Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 25.10.1883
- Erscheinungsdatum
- 1883-10-25
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188310254
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18831025
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18831025
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1883
- Monat1883-10
- Tag1883-10-25
- Monat1883-10
- Jahr1883
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- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 25.10.1883
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Erscheint täglich früh 6'-, Uhr. Lrdoriipn «ui Lrprßiti»» Iohannesgaffe 38. AprkMuiiLkn der Ledutl«»-. Vormittags 10---12 Uhr. Nachmittags ö—6 Uhr. ,i»r hi» NHs,»d« »»,«<«»»»» M-ouiercht, m«cht Hch »l« si,d»iu«, m»t v«r»m»l>ch> NWM und Tamblaü An»«h«e her für dt« «flchfts»l»»nd« Nummer heftt««te» -User«»« «» Wschentn,«» dt» » Uhr Nach»«»»«,», in Sonn- u«h Festt»,rn srü» hi«'/,» Uhr. Zn de» Filialen kür Znl.-^nnahme: Otto Ule««. U»>»ersstäi«straße Ni, L«U« Lisch», Katharineastraße iS. h. »ur »i« 'l,S v»r Anzeiger. Lrga« für Politik, Localgeschichte, Handels- und GeschWverkchr. 288. Donnerstag dm 25. October 1883. Amtlicher Thetl. Bezugnebmend aus die Bekanntmachung vom 15. d. Mt»., die Enthüllung deS LetbuizdenkmaleS betreffend, bitten wir die Anruohuer derjenigen Straßen und Plätze, durch welche sich der Festzug bewegen wird, durch Schmückung und Beflaggung der Gebäude die F>.er des Tage» erböhen zu wollen.' Betroffen werden: der AugustuSplatz, die Grtmmatfche Ttraffe, der Marktplatz, da» Tbo,-"«- gaßche» und der Thoma-kirchhvf. Leipzig, den 23 October 1883. Der Rath der Stadt Leipzig. vr. z vr Georgi. Wangemann. Vekanntmachnng. Wegen der am UZ. dsS. MtS. stattsindenden Enthüllung des LeibnizdenkmalS und der Bvrbereitunqen dazu wird am 23. und SS. dsS. MtS. der Obstmarkt vom Thomaskirchhofe aus den Fletscherplatz verlegt. Leipzig, am 22. October 1883. Der Rath der Stadt Leipzig. Vr. Keorai. Hennia. Pekanntuiachlllig. Wir beabsichtigen im nächsten Jahre die Jeltzer Straße von der Albertstrast« bi« zur Südseite der Hohen Straße umpflastern zu lassen und ergeht deshalb an eie Besitzer der angrenzenden Grundstücke und bez. an die A». wvhner hierdurch die Aufforderung, etwa beabsichtigte, den bezeichneten Straßentract berührende Arbeiten an den Privat- GaS- und Wasserleitungen und Privatschleußen ungesäumt und jedenfalls vor der Reupflasteruug auSzusühren. da mit Rücksicht aus die Erhaltung eines guten Straßen Pflaster» dergleichen Arbeiten während eine- Zeiträume» von 5 Jahren nach beendeter Neupflasterung in der Regel nicht mehr zuge lassen werden. Hierbei werde» die betroffenen Grundstücksbesitzer aus unsere Bekanntmachung vom 10. März 1881 aufmerksam gemacht, wonach vor der Neupflasterung bei Bermeidung einer Geldstrafe bi» zu KO oder entsprechender Haft und der sonst in der gedachten Bekanntmachung anqedrchten Nach tbeil, die Ableitung der Trans- und Fallrohrwässer mittelst besonderer Fallrohrschlcußen unter dem Straßenkörper in die Hauptschleutze der Straße vor deren Neupflasterung inner halb de» Straßenkörper» durch un» auf Kosten der betreffenden Grundstücksbesitzer so zu erfolgen hat. daß vor der Au-führung letztere die veranschlagteu Bauschkosten einzuzablen und bez. wegen der Ausführung bei uns «echtzeitig Antrag zu stellen haben. Leipzig, am 15. October 1883. Der Rath der Stadt Leipzig. vr. Tröndlin. EichorinS. In der Zeit vom 1. bis mit 20. October 1883 erlangten das hiesige Bürgerrecht: Albrecht, Julius Bruno, Jnspector am K. Louservatoriom der Musik; Andrer, vr. pliil., Richard. Direktor; Aßman», Moritz Paul, Handlungscommi»; Auerbach, Julius Moritz, Svielwaarenhändler; Becker, Carl Friedrich Oswald, Kaufmann; Bachmann, Eduard Ferdinand, Actuar; Be»mann. Max Meyer. Apotheker; Bester, Richard Hermann, Kaufmann; Brückner» August Moritz Wilhelm, Schänkwirt- u. Kupferdrucker; Büchner, Friedrich Gustav. Flaschcnbierhändler; Estriacn», Georg, Kaufmann; Gstert. Oscar Waldemar, Buchhändler: »«» Gtnflrdel, Max Jnnocenz Otto, Assessor; Iler, Daniel, Tanzlehrer; Neues, Franz Louis, Lehrer; «rstenderg, Carl Wilhelm, Schutzmann; riinkrl, Johann Adolf, Privatier; iriNsch, Christian Gustav Hermann, Kaufmann; tzettzler, Ernst Eduard Wilhelm Arthur, Buchhändler; Gßhre, Ernst Otto. Hilfscxvedieut; vannrr. Max Conrad, Architekt: Hansbnra, Wilhelm Eduard, Kaufmann; Hestrtch, Ferdinand Ernst, Buchdruckerei-Factor; Hetfterbe.gk, Ferdinand Leo. Apotheker; Heike, Franz Bernhard, Weißwaarenhäiidler; Hering, Karl Friedrich August, Architekt; Hülsen, Georg Rusolf, Maschinen Heizer; Kaiser, Wilhelm Gottfried. Maikthelfer; Kanzler, Carl Moritz, Restaurateur; Klnlttg» Carl Gotthelf, Schriftsetzer; Kichrr» Albrecht Eduard, Kaukmaiin; Krause, Alexander Hermann, Buchhandkungsgehilse; Krieger, Heinz Otto Ludwig, Schriftsteller und Reden»!; Lrtzlu. Paul Hugo, Referendar; Liedscher. Carl August, Ober-Telkgraphen-Assistent: Larrnz, Hermann Theodor, Kaufmann: Otto, Christian Friedrich Ludwig, Briefträger; Nüprtch, Friedrich Franz, Fleische-meister; Schützer, Franz Oswald Louis. Turnlehrer; Echmalbach, Karl Rudolf, Kauimann; Stützer» Gustav Eduard Hermann, Tapezierer; Trrdst. Robert Alexander, Tischlermeister; Uber. Amand Robert Paul, Kaufmann. Vekanntmachlmg. Pi« Anlieferung «no Planirung von 81» Kubikmeter Erde zur Aasbesserung der fftnttzrinne an bei, Schictzstünben in ber Burg- N»e bei Leipzig soll an den Mindestsordernden vergeben werden. Reflectanten können den in, Bureau der Unterzeichneten Ber- waltung — Schlaf, Vleißenburg. Thurm«,«»». Stube 1L — ausliegend»« Kostenanschlag, lowie die Vcdlnaungen einsehen, auch sind daselbst die Offerten schriftlich und versiegelt unter der Auf schrift: „Submission auf Anlieferung von Erd« betr." bis zum SS. Octebrr «. varmtttag« 1» Uhr abzugebeu. Leipzig, am 23. October 1883. KSnigliche Garnison-Bermaltnng. Nichtamtlicher Thetl. Nach rechts und links. Im Wahlkreise Greifswald-Grimmen ist der freiconservative Graf Vehr-Bebrenhos bei der Ersatzwahl zum Mitglied« de» Kkeichstage» gewählt worden. Ter von fortschrittlicher Seite ansgrstellte Kandidat, Senator Schwarz, ist unterlegen. Von den Socialdemokraten und Fortschrittlern ist man daran gewöhnt, in jeder Parlameutrsaifon mit einer große« Zahl von Protesten überschwemmt zu werden, in denen der Versuch gemacht wird, nachzuweise», daß die Wahlen wegen vor- gekvmiiicner Wablbeeinflussuiige» für nichtig erklärt werden müssen, d. h. selbstverständlich nur in de» Kreisen, wo die Fortschrittler und Sociaidemokrate» unterlegen sind, und auch vicseS Mal sind, unmittelbar nachdem der Sieg de» anti- fortschrittlichen Candldaten bekannt geworden war, in de» demvkratischc» Blätter» sofort wieder die gewohnten Klage» über die fürchterliche» Machinationen und Einschüchterungen der Gegner ausgetaucht. Wenn mau auch nickt Alle- zu billigen vermag, was i» Bezug auf die Agitation von conservativcr und sreiconserva- tiver Seite geleistet worden ist, so fordert dock dir Gerech tigkeit. nicht zu überlebe», daß auch die Fortschrittler, in dem, was sie als Wahlbeeiiiflussung bezeichnen, allen anderen Parteien mindestens aleick komme», wenn sie sie nicht übrrtreffe». ES ist eine alte Erfahrung, daß bei allen Wahle» durch die ver schiedenste» Manöver und Ucberlreibungeu von beide» Seiten in derselben Weise gesündigt wird, und wir sind ülerzeugt, diesmal so wenig wie srüljer wird cS de» Fortschrittlern ge lingen. wirklich ungesetzliche Maßnahmen ihren Gegnern »ach- zuweiscn, so daß an eine UngiiligkcilseiNärung der Wahl zu denke» wäre. Es ist nämlich eine Thatsache, daß die Fortschrittler in dem Wahlkreise Greisowald-Griinmeu die Majorität nicht haben, ihre früheren Siege habe» sie besonders der Unter stützung der Nationalliberale» zu danken gehabt, und nach dem die Fortschrittler in der letzten Zeit wiederholt bekundet haben, welche Auffassung sie von politischer Dankbarkcil haben, wie sehr ihnen echtes politisches Taktgefühl abgehk, daß sie nur daraus aus sind, sich die Herrschaft zu sickern und daß sie jede gemäßigt liberale Anifassung, welche sich über die bloße Negation erhebt, verweisen und tyrannisch unterdrücken wollen — da haben cS eben, wie wir vordem wiederholt zu gesichert, unsere politischen Freunde für angezeigt gehalten, den Fortschrittlern die früher gebotene Unterstützung zu ent ziehe». Es ist eine Tbalsache, daß bei der erwähnten Wahl die Nationalliberale» sich theil» der Stimiuabgab; enthalten, lheil« für den durchaus gemäßigt conservalivc» Gras Vehr gestimmt haben. Die Fortschrittler haben mit de» Nl'ckschrittle.n Da» ge. mein, daß sie nur sehr schwer für die Lehre» der Geschichte zugänglich sind, auch aus sie paßt bas bekannte Wort: „Sie habe» nichts gelernt und nicht- vergesse»-; wir sind also der Ueberzeugung, daß sie auch aus dem Ergcbniß dieser Wahl durchaus nicht die richtigen Schlußsclgerungen zieln» und sich bewogen finden werden, bei nächster Gclegenhett sich den Nationalliberalen gegenüber correclcr ober auch »ur auflan diger zu benehme». Am wenigsten ist das zu erwarten, so lange Herr Eugen Richter an der Spitze der Berliner Wahl agitation steht. Ziiimerhiu hoffe» wir. daß wenigsten» ein Theil de, Fortschrittspartei de» offenkundigen Thatlachc» sich nickt verschließen und wenn durch kein anderes Argument, so wenigsleilö durch de» Schade» klug und vielleicht gebessert werden wird. Wie schwer cs der Wahrheit übrigens wird, sich zur An erkennung Vurchzuringen. kan» auch »ach dieser Wahl wieder beobachtet werden. Während die „Post" ehrlich zugesteht, daß de» Fortschrittlern der Wahlkreis durch die Haltung der Nationallibcralen entrissen worden ist. ist eS der „Krcuzzeilnna", welche alles Gemäßigte zu hassen scheint, unmöglich, die ei»- sache Thatsacke zu sehen, oder was »och schlimmer, wenn sic sie auch sieht, zuzugeben. Sie empfindet arge Beklemmungen, wen» sie »ur an die Möglichkeit denkt, daß die gemäßiglc» Elemente sich vereinige» könnten, und eS lhut ihr wahrhaft web, daß hier bereits ein solcher Fall zu constatire» ist. Es berührt eiqeiithüiiilich. daß gerade in demselben Zeitpnnct Professor Wagner mit seinem Vorschläge in die Oeffenllichkeit tritt, daß die Evnservativcn sich mehr von dem Bündniß mit den Klerikale» loSlösen und sich de» Freiconservative» und Nationaliiberalen zu nähern bemüht sein mögen. Die ..Krruzzcitliiig" ist über die letzte von un» bereits besprochene Rede Wagucr'S ganz außerordentlich erschrocken, sie hat den Bericht für unrichtig gehalten und sich beeilt, bei Wagner selbst deshalb anzusragen. Herr Wagner hat erklärt, der Zeitungsbericht gebe seine Rede im Ganzen correet wieder, und nun versucht die „Kreuzzeitung" in niebr verlegener als seiner Weise nachzuwrisen, daß Wagner gleichwohl Da» nicht wünsche, waS er Vorschläge. Aber die frühere „Kreuzzeitung- ist nicht wieder zu er kennen und läßt deutlich merken, daß sie nicht mehr daS Organ der Conlervativen, sondern der „Cbrfftlich-Sorialen- geworden ist. Die „Kreuzzeitung- verzweifelt an der Mög lichkeit, die Natioiialliöeralen für eine ausrichtige Mitarbeit an „christlich-socialen" Ausgate» zu gewinne». Wir stimmen dem Bla te darin vollkommen bei. Für christliche Ausgaben und sür ffciale Bestrebungen, soweit wir nach reiflicher Prüfung sic als berechtigt anerkennen, sind wir stets mit aller Kraft eingetrcte» und werde» es auch ferner thun, aber die „christlich- socialen" Ziele und Mittel eine» Stöcker vermögen wir nie mals ol» wahrhaft christlich anzuerkeiinen, und weit entfernt sie zu fördern, wird man uns stet» in den Reihen Derer finden, welche sie für verderblich halten und bekämpfen. Und auch in anderer Beziehung hat die „Kreuzzeitung" reckt, wenn sie annimmt. daß wir niemals mit ihr Zusammen gehen werden. Es ist derselbe Punct, welcher Herr» Stöcker und die „Kreuzzeitung" von Wagner scheidet. Diese wollen mit den Klerikalen Hand in Hand gehen und glauben, daß mit Leute» ä l» Windthorst ein ersprießliches Zusammen arbeiten sür Deutschlands und deS deutschen Reiche» Wohl fahrt möglich ist. Wir sind der gegentheiliaen Ansicht. So lange die Ultra»,onlanen die Forderungen des Papstes und der E»rir sür schlechthin berechtigt hatten und de» Staat nicht sür befugt, sich selbst die Grenzen seiner Zuständigkeit zu ziehen, so lange werde» wir nicht mit ihnen zusammen- gehen, sondern es für unsere Ausgabe anscbc», sie zu be kämpfen. Und die Ultrainontancn müßten eben nicht sie selbst sein, ivenn sie von dieser ihrer Auffassung einmal ab geben sollten. Daraus folgt, daß sie die geborenen Gegner des deutschen Reiches, uuv ebenso daß wir ihre ewigen Feinde sein werben. Aber wenn da» auch Herr Stöcker und die „Kreuzzeitung" nicht einsehen. die „Kreuzzeitung" ist nicht mehr das maß- gebende Organ für konservative Anschauungen und wirb es täglich weniger. Die Auffassung de» Herrn Wagner erzreist immer weitere Kreise, und die „Kreuzzeitung- wird in abseh- Trotte gereichen. u.mnrben oder qar dazu ge- Wir haben »ns niemals - können wir uns drängt, Bündnisse abzuschließcn. eff ^ ^„s„e Absichten rübmen, niemals freund ov gelassen zu haben, getäuscht oder auch nur „,,ter. »och dem Wir ordnen uns >7,^' °^,jf°/ d« g°ld-nen Mittels,ratze L'm» L7L',°7.;« Leipzig, 25. Ortolitr 188-!. * Nach Vollziehung der Wahl in Greifswald sind nunmehr neck folgende N-ich-lag »Mandate -^rled.g^. Utgenanntc.. Wahlkreise sind Wahltermme noch mcht an- ^ ^ « Die Neuwahl zum preußischen Abgeordneten- . Ereseld ist aus den 7. November ausgeschrieben. An diesem Tage finden die Wahlmänner-Wahlei, Itatt. Be- ?n,.tthch wÄ b!e Wahl de« „ationnalliberalen Abgeordneten Seyssarvt wegen verschiedener Unregelmaßigkeltti, b« der Stärke der Uliramontanen und Liberalen wrrd cs w^cer einen hitzigen Wahlkampf geben. „ L». «Die „Norddeutsche Allgemeine Z."'»nst schreibt. „Mehrere Zeitungen bringen über Gra, marck. Boischaftsrath in London, mit wa^enber Sicher- helk Nackricklen. denen zufolge er.London v-rlassrn wur". In amtlichen Kreisen hat niemals etwa« da^ber verlautet und wir sind in der Lage, zu erklär«,, daß je« Rachrichten der Begründung entbehren. Gras Bismarck steht un Begriff, über FnevrichSruh aus seinen Posten zurückzukehren. und seine Abberufung von demselben liegt weder in seinen Wünschen noch in den amtlichen Intentionen." »Die österreichisch« Delegation, welche am Dienstag Vormittag eröffnet wurde, wählt« den Fürsten Ezartoryok' mit 35 Stimmen zum Präsidenten. Ezarloryski. nahm d» Wahl an und hob hervor, daß das FnedrnSbedürsniß brr Völker ein allgemeines sei. Alle Negierungen seien bestrebt, demselben Rechnung zu tragen. Die Delegat,m,, könne dem nach bei der Berathung des Armrebudgel» die Lage der Finanzen de« Staate« berücksichtigen, werde sich aber ander- seit» nicht durch Friedensstörungen beirren lassen, alle» zu gewähre», wa» absolut »olhwenbig ist, um die Monarchie bereit und gerüstet zu machen, sür die Ehre, die Interessen »nd daS Recht der Völker erfolgreich einzustehen. (Beifall.) Ezartoryski bclonle die Nothwentigkeit. die Institution der Delegationen hoch zu halte», da dieselbe ermögliche, in brüder licher Eintracht mit den Völkern Ungarn« sür die Macht und d,e Emheit der Monarchie zu wirken und sür dieselbe ein- zustehen. Die Rede schloß mit einem enthusiastisch erwiderten Hock auf den Kaiser, welcher väterlich bestrebt sei, allen seinen Völkern ihr gute» Recht zu wahren und zu schützen. Gras Hohenwart winke mil 28 Stimmen zum Vicepräsidenten ge wählt. Evronini erhielt 24 Stimmen. * lieber die Esango-Magharen schreibt man uns auS Czernoivitz, 20. October: Nachdem die Angelegenheit der Csango-Magyaren in der Presse der beiden Reichshälsten jetzt so vielfach besprochen wird, dürste c» von hohem Interesse sein, einen Rückblick aus die Bewegung aut dem Gebiete der Expatriirung dieses in der Bukowina isolirten Bolksstammes zu Wersen. In der Bukowina gicbt es süns von Magvaren dcnn lnite Gemeinden und zwar: An- drcassalva im Bezirke Nadautz, Hakiksalva und Jstensegils im Be zirke Sereth, Fo.oiiste» oder Jakobestie und Joscssalva im Bezirke Suczawa. Die Gemeinde Ändreasfalva war übervölkert. Manche Bewohner, welche die Mittel hiezu hatten, haben sich bereits vor län gerer Zeit in den näciistgelegenen rumänischen Gemeinden an- gelaust, eine sehr bedeutende Anzahl ärmerer Leute, die in der Regel nur ci» Wohnhaus aus einem ganz kleine» Grundstücke besitzen, ver schaffte sich — da die Arbeitslöhne im Jnlandc niedrig stehe» — in der Regel die Mittel zur Existenz durch Feldarbeiten im benach- barten Rumänien. Diese seit Jahrzehnten gepflogene Methode halte insofern »ochtheilige Folgen, als die erwähnten Arbeiter, die sich ohnehin nicht des besten Rufe- ersreuen und mit dem Strafgerichte »ur allzu ost in Lonslict gerathen, durch ihren alljährlich einige Monate andauernden Aufenthalt in der Moldau noch mehr demoralisirt werden. Aehnliche Verhältnisse herrschen ia den andere», Eingangs genannten Gemeinden. In den ersten Monaten dieses Jahres tauchten daselbst Agenten auf, die die Insassen der in Rede stehenden Gemeinden zur Auswan- derung anciserten, in Folge dessen sich die Aermeren unter ihnen entschlossen, nach Veräußerung ihrer Habseiigkeiten nach Ungarn zu ziehe» und sich dort niedcrzulaslkn. Im Lause de« Jahre- sind in der Thal zahlreiche Familien theil» nach Rumänien, zumeist nach Ungarn ausgcwandert. Die ungarische Regierung, von der die Idee der Revatrnrung der Bukowinaer Magyaren nicht ausgegangen ist, bewahrte dieser Bewegung gegenüber eine wohlwollende und fördernde Haltung. Für die österreichische Behörde waren »ach dieser Richtung im Große» und Ganzen Art. 4 de» Staal«arundge>etze- vom 21. Dc- eember l8«7 über die allgemeinen Rechte der Staatsbürger und die zu dem bezeichneten Arlikel erschienenen Verordnungen maßgebend. Die Behörden in der Bukowina hatten die doppelte Pflicht, die armen Bewohner jener Gemeinden gegen die Irreleitung oder Ausbeutung durch falsche oder gewissrnlose «genirn zu beschütz«», anderseits aber daran, streng zu achten, daß di« Au-wanderndk» ihre Militair- und Militair-Tarpslichten. sowie etwaige sonstige persün- tich, Verpflichtungen gegen da« Aerar erfüllen. Diese Lauielen wurden nach beiden bezeichneten Richtungen gewissenhaft gewahrt, so daß den Bedürden nichts Andere» übrig blieb, als jenen Loloniften, die ernst- l,ch auszuwandern brabsichitgien. die gewünschten Reisr-Documente ousznfolgen. Die Answanbernden sind zumeist solche Arbeiter, die b'""'iach Rumänien aus Arbeit »u gehen pflegten. Die «ster- reichlichen Behörden holten somit absolut keine, Grund, sich Unqar» gegenüber weniger entgegenkommend zu erweisen, als e« in Fällen der Aucioaiidrrniig nach Rumänien geschieht. Do« Vorgehe» der Behörden war im Sinne der bestehenden Gesetze ein durchaus cor- rectes Dies ist auch der allgemein» Eindruck, den die Expatriirung der Csoiigo-Magyarcn hier im Laute hinierlassen hat. " u« Rundschreiben de» russischen Minister, des öffentlichen Unlerricht« an die Kuratoren der Lebrbezirke behandelt d,e Bewegungen unter den Studi,enden und agl: Unabhängig von anderen Gründen, welche diese Bewe- Anflage LS,L0E» ZU>«unr»,at»»rei» viertel,. 4'/, M, Mkl. Brinaerloh» 5 Mk., durch die Post bezogen 6 Mk. Jede einzelne Rmnmer 20 Pf. Belegexemplar 10 Ps. Gebühren für Extrabeilage» «die Poftbesürderung 3S ML «tl Postbesördernng »8 Mk. Znlrratr «gespaltene Prtitzrilr SO Pf- Größere Schriften laut unsere« Prei<- verzeichniß. Tabellarischer u. Zisserniatz nach höher» Tarif. keclimru unter i»r» Kr-act1»n«ßrlch die Svaltzcile öv Ps. Inserate sind stets an die Srpetzttt«» zu sende». — Rabatt wird nichi gegeben. Zahlung prnevuweranäo oder durch Post- uachaatnne. 77. Jahrgang. chädlicken^ Einfluß ^lenken"'. *>«" I August zu Pari« wieder ansgenömmei, worden. Edcillemcl- ölcher Personn, ausqesctzl'scirn ^die weam^ckl^^ l!' ^ I bterdet den, chincsischcn Gesandten. MarguiS v» en ausgeicyr ,c,en. d,e wegen schlechter Führung > Tseng, erklärt. Frankreich beabsichtige keine Eroberung Anam». au» de» Lehranstalten relegirt worden seien, aber mit ihren früheren Commilitonen Fühlung behielten und überhaupt zum Zweck de» Agitirens und des AufreizenS zu Ex- ccsien -Beziehungen mit der lernende» Jugend nnter- bielten. Aus die Unerfahrenheit und die Leichtgläubigkeit der Jugend rechnend, suchten diese Agitatoren, die von ihnen vett'olqlen agitatorischen Zwecke verhüllend, die Jugend zur Organisirung von Corporationen mit Casscn, zur Abhaltung von Versammlungen re. zu verführen, was nach den bestehen den gesetzliche» Bestimmungen unstatthaft sei. Diese gesetz lichen Schranken abzuändern, fei die Regierung keineswegs gewillt, da sie dieselben als für die Wohlfahrt der Studenten unbedingt nothwendig und nützlich erachte. Von de» Agita toren aber wurde darauf gerechnet, durch da» Anstisten von Unruhen die Vorstände der Lehranstalten zu weiteren Ausschließungen von Studenten vom Besuche der Lehr anstalten zu nöthigen und dadurch in den Familien und in der Gesellschaft Mißvergnügen hervorzurufen. Die Schul behörde» wären mit den Excedirendcn zwar immer mik Nachsicht verfahren und hätten durch Milde aus dieselben einzuwirken gesucht, die Hartnäckigkeit der Aufwiegler habe die Behörden aber schließlich zur Ergreifung strenger Maß regeln genöthigt. Die Bittgesuche der Rclcgirten um Wieder aufnahme feien deshalb, auch wenn Letztere Neue bekundet hätten, abgelehnt worden, da man unruhigen Elementen die Wiederaufnahme in die Kreise der Stutirende» versage» müsse. Der Minister beauftragt schließlich die Curatoren. der Lebranstaltcn, der lernenden Jugend, um dieselbe vor dem schädlichen Einflüsse der Agitatoren zu bewahren, vor Allem einzuschärsen. daß Studenten, so lange sie sich in einer Lehranstalt befänden, sich nicht versucht fühlen sollten, eine politische Rolle zu spielen, sondern nur Lernend« sein dürsten. * DaS montenegrinische Amtsblatt „GlaS Tscher- nogorza" ist, wahrscheinlich auf einen Wink aus Peters burg, ans die deutsche Politik sehr schlecht zu sprechen. E» versuchl in einem Leitartikel auSzusühren, daß e» der deutsche» Diplomatie allerdings gelungen, Frankreich in eine Reihe gefährlicher Colonialkriege zu verwickeln, ja auch die pöbelhaften Scenen, die gelegentlich der Ankunft deS König« von Spanien in Pari« dort stattaesunden, seien aus deutsche Zettelm,gen zurückzusiihren und sogar König Humbert habe »L mit der ihm angeblich drohenden Republik schrecken lassen. Nur Rußland, diese riesige slavische Macht, bekümmere sich wenig nm diese« kleinliche deutsche Ränlrspiel und schenke de» Bündnissen der angeblich großen nutz thatsächlich kleine» Stützte« Europas keinerlei Beachtung. Nach der Ansicht de» mantenegrß- nisckcn BlatteS giebt e» überhaupt in Europa nur zwei wirklich« Großstaaten: Rußland und England. Der eine gebietet über Ost- der andere über Westeuropa. Alle anderen Staaten, die sich, wie der Frosch in der Fabel» nur groß ausblähen, spielen bloS eine ephemere Nolle. DaS russisch-cnglisch- sranzösische Bündniß beherrscht thatsächlich Europa und könne i» kürzester Zeit seine Gegner auf allen Puncten zermalmen. Man denke sich nur, schließt „GlaS Tschernogorza-, die englische Flotte in Aktion gegen die Berliner BUndniß- prählercien, Frankreich im Anmärsche gegen Deutschland und ganz Rußland zu Pferde steigend! DaS Schicksal der Gegner dieses furchtbaren Bündnisses wäre keinen Augenblick Zweifel- Haft. — AuS Viesen Aeußerungen ist jedenfalls zu entnehmen, daß man in Cetinje die deutschfeindlichen Kundgebungen der Petersburger Blätter noch zu übertrumpfen'versucht. * Zur savoyifchen Neutralitätsfrage schreibt man der „Polit. Corresp." auS Bern, IS. October: Der savoyifchen Neutral itätS-Angelegeuhettwirdseitrus der Bundesregierung die volle Beachtung gezollt, welche die prin« cipiellc Bedeutung dcS Gegenstandes sür die Schweiz beansprucht. Einem sormellen Beschlüsse des Bundesraths selbst in dieser Frage muß der Bericht des politischen Departements vorangehen, dem der Bundespräsident Herr Ruchonnet selbst als Lhcj vorsteht. Un geachtet dessen vei lautet schon jetzt Manches über die diesbezügliche» Anschauungen in Kreisen des BundeSratheS und Ihr Correspondent ist ia der Loge, Ihnen hierüber aus Grund verläßlicher Mittheilungen Folgende« zu berichten: Den französischen Trupvcnnianövern an der Grenze bei Genf wird durchaus keine Bedeutung beigclegt. Zu allen Zeiten, unter der piemontesischen, ivic unter der sranzösischen Herr schaft — so betont nian — seien in de» Siädtc» Nordsnvoyens Bonnkville, Annecy. Thonon kleine Garnisonen gelegen, gegen deren Terrainübungen keine Einwendung erhoben werde» konnte. Um so weniger könne die- in dem vorliegenden Falle geschehen, wo die Manöver nicht aus Anordnungen von Poris auS stattsanden. sondcrn von den betreffenden Batailloiischefs veranstaltet wurden. Etwa- bedenklicher faßt ma» die beabsichtigte Befestig» ng de» Mont du Vuacke auf, der dem fraiizösiiche» Fort de i'Ecluie gegenüber aus neutralisirlem Gebiete gelegen ist. Man könne auch hier nicht von vornherein der Errichtung einer FestuiigSanlagc aus dem benannten Berge eine feindliche, gegen die Schweiz gerichtete Aesicht unterlegen. Dieselbe erscheine ziiiiächsl iinr als eine Schntz- wehr für die sranzösiiche Grenze, hervorgcrnscii durch die Anlage einer neuen Eisenbahn aus savoyischem Gebiete, die, hart am Fuß des Mont du Buaclie vorbeigehcnd, sich »iiiiiiuelbar vor dem großen Tunnel, welcher unter dem Fori de l'Eclusc hilid'.'.rctnübrt, mit der Eisenbahnlinie Gens-Lyon vereinigt und so dem genannlen Fort alle Bedeutung raubt. Nun hätten die geplanten Festungswerke aus dem Mont du Vuache die Ausgabe, die gedachte» beiden Bahnlinien an ihrem Vereinig,ii>gsp»ncte z» bchcrrichen, so daß sic das Fort de I'Ecluie nur siipplircn und die Verlheidig»iig-:anstalle» an der sranzösischen Grenze vervollständige». Anderseits lasse sich jedoch nicht übersehen, daß die AnSsiiyrung des ernmlmten BeieflignngS- planes als Präcedenz ausgenntzl werden küunle, sür die Errichtung einer ganzen Reihe von Besrstignngen am dem durch die Verträge sür neutral erklärten Gebiete (ccm Mont Salöoe, Vonart re), wodurch da» zum Schutze der Schweiz bestehende Verhältnis, aller dings illusorisch gemacht werden würde. Es gilt als wahrsitxinlich, daß der Bu n d e s r a t h die sran- Msche Regierung um ihre Absichten bezüglich jener Vorarbeiten me eine Fesiungsanloge aus dem Mont Lu Vuache besragen und sie ersuchen wird, sich mit ihm über eine genaue Auslegung deü Artikel«, betreffend die Neutralisation Nord-Savoyens, auseinander- zusetzen. * In den sranzösischen Kammern ist am Dienstag da» Exposä des Ministers deS Aeußern, Ehallemel- Laronr, über die Tonkin-Aiigelegcnhcit zur Vertheilung gelangt. Dasselbe giebt in seinem ersten Theile rme Ueber- sicht der Ereignisse in Tonlin seit dem 20. Mai d. I., der zweite Theil hesckästigt sich mit den gepflogenen Verband» lungen. Die ersten Besprechungen zwischen Li H»ng Mang und Tricou seien ohne Erfolg geblieben, Cbina habe den Vertrag von 1874 nickt anerkannt und den Krieg augrn- scheinlicki vorbereitet. Die Versprechungen seien dann im Cba kleine!« l,,
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