Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 14.02.1885
- Erscheinungsdatum
- 1885-02-14
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- Public Domain Mark 1.0
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- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188502140
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- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18850214
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18850214
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1885
- Monat1885-02
- Tag1885-02-14
- Monat1885-02
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- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 14.02.1885
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ULn lrt. <kr«e, 7066 eu verlrnutt. »r. lau 4-IM kp-esseni-LInr- .') der Allan- , (11/2) der Puilodelptiiä ; in Monte- »aml'urg nach Llovddoiiipf« ilonalvaiilpser »ainerlkamsche »er Homburg- Ider Dnmpser Berichte de- »dien vngsir« Erscheint täglich früh 6'/,Uhr. Retutisa und Lrvrdition IohanneSgcissc 33. -PktchkundkN drr Uritartis«: Bvrmittag« 10—12 Uhr. Nachmittag« 5—6 Uhr. ItltU »Iaad» n»»r vt»nu«et»t, »ach» Ach »i, «».-La «ch» ««»«Mlch. B»««tz»e »er für »tr »ichstlal,»^ «»»»er A»fttm»ten Inserate a, Wachentache« bis 3 U»r Rachmittaa«. a, >»,n» uub Kefttaieu früh bt» 'i.V ü,r. I» -n> Filialen für Inf.-Annahme: ktto Klemm, Universiiät-strah» 21. Lauts Lösche, Katbarinenstrab« 18, p. nur bis '/.3 Uhr. UtWMr Anzeiger. Organ für Politik, Localgeschichte, Handels- nnd Geschäftsverkehr. Auflage 1S,7SV Abonnrmentspreis Viertels. 4',, MN. -.ncl. Brwqerlohn 5 Mk., durch die Post bezogen 6 Mk. Jede einzelne Nummer 20 Pf. Belegexemplar 10 Pf. ^ Äebüdrcn lür Exirabcilaiien tin Lageblntt-^orinnl gefalzt) »1t»e troikdeiörderung 30 Ml. «>t Postdefarderung 48 Mk. Inserate 6gespaltene Petitzeile 20 Pf. Lrögere Tchrüttu laut uns. Prei-oerzeichuiß. Tadellanscher u. Zifierniay nach böherm laus. Prclamen unter dem Redaclionsftrich die4ges»alt. Zette SO Pf., vor den Faniikiennachr > chten die Kgespultcne Zeile 40 Pf. Iuleraie sind fiel- an die N'pprvition z> jenden. — 3!aba>t wird nicht gegeben. Zahlung pruevumr-rauiio oder durry Post- Nachnahme. 45. Sonnabend den 14. Februar 1885. 79. Jahrgang. Zur geMgcn Beachtung. Unsere Expedition ist morgen Sonntag» den IS. Februar» AZormittags «ur bi» Uhr geöffnet. LxpväMon äes I^eiprlxvr InKedlLttes. Amtlicher Theil. Bank. Die am 1. vor. MtS hier verstorbene Frau Augvftr Elisabeth verw. Lohmaaa geb. Pcasa hat den hiesigen städtischen Museum 1«,««« Mark ;um Ankäufe eines guten Oelgemälde« oder anderen würdigen Kunstgegenstandes, sowie der RalhS'Ossiciantcn-Willwrll» und Waisencasse 80V» Mark vermacht. Wir bringen kiese Beweise der Forderung der Kunst und der mildthätigen Fürsorge mit dem aufrichtigsten Dank« zur öffentlichen Kenntniß. Leipzig, de» 11. Februar 1885. Der Rath der Stadt Lei vr. Georgi. Kretschmer. letztwillig ) Wir br Bekanntmachung. Denjenigen Grundstücksbesitzern bez. Tarteninbabe rn welche ihre Bäume, Sträucher. Hecken rc, bis jetzt nicht oder nicht genügend haben von Raupen säubern lassen, wird hierdurch unter Hinweis aus die Bestimmung von tz 368» de- ReicvSstrasgesetzbuch« bei Vermeidung von Geldstrafe ois UU Maxs oder entsprechender Hast ausgegebeu, unyesäumt unv längstens bis Ende dieses MouatS g hörig raupen, sowie die Raupennester vertilgen zu lassen. Leipzig, am 5. Februar 1885. Der Rath der Stadt Leipzig. H vr. Georgi. Mennig. Die Lieferung der für da« Iabr 1885 zu den städtischen Sckleußenbauten erforderlichen gußeiserne» Wafferver srhlußrohre ist vergeben, weshalb vie unberücksichliat ge bliebenen Herren Submittenten hiermit ihrer gefälligen Ofserlen entbunden werden. Leipzig, am 27. Januar 1885. Der Rath der Stadt Leipzig. vr. Georgi. Gringmuth, Ass. vcr-eigerung von Bauplätzen in der Nordvor-adt. Die noch übrigen 8 Bauplätze d«S der Stadtgemeinde gehörigen, zwischen der -fort-, Pfaffendorfer-, Gneikenau und Nordstrage gelegenen BaublockS H. de« Rörd lichen Bebauungsplanes, welche auf dem betr. Par zell rungsplane bezeichnet sind, wie folgt: Nr. 4 an der Vorkstraße von 742.28 qm. Ecke der ?)ork» und Nordstratz« « Nordstraße » - B Ecke der Nord- und Äneisenaustraß« » Gneisenauflraße « sollen 742.98 494.18 425 50 425.50 494.18 742 98 742.98 , Flächen« grhaU, Donnerstag, den S. März d. I., von Vormittags L« Uhr aa in» Saale der Alten Waage, Katharinenstraße Nr. 29, II. Etage, zum Verkaufe versteigert werden. ^ Der Bcrsteigeruiigsteriiiin wird püncllich zur angegebenen Stunde eröffnet und die Versteigerung bezüglich eine« jeden der etnzel« nach» einander in obiger Reihenfolge auSgebolenen Bauplätze geschloffen werden, wenn daraus nach dreimaligem AnSrufe kein weilereS Gebot mehr erfolgt. Die DersteigeriingSbedingungen nebst Parzellirung-plane liegen auf dem RalhhauSsaale, I. Elage, zur Einsichtnahme au- und eS sind davon Exemplare ebendaselbst in der Sportel- cafle l. Zimmer Nr. 2. für 1 .4e 20 zu erhalten. Leipzig, den 10. Februar 1885 Der Rath der Stadt Leipzig. Lei Bekanntmachung, die SchluOzeit bei der Eaffenstelle für die Se- «etndekraukenversieherung, wie der OrtSkrankea- easte»Leipzigs nnd Umgegend, sowie den sonstige» Verkehr bei der Eaffenstelle betr. Für Einzahlungen der Milgliederbeilräge ist die Caffe vom 16. lsd. MtS. ab nur bis ÄbcndS 5 Uhr geöffnet. Zugleich wird darauf hingewiesen, daß die Zahlung« fltr die Gemeindekrankenversicheruiig am Montag, für OrtSkrankencasse I—VI am DienStag, - - VII—XII am Mittwoch und « « XIII—XVIII am Donaer-tag ^u bewirken sind, und daß Arbeitgeber, welche solche eisten, die ihnen mit dem Eontobuch zugeserligten Quittungen durch Einschreibung des für den brlr. Zeitraum zu entrichten den Betrag- au-gesüllt vorzulege» haben. Bei Nichtbeachtung dieser Vorschriften haben die Zahlenden sich zu gewärtigen, daß sie gänzlich zurück^ewiesen werden, jedenfalls aber denjenigen, welche in vorschriftsmäßiger Form und an dem bestimmten Zahltage Zahlung leisten, nachzu stehen haben. Im klebrigen bleibt die Verfügung in Abs. 9 der dem Aatasterconto beiaebesteten Geschäftsordnung unverändert. Die Auszahlungen der Kraukengelder «. s. W. erfolgen dt» AbendS <» Uhr. Leipzig, de» 3. Februar 1885. Der Rath der Stadt Leipzig. (Kraukeuverfi«berungSau»t.l Winter. Generalversammlung der OrtSkrankencasse I. für die Industrie der Steine and Erden zu Leipzig und Umgegend. BebusS Wahl VeS Vorstände« der OrlSkrankencaste haben wir nach tz 24 und 87 d«S RelchSgesetzrS vom 15. Juni 1888, und Z. 52 de- Eaffen-StatutS Generalversammlung aus Montag, den 23. Februar a. o. anberaumt, und werden deshalb die gewählten Vertreter der Arbeitgeber wie der Caffenmitglieder geladen, zu dem an gegeben« Tage Abend« 6 Ubr im Stadthause. Obstmarkt Nr. 3 allhier. 2. Obergeschoß, Zimmer IN, sich einzusinden. Leipzig» den 23. Februar 1885. Der Rath der Stadt Leipzig. (KrankenversitberungSamt.) Winter. Tagesordnung: 1. Wahl eine« Vorstände». 2. Beschlußfassung über Zutritt zu einem Local-Berbande im Sinne VeS tz. 46 de« Reichsgesetzes vom 15. Juni 1833 betr. die Krankenversicherung der Arbeiter. Unter den best« Wünschen seiner Freunde brach er am 27. Januar l384 mit dem Sultan von Darsur von Kairo aus und langte am 18. Februar glücklich i» Khartum an. Dort erließ er einen Ausruf, durch welchen er den Mahdi al- Sultan von Kordosan anerkannte, einen Theil der Steuern erließ und die bestehenden Verträge in Bezug aus die Sklaven anerkannte. Der Aufruf machle einen günstigen Eindruck aus die Bevölkerung unv e» schien ansangS, al« ob eS Garden geling« werde, mit dem Mahdi zu einem fried lichen Abkommen zu gelangen, aber inzwischen spielten sich bei Suakim Ereignisse ab, welche den Einstuß de« Mahdi stärkten unv die Hoffnung aus eine friedliche Beilegung de- Streite« vereitelten. Osinan Digma hatte am 4. Februar Baker Pascha bei Tokar geschlagen und wenige Tage daraus Sinkat erobert und die Garnison niedergemetzelt. Um diese Eckarte auSzuwetzcn, wurde General Grabam nack Suakim gesandt und schlug OSman Digma am 1 März bei El Teb und zog in Tokar als Sieger ein. Am 12. März schlug Graham OSman Digma nechmals bei Tamanieb. eS gelang ihm aber »ichl, die Verbindung mit Berber herzustcllen. Am 15. März rettete Gordon noch 800 eqyplische Soldaten in Halsai vor der Vernichtung durch die Schaar« de« Mahdi und führte sie nach Kbartum; von diesem Tage ab war die Verbindung zwischen Kbartum und dem Norken unterbrochen nnd 8000 Aufständische faßte» am rechten User de« Blauen Nil dem Palaste de« Gouverneurs gegenüber Posto. Noch am 16. März versuchte Gordon dem Mahdi ein Tressen zu liesern, aber die feigen Egypter flohen und ließ« ihre Kanonen kampflos im Sstch. Jetzt war für Gordon die letzte Ho^iung geschwunden, den Mahdi zur Aushebung der Belagerur wn Kbartum zu zwing«. Der Ring, welchen seine Trup lm dir Stadl schloffen, verengerte sich zusehends und .. war Noth und Hunger da« Schicksal der Bewohner und der Garnison. Die Engländer sprachen zwar wohl von dem Entsatz Khartums, aber in der That geschah von ihrer Seite nichts, um dem belagerten General zu Hilfe zu komm«. General Graham war, nachdem er die Fruchtlosigkeit seiner Bcinühnngen. die Verbindung mit Berber berzuftellen. erkannt, nach Hause zurückgekehrt und di« KriegSleitung in Kairo richtete von da ab ihr Hauptaugenmerk darauf. Vie Räumung des Sudan« von den eoyptischcn Truppen zu bewerkstelligen. Ter Gouverneur von Beroer trat am 27. April dm Rückzue vr. Georgi. lerutti. die der Kranken- und St-rheael-er bet der Geuieindekrankenverstrherung, »8> bet den OrtSkrankencaffen betr. Um die Auszahlung der Krankengelder schneller erledigen zu können und damit den Empsangnehmern selbst da« bis letzt unvermeidliche lange Marken zu ersparen, soll« vom 15. lsd. Mt«, ad die Krankengelder für Mitglieder der OrtSkrankencaffen I—VI FreitaaS, - - . Vll—XII. sowie der Gemeinvekrankenversicherung Sonnabends und Mitglieder der OrtSkrankencaffen XIll—XVlll MoutagS auSgezahlt werden, dagegen können Sterbegelder mit Aus nahme der Sonn- uns Festtage täffltrb erhoben werden. Leipzig, dm 3. Februar 1885. » Der Rath der Stadt Leipzig. (KrankenperstchernngSanrt.) Winter. Bekanntmachung. In der Zeit vom 6—11. d. Mls. s,n» aus einer Wohnung de« .Hanse« Rohplay 8 iiochverzeichnele Gegenstände entwendet ward«: 1) Ein starker goldener Ring inii einem großen Diamanten »jonr gesaßt (aus der Innenseite des Ringe« das engliche Geldzeichen: ein kleiner, kaum sichtbarer Löwe). Wrrth 1200 -4t; 2) rin goldener Ring mit mehreren kleinen Diamanten and weißen Perlen. Wrrtü 100 .4?: 3) eine kleine längliche goldrne Tdawlbroche mit drei aneinander- hängenden, in Perlen gefaßten Blumen, deren jede in der Mitte eine kleine Roialinverle hat. Werth 40 4) drei Stück weiße irisch« Spitz«, ä Glück 4'/, Meter lang und ca. 4—5 Tentimeter breit. Werth 1» .41 Wer eine aas den Diebstahl Bezug habende Wahrnehmuri gemocht hoben, bez. noch machen sollte, wird gebeten, sich joiort in unserer Erimiaalabtheilung zu melden. Leipzig, den 12. Februar 1885 Da» Polizei-Amt der Stadt Leipzig. Bretschneider. vr. D. Gemerbekammer — Leipzig. DienStag den 17. ds., Nachmittags 5 Uhr, öffentliche Plenarsitzung im Kammerlocair Tagesordnung: 1) Bortrag aa« der Registrande. 2) Bericht des Finanz-NusichuffeS über die JahreSrechnung von 1884 und den Haushaltplan für 1885. 3) Präsidialbericht über die betreffs deSPostiparcoiiengejey.EntwursS stattgesundene Delegirten-Conserenz der sächsischen Handels- und Gewerbekammern. Leipzig, den 14. Februar 1885. D. A. Ochler, Vors. Herzog, S. LISdtisikes NtalMUllikum. DannerStag, den 10. Februar 588.». Bormittags 8 Uhr: Ansnahmcprnsnng. Giesel. Bekanntmachung. Die Stelle eine« Schutzmannes mit U^.> .B. Gehalt, incl. Be- kleidungSgeld, ist baldigst zu beieyen. Selbstgeschriebene Gesuche mit Zeugnissen sind längstens bis z»m Ll. dieses Monats hier einzureichrn. Reudnitz, 12. Februar 1885. Der Gemrinderath. Größe!. Nichtamtlicher Theil. Der Tod Gordon's. General Tordon, der Held von Khartum, ist am 26. Januar in dem Augenblick durck einen Dolchstich er- mordet worden, al« er daS Gouvernemcntsgebäude verließ, um sich nach der Ursache der plötzlichen Unruhe zu erkundigen. Farag Pascha hatte die Mabviten zur Nachtzeit auf Dampfern an da« Hanptthor der Stadt geführt und dort eingelassen, während ein anderer Pascha die Garnison von Khartum unter dem Vorwände »ach Omdurman geführt hatte, daß von dieser Seite rin Angriff des Maddi drohe. Da« war da« Ende einer beispiellos beldcniiiürkigen Vertkeivigung Kbartum», der Hauptstadt de- Sudans, gegen die Belaqe- rungStrupp« de« Mahdi. Nach dem Unglück, welche« die Armee HickS Pascha« am 4. November 1883 betreffen hatte, erbot sich Gordon mit wenige» Begleitern noch Kbartum zu gehen und den Mahdi von weiterem Vorriicken abzuhalten. nicht annehmen, e» wird sich aber erst zeigen müssen, ob diese Meldung aus Wakibeit beruht. DaS EorpS des Generals Earlc hat am lO. Februar das Heer teS Mahdi, welches ihm vor Berber entgegcntral, geschlagen, aber erst nachdem der General Earlc u.iv der Eommandeur de« Slaffortshlre-Regi- mentS Ehre gefallen waren. Der Weg nach Berber soll >etzt frei sein n»v eS bleibt abzuwarten, was weiter geschehen wird, um den Tod Gordon's zu rächen. * lpril dm Rückzug an, ei» Theil der Garnison ging zum Mahdi über Oberit Dnncan leitete Pi« Räumung von KoroSko und nur die Verbindung zwischen Affuan und Dongola wurde noch aufrecht erhalten. Am si3. April w'irde von der englischen Regierung die Frage an ,Gordon gerichtet, wie viele Truppen er für ncthiz erackXe. um den Entsatz von Khartum hcrbeizuführen; da« geschah einen Monat nach der Rückkehr Graham S, nachdem man kostbare vier Wochen hatte ungenützt verstreichen lassen, ohne irgend etwas zur Rettung Khartum« zu unternehmen. Dann beschloß die Regierung in Folge des TadelSgntrggeS von HickS Brach im Unterhaus, welcher am l3. Mai mit geringer Mehrheit adgelebnt wurde, Ende Juli eine Expedition nach Kbartum auszurüsten. Unterdessen machte Gordon alle möglichen Anstrengungen, um sich selbst zu Kelsen, er versuchte englische Capitglistcn zur Ausbringung der nötbig« Summen zu bewegen unv mie türkische Expedition nach Khartum in Fluß zu bringen. Tie englische Regierung machte sich widerstandslos zum Gespött der ganze» Well und wartete Monat aus Monat, obne auch nur das Geringste zur Rettung Gordon'« zu unternebmcn. Ende Juli, als bereits die vorbandenen Vorrälbe beinahe ausgezekrt waren, wagte Gordon einen Durchbruch und e« glückte ibm auch wirklich nach einigen erfolgreichen Gefechte», die Stadt zu verprcviantiren, so daß die Befürchtung, aus gehungert zu werden, ausgeschlossen zu sein schien. Aber eine andere Gefahr wuchs um so mehr und daS war die, infolge der Unterbrechung der Verbindung mit dem Norde», in die Hände von Berräthern zu kommen. Gordon sandte deshalb seinen getreuen Adjutanten Oberst Stewart mit zwei Dampfern den Nil hinab, um die Verbindung mit Sbendt, und Berber herzustell«. Bekanntlich nabm diese Sendling rillen tragischen Verlauf, der schiffbrüchige Stewart wurde da» Opter beS verrälhcrischen MonassierstammeS. welcher ihn bei Merawi mit seinen 40 Begleitern niedcrmachte. DaS war der erste Bo-bote VeS kommenden Unglück-, Endlich im October war die Erpcditio» des Generals Wolstlev so weit ge diehen, daß der Aufbruch von Kairo erfolgen konnte, und nach Ueberwindung zahlreicher Hindernisse, welche der Transport der Truppen aus dem Nil darbot, war das Hanpt- quarlicr glücklich m Cvrli an dem Knie des Nils ausgeschlagen worden, von welchem der Weg ostwärts nach Berber, südwärts nach Melaminch durch die Wüste führt. Was Gordon in der Zwischenzeit in Kbartum erlebt hat, darüber wird wohl erst später ober nie sichere Kunde zu uns dringen, nur so viel scheint gewiß zu sei», daß die Nachricht von dem bcvor- stchcnden Entsatz Khartums durch Wolseley zu ibm gedrungen ist. Tie von ihm angeblich berrührcndcii Lebenszcichcn Maren lehr lakonisch, sic beschränkten sich aus zwei Worte wie „HI iitzkt" oder: „Kbartum kann sich noch fünf Jabre halten." General Wolselry scheint aus die Zuverlässigkeit dieser Ver sickerung gebaut zu haben, aber man kann ihm nicht den Vorwurf macke», daß er sich dadurch hat in Sorglosigkeit wiegen testen. Im Gegenlheil ist der Vorstoß nach Metammeh mit einer Eile vollzogen worden, wie sie nur irgend zu er möglichen war. Am 30. Deccmber wurde Oberst Slewart (nicht zu verwechseln mit dein gclökteten Adjutanten Gordon's) von Eorti nach Gakkul gesandt, »m die dortigen Quellen zu besetzen und die llebersührung der Truppen nach Metammeh vorzubereiten. Am 16. Januar war er dann nach seinem zweiten Ausbruch von Corti am Brunnen von Abuklca angelangt, dort aber begann die Katastrcpbe sich zu entwickeln. Am l< Januar fand ein mörderischer Kamps statt, bei welchem 200 Engländer tbcils getödtet, theils ver wundet wurden und vom 19. bi« zum 2 l. Januar gelang es den Truppen endlich, nnler unansbörlichen Kämpfen und aus die Hälfle zusammcngeschrunipst Gubat z» erreiche». Oberst Wilson übcrnabm an Stelle de- verwundeten Obersten Stewart den Oberbefehl und suhr mit dem Rest der eng lischen Truppen nach Khartum. Leider langte er dort zwei Tage zu spät an. um die Verbindung mir Gordon herzu stcllen, schnöder Verratb halte dort zwei Tage zuvor das Werk mebr als zehnmonatiger beldenmütbiger Berlheidigilng de« HauptbollwerkeS de« Sudans gegen den Mabdi zu nichke gemacht. General Gordon war durch die Hank eines Meuchelmörders gefallen und eS bleibt den Engländern jetzt überlassen, daS Werk der Racke zu üben. Tie englische Regierung will die ihr angebotene Hilfe Italiens angeblich Leipzig, 14. Februar 1885. * Der Bundesrath hat in seiner jüngsten Sitzung eine Reibe neuer Vorlagen an die Ausschüsse verwiesen. Ter Bericht der Ausschüsse über die Berner Enlwiirsc eines inler- nationalen UebereinkoinmeiiS über den Eiseiibahnsrachlverkehr und vie Errichtung eines CcnIralamIS wurde von der Tages ordnung abgesetzt. Den Anträgen des Roichsversichcrungs- amtS, 2l Anträgen von Industriellen aus Bildung von BerusSgenoffenschaslen wegen voranSgesetz'.cr LcistuiigcunfKhig- tcit derselben die Genehmigung zu versage», sliiiiiiite der BundeSralh zu. Endlich wurde auf den Antrag Le« Aus schusses für Justizwesen beschlossen, den Reichskanzler zum Abschluß rines dculsch-russischen AuSlieferungsvertrageS aus der Grundlage deS preußisch-russische» UeberciilkommcnS vom 13. Januar d. I. zu ermächtigen. In wie weit bei dem Ab schluß diese« Vertrages die in dem Justiz-AuSsckuß gepflogenen Beratbungen über die einschlägigen Rechtsfragen Berück sichtigung finden, bleibt abzuwarten. * OssicivS wird auS Berlin geschrieben: Der frischen und gedeihlichen Entwickeln ng unserer colonialen Unternehmungen erwachsen nach den Verband, langen in d« gesetzgebenden Körperschasten Schwierigkeiten und Hemmungen avS juristischen GesicktSpuneten mehr formaler Natur. Da erregt zunächst der Umstand, daß die Schutztcrritorien nach den Lehrbüchern deS Staat-rechte- üblichen Kategorien staatlicher Gebilde sich nicht wvhl unterbringen lass«, die erusthaiieftea Bedenken gerade so wie die zünftigen Adepten der theoretischen und insbesondere der akademischen SlaatSweiShcit auch bei Errichtung des Reiches bedruk- lich den Kops schüttelt«, weih dessen Organisailon dem Schnlschcma des zusammengesetzten Etaatswesens uichl nachgebildet war. Nicht minder ist man ausS Aeußerste besorg!, im Voraus die Coinpetenz- grenzen zwischen der gesetzgebenden Gewalt und der Regierung sur jene Schutzterritorleii aus dem Papiere sestzulegen, als ob nicht die vollste Entwickelungsfreiheit die erste Vorbedingung für das G-deihen colonialer Unternehmungen wäre. Jene« Bestreben, unsere Schntzterrttorien alsbald in die seft- gcsüglc rechtliche Ordnung deS Heimatdlandes selbst aus Koste» der uothwendigen Be»ebnng«ir-iheit einzuzwangen, har aber neben der gelehrten Lcdmiteric und der kletnlicheu Eisersuch! gegen die Regierungsgewalt offenbar noch eine weitete mit der bisherigen ausschließlich aus das alte Heimathland beschränkten Entwickelung Deutschlands zusammenhängende Ursache. Abweichend von dem alt deutschen RechtSsnsteme, unter welchem dem Deutsch« sein Heimath- und StammeSrecht auch außerbalb der territorialen Grenzen seiner engeren Heimath folgte, der Franke in Sachsen, der Aothe in Rom nach fränkischem, bezw. gothischem Recht lebte, die hansisch« Handelsniederlassungen eben so viele Pflegestattcn des heimische« Rechtes war«, ist seit dem Einzuge des römischen Rechtes das strengst« Territorialprincip unter thunlichster Codification deS Rechtessgetrete«. Dieser Grundsatz, welcher sür Deutschland mit Rücksicht ans die darin liegende Stärkung des StaatsprincipS von besonderem Nutzen war, so lange wir in der territorialen Beschränkung auf das Bundes gebiet lebten, wird aber z« einem entschiedenen Hemmniß, zu einer schweren Fessel der freien Bewegung da, wo die überquellendeu Kräfte unsere« BolkeS unter dem Schutze de- Reiches in uncivlti- sirten Ländern nutzbringend« Thätigkeit suchen. Den Engländern ist cs nicht eingefallen, bei der Gründung ihrer Eolonien sich den Kops darüber zu zerbrechen, wie sie deren Recht gesetzgeberisch sesl- legen sollten: die Eolanistcu brachte» einfach das common l«v mit, lebten nach den Grundsätzen des heimischen Rechts, ohne daß dasselbe durch förmliche GesetzeSacte eingcsuhrt wäre, und bildeten dasselbe »ach den jeweilig in den neuen Verhältnissen hervortretenden Bedürfnissen fort. Nicht an letzter Stelle beruht aus diesem an das alte deutsch- rechtlich- Personalprincip anknüpienden Verfahren der Engländer und der damit verbundenen völligen Enlwickelimgssreiheit das lebenskräftige Gedeihen der englischen Colonie». Wir sollten uns an ihnen ein Beüpicl nehmen und uns vor Allem davor hüten, die gedeihliche Entwickelung n»sircr Schuptcrritoricn durch schematische Einordnung in den verwickelten Formalismus unseres aus ein hoch, entwickelte- aber territorial begrenztes Eulturvolk berechneten RechtssystemS ernstlich zn gefährden. * Der Conflict mit England in Neuguinea, welchen daS letzte Weißbuch an seinem Schluß als noch offen darlegt, ist, gutem Vernehmen »ach, letzter Tage in befriedigender Weise unter Erfüllung der deutschen Forderungen ausgeglichen worden. * Gras Friedri ch M ol tke ist am 10.Februar, 69 Jahre alt, in Kiel gestorben. Im Gegensatz zu seinem Bruder Karl Moltke, dcm bekannte» Minister sür Schleswig, stanken seine Spmvathien aus deutscher Seite, er bekleidete im Anfänge der sechziger Jabre höhere Berwaltnngsposteii und wurde 1862 Präsident der einjährigen Plöner Regierung sür Holstein, welche in den letzten Decembertagen teS Jahres 1863 von den Buntcscommissarcn ausgelöst wurde. Gras Mollke trat damals in den Ruhestand und siedelte nack Wandsbeck über und von dort vor einigen Jahren nach Kiel. Er war ein unterrichteter Mann vo» humaner Gesinnung. Anhänger der konservativen Partei, aber auch duldsam gegen Andersdenkende und wenig erbaut von den Leisiungen der Durchgänger seiner eigene» Partei. Durch seine Frau, einer geborenen Olsbausen, war er mit Professor Forckhammer verschwägert. » * » * Vor einigen Tagen kamen, wie sich die Wiener „Presse" auS Ezernowitz melden läßt, beiläufig loO Bauern, rumänische Uiitertbcuien, auS dem Linlka - GutSgebicte aus das österreichische Territorium, woselbst sic >200 Quadrat- klaster einer dem Gutsbesitzer Barber gehörigen Weiden Pflanzung michackten. Nachdem die herbeigceilken Arbeiter deS Barbcr'schcn Gutes von den sremdcn Eindringlingen mit Pistole»- llilv Gewehrschüssen enipsangen wurden. mußte Gendarmerie requirirt werben. Die Rumänen weigerten sich auch, aus Aufforderung der Gendarmen daS österreichische Gebiet zu verlassen, und senerlen aus die Gendarmen. Diese mußte» von ihrer Waffe Gebrauch machen, lind es soll ein rumänischer Bauer von jenen in die Flucht gejagten schwer verwundet vom Platze getragen worden sein. Die BezirkS- hauptmaniischaft Suczawa verständigte da« Ministerium telegraphisch von diesem Vorfälle. * Aus Vas Gesuch des Schweizer BundeSrathS bei der deutschen ReichSverwallung um grundsätzliche Gleich siel tung deS in cd icin ischcn S Indium« an Schweizer ! Universitäten mit deni mcdicinischcn Studium der Unü- > versitälen des deutschen Reichs ist ein ablehnender Bescheid durch das Auswärtige Amt ergangen. Der Wortlaut der
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