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Dresdner Nachrichten : 24.09.1927
- Erscheinungsdatum
- 1927-09-24
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-192709249
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19270924
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19270924
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1927
- Monat1927-09
- Tag1927-09-24
- Monat1927-09
- Jahr1927
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 24.09.1927
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Wie -te Lotlerieichwin-ler „arbeitete»". s» d«M Prozeß gegen den Lotterlroberinspektor voehm »nd t«n Sotterteobersekretär Schleinstein waren -t« tuter- «ffantesten Erörterungen bte Uber die technischen Einzelheiten de» Lotteriebetrug», Boehm behauptete, daß am Ziehung», tage di« Nummern, bevor sie in den Glaskasten wandern, zwar kontrolliert wllrden, bah aber bei der Kontrole kein tzdherer Beamter anwesend sei. «us die Krage, «te die Kon- .trolle au»sehe. erklärte der Angeklagte, daß jeder eint»« Zettel tekäme und prüfe, ob die Nummern da seien. Dir Zettel glngep dann »u den Akten. Die Kontrolle sände einen Tag »or der Ziehung statt und eü sei hierbei nur der technische Leiter un- die Ziehungskommffsion anwesend. E» würden Stichprobe» gemacht aus Nummern, die au» den Kreisen de» Publikums heraus genannt würden. E« sei aber vorgekom men. dab sich überhaupt kein Publikum einsand. Venn die Schränke mit den Nummern entleert waren, seien die Röllchen gemischt worden. Auf die Krage des Vorsitzen, den, ob also jemand bet entsprechender Finaersertigkett eine Nummer entfernen konnte, erklärte voehm: da» ist eben Ver- traucnssache. E» sei oft vorgekvmmen, dab derjenige, der in da» Gewinnrad hineingriss. auf einmal zwei Nummern herausgeben konnte. Schon beim Anrühren seien oft mehrere herausgesprungen und si« seien dann mit einer Harke wieder in da» Rad htncingeworsen worden. Die Krage des Bor» sitzende«, ob er als» sage« »olle, dab öfter Kehler vorgckom» «e« wären, bejahte der Angeklagte. Es hätte sogar eine de» sondere Fehlerliste bestanden. Fehler hätten sich betspirls. weise durch falsches Hören ergeben können oder dadurch, das, der Protokollführer irrtümlich eine andere Nummer nannte, al» die wirklich gezogene. Eine grobe Schnelligkeit bei der Abwicklung der ganzen Ziehung hätte Immer im Interesse aller Beteiligten gelegen. Set eine Nummer verlesen, so würde sie schon in der nächsten Sekunde sortgelegt und nach voehm« Darstellung «nterschrieben die Kommissare das Pro, tokoll Ader de« Berlans der Ziehung, ohne tatsächlich eine eingehende Kontrolle oorgenommen z« habe«. Diese erfolge vielmehr erst später. Die Herren seien dann ab nnd zu er- staunt gewesen, wenn sie später bet der öffentlichen Bekannt- gäbe ganz ander« Nummern gelesen hätten als die. bte in ihren Protokollen standen. Nach diesen mehr allgemeine« Erörterungen über den technischen Vorgang der Ziehung ging nun der Vorsitzende auf den Hauptpunkt ein. nämlich aus die Ziehung in der S. Klaffe der 28. Lotterie, wo sich die Angeklagten zunächst einen Gewinn von IM OM Mk. verschafft haben Auf dir an beide Angeklagten gerichtete Krage, ob sie sich in vollem Umfange schuldig bekennen, er klärten sowohl Boehm wie Schletnstein unter grober Be- wegung der Zuhörrnden. dab sie ihre Schuld zugeben. Der Vorgang selbst, der zu der verbrecherischen Handlung führt«, soll sich so abgespielt haben, dab Boehm ein Gcwinnröllchen tin Ztehungsraum sand, und zwar am Schlub eines Ziehungs- tägeS. Auf die Frage, ob der Angeklagte nicht verpflichtet war, irgendeine Meldung zu machen, erklärte Boehm. das, darüber keine bestimmten Anweisungen bestanden hätten. Der An- geklagte behauptete dann, festgestellt zu haben, bah da» LoS dieser Nummer noch nicht ausgegeben ivar. Er hätte nun mit Schleinstein im Scherz davon gesprochen, ob man nicht rasch mal tOOOva Mark gewinnen könne. So seien sie dann in ein Gespräch gekommen, wobei er den wertvollen Fund erwähnt habe. Es lei dann vereinbart worden, bei der Ziehung am Gewinnrade diesen Gewinn zurückzuhalten und einen geschick- ten Tausch mit einer anderen Nummer vorzunehmcn. Bei der nächsten Ztehuna behielt dann Schleinstein. der am Vcwinnrad stand, und selbst zugibt, im Ziehen von Losen eine jahrelang« Hebung zu haben, ein bestimmte» Los in seiner -and und griff blitzschnell nach einem zweiten, ohne bah der Vorgang bemerkt wurde. Nunmehr hatten die Angeklagten «reicht. waS sie wollten. Das Los und baS Gewinnröllchen siber lOOOOO Mk. und auch ein zweites LoS mit einem nied rigeren Gewinn war inzwischen hineingeschmuggelt worden. Das GlttcksloS mit de« 100 0N0 Mk. wandert« während der Ziehung »or den Angen zahlreicher Leute in die Rocktasche Schlrinsteinö. Der Angeklagte Schleinstein gab dann aus Aufforderung des Vorsitzenden eine Schilderung des Betruges. Das Losrad be- sand Och immer in einem gewissen gleichmäffigcm Tempo, aber während der Ziehung entstanden durch Zufälle Störungen und damit Aufenthalte. Eine solche Gelegenheit habe er benutzt. Er halte schon et« Siewinnröllchen gezogen und auch geöffnet. Da lab er. baff «S ei« Gewinn von lNllOgO Mk. war, und da gerade ei» Ansenthalt entstanden war. dnrch de« die Ans- «rrksamkest abgelenkt wurde, habe er das Röllchen in der staken Hand behalte« «nd nochmals in das Rad hinein» gegriffen. Diesen nächsten Gewinn verkündete er ans die Nawmer, sür die eigentlich 100 000 Mk. gezogen waren. Er «erabredete dann mit Boehm. am nächsten Tage den 100 000- Mark.Gewinn ans die RetrngSnnmmer z« verkünden. Die weiteren Erörterungen ergaben, hast bet dem ersten Gewinn die Ehefrauen der Angeklagten die Abholung des Geldes be- sorgten. Boehm und Schleinstein haben dann noch einen »weiten Gewinn nach demselben Verkahren an sich ,n bringen verstanden. waS Ne auch zugeben. In diesem Fall haben sie selbst die Summe von dem in Frag« kommenden LoSkollektenr abgebolt. Bekanntlich ist damals das Gebaren der beiden aus- gelassen und hat dann zu ihrer Verhaltung geführt. Hkbletnstein gab an. baff er den gröfften Teil de» er- beuteten Geldes benutzt habe, um sein Hau» instand z« setzen und sefncm Schiviegervatcr Geld zn leihen. Boehm erzählte, dab ihm 20 000 Mk. wahrscheinlich durch einen gewerbS. mähigen Taschendieb gestohlen worden leien. Der Staats anwalt wies noch daraus hin. daff die Angeklagten bet der Vorbereitung ihres Plane» auch aus den Gedanken ackommen waren, elnigr Röllchen zn zinken, aber sse hätten dann gesehen, daff in der Regel trotz der gezinkten Röllchen Vielen gezogen worden und seien dann wieder davon ab- grkemmcn. worauf dcr Betrua so durchgelsshrt wurde, wie ihn die Anacklagtrn harstellten. Der Anaeklagte Schseinsteln gab zu, daff der Versuch mit dem Zinken der Gewinnröllchen unternommen worden sei. aber eS habe llch ergeben, daff man diese kleinen Zeichen bei der Schnelligkeit de» ZiohungS- »organgcS nicht heranSffndcn konnte. > » J»nk»r»fluaze«ge t« Kampf» ae-e» 9ie »»» «»zeuge persische Sholeraepidem Nachdem am 1. August «In «tnmotortge» F«nk«rS»Fracht» slugzeug. Top öS. mit VOO Kilogramm Choleraimps, stofs «ach Persien abgeslogen war. ist am tll. September dir Slegermaschtn« tm schwetzerlschen Alpenslugwrttbewerb. dt« drelmotorlge 0 öl, mit Ihrem Piloten Waldemar Roeder t« Teheran gelandet. Die Maschine hatte löOO Kilogramm Lhvleratmpsstofse und Medikamente an Bord, die zur Bekämpfung der immer stärker um sich greifenden Cholera- eptdemte ln LUdivestpersien dienen soll. Bon Dessau über Königsberg. Moskau, Armavir, Baku nach Teheran fliegend, hat die O öl die gesamte Flugstrecke Dessau—Teheran in einer reinen Flugzeit von ungefähr 88 Stunden zurückgelegt. Gewttterslurm über Mannheim. Ein am Donnerstag nachmittag über Mannheim hin- weggegangener Gewittersturm erreichte die aufferordentliche Geschwindigkeit von hundert Stundenkilometer. Dir inner- halb von 1ü Minuten gesallene Regenmenge betrug süns Liter je Quadratmeter. Ein Blitz schlug ln die Tribüne des Phüntx-SportplaheS ein und tötete eine« dort vor dem Un wetter Schutz suchenden Ist Jahre alten Knaben. Seine beiden Spielkameraden kamen mit Prellungen davon. Sin medizinisches Urieil über Therese «eumann. DaS Ordinariat in Negcnsburg hatte den SanitätSrat Dr. Seidl mit der amtliche» Untersuchung dcS Gesundheitö- zustande» der stigmatisierten Therese Neumann be auftragt. Sein Gutachten geht, wie jetzt bekannt wird, davon a»S, daff der Arzt vor allem Wunderglauben warnen müsse, da äuffere Zeichen für den Glauben des Christen nicht auS- schlaggebcnd sein dürste». Trotzdem ist das Urteil sehr reser- viert. Dr. Seidl sührt in seinen Darlegungen die einzelnen Phänomene tm Leben und Leiden der Stigmatisierten auf psilchologische Störungen des Nervensystems zurück. Auf die Stosswechselsrage geht Dr. Seidl dann ausführlich ein. DaS Gutachten lässt aber doch die Möglichkeit einer übernatür lichen Erklärung offen. Die auS Mitgliedern der Erlanger medizinischen und theologischen Fakultät bestehende wissenschaftliche Unter- ffichungskommission machte dieser Tage mit Therese Neumann ein Bogenlampen.Experiment. Man lieh einen mehrere tausend Kerzen starken Lichtstrahl aus da» Gesicht der Ekstatischen sollen, ohne daff diese reagierte. Unerwartet öffnete Therese jedoch die Augen und da» Licht fiel ln die Pupillen, so daff man eine Schädigung dcS Sehnerven be- sürchtcn muffle. Als der Psarrherr die Therese fragte, ob sie nicht ein groffeS Licht sehe, antwortete sse: „Nein, es ist ganz dunkel. Die Sonne scheint ja nicht mehr." ES scheint also, daff Therese» Augen nicht ltchtempsindltch sind, wen» sie die Finsternis bet der Kreuzigung tn der Ekstase erlebt. Vermischtes. Vor einem Ozeanslug Adels? Der deutsche Flieger Udet, der bekanntlich schon längere Zeit einen Suropa-Amertka-Flng aus einer groben Rohrbach. Epezialmaschtne plant, ist von Berlin nach Kopenhagen gerefft, wohin seine Maschine schon vorher gesandt worden war. In Kopenhagen ist man überzeuat, daff der Start Udet» »um Vzeanslug unmittelbar brvorstcht. Mit Sicherheit ist aber nicht» srstzustellen» da sich sowohl der Flieger wie dte Kopen- Hagener Filiale der Rohrbachwerk« tn vollkommene» Schwei- len hüllen. Nach einer wetteren Meldung au» Kopenhagen erNärt t« Direktor der dortigen Rohrbachwcrk«, Ehrhardt: Dieser Tage sei etn mit zwei B. M. W -Motoren von zusammen >soo PS. versehenes neues Flugboot von l8 Meter Spann, weite und 10r< Meter Länge tn den hiesigen Rohrbachwerken Inttggestellt worben, mit dem tn den nächsten Tagen in An- Wesenheit von Dr. Rohrbach Probeflüge unternommen werden sollen. Bewährt sich daS Flugboot, soll etn Dauerslug von Kopenhagen au»-untcrnommrn werden, soweit der Benzin- Vorrat reicht. Was dte Anwesenheit UdetS tn Kopenhagen anlanat. so werde dieser möglicherweise an den Probeslllgen tetlnehmen. « Wie die T U. von der Berliner Vertretung der Rohrbach, werke erfährt, trtsft die Erklärung des Direktor» der Kopen. Hagener Rohrbachwerk« zu. Ueber dte Verwendung de» Mugboote» nach dem Abschluß der Probeslüg« ist noch nicht entschieden worden. Die Warschauer EmigranlenmSrder nach Moskau abffeschoben. Die beiden Mörder -es Emigranten Traykowiffch tn der Sowjetgesanbtschhft zu Warschau haben, wie erst am Freitag bekannt wurde, bereits in der Nacht vom Dienstag zum Mitt woch dieser Woche mit Genehmigung der polnischen Behörden Warschau verlassen und sind nach Moskau abgcschoben worden. Diese merkwürdige Maffahm« kommt deshalb vollstän-ig überraschend, weil dle sowjctrnssffche Gesandtschaft noch vor zwei Tagen erklärt hatte, daff sie alle» tun wolle, um die An- geiegcnhett aufzuklären. Eigenartig ist auch, daff dir AuS- reise der beiden Mörder mit Genehmigung der polnischen Behörde erfolgt ist. Kurz vor der Abreise hatte noch eine Ber- nchmung durch den Untersuchungsrichter stattgefunde«. Dandttenüberfatt tn einem russischen Zug Wie au» Moskau gemeldet wird, Übersielen schwer be waffnete Banditen in einem Eisenbahnzuge auf der Linie Orcchole—Kurowakaja den Kassierer einer Moskauer Bank und den ihn begleitenden Soldaten und raubten eine Kassette mit 6000 Rubel Inhalt. Dte G. P. U. nahm sofort bte Ber- solgung der Räuber aus, die tn einem Wäldchen gestellt wer- den konnten. ES kam zu einem längeren Feuergefecht, daff schließlich mit der Verhaftung der Täter endete. Der Führer der Bände ist 10 llj Jahre alt. Seine Komplicen sind Burschen tm Alter von 15 biS 20 Jahren. ** Gegen die Straffenumbeaennnnge«. Der Berliner Polizeipräsident lehnte eine Umbenennung von zwei wichtigen Berliner Straffen tn Hugo-Preuh-Straffe ab mit dem Hin weise. daff diese dauernden Straßcnumbenennungen unnötige Kosten verursachten. ES scheint demnach auch tn den links- gerichteten Kreisen die Anschauung Platz zu greifen, daff Straffenumbenennungcn aus parteipolitischen Gründen besser vermieden werden. Durch diese Erkenntnis hat der Polizei präsident freilich die demokratische Presse auf -en Plan ge rufen. dte bekanntlich an republikanischen Straffen Umbenennungen nicht genug tun kann. ** Ein Nückcuflng von Köln nach von«. Eine einzig- artige Fluglcistung vollbrachte der bekannte Kunstflteger Ficseler. Er drehte, nachdem er Mittwochnachmtttag um 4 Uhr in Köln ausgesttcgen war. kur» nack dem Start sein Flugzeug tn dte Rückenlage und flog so mit dem Kopf nachunten die ganze Strecke Köln—Bonn lHangelarj in 1» Minuten. In der gleichen Lage überflog er dann noch zweimal den Flugplatz, wendete dann sein Flugzeug und landete glatt. Auf diesem RUckensluge wurde Fieseler durch den Betriebsleiter de» Kölner Flughafen» von einem Be- gleltflugzeug au» kontrolliert Fieseler war nach seiner Landung in Bonn ziemlich erschöpft. ** Die Güterzugberaubungrn hei Bebra. Die Ermttt- lungen über die Güterzugberaubungen bei Bebra haben er gebe», dab an den Beraubungen weder Einwohner von Bebra noch Effenbahnbedienstete an» Bebra und Umgebung beteiligt waren. Ruch Begünstigungen durch Effenbahnbedienstete haben nicht ftattgefunden. Da» Diebesgut ist de« Hehlern größten teils wieder abgenommen worden. ** Ei« neuer Schlag gegen öl« vanderoleufSlscher. Donnerstag vormittag haben Untersuchungsrichter, Kriminal- polizet und Zollfahndungsdienst «inen neuen entscheidenden Schlag gegen dte Zigaretten- und Banderolenfälscher geführt. ES ist gelungen, in Dresden den Hersteller der gefälschten Banderolen, Kttbler zu verhaften und seinen Betrieb zu schließen. Kübker wurde auf Anordnung be« Untersuchung», rtchter» am Freitag nach Berlin gebracht. Ferner wurde auf Grund etne» Haftbefehle» des Untersuchungsrichter» und mehrerer deutscher Gerichte der Zlgarettenfabrtkant Benno Ban dt, der schon einmal tm November vorigen FahreS festgenommen worden war und sich vorübergehend tn Unter. suchungShaft befand, verhaftet. Bandt hat. wie festgrstellt wurde, fett Mitte August in Berlin tn einem Geketmbetrtebe mindestens 280 000 unversteuerte Zigaretten-Marken gefälscht, von denen ein größerer Teil sichergestellt werden konnte. Während Bandt festgenommen wurde, kam einer seiner Hauptabnehmer, ber Zigarettengrobhändler Westenberger au» Westfalen, hinzu «nd wurde gleichfalls festgenommen. Schließlich entschloß sich jetzt die Polizei, den Zigaretten- sabrtkanten Poscharsk», ber tn seiner Fabrik tn ber Retchenberger Straffe gefälschte Zigaretten der bekanntesten Firmen herstellte, seftzunehmen. ** Da» Er-ieh«ng»hei« ln verlknche» anfgelöft. Da« Erziehungsheim in verltnchen sNeumarkj, da» kürzlich der Schauplatz einer großen Meuteret war, ist ausgelöst worden. Da» Jugendfürsorgeamt Berlin hat seine Zöglinge zurückgezogen. In den leerstehenden Räume» soll nunmehr etn Altersheim eingerichtet werben. ** Wahnsinnstat einer Mutter. Au« RegenSVurg wird gemeldet: Die Bauersfrau Maria Dumm au» Hetzbach warf tn einem Anfall geistiger Umnachtung ihre vler Sinder im Alter von vier bis zehn Jahren tn einen mehrere Meter tiefen Brunnen. Daraus sprang st« selbst tn de« Brunne« hinein. E« gelang den herbeigeeilteu Leuten, die Frau sowie baS zehnjährige Kind zu retten. Dte übrigen drei Kinder konnten nur »och al» Leichen geborgen werben. Dt« Kran wurde »n dir KreiSirrenanstalt RegenSburg «tnge- llesert. ** ISO ParatyphuSkrauke in Osnabrück. Die Zahl der an Paratyphuö Erkrankten tn Osnabrück hat sich aus 180 erhöht. Eine Frau ist an den Folgen de» Typhus bereit» gestorben, während sich ein groher Teil der Erkrankten aus dem Wege der Besserung befindet. ** Groffseuer durch Blitzschlag. In Nauendorf sTorgauj schlug in ber Nacht zum Freitag der Blitz tn etn lanbwirt, schastliche» Anwesen und zündete. Bei dem heftigen Sturm sprang da» Feuer aus süns benachbarte Gehöfte über. Sech» Scheunen mit sämtlichen Erntevorräten und ein Wohnhaus wurden etngeäschert. ** Eine empsiudliche Dtrase. Aus Düsseldorf wird g«. meldet: Der Landwirt Willenborg aus Oldenburg, setzt Be sitzer deS Rittergutes Tannenberg tn der Allmark, wurde vom Schöffengericht unter Ausschluß der Ocfsentltchkeit gemätz 8 124 dcS NelchsstrafgesetzbucheS iAnsteckung mit gewissen Krqnkheitenj zu zwei Jahren Gefängnis und Zahlung von 10 000 Reichsmark Buße an die Geschädigte verurteilt. ** Ein tollwütiger Hund in der Viehherde. Bel Brom berg richtete ein tollwütiger Hund tn einer Viehherde großen Schaden an. Bon dem gebissenen Vieh starben 14 Stück. Zahl, reiche andere erkrankten. Ein 14jährigeS Kind. daS ebenfalls gebissen wurde, liegt schwerkrank danieder. ** Ein polnisches Militärflugzeug über Thor« abgestürzt. Bet Thorn stürzte ein polnisches Militärflugzeug auö einer Höhe von 400 Meter ab. Der Apparat wurde vollkommen zerstört und der Pilot, ein Oberleutnant, aus der Stelle getötet. ** Flugzeugzusammenstoff bei Sger. Bet Sger Metze, zwei Militärflugzeuge während eines UebungSflngeS zu- sammen und stürzten ab. Der Führer des einen Apparate» war sofort tot. der des anderen Flugzeuges ist schwer verletzt worden. Dte Apparate wurden völlig zertrümmert. ** Der Ricsenprozeff gegen die Moldawaer Zigeuner« kannibalcn. Der Riescnvrozeh gegen die Moldawaer Zigeuner, die des Kannibalismus beschuldigt werden, wird erst tm nächsten Jahre zur Durchführuirg kommen, da dte umfang- reichen Vorarbeiten noch immer nicht abgeschlossen sind. 40 Zigeuner werden sich vor Gericht zu verantworten haben. Den Angeklagten werden 87 Anwälte zur Seite stehen. 4000 Fragen werden den Geschworenen vorgelegt werden. Für die Verlesung der Anklageschrift ist allein ein Monat vorgesehen. Schwere Unwetter über de« Britischen Insel«. Die in der letzten Zeit über Nordengland, Schottland und Nord- Irland niedergegangenen Regenmassen haben große Ueber- schwemmungcn angerichtet. ES hat teilweise 50 biv 00 Ginn- den hintereinander geregnet. In den betroffenen Gebiete» gilt die Kartoffelernte als vollkommen vernichtet. ** Lcwine auch mit Hluchcllsse entzweit. Dte Radio, agentur meldet auS London, daff daß zwischen Levine und dem Kapitän Hinchclisfe getroffene Abkommen sür einen Flug tn östlicher Richtung aus Verlangen LevineS gelöst worden sei. ** Chinese« Übersoll«« einen sranzösischcn Kapitän. Nach Meldungen von Bord des tn Marseille eingctrvssenen fran zösischen Dampfer» „Clemenceau" verübten 7 Chinesen auf den Kapitän dcS Schiffes einen Mordversuch, als der Dampser sich aus der Fahrt von Saigon nach Hongkon befand. Der Kapitän erhielt im Schlaf mehrere Messerstiche. Die Chinesen wurden verhaftet und der französischen Hasenbehörde in Saigon auSgeliesert. Aufsehenerregende Kettung eines Krebsfatte» Einen ganz ungewöhnlichen Fall von Karzinom IKrebSj publiziert Professor Dr. Max Flelch in der „Münchener Medizinischen Wochenschrift". EL handelte stch um eine 88 Jahr, alte Frau, die Gattin eines landwirtschaftlichen Arbeiters, die an einem schweren Bänchtumor operiert wurde. Nach Oeffnung dcS Letbeö ergab sich daS typische Vtld einer Krebs geschwulst tm vorgeschrittensten Stadium, so daff di« Aerzte dte Operation al» aussichtslos abbrachen und nur einige Telle der Wucherungen hauptsächlich zum Zwecke der mikroskopischen Untersuchung entfernten. Unter dem Mikroskop ergab stch dle zweifellose Richtigkeit der Krebsdtagnose. Die Patientin galt alS verloren, um so mehr, als bte gelamte Bauchhöhle von Krebsgeschwülsten erfüllt war. Merkwürdigerweise ging iedoch die Wundheilung glatt von statten, nnd das Befinde» der Kranken besserte sich tn einer Weise, daff sie nach ver hältnismäßig kurzer Zelt auS dem Krankenhaus entlasse« werben konnte. Der Operateur erkundigte ssch bet dem Arzte der Heimat« gemeinde ber Kranken nach dem weiteren Befinden der Operierten und erfuhr immer wieder, der Kranken gehe S ausgezeichnet, sa mehr alS daS: die Frau die im Zeitpunkte der Operation einen Leibesumfang einer Schivangeren tm letzten Monate aufgewiesen hatte, zeigte vier Jahre später wieder vollkommen normale Körperformen und war den schwersten landwirtschaftlichen Arbeiten gewachsen, wie sich der Operateur eines Tages an Ort und Stelle selbst über zeugen konnte. Seither ist dle ehemalige Patientin dem Ge sichtskreise deS ArzteS entschwunden. Professor Dr. Flesch ist der Ansicht, daß man tm vor liegenden Falle weniger von „Spontanheilung" deS Tumor», als von einem, zwar selten, aber doch schon vereinzelt be obachteten Stillstand deS Karzinoms sprechen müsse. Die ärztliche Wissenschaft kennt Fälle, in denen solche Stillstände ein Dezennium und länger dauerten und dte Aerzte. die dl« hoffnungslos« Patientin behandelt hatten, längst gestorben waren, während die ausgegebene Kranke noch lebte. Professor Dr. Flesch zitiert tn diesem Zusammenhang die Aeufferung eines alten ArzteS, dahingehend: „Das Leben dürfen meine Kranken verlieren, aber nicht dte Hoffnung" und fügte Hinz«, daß der Kranken, von ber hier die Rede war. selbstverständlich keine Mitteilung über dte vermeintliche Aussichtslosigkeit ihres Zustandes gemacht wurde. veksnnlmsekiuns der Reneralversammlm,, bat dl» «uszadlnna s»l«»b«» Dividende für da» VekchSst»jabr Ivrn'r? deschloÖrn: n »„I v»v«»n»->->n»k»«v-nuii»>»» Di» Dividend« ist soivet ttlli» und «,,rn Einreichung der Dividendeaschein« Nr. i der Doriuai-Inhoder-Aktien Nr. ^ „ — ^und Nr. 7855-«« . » , « d« D-r,u,»-Namen«»?lk«ten Nr. >501—»«« . ^ „ und Nr. «ol-,«, . » . t der Stammaktien Nr. 7857—,«» »ad . «der Stammaktien Nr. »7,7—«i« nach Ad,n« der Kavitalertragskieurr bei nachssebenden Kaisen »n erbeb«» in I-Nk»»m t Sa. bei drr 8«,»«»«>», . . KUImI« «mv »»«««-mm« «»»«»»»»» , — . . , ^ «t«v vvmvimmalt». K. B. a. A. tn >»»t»«m bei der NtNNtm- mm« 8t»»t»t»»i»U VN am —. >»»»«», K. V. a. «, tn Uktkmm bet der mms VimmiaNmmIl 8»» «Na» in GNvtlt» bet ber v«»»»»»»»»»»»lÄ>mi>?>mmN I. <. Kv»m>» Vvmvlmmvkt» in vm«»<«m bet der NN«I»»>»aN«m »t»»tv»»-»U, Vi vvpvm, Ssba», den ri. Sevtember >»»7. Sliiklbultuk rikttklziklli. ttöWMciill. vr. K S-v.
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