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Wochenblatt für Zschopau und Umgegend : 10.09.1859
- Erscheinungsdatum
- 1859-09-10
- Sprache
- German
- Vorlage
- Stadtarchiv Zschopau
- Digitalisat
- Stadtarchiv Zschopau
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id512512809-185909102
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id512512809-18590910
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-512512809-18590910
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWochenblatt für Zschopau und Umgegend
- Jahr1859
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29! GasthofSgebäude ist eine weithin bekannte Sehens würdigkeit, das sogenannte Tausendgüldenzimmer, in demselben zu Grunde gegangen, das wegen seiner berühmten Holzscbnitzwerke von keinem Reisenden un besucht gelassen wurde. Erst vor Kurzem hatte ein Fremder vergeblich dem Wirth 2000 Thaler für die Schnitzereien in demselben geboten. (Const. Z.) Weimar. Der Stadt Eisenach ist ein beson deres Glück wiederfahren, indem ein alter Eisenacher, Werneburg, der viele Jahre in Rußland lebte, seiner Vaterstadt eine große Anzahl österreichischer und russischer Staatspapiere vermacht hat, welche nach dem jetzigen Cours ein baares Capital von 120,000 Thalern darstellen. Damit soll eine große Speise anstalt errichtet werden? in welcher eine Anzahl Armer ganz unentgeltlich gespeist wird, während Andere die Speisen für den halben Werth, noch Andere, welche weniger bedürftig sind, die Speisen für den Kosten preis erhalten solle». Preußen. Der beim Berliner Magistrat ange- sammclte Bestand auS dem Hundesteuerfonds betrug bis Ende des Jahres 1858 über 58,000 Thlr.; für daS Jahr 1859 ist die Einnahme an Hundesteuer auf circa 21,000 Thlr. veranschlagt. Vor dem Berliner Stadtschwurgericht haben die Verhandlungen des Processes gegen die sogenannten Sprecpiraten ihren Anfang genommen. Im Ganzen stehen in demselben 9 Personen. 3 Männer und 0 Weiber, unter der Anklage der Betheiligung an einer Reihe von schwere» Einbruchsdiebstählen, bei denen das gestohlene Gut zunächst auf einem Spreekahn in Sicherheit gebracht wurde. Der Vollführung der Diebstähle sind ein Schiffsknecht und ein Arbeitsmann angcklagt, während ein Steuermann und die sechs weiblichen Personen der Hehlerei bezüchtigt werden. Im Herzogthum Nassau ist die verfassungsmä ßig abgeschaffte Censur insoweit wieder eingefübrt worden, daß die Verleger der Amtsblätter sich haben verpflichten müssen, ihre Blätter vorher von der Be hörde durchsetzen zu lassen; was nicht für ange messen erachtet wird, streicht dann der Censor. Mecklenburg. Leider fährt die Cholera fort, sich in einem immer größeren Theile von Mecklenburg auSzubreiten und in einzelnen kleinen Städten und besonders auch in Dörfer» des platten Landes, in denen selbst beim besten Willen nicht sogleich die nöthige ärztliche Hilfe zu erlangen ist. die entsetzlichsten Ver heerungen anzurichten. Es sind Rittergüter, in denen in einer einzigen Nacht 8—10 Todesfälle Vorkom men; einzelne Bauerngehöfte find fast ganz schon auS- gestorben; i» einem einzigen kleinen Dorfe sind be reits über 30 elternlose Waisen vorhanden; in einem Städtchen mußten kürzlich an 20 Särge mit Leichen unbegraben auf dem Kirchhofe stehen, da es an Men schenhänden zur schleunigen Beerdigung fehlte; kurz, es kommen furchtbar schaurige Scenen in Menge vor und das Elend ist, trotz der eifrigsten Fürsorge aller Behörde», grenzenlos. Mit der unbeugsamen Hart näckigkeit, die daS mecklenburgische Landvolk in seiner Anhänglichkeit an alte Gewohnheiten besitzt, werden manche schützende Maßregeln der Behörden von der Bevölkerung nicht in der gehörigen Weise befolgt. So lassen die Angehörigen auf dem Lande es sich nicht nehmen, die Leichen der a» der Cholera Ge storbenen feierlich zu Grabe zu geleiten, obgleich dies erwiesenermaßen höchst schädlich ist, und auch die Au- läge besonderer Kirchhöfe stößt vielfach auf Wider spruch. Große Wohlthaten sind bereits von den Diaconissinnen aus dem Stifte Bethanien in Ludwigs- lust geübt worden, da dieselben sich sogleich als Krankenpflegerinnen in solche Orte begaben, die von der Cholera am meisten heinigesucht und von der nöthigcn Hilfe entblößt waren. Schon viele Leidende find durch diese unermüdliche Pflege wieder genesen. In der Residenzstadt Schwerin ist die Cholera bisher noch nicht erschienen und auch der südwestliche Theil des Landes blieb noch verschont. In Rostock, dann im Seebade Warnemünde, besonders aber in den Städten Güstrow, Tessin, Goldbcrg, Gnoien, Stern berg, Lage und in de» umliegenden Ortschaften wüthete die Krankheit am heftigsten. Wunderbarer Weise find einzelne Dörfer, die ringsum von Orte», in denen die Seuche heftig wüthete, umgeben liegen und dazu mitunter noch sumpfige Wiesen in der Nähe haben, trotzdem von jeder Ansteckung verschont geblieben. Aus dem Mecklenburgischen schreibt man vom 5. Scpt.: Wegen der Cholera hat sich jetzt daS Klosteramt Dobbertino vollständig abgesperrt. I» Goldberg darf ohne obrigkeitlichen Erlaubnißschein Niemand die Stadt verlassen. Für diese Stadt werden jetzt in vielen Städten Collecte» angestellt, die dem Hauptmangel gesteuert haben, und da die Bäcker daselbst nicht backe» können, so geschieht die Versorgung mit Brod hauptsächlich von Schwerin. Der Großherzog beabsichtigt, in den nächsten Tagen die dortigen Zustände selbst in Augenschein zu nehme». Ttsterreich. Das protestantische Consistorinm hat von dem Ministerium die Mittheilung erhalten, daß der Kaiser gestatte, in Zukunft in de» protestantischen Gemeinden Oesterreichs alljährlich Sammlungen zum Besten des Gustav-Adolph-Vereins zu veranstalte». Der Herzog von Modena, welchen italienische Blätter in Mantua an der Spitze von 6000 Manu verweilen lasse», befindet sich ganz ruhig in Wien und speist sehr häufig in Laxenburg. Die O.-D. P. sagt, daß die Einigungspläne der sogenannten Volksmänner fast alle darauf hinausgehev, Oesterreich von Deutschland auszuschließen. Dieser Plan, welcher Deutschland durch Zerreißung einigen wolle, passe trefflich zur Absicht der Feinde Deutsch, lands, denn die englische, französische und russische Politik habe nie ein anderes Streben gezeigt. In gleicher Weise erklärt man auch von Berlin aus. daß die Petersburger Politik weder eine Kräftigung Preußens noch Deutschlands bisher begünstigt habe
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