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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 11.03.1930
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1930-03-11
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19300311020
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1930031102
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1930031102
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1930
- Monat1930-03
- Tag1930-03-11
- Monat1930-03
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Nr. IIS Sellr 2 vr«d«er Nachrichten Dienstag. 11. März ISA Rur noch Zahlenkampß in Lon-on Die Geekonferen- polttifch a-gefchloffou vrubtdnrtnbt »u»«e« Kurtuur A««»poi»ckuo1« Paris. II. Marz. Heute mittag werden der StaatSsekretLr im Außenministerium Berthelot und der Kolontalmintfter Ptstri zu den Lvndoner Verhandlungen abreisen. »Lhreub Darbten voraussichtlich erst zum Wochenende nach London fahren wird. Die Ftnanzdebatte.in der Kammer, deren EnS« man bis morgen erwartet, erfordert noch die ganze Aufmerk samkeit des Kabinetts und die Anwesenlieit TardieuS selbst. In London kommt man inzwischen ebenfalls kaum vorwärts. Die Ziffern der französischen Tonnage sind gestern lang und breit erörtert und durch den neuen Martnemtnister Dumesnil verteidigt worden. Mit Verwunderung stellen di« sranzösiichen Berichte fest, das, die Javaner und die Italiener bei dieser Zisferndebatte g a nz abwesend waren, die Amerikaner nur als Beobachter fungierten, so das, die eigentlich« Debatte sich nur im engeren Kreise zwischen Eng. ländern und Franzosen abspielte. Jedenfalls erklärte der Erste Lord der englischen Admiralität, dah auch die englischen Zisseru ebenso wie die amerikanischen und iapanischeu erst dann endgültig sei» würde«, wen« «au sich einmal über die srauzöstscheu uud italieuischeu Ziffern gceiaigt habe» «erde. Italien werde, so erklärt man i» der französischen Rcgic- rungspresse, wenn eS so hartnäckig auf seiner Forderung der Parität beharre, dann auch mtiidestcns ebenso eingehend dies begründen müssen, wie das Frankreich getan habe. Während Briand eingehend versichere, dah die politische Debatte, d. h. die Besprechungen der LtcherheitSforde- r u n g e ii Frankreichs wettergehc. berichtet daS »Echo de Paris", dah diese Besprechungen aus dem toten Punkt an- gekommen seien. Hoover schweige, und auch England wolle von neuen Sicherbeitsvcrpflichtuiigen nichts wissen. Ja. eS sei sogar abgeneigt, die schwachen LonkttonSbcstimmungen deS Genfer Statuts gegebenenfalls zur Anwendung zu bringen, solange nicht Amerika ausdrücklich auf die Freiheit des Handelns im Kriegsfälle verzichte. Die politische Phase der Souserenz könne mau darum alS abgeschlossen betrachten. und Briand werde auch voraussichtlich, nachdem er seine Isdcen noch in einer großen üssrntlichen Red« ausgesprochen habe gegen Ende der Woche nach Paris zurückkehren. da er dann nichts «ehr tn London ,u suchen Hab«. AI Lote tn Südfrankretch vruütdarlodt anaaraa p«rt»«r kkorr«»pong»»lao Parts, 11. März. Nach der Rückkehr TardieuS und DoumergueS aus dem UeberschwemmungSaeblet ist die Bilanz d«S Schaden», den die Katastrophe tm Süowesten Frankreich« angertchtet hat. allmählich in angenähertcn Zahlen festzu- stellcn. Die Zahl der lote» beträgt bi» jetzt i« ganzen L11. Davon entfallen mehr als die Hälfte, nämlich 128. aus die Stadt Mvtssac. Aber eS ist sehr wahrscheinlich, dah unter den Trümmern noch mehr Tote gefunden werben, lieber die Gesamtzahl der zerstörten Häuser liegen noch keine endgültigen Ziffern vor. Vollkommen zerstört wurden 666 Fabriken, mehrere Brücken, darunter die grobe Brücke von Motssac. In den Fluten umgekommen sind an Tieren, nämlich an Rindvieh. Pferden und Schweinen allein im Departement Tarn et Garonne mehr als 7060 Stück. Die Weinberge von Motssac sind ebenfalls säst ganz zerstört. Der Gesamtschadcn wird jetzt ans mehrere Milliarden Franke» geschätzt. Die Regierung hat sofort nach der Rückkehr TardieuS «tn an» Mitgliedern der verschiedenen Ministerien zusammengesetztes Gonderkomttee eingesetzt, das die Schäden festzustellen und den Wiederaufbau zu letten hat. Das Komitee steht unter dem Vorsitz deS UnterstaatssckretärS bet der Ministerpräsident, schaft. Ein Gesetz über die Abschätzung deS Schadens ist in Borberettung. In wesentlichen Punkten wird sich dieses Gesetz den Bestimmungen des Gesetzes über die Wiederherstellung der KrtegSschäden vom Jahre UNS anpassen. Als Mittel punkt der DtederherstellungS- und Hilfsaktion hat die Regie- rung Montauban gewählt. Die erste Subskriptionsliste, die die Bank von Frankreich veröffentlicht, ergibt die Summe von 7ch Millionen Franken. Wer bezobli dir FiMllnMmrvorle? Berlin. 11. März. Der Ha nkhaltauS schuh deS Reichstages setzte seine Beratungen über den NachtragSetat deS Auswärtigen Amtes fort. Bet dem Posten von 66 006 Mark für ein neues Dienstgebäude der Gesandtschaft tnAddiS Abeba iAbeisiniens erklärte ein Vertreter deS Auswärtigen Amtes, das Gebäude sei so beifällig geworden, dah irgendeine Renovierung völlig unzweckmähig sei. Aus Bemängelung deS Abgeordneten Köhler, dah dem Ausschuh keine genauen K o st e n a n l ch l ä g e vorlägen, erklärte Ministerialdirektor Tr. Schneidei lAuswärtigcS Amts sich damit einverstan den. -ah der Betrag von MOOO Mark zunächst im Nachtrags etat gestrichen wird und die Kosten erst tm ordentlichen Haus halt nach Vorloge der notigen Unterlagen bewilligt werden. Für die notwendigen Vorarbeiten wurden jedoch vom Aus schuh 10 GD Mark bewilligt. Zu dem Posten von 7O0i>6 Mark für den Abtransport russischer und armenischer Flüchtlinge ans Deutschland vertrat Abg. Stückleu sSoz ) den Slairdpunkt, dah die ganze F'iich'lingssrage ein internationales Problem ist, dessen Kosten vom Völkerbund getragen werden mühten, aber nicht denfenigen Staaten ausgebürdet werden dürften, aus deren Boden sich die Flüchtlinge gerade befinden. Ei« Vertreter des Auswärtigen Amts gab einen Heber, blick über die Entwicklung dieses Fonds. Im Mai 1926 fand in Gens die sogenannte N a n s e n - K o n s e r e n z statt, ans welcher ein Arrangement getroffen wurde, durch welches neben der Regelung verschiedener Verivaltnngsmahnahincn auch die Beschaffung von Mitteln für die Flüchtlingssürsorge, ins besondere für die Ansiedlung von Flüchtlingen im AnSlande, gesichert werden sollte, Ta wir gegen diese finanziellen Be stimmungen verschiedene Bedenken hatten, traten wir dem Arrangement insoweit nicht bei, erklärten aber, daß wir für den endgültigen Abtransport von Flüchtlinge» aus Deutschland wohl Mittel zur Verfügung stellen könnten. Nach der Annahme des Arrangements ans der Völkerbnnds- versammlung im Mai 1926 hat sich die deutsche Regierung be reit erklärt. Mittel bis zum Höchstbetrag von 166 006 Mark für den genannten Zweck zur Verfügung zu stellen. Hiervon sind bis heute rund 68 006 Mark ansgegcben worden, wofür 176 Personen nach llebersec befördert worden sind. Abg. Dr. Schreiber (Z.l bittet um die Bekanntgabe deS Texte- deS Arrangements. Er ging dann auf das Problem der Staatenlosen ein und fragte, ob der Nansen-Pah des Völkerbundes noch gelte. — Abg. o. Freytagh-Loriughovcn lDnat.i bemerkte, wenn bisher nur 176 Personen abtrrns- portiert morden sind und 66 666 noch tn Deutschlanb sind, steht man sich ja einem Danatdensah gegenüber. Der Vertreter des Auswärtigen Amts erklärte ans ver schiedene Fragen, dah von den 100 060 Mark deS NachtrrgS- haushaltes tatsächlich nur Reisekosten der Flüchtling« bezahlt worden seien. Vockenseuche im Bezirk von Bombay London, 11. März. Der Sonderkorrespondent des „Daily Expreß" in Sabarmati. dem Sitz der Schule Gandhis, meldet, daß 22 Bewohner der Schule Gandhis an Pocken er krankt und drei von ihnen bereits gestorben seien. Gegen wärtig richte eine Pockenepidcmte tm ganzen Bezirk von Bombay große Verheerungen an. Gandhi habe sich aber durch diese Wendung tn seinen Plänen nicht beirren lasten. Reuter meldet aus Ahmedabad: Gandhi erklärte, wenn er 70 Lakhs Rupien slO.'s Millionen Marks aufbringen könnte, und wenn seine Freiwilligen seinen Weisungen folgen wür den, dann könnte er versprechen, dah Indien beinahe ohne Zeitverlust Swaras s-Homerules erhalten werde. Er gab diese Erklärung nach der GebetSstunde ab und fügte hinzu, die erste Gruppe der Freiwilligen werde ans 70 Bewohnern seines Hauptquartiers in Sabarmati Heftchen, Unter seiner Führung würden diese 70 Freiwilligen den Marsch nach der Küste antreten, um Salz auS dem Meere zu gewinnen, um dem Salzmonvpol der Negierung ein Ende zu machen. Poimare Ghefchlichter tn Monako Paris, 11. März. Wie die „Chicago Tribüne" auS Monte Carlv berichtet, heißt eS dort in gut unterrichteten Kreisen, dah Fürst Louis von Monako Potncare gebeten habe, in dem Rechtsstreit aus Ehescheidung zwischen der Prinzessin Char lotte und Prinz Peter das Amt deS Schiedsrichters zu übernehmen. Potncare soll dieser Bitte entsprochen haben, und die Scheidungsangelegcnheit dürste danach nicht vor den Londergerichtslios in Paris gebracht, sondern in privaten Besprechungen beigelegl werden. Oertliches mW Sächsisches Verteabriid de- AaMelm<-r>mitml«« Et« am Montag im Konzertsaale de» »«Sftellutz-Spalaftr» abgehaltener Werbeabenb der Gtahlhelm-Fraue« war sehr stark besucht, auch vvn Stahlhelm-Kameraden. Galt e» doch, den Landesführer des Stahlhelms Groß-Berlin, Major vo„ St« phani, zn büre». Eine knappgefahte vearüßuna-ansprach« der Vorsitzenden de« Dresdner Stahlhelm-Frauenbundes, Frau Lohrmann, ging voran. Sie gedachte de» Heimgänge» dr» Großadmirals von Tirpttz uud sprach von der Teilnahme der Frau an der Freude an Kamp, und Arbeit sür die Freiheit unseres Volkes. Schwer sei die Seele der Frau zu gewinnen, aber dann sei sie mit ganzem Herzen dabei und laste nicht wieder ab. Sie er. innerte an das Wort von Flex: „Führen heißt Vorleben" - das sei die FUHrerausgabe der Frau in unserer Harle» Kainpseszeit. Major von Stephani, oft vvn Zustimmung unterbrochen, erwähnte den Plan de» Reichsbanners, in diesem Sommer am Chemin des Damez mit französischen Frontkämpfer-Organisationen ein Verbrltde- rungosesl zu feiern und schilderte, von diesem Zeichen der Ich ausgehend, die Krise der ganze» Menschheit. Diese Krise sic. ruhe aus dem Kriege, der die Welt tn den Gedanken der Lugt vou der KrtegSschuU» Deutschlands htnetngvdrängt habe. Die gegenwärtige Krise richte sich gegen den liberal-materialhii- scheu Gedanken, der geistig ans der französischen Revolution, wirtschaftlich aus dem Manchestertum Ursprung und Stutze habe. Dieser gigantische Wcltanschauungskamps erstrecke sich Uber die ganze Welt. St« sei überall erfüllt von Arbeitslosen. Heeren, die die Auswirkung der materialistischen Weh. anschauung dokumentierten. Gerade mit dem Uoungplan werde dem deutschen Polst zum ersten Male klar, was man ihm tn zehn Jahren der Ersüllungspolttik geboten habe und was Um mit der Aufrechterhaltung der Sanktion» in ög. ltchkeit noch geboten werde. Namentlich auS der Entwicklung der wirtschaftlichen Lage gegenüber der Belastung durch den Nouugplan ergesic sich die Notwendigkeit der Mitarbeit tm Kampfe gegen daS Weimar- und Versailles-System, der einmal bc> stimmt von den deutschen Männern ausgesuchten werden mühte. Wenn wir den Glauben an die Sendunq der Deutschen verloren Huben, so muh das Gefühl der Frau ihn uns wicdcr- bringen. Künstlerisch« Gaben boten einen sehr schönen Abschliisi, Anna-Elisabeth Fla de sang, begleitet von In ge bürg Hart mann, mit hoher Musikalität. Beherrschung ihres wohltuenden Stimmittel und sehr guter TextLehundlung schöne Lönslieder vvn Paul Graener und Lieder von Schn- mann und Trunk. Hanna Willi-Deitmer gab „i warmer und stimmlich nicht unbeachtlicher Rezitation ein vaterländisches Gedicht „Thusnelda" von Halm. Verkauf -er Bahnlinie Retchenbers-Zittau an -te Tschechoslowakei Die Gerüchte über den Verkauf der ReichSdahnftrecke Reichenberg—Zittau au die Tschechoslowakei werden bestätig,. Die Verhandlungen der Eisenbahn» und Außcumiuistertei, sind bereits abgeschlossen. Der Staatsvertrag liegt fertig vor. Er bedarf noch der Ratifizierung und wird in diesen Tagen den zuständigen Parlamentsausschüssen oorgelegt werden, Ueder die Bedingungen des Vertrages verlautet zur Zeit noch nichts. —* Todesfall. Im fast vollendeten 7V. Lebensjahre ver- starb hier der Geh. Medizinalrat Dr. med. Schulze, Direktor der Landesanstalt Arnsdorf i. R. —* Noch keine Beratung des Auflösungsantrages im Land tage. Die kommunistische Landtagsfraktion hat am 8, März den Landtagspräsidenten ersucht, die nächste Sitzung auf Diens tag, den ll. März, sestzusctzcn mit der Tagesordnung: „Aus lösung des Landtages" Landtagspräsident Weckel hat diesen Antrag abgelchitt mit der Begründung, dah die Zeit und die Tagesordnung der nächsten Sitzung vom Landtag selbst be- rctts festgelegt worden ist. Diese findet, wie erwähnt, Montag ll Uhr statt mit der Tagesordnung: Etalsrcde de» FinanzmintstcrS. —* Einstellungen bei der Reichsbahn. Bon der Reiehs- bahnbirektion wird uns mitgctctlt, daß der Bedarf an Dtenst- anfängern sür den Eisenbahndicnst im Bereiche der Reichs bahndtrektton Dresden vollkommen gedeckt ist mit Ausnahme des b a u t e ch n i s ch c n Dienstes, sür den noch Bewerber, aber nur solche mit Lbersekundaretse und dem Abgangszeugnis einer anerkannten Fachschule, norgemerkt werden können, Gesuche um Einstellung als Ztvilsiipernumerar, Schretbhilfe, Maschtneiischreibcrin usw, haben hiernach keine Aussicht aus Erfolg. Kunst un» Wissenschaft SNitteilunsen »er Sächsischen Staatstheater OperuhauS Donnerstag den 13. März, Anrechtreihe Ofsenbachs ..Orpheus in der Unterwelt" mit Hirzel, Maria Najdl. Lchmalnauer sziim ersten Male Plutvs, Helene Jung, Ermold, Angela Kolniak. Erna Berger. Lange. Schössler, Et- sriede Haberkorn, Elia Wieder. Tänze, einstudtrrt von Ellen non Cleve-Petz, mit Susanne Dombois, Hilde Schlieben, Paw- linin und Tanzgruppe. Musikalische Leitung: Knyschbach: Regie: Erhardt. Ansang 7Z0 Uhr. 4« 8»lk-bS-»«nk»»zert Morgen Mittwoch l12,1. abend» 3 Uhr I« GewerbcbauS, Gastdirigent: Paul Ktetzki, Lolist: Haus Neig iKlavieri, Orchester: Dresdner Philharmonie. Programm: 1, Beet hoven: Ouvertüre zu Tgmont: 2, Rachmaninoss: Klavierkonzert D-Moll Nr. 3: 3. Brahms: Linfoitte D-Lnr Nr. 2. Oessentlicher Kartenverkauf bet K. Nies. Seestrabe 2t. s» Somposttiousabend in der FohanneSkirch«. Diesen Sonntag sttiZ. abends » Uhr, sindcl eine Musikalische Abendfcicr statt. Eintritt srci. Sämtliche Tonktüste sind Werke vvn »iirchcnmusildtrektor Otto Thomas, ehemals Kantor und Organist an St, Pauli «Dresden». In der Dortragsfoige sind vorhanden Werke für Eher, Einzelstimmen und Oraei, f-* Prosesior Sandinskn, Baubaus Dessau, der bekannte Führer der abstrakten Malerei, hält Donnerstag den 13. März. 12 Uhr. tn der Galerie Parkitrahc 7 sür die Mitglieder des PatronatSvcreinS der Staatlichen Gemäldegalerie einen Dortrag über „Abstrakte Sun st". Gäste sind willkommen. z» Dresdner im Pariser „Fledermaos". Ensemble. Don der dramatischen Abteilung der Orchesterschulc der Dresdner Staais- kapelle werden sechs Damen und sechs Herren mit Kammersänger Staegemann nach Paris geben, »m dort in der „Fledermaus" kleine Partien zu übernehme». Staegemann selbst sing» den Frank. >« Dresdner Liinftler answIrtS. In Altenbnrg hat General. Musikdirektor Göhler die F-Dur-Stnson«e von Draeseke zu sehr erfolgreicher Aus iibrung gebracht, — Im letzten Sinsontekonzert des Hallelchcn Stnsonicorchcstcrs wurde die Ouvertüre „Christian Dietrich Grabbe" des Dresdner Komponisten Willy Kehrer mit großem Erfolg urausgesührt. 's* Kammermnsikabend. Das Bärtichguartett de- schloß seinen diesjährigen KammermusikzokluS mit Werken von Handn. Mozart und Beethoven, An Stelle de« erkrankten zweiten GciacrS Otto Wunderlich wirkte Erd» mann Warwas mit. dessen ruhig vornehmer Ton sich dem ausgezeichneten Zusammensvtel des Ouartetts schön einlügte. Nach dem fast du.chweg fröhlich gestimmten L-Dur-Ouartett iOpus 54. 1s von Haydn interessierte besonders das D-Dur- Sextett von Mozart. An der Wiedergabe dieses wundervollen, sechssätzigen Divertimento waren anher dem Streichquartett noch der Kontrabassist Alwin Starke und die beiden Hornisten Wilhelm Wtrrmann und Richard L i n d n e r er- solgretch beteiligt. Auch in diesem Werk überwiegen die freu digeren Stimmungen. Wesentlich ernster wirkte dann daS A-Tur-Ouartett von Beethoven mit seinem herrlich gesang vollen Variationeniatz, dem eine besonders klanglchöne Wieder, gäbe zuteil wurde. Das Künstlerhaus war gut besucht, und herzlicher Beifall dankte den AuSsührcwüen. —tt— s* Die Sängcrvereinigung Freies Lied Neu.Löbtau gab unter Mitwirkung des Vaneorchesters einen Chorobcnd. Kapellmeister Hugo Tietze hatte eine Programmauslese ge- troffen, die glücklich die Mitte hielt zwischen älterer und neuerer, komplizierterer chorischer Schreibweise. Als vorbild liches Werk kann in dieser Hinsicht Uthmanns, den ewigen Kreislauf von Blühen und Vergehen tn der Natur pocsievvll schildernder Chor „Frühling" mit seiner polyphonen Farbig keit bezeichnet werden. Tie Sänger erfreuten durch klang, liche Abtönung und gute Textaussprache, wenn auch beleb- terer Vortrag vereinzelt erwünscht gewesen wäre. Auch Otto Neuberts eindrucksvoller, responsoricnartig gearbeiteter Chor „Beatus t l l e" gelang gut. Doppclquartctt und Frauenchor allein kamen in einigen hübschen, lautmalcrischen Chören von Hcuher, Schulz und Pastory später noch zur Geltung. p. v. I.. f* Wagnerpflege in der tfchechoslowakischeu Provinz. Als Zeugnis des ernsten künstlerischen StrebenS einer Provtnz- bühne darf eine soeben mtt erfreulichem Erfolge am Stadt- theatcr in Eger tTtrektion GoSwtn Moosbauerj gebotene Aufführung von Wagners „Holländer" vermerkt werden, die der ausgezeichnete Franzensbadcr Kurmusikdtrektor Maxi milian Thamm mit voller Hingabe etnstudtert hatte. Als Chöre waren beteiligt der Franzensbader „Licderkranz" und „Sängerbund". Die Solopartien hatten Prager Gäste mtt schönem Geltngen übernommen: Rudolf Banbler den Daland, Maria Mclzer die Senta, den Holländer der stimm- nnd spiel- gewandte Josef Schwarz sowie Otto Ktntzl den Erik. Tie Bühnenbilder und Inszenierung waren von Adoks Heinl und Direktor MooSbauer trotz der nur primitiven Hilfsmittel ge schickt und geschmackvoll gelöst. Es gab endlos begeisterten Beifall de» überfüllten HauscS. ?Igr. -f* Alfred Biese s. Gehcimrat Prosesior Dr. Alfred Biese, der bekannte Pädagog und Literarhistoriker, ist tn Bonn gestorben. Tort lebte er seit einem Jahre tm Ruhestände, nachdem er von seinem Amt als Rektor des Kailer-Frtedrich- GymnasiumS tn Frankfurt a. M. zurückgetrcten war. Früher hatte er als Lehrer tn Kiel, Koblenz und Neuwied gewirkt. Biese war ein begeisterter Goethe-Verehrer und eisrigcr Ver künder Thevdor Storms, den er noch persönlich gekannt hat. Er war 1856 in Putbus aus Rügen geboren. Von seinen Büchern sind zu nennen: „Entwicklung des NaturgefühlS bei den Griechen und Römern", „Reuter, Seidel und der Humor in der neueren Dichtung", „Goethes Bedeutung für die Gegen wart", „Was ist uns Schiller noch heute?". „BiSmarck im Lebe» der deutschen Dichtung", „Storni, sein Leben uirö seine Dichtung". „Pädagogik und Poesie": dazu kommt als Biese- verbreitetstes Werk seine dreibändige „Deutsche Literatur, geschichtc", an deren neuer Auslage er bis in die letzten Tage gearbeitet hat. f-* Gras Birger Mörner f-. Der bekannte schwedische Schriftsteller und Forschungsretsende Gras Btrger Mör ner starb tn Stockholm im Alter von 63 Jahren. Seine For schungen galten hauptsächlich der Geographie und Kultur der Südsee. r* Die Neichskundgcbung zum Tag deS Buche» findet am 2l. März im F-estsaal des Neuen Rathauses in Leipzig statt. Es ist dafür folgendes Programm festgesetzt worden: Der Tag des Buches wird eröffnet durch seinen Protektor, Netchsmintster des Innern Scvcrtng. Es folgt eine An sprache des Vorsitzenden des Arbeitsausschusses, Dr. v. Kar- dorsf. Mitglied des Reichstages. Hieraus werden Vorträge gehalten werden von Dr. Frank Thich: „Buch und Leben", nnd von Paula Grogger: „Der Dichter." Hieran schlicht sich ein Zwiegespräch zwischen dem Prosesior an der Universität Leipzig. Dr. Litt, und dem Kritiker Wvlfgang v. Einsiedel lVerltn» über „Die Bedeutung des Buches". Die NcichSkiindgebniig wirb durch Rundfunk übertragen. — Am 22. März, dem eigentlichen „Tag de» BuchcS", werden tn der Deutschen Bücherei die von der Deut schen Buchkunstausstellung auögemähltcn best gedruckten 56 Bücher des Jahres lg 2 9 verkündet und die „Aus stellung -er 60 Bücher" eröffnet. — In Leipzig finden ferner folgende Ausstellungen statt: Von der Vereinigung Meister der Einbandknnst: „Ausstellung schöner Buchein bände": tm Stadtgeschichtl. Museum: „Geschichtlich bebentlame Autoren Leipzigs": tn der Stabil,ibliothck: „Vom Wiegen druck zur Bremer Presse". Metstcrdrnckc vom >6. Jahrhundert bis zur Gegenwart aus eigenem Besitz: vom Deutschen Bnch- gewerbeveretn tn der Gutenbcrghallc des BnchgewerbehaiiseS: „Ausstellung der wichtigsten Gruppen der Lehrsammlungen des Buchgcwerbevcreins". 1* Brand in der Pariser Oper. Am Sonntagabend braäi während der Vorstellung von „Tbais" in der Großen Oper in Paris tm Treppenhaus hinter den Kulissen ein Brand au-,
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