Wochenblatt für Zschopau und Umgegend : 07.03.1866
- Erscheinungsdatum
- 1866-03-07
- Sprache
- German
- Vorlage
- Stadtarchiv Zschopau
- Digitalisat
- Stadtarchiv Zschopau
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id512512809-186603076
- PURL
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- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-512512809-18660307
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWochenblatt für Zschopau und Umgegend
- Jahr1866
- Monat1866-03
- Tag1866-03-07
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ns. Mich. 18««. für Ochm. empfiehlt lttrich. für das und Umgegend. Amtsblatt Gerichtsamt und den Stadtrath zu Zschopau. i iMqunemeutSpreis r ts 'Ngr. pro Bierteljahr Lei Ah-, Dolüng in der Expedition;. II Ngr. bet Zusendung durch den Boten; jede einzelne Nummer 5 Pf. Zschopau, den 7. März. Inserate werde» für die MillwochSnuiiimer bis Dienstag friih7Uhr uiid für die SonnabendSnummer bis Donnerstag Abends 8 Uhr angenommen und die dreispaltige Cicero-Zeile oder deren Raum mit 6 Pf. berechnet. hschdorf. st gutem Kessel, billigen 265. an eine zu ver- 8l. stit gol- «8. V. en gute »geben. instag »l-. den 3. lMM- heinen -anz- ütigen in. Bekanntmachung. V-n dem Gesetz- und Verordnungsblatt für daS Königreich Sachsen ist das 4te Stück vom Jahre 1866 erschienen: ES enthalt unter: Nr. 23: Bekanntmachung, die wegen Herstellung einer Eisenbahn zwischen Greiz und Brunn abgeschlossenen Verträge betreffend, vom 7. bruar 1866. Nr. 24: Verordnung, die Stempelverwendung in Angelegenheiten d § Spar- und Vorschuß- oder Creditvereine betreffend, vom 12. Februar 1866. >^r. 2ö: Verordnung, die Ermäßigung deS Preises der Viehsalz-Lecksteine betreffend, 'om 13. Februar 1866. Nr. 26: Verordnung, daö für die Manifeste bei dem Llbschiffsverkehr künftig in Anwendung zu bringende Formular betreffend, vom 16. F« ruar 1866. Nr. 27: Decket wegen Bestätigung der Statuten des Kranken- uiilerstlltzungsvereins zu BräunSdorf, vom 27. Januar 1866. Nr. 28: D-cret wegen. Bestätigung der Statuten des Vorschuß-Vereins zu Plauen, vom 29. Januar 1866. Diese Gesetze rc. können auf hiesiger Rathsexpedition von Jedermann aus der Stadt eingesehen werden. Zschopau, den 5. März 1866. DerStadtrath. Seyfart. ekanntmachung. Frau Christiane Wilhelmine verehel. Webermeister Billist und Frau Juliane Christiane verehel. Web.freister Morgenstern, beiderseits ,.^är, Isind, nachdem sie die Hebammenkunst erlernt und dies nachgewiesen haben.'^.r. die Stadt Zschopau als 4. und 5. Hebamme angestellt und heute eidlich verpflichtet worden, was hiermit zur öffentlichen Kenntnis-wird. Zschopau, den 3. März 1866. Der Stadtrath. Seyfart. Bekanntmachung. Der erste Termin der diesjährigen RmtM ist vom 1. bis 10. März d. I. zahlbad. Zschopau, den 1. März 1866. Der Stadtrath. Seyfart. Angeführt! Eine Eisenbahngeschichte von I. D. H. Temme. Begegnung. In den Wartesaal des Stationshauses trat' ein Rei- Isender, der auf der Eisenbahn weiter fahren wollte, l Er war soeben mit der Post angekommen,, seitwärts lau» dem Gebirge, wohin Eisenbahnen noch nicht ge- I drungen waren. Er war ein etwas.wohlbeleibter Herr, am Ende ! der dreißiger, vielleicht auch im Anfänge der vierziger Jahre. Er schien auch ein etwas bequemer Herr zu sein; er ging langsam und stöhnte schwer. E Als er in den Wartesaal eintrat, sah er sich sorg fältig und wie vorsichtig nach allen Seiten darin um, und da er sich allein sah, schritt er vergnügt weiter ! auf ein Sopha zu, das hinten sich längs der Wand ^ deS Saales ausdehnte. Neben dem Sopha stand ein Stuhls auf diesen ! legte er seine Sachen, die er bei sich trug, einen Nacht sack, einen Reisepelz, einen Schirm und Rohrstock, die in einem ledernen Futteral zusammengebunden waren. Er legte Alles sorgfältig und ordentlich hin. Er schien auch ein ordentlicher Herr zu sein, er mußte freilich seine Zeit dazu haben. Dann sah er sich noch einmal vorsichtig um, auch nach den Fenstern deS Saales. Sie gingen unmittel bar in die anstoßende Einsteigehalle. Er sah auch an den Fenstern Niemanden. In der Halle war es leer und still. Es war noch früher Morgen, die Sonne war noch nicht aufgegangen, und die Station war eine kleine Nebenstation, auf der nur Züge ankamen und nach wenigen Minuten wieder abgingen; der nächste Zug wurde erst in einer halben Stunde erwartet. Als der wohlbeleibte Herr Niemanden gewahrt hatte, Weder im Zimnier noch draußen durch die Fenster, ließ er sich auf das Sopha an der Wand nieder. Er stöhnte mächtig dabei, das schien zu seiner Bequemlichkeit zu gehören. Das Sopha war von Leder, zwar lang und breit, aber — „Verdammt hart!" sagte er, als er sich hinsetzte. Er streckte sich gleichwohl der Länge nach darauf aus, und er schien bequem zu liegen. Aber da wurde ihm etwas Anderes unbequem. „Und verzweifelt kalt ist es hier!" sagteer. „Ach, diese Eisenbahnen! Postpaffagierstuben sind bester." Er nahm den Pelz von dem Stuhle und deckte ihn über sich, und nun schien ihm wohl zu werden. Man hörte es seinem Stöhnen an, das beinahe wie ein be hagliches Grunzen lautete. Aber er wurde in seiner Bequemlichkeit gestört. Die Thür des Wartesaals wurde geöffnet. Er flog in die Höhe, erschrocken fast; es konnte auffallen. ^ » Eine Dame trat in das Zlmmer. Als er sie sah, wurde er ärgerlich; er mußte etwas Anderes erwartet oder gefürchtet haben. „Die verdammten Weiber!" murmelte er zwischen den Zähnen. „Immer stören sie Einen. Wozu der liebe Gott^die wohl geschaffen hat!" Die Dame war nicht mehr ganz jung: sie konnte dreißig, vielleicht auch einige dreißig Jahre alt sein. Aber sie war noch frisch, und ihr feines Gesicht hatte angenehme Züge; ein hervortretender Ausdruck von Be stimmtheit und Entschlossenheit darin erregte besonderes Interesse. Die Dame hatte einen kurzen Blick auf den wohl beleibten Herrn geworfen; dann schritt sie auf daS Sopha zu. Sie wollte sich ebenfalls darauf niederlaffen. Ausstrecken konnte er sich nicht wieder. „Die verdammten Weiber!" fluchte er noch einmal. Er rückte in die Ecke des Sopha's. Die Dame setzte sich in die andere Ecke. Sie hatten kein Wort mit einander gesprochen, nicht guten Morgen, noch sonst etwas. Sie saßen ferner schweigend beisammen, oder einander gegenüber, wie man will. Aber der dicke Herr mußte wieder stöhnen, ob aus Behaglichkeit oder aus Unbehaglichkeit, wer konnte r» wissen? Er Hane sich zwar nicht wieder lang auf dem Sopha ausstrecken können, aber er lag in seinem dicken Pelze ganz bequem und warm in seiner Ecke. Die Dame sah nach ihm hinüber, Wohl ob ihm etwas fehle. Sie sah ihn nur bequem und warm da liegen. Aber er hatte es gesehen, wie sie zu ihm hinblickte, und es ärgerte ihn. Das Stöhnen gehörte nun ein-
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