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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 29.01.1885
- Erscheinungsdatum
- 1885-01-29
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188501295
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18850129
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18850129
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1885
- Monat1885-01
- Tag1885-01-29
- Monat1885-01
- Jahr1885
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 29.01.1885
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Vierte Anlage M Leipziger Tageblatt and Anzeiger. 29. Donnerstag den 29. Januar 1885. 79. Jahrgang. Dreizehnter Deutscher Han-etstay. Vrrltn, 8? Januar. (Voss. Zig.) Der dreizehnte Deutsche Handeistag trat deute vormittag 10'/. Uhr im Generalversamm- lnngsloalr des Börsengebäude« zusammen. Eiar Besatzung de«, «lbeu Namen« der Reich-regierung, wie solche in den letzten Jahren regelmäßig seilen« de« Staat-Minister« v. Bötticher ftallgtfunden, erfolgte die«mal, wegen der Erkrankung de« Genannten, nicht. Ge- deimer Comwerzienrath Delbrück eröfsnete die Versammlung mit der Verlesung eine« Schreiben« de« Minister«. in welchem dieser >et» Au»bleibeu entschuldigt. Sodann dcwillkommnete der Geheime Commerzienrath Meudrl«ioha den Haadel«tag im Namen de« üeUesteu-LoUegium« der Kauimannschasi. E« crsolgte da« übliche dreimalige „Hoch" aus den Kaiser, welchr« der Vorsitzende aus rocht« u»d i» w«lch«« die versammelten lebhaft «instmimien. Da« 3urcan wurde durch Acclamaiton gewählt und zwar besteh» dasselbe au« de» Herren Delbrück (Berlins erster, Abg. Kausmann Woer- mau» (Hamburg) »weiter und Direktor Frommet (Aug-darg) dritter Vorsitzender, HaadelSkommer-Secreratr vr. Grusel (Leipzig) uud Gpndtru« vr. Kaoov (Bremen) Dchnsisüdrer. Der erste Punet der Tage«vrhnung betros dir deutsche Eolorrial. oolutk und hatte zum Referenten Herr» A. Woermann-Hamburg. Derselbe führte aus, Deutschland sei in den letzten Jahren produc- üuer geworden und e« Hobe sich tu Folge dessen ei» allgemeiue« Streden nach Hebung de« Exportes bemerkbar gemacht. Alte«, wa« nach dieser Richtung geschah, werde al« ganz besonder« „national" augesehen. während die Pflege de« Importe«, der doch da« noth- wrudige Lorrelnt de« Exporte« bildet, vernachlässigt. al« weniger national" betrachtet werde. Mit der Vermehrung der Berusscon« iulute habe jeur Riedtuug seitea« der Regierung die erste Unter stützung grsuuden, uunmehr aber auch durch die Besitzergreifungen in As ika «. s. w. E« dränge sich diesen Colonialerwerbunaen gegenüber die Frage auf, ob Lolonieu für an« praktischen Nutzen dringen dürsten, und da zeige die Hamburger HandelS- stutistik, da« dir AuSfudr nach sämmtliche» englischen Lolonien oo» jeder ansiervrdentlich schwach gewesen sei, während die Handelsbeziehungen zu den selbstständigen trän«. oceanische» Ländern sich weit umfangreicher gestaltet haben. Allerdings participtre Deutschland an dem deträchtlicheu Handel, den England mit seinen Lolonien unterhält, insofern, al« England ieiue Exportartikel theilweis» au« Deutschland bezieht. Aber dieser Bortheil komme doch nur den Waarcn zu Gute, die in Deutschland ganz besonder« billig prvdnciri werden. Bei allen anderen sei Eng land im Borsprunge. In Ländern, wo England und Deutschland al« gleichberechtigte Loncurrenten oustreten, z. B. in Südamrnka , habe Deutschland erfahrung-mäßig eine weit günstigere Position und de« stehe die englische Loncurrenz sehr gut. Redner erinnerte an die englischen Late«, Mtx.Pickle« u. s. w.. die über die ganze Erde ver breitet seien, nicht weil England vo» Natur besser geeignet sei, diese Zachen berziistellea, sondern weil seine Weltherrschaft auch diesen — sowie viele» andere» gewöhnlich kaum beachteten — Artikeln zu Ente gekommen sei, ganz abgesehen von den groben In- dustrien, der Eisen- und Textilbranche. So müsie Deutsch- laud im Interesse seine« Exporte« sich der Lolonmlpolitik de- fleißigen. Schon jetzt seien für die jungen Lolonieu ein paar Hunden deutsche Beamte und Ikaufleute nothwendig geworden, mau ?ürle hoffen, daß sich diese Zahl binnen wenigen Jahren verzehu- 'achen und eine Entlastung vieler im Jnlande überfüllten Branchen -wirken werde. Allerdings koste diese Politik Geld; aber auch ohne dieselbe wäre eine Vermehrung der Marine rc. zum Schutze unsere« sich vergrößernden Außenhandel« nöthig geworden. Die Kosten der Colonialverwallung betreffend, sei daraus auftncrksam zu machen, dab v>ele überseeische Länder ihr geordnete« Budget ohne Deficit haben. Die Republik Liberia erhalte sich selber, die englischen Besitzungen an der Goldküste haben, nachdem sie Anfang« Geld gekostet, fetzt Ueberschüsse. Redner erörterte die verschiedenen Shstenie der Lolo- nisation, de« Protektorate«, de« Schutznricse« (Üo>»l oiurrtar», welch letzterer unzweifelhaft demnächst auch vom deutschen Reiche tu An- vom Tage. 8 „Du sollst dein Brod im Schweig deines Angesicht- essen." Da« gilt nickt blo« von den Leuten mit ichmieligen Händen, welche sich vorzugsweise Arbeiter nennen. Der Handwerker kann rudig dasitzen und an seinem Werke zimmern; er bekommt den Lohn, welche» er dafür zu erwarten hat; wa« kann aber der Börsenniann ihn», de» unberechenbaren Fügungen de- Schicksal« gegenüber? — Kann er die Gewitter obwehren, welche sich ansammelii? Kann er de» Laus der Begebenheiten hemmen? Rein, ohnmächtig steht er dem Strome der Zetten gegenüber, er vermag keine Wunder hervorziizoubern, er muß höhere» Gewalten sich beugen. Er mag von da und dort Hilfe erwarte»; er mag lauschen aus de» Gang der Winde, aus irgend etwa« Unerwartete«, er mag sich in Gedanken abquälen über die Möglichkeit, welche die Würfel zu seinen Gunsten fallen machen: plötzlich stehen die ver- wünschten Cour«zifsern am Entscheidungstage da, und e« gilt, sich ihuen zu fügen. — Wa« ist über die Creditaclie geschimpft worden 1 Uud jetzt müssen Alle, welche sie schmähten und im Fixen ihren Ge sinnungen AiiSdruck gaben, daiür in Sack und Asche Buße tbnn. Die Pariser Börse zeigte am Dien-lag «in anderes Bild al« gewöhnlich. „Toakin, Tonkin" laiitetr die Dissonanz. Sine Schlappe, welche die Franzosen neulich in Ldiua erlitten, legt Bedenken nahe, wie viel Geld der Krieg mit China noch kosten möchte. Reuten waren daher nachgebcud. Die Umsätze an der Wiener Vorbörse waren sehr schwach, die feste kendenz behauptete sich aber. Die Versorgung so leicht wie da« letzte Mal. Tie Mittagsbörse nahm da« Geschäft in ruhiger Haltung aus; es fanden aus nicht entsprechende« Berlin dann Realisirunqen statt. Der wieder verschobene SubscrlptlonSball in Berlin drückte. Eredil 303.90; Abend« 303.50. E« ist nur gut, daß die Direktion der österreichischen Südbahn Leo Grund der großen Ausfälle der letzten Wochen angicbt, da in der,,Boss. Ztg." bereits derselbe ganz ignorirt wird. Wir haben bereit« in voriger Woche vorauSgesagt gehabt, daß der Einnahme- aulwei» sich nicht bessern würde, uud auch von dem nächsten ist wenig de« Guten zu erwarten. In Berlin war am DienStag Anfang- Geschästsslille vorherrschend, und lagen überwiegend CourSderabletzungen vor. Die Verhand- langen der Börsensteuer-Lommission de« Reichstag« wurden für die herrschende Verstimmung verantwortlich gemacht. Man glaubte, daß nach diesen Verhandlungen die proecntuale Steuer werde ange nommen werden. Berbältnißmäßig lebhaft waren russische Anleihen und Noten. Bau rrfteren stellten sich besonder« Orient bester. In- ländische Babnen waren still, Mainzer und Mecklenburger etwas schwächer. Marieudurger fest. Schweizer Lahnen unverändert. Lombarden, Franzosen niedriger. Montanwerke waren sest, Ungarn. Italiener bester bezahlt. Bald ermattete die Haltung aus die Nach richt, daß der SubscriptionSball auf de» nächsten Dicn«tag ver- schoden ist. Credit, Lommandit, Eisenbahnen waren niedriger, wäh rend sich der Reiiteumarkt sehr sest behaupiete. Ja russischen An- leihen und Ungarn fand ei» lebhafte« Geschäft zu anziehenden Courien statt. Nachbörse Schluß fest. Entgegen den bisberigen allgemeinen Bestimmungen, bemerkt die ,.Börs.-Zig.", gestaltet sich der Geldstand an der Börse vorläufig überaus billig, jo daß heute Geld sürRegullrungszwecke sich aus 4'/, bi« 4'/« Broc. stellte, währen» D'vot-Geld 40,-4 Proc. Zinsen bedang. Die Ulliiuoreaulirung geht unter diesen Umständen sehr günstig »on Statten, umsomehr, nt« viel Material an Renten, speriell 4ora«^iger nngartscher Goldrente »nd russischen Anleiben, noch Part« abfließt und so der hiesige Markt in einer nicht erwar- teien Weise erleichtert wird. Ein andere-» Moment, welche« für die gute Entwickelung der Ultimo-Requlirnng stark in« Gewicht sollt, ist in de» bedeutenden Ausnahmen brr D Sconta-Gesellschaft zu erkennen. Di» Ditconto-Gesellschaft stellt der Börse diesmal außergewöhnlich giwßr knmmr» zur Verfügung und nimmt Effecten ,n großen Be- ttägn, t» Report, so daß von den früheren Schwierigkeiten der Uatrrbrtngnag der Effecte» bi»«mal bisher noch keine Rede and daß daher auch da» einem irgendwie drückenden Stückeüberflnß t»«der nicht««» bemerkt» war. Credit 516ft. <S1«), Franzosen SM'/. (504'/,). Lombarden 243'/. (844), Dormftädter 1500, (da.), Deutsche Bant 151'/, (151'1^, Dis kont» 805'/. (805',^. Mainzer 108'/. (l08-/.). Marienburger 82'/. Ostpreußen 101'/. (do), Mecklenburger 1S4'/, (194',^, wendnng komme» werde endlich der directen Verwaltung der Co- louie durch da« Reich, wie sie jetzt in Kamerun erfolge olle. So- dann betaute derselbe dir Roihwriidigk'i», in den Lolonieu sämmtliche Nationen als gleichberechtigte Handellretbende zuzulassen, schon im Interest« der Vermeidung von Revkessiviiiaßregeln. E« sei ferner nöthig, Maßregeln zu ergreifen, um die erworbenen Gebiete pro- duciiv zu machen und nicht durch da« beliebte Ausbeutnngs-ystem zu Grunde zu richte», w>e die«z.B. in verschiedenen sranzösiichen und portu giesischen, auch englischen Lolonien der Full, während Holland weil besser colonistre. Weiter wandte sich Redner aegen do« System der Strafkolonien; dieselben würden weder an sich proSveriren. noch hebend aus die Lultur der Eingeborenen wirken. Zam Schlüsse wie« er daraus hin, daß immer die Größe de« deutschen Reiches Mit der Ausbreitung seine« überseeischen Handel« parallel gegangen sei. Hoffentlich werde auch jetzt wieder der deuische Handel dem englischen bald mindesten« ebenbürtig werden. Redner empfahl solgend« Resolution de« bleibenden Ausschüsse« znzuftiiiimen: „Der Deutsche Handelstag begrüß, freudig, daß die R iwSregierung einen Anfang mit einer praktischen Eolonialpolitik gemach» hat, da durch dieselbe der deutsche» Industrie »eac Absatzgebiete erschlaffen werden, dem deutichen Handel käftiger Schutz und Förderung gewährt und für die Schifffahrt vermehrter Verkehr geschaffen wird." (Be fall.) E« schloß sich eine kurze Di«cussion an den Bortroq, «n weicher vr. Laadaras-Mannhelm, vr. Huber-Srnttgart und Meisel-Darm- ftadl die Annahme der Resolution dringend empfahlen, vr. Huber sügte hinzu, daß nach Ansichi der Siutigarter Handel-kommer auch gegen Begründung von Ackerdancoloniea Nicht« seiten« de« deutschen Handelsstande« vorltege. Die Resolution wurde unter lebhafter Ovation einstimmig angenommen. Der Vorsitzende bezeichn«« diesen Beschluß al« sehr bedeutsam, msosern er zeige, daß der deutsche Handel«stand die unzweifelhaft compctenteste Instanz in dieser Krage, sich sreiziimachen versiehe von den Differenzen, welche politisch and wirthschasllich heute die Parteien trennen, daß auch Diejeutgen, welche n,ch» einverstnndrn seien mit der jetzigen Wwth- ichnsiSvolitik, dem Reichst mzler ihren Dank au-drückien für seine große Thal. (Lebhafter Beifall.) Ein Ainrog der Handelskammer Lennep, die Frage der Ackerdaucoloniea zu diScutireu, ward» dem bleibenden Ausschiiffe überwiesen. Man gclangie daraus znrBerathong de« Etat«. — Schnvor- Letpzig begründete den neuen E:at-voronschlaa. der mit29 0i9 4ü Mark Ausgaben und L9,l18 Einnahmen abfchließt, und richtete einen warmen Appell an die Versammlung, die erhöhten Ansocde- ri-ngen gerade angesichts der vielfachen Anfeindungen. wie sie der Handelrstond jetzt zu ertragen habe, möglichst einstimmig zu geneh migen. Nach einiger DiScuision wurde denn nuch die Vorlage mil allen gegen eine Stimme angenommen. Die Ergänzungswahleu lür de» bleibenden Ausschuß erledigten sich durch Wiederwahl sämmi- licher an-icheidenber Mitglieder. E« trat nunmehr eine Erholung«, pause ei». An« dem Geschäftsberichte ist zu erwähnen, daß gegen wärtig 133 Handel«- und Gewerbekamniern, kausinäanischr Lorpo- ranoneu and wirthschaslliche Vereine dem dculschcu Haadelslage angchürrn. Die dem Berichte belgegebrne Caffenübersicht für da« verwal- tungsjahr vom 1. April 1883 bi« 31. März 1834 schließt mit rund 24,000 ^l Einnahme and 26.350 Ausgabe, die für da« Vermal- tum,«jahr vom 1. April 1834 bi« 31. Deccmber 1884 Mit rund 23,220 Einnahme und 19,780 Ausgabe ob. Da die Vcrathung über dir Erhöhung der Getreidezölle au« mehreren Gründe», n. A. wegen der Behinderung de« Referenten, Regierung-roth Seebold-Dortmund, von der Tagesordnung ab- geletzt worden war, so gelangte nunmehr der letzte Pnuct der ietzieren zur Verhandlung. Derselbe betras die über die Besteuerung der Umsätze der mobilen Handels- wertste gemachte» Vorschläge. Der Referent, General konsul Rassel!» Berlin entwick ltk den historischen Verlaus der aus Besteuerung der Börsengeschäfte gerichteten Bestrebungen and charakterisirt den ersten von v. Wedelt - Malchow seiner Zeit eingebrachten Gesetzentwurf al« einen solchen, der hochgradige Entrüstung in ollen Kressen der dentschra Haadelswelt hervor- aern'cn und deSbalb auch sei» bekannte« Schicksal verdient habe. Trotzdem sei derselbe nunmehr mit geringfügigen Aeiibcrungen wieder eingebracht worden. Weder der Umsatz, noch die be treff, ndr GeschSstSthätigkeil an sich, eigne sich zur Besteuerung. Bestimmte coucreie Formen der geschäftlichen Thätigkeit, wie z. B. der Wechsel, müßten allerdings, wenn e« sich um die Nolhwendigkeii handle, für den Siaal Geld zu schaffen, an« äußeren Gründen al« geeignete Steuerobjecte bezeichnet werden, da ihre Belastung die G-ickäsic-thäiigkeit nicht erschwere. Wenn oder der gegenwärtigen Agitation die ganz bestimmte Tendenz zu Grunde liege, speciell die Börse zu treffen, so erweise sich diese Tendenz bei näherer Be trachtung al« ein höchst unklare» Ding, welch-« nach entsprechend unklaren Mitteln greise. Redner schilderte die Natur de« Börscn- gr>chäfte«, besten Unentbehrlichkeit und außerordenlliche volkswirth. 'ch stlichc Bedeutung. ES sei unrationell, diese» Geschäft aiizuseinden. Wohl aber könne man eine dem HaadelSstande auszucrlegcnde Steuer an sich, wenn auch n chi al« richtig, so doch al« zulässig bezeichnen. Wundern müsse man sich über die ganz verkehrte» Vorstellungen, welche trotz aller mstetzker Zeit erfolgten Aufklärungen noch über die Börse, z. B. da« Aiduragegeichäst. über den Begriff de« Speculaiiousgeschäste« rc. herrsche. Man sollte meinen, daß schon seit Roschec'S Arbeit Nie mand mehr an der Nolhwendigkeii der Speculation zweifle. Obne die Speculation müssen wir in den große» Siädlen de, einer M.ß- enne allesammt verhungern. An einer Reihe schlagender Beuvtele wie« Redner nach, daß da« „Zeitgeschäft", welche« eine gewisse moderne Richtung al« „illegitim" zn bezeichnen pflege, die Lebens frage für große und bedeutsame Zweige de« Verkehr- in Handel und Jndiislrir sei. nnd daß jeder Bersuch scheitern müsse, da« uuberechtigle T-fftrenzspiel von der reellen geschäftliche» Sprcularion zu trennen. Tenn diese beiden Dinge seien nicht objectio, sondern nur subjektiv ver chieden, uud dieser Unterschied könne für die Steuerbehörde nicht greifbar gemacht werden. Aus Grund dieser Elwügungen empfahl Referent die folgenden vom bleweuden An«>chuffe aufgestelltea Neiolutioncn: 1) Eine sogenannte Geschästssteoer, d. h. eine Besteuerung der einzelnen Acte der Erwrrbcthät gleit. kann an sich al« eine richtige Art der Besteuerung nicht angesehen werden. Abgesehen von prin- cipiellen Bedenken bietet dieselbe große Schwierigkeiten in der Ver- anlagung und kann sehr leicht zu einer Schädigung de« Erwerb- fl iße« und der Concurreazsählgteü Demschlaad« dem Anslande gegenüber füdren. 2) Trotz dieser Bedenken wird der deutsch« Handels- und Bewerbe- stand gegen solche Vorschläge sich nicht ablehnend verhalten können, welche — vorbehaltlich bestimmter Befreiungen — durch eine ange- messene, nicht procentuule Besteuerung der geschäftlichen Umsätze «inen finanzielle» Ertrag für da« Reich zu erzielen geeignet sind, und welche damit die unabweisbare Rrtorm de« Gesetze« vom I. Juli 1881 üb-r die Erhebung von ReichSstempelabgaben verbinden. Der von dem Herrn von Wedell-Malchow vorgelegte Gesetz, entwurs ist. wegen Vdr proeentualen Besteuerung der Umsätze «nd wegen der >n Vorschlag gebrachten Control- und Strafbestimmungen, völlig unannehmbar. 3) Eine Besteuerung der einzelnen Geschäft-abschlüsse oder Um sätze ist für den Handel«, und Gewerbcstand nur dann annehmbar, wenn dieselbe ein jach und klar bemessen, und mit »nquisitoriichen Controlinoßregrln nicht verbunden ist. Der Rechtsweg ist in vollem Umfange für zulässig zu erklären. 4) Bor eadgiltiaer Feststellung eine« nach diesen Grundsätzen auSzuarbeitendcn Gcletzculmurse« sind Sachverständige au« den ver- schicdenen Kreisen de« Handel« uud der Industrie gutachtlich über die einzclneu Bestimmungen zu hören. Zu Nr. 2 verbreitete sich Redner über die Unzulässigkeit einer Conlingcniirung oder einer Cotirung der Börieiistcucr, ferner über die völlige Unannehmbarkcil aller Vocschlage, welche wie der v Wedell'sche Antrag, ein mquisiiorilcheö Eindringen in die AeschäitS- sührung de« einzelnen Kausmann« erfordert. Derartige Control- maßregeln schädigten den Kausmann nicht nur faktisch, sie enl- VolksmrWMIiches. All» für hs«s«a TbeN bestimmt« Sendungen sind zu richten m» de» verantwortliche» Rcdaetevr desselben T. G. La«« k Leipzig. Werra 65 20 (85 40). Golftier 110 (110.62), Nordwest 287 75 (288). Elbethal 912.20 (312 50), Duxer 152 (152 87), Golidardbahn 108'/. (108), Schweizer Ceuiralbabn 9I.IO l90 7b). 1880er Russen 82'i, (82'/.). Russische Noten 214.25 (213.75), Ungarische Goldrente 80'/. (80»/.), Italiener 98.13 (97.75), Laura 100V, (100°/^. Dort- wunder 60'/. <60',^. DermischtsS^ Leipzig, 23. Januar. *— Vörsensteuer-Geseh. Hinsichtlich der vlo«fichtea der Dörsensteuer-Aulräge wird der „Kö.n. Ztg." die gut beglaubigte Ansicht mitgetheilt, daß der Oechclhäuierffchk Antrag in seinen Grundlagen zur Annahme gelangen werde, während der Tarif mehrfache, von den Occhrlhäuser'schen Vorschlägen abweichend« Aeuderungeu erfahre» soll. *— Maschineosabriks-Aetiea. Nachdem längere Zeit hin durch da« Interesse für Industrie-Papiere soft ganz erloschen schien und selbst bei Bekannttverdea günstiger Abschlüsse uud hoher Divi- dendenziffer» sich die Course der betreffenden Effecten kaum um Bruchtdeile veränderten, Hot in der letzten Zeit eine ganz uuverkenn- bare Vorliebe der Capitalifteukreise sür derartige Papiere Platz gegriffen und nach den an« über die geschäftliche Lage der in Belrachi kommenden Unternehmungen nicht mit Unrecht. Bei säst allen unseren schlesischen Maschinenbau.Anstalten lausen die Bestellungen in so reichlicher Weise rin. daß dieselben vollauf beschäftigt sind und demzufolge gute Abschlüsse In Aussicht genommen werden können. Während nun dieser Umstand in den Course» der Aktien von Golzern, Stbünherr, Hartmann und Solbrig in den letzten Tagen zum Ausdruck gekommen ist, sind gestern endlich auch die Aktien der Sächsischen Stickmaschinentabrik in den Krei« der Beachtung gezogen worden und crsuhr der Cour« derselben eine namhafte Erhöhung. Da« Houptfabrika» diese« Unternehmen« bildet die Schiffchen,uoschme. sür welche, wie un« mitgetheilt wird, fortwährend belangreiche Be- ftellungen einqehrn. Im Publicum beftedt zum Theil die irrige An- nähme, daß sich da« Etablissement aiiSschlicßlick, mit der .Herstellung eine« einzigen Artikel« beschäftige und man folgert säischllcherweiie daran«, daß e« der Fabrik, wbald der Begebr sür Stickmaschinen Nachlasse, an Beschäftigung fehlen müsse. ES dürfte daher darauf hinzuiveisen sein, wie auch schon au« dem letzten Berichte hervorgeht, daß die Gesellichaf« sich auch mit der Anfertigung von Dampfmaschinen, Werkzeugmaschinen und Maschincnthcilen lxsoßr und mithin, fall« jemals der Bedarf an Srickmaschinen Nachlassen sollte, sofort zur aaSichließltchen Herstellung allgemeiner, nicht rür Epecialbetriebe berechneter Maschine» über,»gehen vermag. Die finanzielle Loge der Gesellschaft ist eine rech» günstige; die Fabrik ist mit keiner Hypothek belastet, und Creditoren sind nur von verschwindend Armem Vetrng« vorhanden: dagegen rcprüjrntiren die Debitoren, da« Effecten- «nd Wechsel-Conto, sowie die vorhandenen Waarenbestände ca. 8b Pro«, de« gelammten Acttencapital«. Die letzljährigr Divideudr betrug bet reichlichen Abschreibungen 10 Procent. »— Sparkassen im Königreich Sachse». Zusammen, s-llung der im Monat Ravembe, 1884 ersolgten «t». «ad Rückzahluugeu: Siiuaslnwl«» »tttck^rlinn» vnliilil. r-lt. Pfz. «m-bl. Mt. Pft. 13?5358llöj 13037 126275191 1700965 98! 11224. 1440730 57 216534655. 10737, 1805261 ,18 682389 20! 3344 > 495543 85 5924059 89, 38392 5004288 01 1019690 83183384 52 555389 70689536 73 21066 21763 21556 —7020 71405 «itz der Lage. KreiShauptm. Dresden . Leipzig. . '.wickait. . autzea. , Summa in 191 Loffe» Hierzu in den vorhergeheu den Monaten... Zusammen ia d. 11 Mau. de« Jahre« 1884 Dagegen in den gleichen Monaten d. Jahre« 1883 in 188 Cossen . , Folglich 1884 mehr . weniger Kohlenverkehr. In der Zeit vom 18. bis 24. Januar diese» Jahre« wurden ans den sächsischen StaatSeisen« bahnen in-gesamml 26,907 Wagenladungen Kohlen 4 5000 Kilo« 1091095 1000024 89107444 82055235 41593721 91071 7052208 94 47 75693624 73 91 590296 70223899 3425 530075 18 gramm (durchschnittlich per Tag 3844 Ladungen) befördert. Hier- von waren l3 640 Ladungen sächsische Sieinkohlea (8492 au« dem Zwickaucr, 3630 au« dem Lugau-Oel-niPer und 15l8 au« dein Dresdener Reviere), seiner kanien zum Transport 783 Ladungen schlesische Steinkohle». 10.078 Ladungen böhmische Braunkohlen.und 2406 Ladungen allenburgische Braunkohlen. -o- Auü dem oberen Vogllandr, 26. Iannar. Unsere In- strumentenfabrikatlon mit ihren verschiedenen Nebeazweigcn ! hatte in den letzten Monaten vielsach über schwache Ausiräge zu i klagen: namentlich ist die Nachfrage nach Violineu und Guitarren sin Vergleiche zu früher sehr gesunken. Dadurch wird nicht mir die Branckie der Biotin- und Guitarre,,wacher, iondern auch diejenige der Bog »wacher, Wirbeldreher, Kästchentischler rc. betroffen. Seit Weihnachten ist wenigsten« in die Messinginstrumentensabrikalion wieder einige« Leben gekommen, weil Amerika, da« Hauptabsatzgcbiet sür diese Industrie, wieder größeren Bedarf zeigt als zur Zeit der politischen Hochsluth vor der Präsidentenwahl. Eine amerikanische Firma hat von einer der bedeutenderen Fabriken Markneuk,rche„ö jüngst sür 10,000 Blechinstrumente erhallen und e« liegen noch andere sehr belangreiche Aufträge vor. Vo» Interesse für unsere Geschäftswelt ist wohl auch die Thaiiache. daß der König von Siam die Instrumente sür ein ganzes Musikcorps in Markneukirchen anfertigeu läßt, wovon jede« Stück da« königliche Wappen (einen Elephanten mit siamesischer Umschrift) erl ält. Die Trommeln werde» iu einem Adorfer Geschälte mit Perlmutter auSgelegt. Früher hat nur England solche Aufträge auSgefnhrt. und e« gereicht unserer vogtländischcn Industrie gewiß zur Ehre, daß sie mit England in die Schranken treten kann. Ein- zclne Geschäfte haben bi« zum Juli hinan« Bestellungen aui Messing- instrumente; aber die alte Klage, daß nicht« mehr verdient wird, ist dciinocb allgemein: denn die Loacurrenz wächst von Jahr zu Jahr. X Ans dem Vngtlande, 27. Januar. Die Fabrikation englischer Gardinen hat ia den letzten Jahren im Vogtlande ganz gewaltige Ausdehnung erfahren nnd selbst in Zwickau schon eine Heimstätte gefunden. Da aver fortwährend neue Elablisic»i-m- In dieser Branche gegründet wrrden, so müssen die betheiligteu Industriellen dahin streben, ihre Fabrikate in« Ausland zn verkaufen, da sonst im Jnlande eine Ueberprodurtiou hervorgcrufen werden würde. Wiewohl einige deutsche Spinnereien den Versuch gemacht haben, die zur Herstellung englischer Gardinen gebrauchten Garne zu erzeugen, so beschränklen sich diese Versuche doch nur aus die gröberen Nummern, höchsten« bi« zu Nr. 50; doch auch bei diesen erwie« sich der Bezug aus England noch vortiicilhasler. Für jeinere Sorte» ist bie englisch- Gardincnsabrikalioa lediglich aus England angewiesen, wo diese 2 sach gezwirnten Garne bi« zu Nr. 80 vorzüglich gesponnen werden. Die englischen Garne haben überdie« den Vor theil, daß sie eine Weise von 1400 w habe», während die deutschen Garne nur eine solche von 120 m ausweisen. Da di« deuischeu Baamwollspinnereier. diese feineren Garne überhaupt nicht Herstellen, so haben sie von diesem Schutzzoll, der doch der Gardineasabri- katio» zur Last fällt, keinen Nutzen; deshalb haben die vogiländischen Fabrikanten englischer Gardinen eine Petition an den BundeSrath gerichtet, daß wenigsten« der Zoll sür diejenigen Garne, die zur Herstellung solcher Gardinen verwendet werde», welche zum Export gelangen, wieder zurückerstattet werde. Die Plauen'iche Haodeiskammer hat diese Petition der Zoll- und Steuercommission zur Begutachtung überwiesen und wird jedensall« dieselbe befürworten. Da der Halbsriveninduftri« die Zollrückgewähr in ziemlich sichere Aussicht gestellt «ft. jo werde» hoffentlich die Fabrikanten englischer Gardinen diese Vergünstigung gleichfalls erlangen. —ck. Zwickau, 26. Januar. DaS hier bestehende Zimmer» decora trouSgeschäst von Aug. Heiner» hat bei iemen Geschälten nach Oesterreich durch die Zolldeschwerdrn sehr viel zu leiden und wird, wenn nicht eine Aenderung eintritt, dir geschäftlichen Ver- biadungen dahin ganz ausgeben müssen. Der Bcsitzcr der Firma hatte sich an die Handelskammer in Plauen gewend.i, damit dieielbe aus dem Instanzenwege eine Abänderung de« Zolltarifs erziele; aber die Kammer mußte ibm mitiheilen, daß ein Vorgehen ,n dieser Sache jetzt obne allen Erfolg jei. Es kommen hierbei besonder« in Betracht: 1) Formenarbeit nur an« Papierstoff oder au- solchem in Verbindung mil Haft und 2) Holzivaaren in Verbindung Mit Papier stoffverzierungen. Diese Dinge unterliegen jetzt einer viel höheren Verzollung al« früher. Annaberg, 27. Januar. Gestern Abend hat im Bahffschen würdigten auch seinen Stand ans da« Tiefste, insofern sie ihn einer gleichsam siltenpolizeiliche» Aussicht untersleUieii. D r Abg. v. Wedell- Malchow habe die Eliiinhrnng dieser Control« sür eine einfache Macktsrage erklärt. Man dnrs« hoffen, der Reichstag werde an erkennen, daß hier eine eminent moralische Frage vorliege. DaS Einzige, wa« zur Befriedig»», de« B-.rlangcn« nach Börsen- bcsteucrung zulünig erscheinen könne, sei eine Erhebung der Steuer i» der Form, daß bei alle» Geschäften unter Kan'teulen die Hingabe eines Lchiußichein- (Slcuericheins- obligator-sch ge,na.hr und dieser mit einem mäßige», mehrfach a„gestuften Fixsiempei belegt würde. Ferner sei e,n kleiner Fixsteiupei aus Quittungen über 50 empfohlen worden, welcher ebenso wie e.n Fixstcmpel aus Checks vorwiegend den Kausmannsstand treffen würde. Nach Schluß des Referate« brachte Lr. Landgras-Mannheim eine andere Serie von Resolutionen ein, weiche aus dem badischen HandclSlage zu Pforzheim einstiniinig angenommen worden waren und in mehreren Punctcn die Zustimmung der badischen Regierung gesunden hatten. Dieselben enthalten u. A. die Erwägung, daß der Erlaß eine« bestimmten BörsenstcuergesetzeS in berechtigten Grenze», ohne daß die Gefahr einer künstüchen Verschiebung der geschäftlichen Verhältnisse »in deutschen Reiche entstünde, weit mehr den geschäftlichen Interessen entspreche, al« die durch das sortgesctzle Andrängen neuer, zum Theil oft nnerftillbarer Steuer- Projekte geschaffenen Unsicherheit — und die Forderung, ein solches Gesetz dürfe keiner Ausdehnung aus das eigentliche Waarengcjchäst Raum geben, weil sonst eine allgemeine Reich«.Geschäft«- und -Gewerbesteuer zur Einführung gelangte, welch? in Anbetracht der so verschiedenen Gewerbeiysleme Deutschland« eine ungleich mäßige Venheilung der Lasten herbeisiihren und die Rente mit höheren Gewcrbcsteuersätzcn beispielsweise Baden am härtesten treffen würde. Nachdem sodann im Namen der Berliner Kcmsmannschast da« Mitglied de« Aeltesiencollegiui»« Kcmpss sür dir ÄuSichußanträge unter Darlegung einzelner Beispiele au« dem Berliner Lörsen- geslchüfte gesprochen batte, plaidirtc Sicgli tz-Dresden für eine procenkuale Besteuerung der Schiußnoten, im klebrigen da« Ei», verständiiiß mit de» Auffassungen des Referenten betonend. ES sprachen scrner Hinrichsen-Hamburg und Or. Huber-Stuttgart sür den Ausichußanirag, letzterer außerdem noch sür den oben angeführten Passn« de« Antrag" Landgraf. Nachdem noch einige kurze Aeußerungen gefallen, erfolgte da« Schlußwort des Referenten zur GciieraldiSciission. Bezüglich der Befürwortung der procciituwen Besteuerung seilen« der Dresdner Delegieren bediente sich Reftr-nl des Vergleiches, e« sei die prveentaale Be steuerung des UmiatzeS etwa dasselbe, als wenn ein verschiedenes Pari» für einen Geschäftsbrief unter Eröffnung des Brieses er hoben würde, je nach de» Summen, von welchen in dem Briese die Rede ist. In namentlicher Abstimmung wurde sodann der Antrag Land graf mit 49 gegen 34 Stimmen abgelehnt; dis Anträge de« AaS- schuss-S dagegen wurde« mit großer Majorität, theilweis« einstimmig angenommen. Zu Nr. 4 wurde ein von lür. Struck-Meiningen gc- steUles Amendement angenommen, nach welchem nach dem Worte „Jndnstric" die Worte einzuschalten sind: „sowohl aus den großen Börsenplätzen wie au« Provinzialstädten". Dieser Zusatz hat den Sinn, den kleineren Plätze» um deswillen einen Einfluß aus die Ge staltung de« Gesetzes zu verschaffen, weil gerade das Provinzial- geschäst am schwerste» unter der fraglichen Steuer leiden und damit leicht eine unerwünschte Concentralion des Geschäfte« nach den großen Städten durch da- Gesetz bewirkt werden würde. Nachdem noch Sonntag. Nürnberg seinem Bedauern über die Absetzung der Gelreidezvllfrag« von der Tagesordnung Ausdruck ge geben hatte, erfolgte der Schluß de« dreizehnten deutschen Handelstages mit einem dreimaligen Hoch aus dessen Prä sidenten. Nach «chluß ianden sich die Mitglieder zu einem solenn«» Tiner im Kaiserhof z ui-, in men. ?>eranh>rr«Iickkr N-d,ctriir Hcinrich N-f« in kei»,!». 8i!r den muiUamqci, Ly-a Pr»lch»r vr. Ovcar Paul w r«tp»t>, Restaurant hier eine Confereaz von Vertretern der Städte Anna« bcrg und Duchholz stattge'U'idcn, welche beschlossen laben, bei der künigl. StaatSregiernnq dahin vorstellig zu werden, daß die projeclirte Lijenbohnverdindung Annaberg - Schwarzenberg normal- spnrig auSgcführt werde und daß dieselbe in Annaberg An schluß an die Cheinnitz-Annabergcr Linie erhalte. *— Bautzener Brauerei und Mälzcrei-Actien-Gesell» schast. In der am 27. Januar a. o. abgehallcnen Generalver sammlung waren 13 Aetionaire mit 184 Acticn und ebensoviel Stimmen erschiene». Von der Vorlesung des Geschäftsberichts wurde Abstand genommen und derselbe einstimmig genehmigt, dem Vorstand und AussichlSralh Decharge ertbkilt uno die Auszahlung von 6 Proc. Dividende (30 pro Dividendenschein Nc. 5) ein stimmig beschlossen. Das auSicheidcnLe AussftlstsrathLmitqlicd, Herr Franz Strauch, wurde per Acclamation wiederge- wädlt; in gleicher Weise crsolgte die Wahl der Herren HandelSschuldircctor Hcilbach und Kansleute G. Mickan und L. Pülschke zu Rechniiiigerevisoren. Zu Punkt 4 der Tages ordnung. geichästliche Mittheilungen, wurden von dem ersten Direktor der Gesell-chaft. Herrn Heinrich Pie», sür dab laufende Geschäfts- jahr sehr gute Reftillaie in Aussicht gestellt, du für die Prosperität des Etablissements die denkbar günstigsten Vorbedingungen vor handen icien. 1Z Dresden, 27. Januar. Continental-Pserdecisenbaho- Aciiengejellschast. Der A»ssicht«ratb der vorgenannten Acticn- gesrllichast, welche bekanntlich den Betrieb ihrer bciaeu Linien in Dresden und Hannover aus eine Reihe von Jahren an The Tramways Company oi Germany Limited in London vcrpacinei hat, beab sichtigt, der diesjährigen ordentlichen Generalveriamiüliiiig die Ver- theilung einer Dividende von 4'/, Proc. (gegen 4 Proc. im Vor- jahre) vorzuschlagen und glelchzcilig den Antrag aus Verlegung des Domicil« der Gesellschaft von Berlin nach Dresden zur Beschluß fassung zu unterbreite». ff Die Aktiengesellschaft „Hotel Bellevue" zu Dresdeo erzielte in« Jahre 1884 enie Brut>oein»nhme von 492.594 .4!, sonach 11,362 mehr als im Jaluc 18L3. Ebenso haben sich die Personenaiikünsle von 10,141 iu» Jahre >883 aus 10,585 im Jahre 1884 gehoben, tluch die Za. , der Uedernach- tungen ist von 38.812 im Jahre 1883 aus 42.330 un letzten Jahre gestiegen. Demenisprechend hat sich auch der R in; winn von 133,002 ^i aus 127,577 >1 crhöqt. Di« Geiellichailrsrgane sind daher in der Lage, die Auszahlung einer Dividende von 7 Proc., gegen 6'/, Proc. im Vorjahre, in Vorscküag zu bnu-zen. Tie letzt- jährigen Abschreibungen betragen 31,057 .4.' ir. Urei;, 27. Januar. In der Wollwaarensabrik in Mohlsdorf ist ein S treik ausgebrochen. Man Re behaupten, daß wegen einer am letzten Sonnabend angclündiqr-.n Lohnvei imiideruug die Arbeiter sich weigerien, sortzunrbeit.»: eine andere Lesart jedoch ist die, daß tue Arbeiter wegen nugeiiügcuder Heizung der Ardeit-säle ibre Thätigkeit eingestellt haar». I denfalis wird dir Arbeit nicht lange unterbrochen d!e-h?n, da ja der Winter iür die Arbeiter weit mehr Bedürfnisse mit sich bringt als der Sommer. Daß uniere mechanische» Webereien jetzt, wo olle Wintcr- bedürsntsje längst befriedigt sind, nicht so slotie Bcüi-äsiigung baden wie vor Weihnachten, ist Tbatsache. Cnchemirs si,:ü zwar immer gefragt, aber die ConfectiouSstoffe werden augenblicklich nicht stark begehrt. L. Apolda, 27. Januar. Tie Vorarbeiten der Ihuen schon mjigeiheilien elektrischenDrobebeleuchtung werden mit beule beendet; die Arbe'er sind dave-, den letzten von den Baumstämmen, welitce zur Anbringung der Bogenlichte d enen, aujzu- chlei,. Ur sprünglich war die Probebeleuchuing aus den 19. dj--. Mis. bestimmt, der enigetreiene starke Frost hat aber die Arbe-t so erschwert, daß die Fertigstellung derselben erst heule ersglgen kann. Die Probe- bklcocvtung selbst aber findet de« Mondscheine« halber erst in 8 bis 10 Tage» statt Außer den ausgestellten Bogeulichtern soll auch ein größere» RestaurationSlocal» die „Drachcuschluchi", mit Glühlicht erleuchtet werde». - Berlin, 28. Januar. (Telegramm.) Der Registerzwang wurde von der Böriensteuer-Commission mit 15 gegen 5 Stimme» abgelchnt: mit 13 gegen 7 Stimmen wurde das Princip der vrocentualen Steuer angenommen uns der Schlnßnotenzmaiig einstimmig genehmigt. Schließlich wurde zur Formiiliruiig de- stimmier Vorschläge eins Subconimissio» gewählt, welche ans den
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