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Wochenblatt für Zschopau und Umgegend : 14.02.1885
- Erscheinungsdatum
- 1885-02-14
- Sprache
- German
- Vorlage
- Stadtarchiv Zschopau
- Digitalisat
- Stadtarchiv Zschopau
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id512512809-188502143
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id512512809-18850214
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-512512809-18850214
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWochenblatt für Zschopau und Umgegend
- Jahr1885
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92 besuchen, wurde auf der Treppe von dem fliehen den Mörder angestoßen, eS scheint aber nicht, daß sie daS Gesicht desselben vollständig hat erkennen können. Der Verdacht lenkte sich zunächst auf den Schneidergesellen, welcher bei der Ermordeten in Untermiete gewohnt, und ist derselbe auch am Abend noch verhaftet worden. Jrrgang, so ist sein Name, leugnet entschieden, die That verübt zu haben. ES ist ferner festgestellt, daß Jrrgang eine auf IV» Mark lautende, inRadebrul an ihn aufgegebene Postanweisung zu erwarten hatte und daß ec vor der Ermordung der Müller den Geld briefträger in der Wallstraße anscheinend erwar tet und gefragt hat, ob derselbe eine Geldanwei sung an ihn habe. Weitere Umstände, auf deren Mitteilung wir noch verzichten möchten, lassen eS als ziemlich unzweifelhaft erscheinen, daß es auf eine Beraubung bez. Ermordung des Geldbrief- trägerS abgesehen gewesen ist und die Müller nur ermordet worden ist, um dieselbe zu beseitigen. Das Geschrei der Verwundeten hat den Mörder aber Wohl in die Flucht getrieben. Ob nun der Schneider Jrrgang oder ein vermutlicher Kom plice desselben, auf den gefahndet wird, der Mör der der Müller ist, konnte noch nicht festgestesi-^ werden. Der Gesuchte ist ein junger Mensch von kleiner Statur, kleinem dunklen Schnurrbart. Jrr gang soll Sozialdemokrat sein. — Beträchtliche Vermächtnisse für kirchliche und gemeinnützige Zwecke hat der im August v. I. verstorbene Gutsbesitzer und Kirchenvorsteher Hache in Cotta bei Dresden ausgesetzt. Er bedachte die Kirche zu Brießnitz mit einem für milde Zwecke bestimmten Stiftungskapital von 10000 M. und spendete weiter 1200 Mk. der Kinder- kewahranstalt zu Cotta, 300 M. dem evangelisch lutherischen sächsischen Hauptmissionsverein, 300 M. der sächsischen Hauptbibelgesellschaft und 300 M. dem evangelisch-lutherischen GotteSkasten im Königreich Sachsen. — Behufs Erzielung höherer Verkaufspreise für ihre produzierten Ware«, sowie zur Vermei dung des gegenseitigen DrückenS auf die Tages preise haben sich am Montag in Pirna 48 Be sitzer der au der Elbe gelegenen Sandsteinbrüche zu einer Genossenschaft vereinigt. Der einheitliche Verkauf der Sandstcinwaren soll durch eine Centralstelle geschehen. — Seit einigen Tagen wird der GaSmeister in derPapierfabrikzuKriebsteinvermißt. Der selbe ist, wie man vermutet, beim Reinigen der Fenster wahrscheinlich verunglückt, in den unmit telbar am Grundstück vorbeifließenden Mühlgraben gestürzt und ertrunken. — Als am Sonntag Abend in Lengeseld die freiwillige Feuerwehr im Gasthause „Zum Erbgcricht" behufs geselligen Beisammenseins ver einigt war, ward dieselbe durch die Nachricht allarmiert, daß eS im Innern des erst vor zwei Jahren erbauten, durchaus steinernen einstückigen Hauses deS Webermeisters Rothe brenne. Durch die Energie der Feuerwehr wurde der Brand bald gelöscht. Noch zur selben Stunde ward der Die gegen Herrn Bruno Gläser ausgespro chene Beleidigung nehme ich hiermit reuevoll zurück. Hermann Magirius. Lehrlings-Gesuch. Ein Sohn braver Eltern, welcher zu Ostern die Schule verläßt und Lust hat, die Strumpfstuhl- Nadelmacherei gründlich zu erlernen, findet gutes Unterkommen bei Theodor Krußig, Nadelmacher, Oberfrohna bei Limbach. Näh. Ausk. wird erteilt: Zschopau, Königspl. 273. Ein junger Mensch, welcher Lust hat die Bäckerei zu erlernen, kann unter annehmbaren Bedingungen Unterkom men finden bei Franz König, Bäckermeister. Für Ostern wird ein welcher die 1. Bürgerschule besucht hat, für ein hies. Engros-Geschäft gesucht und sind selbst- gcschrieb. Offert, in der Expedition d. Bl.iabzugeben. Einen gewandten Strumpfwirker auf Paget-Maschine, für rohe Ware aus bester Garnqualität, (tüchtiger Fußarbeiter) suchen Gebrüder Ficker. Hausbesitzer Rothe, weil er sich verdächtig gemacht, den Brand selbst vfranlaßt zu haben, verhaftet. — Die königl. Achtshauptmannschaft zu Glau chau erläßt folgende Bekanntmachung, das Nbhal- ten von Bockbierfestrn betreffend: In neuerer Zeit ist durch die Abhaltung von sogenann ten Bockbiersesten eine Unsitte aufgetreten, welche durch Völlerei und Roheit allem Anstands- und Sittengesühl widerstreitet. Bei solchen Bockbierfesten sitzen stundenlang in einem undurchdringlichen Qualm und bei schlechter Lust Leute verschiedenen Geschlecht« und de« verschiedensten Al- ter« zusammen, welche e« als ihre Hauptaufgabe betrachten, bei übermäßigem Genuß von schwerem Bier möglichst viel Lärm zu machen. Um die „Stimmung" zu erhöhen, sin- den musikalische Ausführungen statt und werden zum Ab singen sogen. „Bocklieder" verteilt, welche meist von der albernsten und niedrigsten Art sind. Nicht selten kommt es auch unter der aufgeregten Menge zu Thätlichkeiten. Seiten» mancher Wirte wird die» Treiben mit allen mög lichen Mitteln — unentgeltliche Verabreichung gesalzener Rettige, Aussetzung von Prämien für Konsumierung be stimmter, nicht geringer Biermengen — gefördert und da» Publikum in unverantwortlicher Weise zur Völlerei verlockt. Wenn nun auch im hiesigen Verwaltungsbezirke Bockbier feste ähnlichen Charakter» vorgekommen sind, so will die kgl. Amishauptmannschast zur Nachachtung für die Wirte daraus Hinweisen, daß ihrer Ansicht nach diese« Vorgehen mi«^« für die Ausübung de» Schankgewerbe» maßgeben- MWUestimmungen in Z 33,1 der ReichSgewerbeordnung Glicht zu vereinbaren ist, sondern vielmehr gegen die Wirte, welche sich auf diese Weise einer Förderung zur Völlerei schuldig machen, nach § 53 der Gewerbeordnung das Ver fahren behufs Entziehung ihrer Konzession einzuieiten sein werde. — In großer vom eignen Sohne bereiteter Lebensgefahr schwebte am Montag ein Fleischer in Grottau bei Zittau. Der Sohn war plötz lich wahnsinnig geworden und schickte sich allen Ernstes an, seinen Vater abzuschlachten, woran er aber glücklicherweise durch das Hinzukommen anderer Personen gehindert wurde. — In Hirschfelde ist, wie die„Zitt.Nachr." berichten, am Sonntag Abend zwischen 7 und schließen konnte, sich derart verbrannte, daß kurze Zeit darauf der Tod eintrat. Auch die beiden anderen erhielten nicht unerhebliche Brandwunden, der eine am Kopfe, der andere an den Füßen. Wer das Unglück verschuldet hat, läßt sich zur Zeit nicht feststellen. * Die in einem Restaurant am Breiten Wege in Magdeburg als Kochmamsrll beschäftigte Minna K. auS Wellen hat infolge einer Unvor sichtigkeit ihr junges Leben eingcbüßt. Sie war ani Sonntag Abend am Kochapparat beschäftigt und hatte eine Steinöllampe auf die heiße Platte de« Herdes gestellt; als sie eine Bratpfanne vom Feuer nahm, schlug die hell auflodernde Flamme gegen die Lampe, wodurch daS Petroleum explo dierte und sich über sie ergoß. Mit brennenden Kleidern lief sie auf den Hof, wodurch daS Feuer noch mehr angefacht wurde. ES geschah alles Mögliche zur Rettung der Unglücklichen, allein vergebens, denn sie ist am Montag früh nach qualvollen Leiden im Krankenhause gestorben. * Dieser Tage verbrannte auf offener Straße zwischen Maria-Ratschitz und Liegnitz ein dem Marionettenspieler-Ehepaar Fischer gehöriger Woh nungswagen und mit ihm daS den Genannten gehörige, in dem Wagen unweit des Ofens auf Heu gebettete Kind. Die Frau hatte auf einem nahen Friedhöfe daS Grab eines ihrer Kinder be sucht, während daS den Flammen zum Opfer ge fallene Kind und ihr völlig betrunkener Mann im Wagen verblieben waren. Nur mit Not ge lang eS der Frau, den Mann aus dem brennen den Gefährt hinauszuschaffen. * Eine neue Zeitung mit dem Titel: „DaS Schnupftuch" (Pocket Handkerchief) und auf Baum wollenzeug gedruckt, erscheint in Amerika. Der Name erklärt den Zweck. 8 Uhr ein Meteor nicdergegangen und auf das ^ Schieferdach des Wagenbauers Offermann mit solcher Gewalt aufgeschlagen, daß die davon ge troffene Tafel Schiefer zertrümmert worden ist. Stücke deS Meteors bis zu einem halben Pfunde im Gewicht hat man am anderen Morgen im Offermannschen Garten zerstreut aufgefunden. Der Stein ist dunkelgrün, trägt große Uneben heiten an sich, welche, durch ein Vergrößerungs glas betrachtet, wie kristallisierte oder überglaste Fclsengrotten mit tiefen Schluchten und Vor sprüngen auSsehen. Der Stein hat einen salpeter artigen Geschmack, auch befinden sich noch ganz Weiche Stellen daran. Marktpreise in Weizen Roggen Braugerste Futtergrrste Hafer Kartoffeln Butter Chemnitz vom 11. Februar. 8 30-bi, 8 ^75 Pf. r 7-20- » 7-65- 7-50» » 9 - — - 7- — -- 7-50- 6-80- - 7- — * 2-90- - 3 - 50- 1 - 8y - - 2 - 40 - 1 Ko. ^50«,. Kirchliche Nachrichten. Am Sonntag Estomihi. Allgem. Beichte und Kommunion früh 8 Uhr. Hr. Past. Wolf. Vormittag» 9 Uhr predigt Hr. Past Wolf über Luk. 18, 31—43 Vermischtes. * In Dahlenwarsleben bei Magdeburg hat sich ein bedauerlicher Unglücksfall zugetragen, wo bei leider ein Mensch sein Leben verlor. An dem einen Kessel der dortigen Zuckerfabrik hatte sich ein Rohr verstopft; um Luft zu machen, begab sich der Maschinenmeister Lutze mit dem Maschi nenmeister Kohnert und dem Arbeiter Lieder nach dem Aschenkanal und öffnete einen dort befindlichen Hahn. Sofort strömte der heiße Dampf derma ßen heraus, daß Lutze, der den Hahn nicht wieder Nachmittags S Uhr predigt Hr. Diak. Jäger über Pred. Sal. 7, 3—5. Mittwoch abend« 8 Uhr Bibelstunde in Gornau. Hr. Diak. Jäger. Donnerstag abend» 8 Uhr Bibelstunde in der Kirche. Hr. Diak. Jäger. Getaufte: Karl Heinrich, E H.F Aey«, Bildh. S.—Ml- liam Feodor, der L. R. Zimmerte in Witzschdors unehel. S. — Beerdigte: Fr. A. Köhler,W. Köhler»,Mühlenwerksühr. Ehesr., 26J.7M.27T. —K.A.MauerSberger, Maur. j T-, 1T. — H L. WeickertS, Web. einz. S, 5 M. 4T.—R. E.Bey- reuther», Maschiuensühr. totgeb. T.— Der CH. LH. Oehme un ehel. T., 9 T. — F. F. Mehnert«, Strmpsw. in Schl.-Porschen- dors einz T.,16T.— Ein Sohn rechtlicher Eltern, welcher Lust hat Schneider zu werden, kann gutes Unterkommen finden bei Ewald Herrmann. Einen kräftigen Lehrburschen zum Antritt für nächste Ostern sucht für sein Grabstein-Geschäft IFritzsching, Marienstraße 102. 1 Arbeiter auf Paget-Maschine kann sofort antreten bei Un terzeichnetem. Ferd. Uhlmann, Langestr. 48. 2 tüchtige Mädchen, welche schon gedient haben und sich allen häus lichen Arbeiten unterziehen können, die auch im Stricken und Nähen, sowie im Plätten bewandert sind, werden bei hohem Lohne in die Apotheke, sowie in ein Gasthaus nach Annaberg gesucht durch Handclsfrau Anna Frenzel in Zschopau. ^ Ein zuverlässiges Mädchen, welches in allen landwirtschaftlichen Arbeiten bewandert ist, wird zum 1. April zu mieten gesucht. Näheres in der Expedition d. Bl. Eine zweifensterige Unterstube ist zu vermieten Wiesenstraße 530. l iii «erli» suobt Vertretungen in Kilanuiakiui'-Waren ein rübriger ^gout, äer mit äen erstell Hros- unä Lonkvkt. - Häusern Verbiuäuugeu untsr- bült. — Derselbe Ist vermögend uuä eventl. bereit, gegen Lonsigllutions-^Vars bure Luution ru stellen. Offerten unter 3. lll. 4758 äurob kuäolk Lasse, Berlin, erbeten. Eine Unterstnbe mit Stubenkammer und Zu behör ist zu vermieten bei H. Wagner, Photograph. - Ein schönes geräumiges Logis ist sofort zu vermieten Bleichweg Nr. 259 D. 240000 Mark disponible unkündb. Kassengelder sollen sofort od. später gegen I. vorzügl. Hypoth. auf Häuser und Güter im ganzen oder geteilt zu billig. Zinsfuß verliehen werden. Gesuche unter „Sparkasse R." an Rnd. Mosse, Dresden. 1500 bis 1800 Mark werden zu leihen gesucht. Gefl. Offerten unter 4.. II. 32 in die Expedition d. Bl. erbeten. Magdeburger Sauerkraut empfiehlt billigst Gust. Arnold.
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