd« sich bietende Gelegenheit wird aber benutzt werden, um den weiteren Austausch zu ermöglichen. Die englische Regierung ist rechtzeitig verständigt, daß die Transporte der beiderseitigen Austauschgefangcnen durch das Sperr gebiet auf den freigegcbcnen holländische» Raddampfern von Southwold nach Vliisingen und umgekehrt oder außer, halb der den Lazarettschiffen gesperrten Zone mit Lazarett- schiffen nach Frankreich -Schweiz und umgekehrt bewirkt werden können. <W. T. B.) Italienisches Lob für Freiherr« Sonrad v. Höbendorf. Lugano. 12. März. „Popolo d'Italia" bringt einen Artikel, in dem der Generalfcldmarschall Freiherr Kon- rad v. Hötzcnd 0 rf alS Vorbild für Eadorna hingestcllt wird insofern, atS der Feldmarschall Gewaltiges für den Grenzschutz Oesterreich-Ungarns geleistet und di« Mai- Offensive gegen Italien, Sic dank ausgezeichneter Befehls- Haber von wvchenlanger ununterbrochener andauernder und kraftvoller Festigkeit gewesen sei, vortrefflich, planvoll, umsichtig und exakt organisiert habe. iW. T. B.) Bulgarischer Generalftabvbericht. Sofia, 13. März. Amtlicher Bericht des Gencralsladcs vom 12. März. Mazedonische Front: Starke feind liche Abteilungen versuchten nach reger Artillerievorberei tung i» dem schmalen Raume zwischen Ochrida- und Prespa-Sce vvrzngehen. Sic wurden jedoch ansgehalten. Oestlich vom Prcspa-Sce bis zur Cerna lebhaftes Artil- lericseucr. Im Ecrna-Bvgen brach eine deutsche Infan terie-Abteilung in die feindlichen Schützengräben und brachte Gefangene zurück. Auf der übrige» Front spär liches ArtiUcricscucr. An der Struma außerdem auch Patrouillengefechtr. — Rumänische Front: Bei Isaccca vereinzelte Artillericschüsse. Oestlich von Tulcea Pvstcngepläntel. lW.T.B.) Türkischer GcneralftahSbericht. Konstantinopel, 12. März. Amtlicher Bericht des Gcne- ralstabes vom 12. März. Keine neuen Nachrichten von den beiden T i g r i s f r v n t e n und von der persischen Front. Es versteht sich trotzdem, daß die dortigen Operationen planmäßig verlausen. An der Kaukasus- s r v n t herrschte am gestrigen Tage auf unserem linken Flügel starke Patrvuillcntätigkcit. Dann fanden beider seits Erkundungen statt. Wir schlugen Versuche, die der Feind unter dem Schutze heftigen Artillcrteieuers gegen unseren äußersten linken Flügel unternahm, vollständig a>>. Bon den anderen Fronten kein wichtiges Er eignis. iW.T.B.) Kunst Md Wissenschaft. c* M'tteiluugcn der Königlichen Hoftheater. König liches OvernbauS: Am 17. März gelangt Nicolais l »mische Oper ..Die lustigen Weiber von Wind- > or" neu einstudiert und neu ausgcstattct zur Ausführung. Karten sind bereits jetzt an der Theaterkasse der Lesehalle, Wancnhausstraße 9, l„ und im Invalidendaiik, König- Iohannstraße 8, zu haben. Tie nächste Wiederholung der neue» Oper „Don FuanS letztes Abenteuer" von Paul Gracner nudei am 13. März in der bekannten Besetzung statt. Königliches Schauspielhaus: Die Urauf führung der ernsthaften Komödie „Das andere Haus" von Wilhelm Stücklen, welche wegen Erkrankung des Herrn Mchncrt verschoben werden mußte, findet nun mehr, nachdem die Vorbereitungen, an denen der Dichter persönlich teftniinnit, beendet sein werden, am 18. März statt. ^ F« Kohlüttigkettvkonzert l>«s Tonkünstlervereinv am nachkn-ii Freitag wird Professor Rudolf B ä r l i ä> für Oof- v'.lzcrimenii'r Havemann inttwirlen. Die Begleitung der Konzert- langci in ti l < s a b r t d O g l h 0 s s hat Klavierinrtnos Emil Kranke sur den zur Fahne cinücrufencn Karl Vrctzsch über nommen. i--« Literarische Gesellschaft. Man harte sich eine Frau Resi Langer aus Berlin kommen lassen, die Gedichte l:-n Wilhelm Busch, Arno Holz und Christian Morgen stern vortrug in der Absicht, einen „heiteren Aben d" zu erzielen. Erheiternd war allerdings, wie sich da ein lauter nutz breitspuriger Dilettantismus spreizte, der weder vom Geiste der gewählten Dichter einen Hauch ge tourt hatte, noch in seinen Vortragsmitteln über die Fäh'akctten einer in bestimmten Gesellschaftskreisen für veoabt geltenden Dame hinanskam. Betrübend aber, sa höchst ärgerlich war Ser Zwiespalt zwischen der lecken ^elbitbemutztheit des Auftretens nnd Getues und der Unfähigkeit der Gestaltung in Sprache und Gesten. Tec behagliche Finß dcS sübrigenS durchaus männlichen» Humors von Busch wurde mit sprachlichen Zerrungen, falschen Betonungen und uncharakteristischen Stimm- särüungen all seines Rhythmus beraubt und durch ein Gesrenspiel von oft geradezu schmerzhafter Aidersnungkeit und AuSbrucksschicsheit ins Theatralische gereckt. ES mag sa ''ein. daß dreier aufdringliche Dilettantismus in manchen Berliner Kreisen bejubelt wird: liier brachte er es nur zu einem Höftichkeftscrfolg. Die Dresdner Oesfenttichkeit. die auch von Mittelgut schon genug belastet ist, möchte man vor. io überflüssiger Einfuhr aus Berlin bewahrt sehen. k*. 2. Litererifche Tesellschast. Al» nächste BeretnSvorstrllung findet am ir. Nprt) vormittag» i» .Albert,Theater, «ine «ussüh- rung von NenzLchiäelcS Drama „Hans im Schnaken- lnch" »urch das Kleine Theater au» Berlin iDircktion Dr. All- man! stati. 1* Da« Dresdner Philharmonische Orchester erhielt den Antrag, in der zweiten Hälfte des Monats April eine Konzertreise durch Deutschland und daran anschließend in den Monaten Mai und Juni eine Konzertreise durch die Schweiz zu unternehmen unter der Direktion von Dr. R i cb a r d Strauß, Felix Weingartner. Oskar Fried und Edwin L i >1 d n c r. i* Dresdner Sunstgenosienichas«. der in den Monat-» Juni. Juli. Aiiftust stnttsinücnben Kunstausstellung aus der Brühtschc» Terrasse sind von Kinistlcrn aller Kunststtidte Deutsch, lands zahlreiche Anmeldungen eingcgangen. — Prinz Johann Mcorg von Sachsen hat die Zchutzherrjchaft über die Ausstellung übernommen: Ministerialdirektor Tr. Walter «chclchcr wurde zum Ehrenvorsitzenden gewählt. Eine neue Ortsgruppe des Wirtschaftliche» Ver bandes Vortragender Künstler sW. V. B. K.» wurde in Aitcnbu 1 g gegründet. s* Heinrich Lchniz-Beutheus sinfoniiche Dichtung „Die Totc»- iilsel" inach einem Geiuälüe von Biicklint wurde von: -Hofkapcll- mcister R. Groß im 4. Sinfoniekonzert im Hoftheatcr zu Altcnburg mit großem Erfolg zu (Schür gebracht. i* Die Ausstellung des Deutsche» Werkbundes in Basel ist soeben eröffnet morden. Sic hat nicht den weiten Rahmen der Kölner Ausstellung von 1911. stellt aber einen um io erwählter«» und eindringlicheren Beweis dafür dar, daß der Bund seinem Ziele der Befruchtung der Industrie durch die. Kunst auch während des Krieges in unverminderter Beharrlichkeit nachgeht. Den schönen Gesamtrahmeil hat Peter Behrens geschaffen. In eigenen Räumen haben sich B r u n v P a u l. B c r n h a r d Pa »kok, Adalbert Niemeycr betätigt. Sonst zeigt die Ausstellung erlesene Gegenstände der Keramik, der Textilindustrie, des Buchgewerbes und der Gold- schmiedckunst, auch Werke der freien Kunst. Glasfcnstcr, Gemälde, Skulpturen. Stach der Eröffnung dankte der Leiler des ErzichungSdcpartcmcntS Regterungsrat Man gold den deutschen Künstlern für die bedeutsam.: An regung, die von der Ausstellung ausgehi. Der erste Vor sitzende des Bundes Gehcimrat Bruckmann gab dem Wunsche Ausdruck, den Schweizerischen Weltbund zu wechselseitiger Anregung in Deutschland begrüßen zu können. Zeppelin als deutscher Sprachmeifter. Zeppelin war nicht nur der Erfinder, fähig, seinen vor- wärtsstttrmi'nden Schüpfergedanke» mit zäher Kraft und AuSdauer die im Geiste geschaute Gestalt zu gebest, er war auch ein großer Mensch. auSgeAkichen in seiney. Ksthigkeiten und in jedem Zvg seines Vefetitz SeufW, fest wurzelnd im Bode» seines Vaterlandes. Auch seine Sprache ist dessen ein Zeugnis. Hochbegabt von Natur für den Aus druck in Wort und Schrift, pflegte er dennoch seinen Stil in bewußter Arbeit. Das beweisen seine Bücher nnd Aufsätze. Schon im Jahre IVO» <1908 ist Zeppelins Schrift „Die Er oberung der Luft" erschienen) wurde in der Zeitschrift des Deutschen Sprachvereins auf des Grasen Sprachkunst hingciviescn und an maiinigfaltigen Beispielen seine Be gabung für knapp sachlichen wie dichterischen Ausdruck dar- getan. Klar« Gliederung, auch bei größeren Satzgefügen, eindrucksvolles Beiwort, die Fähigkeit zu schöpferischer Wortzusammensetzung ohne die Uebcrtrctbungen, zu denen diese Gabe häufig verführt, zeigen sich in all seinen Ver öffentlichungen: in künstlerischer Weise werden sie ie nach Stoff und Absicht verwendet. Bewundernswert ist die Darstellung und die Prägung neuer Wörter und sinnfälliger Wendungen, wo Zeppelin die Bauoerhälintssc und Verwendungsmöglichkeiten der Lust sahrzeuge schildert. Das „F-lugschiss". „Ballonschifs", „Ballvn- luftschiss", „Ballonfahrzeug" wird auch „gaSgetragcnes Luft schiff" genannt. Es hat einen „Jnncnballon", auch „Trap- körpcr", „Gaskörper", „GaSraum". der in „Lustsäckc" geteilt ist: ihn umgibt die „starre wetterfeste Außenhaut". Die Be wegung wird durch „Triebwerke" erzeugt. Bei „Maschinell störung" des einen Werkes muß das andere noch genügend „Antriebskraft" haben, wenn die „Gewichts- und Auftriebs- verhältntssc" richtig geregelt sind und der „Benzinvorrat" sdic „Benzinausrüstung") ausreicht. Das „Baugemtcht" wird nötigenfalls durch „BetrlebSgcwicht". „Gewtchtsgcgen- stände", „Nutzlasten". „Nutzballast" verstärkt. Für längere Fahrt kommt auch der „Mundvvrrat" in Betracht: er ist eine „Ansangsbelastung". sein Verbrauch wirkt wie «in« „Ballast- ausgabe". Die Ausnutzung der „Gesamthubkraft" muß daher sorgfältig erwogen werden, „Luftströmungen", „Wind- stärke", der „Reibungswiderstand" der „angeströmtcn Fläche" verlangen Beobachtung: je kleiner der „Stirnwidcrstand". desto besser. Für das Fahrzeug und dessen Bewegungen werden fol gende sinnfällige Ausdrücke gebraucht: „Hnchfahrt", „Schräg- kage der Unterflächc", die „Gefahr des Zusteilwerdens oder ilcberschlagcnS", „PendclauSschlag", „Scnkrcchthang", „Um steuerung". „Ucbersctzungsgetricbe", „Wasscrlandung", „sturmgcschützte BerguugShalle", „BcwcgungSgeseve der Wasscrschiffe . „Lchcinwcrfcrstrahlcn", „LängSschwankun- gen . „pfeilflossenartige Bkrirhiaungsflächen". Oder um- faugretcherc Wendungen, wie: „Körper von gewaltigen Querschnitten in die Luft treiben", — „der in der wider standsfähigste» Längsrichtung wirkende Druck des stärksten Windes" — „anstatt -er allmählich etntauchenden Kiel? nach- . giebigc Pufferkisfen an den Gondelsohlen". — „in der Höhe der Widerstandsmitte angebrachte Schrauben".
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