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Wochenblatt für Zschopau und Umgegend : 21.04.1892
- Erscheinungsdatum
- 1892-04-21
- Sprache
- German
- Vorlage
- Stadtarchiv Zschopau
- Digitalisat
- Stadtarchiv Zschopau
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id512512809-189204215
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id512512809-18920421
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-512512809-18920421
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- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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- ZeitungWochenblatt für Zschopau und Umgegend
- Jahr1892
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und Mentoner-Thal rc. unternommen. Nach den bis jetzt getroffenen Anordnungen gedenken Ihre Majestäten den Geburtstag Sr. Majestät des Königs in Mentone zu verleben. — Das kgl. sächsische Ministerium des Innern hat mittelst Verordnung zur Ausführung der Ge werbeordnung für das deutsche Reich vom 28. März als Festtage hinsichtlich der Bestimmungen über Ruhe an Sonn- und Festtagen folgende bestimmt: 1. Neujahrstag, 2. Erscheinungsfest, 3. die Bußtage der Landesfürsten, 4. den Charfreitag, S. die beiden Osterfesttage, 6. den Himmelfahrtstag, 7. die beiden Pfingstfesttage, 8. das Resormationssest, 9. die beiden Weihnachtsseiertage; außerdem in den Ort schaften mit überwiegender römisch-katholischer Be völkerung im Bezirke der Kreishauptmanuschaft Bautzen: 10. das Fest Mariä Verkündigung, 25. März, 11. das Fronleichnamsfest, 12. das Fest Peter und Paul. 29. Juni, 13. Mariä Himmelfahrt, 15. August, 14. Mariä Geburt, 8. Sept., 15. Aller Heiligen, 1. Nov., 16. das Fest Mariä Empfängnis, 8. Dez. — Bisher hatten wir in Sachsen sieben Ge- werbe-Jnspektionsbezirke: Bautzen, Dresden, Leipzig, Meißen, Chemnitz. Zwickau, Plauen. Nach einer Verordnung des königl. Ministeriums ist jetzt die Zahl der Jnspektionsbezirke um sechs vermehrt worden. Zur Gewerbe-Beaufsichtigung nach Maß gabe der 88 105 u. 105 b, Absatz 1, 105 o bis I05st, 120u bis 120o und 134 bis 139a des Gesetzes vom 1. Juni 1891, betreffend die Ab änderung der Gewerbeordnung, insoweit die Auf sicht neben den ordentlichen Polizeibehörden von besonderen technischen Beamten ausgeübt wird, sowie zur Wahrnehmung der in Gemäßheit dex Verordnung vom 5. September 1890, betreffend die polizeiliche Beaufsichtigung der Dampfkessel, den technischen Beamten obliegenden Geschäfte wird nunmehr das Land in 18 Aufsichtsbezirke geteilt. Für jeden Bezirk wird eine Gewerbe-Inspektion errichtet und bei jeder derselben ein Gewerbe- Inspektor als Vorstand der letzteren angestellt, welchem ein oder mehrere Assistenten zur Beihilfe und Stellvertretung zugeteilt werden. Diese Aus- sichtsbezirke umfassen: 1. Aussichtsbezirk (Dresden) Stadtbezirk Dresden, Amtshauptmannschaft Dresden- Altstadt, Amtshauptmannschaft Dresden-Neustadt, Amtshauptmannschaft Pirna; 2. Aufsichtsbezirk (Chemnitz) Stadtbezirk Chemnitz, Amtshauptmann schaft Chemnitz, Amtshauptmannschaft Flöha; 3. Aussichtsbezirk (Zwickau) Amtshauptmannschaft Zwickau, Amtshauptmannschaft Glauchau; 4. Auf- , sichtsbezirk (Leipzig) Stadtbezirk Leipzig, Amts hauptmannschaft Leipzig, Amtshauptmannschaft Borna; 5. Aussichtsbezirk (Bautzen) Amtshaupt- maynschaft Bautzen, Amtshauptmannschaft Kamenz; 6. Aufsichtsbezirk (Meißen) Amtshauptmannschaft Meißen, Amtshauptmannschaft Großenhain; 7. Ause sichtsbezirk (Plauen) Amtshauptmannschaft Plauen, Amtshauptmannschaft Oelsnitz; 8. Aufsichtsbezirk (Freiberg) Amtshauptmannschaft Freiberg, Amts hauptmannschaft Dippoldiswalde; 9. Aussichtsbezirk (Annaberg) Amtshauptmannschaft Annaberg, Amts hauptmannschaft Marienberg; 10. Aufsichtsbezirk (Aue) Amtshauptmannschaft Schwarzenberg, Amts hauptmannschaft Auerbach; 11. Aufsichtsbezirk (Wurzen) Amtshauptmannschaft Grimma, Amts hauptmannschaft Oschatz; 12. Aussichtsbezirk (Döbeln) Amtshauptmannschaft Döbeln, Amtshauptmannschaft Rochlitz; 13. Aufsichtsbezirk (Zittau) Amtshaupt- mannschast Zittau, Amtshauptmannschaft Löbau. — Am Sonntag und Montag fand in Chemnitz der 9. Delegiertentag des deutschen Techniker-Ver bandes statt. Zu demselben waren gegen 50 Dele gierte aus fast allen Gauen Deutschlands ein- getroffen. — Am Dienstag früh gegen 4 Uhr ließ sich auf dem Bahnhofe in Chemnitz ein erkrankter und geistig gestörter Schaffner von dem nach Aue ausfahrenden Güterzuge überfahren. Der Unglück liche war sofort tot. — Ein Sträfling der Landesanstalt Sachsen burg bei Frankenberg fiel am Gründonnerstag mittags auf der Chaussee bei Gelegenheit eines Brottransportes nach der Anstalt und w>rde von einem Rade des von Sträflingen gezogenen Wagens so unglücklich überfahren, daß der Bedauernswerte nach kurzer Zeit den erlittenen schweren Ver letzungen erlag. — Das seitherige Konsulat der Republik Peru in Dresden ist zu einem General-Konsulate er hoben worden. — In Leipzig wurde in der Nacht vom ersten zum zweiten Osterfeiertage von der Polizei in einem Gastlokale eine aus 10 Personen be stehende Spielergesellschaft aufgehoben und das Vor gefundene Geld beschlagnahmt. — Der XI. Kongreß für innere Mission wird im September in Leipzig stattfinden. — Eine wichtige Entscheidung hat das König liche Landgericht zu Zwickau gefällt. In letzter Zeit ist es mehrfach vorgekommen, daß Fort bildungsschüler bei Schulversäumnissen dem Lehrer gefälschte Entschuldigungszettel vorgelegt haben. Das Landgericht hat diese Zettel als Urkunden betrachtet und wegen Urkundenfälschung auf Ge fängnis erkannt. — Das diesjährige Bundessängerfest der mittel deutschen Sängervereinigung vom allgemeinen christ lichen Sängerbund wird am Himmelfahrtstag, den 26. Mai im Hotel zum Deutschen Kaiser in Zwickau abgehalten. — Eine im Dorfe Kauschwitz wohnende Familie, die des Schmiedemeisters Wilhelm Maul, ist recht schwer geprüft worden. Seit dem jüngsten Dinstag erkrankten allmählich sieben von acht Kindern am Scharlachfieber. Der Tod hielt bald eine fürchterliche Ernte. Am Charfreitag nach mittag verschied ein Knabe im 8. Lebensjahre, am 1. Osterfeiertage früh ein Mädchen im 5. Jahre, am Nachmittage des 2. Osterfeiertags in der 2. Stunde folgte ein Knabe, der noch nicht 1 Jahr alt war, nachmittags in der 7. Stunde starb noch ein Knabe im 4. Lebensjahre. Drei der übrigen erkrankten Kinder. müssen immer noch das Bett hüten, doch ist Hoffnung vorhanden, daß sie die schreckliche Krankheit überstehen. Gestern, Dienstag, am 19. April, ist auch das bisher verschont gebliebene achte Kind, welches im 9. Jahre steht, von der selben Krankheit ergriffen worden. Welch schwere Heimsuchung einer Familie, welche sich bisher im Besitze von acht schönen kräftigen Kindern glücklich fühlte. Tagesgeschichte. . Berlin, den 19. April 1892. — Se. Majestät der Kaiser begiebt sich am nächsten Donnerstag nachmittag nach Eisenach und von da zu einer Jagd auf die Wartburg. Nach dem Besuch bei dem Grasen Görtz-Schlitz wird der Kaiser den Schießplatz bei Meppen inspizieren und sodann am 29. d. M. in Oldenburg und Wilhelmshaven eintreffen. Der Rückkehr nach dem Neuen Palais wird zum 1. Mai entgegengesehen. Ihre Majestät die Kaiserin siedelt mit den Prinzen Ende dieser Woche nach dem Neuen Palais über. — Bestem Vernehmen nach wird Se. Majestät der Kaiser am 19. oder 20. Mai in Proekelwitz auf acht bis neun Tage zu seinem alljährlichen Jagdausfluge eintreffen. — Das italienische Königspaar wird nach hier her gelangten Nachrichten am 9. Juni hier ein treffen. — Die Königin Viktoria von England wird mit der Prinzessin Beatrice und dem Prinzen Heinrich von Battenberg am 26. d. M. in Darmstädt ein treffen und voraussichtlich bis zum 2. Mai daselbst verweilen. — Die von den Sozialdemokraten für den 1. Mai geplanten Umzüge sind überall in Preußen und im Reiche verboten worden; gestattet sind sie nur in Hamburg und Lübeck. — Der „Reichsanzeiger" hat vorgestern das Gesetz über die Aufhebung des Welfenfonds ver öffentlicht. — Der „Hann. Cour." schreibt: Es besteht überall die bestimmte Hoffnung, daß die Regierung dem Wunsche des Reichstages über den Waffen gebrauch der Wachtposten entsprechen wird. Das letzte Vorkommnis in Berlin und der Beschluß der dortigen Stadtverordneten werden vielleicht ein Anlaß, einen Entschluß zu beschleunigen. Die jetzigen Zustände in dieser Beziehung sind tat sächlich auf die Dauer unhaltbar; sie bilden einen Anachronismus, und je öfter und trauriger der selbe in die Erscheinung tritt, desto verletzender, aufreizender muß er auf die öffentliche Stimmung wirken. Auch in den leitenden Regionen unserer Regierung wird man wissen, wie solche Vor kommnisse schlimmer wirken und verhängnisvoller mißbraucht werden, als scheinbar bedeutendere Er eignisse. Man kann dergleichen heutzutage nicht lediglich vom Standpunkte der militärischen Dienst instruktion betrachten. Die Resolution, welche der Reichstag in dieser Sache am 15. Februar d. I. faßte, ging dahin, die verbündeten Regierungen zu ersuchen: 1) einen Gesetzentwurf vorzulegen, welcher die Fälle regelt und näher begrenzt, in denen die Civilverwaltungen berechtigt sind, die dauernde Gestellung militärischer Wachtposten zu polizeilichen Sicherheitszwecken zu verlangen; 2) auf thunlichste Einschränkung der Militärposten, ins besondere in verkehrsreichen Gegenden, hinzuwirken; 3) eine den veränderten Verhältnissen entsprechende Revision der Bestimmungen über den Gebrauch von Schießwaffen (Instruktion von 1837) seitens der Militärposten herbeizuführen. Bei diesem Beschluß, maßvoll in der Sache wie in der Form, hat der Reichstag wohl die ganze Nation hinter sich. — Die neue „Wachtpatrone", welche eine ge ringere Durchschlagskraft und eine andere Kugel haben soll, wird auswärtigen Blättern zufolge von der Militärverwaltung für den Postendienst in der That eingeführt werden. Die Patrone werde bereits hergestellt. — Ein sozialdemokratischer Parteitag für Berlin und die Provinz Brandenburg soll am 15. Mai hier abgehalten werden. — Wie in anderen Länder», ist auch in Deutsch land mit dem Ablauf der früheren Handelsverträge am 1. Februar d. I. eine Anzahl von Zollerhöhungen in Kraft getreten, weil in den neuen Tarifverträgen einzelne Zvllbindungen fehlen, welche in den früheren Verträgen enthalten waren. Auf diese Weise ist auch die deutsche Schokoladenindustrie zu einem höheren Schutzzoll für Schokolade gekommen. Durch den Tarifvertrag mit Spanien wurde im Jahre 1883 der Zoll für Schokolade, der erst 1879 von 42 Mk. auf 60 Mk. erhöht war, auf 50 Mk. pro Doppel- centner festgesetzt, und dieser Konventionalzoll fand auch auf alle meistbegünstigten Staaten Anwendung. Der im allgemeinen Tarif unverändert beibehaltene Satz von 60 Mk. wurde dagegen im Jahre 1885 auf 80 Mk. erhöht, sodaß von 1885 bis 1892 zwei Zollsätze für Schokolade bestanden, im Kon ventionaltarif 50 Mk., im allgemeinen Tarif 80 Mk. Mit dem Ablauf des deutsch-spanischen Tarifvertrages am 1. Februar d. I. ist indessen auch der erstere Satz in Fortfall gekommen und gilt nunmehr für Schokolade nur noch ein einheitlicher Zoll von 80 Mk. Ob bei den neuen Vertragsverhandlungen Spanien Wert auf die Wiederermäßigung des Schokoladenzolles legen wird, steht dahin. Schokolade gehört allerdings zu den Exportartikeln Spaniens, welches davon alljährlich für circa V-> Million Franken ausführt. Aber diese Ausfuhr geht überwiegend nach solchen Ländern, in welchen man an der mit Zimmt versetzten spanischen Schokolade Geschmack findet, also nach den spanischen Kolonien, nach Portugal, Uruguay, den Laplata-Staaten rc. Nach Deutschland sind in der ganzen Zeit von 1884 bis 1891 nach der deutschen Handelsstatistik nur vier Doppelcentner Schokolade und Kakao aus Spanien gekommen. Dagegen sind an der Schokoladeneinfuhr in Deutschland vornehmlich Frankreich und die Schweiz interessiert; im Jahre 1890 kamen von der Gesamteinfuhr (2047 Doppelcentner) aus Frank reich 1578 Doppelcentner und aus der Schweiz 230 Doppelcentner. In dem neuen Vertrage mit der Schweiz ist denn auch Schokolade berücksichtigt, aber es ist nur der gegenwärtige allgemeine Zoll satz von 80 Mk. darin gebunden. Inzwischen wird der deutschen Schokoladenindustrie auchj durch die neuerdings beschlossene Rückvergütung des Rohkakao zolls bei der Ausfuhr die Konkurrenzfähigkeit auf dem ausländischen Markte wesentlich erleichtert werden. — Anfang vorigen Monats sind in Bagamoyo auf Befehl des Gouverneurs 39 Sklavenmädchen im Alter von 8 bis 16 Jahren in Freiheit gesetzt worden, welche erwiesenermaßen von Beludschen im Innern angekauft und zum Weiterverkauf nach der Küste gebracht worden waren. Die Mädchen sind den einzelnen Missionen, und zwar 20 der katholischen Mission in Bagamoyo, 9 der katholischen Benediktus-Mission und 10 der evangelischen Mission in Dar-es-Salam zur Erziehung über geben worden. — Der Stadtrat in Kaiserslautern hatte in seiner letzten Sitzung ein Gesuch des sozialdemo kratischen Arbeiterwahlvereins wegen eines am 1. Mai beabsichtigten öffentlichen Umzuges einstimmig genehmigt. Das Bezirksamt daselbst, als distriktS- polizeiliche Aufsichtsbehörde, hat jedoch laut Be schluß vom 16. d. M. diesen beabsichtigten Umzug verboten. — In Augsburg feiern die Sozialisten de» 1. Mai durch eine Volksversammlung unter freiem Himmel außerhalb der Stadt, nachdem der Magistrat
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