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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 15.11.1902
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1902-11-15
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19021115015
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1902111501
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1902111501
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1902
- Monat1902-11
- Tag1902-11-15
- Monat1902-11
- Jahr1902
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 15.11.1902
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Drerdner Nachrichten. Str. 416. Seite 8. ronmademv, IS. November IK«2 BeisaU ertönt rechts als der bei den Konservativen die Zettel eittlainmelndc Adg. Himburg im Nu serlig war und mit dem begleitenden Diener dl« Treppe zum Bureautisch hinauseilte. Link» giua das Euisammeln wieder langsamer von Statten. Als «twaS spät der Ada Gradnaurr de» Haal betrat, um seinen Zettel zu beschreibe» und am Bureautisch in die Urne zu lege», erscholl bei den Antisemiten der Ruf: „Der kleine Cohn!" — Der An trag wurde abgelednt mit 197 gegen ü7 Stimmen. — Weiter werden die Anträge v, Wangenbein,. Brömel und Got hel» abgelebtst und tz S schließlich in der durch den Antrag Herold modisicirlen Fassung angenommen. — Abgg. Singer und Bebel rüge», dag die Schriftführer rum Theil nicht die Zettel «ntgegen- genommen, wie dl« neue Geschäftsordnung eS vorschreide, sondern die Abgeordnete» selber die Zettel hätten in die Urne Ihun lassen. — Präsident Graf Balle st rem aiebt zu, daS sei unzulässig, er werde dementsprechend die Schriftführer anweisen. — Adg. Bebel nellt fest, der Schriftführer Himburg speciell habe so gut wie gar leinen Zettel in die Hand genommen. — Präsident Gras Balleitrem: Ich habe den Herrn Schriftführer schon entsprechend angewiesen. — Aba. Himburg sucht sein Verhalten »u recht- 'ertlgen: er habe bei jeder Zettclabaabe die gehörige Kontrole geübt. — Aba. Antrick lSor.s: DaS ist unwahr. Mogelei! l Stürmischer Lärm.) — Präsident ^erregt): Wir sind hier im deulschen Parlament, mein Herr! istürmischer Beifall rechts und in der Mitte) Wie heißen Sie. Herr Abgeordneter, der «>e jenen Rni aussließen'? — '.'lbg. Anlrick: Ich war eS, Antrick! — Präsident: Ich risse de» Adg. Alltrick zur Ordnung. jEr- nenter Beisall > Der Präsident sngt dann noch hinzu. bei so neuen Einrichtungen gebe eS anfängiich immer kleine Unznträg. Ilchketten — ^ 10 Mt Zollkredite zu. begrenzt sie aber auf drei Monate Ein iozialtemokrallscher Antrag ivill Gestundung der Zolle am sechs Rlonate znlassen. Absatz 2 des Paragraphen bebt die Zollkrediie für ttzekreide Hülienirnchte, NapS. Rübsen, Nlüllerei- und Mälzerei-Erzeuanisse gänzlich am, ebenso iür Sämereien und Saale». Ein Antrag Bromel will diesen Absatz ganz nre-chen. Ein Antrag Herold will den Sämereien und Saalen Zollkredii zngestehen. Der Antrag Herold wird ange nommen und mck diesem ä 10. Die übrigen Anträge werden abgelehnt der ans Streichung deS Abs. 2 mit IS6 gegen 61 Stimmen — Abg. Himburg ist. obwohl er dieSmal die »Omni- ,eitel lelbn entgegennniimi. wiederum zuerst mit dem Einsammeln der Zelte! fertig, lieber die lebhaften BravoS. die ihm dieser- kalb oon der Mehrheit zugermen werden, qnittirt er unter der Heikerke l des Hauses dankend mit einer Verbeugung. — Morgen l Uhr: Petitionen Berlin iPrw.-Tel I Die im Jahre l87g vom BundeSrath erlassenen Bestimmungen über die Verladung und Beförder ung oon lebenden Thieren auf Eisenbahnen habe» sich als inderungSbediirflig erwiesen Vom Reichseiienbahnanite ist des halb d:e Anregung zu ihrer Umarbeitung auSgegangeu und es aal dieser Tage zwischen Vertretern der betheiligten Reichs- und orentzsichen Ressorts, sowie der Bundesregierungen und Ltaats- babnbezirke eine Berathung des im Reichseisenbabnamt ausge- rrbeilclen neuen Entwurfs stattgeiutiden Die Verhandlungen sind noch nicht abgeschlossen. Eine Reihe oon Wninchen aus landwirth- ichaftlichen Kressen und ini Interesse des Thierschntzes werden dabei Bernckücktigiing sinden — Iür d e Stelle des Präsidenten un Bundesamt für das Heunalhswesen nt OUch Oberregierungsrath r r Kelch in Aussicht genommen, — Das Diner beim Präsiden- :en Grasen Ballestrem findet niorgen Abend statt, — Major a, D, Endeil in von dem militärische» Ehrengericht in Posen von ieder Verfehlung ireige sprechen worden, Berlin. sPno-Delj Die Unruhen im Bezirk Kilimatinde in Deulich-Ostatrcka sind in'olge des energischen Einschreitens des Slationschess. Lberlentnams Freiherrn v. Rechenslein beendet. — Tie Besserung, die sich gegenüber dem Vorjahre seit Sep tember auf dem Arbeilsmarkt bemerkbar macht, hat nach der ,,Arbeilsmarkt.Zorrei'pondeiiz" noch un Oktober angehalten. In einer Reche oon Gewerben hat der Beschäftigungsgrad etwas zugenommen. Kiel. jPrio-Del > Am Buelker Leuchlhurm. am Ausgange Ser Kieler Föhrde ereignete sich em Zusammenstoß zwischen dem großen Kreuzer „Freya" und dem Kanonenboot „Brummer". Das Panzer-Kanonenboot wurde erheblich beschädigt M buchen jPrio -Tel.l Von einer dem Prinzen Albert oon Belgien nahestehenden Seite wird Werth aus folgende Feslstell- ung gelegt: Unmittelbar nach dem Tode der Königin wandte sich Gräfin Lonna» telegraphisch an ihren Vater mit der Anfrage, ob sie an der Beisetzung :hrer Mutter in der Eigenschaft und nur dem Range einer königlichen Prinzessin von Belgien Theil nehmen dürste. Der König antwortete, daß er wohl die kindlichen Gefühle der Gräfin und ihren Ännsch, an dem Todtenbette ihrer Mutter zu erscheinen, begreife, daß es ihm aber nicht möglich fei. ihr die ^heilnahnie als königliche Prinzessin zu gestatten. Gräsin Lonyay entschloß Nch daher, vor der Rückkehr des Königs aus Südfrank reich noch das Todkenbett ihrer Mutter zu besuchen. Eine Be gegnung bei dieser Gelegenheit zwischen der Gräfin und dem in letzter stunde ihres Auieisthalis in Soaa ebenfalls dort einge- irosfenen Könige bat überhaupt nicht slattgefunden. Zwischen dem König und Sem Prinzen Alben oder einem anderen Mitglied 'einer Familie besiehe nicht die geringste Spannung. Auch die Be- ' eauoiung oon einer ernstlichen Erkrankung des Königs und seiner Abnchk. abzndanken. ist absolut unrichtig. Dagegen kann bestätigt erden, dax der Graf von Flandern mit Rückhalt aus sein hohes Alter und seine Gesundheit auf die Thronfolge zu Gunsten seines Tohnes, des Prinzen Albert, verzichtet hat. Stuttgart. An der Grundsteinlegung der Bismarck- 'äu!e nahmen auch der M»nstervränve»t Dr. o. Breitling, der der Studentenschaft die Grüße und Glückwünsche des Königs übermittelte, sowie der Kultusminister und der Kriegsminister Theil. Posen. Heute Nachmittag fand hier die feierliche Einweih ung der Kaiser Wilhelm-Bibliothek statt, in An- we'enheit des Imanzministers Frhrn. v. Rheinbaben, des Kultus ministers Stndt, der Stutzen der Behörden und zahlreicher Ver treter der Wissenschaft aus dem ganzen Lande. Breslau, jPrio.-TelZ Der Erbvrinz und die Erb- orinzesjin von Sachsen-Meiningen emvftngen eine Abordnung -'es Komitees über das Berliner Richard Wagner-Denkmal, die aber das Internationale Musikscst >m Oktober 1009 nähere Mit- ibeilungen machte. Der Erbvrm; und die Erbvrinzeisin erklärten ihren Beitritt zum Präsidium des Internationalen Ehrenkomitees, Wien Der Kaiser verbrachte die Nacht gut. er blieb jedoch auch heute noch in seinen Zimmern im Schonburger Schlosse und brachte längere Zeit an seinem Arbeitstische zu, Prag, Auf Grund des Ergebnisses der Untersuchung über die Untenchlagnngen bei der W e n z e l - V o rs ch u ß ka s j e ist der Revn'or Bily. der seit Jahren die Kasse revidirt hat. ver haket worden, Linz jPrio-Tcl s Der D e ch a n t Anton Schinagl wurde zu 24 Stunden Arrest oernrtheilt, weil er in der Schule den Anssoruch getha» hatte, daß Diejenigen, welche zum Pro testantismus übertreten, Troddel seien, Budaoe st. Das Abgeordnetenhaus hat das Reichstags- wabl recht d->r Stadt Esongrad wegen der dort verübten Wahl- mlßbranche für die ganze Legislaturperiode mit 175 Stimmen Mehrheit susvendirt, Paris. Im MinistcrratHch brachte Ministeroräsident Combes ein von ihm entworfenes Schreiben an den Staatsrath zur Kenntniß. durch weiches diesem die Vorschläge mitgetheilt werden, welche der Ministerpräsident der Kommission für die Vereine und Kongregationen machen will: dieselben bezwecken, die Ausführung znin Vereinsgesetze mit den Absichten des Gesetz gebers näher in Einklang zu bringen. Marineminister de Lanessan theilte sodann mit. daß er in Uebereinslimmung mit dem gestrigen Beschlüsse der Kammer, sich mit der Budget- kommissson in Verbindung setzen werde, um Mittel und Wege zu sinden für die Sicherung der völligen Ausführung des Pro gramms iür die Schisssdaisten. Man glaubt, daß hierzu ein Rachtragskredit von 12 Millionen Francs nothwendig sei. Tie Minister der Finanzen und der öffentlichen Arbeiten gaben Kennt- mß oon dem Vorgänge der von ihnen gemeinsam begonnenen Ausarbeitung einer Gejetzcsvorlage. welche Abänderungen bezüg- l,ch der den Grubenarbeitern bereits zuslehenden Altersversicher ung herbeiführen will. Nantes, Im Kohlenbecken PaS de Calais ist die Nacht ruhig verlausen. Ter Aus stand wird als beendet angesehen; in den meisten Gruben ist die Arbeit in vollem Umfange wieder ausgenommen. Denain. Heute Vormittag erschienen überall die Arbeiter an ihren Arbeitsstätten. Die Kavallerie ist theilweise aus dem Grubengebiet zurückgezogen. Rom. jPriv.-Tel.I Bei der Joad auf den Brisanten Varsalana wurden bisher, wie der „Popolo Romano meldet, über Al» Personen frstgenommen. darunter vier Bürgermeister. Auch der sehr reiche Marchese di Cordova wurde lammt allen An- gestellte» aus seinem Landgut« bei Vallo ausgehobea und m's Ge sa »gniß gebracht. Madrid. Ministerpräsident Gagasta bat lein« Vollmacht «n b,e -onb deS König« zuruckgraeben. Der König hat Dagasta neuerdings mit der Bildung deS Kabinett betraut. — Eia Tele- aramm aus Tetuan an den „Imperial" bestätigt dl« Nieder lage der Kabvlen von Bemder. welche «ine Abordnung an den Gouverneur sandten, die um Verzeihung bttten sollt«. Die Reisenden, die die Kabolen verhaftet hatten, wurden in Trei delt gesetzt. Nunmehr ist Ruhe cingetreten. Gens. Rach jwritägiger Gerichtsverhandlung über di« Vor kommnisse während d«S Genera laus st an des >m »ergangenen Oktober sind die Ausstandsführer und Anarchisten Bertoni. Re dakteur des „Rlsoeglio". Strinegger und Troisier verurthcilt wordsn, und zwar Bertoni zu 1 Jahr, Steinegger »u 9 und Croister »u 3 Monaten Gesänanih. Steinegger und Croiner sind nur bedingungsweise verunbeilt worden, sie brauchen ihre Strafe nicht avzubüben, wenn sie sich innerhalb der nächsten fünf Jahre nicht- za Schulden kommen lassen. London. lPriv.-Tel.l Einer der Hauptzwecke von Cha m b er- lain's Reise nach Südafrika soll, dem „Daily Expreß" zufolge, die Uebernahme der Gebiete der EharleredZkompany seitens der Regierung sein. Rhodesia iverd« zur Kronkolonie gemacht werden, "onvon. tPrio.-Tel.j Der Gouverneur vvn Tetuan hat, der vvn Tetuan an wie dem „Dailü Erpreß" au- langer gemeldet wird, Spitze von 800 bewaffneten Bewohner» der Stadt die Kabylen angegriffen, ihnen schwere Verluste heigebracht und sie in dir Fluch; geschlagen. London In Bezug auf die Meldung, daß der rumäni - sche Gesandte in die Einladungen, die zu dem Guildhall- Banket an daS diplomatische Korps erlassen worden waren, nicht eingeschlossen wurde, um damit dem Mißfallen über di« Haltung Rumäniens den Juden gegenüber Ausdruck zu geben, hatte «in Vertreter der „St. James-Gazette" eine Bejprechung mit dem Lordmayor Dieser erklärte, daß der belr. Name absichtlich weggc- lassen worden sei, und bemerkte dazu, es sei Brauch im Mansion- House. 'Vertreter emes Staates nicht einzuladen, der sich weigert. Verlragsverpstichtungen zu erfüllen. 'Wie das Blatt erfährt, ist die Negierung ui der Angelegenheit zwar be'ragt worden, aber die Verantwoilllchleil für dieselbe ruht gänzlich aut dem Mansivn- Honse. KingS Lnnn Kaiser Wilhelm, der König und der Prinz von Wales gingen heute wieder auf die Jagd. Nach den bisherigen Bestimmungen reist der Kaiser morgen Vormittag von Wolserten ab und Iritst Abends aus dem Bannhose Cliston Lowtheri, der 2 Meilen von dem Schlosse deS Earls os LonSdale entfernt ist. ein. Petersburg. sPriv.-Tel.s Hier laufen neuerdings Ge rüchte über ungünjtiaes Befinden des Großfürsten-Thron- folgers um. Es sollen lieb bei ihm SchwindsuchtS-Svmotom« bemerkbar gemacht haben. Auch die Zarin soll »och immer an Schwermuth leiden. Petersburg Wie offiziös gemeldet wird, ist die aus wärts verbreitete Nachricht, daß der Psychiater Mersche- jewsky in Livadia gewesen sei. unrichtig. K o ii st a n k i n o p e l. Die Belarader Meldung, daß die sechzehn Redis-Bataillone, die im Anfänge des Monats September, als das B an d e n - ll n wesen überhandnahm, mobil gemacht ivorden waren wieder entlassen worden stnen, ist als verfrüht zu bezeichnen Die Bataillone, von denen 10 im Sandschak Seres vis etwa zum Barbar hin und 6 westlich vom Barbar verlheilt liege», bleiben vorläufig noch mobil: sie dürften jedoch in der näch- sten Zeit zur Entlassung kommen, da das Bandenunwesen als abgelban betrachtet werde» kann. Sofia. In der heutigen Sitzung der Sobranje ersuchte der Ministerpräsident das Hans, sich zu vertagen, da das Kabinet Vemssswmrt habe. Boston, Die Central-National-Bank. ein kleineres hiesiges Bank-Instttnt. ist aus Anordnung des Controler os the Currency geschlosjen worden, Tie Maßnahme soll getroffen worden sein wegen zu großer Ansdehnung der Tarlekns- operationen der Bank und weaen Mangel an schnell realisirbaren Aktiven, Die Depositen beziffern stch aus 2700000 Dollars, Hranriuri u. 2«. L1V.25 1ä/,—. »r.s»ner Bank —Skaarsk'tibn —. Lombarden —. Laurabütt« - Ungar Gold Vonug1«i«n 3l.3i) Still. var>». «» u-r Aachm. -ft,ne« prallen,r !03,—. Svant«r 86.12'/,. Vortu-t-^n '.N 67'/,. Tttrk«n 28.1L. TArk,ntod<« 121,—. OUvmanban' K30 —, tztoak^bahk' 7L3. Lombarden . Trüge. Dar«». i'rodnki,„markt. »n«tte,' o«, )!ovbr. 21.90. yrr Mär^-Iunl ?1 fest. L"1nr»s "«e November 38.75 ver Mai-August IO,—, ruhlg. Nubüt oer Noobr. L1.-0, rer Mar August St 50 behauptet. Km'irrdam. Drvdutren. vert-r »enen per Novbr —, o«r Mür> —. geschüftK-os. Noggen oer März —. ver Mat , geschastalo». London, (vroduktenbericht/i ttetreidemarkt träge. — Detter: Trübe. Oerliiches und LachsifchcS. eitern — Se, König!, Hoheit der Kronprinz hat sich Abend 6 Uhr in Begleitung des .Herrn Hofmaochalls von Lump lina, einer Einlndnug des Grvßherwgs oon Toskana zur Gemsen ingd folgend, nach Salzbuig begeben — Die Frau Elbprtiizessin von Schönburg- Walde» bürg beiuchte gestern das Atelier für elegante Damcii- Tvilettc» von Eleonore Jelinek, Vietoriaslmße 16. — Se. Maiesittt der König hat den O berlehrern Dr. Phil. Bergmann am Gymnasium zu Lchneeberg. Hofraih Poland am Königl. Gymnasium zu Dresden-Neustadt, Finsterbuich am Gymnasium in Zwickau, Dr. Phil. Gäbler am Gymnasium in Chemnitz. Dr. Phil. Lorentz am Gvmnasium in Wurzen. Franz am Gymnasium ln Planen i. B» Teich mann am Realgymnasium in Borna, Tr. vhil. Leonbardt am Reab gymnasium in Annaberg, Dr. plstl. Brogls an der Rcaljchule in Leipzig-Reudnitz. H u t l> an der Realschule in Stollbera. dem Realschttldirektor Dr. pdil. Claus an der Reahchule in OelSnitz i. V, de» Obeilehrern Dr. ohil. Canb. rev. min. Zöllner an der Realichnle in Chemnitz den Titel und Rang als „Professor" in der 4. Klasse der .Hostangordnung verliehen. — Der Amtsrichter beim Amtsgericht Dresden Dr. Krug ist zum Bergamtsrach ernannt worden. — Dem Steinbossirer Barthel in Rauschcnthal ist das Allgemeine Ehrenzeichen verliehen worden — Der Fackel- und Lampionzug, den am Mittwoch Abend die Einmohnerichait oon Moritzburg-Eilenberg Sr. Majestät dem Könige darbrachte, nahm einen schönen Verlauf. Herr Ge meindevorsteher Hcinzmann hielt eine freudigen Widerhall findende Ansprache, nachdem zuvor der Moriybnrger Kirchenchor im Veilibule des Schlosses unter Leikunq^des Herrn Kantors Witzig „Gott yrüße Dich" gesungen hatte, «e. Majestät der König, der Cwilkleidung trug, sprach für die ihm bereitete Ovation seinen Dank aus. — Die in 8 5 der Ausführungsverordnung zum Gesetze, die Einrichtung eines Adelsbuches und Lührung des Adels und der Ädelszeichen betreffend, vorgesehene Stellung des Kommissars für Adelsangelegrnheiten im Ministerium des Innern ist vom Be ginne nächsten Jahres ob dem dermaliqen Stadtarchivar Pros. Dr. vhil. Heydenreich in Mühlhausen >n Thüringen übertragen worden. — Den Landtagsabgeordneter. Oekonomierath und Ritterguts besitzer A ndrä ans BiamiSdorf begeh» heute mit seine, Gattin die silberne Hochzeit. Eine motze Wogensahrt i» Gestalt einer Ovation veranstalten früh die GnIsbesiNkr der benachbarten Ortschaften. Abends bringt die BraunSdolser Einwohnerschaft einen Fackel- zug dar. — Am 19. d. M. ist Herr Rechtsanwalt und vorm. Notar Hermann Böhme im fast vollendeten 82. Lebensjahre gestorben — Am Donnerstag sand in Leipzig Hauptversammlung de« Verein» ehemaliger Fürstenichüier stntt. Den Vorsitz führte Direktor Dr. Löbner. Aus dem von ihm erstatteten Jahres bericht war zu entnehmen, datz im BeiichtSjabre dem Verein zwei Vorstandsmitglieder dr»ch den Tod entrissen worden sind, der oiS- derige Vorsitzende, Amtsaerichtsrnkd a. D- Hertel, und Lokalrichtrr Trauiichold. Außerdem ist de, älteste aller in Lrivzig lebenden, dem Verein anaebörigen Wrlmmenier, Oberamtsrichter Oberjustizrath Hertel, verstorben. Ais Borstand wurde der dlshrrtoe vrvvnorl'che Vorsitzende. Direktor Dr. Lövner, gewählt. Die Wahl des Ber- treters der Studentenschaft fiel auf Stud zur. Ruvvel -Der Volk-oerein iür da- katholiiche Deutsch land beschloß vorgestern Abend in einer im Grlellenhaus«. Käukserstrakw abgehaltene» Bezlrksveriammluiig, bei der Reichs- n, Besitze der l-oo« »v«St ^ a» den tm v« r l u stv o» 1 441 LSI vom 1«. Oktober ISV9 berechnet) »tel Aussicht vochonden. daß sich d! und die Kurse bl« zum HahrrSlchlusf« würde et« noch viel größerer >«i». «en» dir rechter Zelt den Ankauf von Werlhpapirren und e« taaswadl für die drei Dr« Felix Pvrfch au» 4 soll auch dahin gewb sächsischen Relch«»ag«wayltr»ijrn ^.dkach einer Beilage zu, D-grsoch««,, d« dor^strige, Gtadwerordneten-Vitzuna dal die Dresdner Svarsasleu, Aolge der immer^noch verabprgan^m, jkun« allein lest >asa^ " « W«rd»avink, ter,r ^ d«m »«». an d<r rde et« noch viel größerer »etn. «en« dir'8«walstm-^nüdt^w »ker Zeit den Ankauf von Wertdpapirrea eingestellt, für bM,li . derseldtn zu noch günlltgeu Kurten veräußert und vet 1 Mill . vormal» Leipzig-Dresdner Elseudahn-Brrorttälen die Konorr. tining abgelehnt und das baar« Geld dafür zu« vollen Renn, wenhr bereinaenommen hätte. Aur Begleichung der Verluste sollen rund 887000 Mk dem Reservefonds »ntnommru werdem der dann aus 3UZ4 00tl Mk.. also unter die nach - W des Svartasstn- Regulaiivs erforderliche Höbe von v Prozent dar Emleaergutdabe» deradsinkt. Drrselde ist au« den Urderichüsien der nächste» Iah,, wieder auf dir regulattomäßigr Hobe zu briimen- Demiustlge sind für diele« und die nächsten Jahre Ueberfchüsse der Dresdner Tva, lasse »Ich« zu erwarten, aber »och viel weniger darf daran gedacht werden, durch Gewährung höherer Einlagezinsen dir Vermöge»? lag« dee Sparkasse ivrltrrhln dauernd unaunstig zu gestalte». Taz Ge'ammtvermögrn der Dre-dner Sparlaste beträgt rund 82 Mill Mt- Kurswerth. Die bkaiitlaglr Zinstußrrhöhung würde eim Mrln- ausaabe von rund LVOOOvMl. vrruriachrn. Do» Tinten de« Zins- erträgnisse« de« Sparkassenvermügen« auf 3,79 Prozent im Jahre 1894 i»l die Veranlassung gewesen zu» damaligen Herabsetzung des Einlagenzinsniße» vvn 9>/, auj 3 Prozent. Jnzwiichen war dasselbe noch weiter grumte» und hat erst durch die mehrrrwädntr Erhöh u»g de» Hypothelenzinsiutzcs wieder einen Stand vo» 3.81 Prozent 'bei Brrechnnng der Weridpapiere nach dem Kurswrrthr) rrrrichi. so daß sich »uninehr der Brutio-Gewmn der Sparkasse dem Ein- lagezmsiuße vo» 9 Prozent gegenüber aus Vchtl Prvzenl berkchmt. wobei i» Betracht zu ziehen tt». daß «n 'Rücksicht aut die zur Zeit lehr niedrigen Kurie der Wcrthpaplcre diezer Gewinn gerade zeht verbältnitzmäßig hoch ist. — In dein bis auf den letzten Emporenplatz gefüllten großrn Saale des Vereinshguses, der unter der Orgel durch einen Blatt- pilanzenausbau. au- dem sich dir Büsten Kaiser Wilhelms und König Georgs abhoben, einen würdigen Schmuck erhalte» hatte, fand gestern Vormittag von 10Vu Uhr an di« amtliche Haupt. Versammlung der Lehrerschaft an den Dresdner Volks- und Prwatschulen statt. Der «ißuna wohnte eine größere An- zahl Ehrengäste bei. an ihrer Spitze die Herren Geh. Schulrath Kühn. "Obcrkoiisislor>älralh Superintendent O. Dibelius, !>ie- ier»m,srath Enke, Siadlrälhe Dr. Kretzschmar und Lungwitz usw. esange sprach der Borsis zahl Ehrengäste Dr. O ^ Nach allaeme:iiein Eröfinungsgesanae sprach der Vorsitzende. Herr König!. BezirkSschul-Inipcktor Schmrath Dr. Vrietzel, ein Ge- bet, m dem er dankte für die Kraft, daß die Lehrerschaft wieder ein Jahr habe segensreich wirken können, und dann das Gedächi- n>ß an König Albert einslocht, sowie Gottes Gnade und Segen für König Georg erbat. Hieraus richtete er eine längere Ansprache an die Versammlung, in der er zunächst den Vertretern der König lichen und städtischen Behörden, den ehemaligen Amtsaenosien. sowie der Lehrerschaft für deren zahlreiches Erscheinen dankle. Von Herrn Stadtrath Fischer, dem Leiter des städtischen Schulamtes, übermittelte er unter Wünschen für dessen baldige völlige Genei- ung Grüße an dieTheilnehmer. WoklN'emand, führte Redner dann aus. werde es heutzutage bezweifeln, daß die Schule, vor Allem die Volksschule, eine der wichtigsten Triebfedern in der Entwickel ung des Volkes sei. Das Schicksal eines Volkes, kein Blühen und sein Verfall hingen zuerst von der Erziehung ab die seine Jugend genossen habe. Aller Unterricht müsse erziehlich sein und aus ein christliche deutsche Charakterbildung hinzielen: darum brauche das deutsche Volk Lehrer, die im vollen Sinne des Wortes Persönlich keiten seien, christliche deutsche Männer, tüchtige Charaktere. Der Redner behandelte dann in überzeugenden Worten den Gedanken, daß die Berussfreudigkeil durch die Bcrusstüchtigkeit bedingt fei. brzw. wie sich die Lehrerschaft diese erhalten könne. Wesentlich zur Erreichung dieses Zieles diene die Weiterbildung in Wissenschaft und Kunst. Alle Bildung, alles Wissen könne jedoch die Lücke im Herzen nicht aussnllen. wenn die Liebe zu den Kindern und das Gottvertrauen fehlten. Lassen Sie uns heute, schloß Herr Schul- - 'ür den Le> ralh Dr. PVetzcl seine von großer Zuneigung s ' wen. fvrtzusi . . .. . Lehrcrsland zeugenden'Worte, auf's Neue geloben, sortzuschreite» im Wissen und Können, aber auch zu wachsen in der Liebe zu Christo und zu den Kindern. Unter Leitung des Herrn Anders trug hieraus in vorzüglicher Weise der Dresdner Lehreraesanaverein das „SanctuS" aus dem Reauiem in v-moll von L. Cherubim vor. nach dessen machtvollem Verklingen Herr Lehrer Hermann Bret- schneid er <9. Bürgerschule) einen Vortrag hielt über: „Die innere Rüstung des deutschen Volkes, eine dringende Angelegenheit unserer nationalen Ingendbildung". Von dem Erwachen des deusschen Nationalgefühls z» Anfang des vorigen Jahrhunderts und der Forderung einer dentichen Raüonalpädayogik durch Fichte, der in seinen „Reden an die deutsche Nation" eine sittliche Wiedergeburt durch eine neue, streng nationale Erziehung forderte, seinen Aus gang nehmend, verlangte der Redner dringend die Pflege deS deut schen Nationalgefühls auch in unseren Tagen. Neben der militäri schen und finanziellen Rüstung, die noch nicht in aller Zukunft bei einem etwaigen Kriege den Sieg verbürge, sei auch die Wavpnung des Herzens unbedingt nothwendia. Besonder- im Hinblick aui die vielfach gegen uns gerichtete leidenschaftliche nationale Jugend erziehung bet unseren Nachbarvölkern dürsten wir hierin in keiner Weise lässig sein. Gemeinsinn. Hong und Drang zur Hingabe an das Vaterland müsse unseren Kindern zur zweiten Natur werden, dazu sei unsere Volksschule ein vortreffliches Mittel. Aber auch eine Einheitsschule müsse gesordert werden, die alle Kreise der Nation umfasse. Das nationale Erziehungswerk müsse das Gebiet sein, aus dem sich alle Gruppen, Parteien und Anschauungen ziisammenfinden. Das nationale Selbsteefühl. welches sich em Volk cmerzogen habe, werde eS über alle Wechselsälle hwauSsuhren. Im Gegensatz zu Fichte müsse die Familie zur Erziehung heran- gezogen werden, doch auch die össentlich« Erziehung müsse eure Angelegenheit werden, die nicht nur Alle inleressiren. sondern an der auch Alle Theil nehmen könnten. Es müsse nach dem Vorbilde anderer Centralbehörden zu einem „Reichs-Erziehungsram kommen In die Einheit der deutschen Bildung müßt« dann auch die deutsche Schule im Auslande mit einbezogen werden, wozu be sondere Kurse an den Seminaren oder Universitäten einzurichten leien. Wer die erbitterten Kämpfe in Oesterreich aufmerksam ver folge, der werde überzeugt werden von der großen Bedeutung der Volksschule für die völkiiche Erziehung. Lebhafter Beifall und Worte des Dankes seitens des Vorsitzenden ehrten Herrn Brei schneider für keinen tiesbearündeten Vortrag. Von Schülern der 9. und 4. Knaoenklasse der 8. Bürgerschule unter Leitung des Herrn Lehrers Paul Hempel folgten nunmehr mehrere prächtige zwei stimmige Gesänge sL. van Beethoven: Opferlird: Reih'ger: An die Hclliialh: Ä. Taubert: Kinderlicd von dem Bauern und den Tauben), wofür Herr Schnlralh Dr. Vrietzel unter aufmunternden Worten im Sinne aller Theilnehmer dankte. — Nach einer Pause tzlgten von den Herren Lehrern Reinhold Krell und Max Beyer >4. Bürgerschule) zwei Vorträge über da» Thema: „Ge- schichtsunterricht in der Volksschule". Der erste Vortragende stellte an ' 1. dr« Kinde« entwicreln »u Helten und vateriam . .. pflegen. 2. Den Lehrstoff bietet di« deutsche Geschichte dar: die sächsisch« Geschichte erscheint al« rin hrrvortrrtende» Glied davon, die Geschichte anderer Völker dagegen wird nur insoweit behandelt, al« sie auf die deutsche Kultur vevrutsam eingewirkt bat. 8. Bei der Stosfauswakl ist in erster Linie Personen- und Zustands- arschichte zu berücksichtigen, die Kriegsgeschichte hat »urückzutreten. 4. Die Stoffanordnung hat sich dem natürlichen Gange der Ge schichte anznpassen. Der -weite Vortrag gipfelte in folgenden M- sätzen: 1. Die unterrichtliche Behandlung der Geschichte muß sich an handelnde Personen der einzelnen Zeiträume entschließen sdramatische Durchführung). S. Der Unterricht muß vorwiegend entwickeln, und seine Ergebnisse müssen überwiegend kulturaeschicht- sich sein. 3. Nur diele Ergebnisse sollen aelstige« Tigenthum der Kinder werden. — Auch diesen Vorträgen folgten lebhafter Beifall und Worte de» Danke» leiten» de» Vorsitzenden. Herr Direktor Gärtner bot un Hinblick aus die vorgerückt« Zeit, »»» einer Debatte über die letzten beiden Vorträge abzuseben. sondern au« dem Gehörten die reichen Anregungen mit nach Hause zu nehmen. Vor Allem warne er. die Thesen de» Herrn «eher anzunehmm, da er auf dem Standpunkt steh«, daß die Methode kret S»ibr» müsse.
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