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Wochenblatt für Zschopau und Umgegend : 18.06.1889
- Erscheinungsdatum
- 1889-06-18
- Sprache
- German
- Vorlage
- Stadtarchiv Zschopau
- Digitalisat
- Stadtarchiv Zschopau
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id512512809-188906185
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- oai:de:slub-dresden:db:id-512512809-18890618
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- ZeitungWochenblatt für Zschopau und Umgegend
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429 Nach längerer Debatte, in welcher u. a. Abg. Werner Mtet, auch die im Dekrete nicht erwähnten, gleichfalls hart betroffenen Bewohner von Waldkirchen mit Unter stützungen zu bedenken, wurde der Antrag Georgi ein stimmig angenommen. Nach der nun folgenden Schluß beratung wurde die von der Staatsregiernng erbeten Ermächtigung einstimmig erteilt. S. v. 15,. Juni. Die Erste Kammer hielt heute vor-! mittag l l Uhr eine kurze Sitzung ab, in welcher das königl. Dekret, betreffend die Bewilligung von Unters stützungen in bezug aus die durch Gewitter und Wol- kcnbriiche in verschiedenen Teilen des Landes verur sachten Wasserschäden, zur Beratung und Beschlußfassung gelangte. Borhcr teilte der Präsident ein Telegramm des Herrn Wecke sWicsa) mit, welches meldete, daß in folge eines gestern bei Heidelbach nicdergegangencn Wolkenbruchs die Eisenbahnverbindung unterbrochen worden sei und er infolge des dadurch nötig gewor denen Umsteigcus in Flöha den Anschluß versäumt habe, weshalb er bat, sein Fehlen zu entschuldigen. Namens der Finanzdeputation beantragte Herr v. Triitzschler die Erteilung der von der Staatsregierung nachgesuchten Ermächtigung, indem er gerade mit Be zugnahme auf das Telegramm des Herrn Wecke mit Befriedigung Akt nahm von der gestern vom Minister des Innern in der Zweiten Kammer abgegebenen Er klärung, daß er sich für ermächtigt halten würde, auch bei etwa später noch vorkommenden Ungliicksfällen hel fend cinzuschrciten, und hcrvvrhob, daß dieser Akt lan- dcsväterlichcr Fürsorge im ganzen Lande freudige Er regung und Befriedigung hcrvorgecufen habe. Die Kammer erteilte ohne Debatte einstimmig die nachgc- suchtc Ermächtigung. Eine denselben Gegenstand be treffende Petition wurde für erledigt erklärt. Nächste Sitzung unbestimmt. — Die „Köln. Ztg." hält, obwohl über die Ergebnisse der Samoakonferenz noch nichts Sicheres verlautet, doch die in der englischen und amerika- Außer dem Attentat gegen die Sicherheit des Staates ergab die Untersuchung, daß Boulanger die geheimen Fonds des Ministeriums zu persön- Tagesgeschichte. Berlin, 16. Juni. Der „Reichsanzeiger" schreibt am 15. Juni, deni Sterbetag Kaiser Friedrichs: Der heutige Tag ist dem Gedenken des Kaisers Friedrich geweiht. Mit dem Kaiser und König und mit dem königlichen Hanse empfindet das ganze deutsche Volk bei der ersten Wiederkehr des Todestages von neuem lebhaft den tiefen Schmerz, welchen die Krankheit und das allzufrühe Hinscheiden des edlen, in vollster Manneskraft stehenden, zuletzt so schwer geprüften Fürsten allen fühlenden Menschen, ins besondere im preußischen und im deutschen Vater lande, bereitete. Aber mit der Trauer um den geliebten Herrscher erneuert sich am heutigen Tage auch das Gedächtnis an sein reiches, gesegnetes Wirken, welches überall, im Kreise der königlichen Familie, in der Geschichte Preußens und Deutsch lands, in den Herzen aller Deutschen nimmer ver gängliche Spuren hinterlassen und für die Leben den wie für die Nachwelt immerdar eine Quelle patriotischer Erhebung bilden wird. In diesem Sinne lenken sich heute aller Herzen dem Andenken des hochseligen Kaisers Friedrich zu. — Die Samoakonferenz ist Freitag nachmittag nach einer abermaligen Sitzung, in welcher es sich um einige Detailfragen handelte, geschlossen und das Protokoll unterzeichnet worden. Die Verständigung ist, wie ausdrücklich bemerkt wird, in voller Ueber- einstimmung und zur vollen Zufriedenheit aller Beteiligten erzielt worden. Mr. Phelps verläßt heute, Sonnabend, mit dem Schnelldampfer bereits Bremen, um das Protokoll der Regierung zu Washington zu überbringen. Eine Veröffentlichung des Protokolls wird erst nach der Ratifizierung durch den Senat der Vereinigten Staaten erfolgen, welcher jedoch erst im Dezember Zusammentritt. Es hat sich nur noch um formelle und redaktionelle Schwierigkeiten gehandelt und von den Eventuali täten der Beschleunigung oder der Vertagung ist die erstere erfolgt. Wenngleich der Vertrag recht lich erst nach der Ratifizierung durch den Senat in Kraft treten kann, werden die drei Regierungen, soweit es sich um die Aufrechterhaltung der Ord nung auf Samoa handelt, stillschweigend im Sinne des neuen Vertrages gemeinsam handeln. Deutsch land ist mit dem Ausgange der Konferenz zufrie den. Der Schutz der deutschen Handelsinteressen und die Gewährleistung geordneter und gesicherter Zustände auf Samoa ist erzielt worden. Und -auch in der Entschädigungsfrage wegen des An griffs von Mataafa dürfte eine prinzipielle Ge- nugthuung gegeben worden sein. z» schleuße begrüßte ein vieltauscndstimmiges Hurra, sowie Musik der hiesigen Matroseu-Artillerie-Kapelle die Heimkehrendeu. Der Vorsitzende des Kampf genossen-Vereins überreichte den Marinetruppen, welche auf dem Hinterdeck Aufstellung genommen hatten, einen prächtigen, mit den deutschen Landes- farbcn geschmückten Lorbeerkranz und schloß seine Ansprache mit einem Hoch auf den Kaiser. Leutnant zur See Alsner dankte. Später fand Bewirtung der Mannschaften in der Lloydhalle statt. — Wie gemeldet wird, liegt wieder ein Lebens zeichen von Stanley vor. Francis de Winton, der Vorsitzende des englischen Emin-Hilfskomitees, erhielt von seinem Generalagenten in Sansibar telegraphische Nachricht, daß dieser von einem Händler in Ururi, am südöstlichen Ufer des Vik- toria-Nyansa-Sees, durch einen Schnellläufereinen Brief erhalten hat, worin der Händler mitteilt, Stanley habe ihm einen Brief zur persönlichen Ucbergabe an den Generalagenten übergeben, und er werde sich alsbald aufmachen, uni den Brief zu überbringen. Der Brief des Händlers ist un deutlich, aber wahrscheinlich vom 2. Februar da tiert und besagt, Stanley sei am 2. Dezember in Ururi angekommen, sei kurze Zeit dort geblieben, habe 56 Kranke und 46 Gewehre zurückgelassen und sei wieder nach dem nördlichen Seegebiete gezogen. Durch Krankheiten und Mangel an Le bensmitteln habe Stanley sehr viele seiner Leute verloren gehabt. Nach einigen Wochen sei ein weißer Begleiter Stanleys, wahrscheinlich Nelson, nach Ururi zurückgekehrt, wo die meisten der zurück gelassenen Kranken inzwischen gestorben waren. Nelson sagte, Stanley habe durch Hunger viele Leute eingebüßt. Nelson holte die Gewehre ab. Schließlich kehrte Stanley nach Ururi zurück, er hatte Emin getroffen und begab sich, alle Vorräte von Ururi mitnehmend, wieder zu Emin, der ihn in Unyara, fünfzehn Tagereisen von Ururi, erwar tete. Stanley ziehe gegen Sansibar, ob von Emin begleitet, sei unbekannt. — Ist die Nachricht rich tig, was sich freilich zur Zeit nicht koutrolieren läßt, so haben Stanley und Emin Pascha den Albert-Nyansa d. h. den südlichsten Punkt von Emins Reich, verlassen und den schwierige» Marsch durch die gefährlichen Länder Unioro und Uganda zu rückgelegt und den Viktoria-See glücklich erreicht, allerdings nach schweren Verlusten. Stanley hat bereits den Viktoria-See gekreuzt oder umgangen; Urori oder Ururi liegt am Ostufer des Sees, zwischen IV- und 2 Grad südlicher Breite. Die Absicht beider Männer ist nun unzweifelhaft, sich der Ostküste zuzuweuden. Der Weg ist bekannt, der Aufstand an der Küste anscheinend gebrochen. So darf man denn hoffen, die beiden kühnen Männer in Kürze in Sansibar in Sicherheit zn wissen. Oesterreich. Offiziös verlautet, die österrei chische Artillerie werde durch eine neue Gattung Kanonen bereichert: die Einführung einer 10 V- Centimeter-Stahlbronze-Kanone sei bevorstehend. Frankreich. Der Staatsgerichtshof schloß die Untersuchung gegen Boulanger ab. Die Schluß verhandlung steht in der ersten Augustwoche bevor. mern konnte ein' Kredit nicht gefordert werden; denn erstens hätte eine militärische Kreditforderung in jener erregten Zeit eine allgemeine Panik her vorgerufen und zweitens hätte Bismarck aus diese Weise Kenntnis vo» den heimlichen Rüstungen Frankreichs erhalte». Deshalb begab Boulanger sich zum Präsidenten Grevy und legte ihm eine Verfügung vor, welche den Kriegsminister zur An schaffung des nötigen Bekleidnngsmaterials ohne die Zustimmung der Kammern ermächtigte. Grevy Unterzeichnete nach einigem Zögern, worauf In tendant Reichert die Bestellungen ausführte. Bou- lauger beruft sich hierbei aus das Zeugnis Grevys. Diese Enthüllungen Boulangers erregen in Paris Aufsehen. — Lisieux, Laguerre, Laisant, Dervulede, Lehe risse und Susini sind am 16. Juni in Paris auge- kvmmen, uni eine boulaugistische Versammlung ab zuhalten. Dieselben wurden mit den einstimmigen Rufen: „Es lebe Caruot! Es lebe der Frieden! Nieder mit Boulanger!" empfangen. Der Polizei kommissar erklärte die Versammlung für unstatthaft, weil vorher die erforderliche Anmeldung nicht er folgt sei. — Aus Metz, 16. Juni, wird gemeldet: In folge in Frankreich niedergegangener Wolkenbrüche ist die Mosel stark angeschwollen und noch im Steigen begriffen. Große Mengen des diesjährigen Futterertrages treiben den Strom hinab. vermischtes. * In Altenbnrg schlug am 14. Juni ein Blitzstrahl in das herzogliche Residenzschloß, ver ursachte im Dachstuhl einige Verheerungen und be täubte den Doppelwachtposten. * In Gera hat am 14. Juni ein Einwohner sein eigenes 3jähriges Kind mittels Durchschneiden der Kehle getötet. Der Mörder ist der Weber Kirmse. Es ist von diesem hinlänglich bekannt, daß er keinen rechten Gefallen an der Arbeit fand. Fortgesetzter häuslicher Unfriede war die notwendige Folge; oft genug kani seine Frau, welche ebenfalls in einer Fabrik beschäftigt ist, in die Lage, dem natürlichen Ernährer der Familie mit „Taschengeld" aushelfen zu sollen. Aus Rache gegen seine Frau, welche ihm nicht genug Geld verabreichte, soll der Mord an dem Kinde be gangen worden sein. Kirmse war spurlos ver schwunden, wurde jedoch am 15. Juni im be nachbarten Kaltenborn verhaftet. Marktpreise in Chemnitz vom 12. Juni. Weizen 9 ^ — Sbis10^20 Roggen 7 - 40 - - 8 - — Braugerste 8 - 10 - - S - 25 Gerste 7 - 50 - - 8 - 15 Hafer 7 - 60 - - 7 - SO Kartoffeln 2 - SO - - 3 - — Butter 2 - - - - 2 - 60 ^50 Ko. iKo. Marienstraße Volksküche. Hinterhaus Dienstag: Würstchen mit Sauerkraut. Mittwoch: Rindfleisch mit Reis. Für die durch Ucberschwemmung hcimgcsuchtcn Be wohner zu Waldkirchen gingen der Expedition d. Bl. noch zu: von Braumeister Pallmann 1 Mk. SO Pf., Ungenannt S Mk. Summa 19 Mk. Da eine Haussammlung eingeleitet ist, schließen wir die Sammlung mit bestem Dank. Expedition des Wochenblattes. 2 MMmWntWMn können sofort Arbeit erhalten. Zu er fragen in der Exped. d. Bl. Einen Knecht sucht Gutsbesitzer Oswald Weißbach in Witzschdorf. Die Agentur einer alten Glasversicherung ist zu vergeben. Offerten unter o. vss an den „Jnvalidendank" Leipzig erbeten Garn znrn Spulen bei hohem Lohn giebt aus an tüchtige Spuler Zwirnerei Müller. 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