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Wochenblatt für Zschopau und Umgegend : 16.03.1861
- Erscheinungsdatum
- 1861-03-16
- Sprache
- German
- Vorlage
- Stadtarchiv Zschopau
- Digitalisat
- Stadtarchiv Zschopau
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id512512809-186103164
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id512512809-18610316
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-512512809-18610316
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWochenblatt für Zschopau und Umgegend
- Jahr1861
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82 Schleswig - Holstein. Am 6. März tröffnete in Itzehoe Minister Raaslöff als königl. Evmmiffar — statt des Grafen Reventlow, welcher die Ehre abgelehnt hatte — die 11. außerordentliche Stände- Versammlung Holsteins. Da gegen die Wahlen von keiner Seite ein Einwand erhoben wurde, so, schritt man sofort zur Wahl der Beamte» der Versammlung. Freiherr v. Scheel-Plessen ward mit 47 Stimmen gegen eine, welche Kaufmann Reincke erhielt, zum Präsidenten, Neincke mit 45 Stimmen zum Vice-Prä- sidenten gewählt. — Der wesentlichste Jkihalt der de» holsteinischen .Ständen gemachten Sonder- verfass»ngsvorlage ist folgender: Die Ge setze werden vom Minister conl.räfignirt, der hier durch für dieselben verantwortlich wird. Der Kö nig und die Stände können den Minister wegen Berfassungsverletzung in Anklagezustand versetzen. Eine solche Anklage wird vom OberappellationSge- richt mündlich und öffentlich verhandelt. Di« Be amten können nur mit Pension, die Richter nur durch UrthcilSspruch verabschiedet werden. Die Beamten dürfen, ohne bei der Regierung um Erlaubniß nach zusuchen, eine Wahl für die Stände annehmen. Die Aeußerungsfreiheit wird gestattet, doch erst gleichzei tig mit einem der nächste» Ständcversainmlung vor« zulegcnden Preßgesetz. DaS Vereinsrecht zu gesetz lichen Zwecke» ist frei. Vorläufige Verbote gegen Vereine müssen vor" die Gerichte gebracht werden. Gefangene müssen binnen 24 Stunden vor den Rich ter gestellt werde». Glaubensbekenntnisse sind gleich gestellt. Die Stände treten alle zwei Jahre zusam men; wenn dieselben vom Könige aufgelöst werden, tritt die Neuwahl sofort, die Einberufung binnen 4 Monaten ein. Für die Sondereinnahmc» und Ausgaben Holsteins wird ein Normalbudget anfge- stellt. Die Stände beschließen Zulagebewilligungen zu diesem Normalbudget. Die Stände ertheilen Durch ein Gesetz Decharge für die Finanzrechenschaft. Die Ständemitgliedcr können ohne Genehmigung der Stände weder verhaftet noch in Anklagezustand versetzt werden, ausgenommen wenn sie in llsAranti betroffen werden, und sind für ihre Aeußerungen in der Ständeversammlung unverantwortlich. Oesterreich. Die „Wien. Ztg." vom 12. März mel det die Ernennung des Feldmarschalllieutenants Graf Mensdorff zum Statthalter Galiziens, sowie zum com- mandirenden General von Galizien und der Bukowina, ingleichcn die des Hofraths Mirtina zum Landeschef der Bukowina. — Der Landeshauptmann Tyrols, Graf Wolkenstein, ist aus sein Ansuchen dieses Posten- enthoben worden. Die großen Grundbesitzer Böhmens haben sich in erheblicher Anzahl in Prag zusammengefunden, um Besprechungen bezüglich der Landtagswahlen zu halten. Die Wählerliste der Besitzer der Fideicom- misse und LehenSgüter weist 48, jene der wahlbe rechtigten großen Grundbesitzer 355 Personen nach. An der Spitze der letzteren stehen der Kaiser Ferdi nand und der Grvßherherzog von ToScana, Leopold H. Da der Börsetiräth sich geweigert hat, den großen Börsensaal zu de» Sitzungen der Abgeordnete» des Reichsraths herzugeben» so wird für dieselben ein provisorisches Gebäude auf dem Glacis vor dem Schotlenthore errichtet. ' Der alte Wiener Gemeinderath hat dem Staats minister v. Schmerling in „Anerkennung der um die Monarchie erworbenen Verdienste" das Ehrenbürger recht der Stadt Wien verliehen. Die Slaven Dalmatiens haben an den Kaiser eine Petition gerichtet, worin sie darum ansuchen, mit Croatieg wieder vereinigt und dem italienischen Elemente entzogen zu werde». I» Großwärdein wurde am 4. März die Kasse dcS k. k. SteueramtS eines Betrags von 60,000 fl. und aller sonst daselbst deponirt gewesenen Werth- schaften beraubt. Es sind jedoch Anzeichen vorhan den, daß es sich hier" weniger um einen Raub als um eine Unterschlagung handelt. Italien. Trotz aller gegentheiligcn Versicherungen ist in Turin seit einigen Tagen wieder das Gerücht verbreitet, daß sich die Garibaldiancr nach Genua be geben, und daß man eine Expedition nach Ungarn vorbereite; die sardinische Negierung erkläre indcß, daß sie entschlossen sei, sich jeder unerlaubten Anwer bung, sowie jeder abenteuerlichen Expedition zu wider setzen. Auch aus Marseille schreibt man, die Zahl der durch Marseille passtrenden Garibaldiancr, welche sich nach Italien begeben, mehre sich mit jedem Tage; der geheime Ruf Garibaldi'S sei an verschiedenen Küsten vernommen worden, und England liefere wie der eine gute Anzahl Freiwilliger; dieselben nähmen gar keinen Anstand, zu verkünden, daß Garibaldi gegen Ende März seine Zurückgezogenheit verlassen und auf die Revolution in Ungarn unmittelbar die Erhebung Venetlens folgen werde. Auf die Nachricht von den Warschauer Ereignissen ist General Klapka plötzlich von Turin »ach Genf abgereist, um sich, wie man behauptet, mit, den daselbst befindlichen Polen wegen Aufwiegelung Ungarns, falls sich Polen »och etwas halten könnte, ins 'Einvernehmen zu setzen. ' Nach dem Giornale di Roma betragen die für den PeterSpfennig bis jetzt eingegangenen Gaben die Gesammtsumme von 2,500,000 römischen Thalern. Die italienische Armee wird, nachdem die zur voll ständigen Beruhigung des Südens erforderliche» Ver stärkungen abgegangen find, bedeutend vermindert werden. Drei Altersklassen, die man bisher noch bei den Fahnen zurückhielt, sollen mit festem Urlaub ent lassen werden. Außerdem sollen die Soldaten, welche ihren Famlilien als Stütze dienen, zeitweilig, heimge schickt werden. Es wird dies, wie man hofft, eben so wohlthätig auf die öffentliche Meinung, wie auf den Stand der Staatskasse wirken. Aus alle dem gewinnt man mehr und mehr die Zuversicht, daß von italienischer Seite ans wenigstens der Friede dieses Jahr nicht gebrochen werden dürfte. Der Kampf be ginnt nun auf dem parlamentarische» Felde. Die Nachrichten aus Neapel lauten ungünstig.
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