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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 24.12.1880
- Erscheinungsdatum
- 1880-12-24
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188012246
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18801224
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18801224
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1880
- Monat1880-12
- Tag1880-12-24
- Monat1880-12
- Jahr1880
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 24.12.1880
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> i Um iMsi! »ist! sW >!« -680 chemuitz dadurch zu TheU grwrrdev, daß Dem» selben kürzlich als Anerkennung für sein Wi>ken und insbesondere als Ausdruck der Zufriedenheit Aber sein« Bemühungen für das Znftandekomme« der Unschlußgel,genhrrt an Stadt Chemnitz eine goldene Uhr mir entsprechender Widmuva nebst emer goldenen Kette und eia prachtvolles Diplom durch eine besondere Deputation Namens eiuer großen Anzahl von Gi mriuderaths« und Gemeinde« Mitgliedern überreicht worden ist. — Um thrru Mitgliedern den Besuch des im Jahre 1882 in Salzburg stattfiudeude» 12. deut schen Feuerwehrtags möglichst zu erleichtern, hat die freiwillige Feuerwehr Zwickau's be schlösse^ eine Relsecasse zu errichten, in welche vom 1. Januar 1881 an allwöchentliche Einzah lungen von 50 Pfennigen, bez. 1 Mark geleistet werde» sollen, um dereinst mit Zinsen zurückzezahlt zu werden. Die letzteren sollen jedoch nur Den jenigen zu Tute gehen, welche wirklich am Feuer wehrtage sich beteiligen, während solchen Ein zahlern, die davon adsehen, nur der eing,zahlte Betrag dereinst restituirt wird. — Än Crimmitschau verringert sich die Zahl der im Gebrauch befindlichen Hand webestühle immer mehr und mehr. Auch rn den letzten 5 Jahren hat diese Zahl wieder bedeutend ab- geuommen. Damals waren noch 1500 solche Stühle im Betriebe, heute nur noch 430, also 1070 weniger, deren Inhaber nun wohl mehr oder weniger in Fabriken beschäftigt sein werden. — Allgemeine-Bedauern hat inWerdau das am Freitag erfolgte Verschwinden de- dort all- gemein geachteten und pecuntair gut situirten Kaufmanns JuliuS K. hervorgerufen ; eine Spur bat man von Dimselbrn noch nickt finden können. Mau nimmt allgemein an, daß K. Hand an sich gelegt hat. Ein lang andauerndes und wohl unheilbares Magenleiden dürste diese Bermuthuug bestätigen. — An- Altmittweida berichtet man von der Verhaftung eine- Webers, welcher sich gegen über Kindern roa 5—7 Jahren unsittliche Hand lungen zu Schulden kommen ließ. — Auf Beschluß der städtischen Collegien von Frankeuberg wurde am 20. December dem Etadtrath Friedrich Jeschke daselbst, welcher in diesem Jahre aus dem RathScollegium ausscheidet, durch eine Deputation deS Sladtraths und der Stadtverordneten unter Ueberreichung eines Diploms die Ernennung zum Ehrenbürger der Stadt Fran kenberg ausgesprochen. Der Jubilar war von 1845 bi» 1862 als Stadtverordneter und von 1808 bis 1880 als Stadtrath, also 36 Jahre laug i« Dienste der Stadt thälig, auch hat schon der Vater desselben diese Auszeichnung genossen. — In Waldenburg erhrelt ein Bürger einen anonyme» Drohbrief, in welchem er ausgefordert wurde, sich am Montag Abend in der Nähe deS Krankenhauses cinzufinden, um eine Summe Gelh an eine dort wartende Person einzuhändigen. Zur bestimmten Zeit begab der betreffende Herr nch an den angegebenen Ort, woselbst sich der Briefschreiber zu erkennen gab. Da entsprechende Hülfe in der Nähe postirt war, so gelang es, den tauberen Patron, einen Echneidergesrllen, festzu nehmen. — Bor einigen Tagen wurde ein Schul- kuabe aus Markreukirchen nach Plauen ge schafft, woselbst er de» Richterspruchcs harrt. Der Betreffende hat nicht nur einaestanden, im Früh jahr diese- Jahre- absichtlich eure Köhlerhütte und ein Stück Wald weggebrannt zu haben, er hat auch in Gemeinschaft mit einigen anderen aus wärtigen Buben in jüngster Zeit ei» flottes Han delsgeschäft mit gestohlenen Christbäumen betrieben. — In der Pierson'schen Buchhandlung in Dres den ist so eben die zweite stark vermehrte Auflage der „Festlichen Glocken" von Julius Pabst er schienen; es sind die-, wie der Autor selbst sagt, . Sichtungen zum Gedächtniß festlicher Stunden ,m Dre-dner Hoftheater und im Kreise seiner Freunde". Wir haben scheu bei der ersten Auflage der Sammlung erwähnt, daß dies nicht Gelegen heitsgedichte gewöhnlicher Art sind, sondern daß sie in schwunghafter Weise Vieles auS dem geisti gen und Nnstlerischen Leben Dresdens feiern, wo von allgemeinem Interesse ist. Der Verfasser, Hofrath vr. Prbst, hat das wechselnde Geschick der Dresdner Bühne, wichtige Familirnerrigmsse de» königlichen Hause-, Dichter- und Künstler« jubillien mit weihevollen Prologen und Festspielen dichterisch verherrlicht. Am 1. Januar 1881 feiert er VaS sünfundzwanzigjährige Dienstjubiläum in seiner Stellung am Dresdner Hoftheater, wo er der Intendanz stets mit seiner femstnnigen Bildung zur Seite stand. Auch um die Schiüerstiftung in Berlin und Dresden hat sich Hofrath Pabst auer- kenneuswerthe Verdienste erworben. — Drei Mitglieder deS Dresdner Ruder- Vereins haben am vorigen Sonntag, an welchem Tage d'e Elbe ihren höchsten Wasserstaud erreicht hatte, ein Kraftstück auSgrführt. Wie der „Dre-d. Anz." mittheilt, gelang es dieser kleine» Mann schaft, mit eine« neuen »weiriemigen Boote durch sLmmtlich« drei Brücken stromaufwärts den Durch- gauazu erzwingen. Wann auch di« Fahrt durch die Marieuvrücke uud die Albertbrücke, bei deren größerer Bogendrrite, nicht zu schwierig ist, so er fordert doch daS Passiven eines der mittelsten Pieiler der Auaustusbrücke bei dem dort herrschen den wasserfallähnlichen Gefälle gewiß eiuen unge wöhnlichen Gras von Kaltblütigkeit und Geschick- lichkeit, wie solch« bei gewöhnlichem Wasserstau de nicht erforderlich sind. Die auf den Brücken und an den Ufern befindlichen massenhaften Zuschauer sagten mit sichtlichem Interesse der kühnen Fahrt. — Nicht geringes Aufsehen erregt daS plötzliche verschwinden des Besitzer- der Lederfabrik zu Dohna, Kaufmanns Pan ly. Der Betreffende, welcher sich, wie der Pirn. Anz." schreibt, bi« vor einigen Tagen den Ruf eine- allgemein geachteten und strebsamen Mannes zu erhalten wußte, hatte fortgesetzt in seinem Geschäft mit finanziellen Schwierigkeiten zu kämpfen gehabt und zuletzt in hlimmster Bedräuguiß der Versuchung nicht under- ehen können, eine Anzahl Wechsel mit gefälschtem Accept zu versehen, um sich für eiue Galgenfrist "»alten za können. Ja den nächsten Tagen ollten nun diese Papiere zur Präsentation ge langen, was wohl die Abreise des Herrn Pamy beschleunigt Hab« mag. Ein in einer benach barten oberelbschen Provinzialstadt befindliches Bankinstitut soll dadurch nicht unbedeutend in Mitleidenschaft gezogen worden sein uud hat das Fabrikgruudstück :c. noch gestern mit Arrest belegen lasse». Schmerzlich berührt es die Bekanntenkreise Pauly's, daß Derselbe noch, um sich wahrscheinlich Reisegeld zu machen, die Fabrik-Kranker.casse mit genommen hat. Vermischtes. — Wie sehr der Aberglaube in unserem aufge klärten Jahrhundert noch immer florirt, davon liefert die Existeuzsähigkeit so vieler „Karten- schlägerinneu", „Wahrsagerinnen an der Hand" :c., bcsenderS in großen und größeren Städten, den besten Beweis. Daß sich aber auch ander-wo derartige Personen seit längerer Zeit ein- geuistet haben, die die Leichtgläubigkeit und den Unverstand zu ihrem Nutzen auszubeuten wissen, davon giebt folgender auS Zeitz mitgelheilter Vorfall ein redende- Zeuguiß. E>n junge» Mädchen von dort, welche- vor einigen Tagen auch die Hülfe einer solchen Person dazu benutzt hat, in die Zukunft zu schauen, hat sich leider die Wort- eraießungen derselben und das, was die „Karten besagen", derartig zu Herzen genommen und in den Kopf gesetzt, daß cS seitdem ganz geistes abwesend erscheint, so daß man für seinen Verstand daS Schlimmste befürchten muß. — Die „Post" schreibt: Wir haben vor acht Tagen nach dem „Reichsboten" über einen Vorfall vor dem Schöffengericht in Wittenberge be richtet, wo ein evangelischer Geistlicher vor einem jü vischen Richter, nachdem er brieflich vergeben- gebeten, ihn, den Erd von einem christlichen Richter abnehmen zu lassen, der Eide-formel die Worte hiuzusetzte: „durch J-sum Christum u. s. w." Der jüdrsche Richter erklärte diesen Eid um de» Zu satzes willen für ungültig und forderte nochmalige Eidesleistung ohne den Zusatz. Der Pfarrer ver weigerte die» und wurde vom Schöffengericht wegen Eidesverweigerung zu einer Strafe von 30 Mark eventuell drei Tagen Gefäuguiß und zur Tragung der Kosten de- Verfahren» verurtheilt. Wie unS von zuverlässiger Seile au» Nru-Ruppin geschrieben wird, hat die Strafkammer des dortigen Landge richts auf die von dem Geistlichen und von der Staatsanwaltschaft eingelegten Beschwerden jene Straffestsetzung als nicht ausreichend gesetzlich be gründet aufgehoben. — Einen Ganzen in die Welt. Ja der „Schlesischen Gartenlaube" lesen wir: Will der deutsche Student seinem Kneipbruder eine Auf merksamkeit erweisen, so kommt er ihm „ein Stück", „einen Halben", und bei besonderen Gelegenheiten auch wohl „einen Ganzen" vor, den Jener selbst verständlich erwidert. Am Kneipabend aber ist eS allgemeiner Brauch, „eiuen Halben" »der „einen Ganzen in die Welt" zu schicken. Das geschieht folgendermaßen: Bruder Studio A. trinkt seinem Freunde B. zu; B. kommt dem A. nach und zu gleich dem C. vor, uud so nimmt der „Tanze" seinen Lauf, bi- er endlich vom Bruder Z. wieder beim A. anlargt und damit den ihm bestimmten Kreislauf vollendet. So werden bei jeder gemüth- sichen, officrellen Kneiperei „Ganze" von längerer und kürzerer Dauer „in die Welt" geschickt; wohl keiner aber von allen ist so weit gegangen, wie der, den zwei fidele BreSluuer Burschenschafter (Raczek- und Arminen) am 22. Mai 1880 auf ihrer Kneipe im Hotel de Taxe zu BreSlau loS- ließen. Da die Sache mündlich nicht zu ermög lichen war, so wurde sie die-mal ausnahmsweise schriftlich gemacht. Der Candidat der Medicin B. kam dem nunmehr in Amerika als Hotelier leben den „alten Herrn" El quire von B. einen „Ganzen in die weite, weite Welt" vor. Die hierüber auf- genommene Urkunde wurde in Gestalt eine» Briefe» sofort an seine Adresse abgesavdt, und am 7. Juli trank der so geehrte „Wirth der City Brrwery auf Ruby Hill, Eureka County, Nevada, North Amerika" seinem f. Z. wohl mit ihm zechenden Freunde, dem „Mimng Ingenieur B." daselbst den laufenden „Tanzen" zu. Von diesem „alten Hause" wauderte der Ehrentruuk an eiuen „alten Herrn", den Arzt Herrn vr. Ludwig G. nach Afrika, und damit kam also da- Dokument, der qu. Brief, in de« dritten Erdtheil. Herr Ludwig G., weck, vr., „im District Surgeon der Division Murraysburg, Lap der guten Hoffnung" trauk seinen Ganzen am 28 August 1880 im „6»pe ok 6ooä Hope, 5000 Fuß Höhe in der Sandwüste in einem Glase kalten Berliner Tivoli" einem in Bre-lau lebende« Arzte, vr. H. vor; dieser gab denselben am 14. Oktober c. ebenfalls an «inen Breslauer vr. R. weiter, welcher ihn „BreSlau, 1. November e." an den Inspektor der Petri Pauli-Schule, Herrn vr. Simon Ez. in Mo-kau, beförderte. Herr Simon Cz. trank den „Ehren- schoppen" am 8./20. November e. „im Restanrart hinter de« großen Opernhause zu Moskau", wobei ihm ein Herr K., „weiland Bursch in Gießen, gegenwärtig russischer Titularrath uud Schul mann", afsistirte, dem Vorsteher eiuer höheren UnteriichtSav statt in Schleen, Herrn vr. W zu. Dieser entledigte sich seiner Pflicht in dierehrlicher Weise unter Assistenz eine» ehe maligen Abgeordneten und RatheS, Herrn Ul (Kneipname), „weiland Bursch in BreSlau 1838 di» 1841" bei feierlicher Gelegenheit am 27. No vember 1880 und gab den „Ganzen" weiter an Herrn SigiSmund P , pkiloeopd. ckoetor, Laock back (6be«lüre), >l»u»gei ok tbe ^wmoniae-Lväa- ^orlls, Burschenschafter in Breslau 180t—1865, in England. Bon England soll er dem Laufzettel nfolge nach Amerika au eine» noch heute in SreSlau sehr bekaauten und genannten Arzt, Herrn vr- P» gehen, der ihn wohl noch vor Schluß de» Jahres von seinem Lu-gaog-puoct nach Europa ^urücksenden wird. Hoffentlich können wir nach einer Heimkehr Uber „die Schicksale diese» ersten Welt-Ganzen" ehemaliger Breslauer Burschen schafter berichten. DaS interessante Dokument ver dient jedenfalls die Aufmerksamkeit nicht nur der etheiliaten, die ja selbstverständlich ist, sonder» auch weiterer Kreise. Vivat, lloreat, eiescat der Welt-Ganze! — Winter auf den Alpen. DaS in ver» erscheirende „Oberland" erzählt von folgenden Bergbesteigungen, die in diesen schönen Winter- tagen unternommen worden sind: von eine« Besuch der Schyaigen Platte (2070 Meter), einer Tour Faulhorn (2683 Meter), Scbyvige Platte-Jater- laken, die jetzt die besten Chancen für da» An sichtigwerden von Gemsen-Rudeln bieten soll. Vom Harder (1768 Meter) brachte man dem Blatte au» einem am Sonntag gepflückten Strauße völlig reife Erdbeeren; drei Bergsteiger passirlen am Sonntag die Wengernalp Scheidegg (2069Meter), nur auf der Seite gegen Grindelwalv trafen sie Schnee an. Ein Trio von Fünfzigern (die Herren Fr. Sterchi-Wettach, Bürgerpräs. I. Slerchi von Matten und CH. Seiler-Soerchi von Böningen) stattete am Sonntag dem Lauberhorn (2475Meter) einen Besuch ab. Daß jedem der drei Freunde sein halbes Jahrhundert noch nicht gar beschwerlich «worden, beweist die zurückgelegte Marschroute: Norgen- 8 Uhr Abreise von Matten, 1 Uhr 20 Minuten Ankunft in der Bellevue Wengernalp- Scheidegg, 3V. Uhr Ankunft auf der Spitze de» Lauberhorn, 4 Uhr Abstieg und 6 Uhr Ankunft in Lauterbrunnen. Da» Thermometer zeigte Mittag» 2 Uhr auf der Scheidegg in der Sonne 18 Grad Rsauwur. — Aus Washington wird geschrieben: Kaiser Wilhelm soll eine Eingabe betreff- rine- amerikanischen WirthShauseS unterschrei ben. Eine- der besten Wirth-häuser in der Bundeshauptstadt, nämlich daS von Welcker, be findet sich ganz in der Nähe de- Gebäude- der deutschen Gesandtschaft. Nun schreibt ein Gesetz im Bezirke Columbia vor, daß eine WirthScon- cession nur ertheilt werden darf, wenn die be nachbarten HauSwirlh«; uud HauSmiether ihre schriftliche Einwilligung dazu geben. Der deutsche Gesandte in Washington, Baren Schlözer, unter* zeichnete mit größtem Vergnügen die Emgabe um Erneuerung der Concessiou für Herrn Fetter, den gegenwärtigen Inhaber de» Welcker'schen Geschäft». Ader die bet« ff ende Behörde (liceucv lioaiä) er klärt jetzt, die Unterschrift de» Gesandten Schlözer cvüge nicht, sondern Fetter müsse die Unter- christ des deutfcken Kaiser» selbst beibringen, da Dieser, und nur Dieser, der Besitzer de» GebäudeS der deutschen Gesandtschaft in Washington sei, und Baron Schlözer nicht als Miether betrachtet werden könne. — In amerikanischen Ingenieur!reisen wird jetzt der Plan zu einer Europa mit Ame rika verbindenden Eisenbahn mehr oder weniger ernsthaft erörtert. Selbstverständlich ver wirft der Amerikaner den Gedanken eine- Tunnels. Dergleichen ist viel zu verbraucht und höchsten» für europäische Verhältnisse noch gut. Auch würde der Bau viel zu lange dauern. ES wird de-halb die Versenkung einer Rieseuröhre von über 5600 Kilom. Länge auf den Grund de» Atlantischen OceanS in Aussicht gestellt, deren Durchmesser von acht Metern für zwei Eisenbahnzüge Raum ge währen würde. Da aber diese Röhre einem Wasserdrücke auSgefetzt wäre, der »uf 100—120 Atmosphären zu schätzen ist, so müßten die Wände mindesten» 50 Centrmrter dick sein. Selbstver ständlich soll die Röhre au» vielen Stücken be stehen, deren Länge auf 50 Meter veranschlagt ist. Den schwierigsten Theil der Operation, die Legung der Röhren, denken sich die Amerikaner folgendermaßen: Auf Ponton-, die fest ver ankert sind, werden zunächst je fünf Röhren zusammeuarschweißt, deren Enden wasserdicht ver schlossen sind, jedoch so, daß der Verschluß von innen zu ösfaeu ist. Daun wird da» 250 Meter lange Tunnelstück mittelst Stahlketten versenkt, und zwar so, daß e» dicht bei dem bereit» ver senkten Ende zu liegen kommt, worauf von den mit in die Tiefe gewanderten Arbeitern die Ber- löthuug vorgeuommeu wird, und so fort, bis Europas Gestade erreicht ist. Zzr gleicher Zeit arbeiten im Innern der Röhren Schaaren von Werkleuten an der Legung de- TeleiseS und der Telegraphen, sowie au den elektrischen Beleuchtung» apparateu uud an den Vorrichtungen zur Venti lation der Rieseuröhre. Natürlich ist Edison auch dabei. Er gedenkt die Züge mit feiner elektrischen Locomotive zu befördern, und zwar nimmt er an, daß die gewaltige eiserne Röhre die uöthigen elek Irischen Ströme selbst erzeugen werde, so daß die Zugkraft nicht» kostet. Die Ueberfahrtszeit wird auf fünfzig Stunden uud die Kosten der ganzen Anlage auf 800 Millionen Dollar» veranschlagt ES ist also Alle- in bester Ordnung bis auf — die Ausführung. Lruemumgeu, Versetzungen u. im öffentlichen Dienste. rep«rle«e»t de» Lultns ». öffentlichen Unterricht». Erledigt: die 8. ständige Lehrerstelle an der Stadt schule zu Lausigk. Collator: die oberste Schul behörde. Der Gehalt der Lehrer zu Lausigk beginnt mit 1000 und steigt von 8 »u 3 Jahren um 100 bis zur Höhe von 1800 ^l Außerdem erhalten un- verheirathete Lehrer ILO ^k, verheirathete 180 Wohnungsentschädlgung. Ersuche find bis IS. Ja nuar an den königl. BqirkSschulinspettor Dachselt in Borna rirqureichen; — die 9. Lehrerftelle an der Schule zu Löbtau. Collator: der Eemeinderath zu Löbtau. Die Stelle gewährt ein Einkommen von an fangs 1050 und steigt bis aus S400 Gesuche sind bis »um L. Januar ISSl «inzureichen. Zu besetzen: die 3. ständige Lehrerftelle an der Schule »u Elstra. Eollator: die oberste Schul behörde. Einkommen: 1050 Gehalt, 130 .H^Voh- nungiäquivalent, sowie vorläufig und »war »oraus- sichtlich bis Ostern I881inock> ca.1LOt/lfür Uebertzunden. Gesuche find bis »um 1k. Januar an den königl. BerirkSschulinspector Flade »n Kamen» einzureichen. (Eingesandt) Gaschwitzer Brüeke. Die neue Brücke ist gebaut, aber die alte Noth st nicht gehoben. Kaum ist die Pleiße etwa» ge stiegen, so tritt das Wasser fußhoch ans den Weg vor der Brücke, und der Verkehr ist gehemmt. Kommt nicht zufällig eia Wagen, so kehre nur wieder um, der du in nothwendigen Geschäften nach Leiprig mußt, oder der du von drüben Je manden m dringenden Angelegenheiten erwartest. Aber wer läßt selbst seine Pferde in dieser Zeit gern durch die eisige Flut gehen? O»er ist jeder Rosselenker so gefällig. dich hinten auftretcn zu lassen? Over wie ist eS bei durkler Nacht, welche jetzt schon so zeitig eintritt, mit den sich scheuenden Pferden durch die rechts uud link» weit auSgebreitete Fluth den Weg suchen zu müssen? Jedenfalls stehen unter solchen Umstäntxn Ge sundheit und Leben von Menschen und Thieren auf dem Spiele. Und bei derartige» Verkehr-Verhältnissen auch noch 13 Pfennige Brückengeld für ein Pferd! ES bedarf wohl nur diese» NothschreieS, um die einschläglichen Behörden zu schleuniger Abhülse diese- UebelstaudeS zu veranlassen, welche nur in Erhöhung de» Damme- mit Schleuste, oder in Erbauung einer zweiten Brücke zu bestehen scheint. Ein Landbewohner. Kirchliche Nachrichten. In GohliS am Weihnachts-Heiligabend 6 Uhr Kinder-Golteidienft durch Herrn ?. vr. Seydel. «m ersten St. Thomä: Et. Nicolai: Et. Matthäi: St. Petri: St. Pauli: St. JohanniS: u'lulago /,i «bendS 8 U Früh '/,S 8U Nachm. 3 U Früh 9U ',.8 U St. Georg: St. Jacob: reform. Kirche: kathol. Kirche: WeihuachtSfetertase predige«: FrühUbr Hr. vr. Valentin», 8 Uhr Beichte, Mittag- '/,12 Uhr Hr. vr. v. Erregern, 'r. vr. Suppe, r tzr. 0. «hlfeld. r Beichte bei sämmtlichen Geistlichen, r Hr. vr. LampadiuS, r Hr. Diak. Pescheck, r Beichte bei sämmtlichen Herren Geistlichen, Abends 8 Ubr Hr. vic. Merbach. Früh 9 Uhr Hr. Diak. vr. Krämer, ' ,9 Uhr Beichte bei demselben, Abends 6 Ubr Hr. läc. Ackermann, Früh 9 Uhr Hr. 0. tkeol. Baur, AbendS 8 Uhr Hr. Cand. Werner vom Pred.-Eoll, Früh 9 Uhr Hr. Pastor vr. König, Einführung der neuen sächsischen Gottesdienstordnung, Weihnacht-lied: „Ein Kind ist unS zum Heil geboren" — von I. W. Frank. nach der Predigt Beichte und heilige Communion, Früh 9 Uhr Hr. Diakonu» Kropp, Früh 9 U. Hr. Pfarrer vr. Michaeli-, Früh 9 Uhr Hr. v. Dreydorff, Communion; dir Vorbereitung dazu findet an demselben Tage, an die Festpredigt sich unmittelbar an schließend, statt, Collecte für den Kirchenbaufond, in Lonnewitz: in Lindenau: in Reudnitz: Hoch Nachm. L Uhr feierliche BeSper, Früh 8 Uhr Hr. ?. Müller, Früh 10 Uhr Hr. ?. vr. Schütz, Früh 9 Uhr Hr. k. Rausch, Eommumon, Beichte '/,9 Uhr, in Schönefeld: Früh '/,9 Uhr Hr. Diak. Sparwald. In der ThonbergSkirche früh 9 Uhr Gotte-dienst; Predigt: Herr ?. Etriegler. In GohliS früh 9 Uhr Gottesdienst mit Feier deS heiligen Abendmahles. Beichte '/»S Uhr. Predigt: Herr Cand. Werner vom Pred.-Loll. zu St. Pauli in Leipzig. „Ehre sei Sott in der Höhe", Eantate von Flügel. Lrttloü »nck ämei-lcav Lplovop»! Obared Svrvleos Llieevitr»»»« L3e, klol, l. Okrietms» Vax, veeemd« Lktli. viviae berviee »nä stvlx Oommuniaa 10.30 ». ». 8unö»7, vecemdee L6tk. 10.30 » » I 0 p. ». kev. Streidert läciiog Ll>»pl»ia), 8ickoi>i«i,,tr. 9, II. kroin 1«t 1881 tbe Service» vtll de bei» i> tb« Olä Tliom»» 8ckoo! ktvow, Tkom»»liirekkvs 87, prrt. M »t et t e. Heute Nachmittag L Uhr in der Thomaskirch«: Adventlird: „Mit Jubel fing' ich dir entgegen", von O. «ermann. ,Los«ph, lieber Joseph mein", Weihnacht-lied von EethuS EalvisiuS. (Die Texte der Motetten find an ben Eingängen der Kirche für 10 Pf. zu haben) »trche,«»str. Am ersten WeihnachtSfriertage früh '/,9 Uhr in der Ntcolmkirche: Die heilige Nacht. Hirtenfinfonie, Verkündigung und Lhor der Engel au- tem „Mejfia von Händel. S" ^ l
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