Wochenblatt für Zschopau und Umgegend : 24.03.1887
- Erscheinungsdatum
- 1887-03-24
- Sprache
- German
- Vorlage
- Stadtarchiv Zschopau
- Digitalisat
- Stadtarchiv Zschopau
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- urn:nbn:de:bsz:14-db-id512512809-188703242
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- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWochenblatt für Zschopau und Umgegend
- Jahr1887
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für Zschopau und Umgegend Amtsblatt für die Königliche Amtshai,ptiuaimschaft zu Flöha, sowie für das Königliche Amtsgericht und den Stadtrat zn Zschopau. 55. Jahrgang. Erscheint Dienstag, Donnerstag und Sonnabend und wird am Abend vorher ausgegeben und versendet. DiertcljahrSpriiS t Mark exkl. Botengebühren und Postspesen. Donnerstag den 24. März. Inserate werden mit 10 Pf. pro gespaltene KorpuSzeile berechnet und bis mittags 12 Uhr des dem Tage des Erscheinens vorhergehenden Tages angenommen. Bekanntmachung. Auf Antrag der Erben soll das znm Nachlasse des Hausbesitzers und Fabrikarbeiters Friedrich Wilhelm Richter in Hohndorf ge hörige, daselbst unter No: 29 des Brandcatasters gelegene und auf Folinm 32 des Grund- und Hypothekenbuchs eingetragene Hansgrnndstück, bestehend aus Wohnhaus mit Stall und Scheune, sowie aus 285 lü Ruthen Fläche hcltenden Garten- und Feldparzellen im Taxwerthe von 3950 Mark — Pf. künftige« 1«. April 1887 Vormittags 11 Uhr im Gerlach'schei» Gasthofe zu Hohndorf um das Meistgebot versteigert werden. Zahlungsfähige Kauflustige werden daher hiermit geladen, in diesem Termine zu erscheinen und ihre Gebote zu thun. Die Grundstücksbeschreibung und die Versteigerungsbedingungen, welche im Gerlach'schen Gasthofe aushängen, können während der Expeditions- stunden auch an Amtsstelle eingeseheu werden. Zschopau, am 19. März 1887. Das Königliche Amtsgericht daselbst. ^ Forkrr. Bekanntmachung! Montag d. 28. März 1887 N. 3 Uhr sollen im Uhlig'schen Gasthofe zu Dittersdorf 4 Kühe gegen sofortige Bezahlung versteigert werden. G e r i ch t s v o l l z i e h e r e i Zschopau. Hering. Aus Sachsen. — Ihre Majestäten der König und die Königin, Ihre kgl. Hoheiten Prinz Georg, Prinz Friedrich August und Prinzessin Mathilde sind am Montag nachmittag 3 Uhr glücklich und pünktlich mit Sonder zug in Berlin eingetroffen. Offizieller Empfang war verbeten worden. Am Bahnhof hatte sich das Kronprinzenpaar mit den Prinzen Wilhelm und Heinrich eingefunden. Die Begrüßung war eine herzliche. Der König trug die preußische, der Kron prinz die sächsische Uniform. Der Kronprinz über reichte der Königin ein Bouquet. Die Fahrt er folgte in geschlossenem Wagen. Im ersten nahmen die Königin und Prinzessin Mathilde mit der Kron prinzessin, im zweiten der König mit dem Kron prinzen, ini dritten Prinz Friedrich August mit dem Prinzen Heinrich, im vierten Prinz Georg mit dem Prinzen Wilhelm Platz. Vor dem Bahnhof hatte sich ein zahlreiches Publikum eingefunden, das den König freudig begrüßte. Auch der sächsische Ge sandte Graf Hohenthal mit Gemahlin und der Militttrbevollmächtigte Major v. Schlieben waren anwesend. — In die Reichstags-Kommission, welcher die Beratung der von den Abgeordneten Hitze und Lohren gestellten Anträge, betreffend Abänderungen und Ergänzungen der Gewerbeordnung vom 1. Juli 1883, bez. die Arbeitszeit in Textilfabriken, übertragen ist (sogenannteArbeiterschutz-Kommission), sind von sächsischen Abgeordneten gewählt worden: Klemm, 1)r. Hartmann, Hoffmann, Merbach, Niet hammer, Buddeberg. Vorsitzender der Kommission ist Abg. Oechelhäuser, Stellvertreter des Vorsitzen de» Abg. Klemm, Schriftführer Abg. Merbach. — Für die 27. Allgemeine Deutsche Lehrerver sammlung, welche zu Pfingsten in Gotha abgehalteu werden soll, hat u. a. der Lehrer Kahl in München bernsdorf einen Vortrag angemeldet: „Sind die öffentlichen Schulprüfungen abzuschaffen oder bei zubehalten?" Dazu hat derselbe folgende Thesen aufgestellt: 1) Die von Verteidigern der öffentlichen Schulprüfungen aufgestellte Behauptung, daß deren Beibehaltung bedingt sei durch die Interessen ». der Schule, b. der Familie, v. der Schüler, ä. der Lehrer, widerspricht den thatsächlichen Verhältnissen und seitherigen Erfahrungen. 2) Da die öffent lichen Schulprüfungen vielmehr die Oberflächlichkeit des Schulunterrichtes begünstigen, Schule, Lehrer und Schüler ganz falschen Beurteilungen seitens des Publikums aussetzen und deshalb sittlich schä digend auf Lehrer und Schüler einwirken, so ist ihre Beseitigung zu erstreben. 3) Um jedoch den Interessenten, soweit als thunlich, einen annähernd klaren Einblick in die Einrichtungen und in die Thätigkeit der Schule zu ermöglichen, dürfte Wohl die Öffentlichkeit des Schulunterrichts an bestimm ten Tagen des Semesters sich als zweckmäßig er weisen. — Die Ausprägung der neuen Zwanzigpfennig stücke wird nun bald beendet sein, sodaß dieselben demnächst ini Verkehr erscheinen dürften. Die vom Bundesrat für diese Münze gewählte Form, so schreibt man, schließt eine Verwechselung des Geld stückes mit dem 50-Pfennigstück und Markstück aus. In dieser Beziehung ist den laut gewordenen Be sorgnissen Rechnung getragen. — Der reichliche Schneefall vor einigen Tagen machte doch noch sein Stückchen. Es sind durch den am Kamme des Erzgebirges entlang wütenden Südwind die Eisenbahnstrecken Marienberg-Neitzen- hain und Annaberg-Weipert so stark verweht worden, daß auf denselben am Montag früh bis auf weiteres der Verkehr eingestellt werden mußte. Am Montag abend kamen weitere Verwehungen hinzu, indem auf der Strecke Freiberg-Oederan ein Gleis unfahrbar wurde. Auf der Linie Bischofs werda-Zittau blieb am Dienstag früh ein Perso- nenzug im Schnee stecken und war trotz größtmög lichster Anstrengungen nicht fortzubringen. Ferner ist noch anr Montag abend ein Personenzug auf der Strecke Freiberg-Bienenmühle in der Nähe von Berthelsdorf infolge Anhäufung ganz bedeutender Schneemassen zur Entgleisung gekommen. Glück licherweise sind Verletzungen oder irgendwelche Be schädigungen dabei nicht vorgekommen. — Die Rei- tzenhainer Linie ist seit Dienstag wieder frei, wäh rend die Weiperter voraussichtlich 4 Tage gestört bleiben wird. — Montag, 28. März, begeht der Kreisverein deutscher Lokomotivführer in Dresden im großen Saale des Tivoli (Wettinerstraße 12) die 50jäh rige Feier der erstell Fahrt mit der Lokomotive in Sachsen. — Der diesmalige Dresdner Ostermarkt ist für die Mehrzahl der Fabrikanten und Händler weniger befriedigend verlaufen, als die gleichen Märkte der Vorjahre. Der langandauernde Winter und der hieraus folgende geringe Verdienst großer Arbeiter massen. die ja doch den Hauptteil der Jahrmarkts käufer ausmachen, ließen diese sich nur auf das Notwendigste beschränken, viele konnten aber gar nichts erwerben. Die Weißwarenhändler aus Auer bach, Lengenfeld, Planen u. s. w. erzielten einen mittelmäßigen Umsatz. Die Artikel der Buchholzer und Annaberger Posainentiere, die jetzt an der Mode sind, wurden weniger gekauft, als zn erwarten stand, immerhin aber muß das Geschäft als leidlich be zeichnet werden. Glaswaren wurden in gewöhn lichen Gebrauchsartikeln mittelmäßig, in farbigen Sachen wenig, in geschliffenen Krystnllgegenstäiiden sehr flott gekauft. Eilenbnrger Kattune erfreuten sich guter Abnahme, dagegen wurden andere Schnitt waren, ebenso wie Leinwand, Bettzeug, Inlett, Hand tücher rc. ziemlich vernachlässigt. Die Kürschner, die auf den Frühjahrsmärkten in der Hauptsache Hüte und Mützen feilbieten, klagten allgemein über die Konkurrenz großer Dresdner Firmen. Gewirkte Wollwaren, sogenannte Fantasieartikel und baum wollene Strümpfe und Jacken wurden wenig be gehrt. Die Korbmacher versicherten, eine so geringe Einnahme lange nicht gehabt zu haben. Die zahl reichen Schuhmacher und die Kleiderhündler, die vereint gerade vom Fastenmarkte ein gutes Geschäft erwarten, fanden sich vollständig enttäuscht. Die Gerber und Lederhändler blieben in ihren Abschlüs sen weit hinter früheren Jahren zurück. Die erz- gebirgischen Spielwarenhändler setzten kaum so viel um, daß sie Deckung ihrer Spesen fanden. Von den Polsterwaren wurden circa Zweidrittel, von den Tischlermöbeln, die in den letzten Jahren immer recht gute Abnahme fanden, nicht die Hälfte an den Mann gebracht. Die Böttcher verkauften so flott, daß bis znm Schluß des Marktes ein vollständiger Ausverkauf zu erwarten steht. Tagesgeschichte. — Zur Feier des neunzigstes Geburtstages unseres Kaisers kommen merkwürdigerweise Frie- deuszcichen von allen Seite», wie eine Aner kennung, daß das Fest des großen Herrschers am schönsten und bezeichnendsten als europäisches Friedcnsfest begangen wird. Die gesunkene Hoff nung richtet sich wieder auf, und vielleicht ist die Annahme nicht zu kühn, daß das Kaiserfest am Beginn eines Zeitkaufes allgemeiner Beruhigung steht. Die großartige Fürstenversammlung, die sich heute, da wir dieses schreiben, um den führenden Herrscher unter den europäischen Fürstengeschlechtern schart, ist nicht bloß eine glänzende Schaustellung; die Gemeinsamkeit Europas für die Anfrecht- haltung dsr bestehenden Verhältnisse tritt darin zu tage. Kein Herrscherhaus wird es unternehmen wollen, die Hoffnung der Völker zu täuschen, indem es dem Bild einer erhebenden Gemeinsamkeit die wilde Zerstörung des Krieges folgen läßt. Stellung -
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