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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 01.07.1880
- Erscheinungsdatum
- 1880-07-01
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188007011
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18800701
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18800701
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Paginierfehler
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1880
- Monat1880-07
- Tag1880-07-01
- Monat1880-07
- Jahr1880
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 01.07.1880
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in letzter Zeit eine rapid« Steigerung erfahren hat? Wenn die Behauptung de- Minister- richtig wäre, so müßte sich die gesammte am Getreidehanbel de» th iligte Geschäftswelt in den letzten Wochen augen scheinlich in einem auffälligen Jrrthum über den Stand der Versorgung mit Roggen befunden haben. Der Minister hat seine Behauptung auch durch Bei bringung einiger Zahlen zu begründen oersucht, aber diese Zahlenlbrweisen, wenn überhaupt etwas, gerade daS Segentheil. (!) Rach seinen Angaben hat in Deutschland die Raagenernte geliefert 1878 100 Mill. Etr., 1879 nur 78'/, Mill. Ctr.; dafür ist aber die Roggeneinfuhr, welche 1878 nur 19 Mill. Etr. be trug, in 1879 auf L9'/, Mill. Etr. gestiegen. Die Ausfuhr spielt in beiden Jahren keine erhebliche Rolle. Nun ist mit diesen Zahlen darum nicht recht Etwas anzufangen, weil die ProductionSstatistik sich auf daS Erntejayr (Juli — Juni), die Einfuhrstatistik sich jedoch auf daS Kalenderjahr bezieht. Wenn man sich aber trotzdem einmal an diese Zahlen halten will, so ist daS Ergebniß, daß der Ernteausfall 1879 gegen 1878 23'/, Mill. Etr. auSgemacht hat, daß hiervon durch Steigerung deS Imports von 1879 gegen 1878 nur 10'/, Mill. Etr. gedeckt worden find und daß demnach ich schließlich ein Deficit von 13 Mill. Ctr. Herausstellen mußte. Aller Wahrscheinlichkeit nach müßten a so unsere Vorräthe in diesem Jahre erheb lich geringer sein al- im vorigen Jahre. Das gleiche Resultat bietet auch die Statistik der Roggenvorräthe an den Haupthandelsplätzen, welche der Minister vor allen Dingen benutzen mußte, wenn er über den Stand der Vorräthe milsvrechen wollte. So belief sich z B. das Roggenlager in Berlin am 1. Jum 1879 auf 7918 Tonnen, am 1. Juni 1880 da gegen aus nur 3889 Tonnen oder noch nicht die Hälfte deS vorjährigen Bestandes: in Stettin lagerten am I. Juni 1879 „och 10,086 Tonnen, während am I. Juni 1880 die Bestände fast geräumt waren, da nur noch ein Rest von 883 Tonnen vorhanden war. An anderen großen Getreideplätzen liegen die Verhältnisse ähnlich. Wenn also auch in den Händen der Lanb- wirthe sich jetzt ebenso viel Roggen befände wie im Juni v. I. — was durchaus unwahrscheinlich ist, da die weit höheren Preise die Producenten in größerem Umfange zur Abgabe ihrer Waare veranlaßt haben werden als 1879 — so würde doch schon em gegen 1879 erheblich geringerer Bestand zu constatiren sein. Auf den gutgläubigen Zu hörer mußten die Ausführungen deS Landwirth- schaftSministers über die Ernteauesichten, d«e Roggen preise und die Roggenvorräthe vielleicht den Eindruck machen, daß die Getreidehändler doch eigentlich recht unverständige Leute seien und daß eS für das Wohl des Ganzen wahrscheinlich weit bester sein würde, wenn der Staat, der schon so Manches besorgt, auch den Setreidehandel an sich nähme und dann «in hoher Staatsbeamter, z. B. Herr LuciuS, dafür Sorge trüge, daß Getreide stets überall vorhanden wäre, wo man eS braucht, daß der Producent immer einträgliche Preise, der Consument immer müßige Preise und die Reicbscaffe stets einen hohen Ertrag auS den Getreidezöllen hätte. Wenn man aber fuhr, wie der Minister in der Frage der Roggen- vorräthe sich in eine ganz verkehrte Beurtheilung der Lage verirrt, so wird man die Versorgung de- Landes mit Brotkorn doch wohl noch lieber den von ihrem eigenen Interesse zur größten Umsicht angetriebenen Geschäftsleuten als der Einsicht eines von noch so wohlwollenden Absichten geleiteten Staatsmannes überlasten. *—Die Berlin-Hamburger Eisenbahn kün digt die noch nicht zur Amortisation ausgelooften 5proc. Prioritäts-Obligationen (III. Emission) derge stalt, daß die Rückzahlung am 1. Oktober 188o erfolgt und mit diesem Zeitpunct die Verzinsung aushört (oergl. Inserat). *1-* Der Spiritustransit Hamburgs. Wenn den „Spritpolitikern" Hamburgs Freihafenstellung em Dorn im Auge ist, wenn sie in diesem Entrcpot deS russischen, nach England und den Niederlanden gebenden Spiritus den Hauptfeind dieses ZweigeS der nationalen Industrie erblickten, so haben sie aller dings schon jetzt die Genugthuung, daß der Zollkrieg gegen die Hansestadt dem bezüglichen Zwischenhandel schweren Schaden zugefügt. Vor Allem find es die K-p entzogen er Großkaufleute, welche den Transit mit rusäschem Spiritus an sich ziehen und nicht bloS Hamburg, sondern auch Lübeck leidet unter dieser Veränderung der Verkehrswege. Sollte sich der Handel an dieselben gewöhnen, so kann man den Verlust für die deutsche Volkswirthschaft als einen unwiederbringlichen ansehen. Tenn ganz allein die Freihafenqualität hat Hamburg zum Vermittler dieses Handelszweige- geeignet gemacht. Die natürliche Lage spricht eben/o zum Vortheil Kopenhagens, wie zu Ungunstcn deS vergleichsweise entlegenen Elb Hafenplatzes. Dortmund, k8. Juni. Eisen. Auf dem Eisen markt herrscht gegenwärtig wenig Verkehr. Es ist ries außer der allgemeinen Geschäftsflaue auch noch dem Umstande zuzuschrriben, daß die Walzwerke der Inventur und der nöthigen Reparaturen wegen größ tenteils auf 8—14 Tage still liegen. Preisreduc- tionen sind in vergangener Woche im hiesigen Distrikt nicht weiter zu verzeichnen gewesen. Die Importeure von englischem und schottischem Eisen versprechen sich für die nächste Zeit ein besseres Geschäft, da anzu nehmen fit, daß infolge des Zustandekommens der Einschränkung der Roheisen-Production die Preise von einheimischem Roheisen steigen und daher günsti gere Chancen für die Einfuhr fremden Ersens ein- treten werden. Stabeisen hält sich in kiesiger Gegend auf 140 Grundpreis, während rheinische Walzwerke zu 130 und ein HandlungSbauü in der Pravinz Hachsen bereit- zu 125 osserrren. — Kohlen. Die Abschlüsse für das nächste Semester vollziehen sich schlanker, da die Eisenwerke sich geneigter zeigen, die jetzigen Preise zu zahlen, obwohl einzelne unter ihnen, besonders im Siegerlande, sich noch nicht ent schließen können, mit den Zechen in Unterhandlung zu treten und einstweilen dadurch noch einige Wochen Ze t zu gewinnen suchen, daß sie aufs Strikteste die Nachlieferung der im Winter wegen Waggonmangel» ausgefallenen Kohlenquantitäten verlangen. Abschlüsse für '/.—'/, Jahr in Fördersohlen vollziehen sich zu 30 — 32 solche für JahreSlieferung zu 34 per 100 Etr. *— Bei den bairischen StaatSeisenbahnen er krankten im Jahre 1879 von 19,272 zur freien babnärztlichen Behandlung berechtigten Bediensteten II, 836 oder 80.39 Prscent. Dl« durchschnittliche Dauer eine- Krankheitsfalles betrug 15.43 Tage. Von den sümmtlichen Erkrankungen endeten 8871 mitHei- luna, 2104 mit Besserung, 218 mit Tod. 184 mit Pensiomrung, Suspendiruna, Entlassung rc und 481 blieben am Jahresschlüsse 1879 in Behandlung. Von den 218 Todesfällen treffen 78 oder 35.8 Proc. auf Lungenschwindsucht und Tuberkulose, 31 oder 14.2Proc. auf Verletzungen. ES starben demnach 1.13 Proc. )eS gesammten Personal» und 131 Proc. der Er krankten. Pra«, 28. Juni. (W. «. Z.) Die Sisen-Jn- dustriellen und Vertreter der Blechwalz werke »erden hier am 1. Juli eine Berathung »egen Fortbestand der Cartellpreise abhalten. Die Besitzer der mährisch-schlesischen Werke sind ebenfalls geladen. — Als angeblicher Käufer der fürstlich Fürstenberg'schen Eisenwerke wird nun mehr Krupp genannt. *— Oesterreichische Südbahn. Die Verwal tung läßt seit Kurzem Eilgüter, hauptsächlich leicht dem Verderben auSgesetzte Gegenstände, wie frisches Gemüse, Obst, frische- Fleisch und Seelhiere mit den zwischen Triest und Wien verkehrenden Nacht-Eil- zügen befördern. Diese Einrichtung bietet neben einer schnellen Beförderung noch den Vortheil, daß die »ufgegebene Waare ihre Endstation Morgen» erreicht, demnach sofort in die Hände der Adressaten gelangen, be». aus den Markt gebracht werden kann. *— Karl-Ludwig-Bahn. Die Steigerung der Actien der Karl-Ludwia-Bahn wird im Allgemeinen als eine Consequenz der vermehrten Einnahmen und der Export-AuSsichten angesehen. Wie es scheint, liegt dieser Bewegung aber noch ein anderes Motiv zu Grunde. Die ,,N. Fr. Pr." schreibt darüber Folgendes: Vor einiger Zeit tauchten bereits Gerüchte auf über eine beabsichtigte Convertirung der Silbcr- Prioriläten der Karl-Ludwig-Bahn. Wir glauben, daß diese Absicht noch heute besteht. Die Verwaltung der Karl-Ludwig-BahnhateinOperat ausgearbeitet, welches von der Basis einer Ausgabe von neuen vierpro- centigen Gold Prioritäten ausgeht, welche an Stelle der alten fünsprocentigen Silber-Prioritäten aus gegeben werden sollen. Tie Ausführung dieses Planes dürfte im Wege einer allgemeinen Concurrenz erfolgen. Der Zeitpunct der Operation ist noch nicht bestimmt, und deshalb ist es auch begreiflich, daß allen diesbezüglichen Nachrichten ein Dementi entgegen gesetzt wird. * «ubapest, 28. Juni. (W. A. Z.) Ein kräftiger Nordwind brachte trockenes Wetter und verscheuchte alle Befürchtungen betreffs der Ernte. Roggen und Winter-Gerste sind in den meisten Landes- theilen bereits schnittreif. — Schon am Schluffe der Vorwoche erfolgten hier einige Exportkäufe und die jüngste Preisermäßigung weckt Hoffnungen auf einen lebhaften Export. Wahrscheinlich werden Ende Juli die Versendungen nach den ausländischen Märk ten größere Dimensionen annehmen. — Die Vorräthe an altem Weizen sind keineswegs erschöpft, viel mehr sind für die inländischen Mühlen noch auf fünf bis secbS Wochen Vorräthe vorhanden. *— Gotthardtbahn. DaS achte Baujahr, wel ches mit dem 1. October 1879 begonnen hat und mit dem 30. September 1880 endigt, wird voraussichtlich die verhältnlßmäßig größte Summe von Bauansgaben erheischen, weil in diesem Baujahre neben den regel mäßigen Arbeiten im großen Tunnel und in denTunnelS der Zufahrtslinien der größte Theil der Arbeiten der offenen Linie zur Ausführung kommen soll. Für die Monate October 1879 bis mit März 1880 sind 16,464,217 Francs verausgabt worden, für die fol genden Monate April bis mit September 1880 wer den die Ausgaben voraussichtlich 25,200,400 Francs betrogen. Es werden deshalb zur Beschaffung der nöthigen Boarmittel im Laufe der nächsten Monate bedeutende Verkäufe von Prioritäten nothwendig werden. >Vr. Deutsche Bierbrauereien in Italien. Nach einer Notiz deS in Genua erscheinenden „Onrriere Sleecsnlile" hat sich im Laufe der jüngsten drei Jahre der Bierverbrauch in Italien bedeutend gesteigert und bringt den betreffenden, nach deutschem Muster eingerichteten Brauereien ansehnliche Summen ein. Die Brauereien in Venedig, Verona und Mailand sind noch zur Zeit der österreichischen Herrschaft errichtet worden, machen aber auch gegenwärtig gute Geschäfte. Ferner giebt es noch deutsche Brauereien, mit denen zumeist große Bierballen und Gärten verbunden sind in Turin, Genua, Livorno, Florenz und Rom. Ihre' Geschäftsverbindungen erstrecken sich über ganz Italien, namentlich nach den von nordischen Fremden besuchten Städten, wo die Nachfrage nach Bier eine bedeutende ist. Es werden sowohl deutsche als österreichische Brersorten gebraut, so daß der betreffende Fremde wie der Einheimische immer ihre Geschmacksrichtung befriedigen können. *— Die allbekannte „Jönköpinas Tändsticks fabrik" bat im vergangenen Jahre für nicht weniger alS 2,808,700 Kronen (1 Krone — 1 12'/, /H) Zündhölzer nach allen Welttheileu abgesetzi. Die Fabrik beschäftigte in ihren eigenen Localitaten im Ganzen 1468 Arveirer, und außerhalb derselben waren noch 900 Personen mit Anfertigung von Zundholz- schachteln beschäftigt. An Arbeitslohn wurden im vorigen Jahre 658,825 Kronen auSgezahlt. Ter Ge winn der Fabrik ist fortgesetzt ein kolossaler; bei einem eingezahlten Actiencapital von 400,000 Kronen hatte dieselbe im vorigen Jahre einen Netto verdienst von 617,241 Kronen Briefkasten. hier. Zwei Procent Zinsen. Haudelsgerichlösachen im Königreich Sachsen. Eingetragen die Firmen: Moritz Sommer in Dresden. Inh. Herr M Sömmerdas. — S. Nah mm ach er das. Inh. Frau S.' A. verehel. Nahmmacher das. — G. L R. Seifert in Auerbach. Inh. die Herren G A Seifert in Falkenstein und E. R. Seifert in Auerbach. — C G. Friedrich in Reichenau kl. Anth. In Herr E. G. Friedrich das. — S. Lee das. — In Herr S. Lee das. Die Herren E. G. Friedrich und S. Lee in Reichenau find Liquidatoren der Firma Friedrich L Lee das Comurs - Berfahreu. Amtsgericht Crimmitschau: Zum Vermögen deS Materialwaarenhändlers Lheod. Conftantin Eich- mannin Erimmitschau; 13. Juli, 23. Juli, 23. Juli, 6. Juli. Eisenbahn - Einnahmen. *— Oesterr. Südbahn. WochenauSweS vom 17. bis zum 23. Juni 850,272 fl., Minderei nähme 40.400 fl. Leipziger Lörse am 30. Im r. Die Börse blieb auch heute der seit einigen Tagen wieder eingeschlagenen festen Tendenz treu und wenn auch die heute ä I, Ksusre erzielten Erfolge fast durch weg nur bescheidener Art waren, so sprach sich doch die Stimmung al» eine entschieden zuversichtliche und vertrauensvolle auS, indem die Nachfrage eher eine Zunahme erfahren batte. Bevorzugt bleiben sart» gesetzt die Actien der Eisenbahnunternebmungen; man giebt sich der Hoffnung hin, daß das Capital, indem man einer zu Beginn deS neuen MonatS Hervor tretenten Gcldplethora gewärtig ist, düsen Papieren, namentlich solchen, welche gute Dividenden zahlen, sich in Zukunft in erhöhtem Grade zuwenden werde, da auf dem Gebiete der feste Zinsen tragenden Werthe infalge der stattgefundenen und noch stattfindenden Convertirungen die Rente eine verhältnißmäßig nie drigere geworden ist. Aeußere Anregungen tür eine eigentlich animirte Stimmung waren heute nicht vor handen ; Berlin sewohl als auch die übrigen deutschen Plätze hatten gestern eine mehr reservirte Haltung beobachtet. Der Hauptgrund für dieses Verhalten dürfte »n dem Elan zu suchen sein, mit dem die Hauffepartei am Montag vorgegangen war; die Bewegung nach vorwärts war zweifellos eine etwas zu überhastete gewesen und forderte um so mehr Zurückhaltung heraus, alS in Berlin ver schiedene Nachzügler, welche mit ihrer Prolongation noch im Rückstände waren, sich gestern zu bedeutenden Opfern entschließen mußten. — Ter heutige Verkehr ergab, wenn man mäßige Ansprüche walten läßt, im Großen und Ganzen befnedigende Resultate. Eisen- bahnactien waren, wie berei'.S erwähnt, beliebt; ruhiger entwickelte sich das Geschäft in den Bank- actien, von denen nur ganz vereinzelte Papiere in besserer Frage standen, ohne jedoch erheblichere CourS- fluctuationen durchzumachen. Das Vorwalten einer günstigen Tendenz war jedoch auch auf diesem Effecten gebiete nicht zu verkennen. Deutsche Fonds waren fest und ziemlich belebt; Reichsanleihen, 4"/, preuß. ConsolS, sächsische Renten und.'4"o dergl. Staatsanleihen verkehrten mehrfach zu wenig veränderten Notizen, auch Culturrenten batten einigen Umsatz zu verzeichnen, Erbländcr (ff- 0.25) fehlten, 4", Communalanleihen waren 0.15 höher gefragt, 4'/,°/, gingen 0.10 besser aus dem Verkehre; 4'/,"/, 1879er und 5"/, 1875er Mansfelder begegneten elwaS höher guter Nachfrage, Leipziger 4"/» Stadtobligationen verkehrten etwas billiger, beide 4'/,*/, o.io höher. Einiges Geschäft war in Chem nitzer Stadtanleihe, ebenso in Kasseler; Bremer und Hamburger Staatsanleihe waren beliebt. Braun schweiger Loose zogen etwas im Course an. Von Eisenbah „actien waren Altenburg-Zeitzer in lebhaftem Verkehre (ff-0.75), ebenso documentirte sich für Bergische gute Kauflust zu besserem Course (ff-0,10). Anhalter wurden 0.50 niedriger mehrfach gehandelt; Buschtiehrader 2 beliebt und0.35 anziehend, desgleichen ä erließen 0.50, blieben aber hierzu in Frage; Schweidnitzer blieben 1 Proc. niedriger offe- rirt; Galizier belebt und 1.25 höher bewerthet, auf Vorprämie per Ultimo August wurden dieselben » 128 oder 3 gehandelt. Halle-Sorauer verkehrten zu letztem Course, Mainzer befestigten sich. Halberstädter verkehrten 0.50 niedriger. Nordwestbahn X zogen 4 an, Dux-Bodenbach 0.90, Turnauer und Elisa beth je 0.25; Thüringer blieben 0.25, Werrabahn 0.50 billiger gesucht. Rumänische Obligationen gewannen abermals 1 Procent. Von Stammprioritäten hatten Cottbuser zu letztem Course gute Umsätze; Gaschwitzer auf Wr- staatllchungsgerüchte hin 0.75 höher gesucht, Material war schwer erhältlich. Halle-Sorau 0.35 höher in guter Frage. Berlin-Dresden ermatteten; Weimar- Gera erließen 0.25, Berlin-Görlitzer 175. Von Bankactien erzielten Leipziger Credit 0.45 mehr, Material kam nur wenig an den Markt. Berliner Disconto wurden 0.50 niedriger gehandelt, Leipziger Bank ziemlich lebhaft und 0.25 höher, Deutsche Bank prositirten durch Nachfrage 0.40, Dresd ner Bank 0,25, Cassenverein ebensoviel, Meininger 0.35. Zwickauer Bank ermatteten. Von Jnduftriepapieren blieben Altenburger Brauerei und Zimmermann zum Vorcourie in üb- hatter Frage, Ciöllwitzer befestigten sich, Malzfabrik wurden zu letztem Course, Niedcrschlema 1 Proc. Niedriger aus dem Markte genommen; Immobilien zogen 0.50 an. Deutsche Prioritäten waren heute wieder vielfach gesucht und vollzogen sich ziemlich belang- reiche Umsätze in Magdeburg-Leipziger 4'/,- und 4proc., Leipzig-Dresdner 68er, Thüringer 4- und 4'/,proc., Altenburg-Zeitzer und Magdeburg-Halber- städter. — Für österreichische Prioritäten wächst die Nachfrage mit dem Termine sichtlich und bevorzugte man heute namentlich Buschtiehrader, Prag-Turnauer, Franz-Josef, Oesterreichische Nordwestbahn, Lem- verger, Kaschau-Oderberger und Dux-Bodenbacher Prioritäten. Prag-Duxer lagen wie Pilsen-Prie- sener ebenfalls fest. Ostrau«Friedländer und Rudolf-Prioritäten waren zu letzten Coursen gesucht, aber nicht erhältlich. Ausländische Fonds waren nicht sonderlich belebt und erwähnen wir nur schwache Umsätze in Oesterreichischer Gold-, Silber- und Papierrente. Von Kohlenactien wurden Lugauer Stein- kohlenbauvereln-Stamm-Prioritäten und Brückenberg- Vvrzug gehandelt. InWechseln geringfügiger Verkehr, kurzes Paris, kurzes Belgien und langes Wien waren etwas theurer, kurzes Wien etwas niedriger. Von Sorten erließen österreichische Banknoten eine Kleinigkeit, Rubel waren 0.50 höher Brief. Börsen- und Handelsberichte. —ä Zwickau, 29. Juni. Die Kohlenactien sind schon in der vergangenen Woche in Leipzig etwas vernachlässigt gewesen, und unsere Börse hat gleich falls den Rückmarsch angetreten, nachdem sie eine lange Zeit in Hausse geschwelgt hatte. Schon am 25. Juni waren die Unterschiede zwischen Umsätzen und weiteren Gesuchen so groß, daß man die Verkaufslust leicht herausfühlen konnte. Heute sind zwar recht viele Geschäfte abgeschlossen worden; aber nur wenige sind zu dem letzten Course möglich gewesen, weil auch zu niedrigeren Gesuchen leicht Abnehmer zu finden waren. Zwickauer LereinSglück, welche zur letzten Börse mit 1370 gehandelt und zu 1320 werter gesucht wurden, sind heute nur mit 1300, also zu 70 niednger begehrt, alte Erzgebirger verloren 99, sunge 20, GotteS Segen 12 resp. 10, Kaisergrube 15, Lugauer 5 resp. 8, Lugau-Niederwürschnitzer 10, Forst 20, Schaber 18, Bürgergewerkschaft 20. Zwickau-Oberhohndorfer 5, Bockwaer Kohlenbahn 15, Reinsdorf-Oberhohndorfer 5, Schlemaer Pa^iciffabrik 5 und Grube Agnes Prioritäten 5 Die Steigerungen sind nur selten und eS handelt sich dabei nur um geringe Beträge. Priori täten vom Fortschritt, von Eoncordia und von OelSnitzer VereinSglück waren um je 5 Oeln'tzer 0. undGerSdorfer um je 3^1 uw Zehntenscheine um20>l höher gewünscht alS zum letzten Börsentage. Brücken- berg ergingen heute »och weiter zurück, nämlich Serie I, III und IV um je 2, Serie II um 4 und VonugSactien um 3 >l. Unsere Börse huldigt dem Grundsätze, daß „Wechsel ergötzt", vielleicht mehr als jede ihrer Schwestern; darum ist auch rin kleiner Rückgang nicht tragisch zu nehmen. Daß daS Kohlengeschä-t nicht flott geht, ist kein Geh,imniß; aber man ist all gemein der Ansicht, daß die Resultate der Kohlen werke im Jahre 1880 besser sein werden alS im Vor jahre. Deshalb dürften die jetzigen Course in Wirk lichkeit nicht zu hoch sein. k>. Frankfurt a. M., 29. Juni. Die Börse ver kehrte heute im Allgemeinen in günstiger Haltung. Die Wahrnehmung, daß sich die Liquidation trotz d«s höheren Zinsfußes für Prolongationen leicht ab- wickelt, regte zu neuer Kauflust an. Den Brennpunkt deS Interesses bildeten fortgesetzt Exponbahnen, für welche bedeutende Kaufordrcs Vorlagen. Von den Hauptspeculationspapieren waren StaatSbahnactün außerordentlich gefragt, während Lombarden matter blieben. Auch Creditactien konnten ihr Niveau von gestern Abend nicht behaupten. Creditactien, gestern Abend 248'/., bewegten sich zwischen 248'/,—248'/, bis 248'/. und 245'/,, StaatSbahnactien, gestern Abend 248'/., zwischen 248'/, und 248. Lombarden wichen von 72'/. bis 71'/,. Wechsel schwächer. Privat- disconto 3'/, Proc. * Berlin, 29. Juni. Anlehensloose. Meininger 4-Thaler-Loose 26.80 bz. Oldenburger 40-Thaler- Loose 152.60 bz. G. Raab-Grazer Loose 93.10 bz. G. Türkische 400-Francs Loose 29.75 bez. Br. * Frankfurt, a. M , 29 Juni. Anlehensloose. Badische 35 fl.-Loose 177 Br.. Kurhesfische 40-Thlr.- Loose 279 bez. Nassauer 25-fl.-Loose 115 bz., Finn länder 10-Lhaler-Loose 50.60 bez. G. Frankfurt a. M.. 29. Juni. AbendS 5 Uhr 50 Min. Effecten-Societät. Creditactien 245'/.. Franzosen 248, Lombarden 70'/,, Galizier 248'/«, ungar. Gold- rente 98, II. Orientanleihe 61. Ziemlich fest. Frankfurt a. M., 30. Juni. Änfangscourse. Creditactien 248'/^ Franzosen 248'/^ Galizier 251 Fest. Hamburg, 29. Juni. Silber in Barren per Kilogr. 156 20 Br., 155.70 Td. — Wechselnoti- rungen: London lang 20.38 Br., 20.30 Sd., London kurz 20.49 Br., 20.41 Gd., Amsterdam 189.20 Bi., 188.40 Gd., Wien 172.50 Br., 170.50 Gd., Paris 80.80 Br., 80.20 Gd., Petersburger Wechsel 216.00 Bi., 212.00 Gd. Wien, 2». Juni, Vorm. 11 Uhr 10 Min. DeS katholischen Festtages wegen heute keine Börse. Privatverkebr. Creditactien 283.80, ungar. Gold- rente 111.15. Schwach. Wien, 30. Juni, Nachm. 12 Uhr 20 M. Creditactien 284.50, Franzosen 287.25, Galizier 288.30, Angio-Austr. 136.75, 1860er Loose 133.50, Lombarden 82.00, Papierrente 73.75, österr. Goldrente 88.90, uaga-. Goldrente 111.25, Marknoten 57.67'/,, Napoleons 9.36. Lebhaft. London. 29. Juni. ConsolS 98"/„, Preuß. 4proc ConsolS 100, 4proc. baierische Anleihe 99'/,, Jt;.^ lienische 5procentige Rente 87, Lombarden 7'/, - 3 proc. Lombarden, alte 10'/,, 5 proc. Russen von 1871 92'/„ 5proc. Russen von 1872 91'/., )pro.. Russen von 1873 91, 5proc. Türken von 1885 10'., 5Procent, fundirte Amerikaner 105'/., österr. Silber rente 84'/,, ungar. Goldrente >-6'/,. österr. Goidremc 78, Spanier 18'/.. — Wechselnotirungen: Deutiche Plätze 20.86. Wien 11.92. Paris 25.5". Petersburg 25. — PlatzdiScont 1'., Procenc. London, 29. Juni, Abends 5 Uhr 30 Minute,-.. Preuß. 4proc. ConsolS 99'/,, ConsolS 98'/,», Türken lO'/., 1873er Russen 90'/^ ungar. Goldrent: 98'/., Silber 52"/„. Schluß matt. — AuS der Bank flössen heute 60,000 Lstrl. Paris, 29 Juni. Weichend. Credit mobilier 815 00, Spanier exter. >8',.. do. »ntör. 1«'/„ Banque oitomane 544.00, Societe generale 557.00. Credrl foncier t250.oo. Egupter 312.00, Bangue de ParrS t 122.00, Banque d'escompte 808.00, Banque hypothecaire 803.0). III. Orientanleihe 81'/,, Türkenloose 35.00, Londoner Wechsel 25.29'/,. Parte, 29. Juni, Abends. Boulevard-Verkehr. Anleihe von 1872 118.77'/, , 118.82'/,, Italiener 87.60, Eghpter 312.00. Unentschieden. Parts, 29. Juni, AbendS. Boulevard-Ver kehr. (Zweite Depesche.) Anleihe von 1872 118.92' ,, Italiener 87.70, Spanier exter. 18'/., österr. Golt- rente 76'/„ ungar. Goldrente 97"/,^ 1877er Russen 98 00, Eghpter 311.00. Besser. Florenz, 29. Juni. Des katholischen Festtags wegen heute keine Börse. Petersburg, 29. Juni, Nachmittags 5 Uhr. Wechsel auf London 3 Mt. 25"/,,, do. Hamburg 3 Mt. 219, do. Amsterdam 3 Mt. 129'/., do. ParrS 3 Mt. 289'/., Russische Prämien-Anleihe von 1884 (gestempelt) 231'/,, do. do. do. von 1888 (gestempelt) 225, Russische Anleihe von 1873 132'/,, '/.-Impe rials 7.75, Große Russische Eisenbahnen 271 Russische Bodencredit - Pfandbriefe 124'/^ ll. Orient- anleiye 91'/., III. Orientanleihe 91'/,. — Privat» discont » Procent. /»dlouxs - LtnulvHanxvii. Kaufmann Isidor Friedländer, in Firma Js. Friedländer in Berlin. Verwalter Kaufmqnn Conradi daselbst. Erster Termin 26. Juli. Kassel, 28. Juni. (W. Z.) Der hiesige Woll- markt hat heule seinen Anfang genommen. Die Zu fuhr war äußerst geringfügig, so, wie wohl noch in keinem der vorhergehenden Jahre, waS besonders darin seinen Grund haben dürfte, daß die hiesigen Großhändler alsbald nach der Schur die Wolle direct von den Eigenthümern gekauft haben. So ist bei spielsweise aus den Kreisen Witzenhausen und Esch- weae wenig oder gar keine Wolle an den Markt dies mal kgekommen, während in früheren Jahren au- diesen Bezirken eine erhebliche Zufuhr erfolgte. Auch dort wurden jedenfalls die Wollvorräthe al-bald von den Händlern direct aufgekauft. Nach amtlichen Ermittelungen wurden heute, dem Hauptmarkttage, angefahren: 1825 Kilogr. feine Qualität, 6570 Kilogr. mittlerer Qualität und 19,000 Kilagr. gewöhnliche Qualitäten und zwar durchweg in guter, theilweise vorzüglicher Wäsche. Bei der großen Anzahl Kauf lustiger entwickelte sich gegenüber der geringfügigen Vorräthe ein besonder- lebhafte» Geschäft, so daß alSbald fast Alle» vergeben und nichts mehr am Lager war. Die erzielten Preise sind bei allen Gattungen annähernd 20 per 50 Kilogr. (Centner) höher al- im vorigen Jahre. Bezahlt wurden: für feine Qaali- täten 135—150 für mittlere 125—140 uns für gewöhnliche Qualitäten 100—120 Zufuhren von Belang sind für morgen und übermorgen nicht mehr zu erwarten. Manchester, 29. Juni. 12r Water Lnnitaae 7*/„ 12r Water Taylor 8'/., 80r Water Nicholl» 8'/^ 30r Water Gidlow 10, 30r Water Clapton 10'/^ 40r Mule Mayoll 10'40r Medio Wilkinson 11'/^ i
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