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Dresdner Nachrichten : 23.12.1902
- Erscheinungsdatum
- 1902-12-23
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-190212232
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19021223
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19021223
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1902
- Monat1902-12
- Tag1902-12-23
- Monat1902-12
- Jahr1902
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 23.12.1902
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- 1188 - Allerlei für dl« Frauenwelt. W«,hna-t»aedanken. lSchlutz.s Dt«».w)rd un» ml- geiiiiaen. wenn wir dem Gejchwack, sowie den Verhältnissen de» zu Beschenkenden Rechnung tragen. Sind wir ober unsicher hierin, so werden wir do stet» mit dem Schenke» eines guten Buches den gewünschten Zweck erreichen, denn jeder gebildete Mensch hält aus gute Bücher, und nur der Ungebildete wird über ein solche» Geschenk die Nase ruinösen, Freilich fehlt es auch nicht an dieser Sorte Menschen, die da» sür ein Buch ansaeaebene Geld sür weg- geworfen halten, und besonders sind es juiiae Leute, die viel lieber ihr Geld sür allerlei Putz und Tand und Näschereien anSaeben, al» kür ein gute» Buch An solchem Ge- bakren erkennt man am Besten de» wahren Bildungsgrad des Menschen' doch gehören die Verächter eines guten Buche« zu den Ans- nahmen, und so möge man ruhig dieses Ge- schenk wählen, das sowohl den Geber, wie den darüber erfreut Empsanaende» ebrl. Wie es un» aber auch untere Verhältnisse er lauben, da» Fes« der göttlichen Liebesossen- baruna zu keiern, in erber Linie wollen wir un» der Armen erinnern denen es n'ckil vergöynt ist sich an den hellstrahlenden Ker> en eine» Ckristbäunichen zu erfreuen, und ne vielleicht, wo wir an reichlicher Tafel schwel"«!,. nicht einmal ein Stücklcin trocke nen Brote» haben. Ts aiebt so unendlich viel Armnth dab aewitz jede autberz'ae Hans- srau eine Familie linden wird, die ihrer Liebes gaben nicht nur bedürstig. sondern auch wiird'g sxj. Da böre ich so manche liebe Hausfrau sagen: „Ja. ich aebe nichts webr ich bin so schlecht anaeknmmen. und habe sür alle meine Liebe nur Nodank und Aeraer gehabt!" Nnd ich antworte da der geehrten Leserin: dal, ich ihr die« Alles aern glaube dan auch ich schon vielemal nichts als Nn- dank für alle Liebe aehabt. aber, wir müssen da» eben zu vergessen suchen und dürfen, vom christlichen Standpunkte ans die Schuld de» Einen doch nicht an dem Schuldlosen strafen wollen: lind dann- ..Thue daS Gute und wirs e» in's Meer, sieht's auch der Fisch nickt, so sicbt's doch der Herr!", oder wie Tiedge so schön sagt: „''Dicht des Beifalls arme Gaben. — Gottes Blick »nd Tein Ge fühl — Troaeu Lein Gemüth erhaben über diele» Deltaewiihl: — Sei's. datz Tir das Lob verstumme, — Lob verweht und Weih rauch stäubt: Nur das Gute, nur die Summe Deiner besser'» Thaten bleibt!" Darum geben wir ruhig nach linieren Kräften weiter, auch wenn wir hier oder dort Undank haben, un» schändet )o dieser Undank nicht, und da» Gefühl, »ets gegen die Armen seine Pflicht gctyan zu haben, ist tausendmal mehr werth, als ein üvluges Abendbrot. Und w bitte ich den» alle die lieben, verehrten Leser innen herzlich, daß sic das WeihnachtSsesl sich zum Legen gestalten mögen, in der Hü» sorge für ein armes, hungerndes Menschen kind. Wie osl stehen Truhen und Kiste», angesüvl mit allen, aber noch guten Kleid ungsstücken da. die die liebe Leserin viel leicht au» Pietät aufhcbt und nicht anrührt und die sie selbst nie tragen wird und welche doch noch so aut zu verwenden wären. Darum " ret mit Euren Herzen auch alle die ar ten Truhen mit alte» Sachen und gebt den rmen, wa» Ihr selbst nicht mehr benützen wollt! Erbarmen mag mit der Pietät Hand in Hand gehen, und Ihr werde Euch beglückt fühlen! Diele»: ..Eichlosreitzen" von Sachen die theuren Tobten gehör«, ist wirklich oft ckwer. aber um des guten Zweckes willen sollten wir es IhtM. Und so volle ich denn datz sich manche liebe Leserin durch eine gütige Weihnachtsipende. würdigen Armen gegeben, ein gelegne»«» Christfest schassen wird, dessen lützer Zauber die Herzen höher schlagen macht »n der Erkenntnis, Dessen, was Gott, der Herr, Grobes an uns gelhon! Und indem ich im Namen oller der Armen danke, denen ein gute- Herz eine leuchtende Nerze entzündet, wünsch« ich selbst allen den lieben, verehrten Leserinnen und Lesern ein gesegnetes Christfest! bedwi, Mailb-» wethnaebtstied. Nun schlotz die Well die müden Augen beide Und streckte sich zum tiefen Schlummer hin, Ci» stummes Märchen aus verträumt«'' Herde. Ruh', ihrer Krone bar. die Königin So todtenstill! — Tie hohen Linden recken Die Arme auS: „Giro uns zurück den Schmuck!" Da senkt sich leise über Busch und Hecken Ein wcrhcS Linnentuch mit sanftem Druck. Und dichter wird'S; die bunten Farben schwinden. Mit weichen Händen deckt sie zu das Weib. Die Tritte löscht'S, die durch den Tann sich winvcn. Und alle» Leben tödtet's «anderlei!'! — Es dämmen. — Horch! Was tönt da für ein Singen. AIS ob Musik die ganze Stunde war'. Es naht mit unsichtbaren Enaellchwingen! — Ta träumt die Erde von der Weihnachtsmär. Und tausend frohe Lieder aufwärts klimmen Und brechen kühn zum lichten Sein hervor; Tauiend erwarkungsbanae. kleine Stimmen Zur» Himmel steigen iuvelvoll empor. Kimgl nur. Ihr Glocken, klingi. Ihr sützen Lieder, Bon reinen Kinderherzen angesacht! Denn durch das All' steigt Euer Echo nieder Und kühl die Erde wach zur hell'gen Nacht! Lelene LrLnlner. Lharade. Die Häupter derEri> en die Sonne verlchönt, Als wären mit Dcmantgestein sie gekrönt; Die Andern, vom Kulte dcsFrüblings er weckt, Die Kelch« erschlichen, im Grünen versteckt; Und sind alle Biülhen vom Winter geknickt. Mein Ganzes unS freundlich das Zimmer noch schmückt. , MiiiMt Lkililt Erscheint H täglich 1^0. 8V- Dienstag, den 23. Dezember. IttOL Im Vorwerk. Roman von I. PeiSker IForNeyung ) <S!achdn>a «etbolen., . Sie gab Anne-Marie ein Parsümflacon, damit die kleinen, vorwitzigen Finger be- schäsiial waren. „Mein Schatze! geht dann zum Onkel, da wird ihm die Zeit nicht so laug." „Onkel immer müde >s«, Onkel ich nicht mögen." „Maus Hai recht, der Onkel könnle etwas lebendiger sein; er pflegt und verwöhnt sich gar zu sehr. Sogar pugen mag er nicht mehr. " ,?Wil möchten wohl ausbrcchen. Kind." Kurt nahm der Zose den rangen mit königsblauer Seide gefütterten Abend,nontel ab und legte ihn um die Schultern seiner Frau. „Tanke. Erst noch zu Eugen, Bester." Sie eilte über den Korridor und pochte an die Thür des Bnidecs. Er lag aus einer sybaritisch beguemen Chaiselongue: eine Schaale mit ausgewählt seinem Konfekt stand vor ihm, dicht daneben lag ausgesmlagen ein Jokai scher Noman, der leiner schlasien Hand entsunken war. Er erhob »ch. als Magdo hcreinrauschtc. Die Augen mit der Rechten beschattend, bat er beschwörend, „Zauber,» Kirke, weiche von hinnen! Ich will mich nicht ausregen an Deiner Schönheit. Ich folge Dir auch nicht." „Das ginge auch nicht mehr an," lachte Magdo^ „der Wogen wartet bereits. Ich lom nur, um Dir Lebewohl zu sagen, fauler Bub'. Sage, was wirst Du beginnen, wen» Niemand da ist, der Dich auszonkt und ausmuntert." „Ich werde die Fische im Parkteiche süttcrn und einen elegischen Spaziergang unter entlaubten Bäumen vornehmen." „Träume lieber von Lorbeeren und Ruhm, Eugen, damit Tu wieder ehrgeizig wirst. Und nun aus Wieder sehen!" Er begleitete sie hinaus zu dem harrenden Schwager. Im Vestibül sieben bleibend. ' ' l» der vllauen Schleppe. „Ais ob es mir verfolgten seine flimmernden Augen das Hinabneseln l sv leicht siele dieses Verzichten aus ein fröhliches Festmahl," dachte er verstimmt. „O, ihr Göller, zu welch' schnödem Dalein bin ich verdammt!" Eine halbe Stunde später schleuderte er >m Park umher. Er hielt sich nicht in der Nähe der Strotze aus, wie sonst. Seit vier zehn Tagen war es ihm nicht gelungen Toni wieder zu sehen: er ersparte sich sür diesmal ei» vergebliches Ausschauen. Seine Gedanken waren jedoch sehr nnl ihr beschäftigt. Er zürnte ihr. Sie mutzte doch längst gewahr worden sein, das, ihm ihr lhausrisches Persönchen durchaus nicht gleichgiltig war. Warum lietz sie sich nicht sehen? Das letzte Zusaniineniressen war wundervoll anregend gewesen. Bald war sie scheu, bald keck, bald heiter, bald schweigsam. In ihren >ungen Zügen lag noch der undcsinirbar" Zauber der Erwartung, der die ousbreaiende Knospe umgiebt. Es war. als wollten sich mitunter unvorsichtige, hcitze Worte aus die noch kindlichen Lippen drängen: Lehre mich dos Leben . . . lehre mich die Liebe! „Ich bin ihre Tagessehnsuchi und >br Traum — so viel ist sicher," sann er sicgesgcw.h. Und er nahm sich vor, sie bei dem nächsten Wiedersehen durch Gleichgiltigleit zu kollern, um st« sür ihr Fernbleiben zu suchen und um sie zu ver anlassen, ihre Empfindungen zu enstchlciern. Aus kurze Zeit zerstreuten ihn solche Vorstellungen. Dann empfand er die Einsamkeit um so vcrhatzter Er hätte sich >n dos Laub zu leinen Fützen einwühlen mögen vor Ver langen und dumpfer Oual. Leben! Leben! Geniesten! In der Richtung des Parkthores wurde das »ntervrochene. zänkische Klassen Männcs laut. „Fräulein Liebreich und das Kind . . . dachte er mätzig erleichtert. Verdrossen wandelte er der Strotze zu, um ihnen zu begeanen. Männe bellte nicht mehr. Nun hatte Eugen Berg die Villa Umschriften und „»beeilt die Hauvtallce durch- mesicn. Einige Schritte vor dem Eingang lauerte Toni Binder und streichelte den bc- sächlichen Teckel. „Holder Zusoll sei gesegnet," flüsterte der schöne Mann inbrünstig Doch gab er. während das innge Mädchen sich nun autrichtete. seine freudige Überraschung weder durch einen herzlichen Ausruf, noch durch ein Lächeln kund — aus Berechnung. Sein stummes zurückhaltendes Grützen, sein befremdendes Zaudern, ehe er höflich ent- schuldigend andeuiete: „Ich wähnte Fräulein Liebreich mit der Kleinen hier!" wirkten wie ein moral'lcher Hieb aus Toni. „Habe - habe ich Sie beleidigt?" fragte sie tonlos. Er lächelte ein wenig, cs war mehr ein flüchtiges Zucken der unwiderstehlichen Lippen Sein fascmirender Blick sah ihr bis in das zitternde Herz hinein. „W e kommen gnädiges Frantein zu solcher Vermuthung?" „Sie sind io - so anders zu mir, Herr Berg „Die zwei letztvergangenen Wochen haben mir gezeigt, wie sremd und fern ich Ihrem Ge- oächlnitz bin." 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