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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 16.04.1877
- Erscheinungsdatum
- 1877-04-16
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187704167
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18770416
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18770416
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1877
- Monat1877-04
- Tag1877-04-16
- Monat1877-04
- Jahr1877
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 16.04.1877
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4M ' ^^»WffMx^W»»WjD^l77MW^H^WWVM! 2257 vilkswirthschastlichkL Die l-mttrautveise ««serer Hau-elr- StatMK. ^ Da- soeben auSgegebene Monat-Heft zur Statistik de- deutschen Reiche- (Fedruarheft) ent hält eine Ueberflcht über die Ein- und lu-fuhr im deutschen Zollgebiete im Kouat Februar 1877. Dle Zahlen über die kisen-Ein« und Ausfuhr im Februar, an welche ich mit Rücksicht auf die abermal- aus der Tages ordnung der öffentlichen Di-cussion stehende Elsen« izvllfrage ein erhöhte- Interesie knüpfte, sind be reits Ende März im Reich-anzeiger veröffentlicht sund von un- besprochen worden. Die Veröffent- ikichung handel-statistischer Monat-au-weise, welche 's« Deutschland erst mit Beginn diese- JahreS eingesührt worden ist, lenkt naturgemäß die öffent liche Aufmerksamkeit in noch stärkerem Maße si cher auf die Statistik über unsere internatio« aalen LerkehrSbeziehungen, auf die Schwankungen der Ein« und Ausfuhr, wie sie diese Statistik »ngiebt. So erklärlich diese gesteigerte Aujmerk jjamkeit ist, so darf man doch nicht übersehen, daß lhandel-statistische Monat-au-weise tm Allgemeinen Inur ein von manchen Zufälligkeiten de- Berkehr lund der zollamtlichen Feststellung abhängige- und sdarum wenig verwerthbare- Material bieten önncn. Al- der BundeSrath sich im vorigen I Jahre für die Publication von Monat-au-weisen lau Stelle der früher üblichen vierteljährlichen Uebersichten entschied, hat er sich hierbei in der Hauptsache wohl durch da- von anderen Ländern gegebene Beispiel leiten lasten. Der damals !jiber diese Frage erstattete AuSfchußbericht de faßt sich wenigsten- nicht weiter mit einer Lutersuchung de- eigentlichen Nutzen- der mo «atlichen Uebersichten Er erklärt es einfach für zweifellos, daß die Aufstellung von Mo uat--A»-«eifen ein werthvollere- Material zur Beurtheilung de- Gange- de- Handel- und Ver lehr- gewähre, al- die- durch Quartal-Übersichten oeschehe. Diese- Urtheil mag vollkommen richtig fein, wo e- sich um eine längere Reihe be reit- vorliegender Monat-au-weise handelt, e- hat aber durchaus nicht für jeden einzelnen Monat-au-weiS Geltung. Der Zeitruu« eine- Monat- ist für die im inter uatioualen Berkehr sich vollziehenden Opera tionen verhältnißmäßig beschränkt. Bei vielen Artikeln sind die Mengen, welche in einem Monat ein« oder au-zeführt werden, nicht so erheblich, daß nicht eine größere Sendung, je nachdem sie io diesen oder zenen Monat fällt, den Monat- au-weiS über die betreffende VerkehrSrichtung außerordentlich anschwellen lasten müßte. So lau» z. B. bei vielen Eisenartikeln der Fall Vorkommen, daß sich, je nachdem zwei oder drei gegen Ende de- Monat- in deutschen Häfen eiukommende Dampfer noch vor Schluß de- Monat- zollamtlich abgesertigt werden oder nicht, eine Zunahme oder eine Abnahme in der Einfuhr ergiebt. Ja, bei dem Aufstellung- «odu- unserer Handelsstatistik kann sich die Sache uoch erheblich compliciren. So werden z. B., wie tatsächlich geschehen, deutsche Schienen, welche gegen Ende eine- Monat- von Westfalen über einen holländischen Hafen auf dem Seewege nach de» nordöstlichen Deutschland verladen werden, in diesem Monat bei der Au-fuhr angeschrieben, und im nächste» Monat, in welchem sie wieder in da- deutsche Zollgebiet gelangen, bei der Einfuhr notirt. Der letztere Monat zeigt also in der Statistik einen Ausfall in der Ausfuhr und eine Zunahme in der Eins uhr.giebt alsofcheinbareinedoppelteVer- anlassang, die ungünstige Gestaltung unserer Elsen Ein- und Au-fuhr zu beklagen, während thatsäch lich gar kein Austausch von Land zu Land statt gesunden hat und jede Alteration de-halb unnSthig war. Erst wenn eS sich um größere Zeitabschnitte, z. B. ein Jahr, handelt, spielt der Termin des oft vorher bestimmten, aber auch nach den Jahres zeiten wechselnden und vielen Zufälligkeiten unter liegende» Eintreffen- größerer Sendungen nicht mchr diese entscheidende Rolle. Darum können, soweit die Handel-statistik al- Grundlage für haudelspolitische Erwägungen dienen soll, nicht die Au-wcise über einen oder ein paar Monate, fouder» nur Uebersichten über längere Zeiträume m Frage kommen. Der jetzt vorliegende Au-wei- für Februar läßt übrigen- erkennen, in welcher sorgfältigen Weise da- Statistische Amt an der Verbesterung unserer haudel-iiatistischen Uebersichten arbeitet. Die die- mal »orangestellten Bemerkungen weifen außerdem auf gewisse Mängel hin, welche die Verwendbarkeit der Zahlen unserer Handel-statistik vielfach sehr beschränken, und dürfte dadurch der mtßbräuch licheu Benutzung, welche diese Zahlen vielfach erfahren haben, etwa- vorgebeugt werden. Jeden fall- kann die Reform der Grundlagen, auf welchen die Handel-statistik zur Zeit beruht, so weit dieselbe ohne eine zu dem erreichbaren Ziele außer Berhällmß stehende Belästigung de-Bei kehr- möglich ist, nur gefördert werden, wenn «au zunächst offen au-spricht, in wie beschränktem Maße die jetzt ermittelten Zahlen wirklich zu ge- bwucheu Pud. N«r-Lode«bachrr Lahn. Da- Telegramm der „Franks. Ztg ", welches wir gestern mittheilten, war richtig. — Au« Wie» wird der genannten Zeitung unterm 18 April geschrieben: Heute Nachmittag ist end lich die so lange ventllirte vorläufige Geldbe« Haftung für die genannte Bahn perfect geworden, gen alle- Erwarten hat nicht die Mitteldeutsche Kreditbank i» Verbindung mit der Firma Gebrüder -ukzbach de» Z»l^' - erhalten, sondern die „8oci6t- delg« ckos cbvwioz äs ksr". Die letztere macht ihrer Offerte zufolge ein einfache- Bor. schußgeschäft. indem sie sich die zu Gunsten der Herren Klett 4 Comp in Nürnberg eingefchobene erste Hypothek von 4 560 000 übertragen läßt und dagegen der Gesellschaft den gleichen Betrag gegen 7 Proc Zin- aus 2 Jahre und von da an mit sech-monatlicher Kündigung vorschießt. — Eine Reorganisation de- Unternehmen- auf Grund irgend eine- Programm- wird von der Brüsseler Gesellschaft nickt verlangt; «ur hat dieselbe sich die Ernennung von zwei Berwaltung-räthen (der VrrwaltungSrath besteht statutengemäß au- - Mitgliedern) Vorbehalten. Die Socistb belge steht dem Vernehmen nach in Verbindung mit belgischen Eisenwerken, Locomotiv« und Waggon fabriken und dürfte wohl ihr Augenmerk neben der Finanzoperation auf die Anknüpfung von lucrativen Geschäftsverbindungen mit der Dux- Bodenbacker und anderen böhmischen Bahnen ge- ricktet haben. Wie sich die Lage der Prioritäten besitzer und Actionaire nunmehr gestalten wird, ist sehr fraglich. In der Präposition der Meininger Bank waren alle diese Puncte ge ordnet, die Interessen der Prioritätenbesitzer, soweit e- die unaufschiebbaren Verpflichtungen des UnlernehmenS zulasten, sorgfältig berücksichtigt. Au- den aus 860,000 fl geschätzten Rein« erträgn>sten sollten während der nächsten 5 Jahre je 160,000 fl. zur Auswechslung der Schienen verwendet werden. Dann sollten zunächst die aufzunehmenden und innerhalb 50 Jahren beimzuzahlenden 6proc. Gold-Obligationen im Betrage von 4^/, Millionen verzinst und amor- tisirt werden. Ferner sollten von 1877—1881 die Prioritäten erster Emission aufsteigend 2. 3 und 4 Proc, diejenigen zweiter und dritter Emission 1, 2 und 3 Proc ZmS in Silber resp Gold erhalten. Ein anderer, auf 1,360,00s fl. veranschlagter Uebersch»ß sollte auf die Recon struction de- Unternehmen- verwendet werden. Bon 1881 an sollte auch die Amortisation der Prioritäten wieder regelmäßig ausgenommen und der in Au-sicht genommene weitere Ueberschuß zwischen Prioritäten und Actionairen getheilt werden. Nach Beendigung der SchienenauS wechSlung im Jahre 1882 würden ohne Zweifel die Prioritäten wieder ihre vollen Zinsen und die Actionaire eine kleine Dividende erhalten haben. Von Seiten der Regierung welche sich die Schwierig ketten einer gänzlichen Sistiruna der Prior,tät-zinsen nicht verhehlt, wurde diese Präposition energisch unterstützt. Der VerwaltungSrath war jedoch lange sehr unschlüssig und schwankte zwischen der gar nickt formulirt vorliegenden Vorschußofferte der Anglobank, der belgischen und süddeutschen Pro Position ziemlich rathlo- hin und her. In den letzten Tagen zeigte er sich jedoch, offenbar von der Regierung beeinflußt, geneigter, mit der Meininger Bank abruschließen. Die letztere hatte für den Fall einer Kriegseoentualität den Vorbe halt de- Rücktritt- von dem Geschäfte gemacht, sich jedoch bereit erklärt, in einem solchen Falle jedenfalls da- Geld unter gleichen Bedingungen wie die belgische Gruppe vorzuschießen, wobei ein Wiener Geldinstitut sich anheischig gemacht hatte, einen Theil de- Vorschüsse- zu Übernehmen. Ueber diese Verhandlungen wurde viel Zeit verloren. Im letzten Augenblicke wurde feiten- der Regierung der Wunsch ausgesprochen, daß die Meininger Bank den Vorschuß allein übernehmen möchte Inzwischen trat an den Börsen eine allgemeine Panik ein. Die Gruppe der Meininger Bank zeigte sich nicht geneigt, weiter zu gehen, al- wozu sie sich in ihrer während sech- Tagen un erledigt gebliebenen Offerte verpflichtet hatte H eran scheiterten schließlich die Verhandlungen, und die Verwaltung beeilte sich nunmehr, der Belgierin den Zuschlag zu ertheilen. Leider ist jedcch durch die Annahme diese- Vorschüsse- die Regelung der Dux Bodenbacher Bahn-Angelegen heit nicht erzielt. ES ist nun ein neue- Provi sorium geschaffen. Die Prioritätenbesitzer haben dieser Sachlage gegenüber allen Anlaß, auf ihrer Hut zu sein, da eine gänzliche Sistirung der Prioriläl-zinsen für die nächsten Jahre sehr wahr» scheinlich ist. (Fr. Ztg.) verschiedenes. -a- Leipzig, 15. April Nach dem bereit- feit einiger Zeit fertig gestellten Geschäftsbericht der Geraer Ha ndelS- und Creditbank, welcher noch nicht veröffentlicht »erden konnte, da vorher eingehende Revisionen der industriellen und commanditarifchen Außenstände vorgenommen werden sollten, wird die Unterbilanz noch ca 870,000.4 betragen, so daß sich eine Verminderung derselben seit Ende 1875 durch Verdienst und Ge winn an zurückgekauften «000 Stück um circa 83s,OSO ergiebt. Eine weitere Reduction um 450-500.000 ^ wird sich Ende 1878 bei Ver buchung de- Gewinne- an ferneren 4000 Stück eigener Aktien ergeben. Um die Au-gleichung de- al-dann noch verbleibenden Reste- durch Ver dienst zu ermöglichen, dürsten bei de« reducirten Capitale allerding- noch einige Jahre in Anspruch zu nehmen sein. -a- Leipzig, 15. April. Nach de« un- heute zugegangenen Geschäftsberichte der Geraer Bank pro 1876, auf welchen wir morgen au- führlich zurückkommen »erden, betrug der Brutto gewinn 544.471 95 und da- Reinerträgniß 155,012 25 »eiche- nach Vorschlag der Verwaltungsorgane zur Bertbeilung einer Divi dende von 2 Proc an die Actionaire und, mit Ausnahme eine- kleinen Uebertrag- auf da- Jahr 1877, zu Gratifikationen an die Beamten der Bank Verwendung finden soll. Dem Reserve fonds kann in Gemäßheit der Statuten au- den Erträgnissen von 1878 kein Betrag zufließen, er bleibt indessen mit seinem bi-herigen Betrage von 540,813 35 vollkommen intact Die am Schluffe de- letzten Gelchäft-berichte- al- bereit- angebahnt erwähnten Verhandlungen mit der fürstlichen Staat-regierung in Bezug aus die feiner Zeit der Geraer Bank auferlegten Ver pflichtungen sind im Laufe de- Jahre- zu einem Abschlüsse gediehen. — Da- Uebereinkommen gipfelt darin, daß die von der Geraer Bank zu verwaltende Landrentenbank für da- Fürftenthum Neuß j. L. ab 1. Januar 1877 auf den Staat übergeht und da- darin investirte Capital (Ende 1876 794,495 80 betragend) zur Rückzahlung gelangt, wogegen die Bank sich verpflichtet, die verfüßbaren Gelder de- Staate- sowie der fürstlichen Sparkasse — letztere bi- zur Höbe von 300.000 — nach wie vor mit 4 Proc. zu verzinsen, de« fürstlichen Regierung-« Commissar die bi-berige Remuneration von 1500 auch in Zukunft zu gewähren. Die Sparkasse, sowie andere fürstliche Aemter bi- 1879 miethfrei in den Räumen de- Vankgebäudr- zu belassen, sowie endlich der Staat-regierung anstatt de- ihr nach Präcludirung der Banknoten der Geraer Bank statutengemäß zu überweisenden Biertheil- der nicht zur Einlösung gelaugten Summe die Hälfte derselben, jedoch nur bi- zur Maximalhöhe von 30 000 -ckl, zu milden Stif tungen zu überweisen. Die letzterwähnte Be dingung ist zur Zeit noch nicht erfüllt, da von den bi- 31 Decemder 1876 au-zebliebenen Bank noten im Betrage von 130,400 im lausenden Jahre ein nicht unbedeutender Theil zur nach trägltchen Einlösung angemeldet worden ist und die Verwaltungsorgane der Bank übereinstimmend der Ansicht sind, daß man dem hiermit an-ge- drücklen Verlangen nach Möglichkeit gerecht werden soll. AuS diesem Grunde befindet sich aus der Tagesordnung der am 28 Apkil stattsiadenden Generalversammlung der Antrag, alle etwa noch vorkommenden Banknoten auch ferner noch un beanstandet einzulösen. »- Leipzig, 14. April. Die Halle-Sorau- Gubener Eisenbahn hat im verflossenen Monate sowohl im Personen- wie auch im Güter verkehr Mindereinnahmen zu verzeichnen. Im Ganzen wurden 24,858 weniger al- im März 1876 eingenommen, hierdurch ermäßigt sich da- in den ersten beiden Monaten erzielte Plu- auf 51,942 *ck Auch die Berlin-Görlttzer Eisenbahn hatte im März d. I. infolge einer geringeren Frequenz d«S Güterverkehr- eme ziem lich erhebliche Mindereinnahme zu registriren; die selbe beziffert sich auf 44,328 -4 und steigert sich hierdurch da- in den ersten beiden Monaten dcs laufenden Jahre- erzielte Mindererträgniß auf 187,707 — (Konsulate. D:m MarquiS Ripert de Monclar ist Namen- de- Deutschen Reiche- da- Exequatur al- französischer Conful mit dem Sitz in Bremen ertheilt worden. — In den deutschen Münzstätten sind bi- zum 7. April 1877 geprägt worden an Goldmünzen: 1,097,700,280 Doppelkrouen, 337,530,330 -F Kronen; hiervon auf Privat rechnung: 171,423,459 -ckl; an Silbermünzen: 71,653,-95 5« Markstücke, 86,519,172 2-Markstücke. 143.512.165 1. Markstücke. 57,605,287 ^ 50 Pfennigstücke. 35,717.922^ 80-s 20-Psennigstücke; anNickelmünzen 23,502,530^ck 70^ 10 Pfennigstücke. 11,657,813^ 75 ^5-Pfennig- stücke; an Kupfermünzen: 6,168,559 34 2 Pfennigstücke, 3,377 119 ^ 13 I-Psennig- stücke. GcsammtauSprägung an Goldmünzen 1.435,230,610 ; an Silbermünzen: 395,037.64 l^ck 80 an Rickelmünzen: 35,160,344 -C 45 an Kupfermünzen: 9,545,678 47 — Bi- Ende März 1877 waren zur Aus führung de- Gesetze-, betreffend die Ausgabe von Reich-cassenscheineu vom 30 April 1874, auf den definitiven Antheil an ReichScassenscheinen (126,000 000 ^ck) 118,391.375 (und 70 ^ baar) angewiesen, so daß noch 1,608,555 rück ständig blieben Auf die Vorschüsse waren 53,904,483,43 überwiesen, so daß zur Erfül lung de- MaximalbetragS der Vorschüsse noch 985.458.29 erforderlich waren. — Die Einnahmen an Zöllen und ge meinschaftlichen Verbrauchssteuern haben im Reich für die Zeit vom 1 Januar bi- zum Schluffe de- Monat- März 1877 (verglichen mit der Einnahme in demselben Zeitraum de- Vorjahr-) betragen: Zölle 25,018,795 .4 (—2.612,422 ^4), Rübenzuckersteuer 8,150,195 (—12,045 323^k). Galzsteuer 7.743.167 (-j- 295 049 ^k) Tabak steuer 127,019 ^4 (— 66,429 ^ck), Branntwein steuer 14,622,220 -4 (-4- 1,598.201 ^4), Ueber- gang-abgaben von Branntwein 26.459 -4 (— 6200 ^t), Brausteuer 5,128.814 (-f- 70.191 Mark), UebergangSabgaben von Bier 228,046 (—1858 ^ck). Summa 61,044,715 ^l(—12,768,791 Mark). — Berlin-Stettin. Wegen de- Ueber gange- der Hinterpommerschen und der Vorpom« m erschen Bahnstrecken der Gesellschaft in die Verwal tung de-Staat»- finden, wie der „Verl. Act." hört, schon in nächster Zeit commissarische Verhand lungen zwischen je einem Vertreter de- Handel-« minister- und der Gesellschaft statt Die beider seitigen Vertreter sind bereit- ernannt. — Hessische Nordbahn. Die Nachricht einiger Blätter über den Verkauf dieser Bahn an den Staat entbehrt jetzt wie früher der Be- gründung. — Bayerische Handelsbank. Manschreibt der „Franks. Ztg." au- München, 12. März: Wir haben unserem Bericht über die heutige Generalversammlung der„BaverischenHandel-bank' noch Folgende- nachzutragen: Der al- Actiouair angemeldete Redacteur de- seit einigen Wochen hier erscheinenden „Südd. Bank« und HandelS- blatteS", welcher früher die Württe«bergische Commiksion-bank geleitet hat (deren Zusammen bruch bekanntlich die Strafgerichte beschäftigte), beanstandet die Bilanz der Bank. AuS Anlaß dessen Verla- ein VerwaltungSrath Briefe, tue ihm jüngst von de« erwähnten Redacteur zu- gekommen waren, in welchem unter sehr dring lichen Formen um ein Darlehen von zehntausend Mark nackgefucht und mit Unannehmlichkeit ge« droht »urde. Der Verwaltung» Rath hatte für solche Winke kein Verständniß, und ließ die Briese unbeantwortet bi- zur heutigen Generalversamm lung, in welcher da- Gebühren der „Revolverpresse" allseitig die gebührende Zurückweisung erfuhr und dem VerwaltungSrath und der Direktion ein stimmig Decharge ertheilt wurde Wien, 14. April. Der Rechnungsabschluß der Karl Ludwig.Bahn pro 1876 ergiebt nach einer M^ttheilung der „Presse" einen EtragS- Ueberschuß von 1,257,639 fl., gegenüber einem solchen von 984,812 fl im Vorjahre. Der Ge« sammt-Ueberschuß mit Hinmnahme von 380,941 st. Uebertrag au- dem Vorjahr beträgt 1,638 580 st. und wird in Folge dessen 276,050 fl. weniger Staatsgarantie als im vorigen Jahre in Anspruch genommen. — Au- Wien wird der „Zeitung de- Verein deutscher Eisenbahnverwaltungen" unterm 9. April geschrieben: Die österreichischen Bahnverwal tungen haben wiederholt berathen, wie die Cala- mität der Beschlagnahmen von über die Grenze gehenden Wagen seiten- der auf die Einlösung in Gold klagenden ausländischen Priorität-besitzer za beseitigen wäre. Daß der Verkehr durch diese Beschlagnahmen äußerst ge schädigt wird und Selbsthülfe bi- zur Erreichung eine- internationalen Schutze- für die Bahn« wagen nothwendig ist, dem Uebcl anderseits aber durch Nichtübergang der Wagen geklagter Gesell schaften und durch deren Entlehnung fremder Wagen für die Tran-Porte nach Deutschland nur theilweise abgeholfen wird — bedarf keiner AuS« emandersetzung Da- angeregte Project der Auf stellung eine- Curator- für die Einklagung der Coupon- zum Behuse der Erlangung eine- aus Silberzahlung lautenden Urtheil- österreichisch- ungarischer Gerichte wurde fallen gelassen. Prak tischer erscheint der Vorschlag einer gerichtliche« Hinterlegung der Sildervaluta für die fälligen oder eingeklagten Coupon-, wodurch die Möglich keit der hierländischen GrichtS-Competenz und des Regresse- für alle durch die Wagen-Arreste er wachsenen Schäden und Kosten au- diesem Erläge erzielt werden könnte Hierüber sollen die öster reichischen Bahnen demnächst berathen. — Oesterreichifcher Bericht über die Philadelphiaer Weltausstellung. Heft II. Kurzwaaren sind von Herrn Ed. Kanitz, Juror de- Fache-, behandelt. Herr Kanitz hatte, wie er selbst sagte, bei der Besprechung der einzelne« Industriezweige hauptsächlich die merkantile Be deutung derselben für den österreichischen Export- Handel im Auge. In Folge dessen hat er den österreichischen Industriellen manche unangenehme Wahrheit Vorhalten müssen, hauptsächlich die, daß die Gediegenheit der amerikanischen Fertigung-« weise die der österreichischen um ein Bedeuteude- übertreffe und daß jene die größten Anstrengungen zu machen haben, um die Au-vehnung ihres srüheren Exportgeschäfte- in einzelnen Branchen, wie z. B. in Knöpfen, Handschuhen, Meerschaum- Pfeifen, Spielwaaren, Lederwaaren und Koffern wiederzuerlangen. Da- beispielsweise die Hand- schuhsabrikation in Amerika schon ziemliche An fänge auszuweisen hat und nunmehr nur de- ge färbten Leders von Europa bedarf, ist vom Refe renten hervorgehoben; ebenso, daß auch daselbst billige und Lderau- geschmackvolle Meerschaum« waaren gefertigt werden. ^ Etwa- für die Schutzzöllner. Die englische „Time-" sagt, e- müsse die französischen Unterhändler wegen »e- Handel-tractat- sehr interesfiren, zu finden, daß es auch in England noch protectionistische Anwandlungen gebe. Eine Deputation au- Coventry, Derby und Leicester fand sich neulich bei Lord Derby ein und beklagte sich über den gedrückten Zustand der Seiden« und Bandmanufactur, welche seit 1866 daniedcrliege, so daß viele Fabriken eingegangen und zahlreiche Arbeiter auSgewandert seien. Seit 1860 sei nämlich England von französischen Seidenwaaren übeifluthet, welche da- heimische Product schlügen, während englische Seidenwaaren bei Eintritt >», Frankreich einen hohen SckutzM zu bezahlen hätten. Die Deputation wünschte also eine Er niedrigung de- französischen EingangSzollS oder englische Eingang-zölle auf da- französisch« Fabrikat, oder dritten-: Weglassen der Seiden waaren aus den Verhandlungen. Lord Derby er klärt der Deputation, daß da- Hau- der Gemeinen nie in einen Schutzzoll willigen würde, und e- se, ein Wunder, daß ein Engländer noch einrn solchen Gedanken degen könne. Die Nationen seien nicht der Fabriken wegen da, sondern diese der Nationen wegen. Die Interessen der großen Mehrheit eine- Volk- hätten den Au-schlag zu geben, nicht die einiger weniger Tausende. Eng land verhandle wegen de- HandelStractate- mit Frankreich, um ausländische Waaren billiger als bi-her einzukausen Wenn einheimische Fabrikanten sich beklagten, daß sie dadurch ruinirt würden, so sei die- zwar sehr betrübend, aber e- sei kem moralischer Grund vorhanden, warum die Mehr heit leiden solle, damit eine Anzahl Anderer davon Nutzen zögen x.
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