Wochenblatt für Zschopau und Umgegend : 21.05.1889
- Erscheinungsdatum
- 1889-05-21
- Sprache
- German
- Vorlage
- Stadtarchiv Zschopau
- Digitalisat
- Stadtarchiv Zschopau
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id512512809-188905213
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id512512809-18890521
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-512512809-18890521
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWochenblatt für Zschopau und Umgegend
- Jahr1889
- Monat1889-05
- Tag1889-05-21
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" Wochenblatt " für Zschopau und Wmgegend. Amtsblatt für die Königliche Amtshauptmannschaft zn Flöha, sowie für das Königliche Amtsgericht und den Stadtrat zu Zschopau. Erichriit Dienstag, Donnerstag und Lonnabend und wird am Abend vorher ausgegeben und versendet Vieneljahrsvreis 1 Mark ausschließlich Boten- und Postgebühren. Dienstag den 21. Mai. Inserate werden mit 10 Pf. für die gespaltene KorvuSzeile berechnet und bis mittags 12.Uhr des dem Tage des Erscheinens vorher gehenden Tages angenommen. An Bezahlung Zer Einkommensteuer pro 1. Termin wird hierdurch mit dem Bemerken erinnert, daß gegen die Säumigen »unniehr das Zwangsverfahren eingeleitct werden wird. Zschopau, um 17. Moi 1889. Der S t a d t r a t h. Krctzschmar. H- Die zum 21. d. M. miberoumte Versteigerung in Dittmannsdorf findet nicht statt. Hering, GVvllz. Ans wachsen. — Aus Ems wird dem „Dresdn. Journal" unterm 17. Mai berichtet: Andauernd schönes Sommcrwetter begünstigte bisher den Kuraufent halt Ihrer Mas. des Königs und der Königin und gestattete tägliche Ausflüge in die wohlbekannten reizenden Umgebungen. Die Promenaden bei Nassau, der Malbcrgskopf und das Lahnsteiner Forsthaus, sowie der Wintcrberg wurden bisher die Zielpunkte derselben. — Die Kapelle des Musik direktors Mannsfcldr, welcher von der Badedireklion als Kapellmeister angestellt ist, brachte am 14. d. M. Ihren Majestäten ei» Ständchen. Am künftigen Sonn tag wird dieselbe Ehre dem Musikchor des in Metz garnisonierenden königl. sächs. Fußartillerie-Regi- ments Nr. 12 zuteil werden. — Ihre Majestät die Königin trifft, wie aus Brüssel gemeldet wird, nächsten Dienstag dort ein. -- Wegen Ablebens Ihrer Majestät der Köni gin-Mutter von Bayern wird am königl. sächsischen Hofe Trauer in der Dauer von drei Wochen angelegt. — Außer Sr. Maj. dem Kaiser treffen zu dem Wettinfeste sämtliche sächsische Fürsten in Dresden ein und nehmen im königl. Residenzschloß, das jetzt in all seinen inneren Teilen vorgerichtct wird, Wohnung. Unter den fürstlichen Besuchsgästen be finden sich auch englische, portugiesische und andere Fürstensöhne, soweit sie sächsische Herzöge sind. — Die Pläne der vom Festausschüsse des Wet tiner Jubelfestes zu errichtenden Tribünen stellen insgesamt über 6000 bequeme Sitzplätze, zum Teil auf Stühlen, in Aussicht. Uni nun jedem Gele genheit zu geben, sich einen solche» Sitzplütz zu sichern, von welchem aus man de» großartigen Huldignngszug vollständig sehen kann, hat der ge- schäftssührende Ausschuß mehrere Zeichnungsstellen errichtet, welche Vorausbcstellnngen aus Tribünen- plätze bis zum 25. Mai annehmen. Die Zeich nungsstellen sind in der Lage, bei Vorausbestellnngen die Pläne vorzulegen, doch kann eine unbedingte Gewähr für die Erlangung eines Platzes insofern nicht gegeben werden, als für den Fall der Uebcr- zeichnung Vorbehalten bleibt, dann vorzugsweise die Bestellungen von Personen zu berücksichtigen, die zu dem Feste und dem Festzuge irgendwie durch Mitwirkung oder durch erhebliche Beiträge zu den Kosten in näherer Beziehung stehen. Auch auf Kinder ist Rücksicht genommen, und zwar kann für zwei Kinder im Alter von 6 bis 12 Jahren ein Platz gelöst werden. Die Platzpreise bewegen sich in der Höhe von 10—30 Mk. Wenn man be denkt, daß die Herstellungskosten für die Tribünen ziemlich bedeutend sind, und im übrigen die Fen- sterinhabcr in den Straßen, welche der Zug passiert, recht ansehnliche, zum Teil sehr hohe Preise fordern, so sind diejenigen für die Tribünenplätze als durch aus angemessen zu bezeichnen. — Nach einer Meldung des „Dr. Anz." ist der Reichstagsabgeordnete Clauß-Chemnitz in Berlin von einem Schlaganfall betroffen worden. — Am Mittwoch verunglückte in einer Rauherei in Pleißa bei Limbach die 13jährige Tochter des Besitzers dadurch, daß sie dem Kammrad zu nahe kam und von demselben in daS Getriebe gezogen wurde. Das unglückliche Mädchen konnte nur als verstümmelte Leiche dem Getriebe entrissen werden. — Der am 25. Januar d. I. aus dem Bahn hofe zu Thum verübte Postdiebstahl fand am t5. d. M. durch die Verurteilung des Privatpvst- bedicnsteten A. W. Fröhlig zu 2 Jahren 3 Mo naten Zuchthaus und 3 Jahren Ehrenverlnst seine Sühne. Fröhlig hatte einen Postbentel, welcher litt Mk. 60 Pf. enthielt, aus dem Bahnwagen entwendet und verborgen. Nach seiner Verhaftung hatte» Anverwandte Fröhligs den Raub auf einen viel begangenen Weg gelegt, wo er auch sofort ge sunde» und abgeliefert wurde. Die Ehefrau des Fröhlig erhielt einen Monat zwei Tage Gefängnis. — Einen frechen Betrug verübte kürzlich in Leipzig ein 22jährigcr Fleischergcsellc. Derselbe, welcher sich dort ein Fleischergeschäst eingerichtet hatte und in Geldverlegenheit war, fälschte ein in seinem Besitze befindliches Sparkassenbuch, indem er in geschickter Weise eine Einzahlung von 5000 M. eintrug. Auf dieses Buch lieh er sich von einem Leipziger Kaufmann zunächst 3000 Mk., die er auch anstandslos erhielt. Als er aber in diesen Tagen von dem Kaufmann auf das Buch noch weitere 1500 Mk. geliehen haben wollte, hielt dieser es doch für angezeigt, sich zunächst erst einmal auf der Sparkasse von der Nichtigkeit der Einträge zu überzeugen. Dort erkannte man sofort die Fäl schung und setzte die Polizei in Kenntnis, welche die alsbaldige Verhaftung des Fleischers veranlaßt. —> Aus Zwickau wird gemeldet: Der Verein für die bergbaulichen Interessen beschloß am Freitag, auf die Forderung einer achtstündigen Schichtzcit einschließlich der Ein- und Ausfahrt nicht einzugehen; doch wollen die einzelnen Werke mit ihren Belegschaften über eine anderweitige Fest setzung der Schichtzeit in Verhandlung treten. Ferner sind einzelne Werke bereit, eine ihren Verhältnissen entsprechende Erhöhung der festen Schichtlohnsätze eintreten zu lassen. Uebcrschichten sollen auf das thunlichste Maß beschränkt werden. — Seitens der Behörden sind infolge der Ausschreitungen, welche gegen fortarbeitende Bergleute vorgekommcn sind, öffentliche Verwarnungen erlassen worden. — Hin sichtlich der Bergarbeiterlohnfrage werden die seitens der Arbeiter gestellten Forderungen lebhaft besprochen. Der Arbeitsausstand auf Brückenbergschacht I dau ert fort, auf dem Tiefbauschacht hat derselbe zu genommen. Leider hat bereits zur Verhaftung von 4 Bergarbeitern verschritten werden müssen, welche vorgestern einen Kameraden, der die Arbeit fort setzen wollte, blutig geschlagen haben. — Der Streik der Weber der Fabrik von C. F. Schmieder u. Ko. ist beendet. Dieser erfreuliche Beschluß wurde in einer am Nachmittag des 17. Mai abgehaltenen, zahlreich besuchten Versanimlung der Streikenden einstimmig gefaßt, nachdem bekannt gegeben worden war, daß die Firma den von ihr neu einzusührenden Artikel fallen und die alten Artikel wieder zu den alten Löhnen fertigen lassen will. Die Wiederaufnahme der Arbeit erfolgt am Montag. — Am Donnerstag nachmittag fuhr der Pfer dehändler H. von Meerane mit seiner Frau und seinem Sohne in einem leichten Wagen, vor den ein junges mutiges Pferd gespannt war, nach Sei feritz z». An der Stadtgrenze wurde das Tier plötzlich scheu und ging durch, wobei alle drei In sassen aus dem Wagen geschleudert uuo inehr oder minder verletzt wurden. Der Sohn trug nur einige leichte Schrammen davon, der Vater« aber erlitt, wie erst später festgestellt werden kvnnte, eine ge fährliche innere Verletzung, während die Frau H. nach dem Sturze auf die Straße bewußtlos liegen blieb. Man trug sie in die Baukantine des nahe gelegenen neuen Schlachthofs und hier bestätigte der Arzt, daß sie neben mehreren leichten Wunden eine schwere Gehirnerschütterung erlitten hatte. — Ein Gewitter, welches in der Nacht vom 14. zum 15. d. in Leisnig und in der Umgegend austrat, schlug in Großsermuth in ein Gut ein, zündete aber nicht. Eine Dienstmagd aber wurde voni Blitze erschlagen und drei andere Personen schwer verletzt. — In Erlln wurde ein Haus und eine Scheune durch einen Blitz zerstört. — In Sch öneck i. V. fiel ein anderthalbjäh riges Kind eines Fleischers, dessen Mutter das Zimmer auf Augenblicke verlassen hatte, in einen in demselben stehenden Eimer kochendheißen Wassers. Obgleich der hinzuspringende Vater das Kind so fort aus dem Eimer zog, hatte dasselbe doch am Kopfe und an den Händen so schwere Brand wunden erlitte», daß es nach einigen Minuten ver starb. Tagesgeschichte. Berlin, 19. Mai. Seine Majestät der Kaiser traf am Sonnabend abends 7 Uhr in Braunschweig ein. Nach festlichem Empfange und feierlichem Einzuge fand Familiendiner im Schlosse, später Fackelzng mit Gesangsvorträgen statt. Sonntag vormittags wurde ein Gottesdienst im Dom abge halten und daraus die Burg Dcmkwardcrode und andere Sehenswürdigkeiten besichtigt. Um 4 Uhr nachmittags war große Galatafel bei dem Prinzen und der Prinzessin Albrecht. Die Abreise erfolgte 6 Uhr 30 Min. abends. — Der Berliner Magistrat hat folgendes Schreiben erlassen: „Am 21. d. M. vormittags will Se. Maj. der König von Italien in Berlin eintreffen. Die Geindebehördcn haben beschlossen, die Straßenzüge, welche von der Einfahrt berührt werden, nämlich die Königgrätzer Straße vom Anhalter Bahnhof bis zum Brandenburger Thor und die Straße Unter den Linden festlich zu schmücken. Sie hoffen, daß die Anwohner dieser Straßenzüge durch Ausschmückung der Häuser ebenfalls dazu beitragen werden, daß dem hohen Verbündeten unseres Kaisers und Königs, dem Herrscher des befreundeten italienischen Volkes, so gleich bei seinem Eintritt das Gefühl der Ver ehrung entgegengetragen wird, welches das deutsche Vaterland und die deutsche Hauptstadt für ihn empfinden." — Die ganze Stadtverordnetenversammlung von Berlin war darin einig — natürlich die Sozial demokratie ausgenommen — dem König von Italien einen festlichen Empfang zu bereiten. Die eine Hälfte der Versammlung wünschte die Ausschmückung der Straßen, die andere war für ein großes Fest
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