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Wochenblatt für Zschopau und Umgegend : 08.09.1885
- Erscheinungsdatum
- 1885-09-08
- Sprache
- German
- Vorlage
- Stadtarchiv Zschopau
- Digitalisat
- Stadtarchiv Zschopau
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id512512809-188509080
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id512512809-18850908
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-512512809-18850908
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWochenblatt für Zschopau und Umgegend
- Jahr1885
- Monat1885-09
- Tag1885-09-08
- Monat1885-09
- Jahr1885
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^106. ochriiblalt 1885. für Zschopau und Amgegend. Amtsblatt für die Königl. Amtshauptmannschaft zu Flöha, sowie für das Königl. Amtsgericht und den Stadtrat zu Zschopau. Erscheint Dienstag, Donnerstag und Sonnabend und wird am Abend vorher au-gegeben und versendet. ÜterteljahrSpreiS 1 M. exkl. Botenqebühren und Postspesen. 33. Jahrgang. Dienstag den 8. September. Initial- werden für hier mit " Bi., für auiwilrt» mit 10 Ps. pro geipanene Korpu«zeile berechnet und bt» miliags 12 Ubr des dem Ta,» de» Hnaietnen« oorberpehenden Taa,i angenommen. Bekanntmachung. Auf Antrag der Erben soll Sonnabend, den 12. September 188», Bormittags LL Uhr, das zum Nachlasse des Drechslerineisters Gottfried Rost gehörige, hier an der Ecke der langen Straße und des Marktgäßchens gelegene brau berechtigte Hausgrundstück, No: 72 des Braudcatasters und Folium 70 des Grundbuchs für Zschopau, um das Meistgebot unter den hier zur Einsicht ausliegenden Bedingungen verkauft werden. Personen, welche gesonnen sind, das Grundstück zu erwerben, werden daher geladen, im anberaumten Termine an hiesiger Amtsgerichtsstelle zu erscheinen und ihre Gebote zu eröffnen. Zschopau, am 24. August 1885. ' »Das Königliche Amtsgericht daselbst. Forker. Örtliches und Sächsisches. — Beim hiesigen Vorschuß-Verein betrug im Monat August die Einnahme 58368 M. 25 Pf., die Ausgabe 53552 M. 31 Pf. und die Pro longationen 36465 M. — Se. Moj. der König wohnte am 3. und 4. d. M. den durch Se. kgl. Hoheit den kom mandierenden General Prinzen Georg, Herzog zu Sachsen, vorgenommencn Besichtigungen der bei Wurzen vereinigten Kavallcriedivisio» bei. Se. Maj. begab sich täglich früh mittels Extra zuges nach Wurzen und kehrte mittags nach Pill nitz zurück. — Es sei hiermit darauf aufmerksam gemacht, daß die Ersatzreservistcn 1. Kl. vom Jahrgang 1880 sich mit dem 1. Oktober dss. I. bei den betreffenden BezirkSfeldwebeln mit ihren Ersatz reservescheinen behufs Uebcrsührüng in die Ersatz reserve 2. Klaffe einzufindcn haben. Wer nicht erscheint, verbleibt einstweilen in der Ersatzreserve 1. Klasse. — Die militärische Ausbildung der Volksschul lehrer soll nunmehr zeitlich mit der ersten Aus bildung der Ersatzreservisten derart zusammenfallcn, daß die Militärdienstzeit der Volksschullehrer mit dem Tage deS Abschlusses der lOwöchcntlichen Uebung der Ersatzrescrve endigt. Bisher genossen die Volksschullehrer das Privilegium, nur 6 Wochen zu dienen. Darnach scheint beabsichtigt, diese Dienstzeit auf 10 Wochen zu verlängern und überhaupt die Volksschultehrcr den Ersatz reservisten in Bezug auf Militärpflicht gleichzu stellen. Gesetzlich ist den Volksschullehrern garan tiert, daß sie nach kürzerer Einübung mit den Waffen zur Verfügung der Truppenteile beurlaubt werden können (Reichsmilitärgesetz von 1880 8 51). — Im 19. städtischen Lsndtagswahlkreise (Annaberg rc,) hat Herr vr. Krause seine Kandidatur zurückgezogen und ist nunmehr Herr Bürgermeister Voigt als Kandidat aufgestellt worden. — Bei der königlichen Altersrentenbank in D reS den-Altstadt, Landhausstraße 16, im Land haus, ist auch im verflossenen Monat August eine Steigerung der Einlagen wahrzunehmcn gewesen. Es sind in demselben 250 Einzahlungen gegen nur 134 im gleichen Monat des Vorjahres bei ihr geleistet worden, also in diesem Jahre fast doppelt so viele wie im vorigen. Die in neuerer Zeit ein getretene starke Benutzung der Altersrentenbank bezieht sich vornehmlich ans Einlagen mit Kapi talvorbehalt, d. h. mit der Bedingung, daß das eingezahlte Kapital im Todesfälle des Versicher ten voll und ohne Abzug von etwa schon bezoge nen Renten zurückerstattet werde. Die Alters rentenbank nimmt Einlagen von einer Mark bis zu jedem zur Erreichung der Maximalrente von 2000 M. eines Versicherten erforderlichen Betrage an. Die Einlagen können jederzeit wiederholt werden, es besteht aber keinerlei Zwang zur Wiederholung. Wir mit Vorbehalt eingezahlt hat, kann, wenn er nicht «usdrücklich auf dieses Recht freiwillig verzichtet hat, seine Einlagen auch bei Lebzeiten des Versicherten schon zurückzichen. — Aus der Statistik über die Eheschließungen im Königreich Sachsen ergiebt sich die wenig er freuliche Thatsache, daß immer häufiger Männer unter 25 Jahren i» die Ehe treten. Wurde diese Erscheinung auch schon früher als eine Eigen tümlichkeit Sachsens beobachtet, so ist doch die Zunahme dieses Verhältnisses im laufenden Jahr zehnt in hohem Grade ausfallend. Im Durch schnitt der Jahre 1861—1866 betrug die Zahl der frühzeitig geschlossenen Ehen nur 24 Proz., 1880—1883 dagegen 38 Proz. Die Ursache dieser Zunahme liegt in dem Anwachsen der Jn- dustriebevölkerung, in der Freizügigkeit und der Erleichterung der Erwerbsverhältnisse. Wenn auch das Sprichwort (wohl zur Beschönigung manches Irrtums erfunden) sagt: „Jung gefreit hat niemand gereut!", so dürften doch die Nach teile solcher frühzeitigen Eheschließungen in der Mehrzahl der Fälle weit beträchtlicher sein, als die Vorteile. In den Jahren, wo der Mann noch vollauf mit der Ausbildung seines äußeren und inneren Wesens beschäftigt sein sollte, ladet er sich eine Masse wirtschaftlicher Sorgen und Lasten auf und so ist es kein Wunder, wenn in diesen Kreisen die Lehre tiefer und tiefer Wurzel schlügt, Kinderpflege und Kindererziehung mehr und mehr von der Familie weg auf die Schultern der Gemeinde oder des Staates zu Wälzen. Und wenn heutzutage die Zahl unglücklicher Ehen, in denen alle Vorbedingungen für sittlich-religiöse Kindererziehung fehlen, immer mehr zunimmt, so ist der Grund dieser traurigen Zustände meist aus den Leichtsinn, mit welchen viele junge Männer zur Ehe schreiten, zurückzuführen. — I» den Tagen vom 27. bis 29. September findet in Wechselburg die Hauptversammlung des bienenwirtschaftlichen Hauptvereins im König reiche Sachsen statt, und mit derselben soll im Schützcnhause eine Bienenausstellung verbunden werden. Die Verhandlungen beginnen am 27. September mit einer Sektionssitzung in Naumanns Hotel, welcher dann eine Delegiertenversammlung folgen wird. Die Hauptversammlung soll am 28. September in Graupners Gasthof abgehalten werden. Briefe in Wohnungs- und Ausstellungs angelegenheiten sind an C. Tirpitz in Wcchselburg zu richten. — Die kgl. Generaldirektion der Staatseisen bahnen hat eine Belohnung von 500 M. für die Entdeckung der Urheber eines Bahnfrevels aus gesetzt. Aus diesem Vorgehen der obersten Bahn behörde kann man auf die Schwere des verübten Frevels schließen. Es war nämlich auf der Strecke Chemnitz-Zwickau ein schwerer Sandstein auf den Schienenstrang gelegt und mit einer Kette am Gleise befestigt worden. — Der am Sedantage in Wilkau bei Zwickau durch Schießen mit einem hohlen Schlüssel herbei geführte Unglücksfall hat nicht den Urheber, son dern einen andern zusehenden jungen Mann be troffen. Der Schlüssel wurde durch die Kraft des Pulvers zerrissen, wobei ein Stückchen Eisen dem Unglücklichen in den Unterleib drang. Der junge Mann ist am Freitag bereits seinen Leiden er legen. — Bei Gelegenheit des am 2. d. gefeierten 50jährigen Bestehens der Kammgarnspinnerei der Firma Petrikowsky u. Co. in Schedewitz bei Zwickau haben die Inhaber des Geschäfts ihre arbeiterfreundliche Gesinnung dadurch bekundet, daß sie 40000 M. zur Gründung einer Witwen- und Waisenkasse für die Arbeiter der Fabrik be willigten. — Leider ist schon beim Aufgang der Jagd aus Bretnig bei Kamen; ein sehr bedauerlicher Unglücksfall zu berichte», indem ein 12jähriges Schulmädchen, welches sich in einem Kartoffelfelde befand, bei der Hühnersuche schwer durch einen Schrotschuß verletzt wurde; nicht weniger als 35 Schrote drangen dem Kinde in den rechten Arm, in die Brust und in das Gesicht. Glücklicherweise sind die Augen nicht verletzt. — In Seifersdorf ist in der Nacht vom Freitag zum Sonnabend das Höfersche Gut ein Raub der Flammen geworden. Leider sind bei diesem Brande auch 5 Schweine, 1 Pferd, 12 Gänse und sämtliche Hühner in den Flammen umgekommen. — An den Tagen des 9., 10. und 11. d. M. wird der Verbandstag dcr Lohnfuhrwerksbesitzer in der Centralhallc zu Leipzig abgehalten wer de». Am Mittwoch den 9. d. M. abends findet Begrüßung der Anwesenden, Vorbesprechung der Tagesordnung, Wahl des Präsidiums, Feststellung der Stimmberechtigung der einzelnen Städte rc. statt. Die Verhandlungen selbst sind auf Don nerstag und Freitag den 10. und 11. d. M. vor- und nachmittags von 9—12 und 3—5 Uhr an gesetzt und umfassen dieselben eine reichhaltige Tagesordnung, u. a. eine Petition an den deutschen Reichstag um Abänderung, bez. Ergänzung der §8 37 und 76 dcr Reichsgewerbeorbnung (Rege lung einzelner Gewerbe durch die Ortspolizeibe hörde), Bildung einer Berufsgenossenschaft der Lohnfuhrwerksbesitzer für das Gebiet des Reiches, Gründung eines über ganz Deutschland sich er streckenden Verbandes zur Wahrung und Förde rung der Standesinteresien, Besprechung über Unterstützungswesen (Kranken- und Sterbekassen) rc.
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