Delete Search...
Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 03.03.1885
- Erscheinungsdatum
- 1885-03-03
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188503034
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18850303
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18850303
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1885
- Monat1885-03
- Tag1885-03-03
- Monat1885-03
- Jahr1885
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 03.03.1885
- Autor
- Links
-
Downloads
- Download single page (JPG)
-
Fulltext page (XML)
1208 eiut Gelegenheit »ur Erhalt»« »» Rrtzttt p> Hirt«, hat sich et« deutsche tägliche Zeitung tu Rew-York >ud eiue solche t» Chicago erl-oien, Iuseratc von Etellesvchende», wenn dieselbe» drei Zeile, nicht überschreiten, umsonst auszunehme». Der deutsch« „New-Korker Herold" hat täglich 300—400 Grati-annonce» dieser Irt ia sei«» -spalten. Da« Besetz, »elcheA die Fabrikation vou Cigarre» t» de» Arbeiter- Wohnungen m der Stadt Rew-York verbietet, wurde bereit« da« zweite Mal i» der Legislatur diese« Staate« angenommen, aber aus einen Teftsall hin abermal« vou einem Richter alt onconftitutionell erklärt und kann daher dessen Aulsührung nicht erzwungen werde». Auch diese zweite richterliche Entscheidung sagt, daß da« betreffende Gesetz nur eine Beschränkung der Freiheit de« Individuum«, sei« Arbeitskraft nach Beliebe» zu verwerthe«, involvirr and daß der Srund, da« Gesetz sei au« sanitären Rücksichten erlasse» worden, dadurch hinfällig sei. daß da« verbot der Fabrikation vou Cigarren blo« aus dir Stadt Rew-York beschränk» bleib«, währeud andere ffchernntzs-Gesellschaftr» der garstig« Gebrauch, durch ihre «ge««, von den BersicherungS-Landidate» bei Riederschreibnug eine« ver- stcherunaS-Aatragr« Borschüffe tu gewisser Höhe einznsordera, welche ai« Deckung der durch deu Antrag de, Besellschasten erwachsenden »osten angesehen «erde» solle». Erfolgt die Ausnahme de« Antrag steller«. so toll t»ach dem Wortlaute einer über deu Vorschuß au«, gestellten Quittung) der Lorschußdetrag aus die von dem ver- ffcherung-uchmer za zahlenden Ausnahme-Gebühren angerrchnet, reip. gutgedrackt werde». Erfolgt die Ausnahme de« Antragsteller« jedoch uuht, so soll der Borschußbetrag zur Bestreitung der der Gesellschaft durch de» Antrag erwachse«« Baar-Au-lagen dienen und der Ue ber sch »ß an den Antragsteller zurückgezahlt werden. Da nun aber dir ärztliche Untersuchnag in den meisten Fällen S ^l »osten, häufig mehr, verursache» wird and der erhobene Bo> schuß in der Regel 6 be trägt, so wird wohl sehr selten von Rückzahlung eine« Uebrrschufle« die Red« sei» könne». Der abgelehnte Borschußzahler wird hin gegen zu allermeist seinen Borschuß verlieren , , . und von Glück sage» Städte davon nicht berührt würden. Im Eigarrrngeschäft fiud I könne», wenn ihm nicht über diese» Borschuß hinan« »och derzeit eine große Anzahl Leute außer Rrbett. I anderweit« »osten abverlangt werden. — Die betreffende» Gesell en jeder Großstadt giebt e« Theile, tu dene» di« ärmere» und s schaffe« scheine» nicht zu wissen, wie abfällig namentlich i» den niederen Stände» von den sogenannten kleineren Leuten diese« ver- fahren, Vorschüsse zu erheben, beurtheilt wird, wie z» Hundertmale», seiten« der Antragsteller, diese« Vorgehen al« «in — unsolide« hi», gestellt wird und wie sehr da« Ansehen de« gesammten Lebe,«- Versicherungsgeschäft« darunter leidet. Diejenigen, welche diese« Vor gehen verdammen, gehören durchweg zu Denen, welch« sich keineöweg« freiwillig zur Versicherung gemeldet habe», sonderu welche durch Ueberreduug«küllste, Verheißung hoher Dividend« w. seiten« der Agenten, beziehungsweise der Inspectoren noch wiederholten mühe vollen Beriuchen endlich geworben worden sind. — Well» diese für die Gesellschaft „Geworbenen" au» die »osten für die ärztliche llnterl,chung und sonstige Spesen t» voran« zahlen solle» und schließlich abgewiesen werden, so erheben sie in de» allermeiste» Fällen Geschrei hierüber »ad zugleich den Borwurf, warum man zu ihnen überhaupt gekommen fei, sie hätten sich ja nicht zur ver- stcherung gedrängt, mau brauche ihm» auch nicht da« schöne Gelb obznnehmen ,c. Biele der Beiroffeuen schieben kurzer Hand de» Agenten die Schuld in die Schnhe und danken den Agenten laut »ach. daß sie ihnen das Geld abgenomme», in ihre Tasche gesteckt hätten rc. — Daß hierdurch da« Ansehen de« LebtnSversicheruag«- wesen« im Publicum nicht gefördert werdru kan», liegt aus der Hand, nud die Ausgabe der soliden» gute» b«»tsche» Leben-versicherungS Gesellschafte», bei d«»eu jeue« un- sanbere Vorgehen nicht besteht (und e« find deren nasrre« Dissen« Gott sei Dank viele), wird ,« sein, gegen diese« Verfahren deu wenigen betreffenden Gesellschaften gegenüber, dir wir hier in schonender Weise nicht neuneu wollen, entschiede» Protest etn- zulege». — Meldet sich eia A,trogstever freiwillig zur Ver« stcherung swa« gerade bei den betreffenden Gesclllchaste» sehr selten der Fall sein wird), so wäre da« Erheben ei««»osteu-vorschusse« nochallensallöge- rechisertigt, indem der Antragsteller dir Gesellschaft durch seinen Antrag direct zu Ausgaben für ärztliche Untersuchung, erwachsende Porti »c. veranlaßt, und in solchem Falle wird anch der Antragsteller gern de» Vorschuß zahle», und, i« Fall« er abgelehut wirb, denselben etnbüße». Wird hingegen eü Versicherung« - Eandidat durch wiederholte« Anreden eine« Ugent«» für die Gesellschaft ge wönne» und znw Antragstellrn veranlaßt, so dürfte e« in der Billigkeit liegen, demselben im Falle der Ablehnung lein« »osten ansznbürden, also auch keinen »osten-vvrschuß bei derAu- tragstellung von ihm zu verlangen. Wir wiederhole», diese« Ver fahren giebt Veranlassung zu Verdächtigungen der Agenten» macht Feinde de« LebenSversicherung-wese»« in de» mittleren »ad unteren Schichten de« Volke«, verletzt auch die de« drsserea Ständen Angehörende, und schädigt überhaupt da« Ansehen de« gelammten LebenSverstcherung-.Geschäste«. wie e« de, Agenten speciell der be treffenden Gesellschaften in hohem Grad« de« Abschluß von Ver sicherungen erschwert. — Möchten die« die letztere» in ihrem eigenen Interesse beherzigen! *- Von Häasel'« Notiz-Vlatt, Zeitschrift für da« Geld- wesen. Industrie», Handel«- und LerkehrS-Jnteressea ist Nr. 2 (März- April) erschienen. Wir hoben »»« schon früher über diese bereit« t« SS. Jahrgänge stehende Publikation »nd ihre» großen Reichthnm an MiUhrtlnngea ausgesprochen. Dieselbe erscheint olle zwei Monate und kostet im Bochdondel 7b 4, per Post SV -4- *— Silbercour». Der Cour«, z, welchem die in Silber zahlbaren Coupon« sowie die verloofte» Stücke der Oefierreichischen Eifenbahn-PrioritätS-Obligotionen an den dentschra Zahlstellen ein- gelöst werden, ist unverändert (82'/, Proc.) geblieben, uu- werde» demnach bi« aus weitere« sür 100 st. gezahlt 165 ^l Betrteb«ergebntsse der Leipziger Pserde-Eisea- bahn für den Monat Febraer 1885: Linie Reudnitz 45,648 Personen » Plugwl»-Ntulchöi,efelb 184,405 » » GohIrS-Lonnewitz 164,041 - » Eutritzsch 68,615 » » Fleiicherplah-Spießbr. 24,336 - » Liodenau-Tbonberg 99,128 . Summa: 521,073 Pcrsouou 70,546.85 demselben Monat de« vorigen Jahre« betrug die Frequenz 3 . , , ärmsten Classea dicht gedrängt znsamme» wohnen nud tu »eiche, selbst die Netnfteu Räume nach an Astermiether aügrgebe» «erden, um die Miethe herauszuschlageu oder noch etwa« »ehr. Dies« StadUheile strotze» gewöhnlich von Schmutz und Uarath» bergen da« Laster und verbrechen «nd sind in sittlicher wie sanitLrer Be- ziehuug ein AnsteckuogSherd. Anch Rrw-Aork hat natürlich eine» wlchen StadttheU, in welchem arme Leute. Vagabunden und gesetzt«- scheues Aesiodel ihr Qnartter aoffchiagea; diese Zustände zu ver bessern. werde» gegenwärtig Inspektionen gepflogen. »« »nbewoh». bare Räume leer z» mache» und ei» allzu dichte« Zusammenwohur» zu verhüten. Auch tu anderer Bezieh»»« ist man bestrebt, die Besatz der Go- sundheit-zerstürnag unserer Bevölkern^ abzuwendo». Dt« «eh- amerikanischen Frauen und Kinder coasnmire» «tu« Unmaße Zocker- werk. Die „Eaadte«" komme» in alle» Formen und Karde» «as den Markt, and viele dieser Farbe» sind giftstoffholttg. Einige vor- gekommene tkraakheitSsälle von Kindern haben doz, geführt, de» Ca „dy-Store« vesnche abznstatteu »nd in Folge Hessen wurdeu gaaze Wageuladougru gifthaltiger Candie« confiSeirt. Die Fahrt- kanten konnten »ur dadurch einer gerichtliche» Proendur entgehe», daß sie sich schriftlich verpflichtetrn, gewiffe Farbstoffe bei Erzeüguug ihrer Waare» küusng nicht mehr zu verwende». Die Einwanderung war im Jahre 1884 zwar gering« ul« im vorhergehenden Jahr« — aber für dt« heutige» Znständ« noch immer zu stark. I» Castle-Gardr» sind täglich einige Hundert Perl «een, die ,m Arbeit Nachfrage». Etwa ISO Leu« erhall», vom Castle- Garden an« Schlafstelle »nd kost, dir übrige, betteln stch i» der Stadt nab Umg^end bei LandStruten und verwandten herum. In der Legt«lat»r z» Albouh sowohl wie t» Geuat tz» Washfiogtv» find Gesetzennvürse ttngebeacht wordoa, «» d« ht« lrveud» Dh»a»tteru Ihr saubere« Geschäft >y erschwere». Vermischte»; Leipzig, ». Mär». 8 Au« der Fremd«. Lir haben dt« Vorgänge an dm Pariser Börse während d«» Laufe« der Woche dt« zn» Freitag in «seren Berichten „vom Tage" geschildert. Am Sonnabend war «« da« Schicksal de« englischen Cadiaet«, welche« dir Speeulattaa beschäftigte. Wird e« abtretru, wird e« nicht «btrnte»? drüngte sich dir Frage ans. — Mt der Erhalt,»- de« Ministerium« Gladftone hängt nämlich die Abmachung »ege» Egypten« zusammen, di« »och der Rätisicotio» durch da« englische Parlament bedarf. Am meiste» stud tu fttztrr Zeit Suezcanal-Actie, ««stiegen, wegen de« erwarteten höheren Verkehr« in Folge de« Krieges ftu Sudan. Ottomau-Letteu prost- litten von der türkis che» vayncmrcession. Au« dem Jahresbericht der Battk von Frankreich üb« 1884 ist zu entnehmen, daß die Transaktionen gegen 1888 eiue Verminderung zeigten und zwar um 415,144,100 Frc«., nämlich 13,591,031^00 Franc» gegen 14,006,175LOO Are». Dari» sind «icht die Geschäfte einbegriffen, welche die Bank freiwillig mit der Regierung unter- nnhm und ans 7^88,358,400 Freck. stiege». Seit Februar 1883 blieb di« Reute 3 Proe. Dt« Lombardmut« hielt sich «ns 4 Proc. Die DiSron- tirunge, in Pari» und deu Filiake» veziffcrte» sich auf 10,885 Mill. Franc« (— 442 Mill. Frc«.). Fast der dtttte Thttl der Anzahl von Wechseln in Pari« bestand «ns Summen von 100 Frc«. und weniger Die Höhe der DiSeonttrungen in Pari« beites sich aus 4539 Mil- klonen. Die Lombardanleche, erreichte» dir Höh« von 626,478.100 Franc« (— 38,1bSL00). Die ganze Abnahme fällt aus Pari». Der höchste Notenumlauf war -16S Millionen Franc«, der geringste 2814 Million». Am 28. Januar de« laufenden Iehre« waren von Noten z« 5 Frc«. lm Umlauf fllr 885,815 Frc«.. zu SO Krr«. sür 3,000,930 Frc«.; deu grüßte, Umlens hatten Lppoint« von 100 Franr« mit 1,844,649,900 Frc«. mW van 1000 Frc«. mit 1,186,368,000 Frc«. Der Aofbewahrungsvftust mnfoßte am Schluffe de« Jahre« 3.94SP08 Bond« mit einemMerthe Von S883 Mill. Frc«. Die Deputittenkammer Hot nun die LerealienzSllr votitt; e« kommt daraus an, wa« der Senat vielleicht daran ändern möchte, — Die Forderung eine« Gupplementar-Lredit- von 3 Millionen sür Schiff«- vergütigungrn zu den bereit« votitte» 11 MW»»«» gab Anlaß zu einer Aasrag« an den Minister über die Wirkung dieser ver qütignugen und ob die erwarteten Resultate ttngetrtten seien. Die Regierung gab indeß keine» Ausschluß. Ein Vertreter von Havre bemühte sich um Bertheidigung der «ergütigunge». namentlich weil sie da« Getreide, besonder« Wetze» billiger gemacht hätte», woraus ei» Mitglied der Oppasmo» aus die Wider- sinnigmt htowte«, daß die Regierung zuerst die SchisfSver gütiguugru einsühtt«, um da« Getreide bttliger zu machen, und daun durch Zölle da« ftrmde Getreide vou de» Grenze» abwehre Die Eiauahme des Suezcaval« tu h«r zweiten Dekade de« Februar betrug 1,590,000 Frc«. gegen 2.02OH00 Frc«. im Vorjahre Da« RestaurationS-Etablissement Dnval, welche« bekanntlich in olle» Stadtviertel» vou Pari« verbreitet ist, wird feiner 18. General. Versammlung einen Geschäftsbericht unterbreite», wonach im Lause de» Jahre« 3,971.970 Frc«, Portionen servirt »orden fiud und dir Einnahmen 10,401,070 Frc«. betrugen, va« «inen Gewinn von 1,510,816 Frc«. ergab. Aus die Seite von 500 Frr«. fallen 120 Frc«. Dividende gegen 125 Frr«. Pro 1883. Der dcclaritte Edelmetall-Verkeh, Fraukretch« t» Januar stellt sich gegk» da« Jahr vorher folgend: Yr«>c» M*»«» 1.936,644 2^44.903 5,580.75 16,826.20 . 23.668 50 . 9,067.55 . 2,651.15 - 12,752.80 llngemünzte« Gold Gemünzter Gold Ungemünzle« Silber Gemünzte« Silber 6,178,301 935,237 3,875,456 3,993,008 1.834.830 6.991.212 g«»«« 222,217 25,964,973 2,155,789 2,198,787 gr»»c» 130,503 984,035 156,373 3,649,310 12,925,628 15,663,953 30,541,766 3.900.221 ES ist, schreibt der englische „Economist", Dem, wo« wir in voriger Woche über dir Loge de« Geldmärkte« äußerten, nicht viel hinzn- zusüqen. Ziehen wir blo« die Ziffern de« Bankausweise« i» Be tracht, so wäre darin keine genügende Rechtfertigung der 4 Proc. zu finden. Mit einer Reserve vou voll 16'/, Millionen, welche tu letzter Woche in fortwährendem Wachsen begriffen war, würde bei gewöhnlichen Verhältnissen von der Baak nicht blo- eine Herab setzuug de« Diskont« rrwartet werden, soudcru sie wäre auch ver bunden. sie vorzunekimen, und vm so mehr, al« da« Gelb, womit sie gestärkt wurde, Hauptsächlich öffentliche« Geld ist, welche« nicht zum Nachtheil de« Publicum« verwendet werden soll, wie e« durch Ausrechthollung einer unuöthig hohen Diskontrate der Fall wäre. Aber, wie wir neulich sagten, die Bank darf gegenwärtig gewöhn lichen Motiven keinen Raum gestatten, aus sie z« wirken. Eie hat die versteifte politische Lag« ia Betracht zu ziehen und mehr „och die Thatsache, daß i» Folge dessen bald große An- forderungeo an nnsere Geldkräfte gestellt werde» dürften. Die Klugheit verlangt also auSnahmöweise Vorsicht und da« Sweben, sich in einer ungewöhnliche» Stärke zu erhalten: die« um so mrhr, al« der Stärke der Baak eine verhältnißmüßigr Schwäche de« Außen Marktes gegenübersteht. In den »erflosienen 12 Monaten Hot die Bank vou außen Gold im Betrage von 4,951,000 Lftrl. empfangen, wovon 3,731,000 Lftrl. im Export wieder abflossen. E« verblieb also ein Netto-Zusluß vou 1,220,000 Lstrl. Während der Zeit ist aber der Goldvorrath der Bank von 22.4W.000 Lftrl, ans 24,218,000 Lstrl. gewachsen, wa« eine Zunahme von 1,722,000 Lstrl. macht. Da nun davon blo« 1.220,000 Lstrl. von anßcn kamen, so muß die restliche halbe Million au« dem inneren Umloos herrühreu. Zugleich siel in derselben Zeit der Notennmlaus der Bank von 24,181,000 Lstrl, ans L3.4l9.000 Lstrl., also um ca, 760,000 Lstrl.; Noten uud Münzen zusaminengerechuet circulirea uun fast 1'/« Millionen Lftrl. weuiger al» im vorige» Jahre um diese Zeit. Die Hilssquelleu am Außenmarkt sind solcherweise geringer geworden, nnd da« Land hängt mehr von der Bank ab als früher. Die« ist, wie wir «»gedeutet, rin Grund mehr, warum ia einer so schwankenden Zeit die Bank suchen muß sich statt zu erhalten; und wem, e« auch wüuschcn«w«rth erscheint» daß die Rate von 4 Proc, keinen Tag länger ausrecht erhalten wird, al« urthwendig ist, so sind doch anderseits die Bankdirectoreu verpflichtet, keine Reductio» vor- zuuehmrn, bi« sie klarer in die Zukunft sehen können, —e. Erhebung von Vorschüssen bei Lebensver sicherungs-Anträge u. ES besteht bei einzelne» Lebrn-ver- 456,615 Personen 62,159.70 -Fl; «S ergicbt sich demnach für Monat Februar 1885 ein Plus von 64,458 Person«« 8.387,35 Lom 1. Jnli 1884 lBeginn de- BetriebSjahre« 1884/85) bis Ende Februar 1865 beträgt da« Pla» nunmehr 1,186,915 Personen 153,320 ^l — Ergebniß in der Woche vom 23. Februar bi« 1. März: 142,551 Personen 18,766,25 ^l. PluS 21,065 Per- sonen 3209 50 üü, Plo« seit 1. Juli: 1.195L20 Personen, 155,342.35 ^l ft. Nvsse». 1. März. Rach der vom St-dtrathe bekannt ar- aebenen Geschäft-Übersicht unserer städtischen Sparcasse betrugen im Jahre 1884 die Einnahme und Aulgabe je 1.182MS.58 und die Activa und Passiva 3,186,356,84 >l Der Reservefonds hat die Höhe vou 155,920 59 (150,050 ^ au<- geliehene Capitalien, 38,11 Zinsenrrste, 5832.84 baaren Lasseu- vcstand) und der Reingewinn die vou 24,311^5 Im Umlauf fiud ult. 1884 8209 Sparkassenbücher; der DurchschuittSwerth eiue» iolcheu stellt sich auf 384.92 —8 Ttrehl«, 1. März. Rach einem dom Stadtgemeiuderothe (gez, Schreiber) verüffevtlichten Autzogr au» der Rechnung der hiesigen Sparcasse von 1884 belief sich die Einnahme ans 2!»4 945,20 ^l nnd die Ausgabe aus 269,611.06 Der baare Losseiibcstand betrug mithin 25.334 14 ^l Dir Aktiva uud die Passiva stehen sich in der Höhe von 825,788.49 ^il gegenüber. Der Bestand de« Reservefonds beträgt 39,746 26 *— L u g a « - Riederwürschnitzer Steiakohleubau- veret». Ja Bestätigung unserer früheren Mittheilong, daß die Dividend« für da« Jahr 1884 sich niedriger stellen werde als im Vorjahre, können wir heute mittheilen, daß der demnächst stattzu- finbenden ordentlichen Generalversammlung die Bertheiluag einer Dividende von 12 per Aktie vorgeschlagen werde» soll. Wa« die Höhe der Abschreibungen anlangt, so habe» wir erfahren, daß dieselben diesmal erheblich höher bemessen worden fiud al« im Bor- iahr«, eia Umstand, auf dem zum Theil da« niedrige Erträgniß sür die Actionaire zurückzusühre» ist. Durch die sehr reichlich be- meffeue» Abschreihuqgrp erfährt aber dr« innere Lage de« Unter- nehmen» eine so wesentliche Kräftigung, daß mit Sicherheit für da« lansend« Jahr aus eiu höhere« Resultat sür die Acttoaatrr gerechnet werde» darf. *— Holzstoss« nnd Papierfabrik zu Riederschlema bei Echaerbexg. Obgleich im Jahre 1884 die Papierpreise weseotlich gesunken sinh, so ist doch der Gewinn, Dank der stärkeren Production und dem Hinzutreten der neuen Holzftoffsabttk, gegen da« Vorjahr a»r ganz wenig zurückgeblieben. Geliefert wurden 1,802,248 kilogr. Papier (mehr 38,125 kilogr. al« 1883) i« Ber- kous-wcrth« von, 732.040.25 » (wruiaer 19,319.63 al- 1883), so daß sich Pr. 100 Kilogr. ei» DurchichnittSprei« von 45,695 ^l ergiebt, gegen 48.037 im Vorjahr. Der Bettteb hat da« ganze Jahr hindurch keine größere Störung erfahren, der Absatz war dnrch vermehrte Loncurreuz schwierig, doch geuügeod, so daß da« Papiercoutv am Schlöffe des Jahre« »ur eine» Bestand von 14.934.30 ^l auswirs. Die Holzftoffsabttk 1 Hai geltefett 307,092 kilogr. Holzstoffe (mehr 5079 kilogr, al« 1883) zum Werth« von 35,521.80 (mehr 308,57 ^ al« 1883), also zu einem Durchschnitts preise von 11.57>l pr. 100 Kilogr. Die Holzftoffsabttk 1k hat geliefert 711,97t Kilo im Werth« von 8S,493,60^i, also in einem Durchschnitts preise von 11.58 -2t Bei dieser Lieferung ist die Wasserkraft noch lange nicht voll auSgenützt worden und doch ist dir Keim Projecte angenommene Lieferung schon weit überschritten, so daß den höheren kosten der Fabrik auch eine entsprechend höhere Lieferung gegenüber steht. Jetzt, wo der Holzstoff im Preise gestiegen »nd ein Verkauf de« Ueberschusie« nach außen vo» Bottheil, wird di« Betrieb«krast noch Möglichkeit anSgenutzt und sind deshalb «och 2 Schleisapparate in Auftrag gegeben, jo daß die Fabrik dann 13 große Apparate besitzt. Der Gesammtgewinn beträgt pro 1884 230,956 70 -2l, kürze» wir hiervon 43,676,66 ^l Avichreibuiigen aul Gebäude, Maschinen re , sowie 5100 ,2l sür 17 Stück ousgetoosle Obligationen, so verbleibt mit Hinzurechnung von 89t,ö2 ^l Uebertiag von 1883 ein Gesamm». ergebniß von 183,U?l.56 Tie bisherig« Gepflogenheit, bei hohem Gewinne eine» tieinen Theil desselben zu Erneuerungen uud Ver- besie.nngen zu »«wenden, die sich ja immer nothivendig machen w.rdcn, ho« bcrmoßco günstig zur jcstrren Begründung dr« Unter« nehmen« brigetr»»e», daß »v, de» dteSjährize, Gewsmie »n der bisher unterlaffene» Erneuerung de« Fluthcr« »nd zu sonstigen Er- Neuerungen und Vervollständigungen an Maschinen rc. rin Betrag von 8000 ^ und zur Dotirung de« Prömürung-fond« ein solcher von 2000 ^l verwendet werden soll. Nach Abzug dieser Summen gestattet der Ueberschnß, wie wir bereit« mitgetheilt haben, noch immer eine Dividende vou 17 Proc. — 51 ^l per Actte. Ueber die finanzielle Lage de- Unternehmen« haben wir zu bemerken, daß 1859,6V an Ereditvren. 159,161.59^! an Debitoren, 101,335 89-Sl Bestand an Casse. Effecten und Wechsel» 86,870.90 ^l a» Bankierguthaben gegenüber- stehen!, so daß die Aclivpostea die Passivposten um 345,508.87 übersteigen. Die Gesammtabschreiboogeu de« Ltabliffement« stad durch deu diesjährigen Zugang von 43,676.66^1 vou 389,83510^1 aus 433,511,76 -Al gestiegen, und wollen wir hierzu noch erwähnen, daß die Verwaltungsorgane immer dieselben Procente vom ursprüng liche» Werthe abschreibea, daß also z, B. 5 Proc. de« ursprünglichen »ngesähr gleich sind 12 Proe. de« jetzigen Buchwerthe«. Die Reserve sür Debitoren findet sich wie tm Vorjahre mit 9331.84 ^l im Credit, weil die Gesellschaft von jedem Verlust verschont geblieben ist. An den PrämiirnngSsond« stud im Vorjahre wieder 13 Arbeiter und Arbeitettoueu sür 10jährige treue Dieoste mit je 100 >1 belohnt worden» so daß der betreffende Fond« auf 6520 -Kl zurückgegongen ist» durch eiue Dotirnng vo» 2000 ^4 aber wieder ans 8520 ^l steigen würde. Die Direktion bedarf später anch größerer Mittel, »eil e< in ihrem Plane liegt, wenn e« die Verhältnisse gestatte», Deojtaigen, welche nach 10 Jahren je 100 ^ erhalten haben, nach wettere» 5 Jahren wieder 100 al« Sparpsenuig zu geben. Im begonnenen neuen GeslbSitSjahre ist da« Etablissement reichlich mit Aufträgen versehen. — Seit dem Jahre 1872 sind folgende Divi denden gezahlt worden: 1872 ü Proc., 1873 8 Proc., 1874 9 Proc., 1875 9 Proc.» 1876 9 Proc., 1877 12 Proc.. 1878 13'/, Proc., 1879 14 Proc.. 1880 1b Proc.» 1881 15 Proe.. 1882 16 Proc., 1883 1? Proc» 1884 17 Proc. - als» iuutthalb 13 Jahren 159 Procent — 12v„ Proc. pro Jahr. *— Beraer Vaak. Der Anfstchttrath hat beschlossen, der dem nächst stattzufindendeu ordentlichen Generalversammlung, neben Ab schreibungen iu HSH« vou 150,000 ^l. die vettheilung einer Dividend« von 5 Proc. sür da- Jahr 1884 vorzuschlageu. Für da» Vorjahr gelangte eine gleich Hohe Dividende zur Vcrthciin'!,,, *—Die Zollerhöh»,gen, welche demnächst ia Deutschlaud t» Kraft trete», «erde» insbesondere den Verkehr vou Oesterreich »ach Deutschland i» erheblicher Weise treffen. Die Einfuhr vou Getreide, Hülseofrüchteu, Malz uud Mühleosabrikateu repräsentitt etaea Gesammtwetth vo» rund 108 Millionen Gulden, e« ist die« nahezu der vierte Theil de« Gcsammtexport« au- Oesterreich über die oeutscheu Grenzen. Auch der Holzverkehr wird empfindlich be rührt. Im Jahre 1883 wurdeu 18,960,968 Rtterctr. Nutz- und Bauholz in Deutschlaad etogcführt, davon kamen 7,718,868 Melcrctr. au« Oesterreich-Ungar«. *— Die Coaverttruvg der 4V,pr»e. preußische» cou- solidirte» Staatsanleihe V jetzt anch de, Beschlüßen de« Lbaeordnttrnhause« auch vo» Herrenhaus« definitiv genehmigt worden. Auf eine, Htuwei« au» der Mitte de« Hause«, daß die Convettiruag der Obligatioueu der verstaatlichten Eisenbahnen aas 3',, Proc. in« Auge zu fasse» sei, erwiderte der Finanzmintßrr vo» Scholz: „Ich bitte den Herrn Freiherr» von Mirbach, e« mir nicht a» eine Unachtsam- keit auSlegeu z« vollen, wenn ich auf die am Schluffe seiner Rede mir empfohlene Erwägung, btt der Touvetttruog der 4'/, proe. Etseubahnobltgatiouen eine solche i» 3'/, Proc. in Aussicht zn nehmen, hier keine Erklärung abgede. Daß dieser Gegenstand vo» der köuigl. Staat-regierung aus da« Ernsteste und Sorgfältigste eavoge» wird, davon können Ei« immerhin überzeugt sein. Uebrigen« glaube ich aunehmen zu dürfe«, daß, al« der Landtag den Finanz- minister ermächtigte, mir der Kündigung und Umwandlung dieser Eisenbahoobligatione» selbstständig vorzugehe», die allseitig« Ueber- zeuguug war. daß e< für da« Wohl de« Staate- da« Beste sei. wenn der Finaozmtuiper t» der Loge sei, zu der besten Zeit da« Besterschttueud« zu thu». — vi« jetzt ist dieser Zeitpunkt al« gekommen noch nicht erachtet worden. Würde ich über da-, wo« in »er Zukunft aus diesem Gebiete za thuu ist, mich irgend äußern, danu würde ich di« Freiheit, welche der LaudtagSbeschluß der königl. Regierung gerade geben wollte und gegeben hat, immerhin mehr oder weniger ttuschränken, und ich lege mir darum eine Reserve auf." *— Eisenbahnschwellen au« Schlacken. Falls sich die »ach dem „Ceutralblatte für den deutschen Holzhandel" angegebene Erfindung, Eisenbahnschwellen o»S Schlacken Herzostellen, bewähren sollte, erwächst de» Wäldern eine Toucurrenz. Vornehmlich Eichen wurden zur Gewinnung der Eisenbahnschwellen tu den früheren Zeite» geoommeu, da selbe vermöge ihre« Widerstande« gegr» Fäuluiß am längsten au-dauertrn. Der große Bedarf zog anch audere Holzgattunge» zu diesem Zwecke heran, die mittelst Im- präguiruug balthar gemacht wurden. Nunmehr werden, nach obiger Quelle, die bislang völlig werthlosen Schlacken der Hüttenwerke in dieser Richtung verwcrthet. Die Schlacken werden mittelst Glas- flusse« umgearbeitet, in Schwevensorm gebracht und nach Sirmeu«'- schem Verfahren gehärtet. Die augestellteo versuche sollen nach icder Hinsicht befriedigt haben. *— Die Abstempelung der Stammactten l-it. /I der Berlin - Hamburger Eisenbahn - Gesellschaft ans den Betrag der festen Rente von 16'/, Proc. pro «uwo und die dabei stattfindende Zahlung »o» 60 -Al pro Actte hört am 16. März bei der Hauptcasse tu Berlin und der Tirection-caffe iu Hamburg aus und kan» daun nur »och btt der Eisrnbahn-Haupteaffe in Altona erfolgen. Der Umtausch der Actien gegen Staatsschuldver- schrcibungen beginnt am 16. März btt den Hauptlasten in Altona und Berti». Ja der Zeit vom 16. bi« 31. März werde» die etwa «och nicht abgesordetteu neuen Dividenden- und Zinsschetnbogen zu PrioritätS-Obligatione» der Berlin-Hamburqer Eisenbahn nicht aus» gereicht wegen Uebersührnng der Lasscugcichaftr nach Altona, welche vom 1. April ab, zugleich mit den BetriebScaffeo ia Hamborg und Berlin di« Ausreichung wieder ausnimmt. *— Westfälische Bauk tu Bielefeld. Ja der Sitzung de« LusstchtSrothe« wurde beschlossen, die Au-zahlung ttorr Dividende vo» 6 Proceut für da» Jahr 1884 der aus deu 9. April ein- zuberuseudeu Generalversammjung vorzulchlagen. Hamburg, 27. Februar. Seeversicherung. Der heute btt Torhaveu gesunkeae Dampfer „Norden" hatte ttne wetth- volle Ladung Rüben-Rohzucker an Bord, die» wir an heutiger Börse verlautete, nicht hier, sondern btt biaaenlüudischen BersicherungS-Gelellschaften versichert sein soll. *— Deutsche Dampfschisförhederei zu Hamburg. Ja der gemeinsame» Sitzung der Direktion and de« AossichtSrathe» ist beschlossen worden» au- dem Gewinn dt« Jahre« 1884 eine Dividende nicht »a vertheileu» sonder» denselben »» Abschreibungen zu verwenden. *— Z»r Geschäftslage t, Bremerhaven schreibt die „Prov.-Ztg.": Dte Geschäslsverhältnisse stud zur Zeit hier ganz au«, nehmend »»günstige. Der Schiff-Verkehr ist ans eia geringe« ge- funken, ttne Reih« von Schiffen legt aus und auch eia Theil der Llohddampfer, die bislang noch immer in Bettteb waren, wird außer Fahrt gestellt. E« sieht unter dieseu Umständen recht böse, namentlich sür unsere Arbttterbevölkernng au«, die zum Theil schon seit einigen Wochen arbeitslos ist, während einem anderen Theile io nächster Zeit bevorsieht, e« zn «erden. Go solle» bereit« beim Lloyd wieder 80 Mao» gekündigt sein. L« ist kaum ein« Besserung vorauSzu- sehen, deua die Auswanderung wird aller Wahrscheinlichkeit nach weit gegen dte de« Vorjahre« zorückbleiben; dagegen bringt jeder Dampfer Hunderte von Personen, die iu Folge der mißlichen Ber- hältniße t» Amerika wieder »och Deutschland »urückkehren, um sich hier Erwerb zu iuchen. «5 Iu der Streikaugekegeuhrit de» Epuer'schen Etablisse ment« zu Lande«hn» iu Schlesien ist nunmehr die Staats anwaltschaft eingeschritten und so wir» denn völlige Klarheit ia die Sache kommen. Wie der „Bote an» dem Rieseugebirgr" in Hirsch- berg meldet, ist der erste Beamte de« Epuer'schen großartigen Etablissement«. Direktor Given«, der mit seinem Later 25 Jahre lang in der Fabrik thätig war, au« dem Geschäft au-getreten, da er die Verantwortung sür da« Voroesallenc aicht ans sich nehme» will. E« ist wahr, daß schon fett Oktober vorigen Jahre« ttne Anzahl Weber, besonder« die von Rohlttnca, Drcll, Futterleinen, Handtüchern »e„ Ketten zum Webe» erhalten haben» die 6, 7 uud 8 Meter länger geschoren waren al« bi« dahin und daß de» Webern davon aicht« gesagt ist, daß vielmehr iu den Weber- räumeu die alten Placate, aus denen dte alten Maße verzeichnet waren» weiter hiugeu. AU die Arbeiter endlich die Vorgänge merkten, haben sie an« Furcht, die Arbeit »u verlieren, uichr« gesagt, und erst aU vor vierzehn Logen der Eemmerzieurath Epner von Berlin kam, haben die Weber und Weberinnen in oorporv kch zu ihm begeben, »m ihm ihre Wünsch« vorzutragen. Herr Epner erklärte, nur «it einer Commission verhandeln zu wollen, der bttzntreleu Niemand den Math hatte. AU sich endluh noch langer Verhandlung vier Männer gesunden hotten, wurden diese al« ,.Rädelsführer" erNärt and denselben sofort gekündigt. Die Arbeit-eiiiftelluag trat erst DieiUtag, 17. Februar, ein, al« die Arbeiter statt de« ganzen z» wenig erhaltenen Betrage« nur einen ganz geringe» Ersatz erhielte». In der Nachzahlung der zu wenig gezahlten Lobntheile ans lech« Wochen liegt da« Zugeständniß seitens der Firma, daß die Arbeiter beuachtbeiligt sind, lieber die Vor gänge beim Streik selbst wird »och aus Laudeshut mitgetheilt. daß die Weber sich merkwürdsg ruhig verhalten haben. Am Mittwoch Mittag zwischen 12 ti.'.ü 1 Uhr sammelten sich ia der Näh« der Fabrik ttne Anzahl Person«», btt dene» «ber »nr sehr wenige Webe, waren. Die Gendarmen, die — man kan» wohl lagen — leider hcrangeholt waren, zogen blank und dabtt kam rS zu einem Tnmnl!. bei dem einem Gendarm eine Achselklappe abgerissen und der Heln: schies gestoßen wurde. Die Gendarmerie war ausgeboten vorder, weil man unsinuiger Weise da« Gerücht verbreitet hatte, die Weber wollten die Stühle demolireo o. dgl. Die Leute, die ruhig sind, wie die Lämmer, habe» gar nicht daran gedacht, sich die Arbeit«, gclegcnhttt zu zerstöre». Sie müssen ja von der Arbeit leben. Ran kann überall io Landeshut iu allen Kreisen der Bevölkerung dcS aufrichtigste Mitleid mit den Webern antrrffe». *— Schlesische Setten - Geselllcha ft für Pvrtlaud. Eemeut-Fabrikation zu Srossowttz bet Oppeln. Die Generalversammlung genehmigte Bilanz, Gew,,, wertheilnng, er- theilte den GesellschastSorganen Decharge und erhob dte »orgeschlagene-r Statutenänderungen zum Beschluß. Die Dividende tu Höhe von 14 Proceut gelangt sofort zur Auszahlung. *— Zur Herstellung weiterer Bahnanschlüsse zwischen Oesterreich uad Bayern sind verschiedene Linien projectirt So wird dte Erbauung einer Linie vo» St. Johann (Tirol) nach Unke» beabsichtigt, welche später bis zur bayerischen Grenz«, zn» Anschluß au die Linie Freilassing-Reicheuholl verlaugert werden soll Ferner wird die Herstellung einer Ceatralbaho von Zirl (Station der Arlbergbahu) an die bayerische Grenze nach Mittenwald uud Parteukirchen geplant, mn ttne direkte Verbindung Bayern« mit der Arlbergbahn zu erreiche». Anch ttne Linie Salzburg-Berchke-gadc» wird schon seit Jahren, zttiher allerdings erfolglos, angestrebt. Wien, 1. März. Der Ultimo mit seinen großen Fälligkeiten hat ttne ZahlungSstocknug btt der ziemlich bedeutenden Manufactu:- Firma Samnel Beer und Bruder herbeigeführt, weiche indeß durch ein außergerichtliche« Arrangement beigelegt wevdeo dürfte Außerdem sind io der Provinz, besonder« in Ungnra, mehrere kleine Fallimente zn verzeichnen; jpettell zwei etwa« größere in Tem«<var, welche znsamme» anch aicht mehr al« 80,000 fl. betragen »—Animalische Production Oesterreich-Ungarn«. Der jährliche Fleischverbrauch ia der österreichische, Monarchie wird ans 6 Millionen Centuer veranschiagl. An Milch werden etwa 76 Millionen Hektoliter, an Bntter, Molken und Quark 150 Millionen Kilogramm »nd ttrvn 100 Millionen Kilogramm kitte proaucir Die jährliche Schaftvolle. Production evgtrvt etwa 30 Millionen ! Kilogramm Wolle. Seide wird im Werthe von 7 Millionen Gulden gewonnen. Da« Erträgniß der Bieneazncht betrügt etwa 23 Mil lwae» Kilogramm Hontg »ad 1'/, Millionen Kilogramm Wachs Mldprtt verschiedenster Art «acht sür manche Gegend ttne» »ich: unwichtigen ProductionS-Gegenstand au«, desgleichen die Seefischerei an den Küste» Dalmatien« nnd Istrien». Nicht unbeträchtlich ist auch die Binnenstschrrtt, sowie die Lier-Pradattta«, von weichen ein großer Theil expotttrt wird. *—Tarife im Arlberg-Berke-r. RR t» Barjnhrr die Arlbergbahu eröffnet ward, wurde» nur dir damai« ons d»e am Arlbergbahnverkehr bethetkigta» Bohnen defteheude» Lnrife tu Au- wendnna gebracht, ohne ttne emhtttkiche, de» Ssterrttchisch-nngattschrv Expott fördernde Tattfinmg etozusühreu. Nachdem seit janer Zen und zwar vor kurzem die oeu ausgrarbttteten Tarife der fronzöfi scheu tisenbahuea sttteu« der bärtige, Regierung genehmigt worden sind, so schien es geboten, ans Basis dieser Tank« neu« Sätze für den Lrlbergbahu-Berkehr zu vereinbaren. Zu diese« Zweck« savden tm Lause der »orige» Woche «ahnögige Lonserenze» de« süddeutsch. Sfterreichisch - »ngarisch - französischen Eiseubahuverbande« statt, an welchen etwa 60 Vertreter der verschiedenen, an dem Arkdergdodr verkehr betheiliaten Bahnen theiknahwe». Diese Berat Hungen «mrder vollstäadig za Ende geführt und werden ««mehr die »enrn Tnrise für de» Arlbcrqbtch wcrkehr nach de» getroffenen Vereinbarungen anSgrarbeitet. In dersttbeu Sitztwg sollt« anch der rumänische Bei - kehr über die Arlbergbahn zur Erlttngung gelangen, doch strlteu di ch der Versammlung auwesenden -rrtreter der rumänische» Staats- bahnen Bedingungen, welche so weuig den österreichisch-ungarische., Exporwerhältniffen entsprochen haben, daß dies« Tarife mcht -» Ende gejühn werden konnten, sondern für wettere Verhandlungen vor- behalten werde» »nßten. * R«S per Schweiz. Aus der vorige» LandrSansstMnnq wurden einige Schriften über „die Liasührung »ener n»L Verbesserung bestehender Industrie» t« der Schweiz ' mit Preisen gekrönt. Ein tu einer Schrift, der» Verfasser Her. Fischbach ist, gemachter Vorschlag, betreffend dir Einführung dec Leppichknüpierei al- Hau-tndustrte, ist besonderer Ettväb- nuag wetth. Der Verfasser schreibt darüber: „Frag» wir »,« — sagt Herr Fischbach — welche Textilindustrie, ia alter Zeit dte Haue- Industrie beschäftigte», so steht nächst der Stickerei die Teppich- knüpserei im Vordergründe. Die geknüpften Teppiche PerfftnS Kleinasien« «ad Indien« habe» Jahrtausende hindurch einen gaten Ruj behalten. In jüngster Zeit hat dte europäische Großindustrie diese Handarbeiten iu Fabriken coocentritt und dadnrch ermöglicht, daß größere uad elegantere Teppiche, als der Orient solche m>: primitiven Hilfsmitteln und Werkzeugen liefert, deu reichen Käufern gebot» werde» können. Die traditionell gepflegten Muster d:S Orient« wurden al« Vorbilder benutzt nnd durch die strengere., Tcppichornamente der best» persischen Stilepoche ergänzt. Da d«? Organisation diese« wichtigen Artikel« so weit vorgeschritten ist, daß überall ohne große kosten uud Mühe Koüvsvorrichtnngen »nd ent- sprechende« Material za beschaffen sind, so könnte sür die Anfertigung kleinerer Teppiche dir Hausindustrie wieder bevorzugt werden. Di? Herstellung lithographirter Vorlagen ist nicht schwer. Hauplsa^: ist die Initiative hervarragender Industrieller, welche das Teppich, knüpfen in armen Distrikten durch Wanderlehreriunen einsühreu. Sollte hierbei dte Bundeshilfe Mitwirken, so würde diese sich wohl daraus zu beschränken haben, die geeigneten Vorlagen zu beschafft- und solche al« Gemeingut lithographisch zu vervielfältigen. L.- würdeo etwa 30 Muster iu« Auge zu jasieu sein, die allen L. - sorderungen de« Stils entsprechen uad sür die üblichsten Größ - verwendbar sein müßten. Auch würden ttnzelae Gemeinden, die zu arm sind, um die Wanderlehrettnoe» zu hoaoriren, wohl zu unter- stützen sein. Al« besonderer Vorzug dieser Hausindustrie ist sesiz . Haft»: 1) die verwetthung der freie» Zeit tu jeder Familie zu jeder Stunde; denn diese Arbeit kann beliebig unterbrochen u.iö wieder ausgenommen werden; 2) da« geringe Anlagekapital fü den Betrieb; 3) die Leichtigkeit de- Erlerne»« der Technik; 4) d. . stets steigende Bedarf; 5) die Unabhängigkeit der orientalisch Muster von der Mode nnd 6) di« Leichtigkeit der versenduug ua^ allen Märkten. Alles da« rechtfertigt dte Empfehlung der Teppichknüpferet als Hausindustrie. Wo nicht bereit« ttne loh nendere Industrie die Kräfte derselben benöthigt, sollte» Sc- Werbevereine und Industrielle beratheu, wie die Linsühruug z,: bewerkstelligen sei. Die geknüpften Teppiche gelten als vi» kv' barsten und als die wärmsten. Sie stehen al« Prodncte der Hand- arbttt der Weberei gegenüber, die mit großen Maschinen die «ind c dicken Qualitäten herstellt. Muß man auch zogeben, daß e« ft!, schwer und oft unmöglich ist, die billige Moffeuprodacttoa der Maschine zn besiegen, zumal dleft fortwährend bedacht ist, d e Wirkungen der freien Handarbeit getreu zu erreichen, io muß docv anderseits zugestaodea werden, daß die Knüpftre» Händ« beschäftig« dte sonst ohne Verdienst wären. Auch ttne geringe Verwendung der freien Zeit muß willkommen sein, weil sie den Nationalwohlftand fördert. Anscheinend erschwerend ist die artistische Frage, da ja de Absatz uar dann gesichert ist, wen» dte Muster schöner al« die sonst üblichen sind. Da ist eS denn Aufgabe der betreffenden Kunstgewerl - schuft», solche Muster zu liefern, stet« dte besten EoloritS zu ein psehlen und zu warnen, wenn etwa onsolrde nnd unharn,onifttr Farben verwendet werden sollten. Dft Aailiasärbuog ist jetzt duicr, die Alizarinsärbung ersetzt und somit kvnu dft alte Krappfärbur. der orientalischen Tepp,che erreicht werden." *— In neuerer Zeit ist die Herstellung einer Bahn angere worden, welch« Trient mit dem Gardasee verbinden soll. Li« nene Bahn soll in Roveredo beginnen »ud über Srco noch Rir gesühtt werden. Später beabsichtigt man ttne Verlängerung b>- Salo am Gardasee zum Anschluß an dft Strecke Salo-Mailand. Erkundigungen über Verhältnisse in Holland Bon dem preußischen Minister sür Handel and Gewerbe ist de,., Aeltesten Collegium Berliner Kaufmannschaft der nachstehend ob gedruckte Erlaß zugegangen: „ES sind bisher niehrsach Anfragen welche sich ans allgemeine Verhältnisse in den Niederlanden beziehen, nicht nur an da« kaiserliche Generalkonsulat zu Rotterdam, sondere. auch an dte demselben unterstellten Eonsularämter, namentlich an dasjenige zu Amsterdam, direct gerichtet worden. Zur vermeid» g der sich darau« ergebenden dienstlichen Uazuträglichkeiten werden die Herren Aeltesten daraus aufmerksam gemacht, daß bezüglich de' Königreich« der Niederlande bei Fragen von allgemeinerem Jnteresi uad bei solchen, welche sich nicht aus den Amtsbezirk eine« einzelne?, Lonsulats daselbst beschränken, dir Anträge „»«schließlich an da> Beneral-Lonsulot in Rotterdam zu richten sind." tzoff Warschau. 28. Februar. Neue Eiseabah«linir in Polen. Da« Eisenbahnproject der Linie Romny.Kremientschng ist nunmehr von der Regierung genehmigt worden. Der Bon dieser Linie, welche 198 Werft lang ist und da« Gönnen,ement Poltaw-i in der Milte durchschaeidet, ftll tm Lauft de« Frühjahr- in Angriff genommen werden. Dte Baukosten sind ans 9 Millionen Robe! veranschlagt. — Commerzielje Agenturen. Die Directio? der Wai schau-Wiener und Warschau-Bromberger Eisenbahn bak auf ihren Grenzstationen Blexandrowo, Sosuowic«, Granit», sowie in Warschau kommerzielle Agenturen eingerichtet, welche sich auch der zollamtlichen Vereinigung der Waare» unterziehe«.
- Current page (TXT)
- METS file (XML)
- IIIF manifest (JSON)
- Show double pages
- Thumbnail Preview