Wochenblatt für Zschopau und Umgegend : 19.02.1901
- Erscheinungsdatum
- 1901-02-19
- Sprache
- German
- Vorlage
- Stadtarchiv Zschopau
- Digitalisat
- Stadtarchiv Zschopau
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id512512809-190102199
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- oai:de:slub-dresden:db:id-512512809-19010219
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWochenblatt für Zschopau und Umgegend
- Jahr1901
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- Tag1901-02-19
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Nr. 22. Wochenblatt 1901. für Zschopau und Mmgegend. Amtsblatt für die Königliche AmtShauptmannschaft Flöha, sowie für das Königliche Amtsgericht und den Stadtrath zu Zschopau. Guschelnl DI»«»,, D»nner«t», uu» «-»»abiod »nd wird »m >dend „ihn »»»,e,«d» und ,n1»h«t. Bintellihr»»!«!« I M»rk »„»Ichltkhlich v»In>- und P-stgidShrm. SS. Jahrgang., Dienstag, den 19. Februar. Inserate «erden mit 10 Piz. für die «espaUene Korvuszeile berechnet und bi» mittag« 12 Uhr de« dem Tage de« Erscheinen« vorhergehend« Aus Machten Zschopau, den 18 Februar 1901. — Ein Künsllerkonzert ersten Ranges steht unS in Aussicht und zwar von den durch ihr Auf treten in gröberen Städten rühmlichst bekannten Geschwister Boucher. Aus den uns vorliegenden Rezensionen wollen wir nur die folgende hervor» heben, die über das Konzert der Künstlerinnen im Gewandhaus in Leipzig berichtet. DaS .Leipziger Tageblatt" schreibt: .Gestern gaben die Pariserinnen, GeschwisterBoucher, die sich aus ihrerzweitenKonzert reise durch Deutschland befinden, bei vollständig be setztem Hause ein Konzert, welchem mit großen Er wartungen entgegen gesehen wurde. Dieselben wurden jedoch weit übertroffen. Die eleganten Pariserinnen mit ihrem Chik begeisterten unser hiesige- Publikum aufs höchste, die Violinistin ist wirklich eine gott begnadete Künstlerin, die ganz in ihrer Kunst lebt. Sie brachte ein Violinkonzert von dreiviertel Stunden Dauer zu Gehör, eine Elegie, ein Ständchen, eine Andaluse und darauf eineS von den schwersten Stücken PoganiniS; dabei hat man die Empfindung, daß sie alle Feinheiten im Gesühle vollständig mit erlebt. Ihre Technik ist geradezu phänomenal. Ihr Vor trag ist eine Macht, die daS Publikum unwillkürlich hinreißt, sie ist eine wirklich selten routinierte Künstlerin. Auch ihre Schwester leistet wirklich Vorzügliche«. Bei einem kraftvoll männlichen Anschlag überwindet sic die größten Schwierigkeiten mit einer geradezu unglaublichen Leichtigkeit. Besonder« reizend waren die gestrigen Solonummern, in denen die französische Schule ganz zur Geltung kam, wie in den brillanten Trillern, sOktaven, Gängen rc. rc Lebhafter Bei fall folgte jeder Nummer, so daß sich die Künstler innen zu drei Zugaben entschlossen. Allgemein wurde die Ansicht ausgesprochen, daß an diesem Abend ein ungewöhnlicher Kunstgenuß geboten war und wurde der Wunsch laut, da» sich die Künstlerinnen bald wieder zu einem Besuche der hiesigen Stadt ent schließen möchten." — Im SitzungSsaale der Königlichen AmtS- hauptmsnnschastFlöha sand amFreitagvon Vormittag- '/,10 Uhr ab eine öffentliche Sitzung des Be zirksausschusses statt. Den Vorsitz in derselben führte Herr AmtShaupImann von Locben. Be raten und beschlossen wurde folgendes: Der Be zirksausschuß nahm zunächst Kenntnis von Dank schreiben de» Vorstände» der Herberge zur Heimat in Frankenberg, sowie von mehreren Gemeinden de» Bezirks für gewährte Wegebau-Beihilfen. Hierauf wurde in Verfolg de» Vorschlags der AmtShauptmannschaft beschlossen, die amtshaupt- mannschaftliche Bekanntmachung vom 21. Juli 1890, die Belastung der Geschirre aus KommunikotionS- wegen betr. hinsichtlich des Ladegewichts präcisrr zu soffen und demgemäß abzuändern. In Sachen deS vorliegenden Einspruchs Emil Hösel und Ge noffen in Wingendorf gegen die daselbst stattge habte GeweinderatS-Ergänzungswahl entschied der Bezirksausschuß die Einsprüche gegen die Wahlliste als Verspätet zurückzuwrisen und die in der Klasse der Unonsässige» gewählte Ausschußperson al« selbst ständige« Gemeinde-Mitglied von Wingendorf anzuerkennen. Genehmigung fanden: 1. die OrtS- statute der Gemeinden Ploue-Bernsdors und Krum- hermrrSdorf und Hohndors, Errichtung von Frei- bänkrn betreffend, 2. der Nachtrag zum Ortsstatutr für Sachsenburg, 3. II. Nachtrag zum OrtSstatut Schönerstadt, 4. Desgleichen GunnerSdors, 5. Nach trag zum OrtSstatut Niederlichtrnau, 6. die Nach träge zum Anlage-Regulativ der Gemeinden Hartha, Memmendorf, GörberSdorf, Kirchbach, Hetzdorf, Thiemendorf, Oberlichtenau und Hohenfichte, 7. die Veränderung des Gemeindebezirks Wingendorf bezw III. Nachtrag zum OrtSstatut daselbst, 8 Ueber- nohme bleibender Verbindlichkeiten seiten der Ge meinde HauSdors anläßlich der Zießler-Stistung. Sodann vollzog sich die Wahl der vorzuschlagenden Sachverständigen für die Schätzung landwirtschaft licher Grundstücke des Amtsgerichls-Beziiks Zschopau nach den Vorschlägen der AmiShnuplmannschaft und genehmigte man weiter die Stouanlogen-Veränderung von Konrod Franz Emil Hänel in Waldkirchen vorbehältlich der Erfüllung der von der Straßen- und Wasserbauinspektion gestellten Bedingungen. Hinsichtlich der kreishauptmannschostlichen Verord nung — die Sonntagsruhe im HandelSgetverbe betr. — beschloß der Bezirks-Ausschuß wegen Bei behaltung der derzeitigen Vorschriften Vorstellung abgehen zu lassen. Das Besitzveränderungsabgaben- Regulativ AugustuSburg soll zur Genehmigung empfohlen werden. In geheimer Sitzung gelangten sodann die vorliegenden Schankkonzessions- und bez. Branntweinkleinhondel-Gesuche zur Beratung, e« wurde in vier Fällen bei- sonst abfällige Ent schließung gesoßt. Nachdem noch Herr Fabrikbesitzer und Stadtrat Werner auS Zschopau namens des Bezirksausschusses dem auS dem Amte scheidenden Vorsitzenden Herrn Amtlhauptmann von Lorbcn warme Dankesworte für das bei gemeinsamer Arbeit entgegengebrochte Vertrauen, die hierbei be- thätigte Liebe und Unterstützung, sowie uneigen nützige Wirken gewidmet und hierbei dem Herrn Amtshauptmann als Zeichen der Dankbarkeit und Verehrung ein sehr wertvolle« Geschenk eingehändigt worden war, schloß die Sitzung, welcher sich die Sitzung der Bezirks-Versammlung anreihte. ?. — Unter dem Vorsitze des Herrn Bmtshaupt- mann von Soeben wurde in Flöha Freitag mittag im amtShauptmannschaftlichcn VerhandlungSsaale ein Bezirkstag abgehalten. Nach der Begrüßung der zahlreich erschienenen Mitglieder durch den Herrn Vorsitzenden richtete der Genannte zunächst anläßlich seines bevorstehenden Scheiden« aus dem Bezirke einige Dank- und bez. AbschiedSworte an die Ver sammlung, worauf in die Tagesordnung eingctreten und folgender beschlossen wurde: Die JahreSrechnung des BezirksverbandS Flöha pro 1899 wird nach Erledigung einer geringfügigen, vom Finanz-Aus schuß gezogenen Erinnerung richtig gesprochen und im weiteren der ausgestellte Haushaltplan für 1901 unter Berücksichtigung zweier Unterstützungsgesuche angenommen. Die gleichen Gesuche des Vereins für Arbeiterkolonirn und sächs. Landesvereins gegen den Mißbrauch geistiger Getränke fanden keine Be rücksichtigung, da die Mittel des Bezirks vor ollen den Gemeinden des Bezirks selbst dienen sollen und hierzu diese Mittel schon nicht immer auSreichen. Kenntnis wurde genommen von der Verteilung der Wegebauunterstützung an Gemeinden pro 1900 sowie der Verabreichung einer Unterstützung zu den Kur- kostrn einer armen Familie im Bezirke. Vom Ver züge de» ländlichen Abgeordneten Sacher in Flöha, sowie Ableben de« Kausrmnn Pätz in Frankenberg als Vertreter der Höchstbcsteurrten nimmt man gleich falls Kenntnis und beschließt die Ersatzwahlen bis zum Zeitpunkte der Ende d. I. nötigen Hauptwahlen auszuschieben. Hieraus vollziehen sich die Wahlen derVertrauenSmänner für den Ausschuß zur Schöffen- und Geschworrnen-Wahl pro 1901 sowie Neu- und Ergänzungswahlen derPserde-Taxatoren undPserde- musterung« - KommissionS-Mitglieder nebst Stell vertreter allenthalben nach den Vorschlägen der AmtS- hauptmannschast und deS Bezirksausschusses. Nach dem noch der stellvertretende Vorsitzende der Be zirksversammlung, Herr Bürgermeister Kretzichmar- Zschopau namens des Bezirks den im Amte scheidenden Herrn Amtshauptmann von Soeben sür sein jederzeit nur freundliches, väterlich zu nennendes Entgegen kommen, seine hierbei bethätigte Liebe, sowie Ver trauen und Unterstützung warme Dankesworte ge widmet hotte, ersolgke 2 Uhr nachmittags Schluß der Sitzung. k. — Se. Majestät der König verbringt de» größeren Teil des Tage- außer Bett und nimmt die Mahl zeiten mit regerem Appetit ein. Die lokalen Er scheinungen erfordern noch weiterhin eine gewisse Schonung und Ruhe. In dem Befinden Ihrer Majestät der Königin ist zwar in den letzten Tagen weitere Besserung eingetreten, jedoch suhlt sich die hohe Frau noch sehr angegriffen und bringt nur einige Stunden des TageS außer Belt zu. — Der König!. Sächs. Miliiärverein Fußartillerie sür Chemnitz und Umgegend bietet ollen Kameraden die in Metz beim Fnßurtillerie Regiment Nr. 18 gedient haben, dieses Jahr die Gelegenheit, die beim Regiment geschlossene Kameradschaft zu erneuern. Bus Anlaß der 30 jährigen Wiederkehr der Errichtung des deutschen Reiches und dem Wunsche den im Jahre 1698 in Dresden versammelten Kameraden nachkommend, hat der oben genannte Verein be schlossen, am 7. und 8. Juli d I einen Fuß artilleristen-Tag ehemaliger Metzer nach Chemnitz einzubcrufen. Der Verein verbindet damit seine Fahnenweihe und ladet olle Kameraden, gleichviel ob dieselben einem Miliiärverein ongehören oder nicht, zu dieser Festlichkeit deren Ehrenpräsidium Herr Oberleutnant a. D. Gulden übernommen hat, herzlichst ein. — Chemnitz als Mittelpunkt Sachsen«, mit seinen günstigen Bahnverbindungen dürste eS jeden Kameraden möglich machen, dos Fest zu be suchen —. Kamerad Rolle, Chemnitz, Philippstr. 6, erteilt schon jetzt nähere Auskunft und bittet man etwaige Anfragen an diesen zu richten. — Die unter dem Namen „Chemnitzer Konferenz" bestehende Vereinigung sächsischer Geistlicher und Laien evangelisch-lutherischen Bekenntnisses hielt am Montag in Dresden ihre 25. Jahresfeier ab. Im Mittelpunkte stand rin fesselnder Vortrag de« Prof, tsteol. Or. Volck auS Rostock über das gute Recht der alttestamentlichcn Heilsgeschichte mit be sonderer Beziehung aus die Schule Der greise Gelehrte, der über 40 Jahre im Lehrnmte an vier Universitäten gewirkt hat, faßte seine Anschauungen über das Vortragsthrma in folgender Resolution zusammen: .Die Konferenz erklärt sich gegen den neuerdings ousgctauchten Vorschlag, an die Stelle der alttestomrntlichen Heilsgeschichte nur Geschichte Israel« zu setzen und den Vortrag der letzteren aus Grund der Ergebnisse der modernen Kritik zu gestalten. Sie erkennt in der alttestamentlichen Schrift daS, wo« die Kirche bisher in ihr gesehen: daS sür alle Zeiten giltige Denkmal eines Geschichts- Verläufe«, innerhalb dessen Gott selbst in die zeit räumliche Schranke hereingetreten ist, um das der Welt zugedachtr Heil der Erlösung und GotteS- gemeinschost von Stufe zu Stufe der Vollendung entgegenzusühren, die eS in Jesu Christo gesunden hat. Den Inhalt deS alten Testaments in diesem Sinne den Schülern zu erschließen, erachtet die Konferenz als die Pflicht aller Lehrer an den niederen und höheren Schulen." Diese Resolution fand nach kurzer Besprechung einmütige Annahme, woraus die Versammlung alsbald mit Gesang und Gebet geschlossen wurde. — Am Freitag Abend hat sich in Mittweida die Ehefrau deS Bahnbeomten Böttcher, die seit kurzer Zeit schwerkrank darniederlag, im Fieber-
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