Wochenblatt für Zschopau und Umgegend : 17.05.1887
- Erscheinungsdatum
- 1887-05-17
- Sprache
- German
- Vorlage
- Stadtarchiv Zschopau
- Digitalisat
- Stadtarchiv Zschopau
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- SLUB Dresden
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- urn:nbn:de:bsz:14-db-id512512809-188705171
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- Saxonica
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- ZeitungWochenblatt für Zschopau und Umgegend
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^S58. 1887. für Zschopau uns Amgegend. Amtsblatt für die Königliche Amtshauptmannschaft zu Flöha, sowie für das Königliche Amtsgericht und den Stadtrat zu Zschopau. Srlchtlnl Dienst»,, Donnerstag und Sonnabend und wird am Abend «orher «»«gegeben und versendet, Vierteljahr«»»!« 1 Mark exkl. Botengebühren und Postspeseu. öS. Jahrgang.. Dienstag den 17. Mai. Inserate werden mit 10 Pf. pro gespaltene Korpuszeile berechnet um bis mittags.12 Uhr des dem Tage des Erscheinens vorhergehende Tages angenommen. Bekanntmachung. Für den abwesenden, angeblich in Amerika aufhältlichen Paul Stützner von hier ist am 11. Mai 1887 der Fleischermeister Karl Albert Richter in Meerane als Abwesenheitsvormund verpflichtet worden, Zschopau, den 13. Mai 1887. Das Königliche Amtsgericht daselbst. Forken Die Expeditionen des Unterzeichneten Stadtraths bleibe» Dienstag und Mittwach, den 17. und 18. d. M. wegen Reinigens derselben geschlossen. Im Standesamt wird an beiden Tagen Bormittags von 8 bis S Uhr expedirt. Zschopau, am 12. Mai 1887. Der Stadtrath: Kretzschmar. Aus Sachsen. — Ihre Majestäten der König und die Königin statteten am Sonnabend vormittag 10 Uhr der Internationalen Gartenbau-Ausstellung wiederum einen Besuch ab. Im Laufe der Vormittags stunden besichtigte ferner der kgl. bayr. Staats minister a. D. v. Pfeuffer auf das eingehendste die Ausstellung. Gegen V.12 Uhr trafen die Mit glieder des Reichstagspräsidiums auf dem Aus stellungsplatze ein und verließen nach zweistündigem Rundzange unter Führung des Ausstellungskomitees das Ausstellungsfeld. Nachmittags fand zu Ehren der fremden Gäste im königl. Belvedere ein Fest essen statt. Die Rückkehr nach Berlin erfolgte abends 8 Uhr. — Die Ausstellungs-Kommission hat beschlossen, die Internationale Gartenbau-Aus stellung auch noch am Montage geöffnet zu halten und den Ertrag dieses Tages dem Albert-Verein zuzuwenden. — Nachdem es am Freitag voriger Woche in den hoher gelegenen Gebirgsgegenden bei 1—3 Grad Wärme ganz ansehnlich geschneit hatte, so daß die Flüren nochmals im Winterkleide erschienen, trät am Sonnabend und Sonntag bei höherer Tempe ratur wieder Regen ein. Am Sonntag abend zogen von mehreren Himmelsrichtungen Gewitter auf, wel- 'che von starken Regengüssen begleitet waren. — Dem hiesigen „Turn-Klub" sind für seine Neue Fahne, welche am Sünntag den 8. Mai die Weihe erhielt, von Brudervereinen noch zwei Nägel zugegangen und weitere gleiche Geschenke in Aus sicht gestellt worden. — Noch wollen wir bemer ken, daß unter den am Feste sich beteiligenden Ortschaften nicht Hermersdors, sondern Krumher- merSdorf, und zwar von allen am zahlreichsten vertreten war. Schellenberg. Sonntag, den 15. Mai, faüd im Schloß AngustuSburg die erste diesjährige GäU- vortnrnerstünde statt. Sie wurde besucht von 47 Turnwatts und Vorturnern des Augustnsburger Turngaues. Geturnt wurden Freiübungen unter Leitung des Gautnrnwarts Lehrer Müller-Krum- hermersdörf, woran sich ein Riegenturnen anschloß. Unter Aufsicht des Gauturnwarts turnten vor am Reck: Turnverein Oederan, am Barren: Turnverein Flöha, am Pferd: Turnverein ErdmcNinsdorf. Ein Kürturnen schloß dsn turnerischen Teil. Nach Be endigung desselben begab tnün sich in die Schlvß- restüuraticm uüd würde daselbst durch den Gau- türnivärt die 1. Gauvorturnerversammlung eröffnet. De« Ganturnwärt begrüßte die Versammlung und machte di« Mitteilung, daß dem AugustnkbNtger Gäu 3 neue Vereine beigetreten seien: Turnverein AltrU- Hain-Braunsdorf, Börnichen bei Waldkirchen, Klein hartmannsdorf bei Eppendorf. In den technischen Unterausschuß wurden folgende Herren gewählt: Vogel-Eppendorf, Oehme-Oederan (Turnwart), Kämpfe-Schellenberg. Hierauf wurden noch ver schiedene das Turnen betreffende Fragen und Aus tauschungen gepflogen und vom Gauturnwart einige geschäftliche Mitteilungen gemacht. Eine Auffor derung des Gauturnwarts an die Vorturner: „Turnt fleißig und wacker!" schloß die Versamm lung. ?. Chemnitz, 16. Mai. Für den am 5., 6. und 7. Juni d. I. in hiesiger Stadt tagenden zweiten sächsischen Handwerkertag ist nunmehr die vorläufige Tagesordnung festgestellt worden, der wir folgendes entnehmen: Vorversammlung am 5. Juni: 1. Wahl der Geschäftsleitung für den zweiten sächsischen Handwerkertag; 2. Feststellung der Tagesordnung und Wahl der Referenten; 3. Aufstellung der Geschäftsordnung. — Hauptver handlung am 6. und 7. Juni: 1. feierliche Eröff nung des zweiten sächsischen Handwerkertages, Be grüßung der Ehrengäste und Delegierten re.; 2. die deutsche Handwerkerbewegung und der sächsische Handwerkerbund; 3. Vorlage und Beratung der Statuten; 4. Wahl des Bundespräsidenten und des übrigen Bundesvorstandes; 5. die neue gewerb liche Regierungsvorlage und die diesbezüglichen Anträge im Reichstage mit besonderer Berücksich tigung des Befähigungsnachweises; 6. die Erlangung der Rechte des 8 100 s im Königreich Sachsen; 7. die Beteiligung des sächsischen Bundes bei den Wahlen gesetzgebender Körperschaften; 8. Mißstände im gewerblichen Leben (Wanderlager, Abzahlungs und Hausiergeschäfte); 9. Rechtzeitig eingebrachte, von der Vorversammlung genehmigte Anträge; 10. Wahl des Ortes für den nächsten Handwerkertag. — Zunt Schluß bemerken wir noch, daß diejenigen Innungen, welche keine Einladung erhalten haben, dies nicht als Zurücksetzung betrachten, sondern sich ebenfalls einfinden und Mitarbeiten möchten an der Hebung des ehrsamen Handwerks. — Die jetzigen Eisenbahnverbindungen zwischen Prag und Chemnitz würden sich durch eine direkte Verbindung Prag - Wurzines - Kallich - Olbernhau- Chemnitz wesentlich kürzer gestalten. Gegenwärtig fehlt hierzu nur noch die verhältnismäßig kleine Strecke WurzmeS - Kallich - Olbernhau. Die Teil strecke Wurztnes-Kallich beabsichtigt der Eisenbahn konzessionär Herr Stein in Komotau zu bauen. Letzterer hatte in Gemeinschaft mit zwei Vertretern des interessierten sächsischen Grenzbezirks in diesen Tagen die Ehre, Sr. Exzellenz dem Herrn Finanz- minister von Könneritz diese Angelegenheit vorzu tragen. — Am Nachmittag des 12. Mai wurde ein Handarbeiter in Schneeberg von dem Arbeiter Eisenreich »ach einem Wortwechsel mit einem Messer so in die Brust gestochen, daß er kurze Zeit darauf verstarb. Der Mörder wurde verhaftet und an das Amtsgericht Schneeberg abgeliefert. Der Er mordete hinterläßt eine Frau mit sechs unerzogenen Kindern. — Von der Internationalen Gartenbauaus stellung zu Dresden wird des weiteren ge meldet, daß auf derselben auch ein recht flottes Geschäft erzielt worden ist. So hat die Firma Sander u. Co. ihre Orchideenschätze vollständig verkauft und große Bestellungen von vielen Tausen den von Mark abgeschlossen. Die schöne Preis gruppe von 400 getriebenen Rvsensorten in 600 Exemplaren von C. W. Mietzsch-Dresden hat ein Angebot von 2000 Mk. erhalten. Die Obstbaum bestände der Herren Gaucher-Stuttgart, Mietzsch- Dresden u. s. w. haben ebenfalls ihre Abnehmer gefunden und viele der hervorragendsten Handels gärtner sehr flotte Umsätze erzielt und Verbin dungen angeknüpst; es ist also auch nach dieser Richtung hin ein höchst befriedigender Erfolg zu verzeichnen. — Die Schützengesellschaft zu Döbeln hat von Sr. Majestät dem König eine Fahne zum Geschenk erhalten, welche am 24. Juli bei der Feier des 400jährigen Stiftungsfestes der Gesellschaft einge weiht werden soll. — Die Schützengesellschaft zu Rötha feiert in den Tagen vom 5. bis 12. Juni ihr 150jähriges Jubiläum. — Ein grelles Streiflicht auf die schweren Schäden, welche der „Schnaps" dem sittlichen und materiellen Wohle des Volkes schlägt, wirft ein kürzlich vom Oberpfarrer Martins aus Domnitzsch im evangelischen Vereinshause zu Leipzig ge haltener, auf statistischen Nachweisen beruhender Vortrag. Darnach beträgt bei einem jährlichen Durchschnittsverbrauch von 45 Liter Alkohol pro Kopf die Gesamtausgabe Deutschlands für Alkohol jährlich 496 Mill. M-, während wir für den so oft beklagten und doch unfern Wohlstand schützen den Militarismus nur 430 Millionen veraus gaben. Die durch das Bronntweintrinken hervor gerufenen sozialen und ethischen Schäden aber enthüllt die Statistik dadurch umbarmherzig, daß sie beweist, daß 30 Prozent aller Geisteskranken, 50 Prozent aller Verarmten, 70 Prozent aller Verbrecher Trinker sind. — Die jüngst von einigen Tagesblättern ge brachte Mitteilung, wonach die preußische und die sächsische Staatsbahnverwaltung über das Projekt eines Zentral-Personen-Buhnhofs in Leipzig sich geeinigt haben sollten, entspricht nicht ganz den thatsächlichen Verhältnissen. Es hat allerdings vor
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