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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 15.06.1881
- Erscheinungsdatum
- 1881-06-15
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188106155
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18810615
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18810615
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1881
- Monat1881-06
- Tag1881-06-15
- Monat1881-06
- Jahr1881
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 15.06.1881
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Dritte Anlage zum Leipziger Tageblatt und Anzeiger. 188. Mittwoch den 15. Juni 1881. 75. Jasirgang. Musik. Toakünstlerversammlung m Magdeburg. k.— Da- dritte Concert, Sonnabend den II. Juni, war ein hauptsächlich auf Verwendung der Orgel berechnete- Concert; es wurde in der Katharinenkirche abgrhallen. An Oraelcompositionen hörten wir Toccata in k' von Seb. Bach, Passacaglia von G. A. Brandt» Sonate in ^moU Op. 23 von G- A. Ritter und Sonate über den Choral „Wie schön leuchtet der Morgenstern" von R. Palme, derm Wiedergabe durch die Herren Degen Hardt aus Kassel, G. A Brandt (Magdeburg), C. Armbrust (Hamburg) und R. Palme (Magdeburg) eine wohlabgewägte war. Herr Concertmeister Friedr. Seitz au- Magdeburg vcrmillelle ein Andante (väur) für Violine von G- Tartini, Herr Albin Schröder ein Adagio au- dem zweiten Bioloncello- concert von Carl Schröder Herr Henry Schradicck ein hochbedeutendes, Beclhoven'schen Geist athmendeS Adagio für Violine von Albert Becker, mit künstlerischem Gcschmackc. An Vocalsätzen sind drei Nummern zu verzeichnen: Eopranarie au- „Iephtha" von Hänjdel, gesungen von Frau Brandt- Scheuerlein (Magdeburg); zwei prächtige Gesänge sür 3 Frauenstimmen und Orgel von M. E Sachs, gesungen von den Magdeburger Concertsängerinncn Frl. Crna Gose, Marie Beck, Agathe Brünicke; zwei geistliche Gesänge (Op. 57) von Alex. Äinterberaer, gesungen von Frau Brandt-Scheuerlein. Der Eindruck dieser Nummern war bei so kunstgewandter Wiedergabe ein erhebender. Den Glanzpunkt dieser Festtage bildeten jedenfalls das vierte und fünfte Concert. TaS Orchefterconcert. Sonnabend, am 11. Juni Abends, hatte trog des ungünstmen Wetters den geräumigen Odeum-Saal dickt gefüllt. Der Haupttheil der nicht endenwollenden enthusiastischen Beifalls bezeigungen an diesem Abende galten wiederum unserem schlagfertigen Theater- resp. Gewandbausorchester und ihrem Leiter Herrn Capellmeister Arthur Niki sch. Di: Orchester- wcrke kamen nach den sorgfältigsten Proben in geistig und plastisch vollendeter Form zu Gehör. Eingcleitet wurde das Concert mit der 2. Symphonie „Anlar" von NicolaS RimSky-Korsakow, einem geistvollen, farbenprächtigen Werk, dem als Sujet eine arabische Erzählung zu Grunde liegt. Als Nummer 4 folgte auö Hectcr Berlioz' Symphonie „Romeo und Julia" daS zaubcrscköne Scherzo „Königin Mab, die Traumsee", sür da- Ensemble wohl das schwierigste cxistircnde Orchcsterstück. welches einen solchen Beifallssturm hervorrief, daß cs wiederholt werden mußte, und das glänzende „Fest bei Capulet". Den Schluß des Eoncertcs bildete Richard Waaner'S „Kaisermarsch" (mit Lein Rcbling'- schen Kirchenchor). Durchschlagenden Erfolg errang sich auch das fließend geschriebene 2. Elavierconcerl von Xaver Schar wenk a, vom Componisten meisterhast gespielt, und der „Todtentanr" von Liszt, dessen gewaltige Schwierigkeiten Fräulein Martha Rcnnert auS Weimar mit wahrhaft dämonischer Gewalt siegreich überwand. Herr Senf ft von Pilsack an- Berlin sang mit Hin gebung und mit feinstem, künstlerischem Verständnis drei Lieder von LiSzt, von denen daS letzte „In LiebeSlust" wiederholt wurde, und vier Lieder von Rob. Franz. — Glanzvoll ver lies auch die Sonntag, am 12. Juni, im auSverkausten Neuen Stadtthcater abgehaltene Matinee. Ein sehr interessantes Streichquartett („AuS meinem Leben") des bölnniscken Com- ponisten Smetana, von den schon bei ihrem Erscheinen von dem sehr gewählten Publicum begrüßten Mitgliedern des Gewandhaus-Quartettes, den Herren Henry <Lchradieck, Robert Bolland, Julius Thümer und Alwin Schröder, Vom Tage. ? Eine neue Woche beginnt die Speculation immer mit frischem Muth, wenn die voranaegangene nichts als Abbröckelungen gebracht hat. Vom Montag Mittag meldet man aus Wien Deckungen und Meinungskäuse. Paris war dagegen weichend. Franzosen verloren gegen Anfang 12'/, FrcS. Angeregt durch höhere Wiener Course begann Berlin recht günstig. Wie immer wurden im Verlaus der Börse verschiedene Gerüchte in Umlauf gesetzt, um die Stimmung zu erkalten. Zwar trat später eine Ermattung ein, aber der Schluss gestaltete sich scst. Um 3 Uhr trat indeß wahrscheinlich aus Paris eine Abschwächung ein. Credit 613.50 (609.50), Franzosen 646 (645), Lombarden 217 (215), DiSconto 219'/. (216.50), Obcr- lesiichc 223 (221.90), Belgische 117.10 (117.25), 1860er Russen 75.» (75.75). Laura 108.60 (108.25). Die sonstigen Courle stellten sich um 2"/. Uhr: Darmftädter 169.10 (16?,, Deutsche Bank 162.25 (161.40), Mainzer 97.90 (97.75), Rechte-Ldcr-liier 155 (154.75), Freiburger 105 (106.75). Elbethal 441.50 (438.50), Oesterr. Slordweiibahn 358 (355.50), Galizier 139.10 (137.251, Dortmunder 82.90 (82.75), Oesterr. Goldrente 81.75 (81.40), Ungar. Goldrente 79.50 (79), Italiener 93 (91.50), Russische Noten 207.75 (208.75). Der Rückgang der Freiburger Eisenbahnacticn soll auS den un- günstigen Mittheilungen herrühren, welche in der Generalversamm lung seiten- der Verwaltung gemacht wurde». Zunächst wurde die üble Affaire mit der Wetterführung der Linie Podejuch-Ostwinc berübrt. Diese Secundairbahn würde wahrscheinlich 9 Millionen Mark kosten und das Geld weggeworfen sein. Der Minister sei um Entbindung von der Ausführung gebeten worden. Außerdem erhöhe sich die Ertragsausgabe jährlich um säst 200,000 Line Deckung derselben durch günstigere Betriebseinnahmen sei nach den bisherigen Betriebsresultaten des laufenden Jahres mit über 137,000 Mark Mindereinnahmen nicht zu gewärtigen; im Gegcntheil liege die Befürchtung nahe, daß durch die veränderten Verkehrsinstra- dirungen über die in Staatshände übergegangenen Privatbahnen und durch die neue Strecke Dittersbach^slatz eine wesentliche Ver- Minderung der Einnahmen eintretcn werde. Wir hatten vor einigen Tagen von der noch immer bestehenden Steuerfreiheit der Buschtiehrader L-Linie gesprochen. Diese Ein- kommensteuer bildet ja für die Bahnen in Oesterreich, wie da- Bei- spiel der Südbahn zeigt, eine höchst wichtige Rolle. Meist ist die Gteuersreiheit aus eine Reihe von 9 Jahren beschränkt. Bei der Buschtiehrader besteht laut Loncession vom 1. Juli 1868 sür das wcstböhmische Bahnnetz, vom Tage der Eröffnung des Betriebes aus sämnttlichen Linien an gerechnet, durch 12 Jahre gänzlich und durch wettere 8 Jahre zur Hälfte die Befreiung von der Einkommensteuer. ES unterliegen demnach jetzt nur die vor 1868 gebauten Strecken der ^-Linie der Einkommensteuer. Daraus erklärt sich der geringere Betrag, welcher jetzt noch aus diesem Conto im Geschäftsbericht aus- geworfen ist. Es ist eine gar bedeutende Summe, welch« einst dem Staate solcherweise zusällt, indeß während des lausenden Jahrzehnt wird die Last nur noch abgeschwächt für da- Unternehmen sich gestalten. Aus die neulich« Bemerkung der ,/vörsenztg." über die Ablehnung der Berliner Hochfinanz, die 5proc. rumänisch« Staatsanleihe dort an den Markt zu bringen, antwortet die „Fr. Ztg." daß, da dem nächst die Lonversion der Eisenbahn Obligationen in StaatSlitreS beginnen soll, dem convertirenden Eonsortium da- Zuströmen anderer rumänischen Werthe nicht wohl convenire« kann. Daß der relative ^>der absolute Werth eine- neuen Papier« den Smiisionseour- nicht rechtfertigt, pflegt, wenigsten- nach den bisherigen Wahrnehmungen, die in Red« stehenden Berliner Firmen nicht zu bestimmen. Die Preise der rumänischen Werthe, und nicht der Cour« der fünf- procentigen allein, sind allerdings im Berhültniß zu ihrer Qua- litt» hoch, Dank dem Einfluß der erzwungenen ungarischen Lonversion. Den Subskribenten in Rumämeu, welche die üprorentiqr Anleihe vor Kurzem erst zu 82 erhielten, mag e« au-geführt, begann dieselbe, ein zugkräftiges und theil- weise originelles Pianosortequartett des russischen Compo nisten Sicgmund von NoSkowSky, vorgetraqen von den Herren Capellmeister Carl Muck auS Zürich, Henry «Schradieck, Julius Thümer und Alwin Schröder, bildete den Schluß. — Frau Müller-SwiatlowSky und Herr Ioh. Müller auS Moskau sangen eine von Glinka sür Alt und Tenor eingerichtete Romanze von Fedoross und ein tl» cupo verlangtes Wiegenlied von Glinka in russischer Sprache entzückend schön. — In Herrn Kart Pohlig aus Weimar, welcher eine Legende, Impromptu (Ls ciur) und Scherzo und Marsck sür Piänosorte von LiSzt vortrug, lernten wir ein großartig angelegtes pianistisches Talent kennen. — Herr Kleber auS Zürich sang mit sympathischer Stimme und gutem Vorträge Lieder von Kogel, Peter Cornelius und Max Bruch, die schon oben genannten Dame» Frl. Erna Gose und Frl. Agathe Brünicke ein gcmüthvoltcs Duett von Franz v. Holstein und Duette von ArxiS Holländer und F. Hinrichs, deren letzteres leider daS Lickt der Welt einige Jahrzehnte zu spät erblickt hat. Der sein Interesse an Allem bcthätigende Altmeister Franz LiSzt wohnte fämmtlickcn Cvncertcn von Anfang bis Ende bei und wurde nach einem vom Stadtrath Voigtei auSgebrachtcn Hoch vom gesammtcn im Theater anwesenden Publicum mit Jubel begrüßt. Carola-Theater. Leipzig, 14. Juni. Das gestern anfgcsührtc Volksstiick von Dennery „Marie-Anne, ein Weib aus dem Volke", daS sich bereits eines ehrwürdigen Alters erfreut und auf deutschen Bühnen Jahrzehnte lang seine Schuldigkeit gethan hat, ist von der Direktion offenbar nur deshalb hervor gesucht worden, um Frl. Wald, der Darstellerin der „Dcborah", Gelegenheit zu geben, sich in einer hervorragenden Rolle zu zeigen. Für die Lustspiclpartien meist zweiten RangcS, welche 1>e in letzter Zeit gespielt hat, war ihre aus kaS Hoch- tragische angelegte Darstellung-weise wenig geeignet. Als .Marie-Anne" konnte sie wieder die imposante Mackt ihres Organ- entfalten, wie dicS in den Ausdrücken dcS Asfectcs mit großer Wirkung geschah, aber sie zeigte auck in den ruhigeren Sccnen Bcrftändniß und gefühlvolle Ausfassung. Doch wird die Darstellerin, die sür den Kothurn eine unleug bare Begabung hat, gewisse elementarischc Grundlagen deS Vortrag- nock mehr beachten müssen. Frl. Wald ist unseres Wissens eine Ungarin und hier und dort haftet ihrem Deutsch noch die Erinnerung an den fremdländischen Ursprung an. Reinheit in der AuSspracke der Worte und logische Schärfe der Satzbildung sind aber nothwendige formelle Voraus setzungen. wenn die Inspiration und kaS Feuer der Dar stellung einen vollkommenen künstlerischen Eindruck machen sollen. Frl. Wald erntete reichen Beifall. Derselbe wurde auch dm anderen Hauptdarstellern zu Theil. Frl. Berger spielte die Gräfin Sophie ebenfalls », den Afscctsccncn mit einer Kraft, die wir der munteren Lust spicldarstellerin nickt zugctraut hätten; doch erschienen uns die Uebcrgänge bisweilen zu unvermittelt. Der sckwankendc Bertram des Herrn Richter, der dnrchwitzte Vagabond Remy deS Herrn WergeS, der hartgesottene Intrlguant Appiani deS Herrn Olden, die anmulhige Martha des Frl. Rabvwska waren Charaklerzeichnungen. die den Intentionen de» französischen Autors entsprachen. Am wenigsten genügte der Theobald dcS Herrn Geibncr. Die ankeren minder wichtigen Rollen fügten sich in daS Ensemble ein. An Stockungen fehlte eö indeß nicht. DaS französische Scnsa- tionSstück wirkte indeß trotzdem aus Nerven und Gcmülh, wie in früheren Zeilen, wo eS Mode war. Rudolf von Gottschall. Die neue Akademische Lesehalle. In der Psingstivoche ist die Akademische Lesehalle auS den bis her seit Jahren inncgehabtcn Räumen in das neue, ihr durch Muni- ftcenz deS hohen CultusministcriuniS aiigcwicseiic Local, Universi- tätsstraße 14, verlegt worden. Damit ist ein dringender Wunsch der Studircudeil und Proscssoren zur endlichen Ersulluug gelangt, den» die bisherigen Räume erwiesen sich im Laufe der Zeit als m jeder Beziehung unzulänglich; es schlic in ihnen allmählich der Raum, der einer große» Anzahl von Lesern aus einmal ungehinderten Ausculhalt und sreie Bewegung gestattete, ihnen es fast unmöglich machte, die wiffeil- schastlicheii Zeitschriften nach Kräfte» auSzunutzcn. Eine Akademische Lesehalle hat ja zweierlei Bedürsnisse zu befriedige»; einmal die poli tische» großen Zeitungen sowie die hauptsächliche» UnterhaltungSblätter des In- und Auslandes auszulegcn, zum Zweiten die wistenschatl- lichen Journale in möglichster Vollständigkeit zu beschaffen. Ter Charakter der strenge» Wisjenschasllickkeit ist i» die erste Linie zu setze» ; es soll ja auch dem akademischen Lehrer die Möglichkeit gegeben lein, das in der periodischen Presse so majjcnhast zu Tage tretende wissenschasl- Iiche Material zn erlange», sich anzueigncn, und so mit den Fort schritte» der Forschung sich schnell und möglichst inühelos vertraut zu macke», ui» die Resultate seinen Hörern zu übcrlicsern. Auch diese haben dann Gelegenheit, Das, was im Vortrag nur angedcutct werden kann, selbst nachzuprüsen. Tic politische Tagespreise dient zur Erfüllung eines zweiten großen Zweckes, den eine Akademische Lesehalle verfolgen muß. Frei von jedem Partciinteressc gicbt sie in den zahlreichen Zeitungen, die sic hält, Jedermann, All und Jung, die Gelegenheit, das Treiben der Gegenwart »ach staatlicher und privater Seite hin zu erkenne». Sie erfüllt aber auch die kleineren, wir möchte» sagen, geinüthlichcreii Interessen deS Lesers, vor Allem deS Studenten, indem sic die hauptsächlichen Provinzialzeilunge» auslegt, so Jedem, der, von seiner engeren Hcimalh losgelöst, in unserer Stadt seinen dauernden oder vorübergehenden Aufenthalt genommen, die Möglichkeit gewährt, die vielen Fäden, die ihn mit >ener verbinden, sortzuipinne». llnd nickt dlos den Doccntcn der Universität und de» Studircnden derselben öffnet die Lesehalle ihre Räume, sie nennt sich des Zusammenhanges mit der Universität wegen eine Akademische Lesehalle; aber sie steht jedem Gebildete» offen, der aus eine einsache Meldung an de» Vorstand die Reckte eines ordentlichen Mitgliedes erlange» kann. Dieser Umstand — der vielleicht »och zu wenig allgemein bekannt ist — sei hier noch einmal ausdrücklich hcrvorgehobcn. Treten wir nun zu kurzer Wanderung in die neuen Räume! Beim Eingang wird u»S die Möglichkeit gegeben, in einer wohl auSgcstattcten, geräumigen Garderobe Hut, Stock, Schirm, ja sogar Bücher abgebc» zu können. Durch einen kur>en Gang gelange» wir in da» Zimmer des Inspektor-, der aus alle Aniragen bereitwillig Auskunft ertheilt, die Meldungen zum Beitritt entgegen nimmt. Auck liegt hier das Tesiderienbuch aus, das jedem Mitgiicdc die Möglichkeit gewährt, directe Wünsche an den Vorstand gelange» zu lassen. Aus diesem Zimmer führt rine Thür zu zwei nach der Universitätsstraße hinaus belegenen Räume», die die wiffcn- schastlichen Zciljchriste» aus dem Gebiet der Theologie, Jurisprudenz, Medici» und der Raturwijsciischasten enthalten. Jede Zeitschrift ist in eine Mappe geheftet und hängt, wenn sie nicht gelesen wird, an einem bestimmten Wandplatz. Tic beiden Raume können voll- ständig abgeschlossen gehalten und so die benölhigte Ruhe Ruhe auch zu tiefere» Studie» hergestellt werden. Aus dem Zimmer des Inspektors gelangt (man aber auf der anderen Seile weiter zu einem großen Zimmer, in welchem die Buchhandlung des Herrn Alfred Lorentz alle neuen Erscheinungen des deutschen Buchhandels ausstcllen wird. Wenige Stufen sichren aus diesem Raume in den großen prächtige» Saal, der die politischen Zeitungen enthält, die an den Wänden ausgkhängt sind, »nd über welche» angebrachte Schilder mit Inschriften, wie z. B. Berliner Zeitungen u. s. w. eine rasche Lrieiitirung ermöglichen. Das Rauche» ist in diesem Saale gestaltet. An ihn schließt sich ei» kleinere- Sprechzimmer und ein größerer Raum, der ebensalls durch eine Thür adzusondcrn ist, um die allgemeinen wisscuschastlichen Zeitschriften, sowie die aus Volkswirthschastliches. Me für diesen Theil bestimmten Sendungen sind zu richten an den verantwortlichen Rcdacteur desselben E G. Laue in Leipzig. daher sehr angenehm sein, Abnehmer zu 90 zu finden. ES fragt sich nur, ob die Rumänen den Ausländer», welche ihnen das Papier jetzt abkausen, auch jederzeit dasselbe wieder abnchmcn werden, ob mit Nutzen und ob überhaupt zu irgend einem Preise. Ein Papier, das einzig in Bukarest und Frankfurt gehandelt wird, ist unter allen Umständen ein bedenklicher Besitz. Die Einnahme der ungarisch - galizischcn Eisenbahn, welche km vorigen Jahr durch außerordentliche Umstände sich sehr günstig ge- stattet hatte, zeigt in dem ersten Quartal d. I. bereits das bedeu tende Minus von 106,071 fl. Werra-Eisenbahn. Geschäftsbericht pro 1880. Seit dem vorjährigen von uns besprochenen Geschäftsbericht hat die Bahn durch Erhöhung ihrer Rentabilität an Interesse zuge- nomine» und der CourSausschwung der Acticn ist ein bedeutender gewesen, obgleich er gegen TaS, was aus dem Gebiete der öfter- reichijchen Eisciibahnactien vor sich gegangen, weit zurückstcht. Es sind bereits einige Daten aus dem Geschäftsbericht mitgctheilt worden. Ein Zeichen der Zeit ist, daß auch die Frequenz der I. Classe im Personenverkehr aus den Bahnen wieder zuniniint. Man erinnert sich noch, daß früher viel die Rede von einer Abschaffung der jetzigen I. Elasse mit ihrer besonder» Bequem lichkeit war, wegen der geringen Benutzung derselben. Wir haben stet- diesem Plane widersprochen. Im Ganzen hat der Personenverkehr um 37,152 Personen (7 Procent) zuge- nommen, die BcsörderungSstrecke um 1,204,551 Perjoneukilomctcr (6.9 Proc.), die Einnahme um 54,936 .Sk (7 Proc.). Der Gcpäck- verkchr brachte rin PluS von 2668 .« Im Güterverkehr wurden mehr befördert und eingenommen: Eilgut 95 Tonnen und 4725 Tonnenkilometer mit 1297.« Frachtgut: 33,Ml Tonnen, 3,699,574 Tonnenkilometer mit 69,170 -4i Ncbeneinnahmen: 3726 also im Ganzen mehr: 33,696Tonnen (8 Proc.), 3,704,299 Tonnenkilometer (13 Proc.) und 74,178 hingegen weniger sür Postgüter 2151 Mark, daher im Ganzen mehr 72,026 .4! Der Viehtransport brachte ein PluS von 1409 Tonnen und 151,310 Tonnenkilometer, dahingegen eine Mindereinnahme von 6852 .6, welche lediglich der zur Erhaltung deS Verkehrs auf der Bahn nöthig gewordenen erheb- lichen Ermäßigung deS Tariss zu verdanken ist. Mit den Neben- cinnahmen ercnebt sich im Ganzen ein Mehr von 177,071 X (Tic Tabellen de- RcichSanzeigerS, welche provisorisch gegen definitiv mit theilten, gaben blo- 50,000 X PluS an und konnten daher irre- leiten.) Tie Ausgaben betrugen 56,610 .4t. so daß der Gesannnt- reinertrag um 120,4M.« gegen 1879 gestiegen ist. TaS vom ReichSeisenbahnamte neu eingesührte BuchungSsormular läßt einen Vergleich im Einzelnen gegen das Vorjahr nicht zu. Der günstige Anschluß ließ, hcncptsächüch in Rücksicht darauf, daß mit abermaliger Erneuerung der älteren Lokomotiven sortgesahrcn werden muß, eS gerathen erscheinen, dem Reservefonds zunächst, wie im Vorjahre. 62,IM al» die durch Aussetzung der Tilgung der Prioritätsanleihe ersparte Summe und weiter nach Gewähr einer Dividende von 3 Proc. de» Rest des Reinertrag- mit 3/8,OM -sl zu überweisen. Die Bahn hat übrigen« eine mühsame Entwickelung durchgemacht. Pro 1871 gab sie schon einmal 3 Proc. Dividende, die aber nachher auf Null sank. Erst seit 1877 ist sie in ununterbrochenem Steigen. Die VetriebSergebniffe lieferten folgende Zahlen: » Personen- verkehr. Binnenverkehr: 504,913 Personen out zusammen 14,239,761 Kilometer für 607,116 -4l. Verkehr mit anderen Bahnen: 69,972 Personen aus zusammen 4,305,142 Kilom. für 224,287.«, zusammen 831,404 ,4l, pro Person 143.60 H, pro Person und Kilom. 4 452 H excl. Rebeneinnahme. Der Gepäck-Transport brachte im Binnen verkehr 21.996 im Verkehr mit anderen Lahnen 17,256 .4l. b. Güterverkehr. Binnenverkehr53L23 Tonnen aus zuiammcn 2,184,538 Kilom. für 271,651 Verkehr mit anderen Bahnen 362,459 Tonnen auf zusammen 25,902,021 Kilom. für 1,491,039 Ueberhaupl: 1,762,691 .4t, per Tonne 4.14 .4t. per Tonne und Kilom. 6.127 excl. Ncbencinnahmc und Postgütersrackt. (Der Bimiengüterverkehr ist offenbar »och sehr schwach entwickelt). Ter Vieh Transport brachte im Binnenverkehr 26,575 .4, j,n Verkehr mit anderen Bahnen 37,428 .4k, zusammen 64,003 ,4t Ecne Vergleichung des Verkehrs in den letzten 4 Jahren (1877 bis 1880j crgiebt Folgendes: Personenverkehr: 825,ll2.«, 792,598.«, 776,467 .4!, 831,404 .4t Gepäckverkchr: 37,720 .4!, 37,329 .«, 36,583.«, 39,252.« Güterverkehr: 1,830,910.«, 1,652,517.«, 1,690,665 1,762,601 .4t Vichtransport: 81,342 .«, 67,067 .«, 70,855 .«, 64,003 .« Das Jahr 1877 mit 2,775,086 .« übcrivicgt also noch das Jahr 1880 mit bloS 2,697,351 .« Die cinzelnr» Verkehre brachten: Local-Verkehr: 927,365 .«, Verband thüringischer Bahne» :487,094 >k Thünngisch-Bairiich- Würtlembergischer Verkehr 384,417 -« Rkeinisch-WestsäUsch-Thü- ringischcr re. Verkehr 287,161.4! Nordostsec-Hannovcr-Thüringlichcr Verkehr 221,283 .« Hannover-Bairisch-Ocstcrrcichiseher Verlebe 148,900.4t, Mitteldeutscher »nd Hos-Meininger Verkehr 129,511.« re. Wir bemerke» »och betreffs der Gütcrvcrkchrc auf der Station Eisenach, daß im Transitverkehr befördert wurden in der Richtung Etsenach-LichtenfclS 9204 Tonnen, Lichtensels-Eisenach 4407 Tonnen, Eisenach-Meiningen 32,952 Tonnen, Meiningen-Eisenach 33,569 Tonne». Letztere beiden ansehnliche Posten hängen jedenfalls zu sammen mit dem Durchgangsverkehr über Tchwcinsurt. lieber die Verkeilung des Ucbersckusses ist bereits berichtet worden. Wir fügen nur noch dazu, daß außer Reservefonds und dem Versicherungsfonds auch ein WirthschastSsondS mit 350,000 .« besteht. Im lausenden Jahre haben sich die Einnahmen provisorisch gegen provisorisch sehr günstig gestellt: wie das definitive Resultat wegen der neuen Jnstradirungen im Durchgangsverkehr sich Herausstellen wird, ob eS eben so günstig lauten wird wie pro 1880, läßt sich nicht voraus wissen. Äus Mexico. * Die Botschaft, mit welcher der Präsident der Republik, General Manuel Gonzales, den Congrcß am 1. April eröffnet hat, giebt ein günstiges und genügend auSsührlichcS Bild der mexicanischen Verhältnisse. Es geht daraus und a»S der stetigen friedlichen Entwicklung de- Lande-. insbesondere des Eiscnbahn- baucs, hervor, daS Präsident Gonzales die segensreiche Thätigkeit seines Vorgängers Diaz mit Erfolg sortsührt. Friede im Innern, Aufschwung des Handels, energische Förderung des EiscnbahndaueS und gute Beziehungen nach außen: das ist die heutige Lage Mexicos. Die Botschaft lautet: „Hotte beginnt die zweite Periode Ihrer Sitzungen : wie ich mit Genugthuung »usspreche. inmitten der günstigsten Verhältnisse. Es giebt keinen Theil des Landes, in dem die Bewohner sich nicht der unschätzbaren Güter des Frieden» erfreuten. Unsere aus wärtigen Beziehungen sind in jeder Weise zufriedenstellend. Im verflossenen Monat November lieferte der Gouverneur von Ealisornien, William PerkinS, aus Ansuchen des »olitischen Clics» von Unter- Calisornie» einen wegen gemeiner Verbrechen aus mexicaniichem Gebiet Verurtheilten (Cota) unserm Consul in San Francisco auS. Der Verbrecher wurde jedoch durch die Ortsbehürdcn aus seiner Hast befreit, ohne bis heute ausgeliesert worden zu sein. Wenn dieser unangenehme Umstand keine befriedigende Lösung er fährt, so wird damit die Zwecklosigkeit des zwischen Mexico und den Vereinigten Staaten bestehenden NuSlieserungSvertrags als nach- aewiesen erscheinen; ei» Umstand, den die mexikanische Regierung für die Zukunst in ihre Berechnungen ziehen wird. Einige Strecken an unserer Nordgrenze sind heute Schauplatz der Raubzüge von Banditen, wclcke von amerikanischem Gebiet kommen, »m auf unserm Boden Verheerungen anzurichten; während jedoch daS zu- ständige Ministerium Vorsichtsmaßregeln ergriffen hat, um die Sicherheit jener Gegenden zu schützen, sind unserm Vertreter in dem Gebiet der gesammtcn Philologie, Kunstgeschichte, Geschichte, Literaturgeschichte und Philojophic enthalt. Tie Lesehalle hält über 300 ivlff'enschasttiche Zeitschriften, gegen 100 Zeitungen und über 50 Journale. Somit ist ei» alles Institut zeitgemäß erneut worden. Es öffnet seine gastliche» Pforten jedem Gebildete» unserer Stadt! Möge cS blühen und gedeihen! Königliches Landgericht. II. Strafkammer. I. Mit der Berurthcilung des Handarbeiters Friedrich Julius Herma»» Lettner aus Zmenkau fit wieder einmal ein höchst ge- sährlichcr Spitzbube auf längere Zeit unschädlich gemacht worden. Das erst 18 Jahre alle hoffnungsvolle Früchlchen stand bei Aus übung einer ganze» Reibe von Diebstählen einem ergrauten PractikuS i» diesem Fache vurchaus i» Nichts nack: vielmehr entwickelte er eine ebenso große Geschicklichkeit als Frechheit. Er drückte Fensterscheiben ein, erbrach Thürcn, Schränke und Käste» und machte eine gar reiche Beute, welche sich aus Eßwaarc». hauplsüchlich Fleisch und Wurst, baarcm Gelbe, Kleidungsstücken, Wäsche rc. zusamiilcnsctztc. Der Dieb trieb ziemlich lange Zeit sein Unwesen, ehe mau ihn erwischen konnte; mit seiner Festnahme stellte sich aber auch heraus, baß er in den Personen der Haudarbeitersleute Friedrich Robert und Emilie Erd- muthe vcrehel. Zschernig aus Zwenkau, bei denen er gewohnt, willige Personen zur Unlcrstützung seiner verbrecherischen Manipula tionen gesunden. T licils schafften dieselben die gestohlenen Lache» mit weg, thcils sorgten sie sür Bergung dcS gestohlene» Gutes, kurzum, sie machten sich der Hehlerei m einer so unzweideutigen Weise schuldig, daß ihre Verwickelung in die Untersuchung und ibre Verurlbeilung nicht Wunder nehmen konnte. Während Kettner zu 7 Jahren Ge fängnis; und 5 Jahren Ehrcnrcchtsvcrlusi verurtyeilt wurde, be standen die Strascn der Zschernig'schen Eheleute in 1 Jahr 6 Mo naten und bczw. l Jahr Zuchtbaus. II. Ter bereits bestrafte Kellner Bernhard L ange auS Sobissa hatte sich kürzlich wieder eines Uhrendiebstahls »ach Höhe von 100 .« schuldig gemacht, tvosür ihn eine Gcsängnißstrasc von 6 Monaten und 2 Jahren Ehrverlust tras. TaS Präsidium führte, wie auch in der bereits berichtete» Verhandlung gegen Hüttl und Genosse». Herr LandgerichtSralh JaSpiS, die Anklage Herr Staats- anwalts-Affessor Bockwitz. I» der obenerwähnte» Hüttt'jchcn Sach« sungirte Herr Referendar Roßbach als Verlheidiger. Endlich erwähnen wir »och aus der Verhandlung gegen Friedrich Ludwig Vogel auS Rülha und Genossen, daß die vcrehel. Walther, nicht die verehel. Böttcher, wegen Hehlerei zu 3 Monaten Gcsängniß verurthcilt wurde. Schwurgericht. m. Sitzung. * Leipzig, 14. Juni. Der Schwuraerichtshos war wiederum au- den Herren Sckwurgerichlsvräsideiil Landgerichts-Director Rein, LandgcrichtSräthen Vieler und Halm zusammengesetzt, das Protokoll führte Herr Rechtsanwalt I>r. Schanze: als öffentlicher Ankläger sungirte Herr Staatsanwalt Brückner, als Verlheidiger Herr Recht», anwalt Frcptag 11. Tie Geschworene»!'«»! bildeten die Herren Buckdruckercibesitzcr Engelhardt, Stclmiietzmcistcr Einsiedel, Privat mann Quehl, Kausma»» Th. Eltze von hier, Gemeiiidevorstund (Krille airs Krcinitz, Bäckermeister Mäusezahl, Kausmann H. Adam von hier, Fabrikant Koch aus Lausigk, Hotelier Lertgc von hier, Gclbgießcreibesitzer Sciscrt aus Würze» und Piaiiosorlefabrikant R. Wanckel von hier. Aus der Anklagebank saß der Schmiedegesell Gustav Adolf Helm aus Slcnnschütz wegen Meineid-. Da es sich hierbei um eine Do- und Alimentationsklagsache handelte, so schloß der Herr Präsident die Oefsentlichkeit bei der Verhandlung aus, und wir müssen uns deshalb auf die Mittheilung des Resultates der Verhandlung be schränken. Helm wurde »ach dem Verdicke der Geschworenen zu 2 Jahren 6 Monaten Zuchthaus, 3 Jahren Ehrenvcrtust verur- theilt und dauernd sür unsähig erklärt als Zeuge oder Sach verständiger vernommen zu werden. !!<rra»»rori>i»kr Haarl-Rercccikur gr. HllllNkr; tilr tr» muülalclcpen ThklI veraiitiroNiuli Pro«, llr. O. Paal lur Aunil, Wciieaschaü und VUerccrur Lli. Stromer. I-minlUcd >» kripu». Washington Weisungen zugegangen, dem Auswärtigen Amt darzu- legrn, daß beide Regierungen ein hohes Interesse daran baden, jene Verbrechen schnell zu unterdrücken, welche den wachsenden Handel, die gute Freundschaft und den Friede» der beiden Nationen gefährde». DaS Gebiet des Staate- von EhiapaS ist glcichsallS verletzt worden durch die Angriffe von Individuen, die aus der be nachbarten Republik vvu Guatemala kamen. Die Regierung ist ent schlösse», diese Uebelstäiide gründlich zu beseitigen, »nd hat bereits einige Maßnahmen getroffen, bene» weitere folgen werden; sie unterhielt die Hoffnung, daß ihre Maßregeln genüge» werden, ohne daß die Intervention der gesetzgebenden Gewalt nolhweiidig werde. Mit Ausnabme der vorerwähnte» Zwischensälle waren unsere Beziehungen mit den auswärtigen Mächten, wenigstens seit den letzten 25 Jahren, niemals so ausgedehnt und befriedigend. Die Unterhandlungen mit Spanien zum Zweck des Abschlusses eines AuS- lieseruiigsvcrlrags haben ein befriedigendes Ende erreicht; das Uebercinkoiiiinen wird demnäckst der Beralhung dcS Senats unter breitet werden. TaS Auswärtige Amt wird der Regierung einen Gesetzentwurf, betreffend die Ausliescrung von Verbrechern, zugchen lassen, welcher in Ueberciiisliminung mit dem Wortlaut und dem (Ki isl unscrerlVcrsassung bestimmt ist, sowohl zur Richtschnur bei Aus führung der bestehende» Verträge, als zur Grundlage von neu nbzuichließeiibkn Vertrügen zu dienen. Ick empfehle dieses wichtige Projcct Ihrer erleuchleten Prüfung. Die Ernennung der Behörden i» de» verschiedene» Staaten fiel diesmal mit dem Ende der Präsident- sihastlichcn Amtsdauer zusammen: diese politische Wandlung, in frühere» Jahre» Ursache oder Borwand von Unruhen, bat sich dieses Mal i» größter Ordnung vollzogen. Jni Staate Coahuila hatte sich allerdings eine Schwierigkeit erhoben, aber dieselbe wurde friedlich und glücklich gelüst, ohne Einschreiten der Bundisgcwalt. Ter Gouverneur hatte sich geweigert, die Legislatur aiizuerkennen, welche ihn daraus seines Aiittes entsetzte, dieses einstweilen ver- wallcn und bald daraus eine» neue» Gouverneur wählen ließ, welcher das Amt übernahm. Seitdem arbeiten die dortigen Be hörden in gehöriger Regelmäßigkeit. Ein so befriedigender Zustand der Dinge gestattete der Behörde, ihre besondere Autnierksaiiileit den Verwaltunge-angelegenheite» zu widmen. DaS Ministerium des Innern hat fick sehr bemutul, um Errichtung einer Straianffalt sür den Fvderaldistrict, und wenn die Vertreter de- Volkes die Vorlage aus der vorigen Seist»» gut l»eißen, welche die Errichtung einer Lotterie zu dem genannte» Zwecke vorichlägt, so würde damit die Aussülirung des Gcdankcn- und ein Versprechen unserer Versaffung gesichert. Tie Toluca- Lotlerie wird inzwischen von der Regierung verwaltet: die Erträg nisse derselben, die im Monte de Piedad hinterlegt werden, belaufen sich aus 70,tl00 Pesos. Dasselbe Ministerium, in der Absicht die inneren und äußeren Verkebrsmittel zu vermehren und zu regeln, prüft gegenwärtig die Vertragsvorschläge mehrerer Tanipserliiiie». Um die Küstenschifffahrt zu hebe» und die wichtigsten Gols-Hüsen mit einander zu verbinden, ist mit einer Unternehmung in Tabasco ein Vertrag abgeschlossen worden. Tie Dienste der Postbeamten der unterstützten Dampserltnien sind so geregelt worden, daß Unter, schleise verhindert werden: die Anzahl der Poftsahrtcn ist gleichfalls, je nach Bedürfnis;, vermehrt oder vermindert worden. Eine Gcmcindcvrrfassiiiig befindet sich in Vorbereitung; die Ge- meindcn im Föbcraldislrict und in Untercalisoruicn sollen rcorga- nisirt werden. Die Arbeiten der dazu ernannten Special-Lommission werden Ihnen zur Beralhung zugeben. Ta- Ministerium sür Justiz und Unterricht, dem gegenüber über unregelmäßige Gericktspflcge im Föderaldistrict viel geklagt wurde, hat neuerdings Maßregeln zur Abhülse ergriffen, deren Erwlge abzuwarlcn bleiben. Ein neu entworfener Sludienplan wird Ihnen zur Prüfung unterbreitet weiden. Mit besonderem Interesse werden Sie den Bericht des Mini steriums der öffcntlichcn Arbeiten anhören, welcher von den wichtig sten Mitteln zur Hebung unserer wirihschaltlichcn Lage handelt. Am 10. März wurde das Kabel vollendet, welches die Häsen Veracruz und Tampico mit VrownSville in den Vereinigten Staaten direct
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