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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 04.01.1926
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1926-01-04
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19260104022
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1926010402
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1926010402
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1926
- Monat1926-01
- Tag1926-01-04
- Monat1926-01
- Jahr1926
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irr. 5 Setter — «Dresdner Nachrichten* — Montag. <. Januar i Verkürzte Raumungsfristen als Druckmittel. Anmaßende sranzöjlsche Bedingunqen. Die angeblichen französischen Bedingungen. Neuyark. 8. Fan. Die Presse veröffentlichte «in« viel« vegüuete Meldung des Berliner Korrespondenten -er United Preß über franzöiisch-dcutsche Verhandlungen zur Abkürzung öcr 2!esetzungSfriften. Die Verhandlungen fänden in Pari- üatt und würden französischerseil» von Briand und Chaumet und Leuischcrseits vvm Ltagisselretär v. Trendelenburg und dem Reichskvminusar für die besetzten Gebiet« Langwrrth » Simmern geführt. -Sie verlautet, würde Frankreich unter aewissen Bedingungen bereit sein, die zweit« Zone, statt 1S8V, ichou im Januar lSS7 und die dritte Zone, statt 188.'». bereits drei Fahre nach der ziveiten zu räumen. Weiter soll Frank reich bereit sein, die Abstimmung im Laargebiete schon in vier fahren abzuhalten. Wäliicnd der noch bleibenden BesetzungS- zeik würde Frankreich Deutschland weitere militärische Er leichterungen zu ge st eben. Die non ,Frankreich für diese Zugeständnisse geforderten 'Borauosetzungen sind einmal die Gewährung des Meist, d e g u n st i g u n g s r e ch t e s von seiten Deutschlands aut Frankreichs wichtigste Exportartikel, wie Kunstseide und Weine. wäbrcnd Deutschland aus Gleichberechtigung verzichte. Weiter fordert Frankreich eine Beteiligung der deutschen D-Banken an einer eventuellen französischen Stabili sier n n a S a n l e i h e. Minderung -er FlottenrUstuna betreffe, so sei Amerika tu der Lage, größte Opfer zu bringe». ES sei baber auf diesem Ge- biet bereit. jedes Maki der Verantwortlichkeit für di« Führer« schaft zu übernelimen. (W. T. B.i Spant»» forderl et«»a Nün-ige« Sitz tm Dvlk»rbun-srat. Madrid, «. Fa». „Cvrrespondencta Militär" weist darauf hin. daß Spanien durch leine Arbeit zugunsten de» Welt friedens daS Recht erworben bade, einen ständige« Ditz im BölkerbundSrat zu erhalten, und schreibt, daß Spanien honent« lich diesen Wunsch 102» verwirklicht sehen wird. lWTB-1 Die Wasseirschniisfelel in Südlirol. (Durch Funkspruch.t Fuuabruck. 1. Fan. Am heiligen Abend erschienen tn Tram in Karabiniert tn Begleitung von saschtstilcker Miliz im Hause des ehemaligen Schulleiters Foscs Niedl. um nach Waffen zu suchen. Obgleich Niedl nach seiner Erklär»«« nie» malS Waffen gesammelt hat. wurde ans dem Dachboden Munition gesunden. non deren Dasein Niedl keine Kenntnis hatte, und die vor der Haussuchung von fremden Personen im Dachraum „ntcrgebrachi sein dürste. Riedl wurde noch am Weihnachtsabend nach Neumark eingeliesert. (W. T. B.) Oertliches un- Sächsisches. Sie Beslaggung -er Dleull-edluöe. , Im neueste» Justizmtnistrrialblatt ist solgenbe >tß«H»b, ««na «nthalten: Nach der Verordnung des Äesamtmtntftertum» vo« IS. Oktober 1V22 tst dt« Entscheidung übe, «tn« Beflag, -ung au» politisch««, Anlaß d«n örtliche» Behttrde« entzogen. Ob et« politischer Anlaß vorll«gt. darf nicht ret« ttzeorettsch nach dem betauntgegebenen Programm der Ber- anstaliung ober nach de« Gayungrn d«r beieiltaten Organi sationen geprüft werden. Vielmehr hat diese Prüfung den tat sächlichen Verhältnissen Rechnung »» tragen und beispiel«. weise sich auch daraus zu erstrecken, ob etwa die veranstaltend« Organisation, einerlei au» welchem Grunde, t« Gtrelte de« politischen Meinungen ein« hcrvorlretende Rost« spielt. pH insbesondere sie oder ihr« össentltchrn Veranstaltungen häu fig den Gegenstand politischer Partetkämpse bilden. Die Verordnung vom IN. Oktober 1022 bezweckt »orzvie- gend, zu verhindern, daß aus der Haltung einer BehSrde t« Fragen der Beslaggung der Schluß gezogen werden könnte, daß die Behörde für eine bestimmte politische Richtung Partei ergreifen wolle. Auch der bloße Anschein, als ob dies geschehe, muß vermieden werden. Soweit hiernach im einzelnen Falle noch Zweifel über die Beslaggung bestehen sollten, haben die Behörbenvorstänbs »Ai Entschließung des Fiistizministertums etnzuholen. Wie der Korrespondent weiter meldet, hat dieser Kom- t:omisworichlag in deutschen Rcgierungskreisen eine geteilte Aufnahme gesunden. Während der Kanzler sich der Preis- aaö. wirtschaftlicher Machtpositionen zur Erlangung politischer -Vorteile entschieden widersetzt, soll der ReichSministcr des -.'lenßeren. Ltrcsemann. den Standpunkt vertreten, daß Deunchlauö kein anderes Mittel in der Hand habe, um die ermahnten poiiti'chcn VvrceUe zu erringen. Der Kompro- urisworschlag soll in einer der letzten Sitzungen des Kabinetts vvr Weihnachten eingehend bci'vrochcn worden sein, wobei he- schienen worden sein soll, die Entscheidung dem neuen Kabi nett zu überlasten. Auslösung -er MililSrrion'rsllftelle Karlsruhe. (Durch F u n k s e r u ch.» Karlsruhe. 4. Fan. Die Interalliierte Militär kontrollkommission, die nach Abschluß deS Waffen stillstandes zur Uebcrwachung der neutralen .'V-Kilomcter- Zone in Karlsruhe eingerichtet worden war. ist am Sonn abend nach Frankreich znriickgckekrt. (W. T. B > Amerika und die Abrü'lunaskonserenz. London. 8. Fan. .Oöserver" belichtet ans Washington. Amerika werde a» jeder ausrichtigen Bewegung, die sich die Abrüstung zum Kiel setzt, teilnehmen, ja. es werde sogar bereit kein, die Führerschaft dabei zu übernehmen ohne Rücksicht darauf, ob die Konferenz in Europa oder in Amerika siattfimden wird. Die Tatsache aber, daß Amerika in der Frage der Abrüstung zn Lande bereits weitere Schritte getan habe als non irgend jemand ic gefordert worden ist. veranlaßt, so betont das Blatt, die amerikanischen Führer zu de« An sicht. daß Amerika nicht in der Lage ist. in diesem Punkte die Führerschaft zn übernehmen, da es keine Ooscr im Austausch für andere Opfer bringen kann. WaS jedoch die Ver- Pädaqoqische Woche in Dortmund. Dortmund, 8. Fan. Heute begann hier in Zusammen arbeit mit der Stadt die von der gesamten Lehrerschaft-aller Konfessionen veranstaltete Pädagogische Woche mit einer Be grüßungsfeier nn Burgwalltheaier. wozu sich die staatlichen. Provinzial- nnd städtischen Behörden zusammen mlt den am Schulwesen Beteiligten einfanden. Nach einer einleitenden Rede deS Bürgermeisters Tr. Eickhoff ergriff der preußische Minister für Kunst. Wissenschaft und Volksbildung Professor Tr. Becker daS Wort zu einer großangelcgten Rede, worin er die a»S der Entwicklung der letzten Fahre sich ergebenden Probleme der Volksbildung auScinandersetzte. Dr. Becker führte u. a. gnS: Die deutsche Volks, nnd Bisdungscinheit muß über alle Schwierigkeiten hinweg mit allen Mitteln erstrebt werden. Staat und Kultur stehen tn enger innerer Verbindung. Tie Volksgemeinschaft die wir heute darstellen, ist ein geistiges Produkt. 1870/71 waren es die Waffen, die das Reich schmiedeten, und doch war das Er gebnis der politische Ausdruck eines geistigen NollcnS. Nach dem verlorenen Weltkriege bestand die Gefahr des Zusammen-- brucheö der deutschen Geistigkeit. Der Vaterlandsbegrifs machte eine Wandlung durch, aber die Vaterlandsliebe konnte sich doch immer wieder behaupten. Zum ersten Male trat das Auslandsdeutschtum in Erscheinung, das mit dazu beitrug, den LtaatSgedankcn lebendig zu erhalten. Redner ging dann ans den Gegensatz ein. der sich nach dem Zusammentritt der Nationalversammlung aus dem Gc- Uraufführung im Äeuhifchen Theater zu Gera Das Neußische Theater hat den letzten Tag deS alten Fahrss in einen kleiiren Silvesterlcherz. ein „Barabau" betiteltes Tanzspiel lmit Chören) von Vittorio Rieti. verklingen lassen. Die Liebe zur musikalischen Ironie und Groteske, die der Italiener schon in seinem unlängst «n Venedig ausgesührten Sircickanartett bekundet bat, zeigt er liier an passenderer Stelle und auch in wesentlich mehr an- gemessener Weile. Zwar könnte man den Anfang der von einem namens Kochnivkn erfundenen Handlung für eine harmlos volkstümliche Angelegenheit halten, aber der Schluß läßt keinen Zweifel darüber, daß die ganze Sack« von vorn herein grotesk und parobistikch a»szusassen tst und von den Beteiligten in dieser Weise auch richtig ausgesaßt worden war. Die Handlung ist noch einfacher gestaltet, als kür eine Pantomime notwendig. Ein Sergeant zieht bet der Werbung um die ichöne Tochter des reichen Bauern Barabau zugunsten eines Bauernburichcn den kürzeren nnd rächt sich, indem er den schönen Kohlgarten BarabanS von seinen Soldaten ver wüsten läßt. Bei der daraus entstehenden Prügelet zwischen Bauern, Soldaten und Barabau trifft diesen den Schlag: er wird im Traucrzug zur Kirche getragen, woraus ihm der Chor aus die sinnreiche Frage „Barabau, wozu denn tot kein?" eine lange parodtstisch'! Elegie-Motette singt, lind Barabau tut thm den Gefallen, nur scheintot gewesen zu sein, was die Ursache zu einen, freudigen Scklußchor abgibt. Fn der musikalischen Ein kleidung sind, wie in jenem Ttrcichauartett des gleichen Ton- seherS, die meisten angewandten Tonsormen au?s lustigste parodiert: außer dem schon angekührten Grabgckang: Militär- und Trauermärsche, Gesangvereinsständchen und dergleichen. Meist ist das durch die absichtliche Bcnnhnng trivialster Melodik und Rbnthmik geschehen. Man könnte dabei an Strawinskys Bühnenmusiken denken — doch tst Rietis Ton- sprachc im allaemetnen viel primitiver, »nd daS gewiß mit Bewußtsein. Wie er sich beispielsweise nur gelegentlich nach atonalen Bezirken hinwcndet. Das ganze Stück soll hier weder stofflich noch musikalisch für wichtig genommen werden: als Biibnen-Silvestcrspuk ließ man es sich gefallen und lachte darüber mit. zumal da es unter Leituna von Albert Bittner lMnsik). ?) v o n n e Georgt iTänze usw.j und Karl Jordan (Svielt sehr nett herausgebracht wurde und HansBlankcs Bühnenrahmen und Kostüme die parodisti- lchen Absichten geschickt erfüllten. Die Zuschauer gingen in bester NeujahrSstimmung auf den Spatz ein. Dem Tanzspiel mar die tüchtige örtliche Erstaufführung -er schon von anderwärts bekannten Buffo-Oper „Mama" Flollen?lra!eclie. und Krieqsdauer. Ein Aufsatz v. Tirpitz' tm „Dail, Expreß*. London, 4. Fan. „Tailn Erpreß* veröffentlicht einen Aufsatz de» Großadmirals v. Tirpitz über d«« Einslnß der Flottcnstrategie ans die Dauer des Krieges. Er bezeichnet die Frag< wer an der 'Verlängerung des Krieges schuld sei. als mindestens ebenso wichtig, wie die Frage nach dem Ursprung de- Krieges. Wäre schon im Fahre 1014 oder im Laufe -eS FabreS lülsi eine Entscheidung zur See erfolgt, so hätte diese Entscheidung den Ausschlag insofern gegeben, als angesichts der Ersparung der KriegSsübrung aus dem Lande auf dies« Weise der Diplomatie die Erkenntnis der wirklichen Kriegslage ge. kommen wäre. Verantwortlich für -ie wegen Ausbleibens einer Eni« icheidung zur Sec entstandenen Lage sei letzten Endes die englische Admiralität, die eine Entscheidung zur Lee vcr. mieden habe. Dadurch sei die Ermattungsstrategie, die Blockade nnd die große Schwäche Europas enstanden. Ein kurzer Krieg hätte dem Ansehen Europas nicht- ge- schadet. Durch die Länge deS Kriege» seien all die heute be- klagten Schwierigkeiten und Kalamitäten entstanden. Der Krieg lei sehr bald zu einem Ringen zwischen England und Deutschland geworden — Tirpitz gibt zu. daß auch die deutsche Flottenleitung, wenn sie gewollt hätte, am Anfang des Krieges eine Entscheidung zur See hätte «rzwiri- gen können. Wenn das nicht geschehen sei. so sei daran die Hoff nung auf eine Verständigung schuld gewesen. Der Aussatz hat in England großes Aussehen erregt, da schon jetzt in der englischen Flott« sich zwei Richtungen scharf bekämpfen, von denen die eine die Tatsache bedauert, daß die englische der deutschen zweifach überlegene, Flotte niemals die Gelegenheit genommen habe, ein« Seeschlacht bis zum Ende durchzukämpfen. (T.-U.i biete der Kulturpolitik zwischen dem Reiche und den Ländern herauSbildete. Solange wir keinen Einheitsstaat haben, sagte Minister Becker, muß das Reich eine klare-vn-d deutliche Gesetzgebung erlassen, sonst entwickeln wir uns orga nisch vollkommen auseinander. Mau bars nicht zu l»rl reglementieren und schablonisieren. Sehr ausführlich ging Dr. Becker dann auf das konfessio nell,- Problem ein, dessen Löluna er als die vornehmste Auf- gäbe der Reichsgei'etzgcbung bczeichnete. Weder die Simultan schule noch die Konfessionsschule könnten hier zum Ziele kühren, ebensowenig wie daS von der Neichsverfasiung ge- funbene Rezept, daß die Schule grundsätzlich simultan sein solle, daß jedoch für die religiösen Bedürfnisse überall Re- ligionSschulen gegründet werden. ES handle sich hier ledig- lich um eine diplomatische Formel, die jeder nach Belieben ausleaen könne. Der einzige Ausweg aus diesem Dilemma lei aeaenseitige absolute Toleranz der Angehörigen beider Konfessionen. Ans dem Boden der Toleranz, der Berständl- guna und des freien Zusammenarbeiten» liege unsere Zukunft. Zum Kapitel Lehrerbildung und Reform der höheren Schulen saate der Redner, die Pädagogen sollten noch mehr als bisher Respekt vor den natürlichen Anlagen de» Fndivt- duumS haben. Ueberall müsse das deutsch« nationale Kultur- aut mit einer ganz bewußten Schärte in den Mittelpunkt deS Unterrichts gestellt werden. Dieses Ziel zu erreichen, sei di« Ausgabe der Pädagogischen Akademie. 25 Jahre Fernheizwerk. Et« Rückblick »ns di« Entwicklnug de» staatlichen Fcruhcis» und Elektrizitätswerke» in Dresden. Bon Direktor Albert Ortmann. Fn diesen Tagen vollenden sich stlnsundzwanzig Fahre, seitdem das Staatliche Fernheiz- und Elektrizitätswerk er richtet worden ist. . > Dieses Werk, dessen Zweck, die Versorgung der Nnk»seitlG der Elbe gelegenen ösfcntlichen Gebäude mlt Dampf oder Warmwasser für Heizzwecke sowie mit elektrischem Strom für Licht, und Kraftzwecke, allgemein bekannt sein dürfte, hat seinerzeit nicht nur tn der breiten Oesfentlichkeit, sondern mehr noch in technischen Fachkreisen deS Fn- und AnSlandeS berech tigtes Aufsehen erregt: war cs doch das erste deutsch« und europäische Städteheizwerk größeren Aus maßes, bellen Errichtung als eine Tat von Bedeutung all. gemein anerkannt wurde und da» in vieler Beziehung auch heute noch alö mnstergiiltig gelten kann. DaS gute Vorbild fand jedoch trotzdem zunächst nur tn Karlsruhe und München sowie einigen größeren, viele Einzelgebäud« umfassende» Krankenanstalten Nachahmung, und erst bedeutend späte» lernte man infolge der bitteren Erfahrungen des Kriege» mit «einer ztohienuoi auch an anderen Stellen haushälterischer wie bisher mit dem kostbaren Wärmespender umzugeben und end lich die Vorzüge der Fernheizung gehörig schätzen, so daß Berlin, Hamburg, Leipzig, Kiel, Braunschweig. Barmen. Plauen i. V. und andere größere Städte neuerdings ebenfall» ähnliche Werke errichtet haben oder planen. Auf die außerordentliche Erhöbuna der Feuersichcrheit, bi» durch den Wegfall von örtlichen Heizstellen in Gebäuden «t» den Ttaatstheatern und Museen erzielt wurde, sei hierbei be sonders hingewtesen. Dresden kann also mit Recht stolz daraus sein, schon vo» einem Vierteljahrhunbert bahnbrechend aus dem Gebiet« be» Dtädteheizung vorangegangen zu sein, und dankbar sei daher setzt der Männer gedacht, die damals in tatkräftiger, wett, schauender und vor keiner Schwierigkeit zurückschreckende« Arbeit den kühnen Gedanken der Fernheizung 4n die Tat um setzten. Mit zäher Energie wußten die Erbauer de» Werkes Geheimer Vaurat Temper als Vertreter de» Staate», «»» Profellor Pfühner von der auSführenden Firma Rtetschchs S- Henneberg die vielen Bedenken und Vorurteile zu zer streuen, welche seihst in Fachkreisen gegen den Plan, Dampf auf die bisher ungewöhnliche Entfernung von über tausend Meter fvrtznleitcn. bestanden. Als verdienstvolle Mitarbeiter mvga» ferner noch der kürzlich verOorbene Stadtbaurat Traut mann. der setztge Geh. Baurat Hofmeister sowie dz» Oberingenieur Arthur Schulze erwähnt sein. Uebcr die Entwicklung deS Werkes tst in großen Zügen z» berichten, daß bei Inbetriebnahme deS Damossernhetzwerke» zu Beginn des Fahre- 1001 insgesamt zehn Großwallerrau«, Gerbunddampfkellel von je 200 Quadratmeter Heizfläche, acht Atmosphären Neberdruck und Trevvenrost-Bvrseuerung vor handen waren, die stündlich 20 000 biS 25 000 Kilo Waller v«r» damoken und an zehn anc-eschloOene Gebäude — darunter Po lizeipräsidium. Opernhaus und Zwinger — stündlich ti» za zwölf Millionen Wärme-Einheiten abzugeben vermocht«^. Gegenwärtig sind dagegen elf Verbund-Dampfkellel mlt ln», aesamt 2250 Quadratmeter Heizfläche, acht Atmosphären Ueber» druck, die stündlich 28 000 bis 28 000 Kilo Basier verdampft«^ nnd außerdem noch zwei Wallerröhrenkellel von ie L00 und 8ÜV Quadratmeter Heizfläche, ersterer mit mechanischem Wander rost und für 1.8 Atmosphären Ueberdruck, letzterer mit Kohlen» stauhseucruna und kür 22 Atmvsvbären Ueberdruck, gebaut, dt» -VW von Strawinski,, deren Spiel Hanns Schulz IDornburgi be treute, und der Nusch-Nuschi-Tänze (ohne Szene) »orauS- gegangeu: beides unter der gleichen musikalischen Leitung. Dem Orchester gebührt für die schwierigen Leistungen der ersten Abendhälste ein Sondcrlob. N. H. Kuntt und Wissenschaft. 7* Mitteilungen der StaatStheater. Opernhaus Mittwoch, am 0 Fanuar. für die D o n n e r S t a g --A n r e ch ts- in baber der Reihe L vom 3t. Dezember: „Madame Butterfly" mit Grete Nikisch in der Titelrolle, Htrzrl, Helene Funa, Burg, Lange, Büffel, Puttlitz. Charlotte Schröder. Musikalische Leitung: Stricgler: Spielleitung: Toller. Anfang H8 1l.hr. Schauspielhaus: Dienstag, den 5. J-an-iar iAnrcchtS- reihe /F, daS BolkSstück .LasemannS Töchter* von L'Arronge lMusik von Carl Millöcker». Spielleitung: Alexa»- der Wierth. Anfang K8 Uhr. Mittwoch, den 8. Fanuar iAnrecfttSreihe ä.s. da» Lustspiel „Wie eS euch gefällt* van Shakespeare. Spielleitung: Alfred Reucker. Anfang ^8 Uhr. Die AnrechtSkartenauSgabe für -ie zweite Hälfte -er Morgenketern erfolgt an bisherige Inhaber noch biß mit Dienstag, den 5. Fanuar. von vormittags lO Uhr bis nach mittags 2 Uhr. Für neue Anrechte erfolgt die Ausgabe am Mittwoch den 8. und DonirerStag den 7. Fanuar von vor mittags 10 bis nachmittags 2 Nhr. i* Nesetzu-gSLn-erona in „Martha". Für Mar Htrzel singt tn der l,einigen Aufsttkrung Carl Fara a. <8. -en Lyonel. für Bader desgleichen Schoevtlln den Plumket. ß* Die Ausgabe der Anrechtskarten für die zweite Hälfte der Sinsoniekonzerte 1VSS 28 erfolgt am b. und 8. Fanuar in der Zeit von 10 bis 4 Uhr an der Konzertkaffe des Opern- Hauses gegen Rückgabe der Anrechtskarten für das erst« bl» dritte Konzert 102828. f* Mittellang de» Residenz-Theater». Bt» mtt Mittwoch, den g. Fanuar t82N, wird das Weihnachtsmärchen „In Waldmänn leins Reich" jeden Nachmittag 141 Uhr gegeben. Weitere Aus- itihrnngcn des Märchens dann wieder jeden Miitwoch, Sonnabend und Sonniag nachmittags !^4 Uhr bet kleinen Preisen. Am Mitt woch, dem tlt. Fanuar, gebt „Fn Waldmännlein« Reich" bereits zum 25. Mal in Szene. — „Orion," mit Lea Seidl al« Aast bleibt allabendlich aus dem Svielvlan. f* Da» 4. veethovea.Sinsoale.Koazert derTresdnerPhik- larmonl« unier Leitung von AeneralmuNkdlrektor Eduard Nvrtke bringt am morgigen D t « n » I a g die 8. Sinfonie, tl-Moll. dl» der Dirigent vorher «usikaiisch erläutern wird, dt« S. tzeonoren« Knvertiire '-nd den LiederkrelS „An dt« ferne Geliebte*, de» Kaw- meriängcr Anion Maria Topitz (zurzeit als Heldentenor an der Berliner StaatSovcr tätig) singen wird. Karten bei RieS. Röntsch und an der Abende»««. f* Kleine Mustknachrichte». Kammersänger RichardTaal«, hat einen Vertrag abgelchlohen. wonach er im Herbst 1S2S I« de» Verband der Wiener StaatSover zurückkehrt. Ta» Engagement wir» sich iedoch nur aus vier Monat« im Fohre (September bi» Dezembers erstrecken. Dt« übrigen Monate wird Richard Tauber zu Aast» svielen in Deutschland, namenllich in Berlin und Dresden, sowie l» Ausland« verwenden. ß» Leipziger GewaubhanS. Am elften Konzert abend brachte Furtwängler zum ersten Male E. N. v. R « z » nicekS „Thema und Dartattonen* nach Lhamftfos Gedicht „Tragische Geschickte" l„'s war einer, dem'S zu Her zen ging...*), zur Aufführung. Das ist ein artiges Stück moderner, doch nirgends verstiegen moderner Arbeit, dabet ein wirkliches Bariationenwerk, also eins, bet dem die Be ziehungen der einzelnen Veränderungen zum Thema immer deutlich erkennbar gewahrt bleiben. Einzig zu beanstanden wäre höchsten», daß ein Trauermarsch, der natürlich paro- disttsch gemeint ist, fast wirklich tragisch klingt. Man bereitete dem Werke eine freudige Aufnahme. Solistin de» Abend» war Btngit Engell (Kopenhagen): tn einer Arie vo» Gluck und Liedern von Hugo Mols und Psitzner ossenbart« ft« feinste GesangSkultur und erlesenen Vortragsgeschmack. Da» Konzert wurde mit der zweiten Leonoren-Quvrrtüre «tttae» leitet und mtt brr Eroica in einer prachtvollen Wiedergabe beendet. —o. -f* Die finnische Oper in HelfingsorS, die infolge wirt schaftlicher Schwierigkeiten seit dem Sommer vorigen Jahre» geschloffen war. nimmt Ansang Fanuar ihre Tätigkeit wieder aus. Man hofft, die erforderlichen Mittel durch ein« Geld lotterie schassen zu können, für die allerdings eine Gesetze»- Snderuna erforderlich ist. Ein Vorschlag in dieser Richtung ist tm Ministerium des Innern bereits in Bearbeitung. s* Die höchste Sternwarte Deutschlands erössnet. In Sonneberg tn Thüringen wurde in Gegenwart von B«r» tretern deS Staates, der Stabt und des Kreises sowie benach- harter Sternwarten auf dem Erbtsbtthl die neue Sternwarte etngeweiht. Sie tst die böchstgelegene von ganz Deutschland. Ihre Anlage ist dem Astronomen Hoffmeister zu ver danken. Die Stadt Sonneberg bat im April 1025 dazu die erste Rate von 10 000 Mark bewilligt, der Staat Thüringen weitere 4000 Mark betgcsteuert. Die drehbar« Kuppel ist eine Stiftung der Zctßwcrke in Fcna, andere Apparate wurden von der Notgemctnschast der deutschen Wissenschaft zur Ver fügung gestellt. Die Sonneberger Stelle ist für die Beob achtung von Sternschnuppen und Feuerkugeln bereit» ein« deutsche Vzw. europäische Zentralstelle. Die LanbeSuntverfttat Jena und die deutschen Sternwarten sandten Glückwunsch, telegramme.
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