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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 08.11.1882
- Erscheinungsdatum
- 1882-11-08
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188211080
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18821108
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18821108
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Images teilweise schlecht lesbar
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1882
- Monat1882-11
- Tag1882-11-08
- Monat1882-11
- Jahr1882
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 08.11.1882
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W»>» ,PP, W»HW, M '» , Mlll »RPMWWMRlPWffWWW^GWPWWWWM^^ Vierte Leilage zm Leipziger Tageblatt und Anzeiger. ^312. Mittwoch den 8. November 1882. Gewinne 5. «laste ISS. ttnigl. sächs. 8a«»e»-L»tterte. Gezogen in Leipzig den 7. November 1882. Te»i«u zu 15,000 Mark. Nr. 11709. Gemiune i« 5000 Mark. Nr. 20766 34256 56510 60oS2 7S07S 97762. «e»i»ar zu -000 Mark. Rr. 2186 3737 SOLO 1920« 22316 27118 26173 32872 S4S8S ll4653 34875 87700 39730 10930 43571 43893 46960 48937 49056 5252« L3744 549« 55898 56242 62412 62695 64M1 67229 68082 69149 74906 75125 76198 7922? 80148 82484 83431 83618 84Ü75 92605 96140 97030. ttcmiimc zu 1090 Mark Nr. 1659 599« 8479 12337 14233 16952 20730 24119 24233 27955 29681 34102 36607 37629 37686 39122 43679 45126 46365 58484 6i«il «13öS 65597 66679 67780 69529 70495 75973 79723 8420« 84359 84592 86680 8705« 87309 88816 89571 91909 92234 92482 93334 93806 95473. Gru»t»«e zu 590 Mark. Nr. 6954 12551 12736 14327 16732 17266 21385 3270« 24879 25580 25751 29702 34247 34596 38085 39370 40180 4098« 41025 41165 41858 45122 46384 47087 47630 49571 53694 53765 56969 63156 63436 64353 64741 69272 70317 74984 75461 76260 77503 78049 80279 83782 85962 86033 88007 9113? 91553 92597 95075 95576 95641 98238. Getvimie zu SO« Mark. Nr. 263 1089 1642 2562 3583 4339 4452 6167 8252 8667 8953 10434 II107 11553 12146 12335 13523 1404« 15180 15393 15Y57 15929 1769« 17959 1846« 18540 18672 19585 19906 20254 20«S7 2I5I9 21604 21743 24563 25150 26406 26905 27071 27538 28012 28925 28941 SOIOS'SOäSI SI532 31899 32497 3465» 34934 35132 36626 36727 38279 39835 40083 44925 45772 47007 47732 48553 48749 48752 49168 50395 50743 51130 52153 55263 55434 5Ei 56528 58296 59335 59939 60154 62575 62592 62667 63760 63837 65489 67575 69890 70593 71241 73626 74212 74528 75327 76310 76353 76711 80228 82073 82149 82234 83152 83173 83402 84302 81427 84943 85441 87790 89304 90584 92793 94417 9521« 96583 98205 99828. vom Tage. 5 E< kann nicht verwundern, daß Versuche gemacht werden, da» eingefrorene Börsenschiff au» der eisigen Umarmung, die er gefangen ball, .zu befreien. „Verdienen", da» ist da- einzige Motiv aller Erscheinungen im Mammonstempel: die Börse will und muß vc» dienen: sie exiftirt von den Lifferenzgewinnen. Tie Liquidation»deschwerde» sind jetzt auch in Pari- vorüber »ad daselbst steht überdies die Lürkenemission der Ottoman-Bank bevor; also Hausse am Montag. An Wien eröffnete die Borbörsr m't fester Tendenz und behielt diese bi« zum Schlüsse. Animireii» wirkte auch die andauernde Kauflust für Staat», bahnactien. welche lebhaften Berkehr hatten und eine beträchtlich« Loursavance erzielten. Envähnenswerth ist auch di« Lhatsache, daß die nachträglich« Versorgung der letzthin nicht untergebrachteu Sffec- test sehr leicht zu bewerkstelligen war, so daß einzeln« Papiere, für dt» längst noch bedeutende -ievortjätz« galten, glatt »bHeuommr» wurde«. Im Schraaten gab e» zwar nur wenig Transacttonen, e« kam aber auch hier die feste Tendenz zum Ausdrucke. Di« Mittag«, bötse eröffnete fest. Die gute Nachfrage für Bahnwerthe, nament lich die fortgesetzt« Hausse der Staat-bahnactie», trug zur Hebung der allgemeine» Stimmung und de» Verkehre» wesentlich bei. Di« Coulisse zeigte ein rege» Beschäst bei steigenden Toursen. Route» erschienen lebhaft gehandelt. Lredit 307L0; Abend» 309.80. Gegenüber den Bestrebungen, statt der zweimal wöchentlichen Liqui- daiion die halbmonatlich« einiusühren, wird daran erinnert, daß bereit« erunml» und zwar am 14. November 1863, die halbmonatliche Liqui. datio» an der Wiener Börse eingesührt wurde. Diese Eiurichtung inußle jedoch bald wieder fallen gelassen werden, weil einerseits die Coulisse zu schwach map, um sich sür einen halben Monat engngire» zu können und andererseits die Vermittler zwischen der Wiener Börse und dem Publicum, die Sensale und Agenten, nicht den Rückhalt einer Laution oder einer eigenen LapitalSkrast, wie z. B. die äxeuta äs cduog» der Pariser Börse hatten. Dieselbe» Grunde, welche damals die Durchführung der Termin-Liquidation in Wien unmöglich machte», bestehen heule noch, und zwar seit dem 1873er Krach im verstärkten Maßstabc. Hu». Berlin wjrd vom Montag berichtet: Die Börse zeigte heute, abweichend von ihrem Verhalten in der vorigen Woche, eine sehr sreundliche Physiognomie. Der Verkehr entwickelt« sich in der erste» halbe» Stunde lebhaft und säst überall unter Steigerung der Lours«. Bedenklichkeiten betreff» der Verhältnisse de» Geldmarkles, die noch vor wenigen Tagen den Effektenmarkt beeinflußt halten, schienen heute beseitigt zu sein. Hier standen Localpapiere, Gotthardbahu und Franzosen im Vordergrund« de» Verkehr» und die nam- haslen Aufbesserungen dieser Papiere, die sich unter sehr reger Nachfrage vollzogen, reagirten günstig aus de» Ge- sammtmarkt. Bevorzugt waren von den Locolpapieren Bahnen, in erster Reihe Marienburger und Schlesische. Gerüchte von Zunahme der Transporte ays der Mlawtaer Bahn waren dafür wirksam. Ostpreußisch« blieben im Hintergrund. Obrrschlesische waren gefragt. Rechle-Lderuser hoben sich. Gotthardbahn wurde» zu 105 sehr lebhaft gehandelt. Ausgedehnt« Käufe für Frankfurter Rechnung war«» am meisten bestimmend sür diese Lour-erHöhung. Für Franzosen zeigt« sich rege» Interesse. In der zweiten Börsen, stunde conccntrirte sich da» Interesse weiter aus Franzosen und Gvtt- hardbahn. Letztere schwankten. In denselben soll eia starte» De» couvert bestehen, auf welche» sich zum Lheil die von Frankfurt an«, gehend« Hausse stützt. Dann wurden Montanwerthe hunssirt, namentlich Laura. Uebrrhaupt zogen alle SpeculationSwerthe an. Die „Magdeb. Ztg." schreibt: Dem Vernehmen nach wolle» die Verwaltungsorgane der Berliner Hand« »gesellschast der General versammlung Vorschlägen, den Nominalbetrag der Letten aus 66*-, Prrc. yerabzuletzen. Die oeuen Actien von 4—5 Milli»««» Mark sollen zunächst den alten Actionairen angeboten werden, dürsten ober schließlich einem Lonsortium zufallen. Au» den schon erörterten Gründen empfehle» wir den Actionairen, sorgsältig zu prüfe», ob eine so weit gehende Herabsetzung de» Aktienkapital» nolhwendig erscheint. «NS Lhiasso wird dem „Bund" gemeldet: Augenblicklich stehe» 800 weiter ju befördernd« Güterwagen in den Stationen der Gott- hardbahn. «obald die sür den großen Güterverkehr angeleqte Station Luiuo de» Verkehr übergebe» sein wird, was nächst«» Tage der Fäll, so wird man auch die aufgehobene Lieferungsfrist wieder ein» zujühttn im Stand« sein. Lredtt 530 (525u>0), Franzosen 603.50 (595.50), Lombarden 243.50 (241), Darmslädier 156.50 (156). Deutsch« Bank 147.1- (146), Diskonto 206 (204.75). Mainzer 100.50 (99.77), Marien- burgrr 117.50(113^2), Lberschlesisch« 259.62 (258.75), Ostpreußiiche 84.25 (81.62), 1880er Russen 69.50 (69B7). Russisch« Note» 202.75 (202.2o), Dorimnnder 99.25 (97.50), Laura 133.25 (131.50), Frei» durger 105.62 (105.12), Rechie-Oder-User 179L5 (178), Galizier 134.87 (133.50V Nordwest 352 (348). Eldthal 396 (393.50), Tuxer 135525 (133.90), Goillfarü 101 (RZ.25), Schweizer Lentral- l-ahgr 11->?».(ltO.SO), Ungarische Goldrente 79.25 (74), Italiener 88L«sH7V7). Die sagermnnten Limetalliften. richtiger. PAPier-Inffationisten, welch« sich mit Ausopserung deutscher Interesse» so ger, den Tank de» Au-lande« verdienen möchte», »nd den Vorwand brauchen, daß man dem AiiSlande entgegenkommen müsse, erhalten die gehörige Antwort im englischen „Economist". L« heißt dä i» Bezug aus den erwähnten pojeetirten Gesetzentwurf de« Herrn von Kordorff: „Sollte der deutsche Reichstag diese Barschiäge gut- beißen, so leuchtet «i», daß Niemand ln England irgend nelch« Ein- weinungen dagegen wird erheben wollen, so wenig wie auch willens sein dürste«, in unseren eigenen Währung«. »erhölt»isseu trgrid welch« Aeuderung »i»trete» zu lass»».". . Zweiyverein Leipzig für HanLelsgeographie. * Leipzig, 6. November. Der hiesig« Zwriaverein für Ha»del«är»gr»phi« deschtfttgte sich 1, seiiwr letzte» versammln»« Grwtune »u 260 Mark. Nr. 168 355 69 94 95 461 94 529 57 60 602 41 57 68 69 741 876. — 1009 87 189 203 64 314 94 430 63 65 95 612 764 837 67 918. — 2067 173 79 88 95 231 60 439 56 578 608 14 56 98 762 67 72 835 58 925 63. — -023 74 83 195 211 44 74 430 5« 60 531 835 718 83 96 818 SO 98 99 908 56 87 98. — 4006 58 1S7 SO 63 232 41 603 68 82 790. — -011 22 60 80 95 96 97 112 78 82 84 819 55 63 4SI 586 602 717 55 97 858 97. — -051 66 100 346 51 81 454 89 97 504 34 49 86 91 621 3? 713 826 60. — -052 68 89 23» 307 16 23 99 417 82 83 502 26 92 96 98 670 913 42 8000. — 8149 58 256 78 335 43 401 37 525 650 761 854 55 933 40 41 47 50. — »080 291 306 438 67 514 747 869 951. — 10016 144 223 324 407 56 96 528 46 61 74 615 758. — 1 1134 53 210 23 427 32 94 96 551 64 607 61 714 71 855 71 931. — 1SOSO 114 22 226 92 306 475 540 620 49 72 87 730 99 922 48 67. — 1»0I9 253 56 60 »14 18 81 457 92 554 57 61 626 38 709 53 59 867 989. — 14016 74 124 64 212 62 70 324 442 558 «72 742 804 10 939 67. — 15002 42 94 142 332 50 63 87 476 53« 66 656 848 900 990. — 1S10S 212 40 73 325 91 409 531 40 651 77 82 605 919. — 1-022 313 24 568 600 630 763 827 46 Sl4 45 5« 94. — 18268 82 306 444 74 512 74 714 41 842. — 1V012 44 97 108 52 275 329 70 442 558 97 716 53 92 800 808 23 56 923 31. — -0026 207 15 66 347 422 77 78 541 632 57 707 14 48 8« 940. — »107« 82 91 98 170 2S5 37 87 318 404 36 51 73 93 561 601 40 85« 8« 914 85. — 22197 208 10 73 355 400 562 86 616 47 96 99 845 74 8« 95« 65. — 2-069 87 96 218 27 37 59 413 40 53 78 79 80 508 652 72 791 863 85 87 909 14 18 42. — 24003 48 65 166 211 36 65 325 428 610 11 55 84 714 70 810 913 18 41 79. — 25061 88 167 72 94 289 337 98 415 26 68 72 74 519 43 46 74 99 613 719 71 875. — S0013 141 56 65 225 392 415 543 47 98 638 4? 832 45 917 69 87. — 2-005 15 45 68 88 115 16 271 331 37 441 45 47 58 510 29 42 94 620 45 50 705 37 44 78 835 901. — 28069 79 10« 29 52 78 235 53 73 94 454 501 623 29 47 49 747 849 55 952 5« 64 74. — 2»011 141 208 43 4« 54 99 303 412 32 70 505 54 91 97 ( 31 89 876 914. — -0193 424 523 52 619 703 41 87 857 940 51 57. - -1064 204 16 17 29 54 98 3j>2 69 408 50 62 71 501 53 6.6 75. - S2009 22 48 133 236 54 69 99 331 38 56 475 570 701 VolksmrWafilichks. Alle für diesen Theil bestimmten Sendungen sind zu richte» an den verantwortliche» Redactrur desselben T. G. Laue in Leipzig. mit zwei für die Interessen unserer Stadt wichtigen Gegenständen — di» Errichtung eine» HandelSmnseums und den Bau eine» Lanal» von Leipzig nach der Elbe — und wir glauben deshalb über die stattgehabten, sich bi» in später Stunde hinziehende» Brr- Handlungen ausführlich referier» zu sollen. Uebcr den ersten Gegenstand der Tagesordnung, die Errich- tung eine» HandelSmuseum» in Leipzig betreffend, erstattete Herr Stadtrath Nagel Bericht. Unter Betonung der Wichtigkeit der Frag« führte der Redner au«, die ganz« neuer« Entwickelung Leipzig« weise daraus hin, für Da», iva» verloren geh«, Ersatz zu schaffen. Di« Verkehrswege und Verkehr-Verhältnisse seien ganz andere geworden, woran» hauptsächlich der Niedergang der Messen und die damit verknüpfte Einbuße, wie da» Sinken de» Mieth. werthe» der Haurgeundstücke in der innere» Stadt re., hervor» gingen. Da« vam Zweigverein für Handel-geoaraphie früher schon angeregte HandelSmuseum solle ein Glied in der Kette von Maßnahmen sei«, welch« den angedenteten Zweck Versal»«. indaGen, wie die Sach« gegenwärtig liege, nachdem di» zwei berufenen Körper schaften sich gegen rin Handelömnseum in der vorgeschlagenen Weise erklärt, könne man sich darauf nicht mehr steifen. E« handele sich nunmehr darum, der Sach« eine andere Wendung zu gebe» ; daß sie nicht ganz au«sichtölo» stehe, darauf deute der vcm Rath gefaßte Beschluß hin, welchtr bestimme, daß da» zu erbauend« Sralsi. Museum zunächst da- Museum für Lölkerütndr und da» Kunst- grwecbe-Museum aufnehmen solle. Man möge da» Project in der ursprünglichen Gestatt dahin abändern, daß man eine Erweiterung de» Bölkermuseum» in der Richtung einer Veranschaulichung der Bedürfnisse fremder Böller und der Begründung einer Sammlung von Rohprodukten und Halbfabrikaten onstrebe. Seitdem im Be» ein für Handelsgeographie der frühere Beschluß gesüßt worden, sei mancherlei Neue» in der Beurtheilung dieser Frag« ausgetaucht. In Brüssel sei da» belgische HandelSmuseum in Wirksamkeit getreten und auch in Stuttgart habe sich in de» früher ablehnenden An. schaumigen de» Dnblicums gegenüber dem dortigen Exportmuseum eine bedeutende Wandelung vollzogen. In Frankreich und Italien seien ähnlich« Bestrebungen im Gang«, das bedeutendste Ereigniß aber sei, daß vor Kurzem in England 52 Handelskammern ledig- sich zum Zweck der Errichtung eines großen Handelsmuseums gttag» hätten. Das Alles weise daraus hin, daß wir in dieser Angelegenheit die Hände nicht in den Schooß legen dürsten. Wenn man sage, daß Berlin bereits etwa- Derartiges Hab«, so sei doch in olle Wege niait abzusehen, warum wir in Leipzig diesem Beispiele nicht solgen und di« sächsisch« Industrie ausschließlich aus Berlin verweisen lallten? WaS Berlin in dieser Hinsicht rhue, geschehe alle Mal aus Kosten de» Leipziger Handels, dessen Vertreter alle Ursache hätten, sich aus- zuroffen. In Leipzig seien bisher Kunst und Wissenschaft in außer- ordentlichem Maße gefördert worden und so freudig man diese Thal- sach« an sich zu begrüßen Hab«, so müsse doch aus der anderen Seite immer der Mahnruf vor unseren Augen sichen: „Bernach- lässigt den Handel nicht!" In letzterer Beziehung sei in neuerer Zeit seittn» der Stadt so gut wie nicht» gethan worden; dermalen biete sich nun aber die Gelegenheit hierzu in Gestalt des Grassi- Museum«, für welche» da» nöthige Geld und der geeignete Platz vorhanden seien. Wenn diese Gelegenheit unbenutzt bleibe, dann werde e» sehr schwer oder vielleicht gor nicht möglich sein, daS Ver- sämnte nachznholen. denn e» müsse daun eia besondere« neue- Ge bäude ausgerichtct werde». Der Redner beantragte hiernach, der Zweigverein sür HondelSgeographi« möge an die Handel-kammer erne neue Eingabe richten, worin da- frühere Petitum in modifi- cirter Gestalt, in der oben angegebenen Weise, ausrecht erhallen werde. Der Vorsitzende de» Verein», Herr Direktor Hasse, warf einen Rückblick aus den bisherigen Verlaus der Angelegenheit und hob den vom Verein gefaßte» Beschluß hervor, wonach er sich mit derselben nicht mehr befassen wolle. Redner erklärte, er habe sür seine Person nichts dagegen, daß der Verein, wenn rr eS sür zweckmäßig erachte, von diesem Beschluß wieder abgehe. Herr vr. Grusel stellte da- Gutachten der Handelskammer, da» dieselbe seiner Zeit in der vorliegenden Angelegenheit abgegeben, richtig, worau» hervorging, daß es doch mehr ablehnend gelautet, al» der Referent angegeben. Was da» Stuttgarter Museum de- treffe, so müsse daraus hiogewiesen werden, daß dasselbe wesentlich ander» gestaltet sei» denn e» bestehe daseibft ein Gewerbemuseum, ähnlich wie unser Kunstgewerbemuseum, und daneben ein Export- Musterlager, da» lediglich sür geschäftliche Zwecke und nicht zum Zwecke des allgemeinen Anschauen» eingcrichiet sei. Der Redner erachtete es für zweckmäßig, daß Erkundigungen ringezogen werden Mächte», wir die Stuttgarter Einrichtung sich bewähre und daß da- von da» Weitere abhängig zu machen sei. Herr Stadtrath Nagel betonte, daß Leipzig» Handel mehr und mehr dahin gedrängt »erde, etwa» Derartige« zu schaffen, denn die Messen hätten sich in der Haupisache zu einem großen Musterlager «Mvickelt. Man möge diesen Fingerzeig nicht von der Hand weisen. Herr Director Hasse erklärte, materiell mit dem Referenten vollkommen einverstanden zu sei», betonte aber alSdaun di« formellen Schwierigkeiten, welch« der Erledigung der Angelegenheit im Wege stünden. Der Borstand de» Zweigverein» für HandelSgeographie Hab« bei Fassung de» früheren Beschlusses ganz loyal gehandelt, ia- dem er die beiden zuständige» Körperschaften, die Handelskammer und de» Vorstand de» Museum» der Völkerkunde, sosort von Allem in Kennlniß setzte «ad sie um Förderung de« projectirten Unter- nehmen» bat. Trotzdem stellte sich heran«, daß man beiden Körper- schäften z, nab« geirett» war, ja. von Seittn de» Vorstände« de» Bölker-Muieum» sei mit Entrüstung der Borwurf erhoben worden, daß mau über seine Köpfe hinweg di« Erweiterung de» Museum» geplant habe, rin vorn, rf, der gewiß ganz unbegründet sei. Wenn die Herren vom Bölkermusenm aus dem Staudpuncl beharrten, daß drffeu Erweitern»» lediglich n»d auSfchließlich ihre Lache sei, dann «erd« die weitere Behandlung der Sach« ohne Zweifel ihre groß« Schwierigkeiten habe«. Herr Fe»«cky: Di« Hauptsache, woraus e» ankomm«, sei, Etwa» »» schaffe», wodurch wir de« Fremde» Ersatz für di« Reffen schaffe», ,»d zwar 1, Gestalt emes Le»tral - Mufterlager». Dir sächsische Industrie sek dazu der geeignete Grundstock, weil sie außer- ordentlich umiangreich sei und sür den Export arbeite, E« erscheine nicht zweckmäßig, die Errichtung eine« derartigen Musterlager» mit dem Völkermuseum zu verquicke»; da» Musterlager müsse eine commerziclle Leitung baden und dazu dienen, ei» richtige» Bild von der Leistung-fähigkelt der sächsischen Industrie zu gewähren. Herr Vr. Gensel schloß sich den Anschauungen de» Vorredner« an. Wenn der Gesicht-punct de« rein geschäftlichen Interesse» in den Vordergrund gestellt, die Berücksichtigung der sächsischen Jndu- strie betont und eiu Mnseom nach dem Borbilde der Stuttgarter Einrichtung geschaffen werde, danu komme der Verein für Handel«, geographie jedenfall» weiter. Herr Schwabe betonte, «» liege ein thatsächliche» Bedürsniß zu einer Einrichtung, wie st« vorgeschlageu sei. vor. Wenn die srem- den Einkäufer, in»b«sonder« überseeiiche, nach Leipzig kämm, dann wollten sie vor Allem Muster sehen. Der Anschauung, daß e« ni-nt rätklich erschein«, des Musterlager mtt dem Bölkermuseum zu ver- quicken, schtttße er sich an und ebenso der Meinung, daß die Lei tung eine commerzielle sein müsse. Es sei dringend geboten, die durch die Erbauuung de» Grassi-Museums dargeboteae günstige Gelegenheit nicht zu verpassen. Nachdem auch Herr Schn vor sich für die Beschränkung de» Unternehmen» in dem Sinne, wie sie von Herrn FenScky sorgelchla gen, erklärt und, wenn da» geschehe, einige Aussicht eröffnet halte, daß dir Handelskammer die Sache unterstützen werde, erklärte der Referent, Herr Sladtrath Nagel, sich bereit, seine» Antrag in der gedachten Weise abzuSndcrn. Die Versammlung genehmigte hiernach einstimmig den so modifirirteu Antrag: die Handelskammer wird also ersucht werden, ihren Einfluß dahin geltend zu machen, daß in da» zu erbaurndc Graisi-Museum ein Centralmustcrlager, das vorzugsweise zur Veranschaulichung der Leistungen der sächsischen Industrie dienen soll, nach dem Muster des Stuttgarter Museums mit ausgenommen werde. Es wurde nunmehr zum zweiten Gegenstand der Tagesordnung übergegangen. die Erbauung eine« Lanal«» von Leipzig noch der Elbe (Wallwitzhasen) betreffend. Auch hierüber referirte Herr Stadtrath Nagel, welcher in der Einleitung seiner Aus führungen betonte, diese Frage sei von ganz außerordentlicher Wichtigkeit für unsere Stadt und der Handelskammer warmen Dank »olirl«, daß sie seit einer Reihe von Jahren so viel Geld, Zeit und Müh« aus die Angelegenheit verwende» habe. Auch in dieser An gelegenheit seien in letzter Zeit neue Momente ausgetreten, welche dringend wünschen lassen, daß man ihr nuumehr wieder mit aller Energie näher trete. Leipzig Hab« in Bezug aus seinen Handel zwei mächtig« Eoncurrcnten erhalle», denen die Wasserstraßen hilf, reich zur Seite ständen. Wenn diese beiden Städte. Halle und Dresdeu, lange Zeit deu ihnen gebotenen Bortheil nicht genügend auszunützen verstanden hätten, sei das in neuester Zeit ganz anders geworden. Die preußisch« Regierung habe de» Bottheil klar erkannt und für Halle schon außerordentlich viel getha«. Auch in Dresden habe sich die Sache in Bezug aus die Nutzbarmachung der Elbe wesentlich geändert und dazu komme die kräftige Förderung, welche das Proiect des Elbe-Spreecauale« erfahren, wodurch Dresden die directt Wasserverbindung mtt Berlin und Stettin in Aussicht gestellt sei. Unter solchen Umständen dürfe kein längeres Säumen mehr staitfinden. L« sei der geitpunct gekommen, wo man sich vom Standpunct der Stadt Leipzig au« an die Regierung mit der Bilti um kräftige Unter- stützung in der Lanal-Angelegenheit wenden müsse; e» gelte nicht dem Leipziger Interesse mehr, sondern es komme ein wichtiges Landesinteresse in« Spiel. Bisher habe Leipzig noch niemals mit einer Bitte um Staat-unterstützung sich an di« Regierung gewendet, aber da- sei nun ein Moment, welcher eine solche Bitte gewiß gerechtsertigt erscheinen lasse. Di« langjährigen kostspieligen Elb- slroin-CorremonS.Baute», der groß« Rothschönbrrgrr Stölln, da« seien ähnlich« Unternehmungen gewesen, deren bedeutende Kosten vom ganzen Lande getragen worden. Wa- die technische AuSsührbarkeit de« Canale« in der angedeuteten Richtung betreffe, so besteh« kein wesentliches Hinderniß medr. seitdem durch die Fortschritte der Technik di« Ueberwindung solcher Schettelstrecken, wie deren eine von Lindenthal bi» an die preußiiche Grenz« bestehe, leicht ermöglicht sei. Auch der Elbe^Spreecanal habe Mehrere solcher Schettelstrecken. Der Referent stellte hieraus folgenden Antrag: der Verein für Handelsgeographie wolle die hiesige Handelskammer ersuchen, ihre Mitwirkung dahin eintreten zu kaffen, daß dem Project eine» directcn Lanal» von Leipzig noch Wallwitzhafen wieder kräftig näher aerreien und zu diesem Behus« eine Petition an die königl. sächsisch« Staat«, regierung gerichtet werde. Gleichzeitig möchten die Magistrate der bei dem Lanal bttbeiligtea vreußffchen und auhaltiicheii Städte er such» werde», auch ihretteit» für di« Förderung de» Projekte« durch Eingabe an ihre Regierungen thütig sein zu wollen. Herr Direktor Hass« bemerkt«, di« Annahme, daß man früher in Bezug aus den Leipziger Handel di« Dinge ruhig ihren Laus Hab« nehmen lasse», könne er a»f Grund archivarischer Studien al» unrichtig bezeichnen. Die sächsisch« Regierung Hobe zwar hinsichtlich der Wasserverhaltnisse nicht» gethau. aber sie sorgte dasür, daß da« der Stadt zustihend« sehr werthvsll» Stapelrechk, kraft dessen inner- halb eine» ziemlich a„«gedehnten Kresse» alle Waaren zuerst »ach Leipzig zum Verkauf übergesührt «erden mußten, ungeschmälert auirrchi erhalte» blieb und aus diese Weise vermochten di« Wasser straßen nicht gefährlich z» wrrdeu, d» da» Ttapelprivilegium sich auch aus die Elbe und Saale erstreckte. Im Lause diese» Jahrhundert» sei abrrding» leiten» der sächsische» Regierung kür den Leipziger Handel wenig oder nicht« geschehen, wenigsten» bewußt nicht, während aus der anderen Seit« di« Stad» Leipaig manche» beachten»wetth« Opfer sür den sächsischen Staat gebracht habe, wie u. L. di« Bezahlung einer Summe von 7 Millionen Mark an Napoleon I., um zu verhrnder», daß die englischen Woare» i» Leipzig verdean»« wurden, sür welche Summen von Settrn de« Staate« kein Ersatz geleistet worden ist Es sei dringend zu wünlcheu, daß die königl. S»«at»regieru,g sich endlich einmal energisch de« Leipziger Handel« anuehme: der Lanal noch der Elbe sei die ge- eignete Gelegenheit dazu, zumal da hierbei di« sächsische« bez. Leip ziger Interessen sich mcht i» Lollisivn mtt drnjenigea «»serer Nach- darländer desändeu. Redner bäout« nachdrücklich» Staat »nd Stadt 76. Jahrgang. 835 38 89 W2 93. — »5018 38 SS 69 81 116 90 233 30« 26 462 609 24 732 44 «1 8S7 61 915 30. — -4137 806 17 i 498 541 92 627 32 62 785 SSS 95». - 35063 74 118 52 318 41« 24 6« 501 47 62 7« 79 628 54 «7 723 824 58 90» SO. — -«06« 79 152 274 356 420 580 94 707 829 87 915 85 80. — »7060 71 SO 336 74 84 89 92 44« 69 75 96 537 91 631 700 71 890 962. — -8042 62 SO SS 120 24 61 877 34« 75 462 65« 97 SOI 31 59 98. — »»063 67 88 96 109 SO 239 47 405 88 779 92 833 75 92 905 17 27 73. — 49037 108 4« 59 74 239 309 51 5? 529 66 67« SO 739 87 898 914 51. — 4 1 092 179 370 465 68 512 76 649 78 : 919 «1. — 4-071 230 88 433 59 87 52« 28 86 SS4 74« 57 SS 839 9« 983 89. — 4-052 66 158 265 84 «OS SS 424 37 68 74 89 502 68 95 SOS 19 34 49 62 78 822 57 941 87. — 44014 105 55 266 322 «0 72 427 71 93 559 768 812 77 917 41 50 53 83. — 45002 75 118 45 79 205 447 «Ob 710 «2 83 847 906 75. — 4V087 101 8 412 41 514 606 12 35 40 7b 755 84 852 952. — 4-204 33 311 430 SS 64 583 607 20 S4 754 «0 840 68 83 937 48. — 48045 85 93 166 264 7b 350 81 497 501 72 657 708 803 9 47 71. - 49041 161 LOS 20 30 59 502 42 633 94 713 70 86 917 21 27 48 54 72. — 5V020 131 81 313 70 441 55 509 617 752 64 832 98 932 38. — 51033 88 158 219 71 337 61 54« 62 76 94 96 608 29 31 97 710 46 67 91 989 93. — 5S01S 14 22 23 31 67 170 322 50 444 50 625 703 12 855 57 «1 99 965. — 5-010 1? 134 49 91 246 59 507 IS 56 771 857 7b 87 SOS 15. — 54052 95 107 62 230 99 302 19 40 71 93 469 78 505 16 55 611 5» 62 738 84 822 37 65. — 5500? 104 51 79 262 81 345 458 W 514 24 50 80 849 52 905. — 56016 379 560 95 676 734 877. — 5 -002 176 203 312 13 429 575 96 «18 4« 799 60« Ist 47 77 88 981. — 58039 162 63 334 56 434 45 «1 721 4« 67 832 59 68. — 5S002 88 221 2b 44 93 409 65 68 87 88 500 591 722 95 820 23 9.-3 33 55. — ««065 262 343 83 444 60 «9 SS 536 44 630SO 709 803 79 957.— «1047 66 »3 106 49 306 40« 14 biS «63 790 880 973 76. — «2009 50 131 89 331 40 4l» 29 87 54 504 61? Ist 25 61 710 826 911 13 72 82. — 6-067 71 132 55 84 91 335 81 446 78 574 655 72 83 96 717 835 48 63. — «4016 43 50 82 198 233 73 307 57 61 71 429 95 544 51 694 961. — «5058 137 82 264 341 458 84 505 21 24 31 93 646 70? 35 67 69 815 55 71 905 97. - ««023 94 100 128 42 70 200 323 439 66 91 93 720 SS 839 62 84 922 26 63. — «7021 85 101 9 40 235 SOS 408 78 93 538 70 631 747 803 9 71 88 93 930 67 85. - «8060 72 134 77 322 32 90 418 741 8U 828 43 8st 91 919 86. — »V0S5 14« 235 53 98 307 20 25 90 4VS 504 648 49 759 962 88. — -«080 101 29 225 69 473 507 12 «1 91 «12 712 823 64 949 82. — -1142 320 4 -3 506 626 71 712 55 638 89 903 4 7 37 48 «8. — --184 20« 369 86 404 16 33 515 51 68 643 «1 708 SS S4V 980. — -»0"4 13 14 20 41 43 72 78 79 82 171 262 310 83 515 54 698 770 932 50 Sb. — 74343 72 460 98 591 704 SO 29 83 882 947. — 75042 100 180 90 210 34 3« 333 495 500 628 703 42 SIS 33. — -«031 52 109 18 53 61 2,-5 519 688 94 714 44 876 SOS 95. — --025 91 144 50 80 223 8b 331 48 76 460 930 42 76. — -8013 39 61 88 101 239 354 58 7b 95 580 73 638 810 940. — 7V025 50 84 105 88 211 18 43 »14 447 527 659 82 74« 827 76 904. — 8«035 40 107 4« «03 4 16 27 58 87 92 372 94 435 5« 74 78 605 43 71 87 807 16. — 81181 233 45 302 25 27 460 528 35 37 54 83 651 731 35 861 914. — 8-009 78 114 205 321 55 691 700 761 804 21 39 964 87. — 8-043 50 94 SS 144 219 52 458 73 81 588 626 28 734 «5 841 66 81 95 900 924 73. — 84044 121 253 312 21 8« 417 82 507 43 71 630 49 92 897 905. — 8S084 125 369 SO 42« 539 76 «92 99 871 971. — 8S178 278 367 424 538 6« 73 631 73 607 37 87 91 941. — 8-008 11 16 22 40 50 105 »3 36 265 362 69 SS 445 537 617 59 82 912 19 37 55. — 88064 1l4 76 268 318 42 62 82 407 77 87 92 506 64 708 37 73 813 3« 85 951 78 92 98. — 8V135 223 378 406 62 503 48 649 SO 775 82 801 60 945 47. — v«014 19 309 51 423 32 55« 91 600 645 90 719 808 41 935 «1. — «1020 87 212 355 83 455 87 518 28 «c>6 97 721 819 62 904 12 3 ). — «2082 104 53 63 96 387 401 9 16 85 88 532 63 61? »5 65 88 770 86 975. — »-033 322 413 60 «st 73 542 54 630 39 61 754 79 802 3 29 44. — «4012 94 104 31 214 62 355 558 77 602 58 79 716 843 47 91 931. — «.»033 248 72 75 »32 555 i>40 747 963 79. — ««097 105 57 95 97 286 323 59 407 44 59 519 50 «7 70 76 620 30 714 806 90 923 47 73 94. — «7040 342 79 82 452 515 60 667 72 86 87 85«. — »8058 127 «1 90 257 358 95 452 510 94 97 624 26 37 47 81 749 82 99 840 67 930 38. — ««020 26 57 273 77 87 438 539 87 631 77 750 60 871 75 SO SOI 31 «st. i»ed»cl«r ..»>« >»?«>»,,«. — . - ' - »l UI e« Kiir den muiU»Ui<>>«» Ldeil Proiesior llr. Oecar B- »«>». könnte» nur sür die Linie Leipzig-Wallwitzhafeu eintreten, den« di« Linie nach der Saale muthe Leipzig eine selbstmörderisch« Politik zu, Leipzig und Sachsen würdeo damit zum Hintcrlaud für Halle gemacht. Herr vr. Gensel: ES könne uicht geleugnet werden, daß der Lanal nach der Saale sich bei Manchen doch Sympathien erfreue, insonderheit bei der preußischen Regierung in Merseburg, die iu der Sache ein gewichtige» Wort mit zu redeu habe. Es sei da» ei» Hinderniß, da» dem Lonalprojeet Leiptig-Wallwitzhofen im Wege stehe. Zum Andern habe der große Krach i« den 70er Jahre» die Angelegeuheit verzögert. Jetzt, nachdem die Krisi» üderwuuden, nachdem ein frischer Zug wieder in Handel und Wandel gekommen, erscheine e» wohl an der Zeit, in dieser Frage wieder vorwärts zu gehen und er, Redner, begrüße deshalb die au dieser Stelle gegebene Anregung mit Freuden. Herr Stadtrath Nagel: Gegenwärtig Hab« di« sächs. StaatS- regierung etwaigen Schwierigkeiten von preußischer Seite, wie sie vva einem Vorredner augedeutet worden, eiu Lompe»sationspr«ject in Gestalt der Concessivnirung de« Elbr-Spreeeanale» in der Hand. Die Frage nach der Rentabilität des Lanal» Leipzig «Wallwitzhasen sei dahin im Allgemeinen zu beantworten, daß Lanäle überhaupt nicht rentiren, in der ganzen Wett uicht, «ud daß ihr Nutze» »ur eiu indirekter sein könne. Herr Friedrich Botgt brachte sür deu Lanal etue Richtung mehr in östlicher Richtung, die vermöge der hierbei zu benutzenden Wasserläuse weit billiger herzusttllen sei, in Borschlag, wurde aber vom Vorsitzenden daraus aufmerksam gemacht, daß uur das Eaual- project Leipzig-Wallwitzhasen zur DiSrusston flehe. Herr Schuoor: Eine 10jährige Lrsahruag al» Landtagsab geordneter lasse ihn nicht so vertrauensselig zur sächsischen Regierung und zur sächsischen Laadesvenretung blicken. Er könne versichern, daß, wenn Leipzig irgend einmal eine Vergünstigung zu Lheil werden sollte, dann immer große Abgeneiglheit vorhanden gewesen sei. Trotz alledem sei er dafür, daß die Regierung in der Laual- Angelegenheit um ihre Unterstützung angegangen werde. Die Debatte war hiernach erschöpft und es genehmigte die Ver sammlung einstimmig den Antrag des Rejereuten, daß vom Zweig- verein sür Handelsgeographie der Rath der Stadt und die Handels kammer ersucht werden solle, ihr Interesse ouss Neue und i» kräf tiger Weise dem Project eine» CaaalS von Leipzig nach Wallwitz hasen zuzuwenden und zu diesem Behuf« eine Petition cm die königlich sächsische SlaatSregierung behufs Bewilligung ausgiebiger Staaisunterstützung zu richten. Gleichzeitig sollen die betheiligten preußischen und onhallischen Städle ersucht werden, ihrerseits mit Petitionen bei ihren heimischen Regierungen vorzngehrn. Die Versammlung wurde hieraus in vorgerückter Stunde geschlossen. » Vermischte». 6. She«nttz, 7. November. Während in der am vorigen Sonn abend abgehalienen außerordentlichen Generalversammlung der Aclionaire der Chemnitzer Societätsbrauerei zu Alten- dors, wie schon berichtel wurde, eulstimmig die Liquidation der Gesellschaft beschlossen worden war, ist gestern Montag Vormittag vom hiesigen königl. Amtsgericht über daS Vermögen der Acticu- gesellschuft Lhemmtzer Societätsbrauerei zu Aliendors das Lon- cursv erfahren eröffnet worden. Zum Loncursverwatter wurde Rechtsanwalt Or. Oppe hier ernannt, Concursforderungcn sind bis zum 19. Dccemver 1882 anzumeldea. Zur Beschlußfassung über die Wahl eine« anderen Berwaliers, sowie über die Bestellung eines G Lubigerausschusses ist aus den 5. Deeember d. I. Borniittog» 10 Uhr und zur Prüfung der angemeldettn Forderungen aus den 3. Februar 1883 Vormittags 10 Uhr Termin anbrraumt worden. — Gestern, Montag, fand übrigens auch die esite ordentliche Generalversammlung der Actionaire der Sächsischen Stick- maschiuensadrik in Kappel-Lhemnitz statt. I» derselben waren vettreteu 672 Stück Attien durch 9 Aclionaire, welch« einstimmig den vorgelegten Geschäftsbericht und die Bilanz genehmigten, der Direktion Dxharge «rtheilteu und die vorgesasiagene Vertheilung des Reingewinne- zum Beschluß erhoben. Der elfte Dividenden schein wird vom 1. Dccember ad bei Anhalt öi. Gagener Nachs. in Berlin, bei dem Lhemaitzer Bankverein in Chemnitz oder bei der Gesellschaftscasse mit 18 per Acne eingelöst. Die ftalutengemäß ausscheideudea vier Aussichtsratheiiiitglieder Rechtsanwalt Ir la scher, Heinr. Joft, Louu» Beaudorj und Jul. Lorey wurden wiedergewählt. ff Plauen, 6. November. Der bis zum Ialr» 1886 ver längerte Verrdelungsverkehr mit der Schweiz hat sür die Bleichereien und Avpreturaustalten P anens einen großen Werth, denn eia großer Theil der in der Schweiz fubricirien Gardine» und Stickereien wird hier veredelt. Nur einige Artikel gehen auch von Deutschland nach der S-uwciz. um gefärbt oder bedruckt zu werden. Viel« Schweizer St ckereijabrikanlen lassen von hiesigen St>ckmaschin«nbrsi-ern auch ihre Stickereien ansertigen und machen damit den hiesigen Fabrikanten im Auslände Loucurrenz. Leider werden meist sehr gewöhnliche Waaren lür die Schweiz ge- stickt. Ein großes Handelshaus von St. Gallen ho« eine» beioaderen Vertreter hier, welcher die Stickereien für dasselbe besorgt. Während nun sür einen Theil unserer Industriellen der Ver-delnngsverkehr mit der Schweiz von großem Nutzen ist, glaubt ein anderer lheil sich dad» rch be- nachtheisigt, daß Schweizer Weistwaarengeschäfte hier arbeiten lassen und mit der hier gesrttigteu Waare ihnen un Auslände den Rang streitig machen. So lange die Slukmaschinea nicht viel zu thun Hallen, sagte man darüder nichts, denn man inußtt froh sei», wenn sie beschäftigt waren; aber jetzt, wo die Maschinen fortwährend ge sucht werden, möwt- man die Ausländer ganz verdränge». Eine hiesige Firma ha» sogar bei der Handelskammer rin Schreibe, eia- gereicht, da« die Aushebung de« Stickerri-Veredelung-verkrhr« mit der Schwei; verlangt. Tie Kammer südlte sich aus dem Grund«, »eil der «ertrag in4 der Schweiz noch bi« 188« gilt, »icht veranlag, dem Schreiben Berücksichtigung angedeihe, zu lassen. Sächsische Waaren werde» »ur wenig i« Schweizerlaud« veredelt; de«a im Jahre 1881
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