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Wochenblatt für Zschopau und Umgegend : 27.01.1885
- Erscheinungsdatum
- 1885-01-27
- Sprache
- German
- Vorlage
- Stadtarchiv Zschopau
- Digitalisat
- Stadtarchiv Zschopau
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id512512809-188501273
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id512512809-18850127
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-512512809-18850127
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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- ZeitungWochenblatt für Zschopau und Umgegend
- Jahr1885
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57 sei Vkrhslten der Freisinnigen nicht gebilligt worden, wie ein Lied beweise, in den, e» heiße: „Prinz Engeln der edle Ritter, wollt dem Kanzler ic." (Rufe: Singen I Große Heiterkeit ) Auch singen könnte jch es ja, aber das geht doch hier nicht, (Stürmische Heiterkeit) Abg, Windt Horst sagte, notwendige Mittel seien dem Reichskanzler am 15, Dezember nicht versagt worden, sondern ein neuer Direktor, Ein Teil der Presse habe die Sache völlig entstellt und die Bewegung auch rasch abgenommen. Ihm sei von seinen Wähler» eine mit 5000 Unterschriften bedeckte Zustimmung«, adressr zugegangen. Die Bewegung sei ein Verbrechen Hegen die Autorität de» Reichstag» gewesen, denn man hetzte die Bürger gegen ihre gewählten Vertreter auf und da« sei ein revolutionäre» Beginne». ES sei Unbegreiflich, wie Konservative sich dabei beteiligen konnten, Redner werde auch bei der dritte» Lesung des Etats die 20000 M, ablehnen. Abg, v, Ben da äußerte, die Bewegung sei ein Stück der deutschen Geschichte, alle« was heute dagegen gesprochen werde, könne daran nichts ändern, Abg. Stol le -(Sozialdemokrat) sagte, der Adressensturm sei künstlich an- geregt, überdies erfolglos gewesen. Der Reichskanzler habe doch die Majorität nicht hinter sich. Die Debatte wurde geschlossen und die Forderung von 150000 Mark mit gro ßer Majorität bewilligt — Hierauf folgte der Etat des Reichstage«, der debattelo« angenommen wurde. Ohne Debatte wurden ferner erledigt die der Budgetkommission -überwiesen gewesenen Teile des Etats für das Reichsjustiz, wesen und den PensionSfond Bei dem Etat der Ei en- bahnverwaltnng entspann sich eine kurze Debatte, woraus das Eisenbahnetatskapitel genehmigt wurde. Auch eine Ne- solution wurde angenommen, wonach die Regierung erwä- gen soll, welche Beamtenstcllcn im Neichseiscnbähnamte künftig Wegfällen können, S, v, 24 Januar, In der heutigen Sitzung kamen bei der fortgesetzten Beratung des Etats die Zölle und Verbrauchssteuern zur Diskussion, Auf die Anfrage, ob eine Erhöhung de« Petroleum-olle« beabsichtigt werde, er klärte Staatssekretär Burkhard, die Absichten des Bun- deSrat« hierüber seien noch uicht grcisbar hervorgetrete», «ine Erhöhung könne nur anf dem Wege der Gesetzgebung mit Zustimmung de« Reichstage« erfolgen. Der Staats sekretär verneinte ferner die Anfrage, ob die Negierung eine zollfreie Einfuhr von Baumwollwaren aus Frankreich zu gewähren beabsichtige. Titel 1 (Zölle) wurde hierauf un verändert genehmigt; bei Titelst (Tabaksteuer) konstatierte Staatssekretär Burchard, die Negierung sei seit der Mono polsrage der Tabakbesteuerungsfrage nicht näher getreten. Dieser Titel wurde ebenfalls nach kurzer Debatte genehmigt, Vermischtes. * Zur Ermittelung des Mörders derMühlcn- besitzersfamilic in Dietharz (Gotha) hat die Staatsanwaltschaft eine Belohnung von 1000 M, auszesetzt. * Frankfurt a, M,, 23, Januar. Von den verschiedensten Seite» gehen der „Franks, Ztg," Weitere Mitteilungen über die Verhaftungen zu, welche aus Anlaß des Mordes deS Polizeirat vr. Rumpfs stattgefunden haben. Namentlich glaubt die hiesige Polizei in dem bei Mannheim verhafteten Manne, der gestern hierher gebracht worden ist, wenn nicht den Mörder Rumpfs-, so doch einen Complicen desselben ergriffen zu haben. Sie soll ferner bestimmte Anhaltspunkte dafür besitze», daß drei Personen an dem Morde be teiligt seien. Weitere Einzelheiten, die erzählt werden, mitzuteilen, muß sich das genannte Blatt vorerst versagen, weil sie nicht ganz verbürgt er scheinen und leicht den Gang der Untersuchung stören könnten, * In dem Wohngebäude des Bierbrauers Pauli zu Weilheim kam am 22,Januar früh in einem Dachzimmcr Feuer aus, dem leider drei Menschen leben zum Opfer fielen. Zwei junge Dienstmäd chen im Alter von 17 und 18 Jahren und ein Schweizer im Alter von 28 Jahren erlagen dem Erstickungstode. * In dem Dorfe Ol schau bei Olmütz wollte am Donnerstag ein--Mann mit 4 Kindern in den dortigen Wirtshäusern übernachten, wurde jedoch, da er daS Schlafgeld nicht erlegen konnte, abge wiesen. Er mußte im Freien übernachten und erfror samt drei Kindern. DaS Wickelkind blieb am Leben. * Nachdem in Naumburg durch ungenügende Beleuchtung der Treppen und Hausfluren deS öfteren Unglücksfälle vorgekommen, verordnet der dortige Magistrat, daS vom 1. Februar d. I, ab mit Eintritt der Dunkelheit in sämtlichen bewohn ten Gebäuden die zu den Wohnungen führenden Räunie als namentlich die Hausflur, die Treppen und die Korridore bis 9 Uhr abends mit hin reichender und feuersicherer Beleuchtung zu ver sehen sind. Zuwiderhandlungen ziehen eine Ord nungsstrafe bis zu 9 Mk, ev. entsprechende Haft- strafe nach sich, * Zu Warschau ist am 20, d. ein böswillige- Attentat rechtzeitig vereitelt worden. Im Salon des Kunstvereins wurden hinter einem Gemälde mehrere mit Petroleum reichlich getränkte Stoffe, ein großer Vorrat von Zündhölzchen und eine glimmende Lunte vorgefundcn. Zehn Minuten später hätte der Schluß der Ausstellung erfolgen sollen und die teuren Gemälde wäre» dann sicher lich ein Raub der Flammen geworden. Zwei Damen, die sich vor den Gemälden auffallend viel zu schaffen gemacht hatten, stehen im Ver dachte, das Feuer angelegt zu haben, * Das durch den Tod seines bisherigen In habers erledigte Bistum von London ist eine der fettesten Pfründen, welche die englische Nation zu vergeben hat. Außer zwei Palästen und ei nem Jahresgehalt von 10000 Pfd. Stcrl. hat der Bischof von London 190 Pfründen, darunter 30 Stiftspfründen, zu seiner absoluten Verfügung. Der verstorbene Bischof, vr. Jackson, verheiratete seine acht Töchter an Kapläne und verlieh einem jeden seiner Schwiegersöhne eine reich dotierte Pfarre. Landwirtschaftliches. — Zur weiteren Förderung des Flachsbaues soll in Chemnitz eine Flachsbau- und -Berci- tungsschule mit einem Sommer- und Winterkursus ins Leben treten. Der SommeruuterrichtSkursus umfaßt insbesondere die praktischen Feld-, Röste- und Schwingarbeiten, welche die Schüler selbst auszuführcn haben unter Anleitung erfahrener Fachleute. Marktpreise in Chemnitz vom 24. Januar. Weizen Roggen Blaugerste Fnttergerste Hafer Kartoffeln Butter 8 .F 25 S bi« 8 ^ 75 Pf, 7 - 20 - - 7-65 - . 7 . 50 - - 9 - — - I 6 ' 80 * - 7 - — - , 6 » 40 - » 6-60 - > 3 - 60 - * 2 - 90 - 2 * — B - 2-40 - I -50K», 1 Ko, Achtundvierzigster Rechenschaftsbericht des Frauenvereins in Zschopau auf das Jahr 1884. 236 M. 30 Pf. 60 - — - .100 - — - ,15 - — - 5 » — - 3 - — - 960 - - - 156 90 15 40 - — 14 123 4 1 549 164 40 09 80 88 E i -i-rt ahme. vorjähriger Kassenbcstand. Geschenk von Ihrer Majestät der Königin Carola, - - Hrn. Georg Bodemcr, Ritter rc. in Dresden. - - Frau Julie Hannsen in Leipzig. - - einem nicht genannt sein wollenden Herrn. - - Ungenannten durch Frau Hotelier Lchnert. zurückgezahltcs Kapital. Zinsen auf das Jahr 1884 für die bei der städtischen Sparkasse eingezahlten Gelder. Zinsen von 300 M., in einem Zschopauer Stadtschul, denscheine bestehend. Zinsen für 1884 von 1000 M. Kapital, geliehen auf ein Feldgrundstück. Zinsen auf 4 Monate ausgeliehenes Kapital von 960 M. Zinsen auf das Jahr 1884 für die bei der Sparkasse eingelegten Gelder. Miete für 2 Kirchcnständc. - - 1 Kirchenstand halbjährlich. JahrcSsteuer von 183 Mitgliedern, L 3 M. freiwillige Beiträge zur Christbescherung von 164 Mit gliedern, als: 2 Mitgl. 15 M.; 2 Mitgl. 10 M.; 3 Mitgl. 3 M; 6 Mitgl. 2 M,; 5 Mitgl. 1 M. 60 Pf,; 32 Mitgl. 1 M.; 1 Mitgl.80 Pf.; 1 Mitgl, 75 Pf.; 1 Mitgl. 60 Pf.; 98Mitgl. 50 Pf.; 4 Mitgl. 30 Pf.; 7 Mitgl. 25 Pf.; 1 Mitgl. 20 Pf, Einnahme bei der Christbescherung. 2453 M. 37 Pf. Summe der Einnahme. Ausgabe. 430 M. 76 Pf. für 1351 dreipfündige Brote. 201 - — - - 1005 Speisemarken L 20 Pf, - 274 Stollen zu backen, außer dem Mehl. - 54 Paar Schuhe. - Strumpf-, Wollen- und Schnittwaren, in die städtische Sparkasse eingelegt. auf daS Jahr 1884 fällige und nicht erhobene Zinsen für die in die Sparkasse eingezahlten Gelder, für Röcke und Hemden zu nähen. - Einkassieren der Mitgliedsbeiträge. Aufwand bei der Christbescherung, 86 - 07 133 r 10 296 s 47 60 - — 960 » — 123 - 09 6 ,, 30 9 - — 3 . 90 2259 M. 69 Pf. Summe der Ausgaben. Abschluß. 2453 M. 37 Pf, Summe aller Einnahmen. 2259 - 69 - - - Ausgaben. 193 M. 68 Pf. Kassenbcstand. Dem Vereine gingen noch an Geschenken zu: 2 V. Ctr. Stollenmehl von der Firma Friedrich Winkler; 110 Mir. Stoff zu Hemden, Röcken und Jacken im Werte von 61 M. 60 Pf. von der Firma Gottlob Wunderlich; 12 Shawls, 1 Jacke, 6 blaue Schürzen und 8 große wollene Tücher von Frau Selma Graupner; 2 fertige Westen von Frau Hermann; 1 Paar Strümpfe und 1 Schürze von Frau Oberlehrer Heydel; 3 wollene Tücher von Frau Martha Hcntschel; 3 Pfd. Strickgarn von Frau Reiche; 2 Paar wollene Strümpfe von Frau B, Matthes; 2 Lamajacken von Frau Wüstner; 3 Paar wollene Strümpfe von Frau Gey; 1 wollene Männerjacke und 2 Paar Filzschuhe von Frau vr. Hommcl; 6 Westen von Frau Jda Gensel; 2 blaue Schürzen von Frau Stadtrat Martin; 5 Paar Strümpfe, 1 Kopfhülle und 2 ShawlS von Frau Walther; 1 Jacke, 1 Kopftuch und 1 Schürze von Frau Nestler; 2 Paar wollene Strümpfe und 1 Shawl von Frau MagiriuS; 2 Paar Stiefelchen und 3 Paar Holzpantoffeln von Herrn Gustav Otto; 9 Paar wollene Kindcrstrümpfe von Herrn Stadtältesten Gottschald; die Lichte für den Tannenbaum von Herrn Paul Schneider. Die Feier der Christbescherung hat sich durch gütige Ueberlassung der königl. Seminarturnhallc von Herrn Seminardirektor Israel, die Rede deS Herrn Pastor Wolf und die Gesänge der Kantorei, geleitet von Herrn Kantor und Oberlehrer Uhlmann, sehr erbaulich gestaltet. Im Laufe des Jahres wurden von 54 BereinSmitgliedern mit 2016 Portionen Mittagessen alte und kranke Personen, sowie Wöchnerinnen und au- der Vereinslasse 55 Personen regelmäßig und 57 Bedrängte mit zusammen 1351 Brot- und 1005 Speisemarken unterstützt. Bei der Christbescherung sind an 184 Schulkinder und 63 Alte außer je einem Stollen verteilt worden: 58 Paar Schuhe, 72 Hemden
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