Wochenblatt für Zschopau und Umgegend : 17.02.1885
- Erscheinungsdatum
- 1885-02-17
- Sprache
- German
- Vorlage
- Stadtarchiv Zschopau
- Digitalisat
- Stadtarchiv Zschopau
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- SLUB Dresden
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- urn:nbn:de:bsz:14-db-id512512809-188502173
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- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWochenblatt für Zschopau und Umgegend
- Jahr1885
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^81. Wochmblatt 1885. für Zschopau «ud Amgegend. Amtsblatt für die Königl. Amtshauptmannschaft zu Flöha, sowie für das Königl. Amtsgericht und den Stadtrat zu Zschopau. Erscheint Vl-nStag, D-Niilritag und Sonnabeno und wird am ild-nd «orher auigegeben und perlend». Viertellahrsviel» 1 M. »kl. Botengebühren und Postlpelen. 53. Zaörgav«. Dienstag den 17. Februar. Znleial- werden für hier mit 8 Pf., für auswürt» mit 10 Pf. pro gespaltene Korpuszelle berechnet und bi« mtllag« 1L Uhr bei dem r.age de, «»«einen« oorhergchenden Tage« angenommen. Bekanntmachung. Die Generalverordnung der Königl. Kreishauptmannschaft Zwickau vom 27. Dezember vorigen JahreS, wornach alle Leichen, an denen deut liche Zeichen der Fäulniß wahrzunehmen sind, nicht über den 4. Tag (4 mal 24 Stunden) von der Stunde des eingetreteneu Todes an im Sterbe hause zu belassen, sondern aus dem letzteren spätestens mit Ablauf der gedachten Zeitfrist zu entfernen sind, um entweder beerdigt oder in die Todten- halle übergeführt zu werden, wird hiermit wiederholt eingeschärft mit dem Bemerken, daß Zuwiderhandlungen gegen diese Bestimmung mit Geldstrafe bis zu 100 Mark —- beziehentlich mit entsprechender Haft bestraft werden und mit der Weisung an die Ortsbehörden, die strenge Handhabung die ser Bestimmung zu überwachen und die Leichenfrauen mit entsprechender Bescheidung zu versehen. Königl. Amtshauptmannschaft Flöha, am 10. Februar 1885. vr. Gehe. Z. Steckbrief. Gegen den am 5. December 1863 zu Chemnitz gebornen Dienstknecht Otto Bruno Hofmau«, welcher bis Ende October 1884 hi?^ in Diensten gestanden hat, ist die Untersuchungshaft wegen Betrugs verhängt. . ^ ' Es wird ersucht, denselben zu verhaften, in das nächste Amtsgerichtsgefängnis abzuliefern und davon Nachricht anher zu geben. Zschopau, den 16. Februar 1885. Der Königliche Amtsanwalt. ^Vilde. , An Bezahlung der Grundsteuer pro I. Termin 1885 wird hiermit erinnert. Zschopau, am 16. Februar 1885. Der Stadtrat: In Vertretung: Weber, Stadtrat. Hrtliches und Sächsisches. — Nach der vom kaiserlichen statistischen Amte ausgearbeiteten Zusammenstellung des Ergebnisses der RcichStagswahlen im Jahre 1884 stellen sich die Wahlergebnisse in Sachsen wie folgt: ES waren in sämtlichen 23 sächsischen Wahlkreisen vorhanden 622 792 wahlberechtigte Wähler und von dieser Gesamtzahl haben 364 602 ihre Stimmen abge geben; 1944 dieser abgegebenen Stimmen waren ungiltig, so daß 362 658 gütige Stimmen ver bleiben. ES fielen hiervon 82353 Stimmen auf die deutschkonservativen, 42572 Stimmen auf die freikonservativen, 64316 Stimmen auf die na- tionallibcralen, 44246 Stimmen auf die deutsch freisinnigen, 128142 Stimmen auf die sozialde mokratischen und 537 Stimmen auf die Kandidaten des Ccntrums; 492 Stimmen waren zersplittert. Ihrer Parteistellung nach sind gerechnet die Abgg. Reich, Klemm, Hartwig, Ackermann, vr. Frege, Ebert und Or. Hartmann zu der deutschkonserva tiven, die Abgg. von Carlowitz, Günther, Merbach und Gehlert zu der freikonscrvativen, die Abgg. Penzig, vr. Tröndlin und Holtzmann zu der na tionalliberalen, die Abgg. Buddeberg, Fährmann, Eysoldt und vr. Braun zu der deutschfreisinnigen, die Abgg. Geiser, Viereck, Stolle und Kayser zu der sozialdemokratischen. Partei. Auch diese Zu sammenstellung bestätigt, daß es Parteien giebt, welche im Verhältnis zu der Stimmcnzahl eine viel zu große Zahl von Abgeordneten erlangt haben und auf der andern Seite wieder Parteien, die vom gegenteiligen Schicksal betroffen worden find. Zu den elfteren Parteien gehören in Sachsen die Deutschkonscrvativen, die Freikonservativen und die Deutschfreisinnigen, zu den letzteren die Na tionalliberalen und die Sozialdemokraten. Es klingt geradezu komisch, daß die Frcikonservativen und die Dcutschfreisinnigen je 20000 Stimmen Weniger erlangten, als die Nationalliberalcn, und daß beide Parteien trotzdem je einen Vertreter mehr als die letzteren im Reichstage haben. — Bei der diesjährigen Frühjahrskontrollver- sammlung werden zum Landsturm übergcführt diejenigen Mannschaften des Beurlaubtcnstandes, welche in der Zeit vom 1. Oktober 1872 bis Ende März 1873 in den Militärdienst eingetreten sind, deren Dienstzeit also in der Periode vom 1. Oktober 1884 bis zum 31. März d. I'. ihr Ende erreicht. Diejenigen Mannschaften jedoch, Welche wegen längerer als einjähriger Kontrollent- ziehung oder wegen Nichtbefolgung einer Einbc- rufungSordre zum militärischen Dienst in die nächst jüngere Jahresklasse der Reserve oder Landwehr versetzt sind, treten bei der gedachten Kontrollver- sammlung nicht zum Landsturm über. — Ueber den Stand der Arbeiten für das König Johann-Denkmal wird folgendes mitgctcilt: In der Werkstatt des Herrn Professor Schilling, und zwar in demjenigen Teile derselben, welcher einst für die Germania auf dem Niederwald er baut wurde, ist das gesamte in Erz zu gießende Postament zu dem Reiterstandbilde des Königs bereits aufgestellt und die Modellierungsarbeiten der Reliefs und dekorativen Teile des Postaments in der für den Erzguß erforderlichen Größe haben bereits begonnen. Meister Schilling, wel cher sich bekanntlich kontraktlich verpflichtet hat, im Laufe dieses und der folgenden Jahre bis zum 1. Juli 1887 zunächst alle zum Postament ge hörigen Teile und sodann das Reiterstandbild gußfertig zu modellieren, hat auch für letzteres umfängliche Vorarbeiten bereits auSgcführt und wird voraussichtlich schon im laufenden Jahre einen Teil der schönen Reliefs für das Postamt fertig stellen. — Der zeitherige Forstrentbeamte inAugustus- burg, Premierleutnant a. D. Eachße, ist in der selben Funktion nach Pirna versetzt und. der zeit herige Bauvcrwalter in zum Forstrentbeamten in — Die Butterpreise belrugeD»N unsereiWcknde im Laufe voriger Woche für MKilo —4 Stücke: in Leisnig 1,68 bis 1,96 M., Großenhain 1,68 bis 2,00 M., Löbau 1,70 bis 1,90, M., Kamenz 1,80 M.. Roßwein 1,80 bis 2UMM., Bautzen 1,80 bis 2,10 M., Chemnitz^L^^U 2,HÜ M., Reichenbach-Zwickau 2,44 — Hochersreulich ist es, dIß aufven Gruben Himmelfahrt und Beihülfe zu Freiberg, sowie auf der Grube in Schönborn bei Frankenbehg neuer dings wieder sehr schöne Anbrüche aufdden be treffenden Erzgängen gemacht wurden. Die ge nannten Gruben sollen aber auch außerordentliche Anstrengungen gemacht haben, um die Erzgänge in den noch unaufgeschlossenen Feldtcilen zu unter suchen. Der siebenhundert Jahre alte Freibgxger Bergbau berechtigt immer noch zu neuen Hoff nungen und ist immer noch leistungsfähig. -- Die Unterlassung der Anbringung einer Schutzvorrichtung an der Scheunenlucke hat am Mittwoch in derLohmühle zu Thieme nd orfbei Ocderan zur Folge gehabt, daß ein Arbeiter auf die Tenne herabstürzte und sich dabei so schwer verletzte, daß er am andern Tage verstarb. — Die Leiche der ermordeten Frau Müller in Dresden ist am Donnerstag Nachmittag begraben worden. Der Beerdigung, welche in einfachster Weise vor sich ging, wohnte eine große Menschen menge bei. Ein mcrkwürviger Zufall hat es ge fügt, daß die Witwe Müller unter Mörderhänden genau an demselben Tage ihr Leben aushauchte, an welchem vor nunmehr 4 Jahren deren Ehe-, mann nach längerer Krankheit verstarb.. DieKeiche der Ermordeten wurde mit in das Grab ihres Mannes gebettet. Für die verwalten Müllerschen Kinder haben sich bereits Pflegceltern gefunden, indem edle Menschenfreunde sich ihrer annahmen, um für deren Zukunft zu sorgen. — Zu unseren früheren Mitteilungen über diese Mordthat, welche sich übrigen- vollständig bestätigt haben, kommt als neu noch hinzu, daß seit dem 23. vorigen M. noch vier Fälle vorliegcn, in denen Postan- »yeisungen über geringe Beträge auf auswärtigen Postämtern mit Adressen nach Dresden aufge- gebcn worden sind. Die betreffenden Adressaten in der ZahnSgaffe, Brüdergasse, Wilsdruffer Straße und Grunaer Straße sind nicht aufzufinden ge wesen, wohl aber hat derselbe Unbekannte, welcher vor der Ermordung der Frau Müller in der Wallstraße den Briefträger nach einem von ihm erwarteten, nach der Wohnung der Frau Müller adressierten Geldbrief gefragt hatte, ij> sämtlichen auf den übrigen Postanweisungen angegebenen Wohnungen kurz vor dem Eintreffen der betref fenden kleinen Geldsendungen eine Schlafstelle oder ein Zimmer gemietet und hat dann die Vermie terin zu entfernen gesucht. Glückliche Umstände haben in all^n. diesen Fällen vereitelt, daß der Unbekannte auch dort hat zur Mordwaffe greffen
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