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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 24.03.1881
- Erscheinungsdatum
- 1881-03-24
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188103248
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18810324
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18810324
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1881
- Monat1881-03
- Tag1881-03-24
- Monat1881-03
- Jahr1881
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 24.03.1881
- Autor
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MiO. KEM. Ueuw 8St«I äe Doloxne. Dltsl-Kefernt.— Xn»I«8>.- ueuer Liaxilox-e. k'rleiirleli <^«rl Zlerker Verlobte. Eileuburq. im Marz 1881. ihres Die Verlobung ihres Sohnes Paul. Ingenieur in Newport »Rhode Island) »m Fräulcln Letma Wriskirch in Milwaukee »Wioconiin) beehren sich anzuzeigen Letjyia. im März 1881. Bernhard Gerhard und Frau. Freunden und Verwandten empfehlen sich nur hierdurch als Vermählte «»dal« Thiele Aahauna Thiele geb VSrner. Leipzig. 23. März 1881. Lhemnih. Heute wurde un- ein Mädchen geboren. Leipzig, am 22. März 1881. Julius Sehfanh undFrau. Durch die glückliche Geburt eines gesunden Mädchens wurden hocherfreut Leipzig und Präsiden. Thr«» r Mtzrrhr, Emma Leysert. l'otles-^nxeiAe. Xm 18. <i. hl. atard ru Ix>n<Ian in 8edl»zenvf»IIii cker Kecancke - Dil-uteuant cker Reserve -les Inhalt. Insaoteriv-Re^üneH^i Xo. 93. ^ rrirL LüLu. Die Otfleiero äen I!eur>»ubrenxr«n<I,^ iui Rerirlc cies lu»u<li»edrd»r»illoo» De»»»» betrauern in äem Dalmixericliieckvoeu einen liedeo Lameraäen. Dessau, 21. Harr 1881. v. vlsrerrssil. Oberst r. D. uoä Lerirks-Oommanäsur. «ute Morgen 9"« Uhr verschied sanft , langen Leiden unser theurer Gatte. Later. Bruder und Schwager ). K. Thomas. Im tiefsten Schmerze zeigt dies Heil- nehmenden Freunden und Bekannten nur hierdurch an Vnguftc verw. Thoma», geb. Lckhardt. Gestern Morgen '/.6 Uhr starb nach lan gen schweren Leiden unser herzensguter Ntchard, im Alter von 3'/. Jahren, was Freunden und Bekannten tiesbetrübt anzeigen Sie trauernden Hintrrlafieuen Hermann Rauman», Schuhmachermstr., nebst Familie. Heute Mittag entschlief nach längeren Leiden unsere Mutter, Schiviegermuter, Groß- und Urgroßmutter, Frau Wilhelmiue verw. Hook geb. Paul, im 77. Lebensjahre. Leipzig, den 23. März 1881. Die Hinterbliebene«. Heute Vormittag 10 Uhr entschlief sankt nach längeren schweren Leide» meine liebt gute Ehefrau, Frau MhtlmintKllndtgtb.Zeiikcr, Ü1 Jahre alt. Um s.i lcs Beileid vitlkt Gohlis bei Leipzig, am 23. März 1881. H. W. Sunde, Amtsgcr. Cassen Controleur zugleich im Namen der Kinder. Heute Nachmittag 2 Uhr verschied nach längeren Leiden meine innigstgeliedte Frau, Paultne geb. Dibrrt» im noch nicht voll- endeten 31. Lebensiahre. Dies zeigt, um stille Theilnahme bittend, allen Freunden und Bekannten nur hierdurch an Leipzig. 22. März 1881. G. «ichaeli». Die Beerdigung sinket Freitag Nachmittag 2 Uhr vom Trauerhaust, Brühl65 66, auS statt. Gestern Vormittag starb ganz unerwartet unser herziges, liebes Rind Kränzchen im zarten Alter von 6 Wochen. Leipzig, den 22. März 1881. Die tiesdetrübten Eltern Friedrich Huk« und Frau Amalte geb. Welke. Zurückgekcdrt vom Grab« unseres theuren Sohnes, Bruders und Schwagers Hermann Richter sagen allen Freunden und Bekannten für den zahlreichen Blumenschmuck, sowie dem Herrn Pastor Hartung sür die trostreichen Worte am Grade, insbesondere dem geehrten Personal der Güter Expedition der Dresdner Bahn sür die reiche Spende und ehrende Begleitung zu seiner letzten Ruhestätte den aufrichtigsten Dank. Leipzig und Eoldik, den 22. März 1881. Die trauernden Hintcrlassene«. Für die viele Liebe und Theilnahme, die mir beim Tode meines guten ManneS all seitig bewiesen wurde, dankt herzlich Leipzig, den 21. Mürz 1881. Vmilie verw Strohdach > geb. Pusch. Allen Verwandten, Freunde» u. Bekannte» sage ich sür die viele» Beweise der innigen Theilnahme bei dem so herben Verluste meiner lieben Gattin meinen herzlichen Tank. Leipzig, den 21. März 1881. karlÄ eonleke gen.Letrolck. pcns.Locomottvs. Für die vielfachen Beweise herzlicher Theil nähme bei dem Verluste unseres geliebten KindeS sägen wir hierdurch unser» innigsten Dank. Familie Mylius. Verlobt: HerrHeinrich Roch in Löll» a.E. mit Frl. Katharina Damm in Meiste». Herr Gustav Hictfckiold in Hcukendors mit Frl. Minna Reppchen in Nieder Sendewiy. Herr Julius Birkner, Proeurist in Dresden, mit Frl. Camilla Astmann daselbst. .Herr Oswald Walther, Kaufmann in Filchendors. mit Frl. Jda Kniiuth in LeiSnig. Herr Dr. Reinhold Albert. Realichuloberlehrer in Dresden, mit Frl. Clara Naumann daselbst. Vermählt: Herr Egon Kretzschmar in Dresden mit Frl. Louise Güttler daselbst. Herr H. Lohma»» i» Chemnitz mit Frl. Dievmann daselbst. Geboren: Herrn Aug. Querner in Pirna eine Tochter. Herrn Oskar Richter in Chemnitz ein Sohn. Herrn L. Grabner in Chemnitz ein Sohn. Herrn Dr. weck. Facilides in Reichenbach i. V. ein Lohn. Herrn Rodert Goetze in Grostenhain eine Tochter. Herrn Landschulz in Wechselburg ein Sohn. Gestorben: Frau Marie Mcschwitz geb. Griebisch in Dresden. Herr Franz Heine in Dresden. Herr Carl Aug. Irepte »i Dresden. Frau Rosalie Wildelmine Liuckc geb. schenk in Dippoldiswalde. Frau Julie verehrt. Bürger meister Latlow geb. Klarner in Crimmitschau. Herr Paul Börner, HandluugSreisender, in Görlitz. Frl. Anna Röhrborn in Wendisch- luppa. Herr Carl Teichmann in Naum burg a. S. Herr I. A. Lchmüger in Naum- bürg a. S. Herr Oekonomic-Amtmann Christ. Rabe in Kölcn. Herr Friedrich LanSky in Cölln a. E. Herr Friedrich August Lindncr, Restaurateur, in Frankendcra. Herrn Carl Stcphan's in Frankcnderg sonn Julius Paul. Frau Verona Franke geb. Löbel in Bockwa. Herrn Anton Gastuer'S in Zwickau Lohn Alfred. Frau Caroline verw. Zimmer geb. Dost in Glauchau. Frau Rosalie Marie Rabe geb. Weriicr in Glauchau. Herr Johann Gottlob Heller, kgl. sächs. Zolleinnehmcr und Poftverwalter a. D-, in Plauen i. V. Herr Christian Friedrich Gruder, -Schneidermeister, i» Plauen. Frau Caroline Eder geb. Müller in Planen. Frau Therese Hohl geb. Büchner aus Altcnburg. Herr Friedrich Wilhelm Prenner, Kaufmann und Lotterie-Haupt cvllecteur, in Dresden. Herrn W. Marbach'S in Halsbrücke b. Freiberg Tochter LieSbeth. Frau Sklma Beier geb. Schmieder in Frei- bcrg. Herr Carl Friedrich Langebcrgcr in Freibcrg. Frau Andrä in Erbisdors. Frl. Therese Albrechr i» Zeitz. Herrn E. Schmidt s in Zeitz Lohn Paul. Herr Carl Neutsch, Webermeister, in Troystig. Frau Elise Hcrrmann ged. Mickan >» Bautzen. Herrn verrmann'S in Bautzen Lohn Johannes Lttomar. Herr Michael Schneider, schmiede- meister, in Bautzen. Herrn Christian Koch'S in Dresden Tochter Frida. Herrn Kempc's in Dresden Sohn Conrad. Herr Johann Gottlob Friese in Dresden. Frau Caroline Harsy verw. gew. Rockstroh in Dresden. Herr Alexander vu^o Paazig. Kaufmann, in Dresden. Herr Sigismund Silbcrstcin in Breslau. Herrn Bernhard Lchrrcker's in Chemnitz Lohn Felix. Herr L. Deuirich, Tpinncreibesitzer, i» Harthau. Frl. Paulinc Hosmann i» Chemnitz. Frau Auguste Minna Burkhardt geb. Bormann in Chemnitz. ÄMÄ IW. 1 Mj»dM M". 5"," DienSt., Donnerst-, Tonnab. Montag. Mittwoch, Frenag ' -.'-5. Vöststrafze 7. Tägl. gcöfinct von Morgens bis Abends. Sonntags Mittags. Wanncncurbäder genau nach ärztlickier Verordnung. Lpciseanst. I. u. Ik. Freitag: Linsen mit Lchwcinesteisch. D. V. Weidciihammc», Hickelhier. Nachtrag zu« pokttischen Tagesbericht. Die Dt. Petersburger Blätter bringen sehr heftige Artikel gegen die Schweiz, welche der Hauplschlupsivmkel aller Äikilisicn sei. Zn Uebereinstininiung damit ver öffentlicht der ,Gelö-" euren Brief tos Prosettors Mariens über die moderne lritzilisalioit und keil K ön i gs m v r d. Der Brief betont die Nothwendigkeil, das undeschraiikle Asvlrecht anszuhebdn, und prolesiirt gegen den Zustand der Tinge, welcher die Schweiz, Frankreich und England zum Heerde von Operationen mache gegen das Leben der Monarchen und gegen, die Regierungen fremder Länder. Die Eivilisation und das Wohl der Staaten erheischten die Aushebung dieses Zustandes. Rustland rechne ans die anerkannte Gemeinschaft der Interessen aller Staaten. DaS- freche Gcbahren, wie es gegenwärtig die ver bündeten tt m st u r z Parteien der Nihilisten. Social- demokrcktcn, Anarchisten und Eommunistcn in Gens. London, Paris, New-'l-ork n. s. w. zeigen, must allerdings bei allen denkenden Leute» die lebhafteste Entrüstung Hervorrufen. Es könnte daker gar nicht überraschen, wen» die eine oder andere Regierung die früher gemachte» Versuche wieder aus- nrhmen wollte, eine gemeinsame Action dcr Regierungen gegcn die Internationale iind deren Verzweigungen ins Werk zu setzen. Wird doch aus Paris gemeldet, die französische Regierung habe neue AnhaltSpuncle sür die Annahme ge wonnen. käst die Nihilisten, Anarchisten in Deutschland, Italien und England gemeinsam opcnrten; käst tadei die französischen Eommnnards ganz mit Stillschweigen über gangen werden, ist eine anerkeniieiisivcrlhc Vorsicht. Aber die Reisen des RcdacteurS dcS „Jnlransigcailt" »ach Gens und die Enthüllungen desselben weise» zu deutlich daraus hi», dast die Vertheidiger dcr französischen Eommulic dem fürsten- mörderischen Treiben zu nalw sieben, als daß die französische Regierung den Zusammenhang dieser Marlvrcr mit den russischen Nihilisten übe»ichen kannte. Dem „N W. Tagcbl." wird cuG Berlin gemeldet, dast Deutschland in nicht allzu langer Zeit den zur Zeit des Eongresses von >878 gemachten Vorschlag, die Großmächte möchten vereint Maßregeln gegen die Jnlexnationalc, die Nihilisten unk die Socialislcn ergreifen, wieder aufzunchmen beabsichtige. ES werke diesmal wegen der senischen Umtriebe auf die Zu stimmung Englands gehofft. Zur Sache schreibt die „St. Petersburger (teulsckc) Zeitung": Ein Blick in die ausländischen Zeitungen und deren tele graphisch Meldungen genüg», um zu constalircii, daß ein direkter Zusammenlniiig besteht zwischen de» Locia liste» und Intransi genten Frankreichs, Englands, der Schweiz, Nordanicxitaö rc. und und unseren Morddube». Einen Bandwurm tödtel man nie in seinen Gliedern. Das Haupt muh vernichtet werden. Und dazu reicht die Macht eines einzelnen SlaatS, und mag er der mächtigpe ans der Welt sein, nimmermehr aus. Dazu müssen sich alle Staaken einmülhig und zu rechter Zeit die Hand reiche», sic müssen eS thun NM der eeelbstcrhaltuna Wille». Wenn sic heute auch noch — bei rein theoretischer Mißbilligung des «aisermordes — ein Auge zudrücken zu dem Treiben des VerschwürernesteS in ihrer Mitte: die Stunde kommt mit unausbleiblicher Nothwendig Kit, wo die blutige Faust sich auch »ach ihrer Krone, nach ihrer Staatsgewalt reckt. Denn was diese Bande von heillosem und unheilbarem Wahn befangener Fanatiker in letzter Coniequenz will, Da« patzt in kein staatliches Gesüge, mag es noch so „liberal" sein, mag es der individuellen Freiheit den allerweitesten Spielraum ge statten. Möchten jetzt Frankreich, England, die Schweiz und alle Stätten, wo tue Theorie dcS KönigSmordeS, wo der verruchteste Tocialisnius frei öffentlich Pflege findet, sich dem Sleve telccl nicht »erschliesien. da« — und nicht in Rußland allein — mit Flammen- schritt aus den Blättern dcr Zeitgeschichte verzeichnet steht. Eine überaus charakteristische Geschichte aus dem Treiben der Nihilisten in St. Petersburg, welche von unS bereit» erwähnt wurde, wird nunmehr bestätigt. Der älteste der jungen Prinzen Lcuchtenberg» Nicolai, lernte in Deutschland einen jungen russischen Ebemiker kennen, der aus einer süddeutschen Universität studirtc. Ter liebcnSwür- kige junge Prinz fand Gefallen an dem LantSmann unk forderte ihn aus. doch nacb Petersburg zu kommen. Der Student ent- gegnetr, dast ihm kort Mittel zum Experimcntiren fehlen würden, unk daraufhin stellte ihm Nicolai Lcuchlenberq sehr bereitwillig sein käboratorium im Marienpalast zur Verfügung. Der junge Rüste reiste aus seines Gönners Unkosten nach Petersburg und arbeitete von da ab sehr flcistig im Laboratorium des Palastes, dessen Fenster nach dem Nowu Perculok hinansgche», einer kleinen Gaste, welche die Kasanschc Slraste mii dem Palastplatzc verbindet. Dcr Ebemiker war in seinen Versuchen bald so unermüdlich, dast ganze Nächte hindurch Licht in, herzoglichen Lahoralvriuni zu sehen war. DaS siel der Polizei schlicstlich aus: eines NachlS wnrdi das Labo ratorium des MarienpalasteS (eines kaiserlichen Palastes) nnlcrsncht und man überraschte den ficistigen Ebemiker mitten in der Bereitung von Sprengstoffen. Es stellte sich heraus, dast er die ganze Zeit sich mit weiter Nichts als mit der Herstellung öon Sprcngöl cNliroglncerin). Dnnämit und.Enall- guecksilber abgegeben halte. Die Sache hat sich einige Wochen vor dem Mrrkansall aus den Zaren zugelragcn und der unschuldige Prinz Nicolai ist darüber sehr bestürzt gewesen. Dem Kaiser Franz Joses ist aus St. Petersburg ein Telegramm zugegangen. in welchem Alexander HI. anknüpsend an die warmen Worte des Mitgefühls dcS Kaisers von Testcrrcich, in ergreifenden Ausdrucken sowohl seinen lief empfundenen Dank als die feste Zuversicht aussprichl, dast cs zwei Staaten unk Regierungen, welche durch so zahl reiche gemeinsame und glorreiche Erinnerungen sich verbunden fühlen müstlen, beschicken sein möge, sorlan in ungelrübter Einlrachl und aus dem fcslcn Boden deS europäischen Rechtes mit und »eben einander an dem Werke der Erhaltung des Friedens und der Durchführung der grostcn cullurcllcn Aus gaben dieses Jahrhunderts zu arbeiten. Im englischen Unterbauie fügte am DicnStag der Premier Gladstonc seiner bereits gemeltelcn Erklärung hinzu, die Hauplbctingungcn sür den Friedens sch tust mit den Boers leien folgende: l) die Souzcrainität (Oberhoheit) dcr Königin über das Transvaalland wird anerkannt; 2) den Boers wird ein vollständiges Selsgovcrnenienl (Sclbst- vcrwaltnngsrcchl) zugcsagl; 3, es wird eine Eonlrole über die auswärtigen Angelegenheiten Vorbehalten; 4) in die zu- künftige Hauptstadt des TranSvaallankes wird ein englischer Resident gesandt; 5> die kömgl. Eommission besteht aus den Gene ralen Robinson unk Wood und dem Obcrrichlcr des EäplaudcS. VillierS; K) die Eommission erwägt die Bedingungen zum Schutze der Interesse» der Eingeborenen unk die Abmachungen in Betreff dcr Grcnzangclegcnhcitcn; 7) die Eommission zieht ferner in Erwägung, ob irgend ein Gcbictslbeil und schlief,- lick» welcher innerhalb gewisser Grenzen östlich vom Trans vaallande abgelöst werden solle; 8) die Boers ziehen sich von Neck zurück und zerstreuen sich in ihre Hcimalh; 9) General Wood verspricht, die englischen Garnisonen weder verrücken zu lassen, noch Kriegövorrathc nach dein TranSvaallanke zu senden. Der Municipalrath von Paris nahm mit 40 gegcn 10 Stimmen ein Tadelsvotum gegen de» Polizcipräfcclcn an. Es war ein Schreiben des Präseclcn verlesen worden, in welchem Derselbe erklärt, dast er beauflragl sei, für die Sicherheit von Paris zu sorgen und hierbei einzig »nk allein unter der Autoriläl dcr Minister stehe. Ta trotz seiner Ein wendungen eine ihn betreffende Interpellation in ungesetzlicher Weile aus der Tagesordnung erhallen worden sei, so werde er der Sitzung nicht beiwohnen. — Tie Burcaur dcr Deputirtcnkammer wählten die Eommission zur Vor- bcratbung dcS Gesetzentwurfs, betretssend die Durch bohrung des Simplen oder Monlolanc. Fünf Mil glickcr sind sür die Durchbohrung teS Montblanc, fünf' sür die dcS Simple» unk ein Mitglied für die Durch bohrung dcS kleinen St. Bernhard. — General Leco inte ist zum Gouverneur von Paris ernannt worden. — Mont- jau (ratical) inlcrpcllirte in der Kammer die Rcqierunj über die gerichtlichen Verfolgungen der Journale dcr Jntran sigenten. Die Berathnng der Interpellation wurde auf nächsten Sonnabend festgesetzt. Kaiser-Commers der Luchhandlulitzs-GehiUsellschaft Leipzigs. Im hiesigen Tivoli-Saale sank sich am Dienstag Abend eine grostc Anzahl von Jüngern des Leipziger Buchhandels zusammen, um auch in ihrem Kreise den Geburtstag unsere« Kaiser» in würdiger Weise zu begehen. Die Feier, durch Musik. Spruch und Lied gewürzt, verlies anregend und erbebend. Herr Rühle, Versitzender des Leipziger Buchbandlungs Gebülsen-Vercins. ergriff, nachdem die Begrüstung der An wesenden stattgesunden und das berrlicbc Lied „Sind wir vereint zu guter Stunde" verklungen, das Worl, um des bohen Fürsten zu gedenken, denen Gcburtslaq die Buct'hant- lungS-Gcbülsenschasl Leipzigs in würdiger Weise zu begehen sich anschicke. Eine» Zug auS dcS Kaisers Wesen wolle er ansübren. der dcr bohe» Majestät so reck'l die Herzen erobere. Diese Eroberung habe sie bewiesen und sie sei schwerer wiegend gewesen al» Eroberung an Land und Volk. Dast eine Zeit komme, wo daS Volk aller Freiheiten lhcilbastig »verte, deren eS bedürfe, sei sicher dcr Wunsch unseres Kaisers, und wenn man demselben heule Glückwünsche darbringe, so sei man überzeugt, dast er freudig sagen werke: „Mein Volk ist zufrieden und ich bin eS mil ihm." ES gebühre tabcr dem unvergleichlichen ersten dcukschcn Kaiser, Wilhelm l.. dem großen Schirmherr»» de» deutschen Reich», ein begeistertes, donnerndes Hock! Brausend zog ein lebhafte» Hoch durch die Reiben, und alS eS sich gelegt, stimmte die Versammlung kernig und laut in das „Deutschland. Deutschland über Alles" ei» Ein kräf tiger „Salamander" zu Ebrcn des gefeierten Führers der deutschen Nation solqkc. Dann gedachte Herr Krause. Vorsitzender dcS KrciS-VcreinS Sachsen des Allgemeinen Bncki- handlungS-Gehülseii-VcrbantcS, des Königs Albert in herzlich gesprochenen Worten und Herr Kracht weihte mit Schwung, Begeisterung und Wärme dem Deutschen Reich ein GlaS. AuS der Fülle der Fcstlicker fand »lancbeS hübsche Moment beifällige Zustimmung und »amentlich wirkte die am Abend vielfach darin auSgekrückle Befriedigung über daS ein- mülhigc Zusammengehen des Leipziger Buchbandlungs - Gc- l'ülseii-VcreiiiS und des Allgemeinen Buchbankliliigs Gcbülsen- Verbants reck'l svmpaldisch. Dieses Bündnis; der beiden Vereinigungen fand denn auck in verschiedenen Toasten Aus druck. indem man sowohl dcS Vereins und des Verbandes, wie auch der Präsidenten beider Eorporat onen, der Herren Baltamus. Rüble und Krause, im Toaste gctacble. Die Poesie batte sich am Festabend m mannigsacbstcr Weite Geltung verschafft; ein Dreiblatt von Dichtern sorgte sür ansprechende» humoristischen Stoff »nd gab dem Eommers am Sck'tusic des Abends einen erheiternden Ebarakler. Spat erst ging die Versammlung auS einander. Schulz' Adreßbuch für dr« deutschen Buchhandel. Jahrgang >881. k >V1i. Leipzig. 22. Marz. Dcr Herausgeber hat sür daS Erscheinen des 43. Jahrganges seines bekannten siatisti- cben Handbuches des dculschcn Buchhandels einen besonders cicrlichc» Tag gewählt, den des 84. GcburtSsesteS Kaiser W i l k e l m' S. Der Jahrgang Übertritt» seinen Vorgänger abermals sowohl ansterlicki als iniierlich. und zwar zunächst um 32 Seilen. Er zählt XX, 480 »nd 328 Seiten. Als werlbvolle künstlerische Beilage ist daS Bildnist de» h Buchhändler- George Wettermann in Stahlstich (von unser»! Adolf Neumann), Truck von BrockbauS, beigesligt. Der solide Einband stammt auS H. Spcrling's hiesigen AlelicrS. Der Jahrgang zeigt zum ersten Male die neue Ortho graphie. die sich bei solchen llnleriiebmuiigcn nun einmal nicht mehr vermeiden läßt. Den Firmen sind — ebenfalls eine Neuerung, aber eine gewiß allscilig erwünschte — die abgekürzte» Adressen für Telegramme bcigcgcbcn. Solche Telegramm-Adretten empfehlen sich lehr. Tie Gruppe der verwandten Geschäftszweige ist noch mehr erweitert worden. Ganz glücklich ist der Gedanke, eine Auszählung dcr Ge schäfte nach besonders gepflegte» Spcciali täten, soweit sich diele ermiktcln ließen, ;u bringe». Staklstiker werden sich sür die z»m crüen Male abgedruckle vergleichende Zusammenstellung über Ausdehnung und Be wegung dcS Buchhandels der Well i» de» letzten zwanzig Jahre», soweit er in dem Adrcstbuche nach Namen und L)rl zu sinken ist. inlcrcssirc». Schulz stellt die Gcsammtzisf'ern der Jahre 1801, l87l und l88l neben einander. Gegen l80l nahm die Zahl dcr ausgcsührten Firmen um 3083 zu (.'>0.82 sialt 2509 ES giebl Heuer 2008 Sortiments-, Antiquariats-, Kunst- und Musikalienhandlungen mehr als I80l, elenso 674 VerlagShaiidlniigen mehr. Ter Verlags-, Kunst- und Mmikalicnhaiidel nahm um hczickeiillich 107 »nd >13 Firmen zu; dcr Sortimciils-, Kunst-, Musikalien- »nd -Aiiliquariatshandel aber Um beziehentlich 3l, 5l und 37 Firmen; die Expeditione», Redaclionen :c. uni .59. Die AuSlieserlager in Leipzig wuchsen ui» 112. Schulz unterscheidet dabei sehr praktisch und nach genaneücn Erku»- digungcn auswärtige Handlunge». die hier ganz oder nur theilivcise ansliesern laiscu. Im Jahre 1801 Halle man l l42 solcher Handlunge». >881 hat man deren >281. Die Zahl der Nenigkeilc» unbeschränkt anncl»»e den Sor timenter beträgt jetzt 500 gegen 70!» im Jahre >801. Heuer also 203 weniger. Tagegen nahm die Zahl der „wählenden" Sortii»cl»ISha»dluiigcii um das Dreifache zu, unk zwar um 2450 (3513 gegen 1087). Dcr EommissioilSbilchhaiidcl zählt 7 Hauptcommiss>onS Plätze i» Deutschland und den Nachbarstaaten, einen weniger alö l80I. Von 193 stieg die Zahl der Eommissionaire aus 236, wuchs also um 43. Leipzig hal >3l Eommissionaire mit 5l8l Eommittenten, 44 Eommissionaire und 2810 Eommiltenten mehr alö l80l. Ihm zunächst steht Wien mit 3l Eommissionairen und 512 Eommillcnlen Berlin mit 28 Eommissionairen und 253 Eommitlenlen wird von Sluttqart übertroffc», welches zwar »ur die Hälfte der Berliner Zahl an Eommissionairen aus weist, aber beiuabc das Doppelte der Eommittentenzahl: 431 Prag hat 17 Eommissionaire mit >02 Eommittenten. Von den gesammtcn auswärtiacn Buchhaiidluiigen fehlen auch in Leipzig ausdrücklich 95. Dieser Bruckttheil verkehrt nur direct oder läßt sich durch ankere auswärtige Handlungen hier vertreten. Schulz' Adreßbuch zählt Heuer, einschließlich dcr Zweig- Handlungen. 5750 Firmen in 1375 Städten (3125 Hand lungen und 713 Stätte mehr als 1861) aus. Tie Firmen verlheilen sich mit 4376 (in 987 Städten) auf das Deutsche Röich. mit 648 lin 207 Städten) aus Oesterreich-Ungarn, mit 637 (in l t6 Städte») aus da» übrige Europa. 78 aus Amerika. 4 aus Afrika, 4 aus Asien, 3 aus Australien. Königliches Landgericht. U. Ltr«sta»«rr. Der seit länger als einem Vierteljahrl>lindert in einem hiesigen Buchhaodlungsgeschätt cmgestellte Markthclser Friedrich August Julius Hünsch aus Schöneseld hatte sich, als er in bedrängter Lage war. verleiten lassen, zu drei verschiedenen Malen einige Bücher rechtswidrig sich xuxueignen und solche bei dem Antiquar Johann Paul Eckelmann zu verkaufen. Letzterer wurde, al« dcr Hehlerei verdächtig, mit in die Untersuchung verwickelt »nd in dcr Verhandlung zu 6 Monaten Gesängnisi und 2 Jahre» Ehrenrechts Verlust, Hünsch dagegen wegen der erwähnten Entwendungen zu 4 Monaten Gefängnis, und ebensavs 2 Jahren Ehrenrechtsverlust verurtheil». N. Des gewerbsmäßigen Glückiviels waren der Mühlenknappe Johann Carl Gebet aus Altenheida und der Flrischeraeselle Karl Rudolf Paul Geißler aqS Biederstem angeklagt. Erfterer, ein schon ziemlich ergrauter Geselle, hotte außer verichiedenen Polizei Krosrn nicht weniger als 8 Gesänamßstrafen wegen „eines Lpiel chens" verbüßen müssen und war seinem edrnsalls schon bestraften Genosse» um einige Jahre emgrbüßter Freiheit voraus. Beide hatten sich hier zufällig getroffen und ein Opfer in der Person eine» Lohnkutscher» gesunde». Geißler, welcher den Antreiber gemocht, hatte, wie Dies bei gewohnheiisniäßigen Spielern geschättSt'rüuchlich, den Beschädigten in der ersten der von ihnen besuchten Restaurationen von dem Lpicle abzuhaltc» gesucht, ih» iedoch >» einer andere», in dcr Ulnchsgasse gelegenen, wo sie „wieder zufällig" mit (Kedel zu- sainmentrosen. doch aus de» Leim geführt und seiner Baarichast dcraubt. Nachdem der Betreffende »unmehr angesangen zu „deuten", erhielt er von Gebe!, welcher dnS Geld gewonnen, O.ö» zurück, ver- anlaßte aber trotzdem die Verdattuiig dcr -Spieler, welche nunmehr in 1 Jahr und 3 Monaten OKsängniß und 5 Jahre» Ehrverlust, dezw. 6 Monaten Gesängniß und 3 Jahre» Ehrenverlust ihre Llrasc fanden. III. Ter Bäcker Theodor Fedor KoSpott auS Landsberg in Schlesien, welcher vor einem Hause dcr Wiiidmiihlenslrabc Skandal gemacht und deshalb von einem Schutzmann zur Ruhe verwiesen worden war, hatte später, nachdem er in der Backcrderdergc arretirt worden, einem Polizci-Corpvral mit einem Mesicr drei Kopfwunden beigebracht und einen Schutzmann zu steche» versucht, wie überhaupt seiner Arrekur Widerstand geleistet : l Jahr und 0 Monate OKsängniß sind nuiunchr die Sühne sür sei» unbesonnenes Benehmen. IV. Recht routinirt in Anknüpfung dcr Geschäftsverbindungen batte sich dcr HaiidelSniann Herma»» Ricliard Fiicher aus Königs berg erwiesen. Nachdem es ihm in Berlin ziemlich traurig ge gangen, kam er hichcr. um (nach dem Kops seiner Bnesbogcn) eine „Delikatessen- und Geflügel Handlung <-» p;ra»" unter der Firma Hermann Fischer zu elablircn. Ohne Baarmittel und unter falschen Vorspiegelungen bestellte er bei verschiedenen Firmen Butter, Liqueur, Fleisch, Geflügel re., und erhielt Ties auch geliefert; er verschleuderte iedoch die erhaltene» Waarcn sofort ganz bedeutend unier dem EinkausSpreiS. Es war hier also lediglich aus die rechts- widrige Erlangung von Berniögensvorlheilen abgesehen, was, al« Betrug erachtet, dem Angeklagten 1 Jahr 6 Monate Gcsüiignlß- trase und 3 Jahre Ehrenverlust zuzog. Der Gerichtshof war aus den Herren Landgei ichtSdirector Rein, Landgcrichlsralhcn JaspiS, Sachße, Hahn, und Alicgoren Groh und Lehmann zniammeiigesetzt. Tie Anklage führte zu I. bis IV. Herr Staatsanwalts Assessor Martini, zu V. Herr Staatsanwalt Häntzschel. Nachtrag. * Leipzig, 23. März. Tcm gegenwäriig versammelten Reichstage liegt bekanntlich ein Gesetzentwurf vor, welcher eine wesentliche Erhöhung dcr Brauste »er bezweckt. Bon Seiten der Brauer werken alle Mittel m Bewegung gesetzt, um die Ablehnung des Gesetzentwurfs herbelzusübre», »nd cs werten von ihnen namentlich zwei Argumente in das Feld geführt, um diele Ablehnung als »clhweiikig hinzustellen. Ein mal wirk von ihnen behauptet, durch die Erhöhung dcr Brau- stcucr um fast taü Doppelte müsse der Ruin des Braucrci- gcwcrbcs hcrbeigesührl werde», da namentlich die Menge dcr kleinen Brauereien diese Erhöhung nicht tragen könne. und z»m Andern wird behauptet, durch die Brautteucr-Erhöhimg muffe das LicdlingSgelränk deS deutsche» Volkes termasteu vertheucrk werden, dast der Eo»s»m unausbleiblich eine starke Verminderung erleide. I» den Motive», welche dem Gesetz entwurf bcigegcben sind, wird die Richtigkeit beiter Behaup tungen aus Grund einer sehr eingehenden Tarlcgung entschieden bestritten. Ten Beweis dafür finde» die Motive an der Hand einer Reibe von statistischen llnterlageit, insouterheit in einer Uebcrsicht dcr Bicrprokuelion und Biereonsumtiou im Gebiete der Braiisteuergemeiiischast, in Baieru, Württemberg. Bade» und Elsas; Lothringen während der Jahre >873—>879 und i» einer Nachweisiing bezüglich der gewerblichen Brauereien iu kielen Läntcru iu den Jabre» >877—1878, „nd eS wird iinler Hiliweittiiig ans die delreffenteii Zal'le» betont. »ach den i» dieser Richtung sestgettellteu Erfahrungen biele eine Biersteuer vo» der in dem Gesetzentwürfe fesigestelltc» Höbe an sich kein Hindernis; sür einen Biereoittin.i von selbst dem drei- und vierfachen Uiioaiigc desjenigen, welcher in der Brau- sienergeinciiischasl unter dem niedrigen Steuersätze erreicht sei. BcmerkenSwerth sei. das; die Preise des Bieres in den süd deutschen Staaten trotz der weit höheren Belattung hinter denjenigen dcr Brautteuergemcinschasl in, Allg meinen sogar zurückbleiben. Ter BiercoiiHm ini <Schicke ree letzteren baba sich seit 2» Jahren in allmaligem Fortschreile» verdoppelt und betrage jetzt jährlich etwa 6i Liter ans den Kops dcr Bevölkerung. Daß dieser znm Bedürfnis; gewordene Bicr- gennst durch eine Preiserhöhung, wie sie in Felge der Stcucr- verdoppclung cintrcten tönnle, andcrs als etwa vorübergehend und i» mäßigem Umfange vermindert werten sollte, fei durch aus unwahrscheinlich. Die Motive berechnen die Mehrbelastung» welche der Hektoliter obcrgäbrigcn Bieres erfahren wird, im Durchschnitt mit 68 Psg. und die Mehrbelastung des Hekto liters untergährigen Bieres mit l Mark, was eine Mehr belastung des LilerS Bier von 0.08 Psg. bez. l Pfennig crgicbt, und sie folgern daraus, dast ein enl>prechenkcr PrciS- ausschlag der Brauer nur sehr wenig fühlbar für den Eon- snincntcn werten könne; die Mehrausgabe deS Einzelnen sei viel zu unbedeutend, um ihn zu einer Beschränkung des gewohnte» Genusses zu veranlassen, »nd im Allgemeinen hätten die Bierbrauer und eben so die Bierschänker von der Stcuervcrdoppelung eine Schmälerung ihres 'Absatzes, abge sehen etwa von einem zeitweiligen verl'altnistmästig mchl erheb lichen Rückgang, weder bezüglich des Umsanges, »och bezüg lich der Einträglichkeit zu befürchte». Ebensowenig sei, bei eiiksprechcnkcr Erhöhung der Anss»Iirvcrgüti»»g. die Export fähigkeil dcS BiereS gefährdet. Es wird kann »och besonders aus die in Sükdcutschland bei ähnlicher Erhöhung dcr Bran- stcuer gcmachlen Erfahrungen hingewicsen. — Gestern brachte die Eapelle des 107. Regiment« Sr. Hoheit dem Herzog von Altcnburg eine Morgen- musik. — Bei den am 5.. 7.. 8. und 9. März in Leipzig ab- gehaltcncn theologischen Eandidatenprüsuiigen» zu welchen sich überhaupt 22 Eanbidaten angemcldet ballen, er hielten l die erste Ccnsur „vorzüglich", 9 die zweite Eensur „sehr wohl". 7 die drille Eensur „wokl mit Auszeichnung", 4 die dritte Eensur „wohl" und 1 die vierte Eensur „ge- nüglich". — Während Fr. Sachse Hofmeister nach leichter Unpäßlichkeit ihre künstlerische Tbäkigteil bereits wieder aus genommen hat, wird nunmehr morgen. Freilag den 25. Marz, auch Frau Hedwig Rcicher-Kindermann »ach vier- wöchentlicher Krankheit zum ersten Male wieder vor kaS Publicum treten Tie Künstlerin singt an diesem Abend die Brünnl,ilkc in Richard Wagner'S Walküre. Dazu kommt Fr. Sachse-Hosmcistcr als Siglinde, sowie Otto Schelper als Wotan, Georg Lederer als Sigmund. Earl Rest alS Hnnking und Frl. Orlanda Rieglcr als Frida — gewiß eine Besetzung, wie ne gegenwärtig kaum eine ankere Bühne auszuweisen haben dürste. — DaS Leipziger Stadttüeater bereitet für den nächsten Monat eine ganz besondere Huldigungsseier vor. Im Foyer des Neuen Theaters wird nämlich Richard Wagner'S Koloffalbüstc in Marmor zur Ausstellung gelangen. Die prachtvolle Büste, ein Geschenk des k»»sittiimgen Ttadlratbs Hugo Schars, ist das Werk de« geniale» Professors Zur Straßen in Leipzig. Gegenüber der jetzt immer aljgr- mriiicr austrclcndcn Begeisterung sür den Genius Wagner'S möchten wir an die noch vor wenig Jahren herr schend« Strömung erinnern. Erst gelegentlich der Leipziger Nibelungen Ausführungen trat nach dieser Richtung hin eine vollständige Wandlung ein In welcher Weise Wagner den plötzlichen Umschwung anerkannte unk wie er ihn insbesondere der Tüchtigkeit nnd dem Mntbe des Leipziger OperndirertorS zuschrieb, gebt Hinlänglich aus einem seiner Zeit vielfach besprochenen Briese Wagner'S an Herrn Angela Neumann hervor. Wagner schreibt liier unter Andern,: „So möge ich denn nun glücklich wieder in meine Vaterstadt heim- gekehrt sein, von welcher sonderbare musikalische Umstände mich so lange fern hielten." In der Thal waren kiese Schlußworte jenes Brieses von schöner Vorbedeutung sür die jetzt auch sinnbildlich stallsinkente Einkehr dcS Dichter-Com- ponisten in Leipzig. — Der Rhetor Herr Carode a»S Wien, ehemalige« Mitglied des k. k. BurgthcaterS daselbst, beabsichtigt demnächst
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