Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 16.04.1873
- Erscheinungsdatum
- 1873-04-16
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187304163
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- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18730416
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Images schlecht lesbar
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1873
- Monat1873-04
- Tag1873-04-16
- Monat1873-04
- Jahr1873
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- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 16.04.1873
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—.— — Erscheint täglich ftch 6»/, Uhr. Uchactt«, ,«» «epedtttea JohanniSgaffe 33. Aerintw. Rcdactcur /r. Hüttner. Sprechstunde d. Redaction »or««»g» »r» ll—» Udk N-chmiltag« »on «—d Uyr. Annahme der für die nächst- sstaeude Nummer bestimmten 2»,erste in den Wochentagen bis 3 Uhr Nachnistrags. KUatt für 2»stra1r»a»uah«t: Ltto Klemm. UniversitStsstr. 22, Lauts Lösche, Hauche. 2t, Part. Mip.nger.NagMM Anzeiger. Aatrblatt der Ktmgl. Bezirksgerichts mid des Raths d« Stadt Leipzig. L»fl«,e U«««. At>»,»r»r»t»Prrl« vtertelishrllch l Thlr. 7'/, R-r- incl. Briiigerlohn 1 LHlr. IS Vrgr» Jede einzeln« Numm« 2'/, RgN Belegexemplar 1 Agpe. Gebühre« für Extrabeilagen ahne Postbesbrderung 10 Thlr. mir Postbesördernng 14 Hstr. Iistretr 4-espalteneBonrgoiSznle lV»Nge. Größere Echristen laut unserem PreiSverzetchniß. Rertinae« »Irr d. Aedaettoastrlch di« Spaltzeile 2 Ngr. M 1V6. Mittwoch den 16. Avril. 1873. Freitag a« l. N. Oeffmtliche Sitzung der Stadtverordnete» 18. April m. e. Eltze«-- »/,7 Uhr i« Eiaal« der I. Bürgerschule. Tagesordnung: Gutachten deS Schulau-schuffe- über ») Moviliarbeschaffung für die neuen Elasten der höheren Mädchenschule, d) Mobiliarbcschaffung für die Ricolaischnle, e) Dotirung der neuen Hilfslehrerstellen an der Thomasschule, ck) Aufbesserung der Gehalte der Gymnasial, lehrer und Realschullehrer, e) Errichtung eine- Vorstandes für die gewerbliche Fort bildungsschule. Gutachten deS BersastungSauSschusteS über ») Ueberscbreitung der Baufluchtlinie Seiten eimS Adjacenten an der Ecke der Thal» und HoSpitalstraße, d) den Antrag wegen Er richtung eine- Katasters zur Erhebung von Parochialanlaacn, e) den Antrag bezüglich der dem Theaterdirector Haase in der Presse Schuld gegevenen Pachtvertragsverletzung Bekanntmachung. Die Anlagen de- der öffentlichen Benutzung überlastenen Johanna - ParkoS werde« in »euerer Zeit arg beschädigt. Wir stellen daher dieselben hiermit unter öffentlichen Schutz, verbiete« jegliche Beschädigung dieser Anlagen, insbesondere der Anpflanzungen, sowie da-Betreten derselben und der Rasenflächen deS ParleS, und versehe» unS bei Hanthavung diese- öffentlichen Schutze-, sowie bei Aufrechthallung diese- Verbot- der bereitwilligen Unterstützung de» Publicum«. Die Raths- und Polizeiwachmannschaslen, sowie der von unS eidlich verpflichtete und zum Schutz der Parkanlagen besonder- angestellte Parkwärler find zur strengsten AussichtsÜhrung an gewiesen. - DaS Uhpflllcken und Lbbrechen und jede sonstige Beschädigung oder Zerstörung der Anpflanzungen n»d Gartenernrichtungen ist in tz. 304 dcS Strafgesetzbuches mit Gesängniß bis zu 3 Jahren oder mit Geldstrafe biS zu 860 Thlr. und bez. Verlust der bürgerlichen Ehrenrechte bedroht. DaS Betreten de- Parke- außerhalb der gebahnten Wege wird von unS mit einer Strafe bi- z« 8 Thlr. oder vrrhältnißwäßiger Hast geahndet werden. Leipzig, am 5. April 1873. Der Nalh der Stadt Leipzig. vr. Koch. G. Mechler. König!. Kunst-Akademie. Die diesjährig« Ausstellung von Arbeite» der Schüler hiesiger Kunst- Akademie findet statt im Kartonsaale de- städtische« Museum- von Sonntag de» LS. dt- Freitag de» 18. April. Pros. L.. Direktor. Städtische gewerbliche Fortbildungsschule. DaS Sommersemcftcr beginnt bei der Tage-fchmle am 21. April d. I. Für den Unterricht i« Modelltre» in Thon und Wachs wird am 20. April ein neuer GnesuS eröffnet. An- Meldungen hierzu nimmt der Unterzeichnete täglich zwischen 11—12V, Uhr Vormittag- im Locale der Tagesschule — Lesfingstraße 14 — entgegen. Auch sind daselbst Prospekte der Anstalt jederzeit zu haben. Jnlins Bnrckhardt, Director. Bekanntmachung. In Folge der zum Finanzgesetze vom 8. April vor. Jahr, erlassenen Ausführung- - Verordnung vom S. deff. Mon. wird der diesjährige erste Lernet» der Be»erbe- «nd Perfo«alste«er am L». April dies«- Jahre- mit et«r« halbe» 2ahrr»tze1rage fällig. Die hiesigen Steuerpflichtigen werden daher ausgefordert, ihre Ttenertzeiträae für diese« Terwi« »edst den städtische« Sesälle» an—All-tgr—resp —LL-tgr.-amsiede» Gtenerthaler de- jäh ltche« Katastersatze- hi- spätesten- Lsi Lage »ach dewselde» an die Stadt-Steuer Einnahme pünctlich abzujühren, da nach Ablauf dieser Frist die gesetzlichen Maßregeln gegen die Säumigen eirstrcten müssen. Die Steuer-Jntimationen gehen in düsen Tagen de« Hausbesitzer« resp. Herr« Stell vertreter« zur sofortige« Bertheilnng a» ihre Abmtether z«, und sind alle 9»ti- mationen von mittlerweile auSgezogenen Etcuerpflichtigen unter Angabe von deren Wohnung resp. de- derzeitigen Aufenthaltes, soweit Solche- bekannt geworden, schleunigst an die Stadt - Steuer- Einnahme zurückzugeben. Mit Rücksicht auf die Heranziehung der sogenannten flottirenden Bevölkerung zu den Eommunal- anlagen werden die hiesigen Principale. Meister und sonstigen Arbeitsgeber ersucht, die ih«r« dem nächst zugehrndrn Jntimationen ihrer Grhülse« sofort a« Letztere atzzngetze», und solche zur Abführung der städtischen Abgaben binnen obgedachtcr Frist veranlassen za wollen. Außerdem haben die bctr. Principale rc bei Vermeidung einer Ordnungsstrafe von t Thlr. tzi- 5 Thlr. die seit der im November vor. I. bewirkten Ausstellung der diesjährigen OrtS-Steuer- Kataster vorgegangcnen Personal - Veränderungen von alle« mit mindesten- L Thlr. und darüber beigrzogruen Grhülse» binnen 8 Tage« bei der Stadt-Steuer-Eiunahuw allhier schriftlich anzuzcigen, woselbst auch Formulare zu diesen VerändernngSanzeigen auf Verlangen verabreicht werden. Im Ucbrigen wird jeder Beitragspflichtige, welcher seit der Katastcraufstellmig die Wohnung gewechselt hat, und dessen Steuerintimation mit Rücksicht darauf, daß solche der Hausbesitzer resp. besten Stellvertreter ohncrachtet dieser Bekanntmachung zurückbehält, somit nicht zur Aushändigung gelangen konnte, zur Kenntnisinahnee seine- StenerfatzeS sowie znr Gmpsan-naym« eine- anderweite» Steneran-weise- an mehrgenannte Hebcstelle verwiesen. Gleichzei ig ist der von der Handelskammer bereit- öffentlich ausgeschriebene Steuer»Zuschlag von Eiis Pfennige« auf den Thaler Gewerbesteuer von den dieser Abgabe verfallenden Gcwerblreibcnden m»l zu entrichten. Leipzig, den S. April 1873. Der Math der Stabt Leipzig. 0r. Koch. Taube. Thomasschule. Die zur Aufnahme anaemeldrte» Schüler bitte ich vom 16. biS 18. April mir zuzuführea; die Prüfung derselben, soweit sie in die untei en Elasten eintreten sollen, wird am 2 t. April von 8 Uhr an angestellt. Die Prüfung der Bewerber um AlumnatSstcllen findet am tS. April um 8 Uhr statt. Prof. 0r. Eckstein. Dritter Deutscher Mufikertag. * Leipzig, 15. April. Gestern haben die Ver handlungen der für die Tage 14.—17. April in unserer Stadt weilenden Tonkünstler, resp. de- Dritten Deutschen MustkertagS begonnen. Rackmittag- 4 Uhr hatte sich eme dem herr lichen FesttagSwetter angemessene, ziemlich zahl reich« Versammlung im Gartensaat deS Hotel de Pruste eingefundcn, die Herr Professor Riedel, äl» Vertreter de- Local-Comite-, mit kurzen aber herzlichen Worten begrüßte. An- dem folgenden Berichte über die Thätigkeit de- Bureau- be ständigen AuSschuffrS, den Herr Prof. vr. AIS- leben au- Berlin so gedrängt wie möglich gab, war z« entnehmen, daß die Sache deS Deutschen MustkertagS aus- Eifrigste gefördert wurde und seit dem zweiten Musikertag 1871 in Magdeburg nach Außen und Innen wesentlich« Fortschritte gemacht hat. Nachdem dem ständigen Ausschüsse durch Er hebung der Versammelten vom Platze die ge bührende Anerkennung auSgckrvckt worden war, ging der Vorsitzende zum eigentlichen Gegenstand« der Tagesordnung, der Frage AlSletze«: „In Welcher Form erscheint da- Eingreifen d«S Staate- h«i der öffentlichen Musikpflege wkinschen-werth, hqiiglich nothwen^g?" über, «nd ertheiUe dem Referenten Herr» Ik. W- LanahanS d«S Wort. Derselbe verneinte znnöchst, dech da- Eingreifen de- Staate- in die öffentlich« Mnsikpflege 7GEH- neu, Concertinstitute rc.) wünschenSwerth se«, sonderv eS sei der staatlichen Treibhausbildung dat allmäliqe Heranbildcn in Schulen, resp. die energische ^Initiative im Musikunterrichte auf Gswuasienß Hochschule« rc vorzuziehen. Nur durch Jugendnnterricht in der Musik aus Schulen st> eine Hebung der öffentlichen Musifpstcge zu erziele«. Im Weitern gab der Referent einen N»«i»g au- seiner vor einiger Zeit erschienene» Broschüre: „DaS musikalische Urtheil und seine Uutbi dung durch die Erziehung", worin dft hauptsächlichsten Momente seine- Vortrag- schon enthalten find. DaS Ziel der Reformbestrebungen müsse «ne wirkliche Hochschule für Musik, resp. eine Mustkoniversität sein, die aber nicht ganz nea in schaffen, sondern au» der schon bestehen den Deutschen Hochschale der Musik »n Berlin, die freilich jetzt nur ein Eonservatorium nach allem Stile sei, herauszubilden, durch allerlei «formalorifch« Einrichtungen, Zulassung von Privatdvcente» x. zu erreichen sei. Die Ver waltung müsse im Gegensätze zu der direktorialen «im kollegiale weiden. Jedenfalls wäre Berlin zunächst der festznhaltende Eentralpunct für eine oeruritge Reformbildnng. jedoch wäre anzunehwe» «de, auch z» hoffen, daß später vielleicht Leipzig. Hessin Uniocrsitö» die Berliner auch überflügelt, i» derselben Weife eine größere Mufikaniverfität ' würde. Die darauf eröffnete Debatte ergab vielerlei divcrgirende Ansichten, unt-r denen die optimisti schen in der Minderheit blieben. Zunächst wünschte Herr vr. Leßmann auS Berlin von allem An fänge an umfassendere Schöpfungen von musika lischen Bildungsanstalten. Auch in den Provin- zialhauptstädtcn müßten gleich ähnliche Hochschulen m Angriff genommen werden. Herr vr. Eich- berg behauptete, daß derzeit Berlin der aller- ungünstigste Boden für die zu schaffende Hoch schule sei. Die bestehende deutsche Hochschule der Musik in Berlin umzubilden, hätte größere Schwierigkeiten, als ältere, schon verrostete In- stitnle zu rcorganisiren. Eine ganz neue Grün dung durch Hülfe eine- kunstlicbenden deutschen Fürsten sei bei weitem versprechender. Nachdem Herr vr. W. LanghanS nochmal- die in sei nem Vortrage betonte Umbildung der Berliner Musikhochschule empfohlen, trat Herr Professor AlSlebeu diesen mehr theoretischen Hoffnungen entgegen. ES handle sich hauptsächlich um den Gclvpunct. Der große preußische Staat habe bis vor ^wei Jahren im Ganzen nur 16,000 Thlr. auf Musikpflege verwendet, davon habe ber Dom chor allein 10,000 in Anspruch genommen. Die sen primitiven Verhältnissen müsse ein Ende ge macht «erden. B»n der Akademie in Berlin, die zwar da- Recht Hab«, die Initiative zu ergreifen, aber Nicht» thw, sei wenig z» hoffen Vom Staate direct »nve da- Geld nicht gefordert «erden, denn stk die Berliner Hochschule der Musik sei bereit- die Summe von 16,000 Thlr. bewilligt, alf, ei» Weitere- zunächst schwerlich herauSzuzieben. Deshalb müsse »an von Berlin absehen unh sich eine kleine Residenz au-erseben, resp. an- den Mitteln eine- Fürsten da- nöthcg? Geld sich verschaffen. Die Zwischensrage de- Herrn Gille, ob der Mnsikertag überhaupt die Errichtung einer Mu- stknniverfittlt anflrebe, wurde von der Bersamm- luva hejnht. Herr Vr. Zopfs schlägt für da zu stellende Petitum an den Reichstag die Fassung vor: Der Deutsche Musikertag ersucht den Reichs tag, bei der ReichSbchörde die Gründung einer Hochschule der Musik nach Art der Universitäten zu beantra-e». Rach einigen Entgegnungen wird der Antrag in der Fassung: „Der deutsche Mu sikertag ersucht de« Reichstag, bei der zuständigen Behörde die Errichtung einer deutschen Universität für Musik zu beantragen", von der Versammlung angenommen. Die iroaisirenden und polemisiren- den Bemerkungen de- Herrn vr. Tappert au- verlin gingen i« Wesentlichen auch daraus hinan-, daß in Berlin Nicht- zu hoffen sei, da gegen »n emer kleinern Residenz bei energischer Resormthätigkeit »ach dem Muster von Richard Wagner sei «ine Musikhochschule aussicht-voll. Der «chtnß der Gttznng erfolgte gegen 7 Uhr, nachdem für Di-n-wg der Beginn bei BerhanV lange» aus 8 Uhr Margen» angesetzt worden »ar. Ällaewkiner Deutscher Schuhmachertaz. * Leipzig, 14. April. Heute Vormittag wurden in dem festlich geschmückten Trianonsaale de- SchützenhauseS die Verathungen d:S ersten All gemeinen Deutschen SchuhmachertagcS eröffnet. Nach Erledigung geschäftlicher Mittheclungen legte daS Mitglied deS EentralcomiteS Herr Bier- berg auS Berlin mit kurzen kräftigen Worten den Zweck der Versammlung dar. Dieser Zweck bestehe darin, da« Schuhmachergewerbc wieder auf denjenigen Standpunct zu bringen, daß eS sich den anderen Geirerben würdig zur Seite stellen könne. Nicht um schöne Redensarten zu machen, sei man hceher gekommen, sondern um sich durch ganz Deutschland zu vereinigen und mit allem Ernste an der Hebung der eigenen Lage zu arbeiten. (Allgemeine- Bravo.) Als erster Vorsitzender wird Herr Staub an- Leipzig, als erster Stellvertreter Herr Bi er berg au- Berlin und al« zweiter Stellvertreter Herr Erfurth au- Mügeln gewählt. Ueber den ersten Gegenstand der Tagesordnung, die Organisation und Constituiruug de« Allge meinen Dcutichen Schuhmacher-Verein- und Be- rathung de- StatutcnentwurfcS, referirt Herr Bicrberg-Berlin. Der Redner bezeichnet eS al- Hauptaufgabe, mit dem althergebrachten Schlendrian gründlich zu brechen. Die schlimme Lage, in d>. der Schuhmacher gerathen, gehe vor Allem daraus hervor, daß er nicht mehr darüber nachgedacht, waS zur Bestreitung eine- geordneten Familienleben- nöthig sei. Ern weiterer Grund sei, daß die Schuhmacher-Lehrlinge seither in der Regel au- d-n niedrigsten gesellschaftlichen Kreisen rekrutirt werden mußten. Dann aber müsse der Schuhmacher auch anfangen, mehr Achtung vor sich selbst zu haben. (Vravo!) ES sei eine traurige Thatsaebc, daß die deutsch« Arbeit nicht nach Verdienst im Vaterland« geachtet werde. Nun, in dieser Beziehung werde hoffentlich schon die gegenwärtige Ausstellung etwa- Gute- thuu. In der Bereinigung Aller liege aber da- Haupt mittel zur Besserung und deshalb stelle er, der Referent, den Antrag, daß ein Allgemeiner Deutscher Verein selbst ständiger Schuh macher gegründet werde. Einst wurde von Leipzig au- die Befreiung Deutschland- vom Fremdenjoche verkündet, möge heute von Aivflg an- die Errettung de- deutschen Schuhmacher- gewerkeS geschehen. (Lebhafte- Bravo l) Wenk- Stuttgart finbot, daß der vom Leipziger Eentralcomitö au-geardeitete Statutenentwurf zu sehr centralisire, weshalb er den Antrag stelle, eine Eommisfion zu erwählen, welch« den Entwurf nochmal« zu prüfen beziehentlich abzuöndern habe. Baumann-Gelnhaujen warnt gleichfalls vor w starker Centratrsatio«. Fischer-Stuttgart: 'Die in Süddcutschlaad gemachten Erfahrungen hätten den von Stuttgart ausgehenden Antrag auf Theilung der Arbeit entstehen lasten. Kür einen Vorsitzenden und einen Schriftführer werde die GefchäftSlast unbedingt zu groß werden. DaS Beste sei, Deutschland in vier Verbände zu theilen, diese aber wieder einem Eentralcomite uuterzu- stellen. Ostwald-Berlin kann dagegen mcht die Befürchtungen theilen, daß die Centralisation den Despotismus erzeuge. Im Schuhmachcr- gcwcrbe könne nicht genug centralifirt werdcn, wenn man Etwa« erreichen wolle. Ru off-Frankfurt ist mit dem Anträge auf Bildung von Provinzialverbänden einverstanden und will roch mehr mitteldeutsche Verbände ge- schaffen wissen, damit Frankfurt sich nicht eni- festig zum Süden oder Norden wenden müsse. Schwarz-Stettin: Mit der Devise „seid einig" sind wir hieher gekommen und schon stehe man im Begriff, sich wieder zu theilen. Mau möge nur eine Eentralstelle errichten, diese werde am ehesten im Stande sein, die vorhandene Lethargie zu zerstören. Ullrich ^ Leipzig bekämpft ebenfalls den Antrag au- Sübdeulschlaad. Dadurch werde keine Vereinfachung, sondern eine Erschwerung und Verschleppung der ganzen Angelegenheit herbei- geführt. Die geschilderten Gefahren der Centra lisation seren ein Popanz. Ehe in der Debatte weiter fortgcfahren wird, bemerkt der Vorsitzende, daß Vertreter der Stadt Leipzig und der Regierungsbehörde anwesend find, um d,e Versammlung ru begrüße«. ES ergreift in deren Namen Herr KreiSdirector v. Burg»- dorff da- Wort. Die Versammlung dankt dnrch Erheben von den Sitzen. Hör sch-Berlin. Würde man vor der vollen deten Thatsache der Organistrung dnrch ganz Deutschland stehen, dann könnte er den Antrag auS Stuttgart freudig begrüße«. Aber wie die Dinpe gegenwärtig noch liegen, so könne «an nicht straff genug orgc.»'strcn. Kramer-Hilde-- heim. DaS Einfachste sei, heute in Leipzig eir:^ Eentralverein in gründen, dann könnten sich so viel Unterverbändc al- nur möglich vilden. Wenk Stuttgart modificirt seinen Antrag dahin, daß die Zahl der zu bilvenden Provinzial - Ver bände unbestimmt gelassen werde, und mit dieser Aenderung wird der Antrag auf Niedersetzung einer Commission zur nochmaligen Berathung de« Statut- angenommen. DaS Bureau erhält Voll- macht zur Wahl der Mitglieder der Eowm'sfion. ES wird daraus der Antrag der Tenoffeaschast Leipzig angenommen: „die Schuhmacher-Zeitung ist zum Organ de- Deutschen Schuhmacher- Verein- zu ernennen und hat dieselbe einen bestimmte» Raum drS Blatte- de» jooxiligen Verein- Vorstande zur Verfügung zu stellen." Bei Wiederaufnahme der Versitzung um 4 Uhr Nachmittag- wnd eine größere Zahl Begrüßung-« Telegramme verlesen.
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