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Wochenblatt für Zschopau und Umgegend : 14.05.1889
- Erscheinungsdatum
- 1889-05-14
- Sprache
- German
- Vorlage
- Stadtarchiv Zschopau
- Digitalisat
- Stadtarchiv Zschopau
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id512512809-188905141
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id512512809-18890514
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-512512809-18890514
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWochenblatt für Zschopau und Umgegend
- Jahr1889
- Monat1889-05
- Tag1889-05-14
- Monat1889-05
- Jahr1889
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Amtsblatt für die Königliche Amtshauptnmnnschaft zu Flöha, sowie für das Königliche Amtsgericht und den Stadtrat zn Zschopau. -— ^ — —— 57. Jahrgang. vorher ausgegeben und versendet Bierteljahrspreis 1 Mark ausschließlich Boten- und Postgebühren. Dienstag den 14. Mai. j! Inserate werden mit.10 Pf. für die gespaltene Korpuszeile berechnet ! und bis mittags 12 Uhr des dem Tage des Erscheinens uorher- ! gehenden Tages angenommen. Zwangsversteigerung. Das im Grundbnche auf den Namen Heinrich Hermann Harnisch eingetragene Hansgrnndstück, welches bisher als Strumpffabrik iu Gebrauch gewesen, Folinm 250 des Grundbuchs und No. 41 U des Braudkatasters für Krnmhermersdorf, mit 45 !0 Mark Braudkasse belegt und auf 3030 Mark — Pf. geschätzt, soll au hiesiger Gerichtsstelle zwangsweise versteigert werden und ist der 13. Juni 1889, ferner Bormittags '/»LL Uhr, als Anm c l d e t c rin i n, sowie der 27. Jimi 1889, Bormittags '/-LL Uhr, als B c r st e i g c ruu g s t c r m i u, der 4. Juli I88S, Bormittags '/-LI Uhr, als Termin zu Berkündung des Bertheilungsplanes auberaumt worden. Die Realberechtigten werden aufgefordert, die ans dem Grundstücke lastenden Rückstände an wiederkehrenden Leistungen, sowie Kostenfvrdernngen spätestens im Anmeldetermine anzumelden. Eine Uebersicht der ans dem Grundstücke lastenden Ansprüche und ihres Nangverhältnisses kann nach dem Anmeldetermine in der Gerichts schreiberei des Unterzeichneten Amtsgerichts eingesehen werden. Zschopau, am 6. Mai 1889. Königliches Amtsgericht. Tobias. Baumgärtel, GS. Der l. Termin der diesjährigen Gemeindeanlagen ist den 15. dieses Monats an unsere Stadtkasse abzuführen. Zschopau, am 13. Mai 1889. Der Stadtrath. Krctzschmar. H- Aus Sachsen. — Ihre Majestäten der König und die Königin von Sachsen sind Sonnabend abend 10'/« Uhr mit Gefolge in Ems eingetroffen und im Hotel „Zn den vier Türmen" abgestiegen. Am Bahnhof waren der Badekommissar, Kammerherr v. Rathenow, der Landrat Johannes und der Bürgermeister Spangen berg zum Empfange anwesend. — Von Augenzeugen der am Geburtstag Sr. Majestät des Königs vor der Villa zu Strehlen zwischen dem Kaiserpaar und der Königin Carola stattgefundcnen herzlichen Begrüßung konnte beo bachtet werden, daß Ihre Majestät die Kaiserin für die Ausladung einer größeren Kiste ein ganz besonderes Interesse zeigte. Wie man nach vor liegenden Berliner Mitteilungen min weiter in Erfahrung bringt, enthielt diese Kiste die kaiserliche Geburtstagsspende, bestehend in einem prächtigen Frühstücksservice, dessen Herstellung nach einer alten Form des vergangenen Jahrhunderts in der königlichen Porzellanmanufaktur zu Berlin erfolgt war. Das Service umfaßt Kanne, Milchtopf, Zuckerdose, zwei Tassen mit Untersatz und großer Platte, sowie noch zwei kleinere Platten und ist das Ganze in reizender Weise mit Blumen, Still leben, Schmetterlingen und Vögeln bemalt. Die Ausführung bezeichnet man in jeder Weise derart, daß von einem Prachtstück ersten Ranges gesprochen werden kann. — Das „Dr. Journ." schreibt: Zur Zeit fehlt es an einem königl. sächs. Staatswappen. Durch königl. Verordnung vom 29. Dezember 1806 war verfügt worden, daß die in Sr. Majestät Namen ausfertigenden Kollegin „vor der Hand und bis auf weitere Anordnung" des herzoglich sächsischen Wappens sich bedienen sollen. Seitdem sind nur einzelne geringe Aenderungen an diesem Wappen eingetreten. Auf Befehl Sr. Maj. des Königs ist nunmehr ein königliches Staatswappen festgestellt worden, welches zu dem bevorstehenden Jubiläum des Hauses Wettin zur Einführung gelangen soll. Das Verlagsrecht hat die Firma Giesecke und Devrient in Leipzig übertragen erhalten, welche den Verkrieb noch vor dem Feste eröffnen wird. — Das große Reiterbild für das König-Johann- Denkmal von Pros. Schilling ist, wie bereits er wähnt, von der Bierlingschen Gießerei nunmehr fertiggestellt und wird im Laufe nächster Woche nach dem Theaterplatze übergeführt werden. Die genannte Gießerei hat damit ein höchst bedeutsames Werk und zwar in vorzüglicher Weise vollendet. Roß und Reiter sind insgesamt über 5 Meter hoch, das Ganze wiegt gegen 120 Centncr, die Gußwände sind im Durchschnitt 8 mm dick. Die Masse besteht ans 93 Teilen Kupfer und 7 Teilen Zinn. Die Bearbeitung der Oberfläche des Rei terbildes hat eine ungeheure Mühe verursacht, die indessen durch das vorzügliche Gelingen und die vortreffliche Wirkung wohl belohnt wird. Der Königsmantel ist bis auf den Saum vollständig mit Längsriefen bedeckt, wodurch das Sammetar tige des Stoffes zur besten Geltung gebracht ist; auf dem Pferdeleibe sind die Haare aufs feinste herausgearbeitet. Beides ist zum ersten Male und zwar, wie gesagt, mit bestem Gelingen versucht worden. — Zum 6. besoldeten Stadtrat in Chemnitz ist Landgerichtsrat Armin Baltzer daselbst gewählt worden. — Der nationalliberale Verein für das Königreich Sachsen wird Sonntag, den 19. Mai, auf dem Belvedere zu Dresden seine ordentliche General versammlung abhalten. — Ein solcher Wolkenbrnch, wie er am Donners tag nachmittag über dem Höhenzuge zwischen Pill nitz und Loschwitz niedergegangen ist, wurde seit dem Jahre 1876 nicht erlebt. Das Unwetter hat namentlich im Wachwitz-Grund und im Helfenberger Grund gräulich gehaust. Ueber der Hochebene, auf welcher die Dörfer Bülau, Gönnsdorf, Kun- nertzdorf und Schönfeld liegen, fielen in wenigen Stunden soviel Wassermengen, als sonst der Regen in einem halben Jahre nicht bringt. Die genann ten Dörfer und andere Dörfer dort weisen daher arge Verwüstungen ans. Noch schlimmer aber er ging es den zur Elbe führenden Seitenthälern und den Elbgeländen selbst. Selbst die überall ange brachten Senkgruben, Teiche und Wasserreservoire vermochten die plötzlich andringenden Füllmassen nicht zu fassen. Ganze Striche fruchtbarer Acker erde wurden anfgerisscn und heruntergespült; die Weinberge sind vielfach ihres besten Humus ent blößt worden. Große Zerstörungen zeigt der Nie- derpoyritzer Grund. In der chemischen Fabrik von Dietrich im Helfenberger Grunde drang mit einem Male soviel Wasser ein, daß sich die Be amten und Arbeiter schleunigst retten mußten; das Maschinenhans und alle Fabrikgebäude wurden überschwemmt; die Teiche sind zerrissen, der Weg und die Umgebung der Försterei zerstört. Der Wachwitz-Grund bietet an mehreren Stellen einen schauderhaften Anblick; er wurde am härtesten be troffen und ist an mehreren Stellen unpassierbar. Der Wachwitzbach wuchs so riesig an, daß er die Bachsohle auf eine Länge von über 1000 Meter aufriß und die Ufermauern unterwusch, so daß diese auf weite Strecken einstürzten. Mehrere Brücken wurden von dem wütenden Elemente zer stört. — Bei einem am Donnerstag nachmittag über der Gegend von Osch atz sich entladenden schweren Gewitter, welches viel Regen und Schloßen brachte, wurde der Wirt vom benachbarten „Holländer", welcher zugleich Windmüller ist, und eben im Be griff stand, die Fenster der Mühle zn schließen, von einem Blitzstrahl auf der Stelle getötet. Die Mühle selbst blieb unversehrt. Der sofort herbei geholte Arzt konnte nur den Tod des Erschlagenen, welcher eine zahlreiche Familie hinterläßt, bestätigen. — Westwärts von Oschatz, zwischen Mügeln und Dahlen, ist am Sonnabend nachmittag ein Wolkenbrnch gefallen. In unmittelbarer Nähe der Stadt ist wohl, soweit es sich augenblicklich über sehen läßt, das benachbarte Altoschatz am schlimm sten heimgesucht worden. Hier hatte das Wasser
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