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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 14.11.1902
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1902-11-14
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19021114013
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1902111401
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1902111401
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1902
- Monat1902-11
- Tag1902-11-14
- Monat1902-11
- Jahr1902
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 14.11.1902
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Orrtltche» »mV GSchfische«. mchti^e Berochnun an denen nachgewtesenennahrn Radsnbrer die Schuld .Missen, wurden bisher mir 3 Mark, un Mederdolunadialle mit 5 bezw. 10 Mark Geldstrafe geahndet. An Stelle der Geldstrafe soll für den Bererch der Amt-Hauplmannschast von nun an La st strafe treten, um dir Radfahrer zu ssrößerer Vorsicht an«uhalten. Im B«i>r»auSschuß. der diese verordn»««,, ssulhie», äußerte der Herr Amtvhauvtmann: Es sei besser, wenn seitens der Fahrer das ttts- beria« «Engeln weasalle. denn nicht d« Passagier, sondern der Fahrer habe auszuweichen. Aus daS Klingeln seien die menlen Unfälle zurückzustihren. , . .. ^ ..... — Die Dresdner AoukmannsLakt veranstaltet am Dienstag im .Neustädtrr Kasino- eine» Vortragsabend Herr Dr A. Koevprn. Dozent au-Berlin. wi>d über „Mvdeinr Maleret unter Berücksichtigung der modernen Plakatkunst- sprechen. Beginn 8 Udr. — Ein seltener Vorfall ereignete sich gestern Nachmittag gegen Udr an de, Ecke der Lothringer- und Aieaelstraße. Dort wurde nämlich ein Sperber von einem Straßenbahnwagen todt- gefahren. Der Sperber ist ja »war ein kühner Räuber und ln der Verfolgung seiner Beute für alle» Ändere taub und blind, aber daß er iem Opser mitten in einer belebten Straße einer Großstadt sucht, da- dürfte dock nicht osl vortommen. Der RaubvMtkl war an der erwähnten Stelle niebrrgriioßen. um sich einen Spatz zu fangen, iah und horte aber in keinem Eiler nicht den um die Ecke biegenden Straßenbahnwagen, dem er nun seiner'kltS zum Opsei fiel. — Gestern Nachmittag gegen V,4 Uhr wurde die Feuer- wehr nach dem Grundstück Wintergarten st raße 68 ge rufen. wo in einer Küche in, 2. Stockwerk, durch die Flamme eines zu dicht am Fenste» stehenden SpirituStochapparates die Gardine» mit Zubehör in Brand geiathe» waren. Durch das Feuer waren außerdem einige Model und Gedäudeiheile be'chäbigt wviden, es batte aber von den Bewohnern uiiierdilickk werden lönncn. jo daß dir Feuerwehr bald wieder »drücken konnte. — Aus der Geschäftswelt. Der Dampfer „Tripoli" brachte eine riesenhafte Anzahl Risten mit einem neuen Nahr ungsmittel nach Hamburg,' eS ist dies das Fabrikat der weltbekannten ,,Force".NahrungS.Gejellschast, welches in Deutsch- land zwar noch wenig bekannt ist, welches sich ober in Amerika wie in England in kürzester Zeit dermaßen eingesührt hat, daß eS heute dort zu den beliebtesten Nahrungsmitteln gehört, und zwar wird es sowohl von de» vornehmsten Kreisen, als auch von der Arbeiter.bevölkcruiig konsnmirt. Um diesem Nahrungs mittel in, möglichst schneller Zeit Verbreitung zu geben, bat sich die „Force"-Nanrunsss-Gesellschast entschlossen, in ganz Deutschland an sämmtliche Haushaltungen ei» Packet gratis zu verabfolgen. Jedem Packet ist eine Gebrauchsanweisung bci- aelegt. ..Force Food ist ei» Nahrungsmittel für erschöpfte Nerven, für das überanstrengte Gehirn, für schlaffe Muskeln und ein Kräsligunasmiltel bei geschwächter Verdauung. Es ist ein Getreideprodukt aus Wcizenkvrn und Gerstenmalz. Seitens der Gesellschaft wird gebeten, falls ein Haushall übersehe» wird, dieses zu »ieloen. — Eine Neuerung bot Herr Johann Schneider in seiner Schuhreparatnr-Anstalt, Troinveterstraße l8, eingesührt, indem durch Vergrößerung des Geschäitslolals ein Wartezimmer geschaffen wurde. Diese Neuerung dürste von Denen freudig begrüßt werden, die ihr Sänihwerk nicht lange entbehren können und wünschen, cs gleich wieder in Empfang z» nehmen. Auch werden verschiedene Zeitungen, die „Dresdner Nach richten" usw., ausliegen. Die Geschäft-lokale der genamste» Firma befinden sich in allen Stadtiheüen. — Sonnabend, de» 15,. d M.. begeht Frau Ida verw Schulze, Damenschneiderin. Praaeistraße 17. 4., ihr 25jähriges Geichäftsiubiläum in ein und derselben Wohnung. — Löbtau. Von verschiedene» Seiten sind wiederholt in letzter Zeit die Steuerkrästc der einzuverleibcnden Vor orte in Vergleich gestellt worden. Zum Nachtheile sür unseren Ort ist dabei stets die Behauptung ausgestellt worden, daß pro Kops in Löbtau nur 5 Mk. Staatssteuer obgesührt werde, ander wärts dagegen ein viel höherer Betrag. Eine solche Darstellung des Steuerdurchschnittes hat nur rein statistischen Werth, ober keinen Anspruch auf wirkliche Berechtigung. Mit der gesammten großen Einwohnerzahl unserer Gemeinde den Stenerdurchschniti zu ziehen, kann und muß derselben zum Nachthcile gereichen. Tie Zahl derjenigen Personen, die als Steuerkräste überhaupt nicht in Frage kommen, ist hierorts, da in Löbtau zumeist junge Familien wohnen, durch deren bekannten reichen Kindersegen, eine verhöltnißmätzig viel größere, wie in Orten mit einer Bewohner schaft, die sich aus Privatiers und.Rentiers zusammensetzt. Solche Leute sind zumeist älter und kinderlos und liefern demzufolge Orte mit solcher Einwohnerschaft durchschnittlich eine höhere Zahl von steuerpflichtigen Röpsen, dagegen geringere Zahlen an Nicht- steuerpflichtigen. Im Durchschnitt giebt der steuerpflichtige Kops in Löbtau nicht 5, sondern 14 bis 15 Mk. Staatssteuer. — Löbtau. 13. Nov. Durch das Zusammenwirken mit einem kiesigen Geschäftsmann ist cs unserer Polizei in vergange ner Nacht aelimgen, einen anscheinend scbr aeiährlichcn Ein brecher festzuiiebmen. Der bencficüde Geschäftsmann bemerkte früh gegen 1 Ubr im Hotraume des Giundstückes Wilsdruffer Straße 4 zwei Männer, die die Hausthür mit Dietrichen aus- zuvrechen versuchten. Die beide» Schutzleme Schramm und Petzold begaben sich nach dem genannten Grundstück, fanden jedoch nichts Verdächtiges, weil die in Frage kommende» beiden Männer dos Grundstück dereils wieder verlassen halten. An der Ecke der Garten» und Dresdner Straße winden die verdächtigen Individuen von den Schutzmännern eingehoit. Der Schutzmann Pepold dielt einen der Einbrecher fest und. obaleich der bestigste Widerstand geleistet wurde, gelang es dock mit Hiise des anderen Beamten und vier Civstpersonen. den Festgcnvmmenen »ach der Polizeiwache zu bringen. Aul der Polizeiwache verweigerte der Vrilwstete. seinen vollständigen Namen zu nennen, gab vielmehr an. leine Personalien seien auS seinem bei sich kühlenden Eiiatz- reierve-Paß und seine, Jnvnliditäts- und Altersverstchernngs- Quilkungskaric ersichtlich. Diese Pnvierc. welche am den Namen Wilhelm Gustav Eberinaiiii, Arbeiter. laute», dürsten gestohlen sein, da der Verbastcie noch eine» Steiiermahnzeticl bei sich führte, welcher ani de» Namen Eisner, Schlosser, wohnhaft i» Berlin. Velristraße 819. lautet und von der Slenerdeplitation des Magistrats in Berlin ausgestellt ist. Bei der Visitation wurden 4 Dietriche, ein geladener Daichenrevolver. rin eleltrbcher Leuchl- apparai und eine icharie Patrone vorgestinde». Außerdem war der Verhaftete noch ini Besitze einer goldenen Tainenulirkekte. zweier goldener Ringe, einer neuen, mit Goldrand vericbenrn Remvntoiruhr Nr. 97 20t mit Nickclkette und eines Portemonnaies mit 37 Mark 43 P'g Inhalt. Seinen Genossen, welcher die Flucht ergriffe» hat. will der Verkostete nicht kennen, er will ihn aui dem Pvstplotze in Dresden getroffen haben. Im klebrigen verweigert der Verhüttete icde weitere Auskunft. Es unterliegt keinen, Zweifel, daß man es in diesem Falle mit einem schweren Verbrecher zu thun hat. — Dieier Tage gelang es. inBrießnitz einen lange ge suchten Einbrecher in der Perm» des 19 Jahre alten, aus Nadelwitz gebürtigen Tienstknechtes Michail aui irischer Tbai sestziniehmen: er war Stehlen- halber in die Wohnung deS dor tigen TodtenbrtimristerS emgedrungcn. Am I. September batte M in Kron-Forstcben bei Bautzen eine» Fahrraddicbstnhl aus geführt. Er hat ringestandcn, den Einbruch in die Kirche zu HrrzoaSwalde bei Wilsdruff ausgesührt zu haben. Weiter erscheint er verdächtig, auch die Kirchenelnbriiche in Grumback bei Wils druff. in Liebctdal bei Pirna und anderwärts ausgeiührt zu haben. — Ws Taa der Weihe des Lutherdenkmals m Dippoldis walde ist endgiltig der 2. Dezember — es ist dies der Todes tag des Stifters, des verstorbenen Privatus Biedermann — fest gesetzt worden. — Leipzig. 13. November. Ein schwere- Sittlich- keltsvcrbrechen war am Montag an einem 9 Jahre alten Schulmädchen verübt worden. Ein ganz gleiches Verbrechen war 14 Tage vorher an einem 6 Jahre alten Kinde geschehen. DaS Scheusal ist nunmehr verhaftet woiden. Es ist ein 3b Jahre alter Handarbeiter au- Kleinzschocher, der außer anderen Strafen schon dreimal wegen unzüchtiger Handlungen mit Kindern vorbestraft ist uns zuletzt wegen derartig« Verbrechen 3 Jahre Zuchthaus ver büßt hat. ^ — In Chemnitz ist vorgestern Krankheit der frühe« Oberlehrer am „ . „ Herr Professor Dr. Phil. Zimmermann gestorben. Große Verdienste erwarb sich der Heimgegangene in seinem arbeitsreichen Leben auch als erfolgreicher Forscher aus dem Gebiete der Natnr- nach längerer, schwerer dortigen Realgymnasium, Wissenschaften. Zahlreiche gediegene Schriften machten seinen Romen bekannt. ^ ^ ^ - Chemnitz. >3. Nov. Vom hiesigen Landgericht wurde der Tischler Max Po,schütz von dl« wearn He>rnidslchwi»drlrien zu 3 Jahirn und 40 Tagen Zuchthaus, k Iavren Etuverlust und Stellung unter Polizeiaufsicht verintheilt P war verbeirnthet, gab sich aber übciall al» ledig auS, knüpfte Belnimtlchasten mit einem »ingcn Mädchen und einer lunarn Wittwe an und spiegelte ihnen vor. sie zu hetraihen. In Wirklichkeit war es dem Ber- urlhellten aber nur daium zu thun. 'eine Opfer um Geld zu pirllen. was ihm auch gelang. Auskldem benutzte de, Gauner die Gelegenheit, von seinen „Angebeteten" Sparkassenbücher und andrie Gegenstände z» stehlen. - J„ Franke » berg wurde gestern früh hinler dem Amts gerichte rin noch unbekannter Mann erschösse» ausgrsundrn. - Aus der Station W r r v a u - Neuniart wurde am Mittwoch Nachmittag der Bahnwärter Tatz'ch von dem Leipziger Schnellzuge üb erfahren und sofort gelödter. — Plauen i. V.. 13. November. Dem Oberlehrer am Realgymnasium mit Realschule Robert Glnß hie,. wurde der Dtlel uiid Rang eines Professor-in der 4 Klasse der Hostangorbnung veUiehen. — Die Bewirkvsa.af»ing des oberen Bahnhofs ist vom 1. Dezember ab dem BahnhosSwirth Schneiden doch in Pot- schappei üdcllraaen worden. — Ein Voriommniß. das an den Fall Tröhner erinnert, bat sich am 10. ds. M. während der Äonlroloersauiinlung der Mannschaften des Beuriaublenslandes in Plauen i. V. ereignet. Der Mciinonit Tröhner in der preußischen Armee weigerte sich bekanntlich aus rclia.ösen Gründen, ein Gewehr anzufassen. Er hat insolge dieser Weigerung in drei Fällen Festnngsstrosen von zusammen 32 Monaten zu verbüßen gehabt und ist schließlich in eine Ärbeltcrablheüung eingestellt worden, die keine Gewehre trägt. Als während der Kontroloersammlung die Mannschaften sächsischer Staatsangehörigkeit aus König Georg vereidigt werde» sollten, weigerten sich zwei Leute, den Eid zu leisten. Sie sagten, ihre religiöse Ueberzeuguiia gestatte ihnen nicht, zu schwören und sie beriefen sich darauf, daß in der Bibel stehe: „Eure Rede sei ja. >a, nein, »ein, was darüber ist, das ist vom uebel." Die Leute gehören offenbar der Sekte der Mennonitcn an. — Aut dein Bahnübergänge zu M vlau wurde Fil. Müller von dort vorgestern von einemPerionenznge ersaßt und eine große Strecke gc' chleilt. Schwer verletz! wurde sie in s Zwickauer Kreiskiiiiikenstist gebracht. — An, Msttwoch vrannte in Cunewalde das Wohnhaus des Flcvchermeisters Kemve nieder. — Der vo» Selb mich R el> au verzogene Porzellanschlciier Weber, der wegen Tuinlenheit aus de» Arbeit entlassen und wegen Ruhestörung ui Hast genvinnlen. bald daraus aber wieder entlaste» worven war. erdrv Gelte, wie bereits kurz milgelheist, seine beive» Knaben. '2 und 4 Iabre alt. Blnl'vnre» laste» oermuthe», daß er sich ebenfalls z» tvdleii vernicht hat. Er entsernle sich icdoch auS seiner Wohn,,na und lonnie noch nicht antaesti»de» werden. Tie unglückliche Mutier fand Mittags, als sie von der Arbeit nach Hanse kam. die beiden Klenien lodt ii» Veite liegen — Militärgericht. Vor dem Kriegsgericht der 23. Di vision hat sich der 1879 zu Hain sSchles.j geborene Soldat Hermann Heinze von der 4. Kompagnie des 177. Infanterie- Regiments wegen Ungehorsams und inililärisch ausgezeichneter Unterschlagung zu vcrarstwortcn. Der inzwischen zur Reserve crii- lassene, wegen Eigenthumsvergehe» mehrfach und erheblich vor- bestrafte Angeklagte hat in vier verschiedenen Fällen nach be endeten Schießübniiaeii ans dem Heller und i» Köuigsbrück sich eine größere Anzahl Platzpatronen-Hülsen mit Rahme», sowie auch scharfe Patronen, die er auf Beseht cinsammel» und abgebe» sollte, sür sich behalten, um ein „Andenken" an seine Dienstzeit zu besitzen. Der geständige Angeklagte, der sich gegenwärtig bei der Staatsanwaltichast wegen schweren Diebstahls m Unter- snchlingshaft befindet, wird unter Zubilligung mildernder Um slände zu 3 Wochen mittlerem Arrest verurtheilt. Bon Versetzung in die 2. Klasse des Soldatenstandes sieht das Gericht noch ab. — Ter Arbeiter und Oberjäger der Landwehr Emil Leder in Cotta war vom yicsigen Schöffengericht wegen Betrugs »>il einer Frei heilsstrase belegt worden. Das Kriegsgericht spricht nun seiner jeils noch die Degradation aus. — Ebenfalls dcgradirt wird der 26 Jahre alle frühere Sergeant Max Moritz Wetzig, der sich wegen Diebstahls eine längere Gefängnißsirafe zngezogcn Hai. Gegenwärtig verbüßt W. in Großenhain eine Freiheitsstrafe. — Landgericht. Die 16jäyrigcn Arbeitsvurschen Pani Gustav Beck aus Vorstadt Striesen und Louis Karl Gustav Ehnert aus Kötzschenbroda haben sich wegen einfachen und schweren Dieb stahls zu verantworten, während die Wäschen» Wühclmine Ehnert geb. Thielemann wegen Hehlerei unter Anklage steht. Die beiden Burschen machten monatelang als Kollidiebc die Straßen von Dresden und Umgegend unsicher, stiegen in mehreren Fällen in Gartenhäuser und Erdgeschoßwobnungen ein und stahlen Eß- waarcn, Spielsachen und Haares Geld. Tie mitangeklagie Ehnert nahm die Beute in Empfang und theckte sie. Beck wird zu 2 Jahren 3 Monaten. Ehnert zu 10 Monaten, die E. zu 1 Jahr 6 Monaten Gefänglich verurtheilt. Letztere auch zu 5 Jahren Ehrverlust. — Vor der 5. Strafkammer erscheint, des Betrugs angekiagt, der in Kemnade geboren., hier wohnhafte Bauunternehmer Mbert Franz Lewandowsky. Es wird ihm zur Last gelegt, durch Ver schweigung seiner Mittellosigkeit und unwahre Angaben über seine Vermögenslage einen hiesigen Eattlermeister zur Hergabe von Wechseln und baarem Gelbe im Gesammtbetrage von 710 Mk. bewogen zu haben. Der Schuldbeweis kann nicht ausreichend erbracht werden, sodaß der Angeklagte sreigesvrochen werden muß. — Der Kutscher August Paul P.ctzjch aus Kötzschcnbroda unter schlug als Angestellter eines Löbtaner Geschäfts 13 Posten ver einnahmten Geldes in Einzclbeträaen vo» 3 bis 93 Mk., zu sammen etwa 500 Mk , und legte seinem Herrn sodann gcsälschtc Quittungen vor. Die 5. Strnskammer diktirt ihm 4 Monate Ge fänglich zu. — Ter Maurer Älbin Mar Strudelt aus Boxdors überfuhr am 31. August aus Unachtsamkeit mit seinem Fabrrade eine» vierjährigen Knaben, welcher einen rechtsseitigen Unter- schenkelbruch erlitt, aber wieder völlig hcrgcstcllt ist. Ter unvor sichtige Radler hat 80 Mk. Strafe zu zahle» oder 0 Tage Ge fänglich zu verbüßen. — Der Arbeiter Ernst Gustav Ulbricht aus Radebcrg verging sich fortgesetzt an seiner noch nicht 14jährigen Tochter. In Rücksicht ans den großen sittlichen und körper lichen Schaven, den das Mädchen erlitten hat. wird der unnatür liche Vater nach geheimer Beweisaufnahme unter Ausschluß mildernder Umstände zu 2 Jahren 6 Monaten Zuchthaus und 10 Jahre» Ehrverlust vernrtbcilt. — Während der Gärtnergehilfe Johann Christoph Friedrich Wilhelm Stavenkagen ans Thüringen bei einem in Tolkewitz wohnenden Weinhändlcr in Stellung war, erbrach er den Keller seines Herrn, stieg ein, stärkte sich zunächst an einigen Flaschen Most und nahm noch mehtxre für den späteren Bedarf mit. Der noch völlig unbescholtene Angeklagte hat den schweren Diebstahl mit 6 Wochen Gefängnis; zu büßen. — Wegen Gefährdung des Straßenbahnbctricbs wird dem Kutscher Ernst Julius Ullrich aus Rähnitz eine Strafe von 6 Mk. oder 1 Tag Gefängnis; oufcrleat. — Die Handarbeiter Friedrich Wilhelm Stumps und Paul Moritz Konrad Stephan kanien mit ihrem Dienstherr» in Lohndisscrcnzen, drangen gemeinsam i» das Be sitzthum ihres Herrn ein, mißhandelten ihn und erzwangen die Auszahlung von restlichen 2 Mk. Wegen Hausfriedensbruchs, Körververletzung und versuchter Nöthigniig wird Jeder zu 1 Monat Gesängniß verurtheilt. — Die in Meißen wohnende Fabrik- orbeiterssrau Marie Bertba Zschippig geb. Nowock war mit der Miethzinszahluna im Rückstände und mußte auszieben. Um sich dem neuen Wirtye gegenüber als zahlungsfähige Mietherin aus- weisen zu können, fälschte sie zwei Miethzstisouiltungen, wofür sie zu 1 Tag Gesängniß verurtheilt wird. — Ter Bangewerke Johann Paul Schmidt aus Naußlitz schädigte, weil zahlungsunfähig ge- worden, die Ortskrankenkaffe um 311 Mk. Versicherungsbeiträge. Dies Vergehen gegen das Vcrsicherungsgesetz bringt ihm 10 Tage Gesängniß ein. — Die Schneiderin Gertrud Wolf geb. Schmidt, 1857 bei Düsseldorf geboren, wird von der Anklage, ihr Mobiliar dem Pfandrecht der Gläubiger entzogen zu haben, sreigesvrochen. Uedersichi über ven Jnieratenthett. »«>» FamMennacbrichten .... 5 Brivatbelvrechungen .... 6 Unlerrichtö-Ankündigungen . 6 Veranüaunasan,eigen . 6. 7, 8 Lngebotene Stellen ... 13 Sielst,-Gesuche .... 13 Geldvcrkehr 13. 14 «>i!« Mietbgeiuche u. Angebote. 14 Pensionen 14 Grundstücks» und GelchästS- ' An- u. Vertäust . 11 Gewinn-ListederKgl.Süchs. Landeslotterie ... 10 Im Uedrtgrn Aruetgri, verschieden« Art. Börsen- nnd HandelStheil, Lechnische». »n«« -> ,«n>. W-„ «nid. I.-I-Nl — u»b -rg W s>/, >! din «.,» >«>,/, "w,, innrer«»».,«m ««>,, Mai «n. An». X»» l!"/„«-,ii!oni ! »i>«r iini. >«»»,», »"/. iii> Xusirn «"/, , <!«»>. r. Um. UIU-,. >»>>/, II lltzr «» MI». r, k°». 1.«»,. i.n. r>. ühorler'd D.d-ere «owveidd Xi« Knlo iinnoiL Lac «ii-ua: Lch<>». «!,»„ »Sic.-M»«. »«>>,, S»»l»«iII« >d!' Ü7>/, Horch -« ->c !»>,, u»rknk»eM»«i iiS'/, »-/„ Nnrtb-l n üomm. 7.1 22-,. Nriittiilin — — «I>/. Siandmtu»« — Lciil>e„l : Träg«. »amvur» >2 November, »v c 1 r r, v e in» r kl.i Ljeizen ruhio. tiol- ...iiiffcher und »icststiiburgischcr s»ri> Lnnier Nr. 2 Novbr. A!>!«d. 'illnaer. ruk>„. »vruss tesler, 8P1M 20 20 Nov.Ablad. UI2, hotsicln. u. niecktendursischer l««. Nai» ruhig. iSi—runoer Il2'Haie, sei: Herbe seil, nuvo- rubla, ivcv ,. Lvmiob blll. per Novenider >0'. B 1». itz.. per Novenider-Deiemder UV . L. IO-. G.. per Dezeiuber Januar II''. B l> v>., per Januar-Febniar lt>i, B. 11^« G. — tlanee ruhig. Unoatz . tvao Sack. — Lener: Bedeckt. «agdrliura l». Novdr. 8uckrrddr,e. «armucker ek<l 82',. —. Konuucker ohne Sack 88-, 8.27",—8,40. Nachprodulle ohne Sack 75" , 5.50- 8.7Ü renden, Whig stetig. iinibaU-Bucker l imi Sav 28.95 Brot-Naff, naoe I ohne Fas, 28 :c> iHem. Rasfinao« mlt Sack 28.70 stiem. Melis mN Sack 28 20 Tendenz: — «Die Preist verliehen bck> bei einer Mrndebabnatnn« von >aa En.« Rohzucker 1. Prob. Tranbio frei an Bord Hamburg ,er 100 Kilo »er November N 85 sti. ld.lO B.. vei Dezember 15,05 G >5.15 B . vee Januar M<lr> 15 25 st». IS.10 B . ver Mai tS,65 «8. l!>,70 B, per August 10,05 Ä Iv,i5 B. Lensem. Still. Llverpoot t2. November. «Nachm. « Ubr 10 M > Baumwotte. Umia» I000O Baben, oavon für Svetulanon unv Lrvon 500 Baben. Tendenz: Williger. Anieritanische orckiasv)- Lieierungen: Siclig. Novcmbei 1 22 - 4,Z8, Novenioel-Tezeinb-r a.28, Dezember Januar 1,26—1,27, Januar- Februar 1,25—1,26, Febiuar-März 1.25—1,26 N ärz-April 4,25—1.26, April-Mai 1,26, Mai-Juni 1,26 Juni-Juli 1,26, Juli-August 1,26. Rew-Pork. i2 Novbr. tWaarenbenii».» BaumwoUe m Strir-Porl 8.30, bo tziEerung per Januar 8,08 per März 7,89, 00, New-Orleans 7" Schmal, i5'k-»i«rn »toaw 10 85 vo. Noke L Brothers II 25 Mais oer Dezember 55-., per Mai 46^„ per Juli—. Notker Wmieribeizen toco 76Weizen oe, Novbr. —, per Dezember 78",. per Mai 78 per Juli —. ststireidctrachl „acb kwervoot 1"» passee «katr tiic» Nr 7 5'., bo. «litoi N> 7 per Dezember 1 75. bo. do per Februar 1,80, Mebl «Spr-in«. Vksai vlsarsi 3 05 Kucker 3-„ Zinn 26,20 - 26,50. Kavier 11.50- 11.70. ^ »n g e n s ü r P « kr v «« u m am 12. November m'lgelkiili von 8a«t>ö ^ .^löstner. Akt -Ges., Dre»den-d?eu«1adt>. -tew»Vork. l»tass Petroleum 7 stst). Uvt ad^lzchta 7.75. V^rrolemn in Pisten 9,10. ?1pe Uno ÖsrtlillAto» t>er Februar i:^. ülLnckurck vtiit« loco - . Aktiengesellschaft sür elektrische Anlagen und Bahnen in Konkurs in Dresden. Zur Prüfung der nnchi-.öa- lich angemelbelen Forderungen i» aus de» 25. November ds. I., Barmn- tags 8 Ubr. vor dem Kömgl. Amlsgcrichi, ltothnngerstraßc l, l. Etage, Zimmer 68, Termin ander«»»». Pre ns; ischcLe ii trat-Bodenkredit-Aktiengesell schaft, Berlin, Nach dem >m »Reichsanzeigcr" veröffentlichten MonaiS LianiS vom 30. Sept. ds. I. waren mggciamnst 557 861 950 M. Ceiilrnl-Ptandbncsc l»i Umlauf. DaS cingezablic AlüenkavNal bclics sich am 30. Sepikinbcr do I. auf 28 800 000 M. Demnach beirugen die uni- lanscnden steulral-Psandbuese rund das Nennzehnfache vom «ingeiahlico Aillenkapilat. eS nähen sich alio der Pfandbriet-Umlaus der statumiähigen Grenze, b, i. dcni zwanzigiache» Betrage vom eingezohlien Atiicnkapüal Die Gcsetlichast ist daher wieder in der Lage, von ihren Aktionären eine weitere Emzohlung von lO hi, aus die Akiicn «Jnlcrimsicheines einsoroern zu lönncn, Ties geMnehi durch die in, Jnieraicntdeit vorlicacnreribummei adgcdrnckie Belanniniachuiig, auf welche wir hiermit verweilen. Zuckerfabrik der Kotonialwaarenhändler Deutsch lands, Ter vor einige» Monaten i» Maadeburg gcgrünvclen Genoffen- Ichasi der Zuckerinbriken uno Nasffnerien sürKoloniaiivaarenbändler Deuiich- lands iollcn bciens 760 Genosstnichasiei bcigeireien lein, die sich zur Ab nahme von 78 000 Lenlner Zucker für das Jahr verpflichtet haben. Ein be- ionderer Portheil sür die Miiglievrr soll sich daraus ergeben, daß dieRoh- zuckersabrik »ul der Naifinerie vereint wird. Man ist der Ansich!, daß dabei so viel Kosten an Betriebs- und Peiwaliungsmattrial gespart werden, daß der Lenmer Zucker billiger abgegeben werden lann, als es dem Großhändler n'Lglich ist. Die Fabrik soll aus eine Produktion von lOv ooo Eenlner ge bracht werden. AktienbrauereiAItenburg. Der Dieraussloß bai um etwa 1000 Hekioluer zugcnommen und der Reiiigcivinn wird sich nicht bedeutend vom vorjähngcn unicrichelden. Tie Verwaliungsorgane werben darum der Haupivcrlaminlung, welche aus een 5. Dezember ausgeschrieben worden ist, vonchlagen, nachdcm die Abschreibungen in enlivrechcndcr Höbe flau- gesunden haben, wiederum wie im Bciiahre 11 7« Tividende zur Lertheil. ung zu bringen. Erste Pilsener Akiienbrauerei. Die Bilanz weist einen Gewinn von l >01 861 K. aus (gegen das Borjahr macht dies bei wesenl- sich größeren Abichreldunge» «in Plus von 50 000 K. aus). Der am 21. ds. M. stalljindcnben Gencraiversammlung wird die Deriheilung einer Dividende von 125 K. vorgeschlagen werden. Im vorigen Jahre betrug die Dividende 120 K. Mexikanische Währungsreform. Wie Berliner Blättern berichtet wird. Hai die incxikaniichc Regierung den Nach mehrerer Newyorker Finanzleuie cinpedvst. u»> die ffnaiizielle Loge des Landes von den Lertegcn- hcucn, welche die schwankende Währung hcworrusi, zu bcsrcien. Während die Führer des seht wieder tagenden mexikanischen Kongreffcs sich srühcr ablehnend gegen eine Währungsreform veihiclicn, soll jetzt Genciglhcit sich zeigen, als Znblmiitet eine Eniheiisnoidmünze von 50 Cts. letwa --- 2,10 M.) jetziger Währung einzuiu.rcn. die durch eine enlipicchcndc Goldreserve Deckung ffnden würde. Verhandlungen, uni der mexikaniirbcn Regierung das benöibigie Gold zur Vcrsugung zu stellen, sollen nach An nahme der betreffenden Gesetzesbestimmungen in Newport cingclcilet w rden. Der mexikaniiche Dollar sieht jetzt unter 10 Els. >m Goldwerih und ist tag lichen Schwankungen unierwvrsen. Gegenüber gewiffen anierikanischen Eiicnbabnsmidiknien, welche Jniercffe a» mexikanüchen Bahnen haben, soll Präsident Dia; versprochen haben, daß bald eine ftcligc Währung Lurch- gesühn werden wurde. - Eine Stempel strafe von 120000 M. ist, mir dar „Verl. Tgbl." mährt, der Hamburger Banlfirma Emil Hcclicher ^ Eo. wegen unterlassener Siempctung von Lchlnkiiolen auscrlcgt worden. Die Firma erklärte, daß ei» Dolus ihrerseits nicht Vorgelegen habe. Es sei fcstgestcllt, daß ein Lehrling, dem die Stempelung oblag, Schlußnoten über Eigciigeschäste der Firma an anSwälligen Plätzen zwar ausgeichicdcn und in den Büchern cingclragc», bic Stempelung selbst aber aus Trägheit autgcschobcn habe. Als die Zabl der inchlgestempellen Schlußsckcmc aus über SOO angcwachse» war, sollte eine Nachstempelung statismdcn. Zu dicicm Zwecke eriolgie ein Ankauf von Slempclmartcn sür >200 M. Der Lleucr- bebörvc fiel nun die bohr dieses Belragcs aus, i»id die insolge deffen an- gcstcNlen Recherchen förderte» die Sicmpcluiiterlaflungcn zu Tage. Tie Bc- börde behauptet, daß es sich im Ganzen um veripateic oder untcrlasienc Stempelungen im Betrage von 2100 M. handelte. Trc Strasc wurde aus oas 50-sachc von 2i0li M. - l20 000 M. sejtgcsetzt. Die Firma hofft noch, eine Ermäßigung der Strafe zu erwirken. ChemnitzerSchlachtvich markt vom 13, November, Aus trieb : l9 Rinder «und zwar 3 Ochst», II Kühe, 2 Bullen), 112 Kälber. 70 Schafe, 1l2 Schweine, zusammen 813 Tlnere. Unvcrtaust blieben zuruck : 3 Rinder und 24 Schweine, Bezahlt in Mart stir 58 Kg. in Lebendgewicht relp. Schlachlgcivicht. Kälber r 1. feinste Mast- «Bollnujchiiiasl > und beste Saugkälber <1—15, 2, mittlere Mast- und guik Saugkälber 11-43, 3. ge ringe Saiigkälber35—18. Schaff i 2. ällcrc Ma'ibanimel 28—38. Schweine: I. vollfleffchige der feineren Raffe» und deren Kreuzungen im Aller bis zu ist, Jahren 63 reip. 66, 2. sleiichige8»—62 rcip, 63—65, 3. gering entwickelte, lowie Sauen und Eder 56—59 relp. 58—82. «Bei Schweinen verstehen sich die Lebci'dgewichisvreiff unter Gewährung von 20-25 Kg. Lara tur je I Schwein, die Schlachlaewichisprciff ohne Lchmeergewichi > Vom nächste» Montag, den 17. ds. M., ab beginnen die hier stimsindcndcn Schlachwirh- märkle Vormittags 8 Uhr. Handrlsreaister. Eingetragen wurde: die Firma CarlLalbach in Dresden und als deren Inhaber der Sicinbru«sbcsttzei Earl balbach «angegebener Gc- schSftszwelg : Betrieb von Sleinbrüchcn, Bankstraße 3): — daß die Kom- mandirgclcllkchasl Philipp E l i n> e y e r in Tresden Gesammiprokura ertbeill hat den Bankbeamten Carl Moll, Solo Sober unv Bernhard Sternberg, sämmllich in Dresden, welche gcmcinschaf!- I>ch mü einem der pmönlich hastenden Gcicllichaster Julius Heller und Adolf Pokerst ein oder mn einem der Pristurislen Walther Gerothewohl und Ernst Munkcdie Gesellschaft vertreten dürfen : - dah di« Firma Richard Dürichcn in Briesnitz die HandelSnieder- laffung na» Dresden verlegt hat und daß der Inhaber AlbinRickard Dürichen jetzt in Dresden wohnt «angcacbencr Gcschäslsraum: Wallberstraße 22): — daß, nachdem die Llauidatron der offenen Handels- geiellschast SchrammchBeck i» Ravedeut sich durch Vertrag der Gc- fflllchailer erledigt hat, der Fabrikant August Her man» Schramm und ver Kansniaiin Gustav Albert Hugo Hennia nicht mebc Liguidaloren find, daß der Fabrikant August H e r »i a n n S ch r a m m ausgeschiebe ist, daß der Kaiilmaiin Gustav Albert Hugo Hennig das Handelsaeichäst und die Finna sorijührt und daß die Handelsnieder lassung na» Dresden verlegt worden ist (angegebener GclchäiiSranm: Hecht- straße «8>: — daß die Firma „Zum Tromveterschlöichen" August Reid»bolzin Dresden erloschen ist. DeLVöcv n ^ schvLehLL tt. Skr. JL.'». Seite i). E Srritaa, LL. SkovemLei: titttL
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