Wochenblatt für Zschopau und Umgegend : 05.02.1887
- Erscheinungsdatum
- 1887-02-05
- Sprache
- German
- Vorlage
- Stadtarchiv Zschopau
- Digitalisat
- Stadtarchiv Zschopau
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id512512809-188702056
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id512512809-18870205
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-512512809-18870205
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWochenblatt für Zschopau und Umgegend
- Jahr1887
- Monat1887-02
- Tag1887-02-05
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1887. Amtsblatt für die Königliche Amtshauptmannschüft zu Flöha, sowie für das Königliche Amtsgericht und den Stadtrat zu Zschopau. -L. IiYrganA. Erscheint Dienstag, Donnerstag und Sonnabend und wird am Abend rorher ausgegeben und «ersendet. Viertelt,hrspret» l Mari eskl. Boten,-dichren und V->Üsp«I-n. Sonnabend den 5. Februar. Inserate werden mit 10 Pf. pro gespaltene KorpuSzeile berechnet und bis mittags 12 Uhr des dem Tage des Erscheinens vorhergehenden « Tages angenommen. Bekanntmachung. Bei der am 20. Januar 1887 erfolgten Ergänzungswahl her Htzchstbesteuerteu wurden als deren Abgeordnete in bie Bezirksversammlung gewählt beziehentlich wieder gewählt: 1) Herr Erbgerichtsbesitzer Friedrich Oskar Hunger zu Dittersbach, 2) - Cigarrenfabrikant Herma«« Huuger zu Frankenberg, 3) - Fabrikbesitzer Herma«« Ott« Hübner zu Zschopau, 4) - - Theodor Schnetger zu Leubsdorf, 5) - Mühlen- und Fabrikbesitzer Carl Gotthilf Tchönherr zu Borstendorf und 6) - Druckwaarenfabrikant Hermann Uhlemann zu Frankenberg. Es wird dies unter Bezugnahme auf die Bekanntmachung vom 27. Dezember 1886, „das Ergebniß der städtischen und ländlichen Abgeordneten- Wahlen für dir Bezirksversammlung betreffend", hiermit zur öffentlichen Kenntniß gebracht. Königliche Amtshauptmaunschaft Flöha, am 31. Januar. 1887. vr. von Gehe. Dich. Bekanntmachung. Die Stelle eines Straßerrlaternenmärters ist demnächst mrdeWeit zu besetzen. Mit derselben ist eine Remuneration von jährlich 210 Mk. verbunden. Bewerbungen sind längstens den 2«. Februar 1887 schriftlich anher einzureichen. Zs ch o.p a.u, den 3. Februar 1887. Der Stadtrath. Kretzschmar. Aus Sachsen. — Von nächstem Sonntag (6. Februar) ab nehmen die Abeüdgottesdienfte in hiesiger Kirche nunmehr um 6 Uhr ihren Anfang. — Am Dienstag Abend fand hier die feierliche Eröffnung einer Fachzeichenschule für Schneider lehrlinge statt, deren Begründung die hiesige Schneiderinnung kürzlich beschlossen hatte. Ober meister Büchner wies in einer Ansprache auf die Bedeutung der neuen Einrichtung für die Innung und für diejenigen, welche sich dem Schneiderhand werk widmen wollen, hin, und dankte für die so allseitig entgegengebrachte Unterstützung. Bürger meister Kretzschmar gab seiner Freude über die neue Institution Ausdruck und wünschte Glück und Gedeihen. Etliche 30 Lehrlinge hatten sich zur Teilnahme am Zeichenunterrichte eingefunden. Den Unterricht im Fachzeichnen erteilt Schneidermeister Konrad. — Nachdem in den NachmiüagSstunden des 30. Januar zwei Schulknaben aus unserer Stadt, dis beim Schlittschuhlaufen in der Nähe des Cot tadonkmales in geborstenes Eis geraten waren und sich nur mit Anstrengung aller Kräfte an den Schollen festhielten, aus ihrer verzweifelnden Lage gerettet worden waren, hätten in den Abendstunden zwei andere Knaben inmitten der Stadt, unweit der Brücke, in den kalten Fluten der Zschopau beinahe ihr Grab gefunden. Eine Anzahl Kinder belustigte -sich damit, auf losgelösten Eisschollen eine Art Schiffahrt nach der Bärschen Wehrdäm- mung hin zu treiben. Zwei davon. Knaben von 10—11 Jahren, die sich wahrscheinlich in ihrer Kühnheit besonders Hervorthun wollten, glitten plötzlich von der Scholle ab und kämpften nun zwischen Wasser und Eisscholle mit Leben und Tod. Dies bemerkte ein am Ufer stehender junger Mann, der schon im Jahre 1880 einen Knaben vom Ertrinken rettete. Er eilte auch diesmal schnell zur Stelle und sah die beiden Unglücklichen, die nur dann und wann von den Wellen teil weise an die Oberfläche gehoben wurden. Eine Stange, die er ihnen zur Rettung nach den Hän den hielt, womit sie hätten dem Ufer näher ge bracht werden können, wurden von denselben leider nicht fest erfaßt. Auf einer Leiter wägte - der Kühne nun die schwimmenden Eisschollen zu er reichen und es gelang ihm, den einen zu fassen und ihn auf die noch feste Eisdecke zu bringen, während der andere unglückliche Knabe unter der Scholle verschwand. Auch ihm eilte der Edel denkende nochmals zu Hilfe; er zerschlug mit An strengung die Scholle und fand ihn unter der selben. Doch gab derselbe kein Lebenszeichen mehr von sich. Durch mehrmaliges Wenden und hef tiges Reiben wurde er erst zum Leben zurückge rufen. — Im verflossenen Monat betrug beim hiesigen gatton 15040 Mk. — Ein größeres Schadenfeuer hätte am Mitt woch in der siebenten Abendstunde leicht dadurch entstehen können, daß im Laden des Tischlermeisters Fischer auf der Langestraße sich die Hängelampe loslöste und ihren brennenden Inhalt auf die Erde ergoß. Durch herbeieilende Leute wurde das Feuer im Keime erstickt und so einem weiteren Schaden vorgebeugt. — In der Zeit vom 7. bis mit 18. Februar wird, wie das „Dr. Journ." meldet, die Hälfte der Reservemannschaften des XII. (kgl. sächs.) Armee corps behufs Einübung der Handhabung des neuen Repetiergewehres zu einer Dienstleistung herange zogen werden. Es Ist dies eine Maßregel, die bereits in dem Entwurf des Etatsgesetzes für 1887/88, welcher dem nunmehr aufgelösten Reichs tage Vorgelegen hat, jedoch nicht zur Erledigung gekommen ist, vorgesehen war, somit also in keiner Weise einen außerordentlichen Charakter trägt. Die Uebung in jetziger Jahreszeit dürfte weniger störend in die Civilverhältnifse der Einberufenen eiligreifen, als dies bei einer Einziehung zu anderer Zeit der Fall sein würde. — Anläßlich der bevorstehenden Feier des 90- jährigen Geburtstages Sr. Maj. des Kaisers wird beabsichtigt, unter den Post- und Telegraphenbe- artzten der deutschen Reichspostverwaltung eine Sammlung freiwilliger Beiträge zu veranstalten mit dem Zwecke, das Ergebnis der Sammlung be- hlchs Stifwng eines der deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger zw überweisenden Rettungs- binüeS zu verwenden, .welches.den Namen »Reichs- Post" tragen soll. — Zu den Obliegenheiten der Landbriefträger gehört bekanntlich auch die Annahme von Post sendungen auf ihren Bestellungsgängen. Dieselben haben zu diesem Zwecke ein Annahmebuch bei sich zu führen, welches zur Eintragung der von ihnen angenommenen Sendungen mit Wertangabe, Ein schreibsendungen, Postanweisungen, gewöhnlichen Pakete und Nachnahmesendungen dient und nach jedem Bestellgange von einem Beamten der Post anstalt durchgesehen wird. Die Auflieferer können derartige Sendungen entweder selbst in das An nahmebuch eintragen, oder die Eintragung den Landbriefträgem überlassen. Geschieht das letztere, so hat der Landbriefträger das Buch mit dem be treffenden Eintrag dem Auflieferer auf Verlangen vorzulegen. Auf diese Weise ist jedermann in den Stand gesetzt, bei Aufliefemng einer Sendung — abgesehen von gewöhnlichen Briefen — durch Vermittelung des Landbriefträgers deren richtige und pünktliche Weiterbeförderung von vornherein sicher zu stellen. — Die Einführung des neugewählten 1. Lehrers Herrn Schiefer gestaltete sich in Gornau am 29. Januar zu einer recht erhebenden Feier. Gemeinde- und Schulvorstand hatten aber auch alles gethan, um Herrn Schiefer den Tag seiner Einführung zu einem freudevollen zu machen. Vom Lehngutsbesitzer Horn und dem Schulvor stande von Bahnhof Waldkirchen in schön be kränztem Schlitten abgeholt, wurde er am Eingänge des Dorfes von den dort unter einer Ehren pforte aufgestellten Schulkindern nebst ihrem Lehrer Herrn Heyne begrüßt und nach einer von letzterem gehaltenen Ansprache nach dem Schulhause geleitet, wo ihn ider Gesang-Verein mit einem „Grüß Gott" empfing. Nach dem Vortrag einiger Ge sänge wurde er dann voni Schulvorstande mit warmen Worten in sein Amt und damach in seine festlich geschmückte Wohnung eingeführt. — Der Bürgermeister Rüder aus Ehrenfrie- dersdorf wurde in der am 1. Februar stattge fundenen gemeinschaftlichen Sitzung der städtischen Kollegien von Roßwein mit 20 gegen 2 Stimmen zum Bürgermeister für Roßwein gewählt. — Die Stadt Meißen wird nun doch keine Garnison bekommen und dürste das 3. Bataillon des neu zu errichtenden kgl. sächs. Infanterieregi ments Nr. 135, dessen Stab nach Döbeln gelegt wird, wahrscheinlich nach Leisnig zu stehen kom men. In der Stadtgemeinderatssitzung vom 27. v. M. wurde vom Bürgermeister Schiffner ein Brief des Generals Schurig vorgctragcn, wonach
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