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Dresdner Nachrichten : 04.01.1924
- Erscheinungsdatum
- 1924-01-04
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-192401048
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19240104
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19240104
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1924
- Monat1924-01
- Tag1924-01-04
- Monat1924-01
- Jahr1924
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 04.01.1924
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X,. 4 Leiter — Vrerdaer Xachrichten — Freitag, 4. Ja»mcr lS2«^ tzem Augenblick: eines englisch-rnssische» KoirstiktL um AfglittEan betreibt ist ei» weiteres Zeichen für vie «lrgland- »etndltche Einstellung der französischen »Politik. Jur übrige» Hetzen den srauzösischei, Möglichkeiten im Oste» auch starke Hemmungen gegenüber, die geeignet find, die Baume ..Kvinearü» nicht in den Himmel wachsen zn lasse«. Das sind -einmal die Gerisirnoeit der Soivietpolitik. die den englisch- ftranzösisch-ttaiit'liiscyen Wettlauf »», die Anerkennung Ruß anüs zu niögiichst geringen Gegen ieistiiiigei» „rrSnützen wird, zuui andern aver das russische Brrlangen nach dem großen Wieöeraufbaukredii, bei dein eS sehr fraglich ist. ob Frant- eeich die fcnauzteüe Krast zum russischen Wiederaufbau auf. »ringen kann. Cs ist natürlich etwas anderes, den kleinen Ranvstaaten Mitteleuropas einige hundert Millionen zu geben, als aus dem riesige« arg»»,,de gcwirtschafleten Soiv- latsraar einen wirklich brauchbaren Bundesgenossen zu machen. Unklar nnd heute »mb die Folgen, die sich aus «iaer fran)ötiich-russischen Annaher.'ing für Polen und die Kleine Entente ergebe», »lüsseii. Kviinnr es zu dieser An näherung, dann erscheint eine Lockerung der französischen Be. .uehuugen zuPoleu unöRnmanie» iinvernieidlich. Denn beide lind ibrer ganzen EinneUluig nach naiurtimc cSegner eines Harken Rußland: »Rumäinen wegen des von Rußland nicht anerkannte» Raubes von Beßarabien, Polen wegen seiner auch dem Rigaer Bertrage weil über das polnische Bedürfnis hinaus vorgeschobenen Dslgrenze», die Rußland nie dauernd aiiiuelimeii tann. Dazu lomml, daß ein mächtiges Polen auch für die Tschechv-Siowakei kein gerngesehener Nachbar ist, mwal man in Polen Benesch osten als de» Todfeind Polens bezeichne!, In Franlreich ist aber die Ueberzengung im Wachsen begriffen, daß de» »Werl Polens als Bundesgenosse durch seine dauernden innere» und finanziellen Krisen stark zuruckgegange» iä, so daß niau sicher nicht davor zuriick- schrecken winde, »Warschau gegen die »Verständigung mit Prag und Moskau ui den Hintergrund treieri zu lassen, zumal die gleichen 'Sr„-,öe der inneren Zerrtssenbeii Polens auch gegen einen wirklichen Machtzuwachs der englischen Politik durch eine Annätiernng Polens und Rumäniens an England, die in Prien oerecis vrgiutil, spreuieu. Wie aber auch die ruisjsche Frage für Frankreich ausgeht, so kann die für Frankreichs imve, ,att>nicl>e Plane gängige Wirkung des neuen Bündnisses 'N!i bcaa cUcs den Balkan nicht ansbieiben, Ivo eine Ein- veiichuilg T >c d i I a io i e u-> in das sranzösische Bündnis, üem außer mage üelu. Danir sprechen nicht nur die starken re-iien Sudslawien» an den üemichen ReparationSliefe- .iii, eii, deren Einstellung bereits das üeulsch-südslcuvische Verhältnis stark getrübt hat, sondern i» erster Linie der un- llberbrückbare Wegensatz »wischen Belgrad urid Rom wegen Fiumes und der Adrtaküste. Nimmt mau die jetzt durch VenizeloS stark sratr-osensreiindlich beeinflußte und von Frankreich »nterstützte Entrvtckluna tn Griechenland hin-u. so rundet sich hier das Bild eines gegen Italien »nb zugtetch auch gegen England gerichteten Blocks, der ein wirksame» Wegengewicht gegen die durch das spanisch-italienische Hu- saminengehen unter englischer Begünstigung gestärkte ttalte- Nische Mittelmeerstelliliig bilden soll. Auch hier wieder zeigt sich das französische Bestreben, durch ein Bündnissystem mit völlig von Parts avhangenden »Staaten trotz dem Erwachen Englands nnd Italiens seine Hegemoniestellung in Europa auf eine feste Basis zu stellen. Die Besorgnis Italiens gegen- über dieser Entwicklung ist darin» »nr zu berechtigt, es fragt sich aber, ob die Politik Mussolinis, denigegenUver alle Gegner Südslawiens in Mitteleuropa zu sich hcrüberzuziehen, an. gesichts der militärische» Drosselung Bulgariens und Ungarns einen Ausgleich schassen kann. Die wellpolftiicheAuseinandersetzuug zwischen England lind Italien einerseits und dem französischen Hcgemvniestreben au der- seitS ist mit diesem großenWnrf der sranzösischenPolitik inBahnen gelenkt worden, die zu einer umfassen'»»!: Umgruppierung der europäischen Mückle führen muß. Dabei ist es ei» schweres »Verhängnis für England, daß es in dieser Zeit zunächst durch die Neuwahlen und dann durch die Verschleppung der Regie rungskrise außenpolitisch zur Qimmacht verurteilt ist. Und wenn auch England augenblicklich versucht, auf Grund seiner finanzielle» Ansprüche an die Staaten der Kleinen Entente eine» gewisse» Druck geaen die französische» Pläne aiiSzuüben. so ist das doch mir eine reckst schwache «Gegenwirkung gegen die siarken Mittel der französischen Diplomatie, die England zu rascher und energischer Aktivität zwingen muß. Diese Aktivi tät kann es einmal durch den Versuch betätigen, die französi- scheu Pläne durch eigene rege diplomatische Tätigkeit zu durch kreuzen und im Verein mil Amerika durch wirtschaftlichen Druck Frankreichs finanzielle Mittel zu beschränken oder anderseits — getreu seiner Tradition, den stärksten Gegner anzugreisen oder sich mit ilim zu verbünden — durch bindende »Vereinbarungen mit Frankreich, Poincarö daran zu hindern, sich niigebeilim! in Europa zu betätigen. Aus «eöcn Fall aber haben sich durch die sraiiiösische »Politik in ganz Europa un geahnte Kvnsliktsmvglichkeiten ergeben, die klickst nur die gepriesene neue Ordnung ngch VeriaiUrs, sondern auch die »Aussichten aus einen wirklichen politischen nnd wirtschaftlichen Frieden Europas erschüttern. VerWrjMig öer Wirlschastskiimpse im Reiche. Die Lage im Berliner MkiLllMbeilerslreik. . ^ c »! t I o u » a unsrer Berliner S ch r i f I l c i t II n g.i Berliu. 3. Ja». Die »Verhandlungen im Streik der Ber. :. > Metallarbeiter vor dein Schlichter, aus denen man an- g.'h'.u, saß ne eine Beilegung des »Ailemiiiöes erleben würden, oo gescheitert. Es ist anzunehmen, daß nunmehr das -Mscirbeitsiiiiinslcrium selbst eiugreift. Der „»Vorwärts" ,ul.' die Zahl der von der Stillegung der »Werke be- .c-i,'-»iien »Arbeiter mit llo«XX> angegeben. Demgegenüber ist »ock> iestzu,stellen, daß bisher insgesamt von dem Streik nur l iiao Arbeiter und Arbeiterinnen, aliv etwa der vierte oeU der Berliner Metallarbeiter, bctrossen sind. Lettens deck Beroondes der Berltner MetaUindttstrtellen ist tn einer heute mugeüiideileu Sitzung ein A n s ' v e r r u n g s b e s ch I u ß nicht gefaßt ivoröeu. Eine loeseiikttche »Verschärfung konnte der Streik erfahren, wenn die Angestellten tu der Metallindustrie iu ilm hineingezogen würden. Für diese ist sein ein Schiedsspruch gefällt worden, den die Angestellten an neliiueu wollen, öer v o » den A rbeilgebern aber a b - gelehnt wird. Da die Angestellten ans der Durchführung dieses Schiedsspruches beharren wollen, ist cs leicht möglich, daß sie sich oeni Ausstanü der Arbeiterschaft anschließen. An»öjpcrrung bei den Akanneslnanttrverkcn. Köln. 3. Jan. Wie die „Köln. Ztg." aus Düsseldorf Mes ser, har die voilung der Manuesinannröhrenwerke, Ällsteilung öaiz.oert. aus den »Beschluß der sreigewercschaftUchen ».vtetall- arbeiter Inn, nu»e acht Stunden zu arbeiten und dann die Arbeitsstätten zu verlassen, heute bekanntgegeben» daß unter diesen Umständen die »Aiifrechierlialiung eines geordneten Betriebes, sowie eine wirtschaftliche »Arbeit un möglich gemacht werde und daß sich die »Leitung des Werkes daher gezwungen sehe, den »Betrieb vom 3. Januar an vollständig zu schließen und die gesamte Bcleg- uiaii fristlos zu ent lassen. »Auch die Vertreter des christlichen und des Hirsch-Tunckerschen Metallarbciterver- oaud.-o haben erklärt, daß sie sich dem .stampfe der srcrgeiverk- '.sich organisierte» »Arbeiter auichiietze» würden. (W.T.BI Streik in Düjseldorf. Köln, l. Jan. Iu den Hauprzweigen des Transport- iecocröes, des Kohlenhandels, des Lcbensmittelgrvßhandels, er Basen- und Lanüspedition, sowie des EisenhandelS haben, nach rer .stvcik. Ztg.", die Arbeitnehmer in Düsseldorf einen Schcds'pruch über die »Löhne für die letzten Dezembcrwochen a b a e lehnt und heute die Arbeit nieder gelegt. Der »Verkehr in den geiianincn Werken ruht. sW. T. B.I treteru des »Pvlizeipräsidinms und der Preisprüfnngsitcllen hakten, wurde bc'chlonen. die Großhandelsspanne für Lebens mittel um durchschnittlich 5 Prozent hcrabznsetzen. Herabsetzung -er Grotzhandelspreise um 5°/o. >D r,: !> t uc e l ö r: n g u n i r e r Berliner S ch r t s t l e i t cr » g.s »Berlin, Z. Jan. In einer Sitzung, die die »Vertreter des » ai esocrbandcS »Berlin—»Brandenburg des Reichs'oerbandes d Seistcchen »NahrnngSmittel-tssroßhandels heute mit »Ver- Dis (Srotzhan-elsrichtzahl. Berlin, ß. Jan. Die auf den Stichtag des 2. Januar be rechnete Großhaudelsrtchtzcchl des Statistischen »Reichsamtes Ilülß — M>) ist gegenüber dem Stande vom 27. Dezember jlM! um 2 v. H. ans 122,4 g e st legen, und zwar wurde die Herab setzung der Kohlenprcise durch die Steigerung namentlich der G e t r e i d e p r e i se mehr als ausgeglichen. Von de» Hauptgruppen stiegen die »Lebensmittel im Großhandel um ö v. H. aus W8B, davon die Gruppe Getreide und Kartoffel» um 9.4 v. H. auf 88.1, wogegen die Jndnstricstosfe um 2 v. H. ans 147,9 davon die Gruppe Kohle und Eisen ui» 3 v. H. ans 147.1 imchgaben. Das »Preisntvean der Einfuhrwaren blieb mit 138 nahezu unverändert, dasjenige der Inlands waren hob sich um »2,3 v. H. auf 113,3. — Im Monats durchschnitt Dezember ist der Goldstand der Großhaiidels- richtziffer gegenüber November um 9 2 v. H. aus 128,2 zurück- g e g a u g e u. Vou den Hauptgruppen sanken die »Lebensmittel um 14,5 v. H. aus 1112, die Inüiistriestoffe um 1,1 v. H. aus 134,1, ferner die Inlandswaren um 119 v. H. ans 119,3, während die Einfuhrwaren um »2,»2 v. H. auf 109 p. H. an- zvgc». j»W. T. »BI Düs amerckanischs Kilfswerk sür Deulschllind Berlin, 3. Jan. Das Komitee dcS Generals »Lllleii in Amerika hatte bereits in der ersten »Woche seiner grvßaiigecegten »Propaganda für die Sammlung von Geldern zur Unter stützung der deutschen Kiiidernvt reiche Erfolge. I» diesen Tagen ist ein Vertreter der Quäker, H. T. »Brown, in Berlin cingetroffen. Er übermittelte bereits die ersten Nahrnngs- inittel, die aus dieser Sammlung stammen, ungefähr 31M Ton ne» Mehl, Reis, Fett, Kakao und Zucker, 83 900 Kisten Milch zu ie 48 Büchsen. Die Kisten sind teils unterwegs, teils liege» sie bereits in Hamburg. Das .Komitee hat die Quäker als Treuhänder für das gesammelte Geld bestimmt. Es sollen bei der ersten Sammlung 10 Millionen »Dollar zusammengebracht worden sein. »Man hofft, in der nächsten Zeit ans dem Erlös der ersten Sammlung die Zahl der zu speisenden Kinder in Deutschland von 399 tsoO aus eine Mil lion erhöhen zu können. Die »Verteilung der Nahrungsmittel in Deutschland ist dem deutschen Zentralausschuß für die »Anslandshilse übertragen worden, der ans Grund seiner großen Erfahrungen für die zweckmäßigste Verteilung formen wird. i»W. T. B.) Die Rückkehr Dr. Stresemanns. Berlin, 3. Januar. Tie Rückkehr des »Rcichsaußeliministers Tr. Stresemann nach Berlin wird für den 6. Januar crmarlet. Rutzlanös Propaganda im Ausland. DerschleielungsversuchederDolkskommirsare Moskau, l. Jan. Der »Vertreter einer Pressekorrespon- deu , hatte eine längere Unterredung mit einem der höheren »Volk-! ommißare, der sehr vemerkenswerte Auslassungen über öesummlc »Aendernngen in der Auffassung der russischen Negiernngöireise machte. Der Vertreter des »Bureaus ging davon aus, daß nach guten Informationen die Sowjets eine rnienüvc »Propaganda in »Bulgarien, Japan und anderen »Landern entfalten und daß diese Propaganda tätigkeit in Widerspruch stehe zu den Versprechungen der Svwicur gieeung, den auswärtigen Mächten durch kominu- nisniche Prvpaganda leine Schwierigkeiten bereiten zu wollen. Alis dieien Einivand wurde dem »Vertreter erklärt: In Sowjettußland gibt es augenblicklich zwei politische Richtungen. Zu der einen gehört die große M ehrhcit der »V v l l s l o m:n i s s a r e, darunter auch Trotzli. Diese Richtung hör das »Bestreben, die »Verhältnisse tn Rußland immer mehr zu konsolidieren. Man glaubt, daß in Rußland Air alle Bcvölkerungskreise genügend Arbeit vorhanden sei, und daß vor ak'.em in der nächsten Zukunft Lösungen für viele Fragen gesunden werden müssen, um das wirtschaft liche Leven iu Gang zu bringen. Plan sieht ein, daß das nur möglich ist, wenn man der Hilfe des Auslandes sicher ist, und diese wiederum ist nur zu haben, wenn von offizieller Seite lebe Unterstützung der kommunistischen »Par teien des Auslandes aufhört. »Von russischer Regierungsseite ist, wie versichert wurde, in den letzten »Monaten kein ein ziger Rubel mehr für eine »Propagandatätigkeit in anderen Ländern zur Verfügung gestellt morden, und wenn mau von der Propagandatätigkeit in Japan, Bulgarien usw. spricht, io muß die Richtigkeit einer solchen Behauptung mit allen Krästen bestritten werden. Etwas anderes ist es, wenn eine zweite Richtung, die mit dieser Haltung der Negierung nicht einverstanden ist, von sich aus private Geldmittel für die Arbeit des sogenannten internationalen IiiigeIs zur »Versitzung stellt. Ta eS in Rußland noch viele Leute gibt, die glauben, daß die 28eltrevol«tion lommen muß, Leute, die im Export- und Im portgeschäft reichlich verdient haben, so braucht man sich nicht zu wundern, daß die Summen, die dem radikalen Flügel zur »Verfügung gestellt wurden, verhältnismäßig große sind. Die russische Regierung beabsichtigt jedoch, jeder wie immer ge arteten Unterstützung ausländischer Revolutionsbestrebungcn ein Ende zu machen. (?) »Vielleicht ist man zu diesem Ent schluß auch gekommen, weil bisher jede »Propagandatätigkeit umsonst war. So haben z. B. die für Skandinavien aus- geworsenen »Beträge, mit denen man dort 30 Zeitungen auf- kauste, nicht den geringsten Ersotg gehabt. Auch die Resultate in Holland waren nur gering, weil die richtigen Führer fehlen. Das Gespräch wandte sich dann der Möglichkeit zu, die Exekutive, die in Moskau gegründet wurde, nach einem anderen Qrtc zu verlegen, vielleicht «ach Holland oder Bel gien, nicht nach Genf, weil das Verhältnis zu der Schweizer Regierung noch sehr schlecht ist. Die Sowjetregierung will das tun, um die »Mächte zu überzeugen, daß alles getan wird, um die »Propaganda im Auslände abzudrosseln. Der »Volkskommissar schloß: Rußland braucht Unter nehmer, Kcnrsleute, Ingenieure, Leute, die Geschäfte machen «vollen, und hat absolut kein Interesse daran, die Unruhen in der Welt noch zu vergrößern. Russisch-amerikanischer Vertragsabschluß. Moskau, r>. Jan. »Rach einer Meldung der Russischen Tele- graphen-Agentnr hat der Centrosojus se«ncn ersten Vertrag mit einem nordamerikanischen BertragSgegner abgeschlossen. Der Vertrag kam mit der Internationalen Ge sellschaft für landwirtschasilichc Maschinen zustande, dte den russischen Genossenschaften Kredit gewährt. Die Gesellschaft liefert Maschinen im Werte von etwa einer halben Million Dollars. Die Bezahlung ist durch das bei der National E.ilv »Bank in Neuyork hinterlegte Depot der russischen Genoßen- ! schafteil in Höhe von 2)4 Millionen Dollar sichergestellt, stvtti.) Die Stunde der vaterliladltchen Arbeltuehluer- deVequug. Von Kritr Geister. M. ».» .. Vorsitzender des Natlonalvrrbandes Deutscher Berussver-aitbe. Ais der Deutsche Nattonalverrtv tv de» sech- ziger Jahren de» vergangenen Jahrbustddrt» erklärte. SrbeUer nicht ausiiehme» zu könne»« »yd dte Leipziger Arbeiter- abordnung unter Bebel iiisolgedessen zu Lassalle und später zu Marx geführt wurde, da verschsildete e« das natio nale Deutschland, daß dte »cufketmende deutsch« Arbeitsr» bcwegung ins klassenkämpfertsche und tttternattvnale Fahr wasser abgeleitet werde» kvnnte. Roch einmal tam da»» eine Stunde, tu der die deutsche »Arbeiterschaft ins vaterländische Heimathaus zurllckgryolt wer den konnte, der Anspruch des WeltkrirgS. Ter unglückselige Bethiiigun-Hollweg verpaßte aber nicht nur allein die Stunde der völkische» »Wiedergeburt der. deut sche» Arbeiterschaft, sondern lieferte sie — und noch dazu im Kriege - - sogar einem Qrgailt>gttv»sl»v»opol der tnternativ- iialcn Gewerkschaften ans. Ten» diese wurden nunmehr zu „Stützen" von Thron und Altar, namentlich mittels -cs Hilfsbienstgesetzes, üejsen Hlndenhurgschen EntwlUtt die bürgerliche Mitte zugunsten einer Monopolstellung der internationalen Gewerkschaften und zmingiliistc» der nun mehr unterdrückten vaterländischen Arbeiter- und Wcrkveretrre verderben half. So konnte» dte Irtternattonalen tm Krtehe Heimat und Heer wiederum mit ihrem Gift zersetze». Das tvvn uns vorausgesagteIj unvermeidliche Ende war dte Revo lution und ber »Verlust des Krieges. Tann begann die Herrschaft der Gewerkschafts führer — aller Richtungen — als Reichspräsident, Reichs kanzler, Minister, Unterstaatösekretärc usw. bis zu den ge werkschaftlichen Polizeipräsidenten herab und leitet« dte Ber- wirklichllirg des Idols der von de» Gewerkschaften — aller Richtungen — begehrten demokratischen Slaotsform esn. Fünf Jahre lang hat nunmehr die dcrttsche Arbeiterschaft diese und die übrigen „Errungenschaften" genösse». Dt« allgemeine Verkürzung der Arbeitszeit, der Tarifvertrag, die demo kratische »Vetricbsrätcverfassung, das sogenannte „Mitbesttnr- inullgsrecht der Arbeiter", genauer gesagt: der Gewerkschafts- sekreläre, i» alle» Teilen der Wirtschaft, die Erwerbslosen- untersrützuiig. das Hinailslreibeu der Löhne von 30 bis 80 Pfg. bis auf soviel Mark, dann aus Hunderte, ja Tausende, sogar Millionen und Milliarde», zuletzt auf Hmrdertc von Mil liarden Mark für die Stunde ». a. mehr erschienen den breiten »Massen eine Zeitlang wie tatsächliche Vorteile. Aber die Arbeiterschaft merkte doch im Lause der Jahre, daß es ihr eigentlich schlechter statt besser ging: und nuninehr sind die letzten Seifenblasen der gewerkschaftliche» „Errungenschaften" vollständig zerplatzt. Aus der ganzen Linie muß zur Rettung unseres Volkes, zur »Verbilligung unserer »Produktion und damit zur Wiederherstellung der deutschen Koiikurreiizfähtgketi. also zur lleberwiilduiig der Arbeitslosigkeit, mindestens zur Friedensarbeitszeit zurückgekchrt werden. Die »Macht ist außer dem wieder an die Unternehmer in den Betrieben zurück- geglitten. Und die Löhne? Anstatt der stolzen Ziffern von Hunderten von »Milliarden Mark für die Stunde stehen wieder die schlichten einfachen Pfennigzahlen vor dem Deutschen »Arbeiter. Wa r a l l e s n u r e r u T ra n ui? Rein, rin Be trug ist an der deutschen Arbeiterschaft verübt worden, wie er wohl nur noch tm Wilson- Sch Windel seinesgleichen findet. Jahrzehntelang war der Arbeiterschaft für ihr Eintreten für die sozialdemo kratischen »Partei- und Gewcrtschastsführer die Enteignung der Besitzenden zugunsten der breiten »Massen für den Fall ver sprochen worden, daß der Umschwung erreicht würde. Die ver sprochene Enteignung hat auch stattgefundcn, jedoch zugunsten einzelner deutscher Kapitalistengruppen und zugunsten des ausländischen Kapitals und der Lündergier der »Nachbarvölker. En teig» ct dagegen wurde »nser Volt als Ganzes an seinen Grenzen. Enteignet wurden aber auch die breiten »Massen unseres »Volkes uni ihre Spargroschen. Enteignet wurden die »Alters- und Invalidenucrsvrgiingskasseir und son stigen »Venickicriingstiäger des Staates und der privaten Selbsthilfe. Sie sind heute sämtlich leer. Die Tätigkeit der »Republik begann damit, dav ihre Führer das »Volk über seine »Verhältnisse leben hieße». Die Kosten bestritt man ans den Spartvpsen des einzelnen und der Nation, indem man.sie in dem »Maße durch die Inflation mobilisierte und verzehven ließ, indem die Lohne gesteigert und deshalb Falschgeld an »Papier gedruckt werden mußte. Als auf diese Wcistz fast das gesamte deutsche Kapital mit Hilfe dee Inflation arrfgezehrt war und das deutsche Wirtschaftsleben immer mehr zirm Still stand kam, weil ihm daS Herzblut zn fehlen begann und Kurz arbeit und »Arbeitslosigkeit sich einstellten, da zerbrach die »Macht der Gewerkschaften an den emtgeil »Naturgesetzen der, »Wirt schaft — und infolge von Masseuanstritterr der »Arbeiterschaft. Tie Unternehmer können nunmehr den ganze» arbeiterschädigcndcn revolutionären Spuk beseitigen nnd aus der ganzen Linie die Arbeitszeit wieder nach den völkische» »Notwendigkeiten einrichlen und gleichzeitig eine »Reihe von marxistischen Hemmungen der »Wirtschaft ansschalten. Gleich zeitig ist in diesen Tauen als Verkörperung staatlicher Gewalt vom Ehes der Heeresleitung dte »Reichswehr gegen den rote» Terror angcsetzt worden, sich dabei als stärker als diese die Massen bisher beherrschende, iriiheilvolle, verbrecherische. Ge walt erweisend. Wen» das deutsche Volk diese staatlichen und wirtschaft lichen Selbstverständlichkeiten schon gleich nach Kriegsende an erkannt hätte, wie lange schon und wie weit mären wir heute wieder aus dein Dreck heraus! Die fünf Jahre der Herrschaft der Gewerkschaften in Staat und Wirtschaft sind nicht nur für den Wiederaufbau Deutschlands verloren, sondern für die »Wirtschaft des deutschen Volkes ver heerender gewesen als vier Jahre Krieg. »Nicht zuletzt ist deshalb die rote Revolution am Ende! Eine neue Zeit beginnt, wenn diese günstige Stunde, die sich jetzt zum drittenmal bietet, das vaterländische Deutschland zur Gewinnung der deutschen Arbeiterschaft zu nutzen weiß. Tre Gelegenheit ist ja so günstig wie noch nie. Die konsequentesten Sozialdemokraten, die Kommunisten, haben sich das große »Ver dienst erworben, uns — erfreulicherweise nicht in Deutschland, sondern in »Rußland — die Unmöglichkeit, mit svzialtstisch- koiinniiiiistischen »Rezepten wirtschaften »nd regieren zn können, vordemonstricri und ein abschreckendes bUUigcs und grauen erregendes Beispiel geboten zu haben. ES gilt also jetzt in de» breiten Massen die dumpfe Ahnung, betrogen worden zu sein, zur vollen Gewißheit und leicht weiter zu vermittelnder Erkenntnis zn vervollkommnen. Der »Weg sind die letzt in allen Teilen der deutschen Industrie auf dein Boden der Werks- und Berilfsgemeinschaft entstehen den „»Vaterländischen Arbeitervereine" n»d „»Vaterländischen A n g e st e l l t c n ve re i n e". " ' Dlirgermeisker Dr. Dieslel ^ nrg, 3. Jan. Der erste Bürgermeister Dr. Diest e l Hamburg, ist heute vormittag gestorben. Der verslorbcnc erste Bürgermeister von Hamburg Dr. A. F. I. Dieftel entstammt« einer Hamburger Kaulmannösamtlir und wurde am Ä. Mär., 18S7 in Valparaiso geboren. Nach Besuch tz» bildungsanstaltcn in seiner »Vaterstadt studierte er an der Untveisuäi Freibura Nechtsmisseiischaslen und trat >V8S als Assessor in den Ver waltungsdienst ein. 1888 bis 1881 gehörte er der Mag''trc>tSdcputatio» für indirekte Steuern und Abgaben als erster Sekretär an. Ngch dieser Zeit war er Hilfsarbeiter des Senats und wurüa 1885 SenatS- sekretär. 1888 SeiratSsiindtku». Bon 1988 an gehörte er dem Sei»» an. »Nach dem Ableben des bekannten Bürgermeister» Prrbülii wurde er von seine» Mitbürger» in Li« leitende Stellung berusen, die er bis zu seinem Tode innehatte. Beileidstelegramme der Reichvbehörden. Berlin, 3. Ja». »Anläßlich des Todes des regierende» BingriMeisters von Hamburg Dr. Dieftel haben der »Reick; orasident, ier Reichskanzler, sowie der preußische Minisierpr, siöciil Beileidstelegramme gesandt.
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