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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 24.01.1881
- Erscheinungsdatum
- 1881-01-24
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188101243
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18810124
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18810124
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1881
- Monat1881-01
- Tag1881-01-24
- Monat1881-01
- Jahr1881
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 24.01.1881
- Autor
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in bnndett Exemplar«, zur vertheilung bringe. (Lebhafter Beifall.) Herr Kreutzer dankte im Namen der Kramer- Innung für die derselben gewidmeten freundlichen Worte und ließ, unter sinniger Betrachtung über die Empfindungen, welche am hculigen Tage die srüberen Schüler der Anstalt gewiß sämmtlich erfüllten. Alle hochleben. welche von derselben ab gegangen seien, welcher Trint'pruch noch von Herrn Professor Are ndl durch einen Toast, der in einem Hoch auf die ge meinsamen Jugentcrinilernngen der Fefttheilnehm« gipfelte, erweitert wurde. Es brachten noch weitere Trinksprüche auS Herr M acken- thun aus die Bürgerschaft der Stadt Leipzig. Herr CichorinS aus die von auswärts berbeigckommencn Fcstlheilnebm«, Herr Kaspar Harkorl aus Harkorten bei Duisburg aus die jüngeren Schüler, Herr Bankier Schlick, welcher in wobl- gelüngener Weise die Versammlung mit humoristischen Remi- niscenzen an die Schulzeit erheiterte, aus die weiblichen Familienangehörigen der Fefttheilnehmer, insonderheit aus einen guten Einpsana der vom Feste zurückkekrenden Männer seitens ihrer Frauen (stürmische Heiterkeit), Herr Moritz Lorenz, welcher trächtige, gemülhvolle Schilderungen einzelner alter, an der Anstalt thätig gewesener Lehrer gab, aus den Fort schritt im ganzen menschlichen Leben, Herr Sladtralh Nagel auf die Mutter unser Aller, das deutsche Vaterland, re. Gegen Mitternacht begann die Tafelrunde sich allmälig auszulösen und man trennte sich mit den besten Wünschen und Vorsätzen für den nächsten Festlag. Leipziger Iweigverein des Sächsischen In genieur- und Architekten-Vereins. In der Sitzung am 22. November v. I. reserirtc Herr Ingenieur Küchler über die Reconstructionsarbeiten des Möschwitz« Tunnels im esuge der Eisenbahnlinie WolsSgcsährt-Wcischlitz. Herr Wasserbauinspecior (Hrosch hielt hieraus den angekündigten Vortrag über Wasserwirthschast und Sammeltcich-Anlagen. Die Frage der Wassenvirihschast, d. i. die geregelte Benutzung der von der Natur regellos geliejerlen, durch Menschenhände allein »u ordnenden Wasscrzusuhr, ist eine uralte. Die glückliche Lösung derselben hat bereits die ältesten Culturvölker zu herrlichster Blüthe gebracht. Die Ueberschwemmungen im Winter und im Frühjahr sind bei unseren norddeutschen Strömen die Regel und die durch dieselben niedergcsuhrteit Wajsermasjen, die, wenn sie geschickt aus die Zeit des ganzen Jahres möglichst gleichmäßig verthcilt werdcn könnten, Fülle und Segen über die Länder verbreiten würden, sind jetzt von ollen Bewohnern der FluHthäler gefürchtet. Nicht einmal für die Schifffahrt ist es möglich, diese Hochwässer vollständig zu benützen, vielmehr können dieselben nur zum Theil Verwendung finden, da sic bei dem nördlichen Lause unserer Ströme mü dem Eisgang zu nahe zusammensallen. Die Folge dieses raschen Abflusses der meteorischen Niederschläge sind die wahrend des größten Theils de« Jahres in unseren Strömen anhaltenden Tieswasserftande. Die vorgelegten Curven der IahreSwasserstände der Elbe, Oder, Donau re. zeigen deutlich, daß die früheren normalen Verhältnisse in der Wasterabsührung der Flußläuse nicht mehr stattsinden: der Stand der Ströme und Flüsse ist excessiver und die Ueberschwem- viuugen sind häufiger geworden. Als Ursache dieser Erscheinung werdcn sehr häufig Waldver- wüstungen namentlich der Quellengebiete angesuhrt: indeß dürste wohl die Hauptursachc der andauernden Wajscrarmuth der Flüsse in den im größeren Umsange durchgesührten EntwätserungS- und Eni- sumpsungsanlagen, in Ableitungen und Draimrungen sämmtlicher Nasilagcu in Feldern und Wawern, i» der Ausbeutung der Hoch moore und in der Eassirung der Deiche zu suchen sei». Es giebt im Allgemeinen zwei Mittel, sowohl die Uebcrschwem- Ntuiigcn im Frühjahr, als auch de» Wassermangel,n der trockenen Jahreszeit zu verhüten: 1- die Vermehrung der Bewaldung, 2) die Anlage von Reservoirs bcz. Reservoirsystemen. Redner wandle sich zunächst einer Besprechung des Reservoir- systeins, als einer sveciellcn Ausgabe des Wasserbauingenieurs zu. Das Reservoirwstem hat unter gewisse» Verhältnissen schon bei bcn Alle» Anwendung gesunden, iu neuerer Zeit ist dasselbe namentlich in Frankreich, England, Spanien in großartiger z. DH. bewunderungS' Würdiger Weise zur Ausführung gekommen. Aber alle derartigen aus den, ganzen Erdkreis ausgeführlcn An lagen werden sämnitlich übertrosten durch ein Proicet der Regie- rungSingeuicure des Staates New ,'jork in Nordamerika, welches die Vermehrung der Wasseeliese aus dem Ehamplain-Canal und die Bei bcjjerung der Schifssahrtsverhältnisse aus dem oberen Hudson be zweckt. In dem Sammclgebicle des Raquelte - River und des östlichen Armes des oberen Hudson sollen ti große Reservoirs mit lt<>1, l7'> Millionen Eubikmeter Inhalt geschaffen werdcn. welche das überschüssige Hochwasser aussangen, ehe es zerstörend in die Ebene gelangen kaun. Diese ausgespeicherte Wassermenge soll während ll>0 Tage zur Zeit der niedrigste» Sommerwasserstände zum Abfluß gelangen, es ergiebt dies eine» Zuschuß von 42 Eubikmeter pro Secunde, also ttilgesähr io viel als unsere sächsische Elbe bei Niederwasserstand amührt. Die durch Dh.iliprrren auszustauendcn See» sind der Itliio )ln„„lain l-iiüo. liaglwtt,'-, Iü>rIeo>I-, tteaeli- und k»nu-I.a>is un Zuflußgebiet des RaqucltcflusseS und der t'ntlin-, lliek- und ilarri>- I^Ico im Hudsongebiet. Nachdem der Vortragende noch die technischen Details dieser großartigen Anlage erläutert, reihte er schließlich hieran eine kurze summarische Beschreibung der von de» alte» und neuen Völkern auSgesührten ähnliche» Anlagen: des Mörisiec in Egnplen, des See der Nitocris in Asinrieu, der Sammelteich-Anlagen in Indien, China u. s. w., ferner der Reservoirs zu Alicante, Elche u. s. w. »i Spanien, der zu Liverpool, Ma»chestcr, Sheffield, Leeds u. s. w. in England, der des FurcuS, PaS-dc-Riot, bei Ehamond, du Panthier u. s. w. in Frankreich, deS der Mileppe in Belgien u. s. w. und besprach zuletzt die Anwendbarkeit des Systeins der Sammel telchanlagen sür Deutschland und spccicll sür Sachsen. Aus Stadt und Land. * Leipzig, 23. Januar. Der von heute Vormittag 1t Uhr an in dem reich geschmückten Saale de- Kausnian nischcn Verein-Hause» aus Anlaß deS 400jäbrigen Jubi läums der K r a »«c r i» n u n g und des 50 j ä h r i q e n Iubi - läums der össcullichen Handelslebranstalt abgc- ballcnc AeluS gestaltete sich zu einer glänzenden und er bebenden Festlichkeit Unter den erschienenen Ehrengäste» dcinerkten wir de» Vertreter der obersten RegicrungSbchörde, Krcisüanptmann Gras zu Munster, die beiden Bürgermeister der Stakt, de» Ikm'lorirmpnjf. Pros. I> Lntbardlniit dci grofienAmIS kette, die Mitglieder des Eonsularcorps in Galaunisorin, den stellvertretenden Vorsitzenden des Stattverorknetcu Eollcgiums und eine Menge anderer hervorragender.Herren. Die Halst der Tbeiliiebiiier au dem Festaclo war eine sc bedeutende, daß der Saal n»k die Galerie» dicht gefüllt waren. Tie Feierlich keile» begannen nnl dein Vorträge des lOO. PsalniS, com- ponirt siir Ebor lind ackt Solostimmen von Mendelssohn Barlbsldp, durch die Tbeiiianer, woraus zunächst der Vorsitzende derKraincrinnung, Herr Kraiuernieisier Kreutzer, die Tribüne betrat, um die Bedeutung des festlichen Tages mit Ircistichen Worten z» erörtern. Weitere Festredner waren der derzeitige Dircckor der HandelSlehranstalt, Herr Wolsruni. welcher die cigenlliche Festrede hielt unk durch den schönen Gcbalt 'einer Aiissubrungc» stürmischen Beisall erweckte, Herr Moritz Lorenz, welcher die Gruße der Handelskammer überbrackte und in deren Name» der HantclSlehranstalt die Gvpsabguise der Vilduisie des Kraiucrmeistcrs .Hainmcr, vo» dem die Idee zur Begründung der Anstalt auSgeganae». und des ersten Dircctor» derselben. Sck'icbe, niil dein Bemerke» überreichte, daß die Aussübrung der Bildnisse in Marmor nackt'olgcn werde, Herr Oberbürgermeister l>>. Georgi. welcher den Fcstgrug seitens der Stadlgemeinde darbraehke, Ihre Glückwiinschc ließen ferner auSdrücke» die Univer sität durch Herrn Uoel>>r mag»ili>'„s Pros. I> Lu l b a rk l. die ehemalige» Schüler der Handelslebraiistalt kurck> Herrn Raus mann Eick'oriiis. ivelck'er zum Zeichen, mit welcher Theiliial'ine die allen Schiller den heutige» Tag begleile». die Ui tunke über eine Slistung, die i tzt schon die Hobe von über I >.>»»«Mt. erreicht bat und z»»> Beste» der Lebrer Mm>o»seasse derHandelslehranstalt bc stimint tst, überreichte, der R auiiiianniiche Verein durch teste» ei sten Vorsteher. Herrn I», Mar Lange, der zugleich ein 'ebr ge schmackvolles Tirloni übergab. Im Namen des Lebrer Tolleqinnr« der Lehranstnkt sprach Herr Präs. vr. Lrendtl herzsichen Dank dm el-emaligen Schülern sür ihre da- wichtigste LebenSinteresse der Anstalt berührende werthvvlle Gabe auS. Nach dieser Ansprache begrüßte der Direktor der Dre-dner Handelsschule, Herr I)r. Benfer, die hiesige HandelS- lehranstalt und brachte derselbe» NamenS deS von ihm ge leiteten Institut», sowie desjenigen in Chemnitz die besten Glückwlmsche sür da» Fest sowie für daS fernere Gedeihen der Anstalt dar. indem er zugleich der Wechselbeziehungen zwischen den drei Fachschulen gedachte. Sodann dankte der hiesige Handelsschüler Lampe-Bender im Aus trage seiner Mitschüler den Begründern, Lebrern und Förderern der Anstatt für die Pflege derselben und sprach schließlich, nach einem kurzen Rückblick aus die Geschickte Leipzigs und seines Handel-, den Wunsch aus, daß nach abermal- 50 Jahren eine gleiche Dankbarkeit und Erkenntlich keit der Schüler zum Ausdruck gelangen möge. Daraus überreichte der frühere Direktor der Anstalt, Herr I)r. Odermann, derselben als äußeres Zeichen seiner Anhänglichkeit je ein Exemplar der 14. Auflage seine» Werkes „Das Ganze der Kaufmännischen Arithmetik", welches in dieser neuen Ausgabe der hiesigen HandclSlehranstall gewidmet ist. Mil dem Vorträge der Rust'schen Motette (IesaiaS 54. V. 10 und 8) „Es sollen wohl Berge weichen:c." schloß gegen 1'/, Upr die würdige und schöne Feier, welche wohl allen Theilncbmern einen tiefen und weihevollen Eindruck binterläßl. Ein ausführlicherer Bericht solgt in der nächsten Nummer unseres Blattes. — TaS Ministerium de- Innern bringt zur öffent lichen Kenntniß, daß eS dem Comitö sür die »n laufenden Jahre zu Halle a. S. staltsintende Gewerbe- und Industrie-Ausstellung aus Ansuchen Erlaubniß zum Vertriebe von Loosen der mit dieser Ausstellung zu ver bindenden Waarenloltcrie iuuerhalb deS Königreichs Sachsen erlkcilt hat. * Leipzig, 23. Januar. Der hiesige Volksverein beging gestern Abend im großen Saale teS SckützenhatlseS die Feier seines zweijährigen Bestehens. Ausführ licher Bericht solgt morgen h Volkmar Sdorf, 22. Januar. An einem der letzten Abende wurde von einem Lastgcschirr aus Eilend,,rg aus der Strecke zwischen Sellerhausen und Taucha eine große ver schlossene Kiste mit Büchern, Zeitschriften und Rechnungen spurlos entwendet. — Die in Ncutzsch in Diensten gestan dene Pauline Sander aus Buhnitzsch, ein braves und flei ßiges Mädchen, hat dieser Tage Hand an sich gelegt und zwar soll Schwermutk der Beweggrund zuin Selbstmord (durch Erhängen) gewesen sein. —zi. Mlttweida, 21. Januar. ES war eine erhebende Feier, in welcher gestern der in gleicher Eigenschaft nach Annaberg von unS gehende Bürg er in ei st er Voigt sich verabschiedete. Der jeder öffentlichen Ovation auS innerliche», Gefühl abholde Mann niußle sich die Feier gewissermaßen wider Willen gefallen lassen, um nur der Eiuwöhncrschasl die Gelegenl-eit nicht zu nehmen, ibm öffentlich Lebewohl sagen zu können. Selten mögen die Städte sei», wo ein derartige» schönes Verhältnis; daS Oberhaupt mit seinen Bürgern um fängt. wie eS unter Herr» Voigt sich hier herauSgcbildcl. Da ist eS natürlich, daß daS Scheiden desselben, inan kann fast bebanpten, von Jckerniann schmerzlich empfunden wird. Dieses Gesübl drückte denn auch der Versammlung eine weh- mülbige Signatur aus und »ur dem letzten Sprecher war c» gelungen, einen heitrer» Ton anzuschlagcn, der den Scheitenden selbst wieder in eine solche Slininiung versetzte, die ibm ge stattete. von der Leber weg sprechend, wie cs seine zwanglose Art ist. die Rührung etwas hiiiwcgzuschcrzen. TaS Programm deS AbendS bestand «n musikalische» und gesanglichen Vorträgen, zwischen denen die verschiedenen Ansprachen und Toaste Gehalten wurden. Den Gipselpunct bildete die Rede deS Herr» Real- schuldirector Gesell, womit die Ilebcrgabc eines großen prachtvoll auSgcführlcn Diplom» mit nachstehender Widmung verbunden war: Die Kunst. und Industrie - Vereine Mitiweidas nüdmen dem edlen, hochherzigen Bürger, der seinen Mitbürgern ein leuchtendes Borbild war, dem begeisterten Jünger der Kunst, welcher unser« Stadt liebliche Lustgefilde schuf und jegliche Kunst förderte, dem biederen und humanen Manne, der durch Wohlwollen und durch Lauterkeit deS Charakters die Herzen seiner Mitbürger gewann, Herrn Bürgermeister Ernst Voigt, in dankbarer Erinnerung an leine Verdienste um die Hebung unseres Gemeinwesens, in gerechter Würdigung seiner seltenen Gabe, die verschiedenen Elemenie der Bürgerschaft zu loyalem und fortschrittlichem Zusammenwirken in, Dienste des engeren und wcilcrcn Vaterlandes zu »«einigen, dieses Anerkennungsdiplom, mit ausrichligem Schmerz über sein Scheiden von Milttveida und mit den innigsten Segenswünsche» sür sein ferneres Wohlergehen, in Liebe und Treue. — Ter Elewerbcvcrcin, der Liederkranz, die Liedertafel, der Obstbauvercii», der Schillerverein, der V«. schöncruiigsvcrein. Es iw eben so wenig möglich als nötbig, an diesem Platze die gehaltenen Reden auch nur einigermaßen zu skizziren. sie waren erfüllt vo» den Thaten, mit denen Herr Voigt sich bei uns ein tlnvergeßlichos Dciikmal gestiftet, und beseelt' von dom Wunsche aus daS fernere Gedeihen seines Wirkens »nv Strebe»». Auch der Hoffnung wurde Ausdruck gegeben, daß cs dem neuen Bürgermeister Herrn l>r. Käubler, z. Zt. Assessor in Leipzig, gegeben sein inöcktc. im Sinne de» un» Verlassenden und ans der von Diesem gegebenen Basis mit der Bürgerschaft und sür dieselbe fruchtbringend weiter zu bauen und sich dieselbe Snmpalbis zu erwecke», deren sich Herr Voigt bei hoch und niedrig erfreute. Glascrklang und ein dreifaches Hoch bekräftigten auch diesen Wunsch. Tw osficielle Feier fand u», I I Ubr ibre Endschaft. doch hielt noch ein größerer Kreis »in den Herrn Bürgermeister gcschaart bi» über Mitternacht in einer au» Webniulh und Frohsinn ge mischten Stimmung bei», Glase auS. -5 Edcinnttz, 22. Januar. Nachdem an, Montag der hiesige Arbeiterverein sich mit der Jukcnsragc be schäftigt »nd eine sebr gebarnischtc Resolution gegen die Anti semiten gefaßt bat, gedenkt auch der Verein der Liberalen bierselbst demnächst eine öffentliche Versammlung aiiziiberaiimen, in welcher über die desagtc „brennende" Tage»- sragc di»eulirt werde» fest Da» Referat bat. wie wir vcr- »ebine», Herr Odcrpsarrer I)r. Graul übcnivinme». — Die Vereinigung rcichStrcuer Männer dielt gcstcrn Abend im Saale des Elusiii», eine Nachfeier zum zehnjährigen Gedächtnißtage der Wiederausricktung ko» Deutschen Reichs uiid der Kaiierkrönnng zu Versailles. Herr DiakonuS Froiiiuibold hielt hierbei die Festrede, die wegen ibre» ge diegenen patriotischen. vom Geiste der Freiheit getragenen Inbalt» lauten Beisall sank. Im Uebrigen bestand die Feier in einem Eonccrt, auSgesührt von der diesigen Mililaircapellc, sowie in GesangSvorträgen Den Schluß bildete ein Tänzchen. — Trotz wiederholt crsabrencr Abweisung hat der Kirchen vorst and zu St. Petri abermals den Antrag bei»« kiesigen Ralb eingebracht. daß derselbe die Erlaubniß ertheile, die zu er bauende Pelrikirche aus dem Schillerplatzc errichten zu dürfen. Nu» ist aber der Schillerplatz. der mit sebr bcdcutcnken Kosten aus einer Weide zu einem herrlichen Parke geschaffen worden iss. der Lieblingsplatz der Ehemnitzer »nk c» bat daher der besagte Antrag viel böse» Blut in der Bürgerschaft erregt. Uni die Frage öffentlich zur Besprechung zu bringen, bat der Eentralausschuß der vereinigten Bezirk-Vereine für nächsten TicnStag eine össenttichc Bürgerversainnlltlng ein- berufen. — Ter frühere Besitzer der diesigen säckss Werkzeug- maschinensabrik. Herr Commerzieiirath vom Zimmer inan» in Berlin, bat einen neuen Bewci» sür seine Anhänglichkeit an unsere Stadt und an die hiesige» Arbeiter gegeben, indem er dem „eisernen Fonts der JiivalidcnvensionSeasse sür die Maschinenfabriken und Gießereien der Stakt Cl'emnitz" den »aiiihaste» Betrag von .'<(),tum Mark überwiesen bat. — Gestern Nachmiltag nit'chtc rin Arbeiter von einer in den Mühlgraben führenden Treppe ans, stürzte inS Wasser und ertrank Iroü sofortiger Hülseleistnng. — Heute Abend feierte die hiesige „K »nstHütte" — eine Gesellschaft, welche sich die Me« der Krmff zu» A«I Hai mtd kn einem eigenen Hame eine größere Kunstsammlung besitzt — ihr diesjähriges Costümseft und ^war i» Gestalt eine- JnnungSabent» sämmtlich« Chemnitzer Zünfte. — Der Astronom Herr Rud. Falb hält morgen Abend hiafelbst «men Bottrag üb« da« Erdbeben von Ugram. * Schön eck, 22. Januar. Wie ernstlich die Winterkälte bei uns eingezogen ist. bewerfe» die bedeutenden Kältegrade, die nnS die Tage d« nun abgelausenen Woche brachten. Daß bei — 24" R. erfrorene Glieder Vorkommen, ist nicht zu verwundern, noch weniger merkwlirdig ist es. daß man sich aus unseren reichlich mit Schnee bedachten Waldwegen ver laufen und erfrieren kann. Vorgestern wurde der Harmonika arbeit« Albin Meinet au» Reinsberg aus Kottcnbaiker Revier unweit der lies im Walde liegenden Saubachbäus« erfroren ausgefunden unv in hiesige Todtcnballe gebracht. Er binter- läßt eine Wiltwe und 4 Kinder. Der kalte Nordwind pfeift recht fühlbar um die Obren, und obwohl alte Wetterpropheten schon einige Male Dbauwetl« ankündigten, so scheint cs dock nicht eintrclen zu wollen. UnS ist ein ernsthafter Winter auch lieb« als rin solcher, wo der Schnee fehlt. — In Radeberg ist.'ein ganz neuer Industrie zweig entstanden und in der Vervollkommnung und Aus bildung begriffen, dem eine Zukunft nicht abzusprechen ist und der schon deswegen empfehlenswertst erscheint, weit er ärmeren Leuten sür die Wintermonalc Verdienst und Beschäftigung gewähren kann. Vor nicht zu lang« Zeit erfand Herr F Ä. Günther daselbst eine Methode, WaldgraS. welche- bisher weder als Futtn noch Dünger Verwendung finden konnte und nur in geringer Masse zum Polstern von Matratzen :c. gebraucht wurde, zu Fußteppichen zu verweben. Diese Teppiche «freuen sich ihr« vielen Vorzüge halb« einer außer ordentlichen Beliebtheit. Dieselben sind billig, dauerhaft, vor zügliche Wärmeleiter und strömen ein angenehme» Watdaroma auS. Nach längerem Gebrauch mit frischem Wasser besprengt, wird die schöne grüne Farbe und daS Aroma von Neuem aufgesrischt. Diese Teppiche eignen sich sür alle Zimmer, Vorsäle. Treppen. Fluren, Comptoir», Wagen, Schlitten :c., vorzüglich aber auch sür Krankenzimmer. Aus d« im Herbst vorigen Jahre» in Radeberg stattgesundenen landwitthfchast- lichen Ausstellung erregten dieseld«, die besondere Aufmerk samkeit Sr. Majestät de» Königs und Ihr« Majestät der Königin, fanden überdies vielen Beifall und wurden auch prämlirt. — Den Bemühungen d« Gendarmerie ist eS gelungen, die Urkeber der in Striesen, Blascwitz u. s. w. in letzter Zeiten auSgesührten EinbruchSdicb stähle in den Personen zweier Älasewitz«, sowie eines Zaschendorf« Ein wohner» zu ermitteln, sestzunehmcn und an das königliche Amts gericht zu Dresden einzuliescrn. — Die Sächsische Schweiz übt auch zur gestrengen Winterszeit ihre Anziehungskraft auS. So waren am letzten Sonntage, trotz deS kalten und schneeigen Wetters, 5, Herren ausLeisnig in Wehlen angckonimeii. um die großartige Winler- landschast in dieser Gegend zu schauen. Drei dies« Herren hatteu die Tour üb« Uttewalde nach der Bastei unlcrnom- inen, während die beiden anderen, Wohl die verwegensten, die jetzt gewiß nickt iiiigefährliche Partie üb« Schandau »ach den Schrammsteinen. kleinen Wintcrberg. Kubstall und Wassersall durchgesührt haben. Dieselben führten die nöthigen Utensilien mit sich: die einen, um fick damit einen Weg durch die ver wehten und vereisten Stellen zu bahne», die anderen, um sich einen warmen Mnnkvorratk zu bereiten. Hojjenttick werden nach solche» Anssliiaen die Gentleincii nicht mehr lange warten lasse», die doch alle Jahre gern die ersten sein wollen. Die Elbe steht aus sächsischem Grunde bis über Schmilka, so daß man nach diesem Orte zu Fuß über die Elbe gelangen kann, waS seit vielen Jahren nicht der Fall gewesen fein soll. — Von der empörenden Tbat eines entmenschtcnWeibes berichtet man soeben au» Gohrisch bei Köiiigstcin, wo die zweite Frau des dortigen MühlcnarbcilcrS Klecscbätzky ihren Kiäbrigcit Stiefsohn so furchtbar mißhandelt hat. daß nach hem Befunde der durch die Herren BczirkSarzt ür. EraS von Pirna m>d vr. Ludwig von Königstein vorgenounnenen Scction der bei dem Knaben cingetretcne Tod auf die erhaltenen Ver letzungen zurückzusühren ist. Die herzlose Person, deren Ein- licserunq an daS AuitSgericht Königstcln bereits am l!>. d. M. «folgt ist. bat das unglückliche Kind schon früher in entsetzlich« Weife mit Schlägen tractirt, aus Furcht vor der bösen Stief mutter und vor neuen Züchtigungen getraute sich der miß handelte Kleine jedoch nie, dem Vater Mittheiluna zu macken. h Dresden, 22. Januar. In einen« Geschäft-locale aus d« Wettincrstraße kam gestern spät Abends Feuer auS. Dasselbe wurde noch rechtzeitig bemerkt und konnte glücklich gelöscht werden, bevor e» noch größeren Schaden anqericktet hatte. — In dem Aborte deS Berliner Bahnhofs hier bat sich gcstcrn Abend ein anscheinend in der Mitte der zwanziger Jabre stehender fremder Mensch mittelst Revolver» erschossen.—Heute früh wurde die Leiche eines Cigarrcn- arbciter». welcher sich durch Erhängen gelobtet batte, in einen, Hauke am BisckosSwege ausaefundeu. — Die Dresdner Kunstgenoisenschaft beschloß in ihrer letzten Versammlung, de! d« deutschen Küusilcrfchaft den Antrag zu stelle», daß der 25. Jahrestag der Gründung der deutschen Knnst<zrnossenschast, welcher Heuer zu begehen ist, durch ein große» Sein»,«fest und zwar m Dresden gefeiert werde. In Rücksicht aus diese» wird in diesem Winter kein Costümscst stattsinden. Für jene Feier ab« sollen Vor bereitungen im größten Maßstabe getroffen werden. Vermischtes. * Altenburg, 21. Januar. Zur zehnjährigen Gedenk feier der deutschen Kais« - Proclamation fand in unserem Casino eine gesellige Vereinigung statt, hei welcher Fcdor von Koppen auS Leipzig die Festrede hielt über „General- scldinarschall von Moltkc als Vorkämpfer de» deutschen KaisertbuinS und de» RcickcS". Der Vortrag war nach den Mittheilungen deS Redners im Wesent lichen eine neue Auslage seine» früher in Leipzig gehaltenen Vortrags über „Moltke und seine Kriegführung" (gedruckt im Januarheft der P. kindan'schcn Zeitschrist „Nord und Süd" i; jedoch nab», derselbe im Schlußtlicilc directcn Bezug aus die Bedeutung des Tage» »nd die Gründung des deutsche» Reiches, welche» nickt — wie man gedankenlos oder auch in bös williger Absicht gesagt habe — ei» Kind der Gewalt, sondern die Frucht ein« langjährigen Ideen- und Culturarbcit sei, ein Triumph des deutschen Geiste», wie vom Redner de» Räderen ausgesülirt wurde. Tie Versa»,mlung. welcher c.nch Ibre Hoheiten der Herzog und d« Prinz Moritz von Sachsen- Ältciibiirg bciwobnte», bekundete ein lebhaftes Interesse sür den Gegenstand deS Vertrages und gab dasselbe dem Redner mehrfach zu erkennen. — Au» Thüringen. 21. Januar. In dem mciningi- scbcn Städtchen Allen- und Frauenbreitnnaen starb in dielen Tagen ein Mitglied der altlutkcrischcn Gemeind« zu Eisenach. Der Mann war arm und den Hinterbliebenen war e» nickt niöglick, sofort die gesetzmäßige Taxe von 15 Mk. sür die Bewilligung der Beerdi gung aus dem Gcincindc- sriedbof zu «ledigen. Al» »ün der altlntherische Pfarrer Rietk die sechs Stunden von Eisenack herüber kam. um die Einsegnung der Leiche am Grabe vorzunehmen, fand er niit dem ganze» Lcickenaeselge die Friedhos-tbür verschlossen, nickt nur weit jene 15 Äark nickt erlegt waren, sondern auch, weil der Pfarrer sich nickt bei dem Ott-geistlichen vorher angc- nieldcl batte. Der Bürgermeister von Breitungen war und blieb keinen Vorstellungen zugänglich, weder ließ er daS Ver sprechen d« späteren Zahlung gelten, neck den Einwand, daß keine gesetzmäßige Anzcigepflicht bestänte. Al» der Streit am höchsten entbrannt war, trat der Vorstand doS LandratbSamt von Meiningen, Lantrath JobanncS, welcher den Streit vorder befürchtet hatte »nd eigens von Meiningen derübergekeiniiien war, binzn und suckle «st mit Gründen, tan» mit Besebl den Bürgermeister zmn Oesine» der Friedhos-psotte z» Hefts». i»tn. allein umsonst, »nd so mußte denn der Pfarrer Rieth, va er scineStbeils hartnäckig eben pell« sein Recht wahrte, auf offener Straße vor der KriedhosSthür seine Amtshandlungen vornehmen. Der Landrath hatte mehrmal- in sein« Lns- regung nach dem Feldjäger verlangt, um den Bürgermeister zu verhaften, allein eS war keiner da. Jedenfalls wird Letz terer noch zur Verantwortung gezogen ««den. Ein dritte- Stück von Breitungen, Herrenbreitungen, ist preußisch; in Diesem besteht die Anzcigepflicht. Der ganze Vorgang zeigt für die große Abneigung, welche die im Ganzen kirchlich srn- sinnigerc protestantische Bevölkerung sür dieAltlutberischen hegt. * Berka aJli», 20. Januar. In unserem Badc- städtckcn ist eS. seit da- Justizamt bi« ausgcboben und mit dein Amtsgericht in Blankenhain zusammenqclcgt werden ist. im Winter reckt still geworden und zwar spüren Die» nickt nur die hiesigen Gasthöse, sondern auch viele Gewcrbtreibende reckt empfindlich. Hoffentlich gestaltet sich der Besuch von Cur gasten »n bevorstehenden Sommer recht zahlreich, wozu ja bei der herrlichen Lage Berkas und bei den vorzüglichen Badc-Einrichtungen die «forderlichen Vorbedingungen vor handen sind. — Von 'Neuigkeiten, an denen wir hier aller dings nickt reich sind, habe ich Ihnen zuvördnst über eine hochherzige Thal des Herrn ForstinspectorS Schalter und des Herrn Karl Dornberger hi« zu berichten. Dieselben retteten mit eigener Lebensgefahr auö dem hock angeschwollenen Jlmfluffe ein vierjährige- Kind; dasselbe spielte mit seinem sechsjährigen Schwesterchen auf dem EiSrande der Ilm, plötzlich rutschte daS erst«« vom Eise ab und stürzte in die Ilm; daS zurückgebliebene Kind schrie laut um Hülfe. He« Forstiuspcctor Schatt«. bei dessen Wohnung das Unglück sich ereignete, eilte rasch herbei und schwang sich, der Gefahr nicht achtend, in die eisige hohe Fluth, vermochte jedoch daS ver unglückte Kind wegen der reißenden Strömung nickt zu «reichen, und ent als der hinzukommende erwähnte He« Dornberger gleichfalls in die Wogen gesprungen war, gelang eS, da- Kind lebend auS denselben heran» zu ziehen. — Der allgemein hier hochgeachtete und vielen Besuchern BerkaS bekannte Herr Lebrer und Organist Hänßcben ist mit Ende vor. Jahre in den wohlverdienten Ruhestand getreten, nachdem er über 48 Jahre hindurch in hiesig« Stadt in vortrefflich« Weis« alS Lehr« gewirkt hat. Derselbe wurde bei seinem Scheiden au» dem Lehramte, dem er seit 55>/, Jahren musterhaft vor gestanden hatte, von Seiten der Staatsregierung durch Ver leihung der silbernen Verdienstmedaille geehrt und von dem hiesigen Kirchen- und Genleinde-Vorstand. sowie vom Bürger- Verein niit Geschenken «freut. — AnsanqS diese- Jahre« feierte der gleichzeitig als liebenswürdig« Wirth bekannte und gewiß bei vielen Curgäslcn in gutem Andenken stehende He« Bürgermeister Hertel in Hetschburg sein 25jährige- Amts- Jubiläuin, anläßlich dessen demselben von Nah und Fern zahlreiche Beweise der herzlichen Theilnahme durch werthvolle Geschenke und Glückwünsche zu Tbcil geworden sind. — In Jena nahm sich am Mittwoch eine zweiundachtzig- jährige, in sebr guten Verhältnissen lebende venvittwcte Frau durch einen Scsiuß aus ein« mil Wasser geladenen Pistole das Leben. DaS Motiv zu der traurigen Thal soll Lebens überdruß gewesen sein. O Halle, 22. Januar. Die juristische Facultät unserer Universität hat Herrn OberlandcSgcrichtSpräsideul W. Breit Haupt in Naumburg a S. anläßlich deS am24.d. M. stattsindcnken 5üjäkrigen AmlSjubiläums desselben zum I-octor honoris cau-a ernannt. — Herr Donipredig« Focke feierte am 20. d. Nt. unter inniger Theilnahme der Gemeinde da« 25jäbrige Jubiläum als Prediger der hiesigen Domgemeinde. — Gestern wurde aus hiesigem Leihamte «m rafsinirter Gauner verhaslet, der darauf auSginq, in Geschäften Waaren nach einen, Gastbof zu bestellen, die Waaren dort unter einem Vorwände den Boten abzunebmcn und schleunigst zu ver schwinden. Bereits war ihm vor einigen Tagen ein solcher Streich mit IO seinen Oberhemden gegluckt und gestern wollte er ans dem Leihamte Leinwand im Werlbe von ca. 18oMk., die er ans gleiche Weise erschwindelt, anbringen, jwurdc ab« dabei scstgenoinmen. — Die Vermählung des Prinzen Wilhelrw hat im Vorstände der Corporation der Berliner Buchhändler den Wunsch «regt, in der Bcthciligung an diesem Errigniß gegen andere Corporationen nickt zurückzustehen. Man ist der Ansicht, daß fick gerade bi« sür den Berlin« Buchhandel und die verwandten Geschäftszweige die willkommene Ge legenheit bietet, dem jungen Paare eine Gabe darzubringcn. wie sie sinniger und remselbcn werthvoller kaum von einem anderen Stande dargebracht werden kann. Diese Gabe soll in einer aiiSgewäbtten HauSbiblictbck in kostbarem Einbände »nd passenden Schränken bestehen. Tic erforderlichen Ver handlungen mit den Mitgliedern der Korporation sind im Gange. AlS den natürlichiten Weg hat man inS Auge gefaßt, daß die Verleg« auScrwäbltc Werke. Kunstblätter:c. ihre« Lcrlages, die Sortimenter Werke auswärtigen Berlage» — jede- Werk mit einem in einheitlich« Form hergestellten und den Namen deS Stifters cntbaltendcn DedicationSblatte ver sehen — beitragen und sich gemeinsam an den Kosten d« Schranke betbeilige». Die Ausstattung soll eine möglichst kostbare werden, niid das Geschenk sich al» ein vom gesammtcn Berlin« Buchhandel kargcbrcicktc» würdig gestalten. — Au» Berlin wird geschrieben: Aus den Protest der 158 Lebrer vom 2. v. Ml», gegen die Acußcrungcn der Stadtverordneten Hermes und La» gerb an», sowie de« Schnlralh» Caucr in der Stadtverordneien-Bersanimlung vom 1l. November v. I. bezüglich der Assaire Förster und Jungs« ist die Entscheidung nunmehr erfolgt. Ta« königliche Pro- vinzial-Schulcollegium hat aus einen Verweis gegen die sä mmtlicke» 159 Lehrer erkannt, welche den Protest unterzcichnct haben. E» ist zur Kundmachung desselben an die Betheiligten und auch an die übrigen Lehr« ein An schreiben an die Dircctoren aller höheren Lehranstalten und höheren Töchterschulen «lassen worden, in welchem der „un- vermittelte Appell der >5,8 an die öffentliche Meinung" und die Kränkung de» Magistrats al» Schutzpatron- gerügt wird. Mil Rücksicht aus die bcrrschciite allgemeine damalige Auf regung. welche als EiisschulkiglinaSgrund ausgesührt wird.'ist der Verweis sehr milde gefaßt. Hiermit bat hoffentlich die ganze ärgerliche unk bedauerliche Angelegenheit ibre Endschaft erreicht. — AuS Melbourne gebt der „VolkSztq." die Mittbei- lung zu. daß der AusstellungScommissar de» Deutschen Reicks, Herr Geh. Rath Prof. Reuleaur, von einem schweren Unsall betroffen wurde. Derselbe fuhr an einem der ersten Tage de» Tceeinber nach der Ausstellung. Ter Kutsch« ließ das Pferd ein sibr rasche» Tempo nehmen, lenkte ab« so schleckt, daß er bei ein« kurzen Biegung der Straße mit seinem Cab gegen ein ankere» anpralltc. Der Zusammen stoß war ein so heftig«, daß beide Fahrzeuge in Trümmer gingen »nd Pros. Rciilcaur in weitem Bogen ans die Straße geschlendert wurde. Er zerbrach fick bei dies« Katastrophe zwei Rippen, fiel sich da» Schlüsselbein au» und verletzte sich etwas das Rückgrat. Trotz dies« argen Verletzungen scheint der Zustand der Verunglückten kein Besorgnis; erregender zw sein, denn « vermochte wenige Tage nach dem Vorfall sein« Familie einen kurze» Brief zu schreiben, der jüngst in Berlin, cintras. — Man erfährt weiterhin, daß daö ÄusstellungS- coinitü in Melbourne die Absicht hatte, wegen k« großen Hitze, welche dort im Januar unk Februar herrscht, die Ausstellung 1 Wecken zu schließen und kiese Ferienzeit später, in der kühleren Zeit, zuzusetzcn. Geb. Rath Renleanr aber wurde vom RcichSkanzlcramt anacwiescn. sich dieser Absicht zu wider- sctzen, da die AuSsteflungSzeit schon weit genug ausgedehnt sei Höchst wahrscheinlich kebrt der Commissar de» Deutschen Reiche» Ende Juli nach Berlin zurück. — In Berlin ist eine Falschinünzerbande von 7 Personen, welche seit dem September v. I. salsckc Einmark stücke vcrscrtigl »nd verbreitet batte, scstgenoinmen werten. Sämintlichc von ihnen angesertigtcn Falsifikate sind, mit AuS- ». 1 »c -n
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