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Dresdner Nachrichten : 01.12.1902
- Erscheinungsdatum
- 1902-12-01
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-190212018
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19021201
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19021201
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1902
- Monat1902-12
- Tag1902-12-01
- Monat1902-12
- Jahr1902
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 01.12.1902
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. » L - - r» -er r» ^ * « 2 ^ n y geTLrde« worden. Wer seine eigene Ueberzeugung »um Ausdruck brmgeu und den Stimmenichacher verhindern wolle, solle mit dem Mieldbewohncr-Beret» wälilen. Auch diesen AuSsührunaen folgte lanaanbaltender Beifall. Die anschließende Diskussion trug rkeuweije cmen sehr stürmischen Charakter. Sil wurde von Herrn Rechtsanwalt Dr. Hackel eröffnet, der betonte, daß di« Resorm- vane» >u> Kollegium sich n«r als Bürgeroerrretuna südle. nicht al» politisch« Patte». Ein Einlverständnlß mit dem Mietherverein in Bezug au» die Aufhebung der indirekten Steuern sei sofort ge geben. wenn man für eine gerechte Berthe,lung bei Deckung d«S Einnahme-Ausfall» sorge. Durch die Revidirte Städteordnuna sei die Hälfte der Stadtvertretung den» Grundbesitz gewährleistet und da dieser */» aller Steuern ausbringen müsse, solle er nicht noch mehr belastet werden. Den ärmeren Hausbesitzern gegen über wäre dies ungerecht und bei einer Heranziehung der gronen Einkommen würde ein Fortzug ftattfinden. Daß er für die Ver- voopelung der indirekten Steuern gesprochen habe, sei ein Jrrthum; und was die Aahlabmachuiigen betreffe, so sei Herr Beck als Ob mann selbst an den Reformverein herangetreten. In gle chem Sinne äußerte sich Herr Bezirksdirektor AhIhel m. Die Interessen der Unansässigen habe er leder 'seit gewahrt, und er bedaure leb- baft, daß in, Borstand zwar Vertreter seder anderen politischen Partei, aber kein Reformer sitze. Herr Beck entgegnete hierauf uud wurde von Herrn Malermeister Sommer dann unterstützt, der die Schuld an der üblen Lage deS Grundbesitze« der Speku- lationswutk deimißt. Gegen die Darstellungen der Herren ?r. Häckcl und Ablhelm polemisirten des Weiteren die Herren Greiert und Handelskammer-Sekretär Schulze In scharfer Weise beleuchtete der Letztere daS Verhältnis; der Resormpartei zu Herrn Baumeister »rrtwig. den Herr Dr. Häckel Io lebhaft vertdeidiat bade. Der nilundiaß von Treu und Glauben, den der Antisemitismus rrediae. fei nicht blos auf einen e keil der Juden, sondern in de, Praxis auf Jeden anzuwenden Wolle sich alio die Reform paltet von Hartwig lossagen und Mieiherintereffrn vertreten, ko lei sie nicht unwillkommen Rach Herrn Dr. Härtet'- Replik, einem Schlußworte des Re'erenten Herrn Beck und brrichtlgenden Ausführungen des Vocsitzeicden Herrn Dr. Scheven erreichte die oiter von lotendem Beifall nnterbivchene Versammlung nach >-2 Uhr ihr Ende. - Die Sektion Dresden des unter dem Protektorate Sr Maieklät des Königs stehenden GrdirgsverrinS für die Sächsische Schwei; begann gestern die Feier Ihres s ü n s u nd; w a n; i gs ä h r i g e n B est ek rn S mit einem Frst - nkkus im weißen Saale der .Drei Raben". Denielden eröffnete der '.weite Vorsitzende. Herr Dr. Meiche. mit eine, herzlichen Be grüßung. i» weicher er insbesondere die drei anwe>enden Ehren- iniig'.ieder Herren Ged. Raid Pros. Dr Rüge. Stadkrard Prof ?r Lebmann und Vrvf Krone mit warmen Worten willkommen hieß. Hieraus kielt der eine Borsitzenve. Herr Obe.tehrer Martin. die Jeff- rede und rührte dabei aus. wie zu >o vielen andere», der Ge>undheit dienenden Bewegungen, wenn sie mit den« »ötkigen Maß und Ziel . trieben werden, in erster Linie auch das Wandern gehöre Woh. Kaden die modernen Großstädte durch Schaffen freier Plätze und woblgevslegter Va»kanlage» in sanitärer Hinsicht viel gekba» und die größten Orrer nickt gescheut, der Bevölkerung hinreichend Luit und Licht ;u verschaffen, aber alle diese WoblfahrtSeinricht- ungen reichen nicht hinan an die ewig schöne Ratur der Berge und an den würzigen Duft der Wälder, denen io nahe zu lein ge rade unter liebes Dresden das große Glück und den großen Vorzug dabe. Mit der Erichließnng der herrliche» Vergwell der Sächsi schen Schweiz durch Anlegung von Wege». Erbauung von Aus- sichkskhürnien. Anbringung von schützenden Geländern an besonders gefährlichen Stellen und nicht zuletzt durch Errichtung von Lcdülerkerbergen habe sich der GevicgSvercin und bewnoerS die Sektion Dresden ein großes Verdienst n»i die Allgemeinheit er worben. Dallienden und Aberkanseuden zu einem nohen Natur- genuß verholten. Ter McdirgSverem beanspruche keine Unterstütz- üng von Staat und Stadt, was er in den 25 Jahren ge'chaffe». habe er aus sich selbst heraus aetkan. und erfreulich würde es sein, wenn seine gemeinnützige» Bestrebungen in immer weiteren Kienen Anklcma fänden. Pcwndcre Worte deS Dankes und der Anerkenn ung widmete der Vortragende den Königl Forslbcbörde». weiche die Arbeiten deS GedirgSvereins in seder Weise unlerslützken und förderten und mit denen kersilke seil den ersten Tagen seines Be stehens in stetem guten Einvernehmen gelebt bgbe. Auch aus dem Gebiete der Wohlthattakett habe der Gebirgsvereiu dank der Opferfreudigkeit seiner Mitglieder und Gönner erfolgreich »hütig ,ein können: 9ttl! Mk. sind während der vergangenen 25 Jahre als Weihnachksspenden an Arme und Hilisbednrftige hinaus- gegangen in die Sächsi che Schwei;, gegen 1GV Ml. erhielt das durch eine verheerende FeuerSbri-nst halb in Asche gelegte Utte walde und gegen di,, Mk konnlen den Wasserkalamitosen der letzten großen Ueber'chwemmiing zu Kake kommen. Sv habe der Gebirgsvereiu in rastloser Arbeit sein Bestes gcikan. um segens reich zu wirken. Der Vortragende schloß seine mit lanaankalken dem Beifall auigenommene Rede mit der Bitte, den Wandersrab >o oft als möglich ;u ergreifen. und mit dein Wunsche, daß icder Gebirgsvereinler ur unseren Berge» auch iernerhin daS finde» rnöge. was er suche. Erholung. Gesundheit. Kraft, und daß der Gebligsverein alle Zeit eine Erziehungsanstalt >e>n und bleiben ni.'ge zur heiliae» Mutter iKokur. — Hieraus überreichte Herr Tr. Mcrche bei, beiden noch anwetenden Mubeaiündcrn deS Vereins. Herren Ged RatkProf. Dr.Riige und Oberlehrer Marti». im Namen des Eentralausschusses eine Ehrennadel in Gestalt eines goldenen 'Deiclnsieickens. Mit einem allgemeinen Liede schloß der feier liche Zcilaktus. Mm folgte ein Festmahl, welches in sehr Hniiinrier Weise veilies. Ten ersten Drlnkipmch brachte Herr Merlekrer Martin aus den hohen Protektor des GedirgSvereins. :e Maieiläi den König Georg, aus. welcher, selbst ein eitriger Touriff und Freund der Berge, dieses Schirm- und Schutzamt ickon als Prinz vom elften Tage des Vereins an geübt bat und ai'ü-'elden bis heute kien uns gnädig gesinnt geblieben ist. Tic Ber'ammlrii'g stimmte begeistert in das Hoch auf Ze. Majestät orn Herr Puff. Krone aebachte der Zeit vor der Gründung des Vereins und stiftete demselben unter Vortrag des vor 24 Jahren redicktetcn .Waldliedes" einen Band teurer Lichtungen mit Sem li-un'che. daß der Gebirgsvereiu stets an teiiicn Idealen feftdcilten möge Herr Kandidat Monbauvr von der akademischen Sektion Tresden des Tenttch-vslerreichiichen Alvenvereins an der Königl Technischen Hochschule erachtete eS als euren guten Zug im Cha rakter deS größeren TkieilcS des Publikums, nch durch Ausrechk- erkallung der Ordnung die Pflege des Waldes angeleaen >ein zu laiien. und Herr Conradi brachte dem verdiente» Vorsitzenden. Herrn Oberlehrer Marlur. ein dreifaches Hoch. Das Gleiche ge'chah durch den zweiten Vorsitzenden. Herrn Tr. Meiche. gegenüber Herrn Stadtralh Pros. Dr Lehmann, weicher die Lektion Dresden eine lange Reihe von Jahren geleitet und unter deffen Vorsitz sie ihre ichönilen Erfolge zu verzeichnen hakte, woraus Vieler in herzliche» Worten dankte und des gegenwärtigen verdienten Obmanns der Booisstatwn an der oberen schirme, die eine Hciuvteinnahmeguelle tür das Uittcrffützungswcik der Sektion bildet. Herrn, Earl Schneider, gedachte Herr RechnnngSrath Riekschel toastete auf den Vorsitzenden deS WandernuSschuffeS, Herrn Generalagent Engert. woran» dieser mir dem Wunsche dankte, daß stets ein frisches, fiübliches Wanderleben in der Sektion Dresden blühen möge. Glückwunschtelegramme gingen eui von Herrn Oberbürgermeister Geh. Fiiiaazrath Beutler, der Sektion Dresden des Tcutich österreichitcken Alvenvereins. dem »ordböhmischenErkursionsklild in Böhmoch-Leiva. der Landsmann schaft Engebirger und Vogtländer und vielen Tchweneriekuonen. In einem letzten Trinkivriick 'vrach der Voisitzende. Herr Ober lehrer Martin, allen Mitarbeitern an dem Werke der Erschließung unterer schönen Sächsücben Schweiz und allen Erschienenen für rhre Treue und Anhänglichkeit leinen herzlichsten Dank au». Die Bitte daran knüvtenv. dem Gebirgsvereiu auch ierner ihre Snm- vatbien zu erhallen Damit ianv der erfte Dheii des 25iährigrn Jubiläums, dessen Schluß ein am Dienstag >,n Geweibehause stctttsindender Jamiiienabcnd in Gestalt eines „Wald- und Berg festes am Rauenstcin" bilden wird, seinen Abschluß. — Bei der gestern stctttgesundLnen KircbenvorstandS- Ergänugswahl der «t. Jacob igemeinde wurden folgende Herren zu Mitgliedern des Kircdenvorstandes auf die Jahre 19M-I908 gewählt: priv. Glockenyiekermeister Bierlina, Hosoberbaurotd Dünger, Chemiker Dr. He-elmann. Rektor Pros. Dr. Meitzer, Kaufmann Schifsner. priv. Fleitchermeiffer Renz. — Dom 24 bis 28. November fand an, Freiherrltch von Fletiber- scheu Seminar die WakffSbiakeirSvrü'ung Katt »er sich S8 Lehrer unterzogen. An vauvrceninren wurden ertbeili 2 Mal ld, 8 Mai N», I I Mal »I »nd IN Mal IIK. Den Vorsitz führte der KöntalicheKommissar Herr -ezirksschrilinsvekior Schiilratü Dr. Lange: als Kommissar der obersten «irchendehörde war Herr Obertonsffwriatralb Dr. .«oblschüller adgeordiie» worden. — Lritral-Dßeater. Heut« Monka- Akeud» Uhr gelangt eu» vollnäudlg neue« Proarauim »um ersten Male »ur Au-tuhiung. Die Direkiion hat wiederum nur hervorragend« Künstler Ärpffichtet: Miß Karma. DranSsormatsons-Dänzerin: Rodectu« Vtlfredv. Balllvieur: Adele Moraw. W»e»,r Soudnitm» divo: Amoros und Werner, tomrfche Banromlme: .Beim Fllrirn erwischt"; Humorist Sieawart Gente«: Georg und Guffi Edl«G. Aloen,cen«: Miß Lidv Rirvano in ihren irbrnden Biwern mit dem Schimmelwallach .Loki" unter Leitung de» vreneur» Emst Durmont: da« Alizer Lnch omerican musteal Akt: die Koulli- dilftrn The UeffeniL: Geichwfflrr Hugo und Maraavtth«. Buhnen luffakt: Meßier» Kv-mogravb mu neue» Buderlerk?,,. — Gestern Abend kurz »ach 8 Uhr brach im Schäfrr'fchen Gut tu Mvckrltz au« »och unbekannter Ursache 5 « u «r aus. da« dir Gebäude in kaum einer Stunde in Aiche legte. Die Wehren der Umgegend waren bald zur Stelle, vermochten aber nicht« aiwzurichten. als den Brand aus seine» Herd zu beschränken. — Am ersten ZiehunqDtage der letzten MeißnerDombau lotterte wurden an größeren Gewinnen nur gezogen «in stüas tausender laus Nr. I82ÜÜ1>. ei» Dreitausender sauf Nr. 1350171 und zwei Tausender saus die Nummern 117308 und 2753601. — Das Blindenaivl in KöniaSwortha beging am 25. November kein 15jährige» Stiftung-fest. Die Feier begann Nachmittag» 2 Uhr mit einem erhebenden Festaktu», woraus Herr Lehrer Lötzscd die Festrede hielt. Ihr folgte ein« von den Blinden mit bellen, klaren Stimmen vorgetragen« Motette Nachdem der Aklu« m,t Gebet geschlossen, wurde der Saal durch schnelle Hände umaewandelt. und man ließ sich an langer Tafel zu gemeinsamem Kaffee nieder. 'Abends fand im Aroeitmaal, wo sich sonst die geschäftigen Hände der Blinden «ur Korbflechterei regen, die Ausführung des Märchen» „Dornröschen" mit bei. Blinden alS Darsteller statt. In vollkommener Weste, mit großer Feinheit und Sicherheit wurde daS dramatische Märchen in fun' Bildern vorgesührt. Beim gemeinschaftlichen Abendbrot brachte Herr Oberinspektor Vermeil, welcher zur Feier von Dresden ge kommen war. das Hoch aus Seme Majestät König Georg aus. Weitere Drinksprüche folgten, auch wurde rin sehr humor volle« Tafellied gesungen, in welchem alle Die gefeiert wurden, deren man in festlicher Stunde zu gedenken hatte. An die Tafel schloß sich, durch humoristische Vorträge angenehm unterbrochen, ein Tanz an. — Die Ursache zu dem in Leipzig in der Tobakfabrik von I. C. Kreller u. Eie. auSgebrochenen Feuer konnte nicht ermittelt werden. Unfälle sind glücklicher Weise nicht zu verzeichnen, da die in dem Vordergcväude wohnenden Familien sich noch rechtzeitig cn Sicherheit bringen konnten. Der Sachschaden ist augenschein lich sehr bedeutend Das Dachgeschoß und da» darunter befindliche «Veite Obergeschoß mit den dann ausgeslapelten Vorräthen an Tabak sind völlig zerstört. — Franken Hera. 30. November. Durch Schaden feuer wurden hier die beiden am neue» Ichrunenvlatz gelegenen Scheunen der Oekonomen TnnkS und Winkler mit reichen Bor» räche» a» Heu. Stroh und Getreide. landivlNdichastlichen Maschinen und Gerüchen vernichlet. Man vermuchet Brandslisrnng. — Der Reisende, der sich in Reichenbach i. B. kurz nach Ankunft des Effenbahnmges erschollen hat. ist rin gewisser Joses Utz auS Furt am Wald iBayern). — Zwicka u. 30. Nov. Die Brauereiarbeiter von Zwickau und Umgegend hielten am Sonnabend im „Belvedere" eine öffentliche Versammlung ab. um Stellung zu nehmen gegen den ablehnende» Bescheid der Brancreibesitzer in Sachen deS von den Arbeitern einaereichlrn LodntariseS Sie fordern einen Wocbenlod» von 26—28 Mark. Schließlich sind sie oder dadi» übereingekommen, den Lohnsatz aus 23 Mark zu ermäßigen. Die Besitzer haben aber die Forderungen abgelehnt. Die Ver sammlung sprach sich übereinstimmend dahin aus, an den Forder ungen unbediiigt festzuhallen und cvent. zum Aeußersten zu gehen. — Wenerdertch' »er e»ai»durqer »eewanr vom SO. November. Ein Maximum von 87» Millimeter befindet sich über Skandinavien, Depressionen unter 7LN Millimeter über Westeuropa und Innrrrußland. In Deutsch land. außer an der Norbseckust«, ist es rutng. »m Norden heiter und kalt, im Süden trübe unv mild. — Wahrscheinlich »it meist heuere«, stellen- weste nebliges, trockenes Froftwettrr. ragesgeschtchle. Deutsches Reich. Die Ansprache, welche der Kaiser in Görlitz de> Entgegennahme des Ehrentrunkes in der RuhmeShalle hielt, hat folgenden Wonlaut: „Indem Ich Ihnen, Mein verehrter Herr Oberoürgermeisler, Meiner herzlichsten Dank ausspreche dafür, daß die Stadt Görlitz gewünscht Hatz daß Ich an d.esem Tage der Einweihung zugegen sein mochte, spreche Ich auch dem Komitee Meinen Dank und Meine Freude aus über das Wert, das Sie hier vollbracht haben. Es ist ein Werk der Ermnerung. und desalb möchte Ich glauben, daß der Name Eruincrungs- odcr Gedenkhalle sür diele Halle besser paßt, als rltuhmeShalle. Es ist ungermanijch, sich zu rühmen: wir wollen Gott dankbar sein, daß er Meinem Großvater und Vater geholfen hat, unser Land wieder zu einigen »nd uns bis hierher zu führen, wir wollen uns aber dessen nicht rühmen, denn ohne chn wäre es uns wohl kaum gelungen. Also eine Gedenkhalle sür den Ruhm des deutschen Vaterlandes! Diese Gedenkhalle soll uns mnhnen, wie eS das verehrte Stadthaupt soeben aeiaat, sie soll uns mahnen, daß unserm Volk bei dem Anblick der Paladine und Heroen aus großer Zeit wieder klar wird, daß unsere Einheit nur durch gewaltige Arbe.t des Geistes und des Körpers möglich geworden ist. die gewaltige Arbeit Kaiser Wilhelms ves Großen, der in lahrclangen Kämofen dafür gewirkt, die gewaltige Geistesarbeit des deutschen Volkes, weiches m allen seinen Ständen darnach trachtete, seine Einheit wieder zu finden, und die gewaltige Arbeit seiner bewährten Söhne auf dem Schlachtfeld-. Mir will es aber scheinen, als ob die jetzige Generation der Verpflichtung, durch Arbeit das sortzufiihren, was uns durch die Arbeit der Väter überkommen ist, nicht vollkommen entsprechen wollte. Unser Volk in je nen verschiedenen Klassen und Ständen ist sür diese Ausgaben unempsänglicher geworden, die großen Fragen, die an dasselbe herantreten, seitdem ein einiges deustches Vaterland und ein einiges germanisches Volk wieder her- gestellt find, werden nicht verstanden. Ich hoffe aber, daß jeder Bürger, der h er ein- und ausgeht, ans diesem Anblick zum Nach denken angeregt werden möge, und daß in den Lausitzern und auch cn den Fremden, die hier hoffentlich in großer Zahl sich einfinden werden, das Gefühl für den kategorischen Imperativ der Pflicht wieder wach werde. Es ist schön und herrlich, wenn ein Volk seine Liebe zu seinen Vätern und zur Krone und deren Träger zum Ausdruck bringt, allein damit ist es Nicht gethan. ES können der Träger der Krone und seine Organe auf die Dauer ein ganzes Land nicht vorwärts bringen, wenn nicht alle Stände desselben helfen. Wir stehen an der Schwelle der Entfaltung neuer Kräfte: unsere Zeit verlangt ein Geschlecht, da» sie versteyt. DaS neue Jahrhundert wird beherrscht durch d.e Wissenschaft, inbegriffen die Technik, und Nickt wie das vorige, durch die Philosophie. Dem muffen wir entsprechen. Groß ist der Deutsche in seiner wißen- jchattiichen Forschung, groß in jener Organistrungs- und DlSzi- plinsähigkeit. Die Freiheit sür das einzelne Individuum, der Drang zur Entwickelung der Individualität, der unserem Stamme mne- wohnt, ist bedingt durch die Unterordnung unter das Ganze zum Wohl des Ganzen. Möge deswegen die zukünftige Zeit ein Ge schleckt heranwachsen sehen, da» in voller Erkenntniß dieser That- fachen in freudiger Arbeit Individuen entwickelt, die sich unter ordnen zum Wohl des Ganzen und zum Wohl de» Volkes und des Vaterlandes. Dann wird daS, was Ich in Aachen angedeutet habe, erst Wirklichkeit und Wahrheit werden, äußerlich begrenzt, innerlich unbegrenzt. Und hier auf Schlesiens Boden da ziemt es sich wohl, an den Großen König sich zu erinnern, der diesen Edel stein seiner Krone eingefügt hat, und das, was er für die Zukunft seines Vaterlandes im Auge hatte, das wollen wir auch weiter Hilden Freiheit für das Denken, Freiheit in der Weiterbildung der Religion und Freiheit für unsere wissenschaftliche Forschung, das »st die Freiheit, die Ich dem deutschen Volke wünsche und ihm erkämpfen möchte, aber nicht die Freiheit, sich nach Belieben schleckt zu regieren. Nun ergre se Ich diesen Pokal, äefüllt mit deutschem Wem, und trinke auf da» Wohl der Stadt Görlitz und der Lausitz. Sie leben hoch! hoch! hoch! sAusführlich wiederholt.! Unter den strafrechtlichen Gesichtspunkt de» Hausfriedens bruchs will die „Germania" daS Verweilen eines auf Grund deS 8 60 der Geschöstsordnunq von der Sitzung ausgeschloffenen Ab- geordneten im Reichstage gebracht wissen. Das Blatt führt hierzu auS: „8 123 des Deutschen Strafgesetzbuchs bestimmt u. A.. doß Derjenige, welcher in abgeschlossenen Räumen, welche zum öffentlichen Dienst bestimmt, sSitzungSsaal deS Reichstag«! ohne -«lang» WWW bei,rast iverden Be,»° strasaesetzlich« loezummung en und müssen, undel-imd,, . ^ verweilt, wen» er auf die Aufforderung, d«s verechttgien nicht entsernt, wegen Hausfriedensbruch» chit Gesangmß bi» 3 Monaten oder mit Geldstrafe dt» zu nu. Unseres Erachtens wurde dies» tm concreten Falle Platz greisen lLunen und man««, der Immunität der Re>ch»tagsmitalieder noch Artikel 80 und 31 der Verfassung, de« Deulichen Reiche«, die nffr uuter alle» Um. ständen voll aufrecht erhalte« wlffen wollen. Man kann doch von einem Abgeordneten, der einen HauSsriedensbruch begeht, nicht sage», daß er „wegen einer Abstimmung »der wegen der in Aus- Übung semes Amtes gethan«» Aeußerunaea" gerichtlich belangt werden solle, und weiter gebt die Immunuät nicht. Würde dann der betreffend« Abgeordnete dem ReickslngSdiener bei dem Heraue- fübren au« dem Sitzung«!aRe Widerstand leisten, so würde er sich außerdem de» Vergehen« .Widerstand gegen dl« Staatsgewalt" schuldig machen " In Breme» wurden die Bürgerichasttwadlen abgeschlossen. Die Sozialdemokraten haben 6 Sitze gewonnen, aus 10 hotten st» gerechnet. Amerika. Rach Berichten au» Rat Pottaae am Lake os tde Woods lim Westen von Ontario, an der kanadischen Pariflcbahn) wütdete dort »ine surchtbare Feuergdrunst. der Logerdrstande von 2» Millionen Kudiksuß Bauholz, eine Schiffswerft, sechs Lamvier, zwei Segelschiffe, eis Wohnhäuser, sowie mehrere Lager, gedäude zum Ooier sielen. Frauen und Kinder zogen sott, um sich in Sicherheit zu bringen, während dir Männer den «och unveu iehrlen Theil der Stadt zu retten suchten. ttrutfi and tvtssewfchaft. s In der Königl. Hofovrr gelangt beute Abend Richard Wagner'» „Fiirarader Holländer" zur Aufführung-, das Künigl. tzosschauspiel läßt da« Lustspiel „Miß Hobbs" von Jeromr-Woltrr» in Scene gehen. Beginn beider Vorstellungen halb 8 Uhr. f Im Residenztheater werden heute di« Vorstellungen von „Alt Heidelberg" wieder ausgenommen. DaS Gastspiel des „Schliersrer Bauerntheater«" beginnt am 8. Dezbr. 7 Heute. Montag, findet die ll. Goirse von Lew Ina er. Warums. Rotohi. von LUiencron unter Mitwirkung von Professor Georg Schumann «Klavier- im Musenbause statt. f Königl. Hosover. Puccini's »Tosco" gelangte am Sonnabend in der veränderten Besetzung mit Herrn Perron al» Scarpia zur Aufführung. D»e dem Künstler angeborene Noblesse kommt der Figur zunächst für die allgemeine Repräsen tation sehr zu statten. Der vornehme, elegante Mann läßt, wie im Or>gmaldrama beabsichtigt, die Möglichkeit jemer unum schränkten Machthaberschast und seiner hohen Stellung leichter zu, und die brillanten Aeußerlichkeiten schassen zugleich einen wirk samen Kontrast zwilchen diesen und den unter glänzender Hülle verborgenen Scheußlichkeiten des Charakters. Nicht unwesentlich gewinnt die Figur durch den dämonischen Zug. den Herr Perron in die Darstellung zu dritten sucht. Hierdurch erhält die Gemeinheit und Verruchtheit der Seele diese» diabolischen Polizei- Präsekten eine gewisse Größtz oie sich Ihr Gesetz mitbringt und mit irdischer Waage nicht zu menen ist. Sv dargesteüt, steht die Figur auch in effektvollem, drastischem Gegensätze zu ber ehrlichen, glühenden Liebe, wie sie Frau Abendroty vortrefflich zum Ausdruck bringt und der selbstlosen, edlen Opscrbereltwilligkeit, die Herr Burrian groß und schön verkörpert. — Das von Rasse und Eindringlichkeit, von erotischem Schwünge der Puccini'schen Musik erfüllte Werk fand vor gut besuchtem Linuse wieder glänzende Am- nähme. Gewiß ist der dichterische Stoff, die textliche effektvolle Mache hart und schroff, die Wirkung kraß und äußerlich, aber die kraftvolle und anmuthige Lyrik der Musik wirkt ungemein mildernd und verklärend und das Ganze ist von so zwingender E aenartz das Werk wird so großzügig und vollendet dargestellt, daß die Vorstellung als eine der besten und sehenSwerthesien unserer Königl. Hosover zu empfehlen ist. ll. 8t. s Hen OderreMeur Lewinger kommt nach Berliner VlLttrrmridnngen für den Posten eines städtischen Intendanten der Vereinigten Theater von Köln a. Rh. nack dem eventuellen Rück tritte Hosmann's mit an erster Stelle tn Frage. Der Abgang des Künstler«, der bekanntlich, ehe er noch Dresden berufen wurde, über 10 Jabre Obrrregiffeur am Kölner Siadtthealer war und noch beute dort im besten Andenken steht, wüide in jedem Falle einen schwere» Verlust sür unser Königl. Hosichmffviel bedeuten, scheint aber wenig wabttcheinlird bei der großen Position, die sich Herr Lrwmgrr bin in kuize, Zeit geichaffen hat. f Unser geschätzter Poiaunist am Königl. Overnbause Herr Hermann Meitel. Königl. Kammermusiker und Lebrer am Königl. Conservatorium. begeht am heutigen Tage sein WjährigeS Lirnstjnbiläum. D Wie erwähnt, hat der „Dresdner OrpheuS" am Donnerstag seine Bethecligung am 2. Wettstreite deutscher MännerLesangvercine m Frankfurt a. M. bei der zuständigen Kommission mit 196 Sängern angemeldet und gleichzeitig eine "lartitur des selbstgewähltcn Chores zur Genehmigung bcigcsügt. n letzter Stunde Hai sich, wie wir schon iniitkeilien, auch noch der Leipziger Männer-Chor unter Wohlgemuth, der beim Preissingen in der Internationalen Kunstausstellung 1901 gemein- chaftlich mit dem „Dresdner Orpheus" um die Palme des Sieges rang, entschlossen, sich an dem Frankfurter Wettstreit zu bethci- ligen. Es wird somit von hohem Interesse sein, die Leistungen beider, sich einer überaus tüchtigen Leitung erfreuenden Männcr- Chöre gegen einander abzuwägen. 7 In den Atrltevchcmsennnn dr» Kaiser!, und Königl Hoi- vbotograodrn OtroMaver lPragristraßej ha» gegenwärtig eine Ausstellung neuer, prachtvoller, künstlerischer Bilder unö Blätter stattgrfunden. di« erst kürzlich aus den Mover scheu Ateliers hervorgeaanarn sind. Vor Allem findet die neueste Auf nahme Sr Majestät des König-Georg, ein treffliches PasteL tn Lebensgröße, die allgemeinste Wcrtdschätzung. Daneben au - gestellt sind die lebensgroßen Bilver Ganze Figuren. Knie- uno Bniststückkl aus den hoben und höchsten GesrüschastSkrriien. aus- gefübtt in allen modernen Bersahren der Photographie. Ein jedes dirier Bilder ist der Natur im günstigsten Moment abgelauich: »nd mir io hervorragendem voriiebmen Geschmack tn Retvuche uno Farben ansgesüdri, daß man die B»der ausnadmstos aiS vollendete Kunstleiftungen bezeichnen darf. Tie Ausstellung ist immer dicht von Posianren umlagert. 7 In dem von. Fräulein Selma Len, Mittwoch den ». Dezember attswdrnden Eoncrrt wird Fräulein Laura Ravvoldi Gedichte von Wolfgana Müller, Werkmeister und Sommerälorff sprechen, die Herren Erwm Banck und Edaar de Gliwe« werden vret FantasiesiUcke iür Violine und Ptanosorie von Schumann. Romanze von Svendsen und Mazurka von vanck spielen. -s lieber die Krise im Stadttheatrr zu Köln theilt die „Köln. Ztg." folgendes Authentische mit: Der Oberbürgermeister Mt das Gesuch des Herrn Hofmann, soweit es sich aus den un- ertiaen Zustand, die Zugluft, u. dergl. des neuen Theaters stützt, abgelehnt, zeigte sich aber nicht abgeneigt, im Einvernehmen mit der Theoterkommission dem Anträge Hosmann» nachzukommen und der Stadtverordnetenversammlung die Vorlage zu machen, ihn unter näher zu vereinbarenden Bedingungen von der Erfüllung des Vertrages zu entbinden. Herr Hosmann hat e« somit völlig n der Hand, aus seinem Gesuch zu bestehen oder es zurückzuziehen. ckWien. Die Erstaufführung von Gerda« HauvimonnS Bühnendichtung .Der arm» Hrtnrich", dir vorgestern Abend tm Burgtbrotrr vor auSvertaustem Hanse stattsand. Irnn- eichnete sich von selbst al» da» theatralische Ereigntß der Saston. Dutzende von Hervorrufen de» Dichter» und der Darsteller seines neuen Werke», lauter Beifcillsnidel und sörmliche Aovlaus- bemonstrationen. - und doch eigentlich nur nach dem zweiten Akte ein wirklicher, ein echter Erfolg, der noch dazu im Wesent lichen Kainz und der MedelSky. vor Allem aber der au-gezeich neken Jnlcrnirung der Novität durch Tdimtg zu danke« war. Lb ich da» Werk, da» neben hohen dichterischen Schönheiten amb viele» Unklare und Geschraubte «ntbält. namentlich tn leinen BorauSirtzungen. dauernd lm Gvielvlan wird halten können, scheint trotz der lauten Begrüßungen seiner Prrmisre fraglich. Lvorr-Nachrtchte». „ Reime» z« Ar»tzt,««G«rr. 29 Nov. Middlesex Eteeple- Lhase» Handicap. „Bell Sound" 1.. ..Beenhead" L. .Mor« cktz.c» »SV» . O
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