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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 21.01.1884
- Erscheinungsdatum
- 1884-01-21
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188401218
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18840121
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18840121
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1884
- Monat1884-01
- Tag1884-01-21
- Monat1884-01
- Jahr1884
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 21.01.1884
- Autor
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372 Ueberau« billig sind derzeit It»ntknk»er>r»r I*ss»r«IeI»a1»ii»4ottv»», deren Sonr« sich grifferen Steigerung entgegengchen. Die Erträgnisse waren bis jetzt siet- sehr günstig nnd ist wiederum siir da- Jahr 1883 liegen l882 eine erhebliche Mehr, einuahmc erzielt worden, wozu in-besvnderc auch der neue Omnibus-Berkehr, den die Gesellschaft noch neben ihrem IVvrüedadn-Betricb hergeftellt hat, befträg»; von diesem in jüngster Zeit nnanSstrsrtzt bessert und die sicher einer siir ' ' " ' wird siir da- Jahr 1884 eine Steigerung der Einnahme von Belang erwartet; auch schon bet seitherigen Erträgnissen ist der Cour« jetzt noch sehr billig. — Ziffern beweisen: iirosss berliner l'tsrci'-baim. Dividende pro vorletztes Rechnung-jahr 9'/, v„ älaxüedurg-er cko. » » » » 7 Lreslauer äo. » » « « 6 V, Unmburxer äo. » » » » 5 */, KsduInndviANr cko. ... . «»/, Um 4V bl'vovnl LN einem gsnr sieilSl'n ?»pisi' ru vvl'ljisnvn, lcsufs MLN Xönigrdvi'gvi' bfe^edLkn-^elien. Lin Xctionair. Dividende pro letztes Rechnungsjahr 8'/, . . . . 7^/. » « . » 5V,"<, . . . . 4»/. Tours ». Zt. cirea ISO. . . « 160. . . . 122'/» 109. 105. Mr -ie Abgebrannten in Gerwieck a. Harz nehmen Beiträge entgegen: kV V. Itlrmolavlt, Brühl Nr. 69, sowie die Lnpselltl«»,, «>*» L«Ip«t»er L. Einladung zum Abonnement ki» Aboiiiicmciit-Vtllct lostet jährlich 4 für Familien ermifftgte Greife: 2 Personen 7 X, jrtze wettere Person 2 ^l mehr. Lwndilelniig; Nir a-Pvp n«a e)«nvvrt. Unterricht in beiden Fächern. Gesang und vollständige Ausbildung für die Bühne umfassend, ertlieilt für Herren und Damen »ach anerkannt vorzüglicher Methode 4 liesn, Opernsänger, Lange Straße Nr. 3. kLvkmrmusvksr Verein. Heute Montag, 2l. Januar 1884. Abend- 8 Uhr Wochendersammlnng. Cnrfns in den Grundlcbrcn der Bolkswirthschaft. VII. Bortrag des Herrn Prof. vr. Ülrndnaw: „Werth u»V Preis, Angebot und Nachfrage. vor Voratunü. MLsksnIsst cksr üsssUsvhgN VlovKs ,»»» «. Die Karten der Mitglieder, deren Söhne und Töchter sowie Abonnenten sind gegen Maskensestbillet- bei unserem Cassirer, Herrn L. KrauS, umjutausche». Xm' ilicse bereeiitlsen LUM Llntrltt. Uiv H t»rnt«li«r. Mgtt-M. Montag, den 21. Januar, Club-Abend und Tanz in den Sälen des Hotel de Pologn« unter gütiger Mitwirkung des BereinS Sänger- kreiS zu Reudnitz. — Gäste durch Mitglieder eingesührt willkommen. — Einlaß 7 Uhr. ns. Anfang 8 Uhr. v. V. Vslltsvdsr XxloKrLpkvll -Verdünä. Ordeutl. Generalversammlung Monlag, den28.ds-., Abends V,9 Uhr im Restaurant koner, Nicolaistr, — Tagesordnung: Neuwahl des Verbands-Au-schusseS. Vor Verlxls.-Xumctr. Vsnsr»1v«rs»um»1rui8; ü«8 Lllxemesiieu »»«^desiirer-Vereiils IftelpM Montag, den 21. Aanuar 1884, Abend« 8 Uhr in» cher V«i»4r»»N»»Ne. Tagesordnung: n. Rechenschaftsbericht über da» obgelaufene LereiaSjahr 1883) d. Cassenbericht; e. Neuwahl für zehn nach den Statuten au-scheidenden Herren Boxstandsmitglieder; 6. Antrag aus Abhaltung allmonatlicher Brreinsversammlungen; e. Sonstige Anträge der Mitglieder. Id«r VeorntmmG» 8Igw. krnnlr, Bors. 4 ui l 8«ItSnI»«iv, LsiohsllbvsiLitsr, bittet die hochgeehrten Herrschaften, bei vorkommenden Irauersällen ihre werthen Aufträge nicht im Contor der Beerdigungs-Anstalt Pietät, sondern direct in seiner Wohnung neben genanntem Kontor, Neukirchhoj Nr. 9. II., gesälligk abgebeu zu lasten, da ich gnr Pietät nicht gehöre. 8. Leichenbeitatter, ^ « W»——P übernimmt sämmtliche AnSfntzrnngen von und bittet hochgeehrte Herrschaften, bei vorkommenden Irauersällen ihre werthen Aufträge luv. td bew ILchntzrnnt»«»»« bewirken lasten zu wollen. Bielsachen Wünschen meiner geehrten Ab nehmer nachziikomnien. versende von heute ab Münchner Export. I. « 1 p n » « r ILImck'I »«» Nickau ck ko. hochfein, 20 Fl. 3 ^il O. Ilnäeulindu. Hotel 4« Pologn«. Hainstr. 8—lO, Durchgang Katbarinenstr. 18. Wer etwas wirklich Gute- genießen will, der trinke die Perle Kulmbachs in <?. kerbet Llvrdaaa, Burgstraße 8. Keine Frau sollte eS unterlassen, diesen Stoff zu genießen, indem dasselbe auch in Flaschen daselbst zu haben ist. Chemisch reines in Flaschen wie auch au-gewogrn erhält man in der Droguerie zur Flora. Universitätsstr. l. MWWWM»» D>e »»WMGGWW LeilllridlioUleffsn Xuttiurinenstrusse 18 unci Xöni^splatr 17 werden hierdurch ganz besonder» empfohlen. Lefegebühr pro Band pro Woche S t« Abonnement bill. Alle neuei» No- «a»e rc. sofort nach Erscheinen zu haben. Line große AusLahl aller Arten Ähren, khlinderuhrr« von 12.4, goldene Lomrnnhren von 25 ^l. Negn- latenre von 12 und Wand uhren von 2 »L an, findet man bei IMir 1- ThomaSkirchhöi StvLvr. iSkirchhos 19 vamen->VlnterpaIetvt8, »«»«uimLnt«», einfache «. Hocheies Itletelvi- (neue und wenig getrasene) kanft «an ftet« am billigsten bet Frau Nerter, Härtelftraste 12, 1. Wer Trauer hat, der wende sich zum Bezug von Trauerhüte« in neuesten Fa-onS von 2 ^l an bi- zu den elegantesten an «rrie «Mr, «MWL, Aufforderung. E» liegen noch immer eine ziemliche An- zahl Anzeigen bei uns, für welch« dir In. sertionSgebühre» zwar bezahlt worden sind, deren Abdruck aber au» irgend einem Grunde nicht erfolgen konnte. Wir bitten daher wiederholt um recht baldige Absorderuna der betreffenden Gelder, da eine längere Aufbewahrung derselben mit unserem Geschäftsbetrieb« nicht vereinbar ist und wir gezwungen sein würden, nach Ab- laus von 4 Wochen die zurückbleibenden Be träge HülsSbedürstigen zufließen zu lassen. Srptediton de» Leipziger Tageblattes IVo haust man xur erhaltene WA" getragene, Mis auch neue vLMVll -Neireamilntel u 1Vi»tsr-?alet., getr. -Karckerodejeti.Xn ,tet» aw billigsten? Lei: Aelndarät, keiedsntr. 3. III. Die richtige Wiener Bekanntschaft gebeten, Montag Brief abzuholen. wird Montag 29. Januar Versammlung. I. Wahl neuer Mit glieder. II. Ausstellung von 35 Illustrationen von Rugendas mit Erläu terung. v. V. Todstffiwtler Vorais. Heute Verriasabeud 8ta«lt vreackeur Raff, Suite für Pianos, und Biol., Stütz, Septett f. Streich- u. Bla-iiistrun«eut« oder: Röntgen, Serenade sür Bla-mstr. v. V. stleLelscher Verein. Ial>. erforderlich. ute Abend SV. Uhr. Neue rke. Allseitige- Erscheine» v V. Der Nm-IMM findet nicht Donnerstag, sondern ItHttmsol», den 23. d. M., statt. D. V. WM Verein Mr" Heute Abend Sitzung. Gäste sind > v. 6. Sitzung. 7 Uhr. stadt. (c»k« blerbar). ! sind willkommen. Der Dom zu Halber- l'mnilu'ii1litt!i>'iclitni ^n»L 8eliv1üvl Lrii8t vraut empfehle» sieh als Verlobt«. Leiprig, Januar IW4. Die Verlobung ihrer Tochter Klara mit den» königlichen Landgerichtsdirector Herrn KlemcnS Lchmtbt hier beehrt sich ergebenst anzuzeigen Leipzig, im Januar 1884. Emma verw Lelberttz. Trine Verlobung mit Fräulein Klara Lelberttz, Tochter der Frau Emma verw. Leidrritz hier, beehrt sich ergebenst anzuzeigen Leipzig, im Januar 1884. klrmrn» Schmibt, königl. Landgerichtsdirector. Die glückliche Geburt eines muntrrru Mädchen- zeigen l ochersreut an Premierlieutenant Bncher und Frau. Gohlis, den 29. Januar 1884. Gestern Abend 6 Uhr verschied nach langem, schwerem Leide» unser heiß- geliebter Sohn, Bruder, Schwager und Onkel Lrwat Lknwrel Ve»lxtr»»»»m, Bankbeamter. Schmerzersüllt zeigen die- hiermit an Leipzig, den 20. Januar 1884. vir tranerndrn Angrhäriaen. Die Beerdigung findet Dieu-tag Nach mittag V,3 Uhr vom Trauerhause, Waldstraße 6, aus statt. Freita,. brn 18. Aannar, Abend» S Uhr. eutschlirs «ach kurzen, aber schweren Leihe« unser lieber »atte «nb Vater A ilbelm Karl ketlrivk i« SS. Lebensjahre. Die» Freunden und Be kannten zur Nachricht. Die tranernhc« Hinterlaffenen. Die Beerdignng sinbet heute Nach mittag V,S Uhr statt. Sonnabend Abend V,8 Uhr verschied plötz lich und unerwarlct unsere herzige vortraL im zarten Alter von 11V, Monaten. Tiesbetrübt zeigen die- nur hierdurch an Leipzig, den 20. Januar 1884. Klemens Uhlmann und Frau geb. HSnnicke. Heute still, 4 lldr »tard must u»ed langem Xraiilcenlager unser« Ued« Hutter, Oro«luatter, 8ebnft«»«r- mutter, 8chnte»ter, SohMllLerl» unck Tante, krau XsM. ^LgctLlsnv KSUMLUN st«b. Zlttllve, Lueddiuäermeiiter» -VvlttM«, io ihrem 72. LedeuHadre, rra» tzef- detriibt anreigeo I-eiprig, cken 20. Tanoar 1884. äle trauernckea llioterlaeieoeo. Tiefgefühlten herzlichen Dank für die innige Hinscheidt« unseres , . . »«ch Thtilnahme bei dem guten BaterS Herrn August Sru«, Dank für den überaus reichen Blumeuschmuck und die ehrenvolle Begleitung zu seiner letzten Ruhestätte. Die Hinterbliebene«. Für die zahlreichen Beweise innigster Teil nahme bei dem schweren Verluste unseres lieben Kinde« sagen hierdurch herzlichste» Dank Thonberg, am 19. Januar 1884. Ernst Lauzrnbars und Frau. verladt: Herr Otto Stransky in Greiz mit Frl. Anna Heilmann das. Herr Bruno Klemm in Weigmannsdorf b. Freiderg mit Frl. - - - ------ - rl. Auguste grenzet in Rohrbach. Herr upert Hofer in Jnnsbrnck mit Frl. Anna linkler in Altrnburg. Herr Gustav Kunze Llaro Fischer dal. Ammelshain mit Winkler in Altenburg mit Frl. err Trust Streller in rl. Anna Hochtritt das. Vermählt: Herr Bruno Hahnrseld in Johanngeorgenstavt mit Frl. Emma Prochaska au- Kulm. Herr Georg Meyer mit Frl. Autonie Prösdorf tu Osterwieck a. Harz Wilhelm Radler In Striegau mit Frl. lora Lasiraghi daselbst. Gebaren: Herrn W. Räder« in Dresden ein Sohn. Herrn Postsecretair Schubert in Liegnitz ein Sohn. Herrn Hermann Keßner in Zwickau eine Tochter. Herrn Prm.-Llnt. C. Freiherr von Gregory in Dresden ein« Tochter. Herrn vr. Bernhard Küßner in Halle a. S. ein Sohn. Gestorben: Herrn Th. Julius Müller'« in Dresden Sohn Hanns. Herr Joh. Gotls. Mieder, Schuhmachermeister in Dresden. Herr Joh. Christoph Leberecht Gretzschel, Pens. Kgl. Palais-Portier in Dresden. Frl. Amalie Meyer in Dresden. Frau Johanna Engelmann geb. Schwenke in Striesen. Herrn Carl Mode-' in Weißer Hirsch b. Dresden Sohn Johannes. Frau Johanne Thristlieb« verw. Günther in Bockwo. Herr Hermann Wappler, Gutsbesitzer in Wrißenborn. Frau Agnes von Mnckler geb. von Bülow in Berlin. Die veerbta der Krau 4»»» i»u«a i , Nachmittags 2 Uhr »am Tranerhanse» ans statt. nbet Dienstag, »e« 22. euftabt» Lndmt,straffe anuar, r. 44. Heule 4d. 7'!« v. VortrsWsdeiiü mit 8eßv. c^> SS SS. Wannen» u. Cur-Bäder. Saubere elegante Einrichtung. 4 »sritLlneltrtll Psststraffe 7. Tägl. geöffnet von Morgens bi« Abend«. Sonntags -ull^klolIISvtNI, hi- Mittags. Wannencurbäder genau nach ärztlicher Verordnung. JAS«»«,«» URmol 8ehcr1mmd»«i>t» 000 Damen:Dieu-t..Donacr-t..Sonnab.'/,v- 1Velleud»ck , V.11, Montag, Mitttvo-H. Freitaq ÜWdlkM I«. 1 Dameu^Tienst..TonnerSl.. Sonnab. V,d. Vlittw.. Freitag 'l.2-5. Speiseanftaltrn I. «. 11. Dienstag: Rodeln mit Kalbfleisch. D. v. Eppler, Lane. Volkswirthschafiluhes. Me für diesen Theil bestimmten Sendungen sind »u richte« an den verantwortliche« Redacteor desselben T. G. La« t» Lelpzl-j Krebsschaden im Handel. D. P/. Aus die Rechnung schlechter Zeiten wird heutzutage recht sehr gern Alles gesetzt, was traurigen Geschäftsgang anbetrifft. Daß viele Geschäftsleute nicht so recht prosperiren, wie un» die häufigen Auslösungen und Verkäufe, wie auch die Concurse und Liquidationen von Geschäften der verschiedensten Branchen beweisen. Alle» da« kommt aus daS Conto „schlechte Zeiten". Und darunter wird alles Mögliche verstanden, wie große Concurrenz, wirthichastliche Krisen und Absatzstockungen, schlechte Lage und zu Hobe Miethen der Ge- schäftSlocalitäten, Geschäftsverluste, unzuverlässiges und Untreue- Dienstpersonal, Unglück in der Familie, ja wohl auch noch Krank- heften, aber an die gerade in der Jetztzeit so häufig vorkommendc eigene Unfähigkeit, ein Geschäft umsichtig und gewissenhaft zu leiten, wollen Diejenigen niemals glauben, bei denen „das Geschäft nicht gehen will". Und doch trägt diese Unfähigkeit gewöhnlich den Hauptantheil an Geschäftsverlusten und Gcschästsniederqängen. Welch' große Zahl von Geschäften aller Art gehen jede- Jahr lediglich au- diesem Grunde allein nur in unserer regen Gcschästsstadt, in Leipzig, wieder zu Grunde! Das moderne Geichäftsprincip, einen Maffenumsatz preiswerther Warnen mit geringem Nutzen zu erzielen, wird von sehr Wenigen erkannt und von sehr Bielen nicht befolgt und dem unvorthcil- haiiere» W „igv rkaufe, dem schwachen Umsätze schlechter Waare mit hohem Gewinn der Vorzug gegeben. Sollte man nicht meinen. ?asi jeder Kausmann wenigstens das Rechnen gelernt haben müßte? Und doch lehrt UN- die tagiägliche Erfahrung, daß zahlreiche Kauf, leute nichts davon verstehen. Do- Ichnelle Umsetzen der Waare, das verhüten von Lagerresten, die schnellere Circulakion de- Geldes, das sind Factoren, mit denen mir n>> niqe Kauslcute bekannt find. Allerdings ist hiermit mehr Ar beit verbunden, al- bei langsamerem Umsätze mit großem Gewinn. Aber vieler große Gewinn springt nur momentan in die Augen, er ist niemals nach- und aiihaltend. Hieraus resultirt fernerhin ein- andere üble Folge, nämlich der Mangel an einer festen und starke» Kunoichast. Und diese letztere ist es allein, welche einen flotten Geschäftsgang herbeiführt. Ein anderer Fehler, namentlich der jüngeren Geschäftsleute, ist der. daß sie mit zu vielen Firmen anknüpfen. Statt von einer großen und soliden Firma zu beziehen, die im Stand« ist, ihnea infolge der Entnahme großer Waarenvosten einen höheren DiScont und vielleicht auch noch ein längeres Ziel zu geben, riehen sie lieber vor, mit vielen Firmen anzuknüvsen. Unbedingt kaufen sie hierdurch theuerer ein, können ihrer Concurrenz nicht genügend entgegentreten, haben weitläufiger' Buchführung und Correipondenz nöthig unv bringen so ihre», kleinen Ge'chäsie unnöldige Zeitovfer, und Zeit ist Geld. AnderntheilS wird tue eire Firma, welche ausfchlietzlich« Lieserantia ist. w gen des größeren Bezug- sich Mühe geben, fort gesetzt nur gut zu liefern. Ein iveilerer Hauvtgrund des kaufmännischen Elend» ist darin zu suchen, daß bei Gründung eine» Geschäfts zu wenig aus die Be- dürsniste des consumirenden Publicum- gegeben wird, daß Geschäfte entstehen, denen im Voraus mit Bestimmtheit eine kurze Lebens dauer angeiagt werden kann. Wie häufig werden Geschäfte in Straßen errichtet, die schon vollständig mit Loncurrenzgeschäften versehen find! Damit aber diese Geschäftsinhaber nicht gleich die ersten vier Wochen ihr Geschäft wieder schließen, werden, da alte Firmen nicht mehr borgen, immer neue kreditgebend« Handlnngea ausgesucht. Die ersteren erhalten unregelmäßige Zahlungen und die letzteren werden bi» aus Zeilen vertröstet, in welchen endlich da» Geschäft zusammenbricht. Ferner aber treten viele Personen an» anderen BrrnsSzweigeu und ohne kaufmännisches Könne» und Nisten mitzubringen, zum HandelSstnnde über. Namentlich diese verlieren oft beim Handel ihr« letzte Habe. Ohne Kenntniß vom Wechselverkehr, accevtiren sie so lange, di« der Exekutor an der Thüre steht. Ein vernünftiges und zweckmäßige- Annonciren verstehen sie ebenso wenig, wie die richtige Behandlung ihrer Waare» selbst. Sind nun solche Ge- schästsinhaber noch zuweilen gezwungen, dem Personale da» Ge- schäst allein zu überlasten, trifft sie nur zu häufig neuer Schaden, indem sie selten im Stande sind, diejenigen richtigen Maßregeln zu treffen, daß das Personal nicht zur Untreue geradezu verleitet wird. Der wichtigste Uebelstand aber woht ist, daß ;unge Ansänger sich keine Entbehrungen auf-rlegen wollen, daß sie sorglos denken, eS muß nun gehen. Häufig machen sie' Ausgaben, die ihre Kräfte übersteigen, dabei vielleicht noch unterstützt durch eine unhauS- hälteriste, genuß- und vergnügungssichtige Frau. Zahlreichen MerkurSjüngern, die natürlich leben und vorwärt» kommen wollen, scheint es aus geradem Wege zu langsam z» gehen, folglich schlagen sie den krummen ein. Mancher »tablirt sich wohl auch, blos weil er keine „paffende" Slelle finden kann, ohne einen Pfennig eigenen Besitzthums. Was aber endlich wird dem Worte Concurrenz Alle» ans die Rechnung geschrieben! Die groß« Concurrenz soll an Allem schuld sein. Sollte aber nicht weit mehr die falsche, als die übermäßige Concurrenz der Krebsschaden unserer neuen industriellen Ent wickelung sein? Der Geschäftsmann muß seine Nebenbuhler mehr zu überbieten, als zu unterfordern streben. Diejenigen Kausleute aber, welch« mehr durch die Qualität, al« durch den Preis concurriren, werden vorwärts kommen, vorwärts trotz aller angeblich „erdrückenden" Concurrenz. Gewitter bei heiterem Himmel tu »er n«r»«merikanischeu Geschäftswelt I88S. „Aus der Wolke, ohne Wahl, Zuckt der Strahl." T. Wl>. Bor un» liegt das JahreScircular der New - Parker „Merkantile Agency" über die Zahlungseinstellungen in den Bereinigten Staaten von Nordamerika nnd in Lanada während de« Jahres 1883. Die bereit» verSffentlichten Quartal-Übersichten ließen allerdings nicht viel Gutes über diesen schwarzen Punct der Geschäftslage jen seits des großen Oceans erwarten. Man erinnere sich nur. Im ersten Vierteljahre fielen 2821 Häuser mit 38,372,643 Doll. Passiven (gegen 2127 Firmen mit 33.338.27l Doll. Verbindlichkeiten Anno 82). Da» Lrnzonartal brachte nur 1816 Bankerotte im Be trage von 27.816.391 Doll, (über 10 Mill. Doll, mehr, al« im ent- svrechenden Quartal« von 1882). Die Vankerotlziffer sank im dritten Bierteljahre ans 1803 (gegen 1300), die Passiven ober hoben fick um da- Dreifache gegen da» Borjahrquartal, und zwar au 52.072,884 Doll. (1882: 18.942,893 Doll ). Nicht genug. Da, Jahres übrrtras in den Passiven sämmlliche corre- tljahre seit 1876, selbst d«» Winterquartal de» ie Passiven erreichte» die Höhe von Schlußquartal des spondnende Vierteljahre Unglücksjahre« 1878. 54.6l2.254 Doll. Nun da- Gesammtergebniß von 1883. Im Jahre 1883 stürzten 9184 amerikanisch« Firmen (außerdem 1884 kanadische) mit 172^74,172 Doll. Passiven (hierzu in Lau noch 15,949.361 Doll). Die Bankerotte hatten all» gegen 1882 um 36 Procent zu- geaommen, gegen 1880 sogar um 100 Procent! Dagegen waren die Passiven in einem Jahre nm 70 Procent gestiegen! Blickt man sich in der Handels- und Finanzgeschichte der letzten 27 Jahre um — daS Circular giebt dazu in einem statistischen Tableau dieses Zeiträume» das Material an die Haud — so macht man die Wahrnehmung, daß da- abgelausene Jahr leider in der Reihe der acht magersten Jahre erscheint, und zwar als das unterste, mindest schlechte. Die Passivziffer von 1883 wird zunächst von der des JahrcS 1877 übertroffen, wo 190,669,936 Toll, verloren gingen. Da^ Jahr 1876 hatte 19l.1l7.000 Doll, emgedüßt; 1875 sogar 201 Millionen. Die nächst höheren Fallimenibeträge wie« 1861 aus: 207,210,000 Doll. Dann kommt 1873 mit seinen 228,499.000 Doll. Auch diese Summ« wird noch überholt durch da- Jahr 1878, wo 234,383,132 Doll, auf daS Verlustcouto zu schreiben waren. Nun sind wir bei der Höhe angelongt, welche im Jahre 1857 erreicht ward: 291,750,000 Doll. Passiven! Verglichen mit letzterer enormen Ziffer stellt der Pajsiven- detrag von 1883 allerdings nur 59 Procent dar, verglichen mit den Passiven von 1878 aber über 73 Procent. Gewitter bei heiterem Himmel — ja anders kann man wohl diese niederschlagenden Vorkommnisse in der amerikanischen Geichästswelkt kaum nennen. DaS Land befindet sich unter den günstigsten Verhältnissen, hie man sich für die Production nur denken kann. Im Westen und Nordwesten der Union werden neue Gebiete der Lultur und Bewirth- schastung geöffnet, im Süden herrscht materieller Wohlstand, wo mau nur hinsieht. Am politischen Horizont nirgends Wolken. Die finanziellen Probleme, welche früher wohl drohende Schatten ans t«S Land warfen, scheinen sich ohne Aufregung und ohne Verluste abzuwickelu. Hinter un» liegt eine Reihe ruhiger Jahre von unge wöhnlicher Blüthe in Handel und Wandel, die Einwanderung ist stark, die Bevölkerungszunahme groß. Und doch mitten in allem diesem Glück die unabweisbare Thatiache von nahezu 9000 Bankerotten in einem einzigen Jahre! Gegenüber dieser trüben Thaisach« kann doch schlechterdings nicht länger als Grundsatz sestgehallen werden, daß mit einem groß entwickelten Handel, mit vermehrter Production und dem Borhandensein aller Bedingungen eines allgemein weit verbreiteten Wohlstandes auch stets eine gänzlich« Sichech.it de« Ge- schüft- Hand in Hand gehen müsse. WaS läßt sich nun znr Erklärung dieser unerquicklichen Wahr nehmung ansühren? WaS sür Lehren soll man daraus ziehen? Di« au sich erschreckende Vankerotlziffer ist eine warnende Sig natur der Lck>utzz«llr. ein Beweis von der herrschenden Ueberprodnciion. Die Geschäftswelt ist überfüllt. Im Jahre 1878 gab e» in der Union 670,000 Firmen, jetzt reichen 900,000 nicht. E« ist wahr, voriges Jahr kamen über 9800 Firmen von 863,000 zum Falle. daS find aber nur 1.06 Procent der Gesanimtzahl (eine Firma aus je 94). Wie war eS 1878? Damals stürzten 10,000 Firmen in einem Jahre und von 674,000 Geschäften, also 1.55 Procent oder schon eine von je Lt Firmen. Der Durchschnitt der Passiven beträgt für 1883 18,823 Doll., sür 1878 aber machte er 22,369 Doll. aus. Die herbe Lection, welche durch dir Bankerotte de- letzten Jahre- der Geschäftswelt ertheilt wird, kann den Zudrang ungeeigneter Elemente nur aushalten, die kopslose» Etablirungen, «ie sie statigefundea haben, nur je länger je mehr hinlanhalten und erschweren. Die Spekulation in Papieren, in Getreide, Oel und anderen Produkten hat sich so unglücklich erwiesen, daß man nach dieser Richtung hi» nunmehr vorsichtiger sein wird. Wer wird jetzt noch Luft baden, z« gewogten Unternehmungen sein gutes Geld herzugebcn? Die Erfahrungen der letzten Quartale werden dazu beitragen, selbst im gewöhnlichen Geschäftsbetriebe die nüchterne, ruhige Anschauung zur Geltung zu dringen und Uederstürzungen, da» Ueberdiekräfteöeben za verhindern. Das Land befindet sich, wie gesagt, in sonst wohlgeordneten Verhältnissen. Namentlich die Landwirthschast blüht und gedeiht. Kann sich dieselbe bester nnd deutlicher documentiren. al» durch die gleichfalls erwiesene Thalsache, daß die Hypothekeuschulden ans den farmen der Bereinigten Staaten um 75 Proc. abgenommen haben? Bin gehört aber die amerikanisch« Union zu den Ländern, deren Wohlstand auf dem Bodenertrag wesentlich bernht. Dieser kann aber jetzt nicht bester sein, was einer ungeheueren Menge Menschen wieder indirect zu Gute kommt, nicht blos den Farmern und Pflan- zern selbst, in zweiter Linie vor allem den vorzugsweise mit der Landbevölkerung Geschäfte treibenden Firmen. Daß die Bereinigten Staaten finanziell mehr denn je prosperiren, wer wollte eS leugnen, namentlich angesichi« der einst so ungeheuer angewachsenen, jetzt sich rapid mindernden Nationalschuld? Wohl werden dem Nationalvermögen durch jene chronisch gewordenen Bankerottoderläste große Summen entzogen, aber diese» Fallifsementen stehen auch wieder andere Thatsachen gegenüber, au- denen hervorgeht, daß sehr viele Häuser sich eine» ganz ausgezeichneten Geschäftsgänge» ersrOen und sich consolidirrn. Und machen denn die eben besprochenen Zahlungseinstellungen, die wir mit jäh hereinbrecdenden tropischen Orkanen vergleichen, überhaupt viel von sich reden? Die» würde gewiß der Fall sein, wenn nicht da» allgemeine Gesühl vorherrschte, daß die Geschäfte sehr gut geben und daß neben diesem Licht der Schatten sich wohl noch ertragen lasse. Gewitter reinigen in der Natur die Lust. Bankerotte wirken ähnlich in der Handelswelt. Sie reinigen den Markt von unreellen Elementen und solchen, welch« weder Geschick noch Glück haben. Sie verbreiten ein jäh auszuckende», grelles Licht über unhaltbare Bcr- hältniste und predigen mit der Stimme des Donners Vorsicht und Mäßigung in „deS LebrnS wechselvollem Spiel." Die von uns seit Jahren studirten Fingerzeige der In Conada und über alle Staaten der Union verbreiteten, mit l7 Millionen Mark Capital arbeitenden Auskunftsagentur „älereautile Xxenczt", die eine Filiale i» Berlin XIV (früher in Leipzig) hat (R. G. Dun öi. Co.), bieten Dem, der ohne jenes herbe Lehr geld beizeiten lernen will, die trefflichste Gelegenheit dar, sich über alle nennenswcrlhen Häuser in den Bereinigten Staaten betreffs ihrer Leistung«- und Zahlungsfähigkeit zu orientiren, um nicht erst durch schwer erkaufte eigene Erfahrungen klug zu werden. Wohlan denn, mache sich Jeder, den eS oageht, getrost diese Gelegenheit zu Nutze. Dermts chte». Leipzig, 20. Januar. *— Chemnitzer Actienspinnerri. Der Cour« der Aktien der Chemnitzer Actienivinnerei hat plötzlich einen bedeutenden Aus. schwnng genommen, indem derselbe innerhalb zweier Börsentage um 20 in die Höhe gegangen ist: ein Gleiche« ist an der Dresdner BSrse der Fall gewesen, and auch in Chemnitz herrscht, wie un» von dort mitgctdrilt wird, rege Nachsrage nach diesen Aciien. Es scheint, daß man einen günstigen Abschluß sür da« letztverslosscne Betrieds- jahr zu erwarten hat. Auch das neue. Geschäftsjahr mag in Hin blick aus die relativ billigen Baumwollpreise keine ungünstigen Aus- sichten bieten. Bekanntlich bat im vorigen Jahre sowohl di« kauf männische al- auch di« technische Leitung gewechselt. Die neu« Direction scheint sich gut zu bewähren. Im Allgemeinen beurtbeilt man die Zukunst des Unternehmen- günstig. ss DreStzrn, 19. Januar. Actienblerbraurrel zun» Feldschläßchen zu Dresden, ln Loncurs. Wie wir dere,»« telegraphisch kurz gemeldet (siehe gestrige Nummer unter „Telegra phische Depeschen") ist in dem heute angeftandencn Beraleichsterniin« der von der Gemeinschuldnerin vorgeschlagenc ZwangS-Accord glück lich zu Stand« gekommen. Der Zwaugsvergleich geht d»hm: „l) Di« nicht bevorrechtigte» Loucursgläubigrr erhalten van der Gemein»
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