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Wochenblatt für Zschopau und Umgegend : 17.04.1892
- Erscheinungsdatum
- 1892-04-17
- Sprache
- German
- Vorlage
- Stadtarchiv Zschopau
- Digitalisat
- Stadtarchiv Zschopau
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id512512809-189204179
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id512512809-18920417
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-512512809-18920417
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWochenblatt für Zschopau und Umgegend
- Jahr1892
- Monat1892-04
- Tag1892-04-17
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- Jahr1892
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An Bezahlung des Schulgeldes auf das I. Vierteljahr 1892 irch mit dem Bemerken erinnert, daß gegen die Säumigen nunmehr das Zwangsverfahren eingeleitet werden wird. wird hierdurch Zschopau, am 16. April 1892. Der Stadtrath. Kretzschmar. An Bezahlung der Brandversicherungsbeiträge auf den wird hierdurch mit dem Bemerken erinnert, daß gegen die Säumigen nunmehr daS Zwangsverfahren eing Zschopau, den 16. April 1892. 1. Termin 1892 eingeleitet werden wird. Der Stadtrath. Kretzschmar. Aus Sachsen. Zschopau, den 16. April 1892. — Anläßlich der Osterfeiertage finden folgende Konzerte statt: Am ersten Ostcrfeiertag führt die hiesige städtische Kapelle zwei große Extra-Konzerte ans, elfteres nachmittags 4 Uhr im Gasthaus zum Eichhörnchen in Zschopenthal, letzteres abends 8 Uhr im SchützenhauS Zschopau. (Wie mir hören, wird in diesen Konzerten unsere städtische Kapelle zum erstenmale mit neuen Instrumenten in der Nor mal-Stimmung öffentlich austreten. Es sei hier mit darauf aufmerksam gemacht, um so mehr das wonach alle Musiker stimmen und sich richten müssen, viele Veränderungen in Bezug aus Ton höhe durchgemacht hat und ebenso verschieden an zutreffen ist. Infolge einer vor mehreren Jahren in Wien stattgesundenen Konferenz, zu der die be deutendsten Musiker zugegen waren, trug das ^ mit 870' den Sieg davon und nannte man es Normal-X. In dieser Stimmung, welche die besten Kapellen haben, wird von nun an auch unsere städtische Kapelle musizieren.) — Im Gasthof zum goldnen Stern findet am ersten Osterseiertag abends 8 Uhr eine öffentliche Theatervorstellung des hie sigen „Dramatischen Vereins" statt, wobei das R. Benedixsche Lustspiel „Die Eifersüchtigen" und die Posse „Das Geheimnis eines Schusterjungen" zur Ausführung kommen. — Ferner werden am ersten Osterfeiertag abends Konzerte und musikalische Unter haltungen von Gesangvereinen stattfinden im Gast- hos zu Gornau, im Lehngericht zu Weißbach und im Gasthaus zu Witzschdorf. — An Zerstreuung und bez. musikalischer guter Unterhaltung wird es hier nach nicht fehlen. — Zum Osterfest, als zu derjenigen Zeit, da wieder Tausende junger Leute der Schule ent wachsen sind und dem Berufsleben zugeführt werden, sei die ernste Mahnung an Eltern, Lehrherren, Pfleger rc. gerichtet, daraus zu achten, daß die in das ihnen »och ungewohnte Joch der Tagesarbeit eingespannten jugendlichen Lehrlinge durch die treff lichste aller Leibesübungen, das Turnen, den Anstrengungen ihres gewerblichen Berufs das not wendige Gegengewicht bieten. Die Lehrherren nützen, wenn sie ihre Lehrlinge zum Turnen an- halten, nicht nur den Knaben, sondern vor allem auch sich selber; den» es ist erwiesen, daß die Knaben, welche sich dem Geist und Körper er frischenden Turnen widmen, noch einmal so arbeits freudig an ihre Thätigkeit zu gehen pflegen. Der Knabe, welcher der Schule entwachsen in das Be rufsleben tritt, ist nur unter Schädigung seiner Gesundheit an die aufreibende gewerbliche Thätig keit zu gewöhnen, zumal wenn der Berus nur eine sitzende Körperstellung erfordert. Es ist daher ganz notwendig, daß eine gymnastische Körperausarbeitung den Lehrling zur Uebernahme seiner Berufspflichten stählt. Man begünstige also so viel wie möglich den Anschluß der Lehrlinge an die hiesigen Turn vereine, die ja Zöglings-Abteilungen cingeführt haben. Der Anschluß der Lehrlinge an die Turn vereine hat aber nicht nur einen gesundheitlichen, sondern auch einen sittlich-sozialen Nutzen für die reifere männliche Jugend. Die Turnstunde, die ihnen bald zu einem soliden geselligen Vergnügen wird, bewahrt die heranreisenden Jünglinge vor ausschweifenden Vergnügungen. Wer sich auf dem frischen, freien Turnplatz wohl fühlt, der wird kein Behagen an der unangenehmen Lust der Bierstube finden. Das solide Vergnügen auf dem Turnplatz ist die beste Erziehung zur Einfachheit in den Lebensansprüchen. Der Lehrherr, die Eltern, der Vormund, die ihren Pflegebefohlenen anhalten, auch noch nach der Beendigung der Schulzeit sich fort dauernd dem Turnen zu widmen, geben ihm daher einen Schatz für das ganze Leben mit auf den Lebensweg. — Die Feier des Geburtstages unseres allverehrteu Königs Albert wird in unserer Stadt in gleicher Weise wie im Vorjahre begangen werden. Am Vorabend wird der übliche Zapfen streich vom Militärverein und am Festtag selbst Weckruf durch die Straßen der Stadt seitens unserer städtischen Kapelle erfolgen, welche auch mittags von 11 bis 12 Uhr auf dem Marktplatz konzertieren wird, während um 2 Uhr ein Fest mahl im Hotel „Stadt Wien" und für den Abend ein Festkommers seitens des Militärvereins und festliche Beleuchtung des Marktplatzes durch die Gassterne in Aussicht genommen sind. — Nach dem von der Generaldirektion der sächsischen Staatseisenbahnen ausgegebenen und am 1. Mai in Kraft tretenden Sommerfahrplan treten aus unserer Strecke Chemnitz-Annaberg keine Aenderungen in den Verkehrszeiten ein. — Die Staatseisenbahn-Verwaltung läßt vom 15. April d. I. an folgende Einrichtungen in das Leben treten, welche gewiß die Wünsche vieler be friedigen werden. Die Rückfahrkarten von Wald kirchen nach Chemnitz erhalten zur Rückreise Be nutzbarkeit auch nach Grünhainichen und zwar ohne Preisänderung. Auf der Station Wollenstem wird neben den bereits vorhandenen Rückfahrkarten nach Chemnitz, Niederwiesa und Flöha noch eine zweite Sorte solcher Karten zum Verkauf gestellt, welche zur Rückreise beliebig nach Marienberg oder Wolken stein gelten und den Preis der Rückfahrkarten von Marienberg haben. Den Rückfahrkarten von Rauen stein und Reifland nach Chemnitz, Niederwiesa und Flöha wird zur Rückreise Benutzbarkeit auch nach Waldkirchen beigelegt. — Gegenwärtig sind wieder die Steuerzettrl für die Staatseinkommensteuer zur Aus gabe gelangt. Wir veröffentlichen deshalb im Nachstehenden die hierbei maßgebenden Sätze. iteuer- tlasse 1 von Jahres einkommen 301 bis 400 Mk. Steuer betrag Mk. 50 Pf. 2 401 - 500 S 1 2 2 3 501 600 - 2 2 2 4 601 - 700 2 3 2 2 5 701 s 800 s 4 2 — 2 6 801 950 6 2 2 7 951 2 I 100 - 8 2 2 8 - 1 101 - 1 250 s 11 2 - 9 1251 2 1400 s 14 2 2 10 I 401 , I 600 s 17 2 2 11 I 601 1900 2 22 2 2 12 - 1 901 2 200 s 30 2 - 13 2 2 201 - 2 500 2 38 2 2 14 - 2 501 s 2 800 - 48 - 2 15 - 2 801 - 3 300 59 2 2 16 3 301 3 800 - 76 2 2 17 - 3 801 4 300 94 2 2 18 - 4 301 4 800 114 2 2 19 4 801 5 400 136 2 - 20 s 5 401 6 300 162 2 - - 21 - 6 301 7 200 189 2 2 22 - 7 201 8 400 216 2 2 23 2 8 401 9 600 s 252 2 2 24 - 9 601 10800 268 2 2 25 2 10801 - 12 000 324 2 2 26 - 12 001 s 14 000 360 2 27 s 14001 2 16 000 420 2 - 28 - 16 001 18 000 - 480 2 29 - ' 18 001 20 000 540 2 2 30 - 20 001 22 000 - 6M - 2 31 - 22 001 24 000 - 660 - 2 32 - 24 001 - 26000 2 720 2 2 33 - 26 001 s 28 000 780 2 2 34 - 28 001 s 30 OM - 840 2 — - Bei allen weiteren Steuerklassen beträgt die Steuer 3 vom Hundert desjenigen Einkommen betrages, mit welchem die Klasse beginnt. Die Klassen steigen von 30 001 Mk. bis zu 60 000 Mk. um je 3000 Mk., weiterhin um je 5000 Mk. — In diesem Monate treten die Sternschnuppen am Nachthimmel wieder zahlreicher auf. Dieselben gehen vom Sternbilde der Leyer aus und sind bis zum 23. d. M. besonders gut zu beobachten. — Ihre Majestäten der König und die Königin, welche anfang Mai wieder in Dresden eintreffen, werden vorher auf der Rückreise von Mentone einige Tage in Stuttgart verbleiben, um dem württembergischen Hofe einen Besuch abzustatten. — Der Bau der im vorigen Herbst erst in Angriff genommenen Bezirkssteuereinnahme inFlöha ist bereits soweit gediehen, daß in allernächster Zeit die Hebung des Gebäudes stattfindet. Die Fertig stellung soll diesen Sommer erfolgen, da der Bezug bereits anfangs Oktober bestimmt in Aussicht ge nommen ist. Dos unmittelbar an der Amtshaupt mannschaft angrenzende staatliche Gebäude enthält ein erhöhtes Parterre, zwei sünsfenstrige Stockwerke und mehrere Giebelzimmer. Die durch den Auszug der Bezirkssteuereinnahme frei werdenden Räume in dem amtshauptmannschaftlichen Gebäude werden in Kanzleiräume für die Amtshauptmannschaft um gewandelt. — Am Mittwoch früh ist die sogenannte Para diesmühle (Dentlersche Holzschleiferei) bei Wiesenbad durch Feuer vollständig zerstört worden. — Am Dienstag erhängte sich in Freiberg bei Adorf eine 20 Jahre alte Dienstmagd. Die selbe war vor einiger Zeit an der Grippe erkrankt; nach deren Genesung trat aber Geistesschwäche bei ihr ein und hat dieselbe jedenfalls in einem Trüb sinnsanfall diese bedauerliche That begangen. — Den 17.. 18. und 19. Mai wird in Meißen der Sächsische Verbandstag der Fleischer-Innungen abgehalten. — Die Sozialdemokraten von Meißen und Um gegend beabsichtigen, am I. Mai auf Cöllner Fluren ein großes Volksfest zu veranstalten, doch, wie sich jetzt herausstellt, ist für den gehofften Besuch von 6000 Mann der Platz viel zu klein. Das Stück Feld, auf welchem das Fest abgehalten werden soll, liegt am Moritzburger Platze in Cölln und bildet ein gleichschenkliges Dreieck. Die Größe des Festplatzes dürfte aber kaum 2200 bis 2500 ym betragen, die angrenzenden Straßen abgerechnet. Selbst wenn mün von den 6000 Genossen 5400 wegläßt, wäre der Platz immerhin nur genügend, denn man hätte noch keinen Raum für Buden, Schankzelte rc. Nach alledem ist der Festausschuß recht in Verlegenheit und der Festtag rüFt immer näher heran. — In Zitzschewig bei Kötzschenbroda ereignete sich am Dienstag nachmittag ein ganz seltsamer Unglücksfall. Die Ehefrau des Maurers Günzel, welche 54 Jahre alt ist und seit vorigem Jahre an Verfolgungswahn leidet, versuchte sich durch eine in horizontaler Lage die Bodentreppe ver schließenden und etwas nachgebendey Thür zu zwänge«. Die Frau vermochte sich jedoch nicht ganz durchzudrängen und war gezwungen, da sie weder vor- noch rückwärts konnte, in dieser Stellung mehrere Stunden zu verharren. Sie wurde be wußtlos und bald darauf trat der Tod durch Herz schlag ein. — Von Wilddieben erschossen wurde in der Nacht vom Sonnabend zum Sonntag früh gegen V-2 Uhr der im Dienst des Rittergutsbesitzers von Schönberg-Thammenhain bei Wurzen stehende Forstgehülfe Göbel. Am Sonnabend gegen 9 Uhr abends hatte Oberförster Zacharias in Thammen- hain einen Schuß fallen hören. Da in letzter Zeit wiederholt Wilddiebereien vorgekommen waren, sendete er seinen Forstgehilfen Göbel und den Forst lehrling Weißge nach dem Reviere. Es war Heller Mondschein, die beiden jungen Leute gingen längs eines Teichdammes, die Gewehre umgehangen, nach einer Waldparzelle vor. Weisge nahm wahr, wie an der Seite des Dammes zwei Leute sich hin gekauert hatten mit schußbereiten Flinten im Arm. In demselben Augenblicke fiel ein Schuß seitens der Wilderer. Die beiden Forstleute rissen nun ihre Gewehre von der Schulter und sprangen hinter Bäume. - Göbel schoß sein Gewehr, wie Weißge sah, nach den Wilderern ab, und warf sich, wie es letzterem schien, darauf neben dm Baum platt auf die Erde. Weißge glaubte diesem Bei spiele folgen zu sollen. Er sah von seinem Platze auS die beiden Wilderer auf eine Blöße treten, die etwa 20 Schritte von ihm entfernt war, und
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