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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 30.07.1878
- Erscheinungsdatum
- 1878-07-30
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187807309
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18780730
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18780730
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1878
- Monat1878-07
- Tag1878-07-30
- Monat1878-07
- Jahr1878
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 30.07.1878
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4048 Ta-esgrschichtliche Urdersichr «eipzt». LS. Juü. In einem Artikel „In der letzten Stnndr" sagt die „Nat.-Zta ": Rur noch eine Spauue Zeit,— und die Wahlschlacht wird im Großen und Ganzen vorüber sein. In vielen Bezirk«! wird freilich eine Stichwahl nvthig werden, aber die allgemeine Unruhe und Aufregung wird mit dem Abeud de- 30. Juli sich gelegt haben Gestehen wir e- uuS ehrlick ciu, e- war hohe Zeit. Selten ist in Deutschland, seit wir die Anfänge parla- besitzen, innerhalb dreißig verworrener rugtelch geführt worden als der fetzige. Rur allzu schnell hat sich der erste Aufsturm de- empörte» VolkSgesühls verflüchtigt. Die Fahne, auf der die In schriftstand: Kamps gegen die Socialdemokratie! hat längst andern Fahnen und Fähnchen weichen müssen. Eine Weile schien e», alS ob die ganze Wahlbe wegung nur den einen Zweck haben sollte, die liberale Mittelpartei au-emanderzusprengen. Wo hin wir sehen, ist der Wahlstreit in >ie gehässig sten Persönlichkeiten auSgeartet, beinahe überall Unklarheiten, unsicheres Tasten hin und her. Daran ist gar nicht mehr zu denken, daß durch eine ein- «üthige, entschlossene Bewegung de- ganzen Volke- der Socialdemokratie der Boden unter den Füßcu sortgezogen.daß ihr all ihre Mandate entrissen werden könnten. E- ist nutzlos, jetzt noch Beschuldigungen zu erheben oder Angriffe abzuwehren. Kein Verstän diger wird dadurch in seiner Meinung irre gemacht. Rur ein Punct springt mit scharfer Deutlichkeit hervor: wie tief wir noch in den Uranfängen de- parlamentarischen Leben- stecken. Bei un- hat Jeder nicht nur seine eigene Meinung, er möchte auch seinen eigenen, gleichsam nur ihm gehörmen Vertreter im Parlament haben. Eine geschlossene Parteibildung kennen nur daS Centrum und die Socialdemokratie. Sie allein verstehen eS, das: „Nicht räsonuirt!" durchzusühren. Etwa- wie Beschämung muß «n- ergreifen, wenn wir unfern gegenwärtigen Wahlkampf mit vier bis sechs Kandidaten in jedem Bezirk mit dem Wahlkampf de- französischen Volke- im Oktober 1877 ver gleichen. Welche Geschlossenheit dort! Angriffe! und Abwehr um ganz bestimmte Ziele, recht- wie link- e»n Entweder — Oder! Absoluter Ge horsam innerhalb der Partei, wie in einem Regiment, da- zum Sturm aus eine Schanze rückt. Kein verlegene-: „Ich möchte wohl, aber e- geht nicht!" . . . Unsere Parteien, denen die I RegierungSthätigkeit versagt ist, tragen in allen wesentlichen Dingen und Fragen einen stark! akademischen Zug zur Schau. Sie debattiren gern, weil sie nicht zum Handeln berufen werden.! Aber die Rede zersplittert, während die That vcr eint. Diese Schäden zu heilen ist jetzt weder Zeit! «och Stimmung vorhanden. Aber Ein- können! vie Wähler bei der Entscheidung recht wohl im Auge behalten: den Punct, der zur Auflösung de-! Reichstage- geführt hat. Mit der Social- vemokratie sollte abgerechnet werden. Nun hat eS die Zersplitterung der anderen Par teien in Wahl-Versammlungen, Wahlauf rufe» und Flugblättern glücklich dahin ge bracht. daß die Socialdemokraten kühner alS je! ihr Haupt erheben. Sie rechnen darauf, unver sehrt und ungeschlagen au- der Wahlschlacht her vorzugehen; bei gutem Glücke sogar den einen und! den andern Wahlkreis zu erobern. Dahin hätten wir e- also glücklich mit unseren unfruchtbaren! Streitigkeiten gebracht. Die Partei, die mit Aus nahmegesetzen bedroht wird, sollte l» ihrer Weise hervorgeh irsicht Eui h >en? Wieder uropaS" gegen siegreich au- dem Kampfe sollte sie pathetisch „im Angesicht Gewaltmaßrrgeln von der Tribüne deS Reich- tageS herab protestiren dürfen? Am 3. Juni glaubten wir Alle, daß sie „in ihre- Nicht- durch- bohrendem Gefühle" eine Weile vom Schauplatz verschwinden und in die Dunkelheit geheimer Conventikel zurücksinken würde, und nun sollte sie am 30. Juli frecher alS jemals der Sitte und dem Gesetze, dem Kaiser und dem Reiche Hohn bieten? Um den Liberalen ein Dutzend Stimmen abzugewinnen, hätte man den Socialdemokraten ihre zwölf Sitze gelassen! Mit welchem Recht, mit welchem Erfolg könnte man eine Partei mit „Ausnahmegesetzen" verfolgen, die Hunderttausende zu ihren opferbereiten Anhängern zählt! Die- zu «kennen, Die- zu erwägen ist noch in der letzten Stunde Zeit. Wer nicht vollkommen blind gegen die Zeichen am politischen Himmel, w« nicht ganz taub gegen den heranrollendcn Donner ist, kann sich d« drohenden Gefahr nicht länger verschließen. DaS Feldgeschrei: „Fortschrittlich! natioialliberal! frei- conservativ! Männer aus allen Parteien!" hat aeradezu etwa- Tragikomische- gegenüber d« Lo- mng: „ES lebe die Socialdemokratie! E» lebe die Commune!" Seht doch nur die Sammellisten der Freien Presse" an, lest doch nur diese lstophelischer Kunst für die Stimmung wng Sommune „Berliner mit meph de- „armen ManneS" berechneten Aufrufe, um I eure akademischen Streitigkeiten endlich einmal zu vergessen. Statt im Voraus über die besten Maß regeln, die Socialdemokratie zu bekämpfen, hm! und her in jedem Tone zu debattiren, steht doch «st Mann für Mann an der Wahlurne für einen Candidaten gegen die Socialdemokraten zusammen!! Geht durch unsere Zwietracht die Socialdemo kratie ungeschwächt auS dem Wahlkampfe hervor,! haben wir ihr kein Terrain abgewonnen, so sind wir in der Hauptsache die Geschlagenen. Im Par lamente, untn 397 Mitgliedern, wiegen zwölf Stim men nicht allzu schwer und in dies«Hinsicht konnte nie! von einer StaatSgesährlichkeit der Socialdemo kratie gesprochen werden — ab« diese zwölf! Stimmen werden triumphirend rusen: „Gegen unS war eun Wahlseldzug gerichtet, wir sind da, einig, vollzählig wie vordem, ihr selber aber seid un einiger, erzürnter gegen einand« und machtloser zurückgekommen!" Dann wird e- vergebens sein,! ihren Ruhe zu gebieten; so ries Mirabeau 17'N d« tobend«, Link«» zu: „Still da. ihr dreißig Stimme»!" «id -m 10. August. l7S2 waren diese pMßig Stimm«, Re Hervyr Frankreich-. Nicht ! dienst- oder jene- Gesech z» geben oder zu ver ändern, heute gilt tz-, an der Wahlurne zu siegen. Kein Gesetz kann unseren Gegnern einen solchen Schlag versetzen, wie eine Niederlage in der Wahlschlacht. Nach zuverlässiger Auskunft ist e- nicht wahr, daß der von der „Germania" veröffentlichte Pro test de- Prinzen Ernst August an sämmtliche deutsche Fürsten gerichtet worden ist. AuS Wien wird gemeldet, daß die öster reichisch-ungarische Occupation-»Armee in der Stärke von 94,000 Manu Sonnabend den 27. Juli Abend- von vi« Punkten die türkischen, respective die bosnisch - herzegowinischen Grenzen überschreiten sollte, und zwar im vollsten Einver nehmen mit der Türkei, wenngleich noch einige Einzelfragen d« formellen Regelung zwischen Oesterreich-Ungarn und d« Türkei harren mögen. Am Sonntag den 28. Juli wollte der Obercom- mandant d« OccupationS Armee, Feldzeugmeist« Freiherr v. Philippovich, die vorbereitete Procla- mation an die Bewohner d« zu occupirenden Ge biete erlassen, in welch« eS unt« Andern, heißt: Oesterreich - Ungarn besetze die Pro vinzen im Namen de- Sultans. ES wird betont, daß die Okkupation eine Frieden-mission sei, daß sie den Zweck verfolge, alle Einwohn« zu be schützen, ihnen Freiheit zu bringen, ihr Eigenthum zu sichern und ihren Glauben unangetastet zu lassen. Indem also die Occupation „im Namen de- Sultan-" vorgenommen wird, versteht es sich von selbst, daß die türkischen Truppen den ein marschirenden Oesterreichern keinen Widerstand ent gegensetzen werden. And«- verhalten sich die Dinge mit den Insurgenten und den Anhängern eine- Anschlusses Bo-nienS an Serbien. Von Seiten dies« Elemente sieht man allerdings einen Wider stand vorau-, aber e« ist beschlossen, einem solchen mit d« äußersten Strenge zu begegnen, und die aufgebotene Militairmacht wird hierzu wohl ge nügen. DaS Wien« Cabinet hat der serbischen Regierung mitgetheilt, e- werde Derjenige, der sich den Oesterreichern mit den Waffen in der Hand entgegeustellt. kurzweg nach den Kriea-gesetzen be- andelt, d. i. bingerichtet werden. Man hat in Belgrad versucht, Die- den Serben auf irgend eine Weise bekannt zu geben. Gleichzeitig hat da- Wiener Cabinet in Belgrad die Erwartung auS- drücken lassen, daß die Demente in Bo-nien, die der österreichischen Occupation-armee feindlich ent gegentreten wollen, von Serbien auS weder „officiöS", noch sonstwie irgend eine Unterstützung erhalten «erden. Zwischen Oesterreich und Italien dauert die populäre Verstimmung fort. Man «zählt, daß Graf Andrassy, dem man die Idee der Ab tretung de- Trentin und von Triest entfernt an deutete, in höflicher Weise und in diplomatisch correcter Sprache begreiflich machte, daß, da die egenwärtige italienische Regierung während der Zerhandlung der orientalischen Frage keine große »der kleine Schlacht zu Lande oder zur See ver loren, dieselbe auch keinen Grund habe, eine Ent schädigung zu verlangen. Bei solchem Hohn if am Ende die Verstimmung der Italiener begreiflich. Der italienische Minister dcS Innern Zanardclli hat an die Präfecten von Bergamo, BreScia, Verona und Vicenza eine telegraphische Anfrage gerichtet, ob in den genannten Städten geheime Werbungen versucht würden. Sämmtliche Prä fecten gaben die beruhigende Erklärung, daß diese Gerüchte durchaus unbegründet wären. Der Minister wird sich nach Turin begeben und den König nach Mailand begleiten; derselbe wird dem König ein Decret über die anderweitige Besetzung von etwa 25 Präfectenstellen vorlegen. Auch Cairoli, welcher wieder hergestellt ist, dürfte wahrscheinliä gleichfalls sich nach Mailand begeben. Mittlerweile sucht Oesterrcich seine adriatische Küste gegen einen Garibaldischen Handstreich zu sichern; die amtliche Bekanntmachung der Seebehörde, betreffend die Schließung deS HafenS von Kleck und de- Canal- von Stagno Piccolo mittelst Seeminen, ist publi- cirt worden. Dem am vorigen Sonnabend zu Ehren de« Grasen BeaconSfield und de- Marquis von Sali-bury im Carltonclub zu London gegebenen Bankete wohnten etwa 500 Mitglieder auS beiden Häusern deS Parlament- bei. T>er Herzog von Buccleugh führte den Vorsitz. In Erwiderung auf einen Toast hob Graf BeaconSfield insbe sondere die großen Verdienste deS MarquiS von Salisbury um den Erfolg d« Arbeiten deS Eon- gresseS hervor. Sodann vertheidige BeaconSfield me Haltung der englischen Bevollmächtigten in d« Griechenland betreffenden Krage und «klärte, man habe Griechenland Zurückhaltung empfohlen, wei im Falle ein« etwaigen Theilung der Türkei Griechenland nothwendiger Weise ein bedeutende- Gebiet «halten würde, und weil andererseits, wenn eine solche Theilung nicht stattsinde, die Fürsten thümcr und Griechenland sich« ,n einer sehr kärg ltchen Weise berücksichtigt werden würden. D« Er folg habe bewiesen, daß allerdings Griechenland mehr davon getragen habe als die Fürstenthümer, die sich gegen die Türkei erhoben und Gut und Blut eingesetzt hätten. BeaconSfield sprach sich ferne sehr anerkennend üb« die Haltung de- Sultan- auS, welch« Griechenland gegenüber stet- in einer versöhnlichen Weise gehandelt habe. Hinsichtlich d« englisch-türkischen Convention «klärte BeaconS- sield, daß durch dieselbe England seine durch den Berlin« Congreß übernommenen Verantwortlich keiten nicht nur nicht vermehrt, sondern vermindert bade. Er habe die Ueberzeugung, daß, wenn Ens land seiner Zeit mit mehr Entschiedenheit ge sprachen hätte, weder d« Krimkrieg, noch dn letzte Krieg zwischen Rußland und der Türkei stattae- sunden hätten. BeaconSfield sprach sich schließlich sebr scharf gegen Gladstone auS. weil Dieser die ps-mgeu haben, welch« d»e Ankunft de- Czaar i» ^ plitz in Tc sichere Ln-ficht stellt. Ak-n Teplitz, 28. Juli. Die Teplitz« wollen sich- nicht nehmen lassen, ihre» «haben«, Cur- Conveution vom 4. Juni «ne Thorheit genannt hatte. Außer BeaconSfield sprachen unt« andern noch Sali-bury und Rortheote. Au- London wird gemeldP, daß der MarquiS von Lorne, Schwiegersohn dn Königin, rum General - Gouverneur CaaadaS an Stelle Lord Defferin'S ernannt worden sei. Wie auS New-?)ork vom 28 Juli berichtet wird, sollen mexikanische Marodeurs auf die Stadt San Felipe geschossen haben, dieselben . . wurden in Folge dessen von den Amerikanern bi-I kaiserliche Gefolge drn Logen festlich schmücken «nd auf da« mexikanische Gebiet verfolgt. > Herrichten lassen. Die Theaterleitung, welch« dem Bärgermeister unt«steht, will da- Beste bitte. Da- Theater bereitet sich gleichfalls für die zu erwartenden hohen Gäste vor und hat für da- Zum LmpslMtz des deutschen Kaiser in Teplitz (Von unserem Special-Berichterstatter.) >V-n. Teplitz, 28. Juli. Um 2'/, Uhr Nach mittag- traf mich gestern Ihr Telegramm, welche- mich mit der ehrenvollen Mission betraute, zum kmpfangc de- deutschen Kais«- nach Teplitz zu reisen und eine Stunde später (3 Uhr 20 Min.) »atte ich bereit- d« hundertthürmigen Moldaustadt >en Rücken gekehrt und war auf Teplitz loSgedampfl. InterwegS schon hörte ich von meinen Coupögenossen ein anderes Gespräch alS von der bevorstehenden Ankunft Sr. Majestät de- Kaiser-, die für Teplitz als ein wahre« Glück betrachtet wird. Die Heil quelle Teplitz, welche einen Weltruf genießt, ist in den letzten Jahren ein wenig in Vergessenheit ge- rathen und wird nun durch die Wahl de- Kaiser« Wilhelm in frische Erinnerung gebracht werden. In materieller Hinsicht «wachsen dem Curorte und hat auS Prag renommirte Künstler zu einem Gastspiel eingeladen Für Teplitz steht mit einem Worte eine neue Cur Aera bevor. Der Stadt- repräsentanz muß da- Zeugniß au-gestellt werden, daß sie Alles thut, waS zur HekvutzvcS RuseS de- Curorte- beitragen könnte. Die Straßen und Plätze um da- Herrenhau- herum sind sorgfältig!) gesäubert und mit klarem Sand bestreut. Nichte wird verabsäumt, waS Anlaß zur Unzufriedenheit geben könnte. Die Deutschen, welche zur Cur hin weilen, haben ihre liebe Roth mit dem Auftreiben von Kornblumen, die sie als Huldigung für ihren allerhöchsten Monarchen im Knopfloch tragen wollen Ich füge für heute nur noch den Inhalt eine» SchreibenS bei, da- von der kaiserlich deutschen Botschaft in Wien an da- Teplitz« Bürgermeister amt, datirt Wien, 26. Juli, herabgelangt ist und welche- lautet: AuS Anlaß de- wiederholten Attentate- auf da- Leben Sr. Majestät de- Kaiser- und König-, meine- allergnädigsten, Herrn hat da- Stadtverordneten- Collegium m Teplitz in einer Adresse unterm 18. b. auS dem Aufenthalte des Kaiser- große Vortheile, I M. seinen Gefühlen der Theilnahme und Entrüstung da einerseits die Badegäste zumeist ihre Curzeit I über die ruchlose Thal warmen Aui druck verliehen, verlängern, andererseits neue Fremde Zuströmen. I Bei dem die größte Ruhe erheischenden Zustande de- Die Ehre, den erhabenen Mo Maunn zu beherbergen, verdankt wie man sich hier allgemein erzählt keinem An-, Kronprinzen in Vorlage aet dern*) als dem zur Cur hl« weilenden Berliner I hat Höchstderselbe in Folge dessen den Auftrag er- Hoteli« Holtfeuer, an die Thermen de-hiesigen I erlheilt. Seinen aufrichtigen Dank für diese theil- CurplatzeS Wund« geübt haben sollen. Holtfeuer, I nehmende Kundgebung dem Stadtverordneten-Colle- ' ' " ' fl aus Wunsch de- I gium gegenüber zum ÄuSdruck ; gebracht worden und der fast gänzlich hergestellt ist, soll aus Wunsch de- Kaiser- von Zeit ruZeit über den Verlauf seine-Krank heitstande- Berichte nach Berlin eingeschickt haben, und da dieselben außerordentlich zu Gunsten de- Curorte- lauteten, hat der deutsche Kaiser de» Entschluß gefaßt, seinen Aufenthalt in Teplitz zu nehmen. So viel ich hier an maßgebend« Quelle in Erfahrung bringe, wird Kais« Wilhelm mit Gefolge am Montag Abend hier eintrefsen. D« Kais« benützt einen Separat zug und gium gegenüber »um ÄuSdruck zu bringen. Der Unter- zeichnete beehrt sich daher Euer Hochwohlgeboren Vor stehende- Mit der Bitte ergebenst mitzutheilen, da- Stadtverordneten-Collegium hiervon in Kenntniß setzen zu wollen. Der Kaiserlich Deutsche Geschäftsträger: Graf Dönhoff m. p. VV-n. T eplitz,29. Juli. Der Kaiser Wilhelm kommt heute Abend 7 Uhr 30 Minuten hier an. Böhmen ist ihm bi- an die Der Statthalter von ^ , der direct von HabelSberg nach Teplitz geht I Landesgrenze entgegengereist. Der hin angekommene auS sech- Wagen bestehen wird. An der! Polizeidirector von Prag organisirt den Wachtdienst. ^ i -- , Außerhalb de- Bahnhof- erwarten den Kais« die Stadtvertretung von Teplitz und die hier lebenden Deutschen. Landesgrenze, d. i. in Bodenbach, übernimmt den Train ein Oberbeamter der Oesterreichischen Staat- bahn und übergiebt die ZugSleitung dem in Aussig wartenden Director der Aussig-Teplitzer Bahn, Herrn Ritter von Emperger, welcher den Train nach Teplitz geleitet. Am hiesigen Bahnhofe unterbleibt jedweder Empfang, da der Kaiser einen diesbezüglichen Wunsch geäußert hat. Der Bahnhof wird pemzu folge abgesperrt und dürfte selbst die Begrüßung seitens deS Teplitz« Bürgermeister« unterbleiben Dessen ungeachtet trifft die freundliche Badestadt die umfassendsten Vorbereitungen, um unbeschadet de« verbotenen Empfange- und unter Respecttrung de- kaiserlichen Wunsche- durch Decorirung der Häuser in den österreichischen, deutschen und den LandeSsarben die Einfahrt de- hohen Gastes zu einer feierlichen zu gestalten. Heute (Sonntag) sind schon viele Häuser beflaggt. Der EmpfangS- salon im Aussig-Teplitzer Bahnhofe soll besonder- elegant geschmückt werden. )aS Herrenhaus, wo der Kaiser wohnen wird, ist bereit- vollständig renovirt und hergerichtet worden. Die Ruhebänke, welche rm Parke sich be finden und auf die auS den, Herrenhause die An sicht ist, wurden beseitigt, um die Passage an diesem Orte einzuengen. Auch d« Durchgang durch da- Herrenhaus wird von morgen ab nicht gestattet sein. In Betreff polizeilicher Vorkehrungen hat e- von dem Erscheinen von DetectiveS und Organen d« Wiener und Prag« Polizei sein Abkommen gefunden. Man hält solche Maßregeln in Teplitz für unnöthig und auS Hochachtung^ür den illustren Gast wird der Garten und die Gasse, welche da- Herrenhaus einschließen, von dem SchützencorpS und ein« Bürgergarde, auS den Bürgern d« , — — Stadt Teplitz kcstehend eme permanente Wache KlkMt UNd dlMerW gt«lrKitkte alten. Die Bürger der Stadt werden em farbige-ß —L- - — ^ bzeichen an der Hand tragen, um sich erkenntlich zu machen. Zur möglichsten Wahrung d« Ruhe in der nächsten Nähe de- kaiserlichen Absteigequartier- Hat der Bürgermeist« folgende Kundmachung! erlassen: Im Interesse der für da- Curleben nothwen- digrn Ruhe darf auf der Strecke vom Cursalon an bi- zum Schloßplatz während de- Tages nur im Eckritt, de- Nacht-, d. i. von 10 Uhr Abend- ! bi- 6 Uhr früh, aber bi- auf Weitere- gar nicht gefahren werden. Uebertretungen dieser Anord-! nung werden mit einer Geldbuße bi- zu fl. 5 oder Hast bi- zu L4 Stunden bestraft. Die Leibärzte de- Kais«- dringen darauf, daß d« Monarch die erste Zeit ausschließlich dem Curgcbrauche! sich widmen möge. So werden wahrscheinlich auch die «„gekündigten hohen Besuche für einen späteren! Zeitpunkt aufgeschoben. D« erste, welch« Kais« Wilhelm in Teplitz seine Aufwartung machen wird,! dürfte der österreichische Kronprinz Rudolf sein, welch« am 1. August zu längerem Aufenthalte in! Prag ankommt. Neben den Ihnen durch den Telegraphen Persönlichkeiten, treffen dürsten, Alexander von Rußland genannt. Ein hohn hier zur Cur weilend« russisch« Unterthan soll vorgestern einen Privatbrief auS Petersburg em- k'rru»««, ReichSstr. 5, Setnha«-lun, zur Einführung chemisch untersucht«, garantirt reiner franz. Weine. Tägl.u>bleä'küt«von V,1—3Uhr-^11.50. mcl. V« Liter Wein. Heute Avon: Nudelsuppe, tal. Salat, Weißkraut mit BrisolrtteS, Rippe-spear, ompot, Salat, Butt« und Käse. Vspplvd-I'LbrlklLßor SvrrrIi»rA Svrvrrck SK. Ks1vl»««tr»8«v, 1. Ltuxv, kotor kledtvr's liot. 4u«d littsßs geölkiiet. 8vkver« xrozse leppivke i.U—M llexiwt« kepplede M I0 W N. v«IIe»e Vee-c«« 5 3»l50 Größte Auswahl von Wiener Sehuhwaare» in nur gediegenstem und auSaewähltem WienerFabnkat zum billigsten Preis empfiehlt -trtmma'sche Stratze 19, kr»s»i, gegenüber. Möbel - Magazin vvu 0»rl llssssl, Tapezierer, ReichSstratze Vr. 23. i. Stage. empfiehlt sein große- Lager «Vbvl von den einfachsten bi- zu den elegantesten. 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(Klosterg.8,11.) vorm. 11 ILll. «tödttscheS Musen«, geöffnet von 10—4 Uhr gegen Gintritt-geld von SO 4. »el «ecchi»'- Kuu«u»»str»»»», Mar*: Nr. w, Kaufballe. S—ö Uhr. Letpzi,« Lehrmittel «nstalt »ub Mtkr»sk,»t«chcS Institut Permanente Au-stellung Echulflraß>> 6, Promenaden seitc.
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