Wochenblatt für Zschopau und Umgegend : 18.06.1895
- Erscheinungsdatum
- 1895-06-18
- Sprache
- German
- Vorlage
- Stadtarchiv Zschopau
- Digitalisat
- Stadtarchiv Zschopau
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id512512809-189506186
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id512512809-18950618
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-512512809-18950618
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWochenblatt für Zschopau und Umgegend
- Jahr1895
- Monat1895-06
- Tag1895-06-18
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^ Wochenblatt " für Zschopau und Hlmgegeud. Amtsblatt für die Königliche Amtshauptmannschaft zu Flöha, sowie für das Königliche Amtsgericht und den Stadtrath zu Zschopau. Erscheint Dienstag, Donnerstag und Sonnabend und wird am Abend vorher auigegeben und versendet. VierteljahrSpret» 1 Mark ausschließlich Boten- und Postgebühren. Dienstag, den 18. Juni. Inserate werden mit lü.Psg. sür die gespaltene «orpuizeile berechne! und bi« mittag« 12 Uhr de» dem Tage de» Erscheinen« vorhergehenden Tages angenommen. «R 8-811» i»»K Donnerstag, Sen 2V Juni a. e., nachm. S Uhr. Aus Lachsen. Zschopau, den 17. Juni 1895. — Auf Grund einer zwischen den verbündeten Regierungen getroffenen Vereinbarung findet das Ministerium des Innern, um demUeberhand- nehmen des unbefugten Handels mit Ge heimmittel thunlichst entgegenzutreten, sich veranlaßt, folgendes zu bestimmen: Die öffentliche Ankündigung von Geheimmitteln, welche dazu be stimmt sind, zur Verhütung oder Heilung mensch licher Krankheiten zu dienen, ist verboten. Zu widerhandlungen werden, soweit nicht allgemeine gesetzliche Vorschriften andere Strafen sestsetzen, mit Geldstrafe bis zu 150 Mark oder mit Haft bis zu 6 Wochen bestraft. — Sonderzüge nach Wien. Wir erhalten soeben die Mitteilung, daß die königlich sächsische Staatseisenbahnverwaltung im Vereine mit den be teiligten königlich preußischen Eisenbahn-Direktionen sowie der österreichischen Nordwestbahn in diesem Sommer am Montag, den 15. Juli, einen Sonderzug mit außerordentlich ermäßigten Fahr preisen von Leipzig bez. Berlin und Dresden nach Wien über Tetschen-Jglau Verkehren lassen wird. Zu diesem Zuge werden auf den größeren Stationen der königlichen Eisenbahn-Direktions bezirke Berlin, Halle, Erfurt, Magdeburg, Hannover und Altona, sowie auf allen übrigen sächsischen Stationen Anschlußkarten zu ermäßigten Preisen ausgegeben werden. Ferner wird die sächsische Staatseisenbahn-Verwaltung zu Beginn der säch sischen Schulferien am Sonnabend, den 20. Juli, einen weiteren Sonderzug von Leipzig und Dresden über Tetschen nach Wien verkehren lassen, zu welchem auf allen sächsischen Stationen ermäßigte Anschlußkarten verabfolgt werden. Die genauen Fahrzeiten und ermäßigten Fahrpreise so wie die sonstigen Bestimmungen werden in einer demnächst erscheinenden Uebersicht von der säch sischen Staatseisenbahn-Verwaltung bekannt gegeben. Die Uebersicht ist unentgeltlich von den Stationen der sächsischen Staatsbahnen, ferner von den Aus gabestellen für zusammenstellbare Fahrscheinhefte in Leipzig (Dresd. Bhf.) und in Dresden-A. (Carola straße 16) zu beziehen. Brieflichen Bestellungen sind 3 Pfg. Porto in Marke beizufügen. — Der Männergesangverein zu Drebach be geht am 11. August d. I. die Feier seines 50 jährigen Bestehens. Zahlreiche Brudervereine werden an dem Feste teilnehmen. — Am 10. dieses Monats und folgende Tage hat eine abermalige Auslosung königlich sächsischer Staatspapiere stattgefunden, von welcher die aus 3 V, "/-> herabgesetzten, vormals 4"/« Staatsschulden- Kassenscheine von den Jahren 1852/55/58/59/62/66 und ,/68, 3V,°/o dergleichen vom Jahre 1867, auf 3'/» °/° herabgesetzten, vormals 4°/» dergleichen vom Jahre 1869, die durch Abstempelung in 3'/,°/° und 4°/° Staatspapiere umgewandelten Löbau-Zittauer Eisenbahnaktien Int. ^ und 8, ingleichen die den 1. Dezember 1894 und beziehentlich den 2. Januar 1895 zurückzuzahlenden, aus den Staat über nommenen 3V- °/° Partialobligationen von den Jahren 1839/41 und 4'/° Schuldscheine vom Jahre 1866 der Leipzig-Dresdner Eisenbahn- Kompanie betroffen worden sind. Die Inhaber der genannten Staatspapiere werden hierauf noch besonders mit dem Hinzufügen aufmerksam gemacht, daß die Listen der gezogenen Nummern in der „Leipziger Zeitung", dem „Dresdner Journal" und dem „Dresdner Anzeiger" veröffentlicht, auch bei sämtlichen Bezirkssteuer-Einnahmen und Gemeinde vorständen des Landes zu jedermanns Einsicht aus gelegt werden. Mit diesen Listen werden zugleich die in früheren Terminen ausgelosten bez. ge kündigten, aber noch nicht abgehobenen Nummern wieder aufgerufen, deren große Zahl leider beweist, wie viele Interessenten zu ihrem Schaden die Auslosungen übersehen. Es können dieselben nicht genug davor gewarnt werden, sich dem Jrrtume hinzugeben, daß, so lange sie Zinsscheine haben und diese unbeanstandet eingelöst werden, ihr Kapital ungekündigt sei. Die Staatskassen können eine Prüfung der ihnen zur Zahlung präsentierten Zins scheine nicht vornehmen und lösen jeden echten Zins schein ein. Da nun aber eine Verzinsung ausge loster oder gekündigter Kapitale über deren Fällig keitstermin hinaus in keinem Falle stattfindet, so werden die von den Beteiligten infolge Unkenntnis der Auslosung zu viel erhobenen Zinsen seiner Zeit am Kapitale gekürzt, vor welchem oft empfindlichen Nachteile sich die Inhaber von Staatspapieren nur durch regelmäßige Einsicht der Ziehungslisten (der gezogene» wie der restiercnden Nummern) schützen können. — Die Gerichtsferien beginnen am 15. Juli und enden am 15. September d. I. Während dieser Zeit werden gemäß Z 202 des Gerichtsver fassungs-Gesetzes vom 27. Januar 1877 nur in Feriensachen Termine abgehalten und Entscheidungen erlassen. Feriensachen sind: i. Strafsachen, 2. Arrest sachen und die eine einstweilige Verfügung betreffenden Sachen, 3. Meß- und Marktsachen, 4. Streitigkeiten zwischen Vermietern und Mietern von Wohnungs und anderen Räumen wegen Ileberlassung, Benutzung und Räumung derselben, sowie wegen Zurückhaltung der vom Mieter in die Mietsräume eingebrachten Sachen, 5. Wechsclsachen, 6. Bausachen, wenn über die Fortsetzung eines angesangenen Baues gestritten wird, 7. Anträge auf Unterbringung verwahrloster Kinder. Auf Antrag kann das Gericht auch andere Sachen, so weit sic besonderer Beschleunigung bedürfen, als Fericn- sachen bezeichnen. Der Lauf einer Frist wird durch die Ferien gehemmt. Der noch übrige Teil der Frist beginnt mit dem Ende der Ferien zu laufen. Fällt der Anfang der Frist in die Ferien, so beginnt der Lauf mit dem Ende derselben. Auf den Lauf der Notfristen und die Fristen in Fericnsachen sind die Gerichtsferien einflußlos. Ferner sind die Ferien auf das Mahnverfahren, das Zwangs- und Vollstreckungs- Verfahren, das Konkursverfahren, die Erledigung der das Genossenschaftsrcgister und die Liste der Genossen betreffenden Angelegenheiten und die Angelegenheiten der nicht streitigen Gerichtsbarkeit, sowie auf die Justiz- verwaltungsangclcgcnhciten, einschließlich des Kasten wesens, ohne Einfluß, ebenso auf die Verpflichtung der Gerichtsvollzieher, die ihnen erteilten Aufträge zu erledigen. — Wie der Handels- und Gewerbekammer zu Chemnitz von zuständiger Seite mitgeteilt wird, ist den die Einführung eines deutschen Eingangs zolles für ausländische Gerbstoffe betreibenden An trägen — wie auch aus dem Gesetze vom 18. Mai 1895, die Abänderung des Zolltarisgesetzes und des Zolltarifs betreffend, hervorgeht (Reichsgesetz blatt 1895, S. 233) — keine Folge gegeben worden. Hiernach scheint sich der Bundesrat zu den in Rede stehenden Anträgen in dem Sinne schlüssig gemacht zu haben, wie dies u. a. auch von der Handels- und Gewerbekammer zu Chemnitz befürwortet worden ist. — Die Eisenbahnbrücke über die Zschopau bei Flöha wird gegenwärtig einer Verstärkung unter worfen. Die Brücke wurde 1866 errichtet, anläßlich der Erbauung der Chemnitz-Annabcrger Linie. Der zweigleisige Verkehr auf der Brücke entstand erst 1869 mit der Erbauung der Chemnitz-Freibergcr (Dresden- Reichcnbacher) Bahnlinie. Der Verkehr hat sich seit dieser Zeit ganz gewaltig vermehrt. Heute verkehren innerhab eines Tages (24 Stunden) auf jener Brücke 78 Züge (39 von Chemnitz nach Flöha und 39 von Flöha nach Chemnitz). Einige Züge verkehren mit 2 und 3 Lokomotiven. Die Verstärkung der Brücke war unabweisbar. Für die Verstärkung der Brücke sind 35000 Kilo Eisenteile erforderlich. Pro laufenden Meter Brückenlänge wird die Brücke durch 307 Kilo Fluß- bezw. Schweißeisen verstärkt. Die Brücke hat eine Fahrbahn von 8 Meter Breite, das Ganze ruht auf zwei im Wasser stehenden Pfeilern. Die erste und dritte Oeffnung ist je 18'/, Meter und die zweite Oeff- nung 20'/, Meter lang, sodaß die Brücke 57'/, Meter lang ist. Der eiserne Unterbau ist 1.78 Meter hoch und die Trägergurte sind je 2 Meter breit. Die Aus führung ist dem Eisenwerke „Lauchhammer, vereinigte vorm, gräfl. Einsiedelschc Werke" übertragen worden. Lauchhammer hat das rechte Gleis von Flöha nach Chemnitz vom 22. April bis 29. Mai fertiggcstellt. Wegen der Psingsttage mußte die Arbeit 14 Tage ruhen. Das linke Gleis von Chemnitz nach' Flöha wird fertig gestellt werden vom 11. Juni bis 27. Juli. Die Züge verkehren während dieser Zeit, Pfingsten war ausgenommen, nur eingleisig und müssen entweder halten oder langsam fahren. Auch die Schnellzüge sind diesen Bestimmungen unterworfen, wodurch allerdings sehr häufig Zugsverspätungen eingetreten sind. Für die Arbeiter an der Brücke erfolgen besondere Signale, wenn die Züge nahen. — Der Verband der Landwirtschaftlichen Ge nossenschaften im Königreiche Sachsen wird seinen diesjährigen Verbandstag am 22. und 23. Juni in Meißen, im Gasthof zur Sonne, abhalten. Außer den durch die Satzungen vorgeschriebenen Beratungsgegenständen werden hauptsächlich Be sprechungen über die landwirtschaftliche Unfall- und Haftpflichtversicherung und über den Verkauf von Getreide für gemeinschaftliche Rechnung durch die Central-Ein- und Verkauss-Genossenschaft die Auf merksamkeit der beteiligten Kreise auf sich lenken. Schellenberg, 14. Juni. Ein äußerst grobes Vergehen haben sich heute vormittag in Dorf- Schellenberg während des Beichtgottcsdienstcs die Steinbrecher des hinter der Dorf-Schellenberger Kirche gelegenen Steinbruches dadurch zu schulden kommen lassen, daß sie während der Beichte einen Sprengschuß entzündeten. Große Steinstücke be schädigten nicht nur das Dach der Kirche, sondern es flogen auch mehrere Steine durch die Kirchen fenster in die Bänke der Andächtigen. — Im Oederaner Walde fand dieser Tage ein Wald arbeiter des Plauer Staatsreviers eine aufgebrochene eiserne Kassette mit einem Sparkassenbuch, Staats papiere rc. Dieselben sind, wie die Papiere aus- weisen, dem nachmaligen Besitzer des Pomselschen Gutes, dem Baumeister Schmieder, jetzt in Brand wohnhaft, im vergangenen Winter gestohlen worden. Auch befand sich in der Kassette ein leerer Geld beutel, der geplündert worden war. Die Papiere umzusetzen, hatten die Diebe jedenfalls nicht den Mut. Der Fund wurde an die Oberförsterei zu Plaue abgegeben. Dresden, 14. Juni. Unter dem Vorsitz Sr. Exzellenz des Staatsministers v. Seydewitz und in Gegenwart der Räte des Ministeriums des Kultus und öffentlichen Unterrichts fand gestern die gesetzlich geordnete Jahreskonferenz der Bezirksschul inspektoren, zu welcher auch die Schuldirektoren Pladeck in Löbau, Tischendors in Dohna, Seysert
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